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Hannover erleben 2018

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122 BILDUNG UND WISSENSCHAFT<br />

Wissen von klein auf: von der<br />

Einschulung bis zum Abitur<br />

Das Schulwesen steht in Deutschland unter der<br />

Hoheit der Bundesländer. Damit sind die in der<br />

Region <strong>Hannover</strong> möglichen Schulformen im<br />

Niedersächsischen Schulgesetz geregelt.<br />

Die Schulformen unterscheiden sich hinsichtlich<br />

Zugangsvoraussetzungen, pädagogischem<br />

Inhalt und Abschlüssen. Dabei gibt es viele<br />

Möglichkeiten, den gewünschten<br />

Schulabschluss zu erreichen.<br />

Die Verbesserung der Bildungsqualität und die Herstellung<br />

der Chancengleichheit in der Bevölkerung<br />

sind für die Niedersächsische Landesregierung von<br />

zentraler Bedeutung. Dabei spielt das Schulwesen<br />

eine Schlüsselrolle. Alle niedersächsischen Schüler<br />

sollen deshalb die Schulform besuchen können, die<br />

ihrer Wahl oder der Wahl ihrer Eltern entspricht. Das<br />

Ganztagsangebot wird dabei schrittweise ausgebaut,<br />

um die Lernbedingungen auch am Nachmittag<br />

zu verbessern. Außerdem trägt die Landesregierung<br />

regionalen Bedürfnissen Rechnung.<br />

Die verschiedenen Schulformen<br />

Grundsätzlich wird zwischen den Allgemeinbildenden<br />

Schulen und den Berufsbildenden Schulen<br />

(BBS) unterschieden. Zu den Allgemeinbildenden<br />

Schulen zählen Grundschule, Hauptschule, Realschule,<br />

Oberschule, Gymnasium, Integrierte (IGS)<br />

und Kooperative (KGS) Gesamtschule, Abendgymnasium,<br />

Kolleg und Förderschule.<br />

Der BBS-Bereich besteht aus Berufsschule, Berufseinstiegsschule,<br />

Berufsfachschule, Fachoberschule,<br />

Berufsoberschule, Beruflichem Gymnasium, Fachschule,<br />

Schulen für andere als ärztliche Heilberufe.<br />

Durch die Einführung der Oberschule vor fünf Jahren<br />

sollen Schüler, die nicht das Gymnasium besuchen,<br />

bessere Qualifikationschancen erhalten. Die<br />

Oberschule ist durch die Zusammenlegung von<br />

Haupt- und Realschule entstanden und kann durch<br />

einen Gymnasialzweig für die Jahrgänge 5 bis 10<br />

erweitert werden.<br />

Abitur nach zwölf Jahren steht zur Wahl<br />

Das vom Niedersächsischen Landtag 2007 verabschiedete<br />

Gesetz zur Verbesserung von Bildungsqualität<br />

und zur Sicherung von Schulstandorten<br />

hat die umfassendste Schulstrukturreform in der<br />

Geschichte des Landes Niedersachsen seit fast<br />

50 Jahren auf den Weg gebracht. Im Fokus liegt ein<br />

zukunftsfähiges Schulwesen – begabungsgerecht,<br />

durchlässig und wohnortnah. Das ehrgeizige Ziel<br />

lautet, dass niedersächsische Schüler künftig zu<br />

den Siegern nationaler und internationaler Leistungsvergleiche<br />

gehören.<br />

Kernpunkte des Gesetzes sind die Abschaffung der<br />

Orientierungsstufe und das Abitur nach zwölf Schuljahren,<br />

der sogenannte G8-Abschluss. Die Abiturienten<br />

des Jahrgangs 2011 waren in Niedersachsen<br />

die ersten, die nach zwölf Schuljahren ihre<br />

Reifeprüfung ablegen konnten. 2015 wurde die<br />

G8-Regelung teilweise zurückgenommen: Seitdem<br />

ist das Abitur nach 13 Jahren wieder möglich (G9),<br />

leistungsstärkere Schüler erhalten aber nach wie<br />

vor die Möglichkeit, um ein Jahr zu verkürzen.<br />

Regelschule für Kinder mit<br />

Behinderungen<br />

Vor vier Jahren begann die Einführung der sogenannten<br />

Inklusion, die schrittweise bis zum 31. Juli<br />

<strong>2018</strong> umgesetzt werden soll. Das bedeutet, dass<br />

Kinder mit Behinderungen verstärkt die Regelschulen<br />

besuchen können. Die IGS Stöcken und die IGS<br />

Linden machen bereits seit Jahren gute Erfahrungen<br />

mit diesem Konzept.<br />

Grundsätzlich können betroffene Eltern die Schule<br />

für ihre Kinder frei auswählen. Sind jedoch die baulichen<br />

Voraussetzungen oder Ressourcen an der<br />

gewünschten Schule nicht gegeben, kann an eine<br />

Schwerpunktschule mit dem Förderschwerpunkt<br />

„Körperliche und motorische Entwicklung“ verwiesen<br />

werden.<br />

Ganztagsbetreuung für Grundschüler<br />

Zurzeit werden weitere Grundschulen mit hohem<br />

Aufwand für die Ganztagsbetreuung umgebaut. Im<br />

laufenden Schuljahr bieten bereits 40 von 63 Grundschulen<br />

in der Landeshauptstadt eine Ganztagsbetreuung<br />

an. Vor dem Hintergrund der gestiegenen<br />

Geburtenzahlen in <strong>Hannover</strong> rechnet die Stadt<br />

damit, dass die Zahl der Erstklässler mittelfristig um<br />

jährlich mindestens 200 steigt. Deshalb sollen auch<br />

ganz neue Grundschulen hinzukommen.<br />

Alle staatlichen Grundschulen in Niedersachsen<br />

sind sogenannte verlässliche Grundschulen. Das<br />

bedeutet, dass die Betreuung der Kinder für fünf<br />

Stunden pro Schultag garantiert wird. Vier Unterrichtsstunden<br />

sind dabei eingerechnet.

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