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Jahresbericht 2004 - TLL

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inzwischen die Anträge auf Genehmigung der Anwendung gestellt. Weitere Versuche<br />

sind zur Vervollständigung der erforderlichen Daten im Genehmigungsverfahren erforderlich.<br />

Produktion von Indigo pflanzlicher Herkunft<br />

G. Wurl, A. Biertümpfel<br />

Im von der EU geförderten Projekt „SPINDIGO“ ist von 2001 bis <strong>2004</strong> untersucht worden,<br />

welche der drei blaue Farbe liefernden Arten Isatis tinctoria, Isatis indigotica und<br />

Polygonum tinctorium unter mitteleuropäischen Verhältnissen am anbauwürdigsten ist.<br />

Wegen der zwei- bis fünffach höheren Farbstoffgehalte in den Blättern bei etwa gleichen<br />

Blatterträgen wie Waid sind bei Färberknöterich die Farbstofferträge entsprechend<br />

höher. Die Entwicklung eines Anbauverfahrens für den großflächigen Anbau und<br />

die Optimierung desselben in Richtung höchster Farbstofferträge war eine der Hauptaufgaben<br />

der <strong>TLL</strong>. Aus den Arbeiten resultieren folgende Ergebnisse: Höchste Farbstoffgehalte<br />

in den Blättern und damit auch hohe Farbstofferträge werden durch Aussaat<br />

Anfang April, einen optimalen Schnitttermin und hohe N-Versorgung zu Wachstumsbeginn<br />

erreicht. Eine Erhöhung des Farbstoffgehaltes und -ertrages und damit der<br />

Wirtschaftlichkeit des Anbaus scheint durch Mutationszüchtung möglich. Die Gewinnung<br />

des Indigos aus den Pflanzen erfolgt durch eine mehrstündige Extraktion der<br />

Farbstoffvorstufe mit 40 °C warmem Wasser, anschließende Erhöhung des pH-Wertes<br />

der Extraktionslösung auf neun bis zehn mit NaOH, KOH, NH 3 oder Ca(OH) 2, kurzzeitige<br />

Belüftung und Abtrennung des Rohindigos mit Hilfe einer Zentrifuge.<br />

Neuartige ökologische Druckfarben unter Nutzung von Naturfarbstoffen aus Färberpflanzen<br />

M. Conrad<br />

Ziel des Vorhabens war es, aus Pflanzenmaterial Farbextrakte definierter Zusammensetzung<br />

herzustellen, die bei der Verlackung reproduzierbare Farblacke ergeben und damit<br />

geeignet sind, die herkömmlichen synthetischen Farbstoffe zu substituieren. Im Ergebnis<br />

des Projektes konnte ein marktfähiges und dem Stand der Technik entsprechendes<br />

Produkt entwickelt werden. Im Gegensatz zum ursprünglichen Ziel des Einsatzes der<br />

Naturfarben im Offset-Druck eignen sich die entwickelten Druckfarben eher für den Einsatz<br />

im Bereich der Tissuepapiere. Die Naturfarbstoffe erreichten die für den Offset-<br />

Druck geforderten Lichtechtheiten nicht. Ursache hierfür ist die äußerst geringe Schichtdicke.<br />

Für weitere Anwendungen natürlicher Farbstoffextrakte bzw. -lacke zur Färbung<br />

von Biopolymeren und Epoxidharzen sowie zur Lederfärbung erfolgten im vorliegenden<br />

Projekt notwendige Vorarbeiten zur Entwicklung marktfähiger Produkte. Entscheidend<br />

sind nun Anstrengungen zur Markterschließung und -einführung der entstandenen Produkte.<br />

Als problematisch erweist sich momentan noch der Preis der Farblacke. Dieser<br />

wird sich jedoch bei größerem Produktionsumfang deutlich verringern.<br />

Schriftenreihe der <strong>TLL</strong> 12 2/2005

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