Hannover erleben 2018
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94 SPECIAL: HANNOVER FÜR FACHKRÄFTE<br />
Karriere im Handwerk<br />
INFO<br />
Das triale Studium ist die perfekte Kombination<br />
aus Theorie und Praxis. Der Bachelorstudiengang<br />
Handwerksmanagement bietet Berufseinsteigern<br />
hohen Praxisbezug und zukunftsorientiertes<br />
Management-Know-how.<br />
www.hwk-hannover.de<br />
www.fh-mittelstand.de<br />
Lehre im Handwerk plus Meister plus Studium: Für<br />
Jugendliche, die im Handwerk Karriere machen<br />
wollen, bietet die Handwerkskammer <strong>Hannover</strong><br />
gemeinsam mit der Fachhochhochschule des<br />
Mittelstands (FHM) den trialen Studiengang Handwerksmanagement<br />
(B.A.) an, der die klassische<br />
Berufsausbildung mit der Meisterqualifikation im<br />
Rahmen eines wissenschaftlichen Studiums verbindet.<br />
Nach rund viereinhalb Jahren können Abiturienten<br />
oder Fachabiturienten auf diesem Weg<br />
den Gesellenbrief, den Meistertitel sowie den Abschluss<br />
Bachelor of Arts Handwerksmanagement<br />
erlangen und sind damit für Führungspositionen in<br />
kleinen oder mittelständischen Betrieben qualifiziert.<br />
Dafür stehen den Absolventen alle Gewerke<br />
im Handwerk offen.<br />
Diejenigen, die bereits eine Ausbildung begonnen<br />
oder den Gesellenbrief schon erlangt haben, können<br />
auch noch berufsbegleitend in das Studium<br />
einsteigen.<br />
Wer nicht über das Abitur oder die Fachhochschulreife<br />
verfügt, kann auch mit einer vergleichbaren<br />
Hochschulzugangsberechtigung, einer fünfjähriger<br />
Berufserfahrung oder einem Ausbildungsvertrag im<br />
Handwerk mit dem Studiengang Handwerksmanagement<br />
beginnen. Es gibt keinen Numerus<br />
Clausus – die Bewerber müssen sich aber einem<br />
Auswahlverfahren der FHM stellen, das aus einem<br />
Persönlichkeitsprofil, einem Englischtest und einem<br />
Auswahlgespräch besteht.<br />
2010 wurde das triale Studium vom Bundesinstitut<br />
für Berufliche Bildung mit dem Weiterbildungs-<br />
Innovationspreis ausgezeichnet. Seit 2014 bieten<br />
die Handwerkskammer <strong>Hannover</strong> und die FHM das<br />
triale Studium an.<br />
Hervorragende Chancen<br />
Aufgrund der Praxisnähe bietet das triale Studium<br />
sehr gute Aussichten auf Führungsaufgaben im<br />
Handwerk – und das in sehr kompakter Form. Da<br />
im Handwerk ein enormer Bedarf an gut ausgebildeten<br />
Fach- und Führungskräften herrscht,<br />
bestehen hervorragende Berufschancen.<br />
Parallel zur dualen Ausbildung findet das Studium<br />
ausbildungs- und berufsbegleitend über die Dauer<br />
von 48 Monaten in kleinen Lerngruppen statt. Es<br />
gibt Online-Vorlesungen sowie Präsenzorlesungen<br />
in der Akademie des Handwerks, der Handwerkskammer<br />
<strong>Hannover</strong> und in der FHM in <strong>Hannover</strong>.<br />
Das Studium beinhaltet Themengebiete wie<br />
Betriebswirtschaftslehre, Personalmanagement,<br />
Betriebsorganisation und -führung, Buch- und<br />
Rechnungswesen, Selbst- und Zeitmanagement,<br />
Kommunikations- und Innovationsmanagement.<br />
Neben der Vermittlung von Wirtschaftskompetenz<br />
bilden die personale und soziale Kompetenz sowie<br />
die Aktivitäts- und Handlungskompetenz Schwerpunkte<br />
der Ausbildung.<br />
Gute Erreichbarkeit<br />
Da die Präsenzvorlesungen in zweiwöchigem<br />
Rhythmus am Freitagnachmittag und Sonnabendvormittag<br />
stattfinden, sind die Vorlesungen auch<br />
für Auszubildende zu erreichen, die außerhalb von<br />
<strong>Hannover</strong> tätig sind.<br />
Die Studierenden bekommen die reguläre Ausbildungsvergütung.<br />
Die Studiengebühr beträgt 398<br />
Euro pro Monat. Hinz kommen gegebenenfalls die<br />
Kosten zur Meistervorbereitung für die Teile I (Fachtheorie)<br />
und II (Fachpraxis), die je nach Gewerk<br />
unterschiedlich ausfallen. Die Meisterteile III und IV<br />
sind im Ablauf des Studiums und den Studiengebühren<br />
enthalten.<br />
Vorteil für Betriebe<br />
Nicht nur die Berufseinsteiger, auch die Handwerksbetriebe<br />
profitieren vom trialen Studium: Die Unternehmen<br />
gewinnen leistungsstarke Jugendliche für<br />
ihre Ausbildung, sichern sich den Führungskräftenachwuchs<br />
von morgen und haben den Vorteil,<br />
dass diese Mitarbeiter alle betrieblichen Strukturen<br />
von der Pike auf kennen.<br />
Außerdem verbessern die Betriebe mit diesem<br />
modernen Bildungsangebot ihr Image und erhöhen<br />
ihre Attraktivität als Arbeitgeber. In Zeiten des Fachkräftemangels<br />
ist dies ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil.<br />
Der Ablauf<br />
Die Ausbildung beginnt immer zum 1. August oder<br />
zum 1. September. Das Studium startet parallel zur<br />
Ausbildung im Oktober. Späteinsteiger müssen<br />
sich bis Ende Oktober entschieden haben.<br />
Die erste Phase des Studiums endet mit der<br />
bestandenen Gesellenprüfung. Anschließend werden<br />
die Prüfungen zum kaufmännischen Fachwirt<br />
(Teil III der Meisterprüfung) und die Ausbildereignungsprüfung<br />
(Teil IV der Meisterprüfung) abgelegt.<br />
Während der zweiten Phase sammeln die Studierenden<br />
– nun als Geselle beziehungsweise Gesellin<br />
– wertvolle Berufserfahrungen oder starten gleich in<br />
die Meistervorbereitung der Fachteile I und II (Fachpraxis<br />
und Fachtheorie).<br />
Im letzten Studienabschnitt steht die praxisorientierte<br />
Bachelorarbeit auf dem Programm. Nach<br />
erfolgreichem Bestehen wird der Qualifikationsgrad<br />
Bachelor of Arts (B.A.) Handwerksmanagement<br />
verliehen.<br />
Jan Hetebrügge ■