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ECO_SalzburgNr.3

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KUNST | ART<br />

50 JAHRE OSTERFESTSPIELE SALZBURG<br />

50 YEARS OF SALZBURG’S EASTER FESTIVAL<br />

Festspiellegende Herbert von Karajan:<br />

Der „Generalmusikdirektor Europas“<br />

Die Osterfestspiele Salzburg erfüllen auch nach fünf Jahrzehnten<br />

den Anspruch ihres Gründers nach künstlerischer Perfektion.<br />

Her(i)bert (Ritter) von Karajan (1908-1989) zählt zu den berühmtesten<br />

Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Er wirkte an zahlreichen<br />

Opernhäusern, arbeitete mit den bedeutendsten Orchestern<br />

und veröffentlichte zahlreiche Einspielungen klassischer Musik.<br />

Karajan wird 1908 als zweites Kind eines Chirurgen in Salzburg<br />

geboren. Die erstmals 1743 urkundlich erwähnte Familie<br />

stammte aus Nordgriechenland und wanderte nach Sachsen<br />

aus. Bereits mit 4 Jahren erhält er Klavierunterricht, von<br />

1916-1926 studiert er am damaligen Konservatorium Mozarteum.<br />

Nach der Matura besucht er zwei Jahre die technische<br />

Hochschule in Wien und gleichzeitig die Wiener Akademie für<br />

Musik und darstellende Kunst. 1929 tritt er das erste Mal öffentlich<br />

als Dirigent des Mozarteum-Orchesters in Salzburg<br />

auf und erhält die Einladung für ein Probedirigat in Ulm, wo<br />

er von 1930 bis 1934 erster Kapellmeister am Stadttheater<br />

und des Philharmonischen Orchesters der Stadt Ulm wird.<br />

Zur gleichen Zeit ist er Gastdirigent der Wiener Symphoniker<br />

und Leiter der Dirigenten-Sommerkurse an der Internationalen<br />

Stiftung Mozarteum Salzburg.<br />

1935 wird Karajan am Stadttheater Aachen der jüngste Generalmusikdirektor<br />

Deutschlands; 1937 dirigiert er zum ersten<br />

Mal an der Wiener Staatsoper, 1938 leitet er erstmals das<br />

Orchester der Berliner Philharmoniker.<br />

Die wesentlich ältere Sopranistin Elmy Holgerloef, mit Karajan<br />

seit 1938 verheiratet, hatte ihn ihrer ehemaligen Ensemblekollegin,<br />

der Schauspielerin Emmy Sonnemann, ab 1935 Ehefrau<br />

Hermann Görings, empfohlen. Hermann Göring beruft ihn<br />

schließlich an die Berliner Staatsoper als Staatsopernkapellmeister<br />

und Leiter der Symphoniekonzerte der Preußischen<br />

Staatskapelle ein. Zu Hitlers 50zigsten Geburtstag, dem 20.<br />

April 1939, wird Karajan mit dem Titel „Staatskapellmeister“<br />

ausgezeichnet. Vor dem Einsatz an den Kriegsschauplätzen<br />

bewahrt ihn die Aufnahme in die „Gottbegnadeten-Liste“, die<br />

von Adolf Hitler und seinem Propaganda-Minister Josef Goebbels<br />

zusammengestellt wurde und die Namen von 1041<br />

Schriftstellern, Bildhauern, Architekten, Malern, Schauspielern,<br />

Sängern und Musikern enthielt. Am 18. Februar 1945 gibt Karajan<br />

ein letztes Konzert mit der Staatskapelle in Berlin und<br />

setzt sich danach mit seiner zweiten Ehefrau nach Italien ab.<br />

Herbert von Karajan – Festival legend<br />

and Europe’s top conductor<br />

Even after five decades, Salzburg’s Easter Festival still<br />

meets its founder’s high expectations and his aspirations<br />

to artistic perfection. Her(i)bert (Ritter) von Karajan (1908-<br />

1989) was one of the most pre-eminent conductors of the<br />

20th century. He worked for numerous opera houses and<br />

with the most famous orchestras, made countless recordings<br />

of classical music, and remained a true perfectionist<br />

to the day he died.<br />

Karajan was born in 1908, the second child of a Salzburg<br />

surgeon. His family, which was first officially documented<br />

in 1743, were originally northern Greeks who migrated to<br />

Saxony. From the age of four, Karajan had piano lessons,<br />

and from 1916 to 1926 he studied at the Mozarteum conservatoire.<br />

After finishing school, he went to study at the<br />

Vienna University of Technology, while also studying at the<br />

Academy of Music and Performing Arts. 1929 saw his first<br />

public performance as a conductor with the Mozarteum Orchestra<br />

in Salzburg, and he also received an invitation to<br />

work in Ulm (Germany), where he was later appointed first<br />

Kapellmeister for the city’s theatre, as well as for the Philharmonic<br />

Orchestra of Ulm. At the same time, he worked as a<br />

guest conductor with the Vienna Symphony orchestra, and<br />

directed summer classes in conducting at the International<br />

Mozarteum Foundation.<br />

In 1935, Karajan became Germany’s youngest chief musical<br />

director at the theatre in Aachen. In 1937 he conducted at the<br />

Vienna State Opera for the first time, and in 1938 he made his<br />

debut with the Berlin Philharmonic Orchestra.<br />

His wife, soprano Elmy Holgerloef, recommended him to<br />

her former fellow ensemble member Emmy Sonnemann –<br />

Hermann Göring’s wife. Göring then appointed him Kapellmeister<br />

at the Berlin State Opera, and director of the orchestral<br />

concerts of the Prussian State Orchestra. On Hitler’s<br />

50th birthday on 20 April 1939, Karajan was awarded the<br />

title of ‘Staatskapellmeister’. He was also put on the ‘Gottbegnadeten-Liste’,<br />

compiled by Josef Goebbels and Adolf<br />

Hitler himself, which listed a number of ‘divinely gifted’ artists<br />

who were spared from going to war. On 18 February 1945,<br />

Karajan performed with the State Music Ensemble in Berlin<br />

for the last time, and proceeded to leave the country for Italy<br />

with his second wife.<br />

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