Der Betriebsleiter 9/2015
Der Betriebsleiter 9/2015
Der Betriebsleiter 9/2015
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19186<br />
www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />
9<br />
September <strong>2015</strong><br />
mit<br />
Montage und Handhabung:<br />
Vakuum-Schlauchheber für<br />
10mehr Ergonomie und Effizienz<br />
Motek und Bondexpo <strong>2015</strong>:<br />
Verkettete Prozesse<br />
16und Industrie 4.0<br />
Fertigungstechnik:<br />
High-end-Maschinen<br />
22als Erfolgsbasis<br />
Special Reinigungstechnik:<br />
Neues rund um die<br />
56Betriebsreinigung
Das robusteste<br />
Putztuch am Markt.<br />
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Das Putztuchsystem als Video<br />
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EDITORIAL<br />
Smart Staff<br />
®<br />
John Guest<br />
Steckverbinder und Rohre für Druckluftsysteme<br />
Komponenten, Systeme, Maschinen, ja ganze Fabriken werden<br />
intelligenter. Diese Smart Factories tragen Verantwortung und<br />
organisieren sich selbst. Statt starren Plänen zu folgen, entsteht so<br />
mehr Flexibilität. Aber was ist mit den Mitarbeitern? Auch von ihnen<br />
wird immer mehr Anpassungsfähigkeit verlangt. Die 24-h-Produktion<br />
fordert seit jeher Schichtarbeit. Die Arbeiter haben sich dem Takt der<br />
Maschine zu beugen. Tag-Nacht-Rhythmus und Wochenenden sind<br />
längst der effizienten Fertigung zum Opfer gefallen. Und je flexibler<br />
und individueller die Produktion, umso kurzfristiger werden diese Pläne<br />
erstellt. Die Freizeit wird immer schwerer planbar.<br />
Dabei waren Druck, Zwang und strenge Regeln noch nie geeignete<br />
Motivationsmittel. Und da nun selbst den Maschinen mehr Eigenverantwortung<br />
übertragen wird, wie wäre es damit, auch die Mitarbeiter<br />
sich selbst organisieren zu lassen – ganz im Sinne von Smart Staff? Es<br />
wäre sicher eine Herausforderung, da solch eine flexible Planung eine<br />
enorme Komplexität bedeuten würde. Andererseits winkt ein<br />
verlockendes Ergebnis: zufriedene, motivierte Mitarbeiter. Und die<br />
nötigen Werkzeuge und Strukturen gibt es doch längst.<br />
Konkret könnte das zum Beispiel folgendermaßen ablaufen: Das<br />
Smartphone teilt den Mitarbeitern mit, dass für einen kurzfristigen<br />
Auftrag am kommenden Wochenende sechs Werker mit speziellen<br />
Qualifikationen gesucht werden. Per Online-Terminplaner Doodle<br />
können sich die Personen nach Bedarf und Verfügbarkeit selbst<br />
eintragen bzw. organisieren.<br />
<strong>Der</strong> Fortschritt der Technik geschieht in schwindelerregendem Tempo<br />
– das eröffnet auch Potenzial für die Organisationsstrukturen in den<br />
Unternehmen. Roboter verlassen ihre Käfige, Maschinen werden<br />
intelligenter … dann sollten doch auch Selbstbestimmung, Flexibilität<br />
und Motivation im Hinblick auf die Arbeitszeiten<br />
der Mitarbeiter eine neue Rolle spielen.<br />
Im Kommentar „Arbeitszeit 4.0“<br />
auf Seite 8 dieser Ausgabe von<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> erklärt Dr. Burkhard<br />
Scherf, wie sich aus seiner Sicht Unter -<br />
nehmens- und Mitarbeiterinteressen in<br />
Einklang bringen lassen.<br />
Ich hoffe, Sie finden die eine oder andere<br />
interessante Anregung und wünsche Ihnen<br />
eine hohe Motivation und viel Erfolg mit<br />
smarten Mitarbeitern<br />
Einfach.<br />
Schnell.<br />
25<br />
JAHRE<br />
KOMPETENZ IN DEUTSCHLAND<br />
Sicher.<br />
Besuchen Sie uns<br />
Halle / Stand<br />
6 / 6004<br />
Martina Bopp<br />
Redakteurin<br />
m.bopp@vfmz.de<br />
www.johnguest.com<br />
John Guest GmbH • Ludwig-Erhard-Allee 30 • 33719 Bielefeld<br />
Telefon-Nr.: +49 (0)521 972 56 -0 • Fax-Nr.: +49 (0)521 972 56 -80<br />
E-Mail: info@johnguest.de • Internet: http://www.johnguest.com
INHALT<br />
RUBRIKEN<br />
03 Editorial<br />
07 Inserentenverzeichnis<br />
64 Impressum<br />
65 SERIE Spezialeinsatz: Wisch- und Reinigungsprodukte im Härtetest<br />
66 Vorschau auf <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 10/<strong>2015</strong><br />
BETRIEBSFORUM<br />
06 Termine und Aktuelles<br />
08 KOMMENTAR Arbeitszeit 4.0 – Wie lassen sich Unternehmens- und<br />
Mitarbeiterinteressen in Einklang bringen?<br />
Montagetechnik:<br />
Schrauber sichern Präzision<br />
14von Fräsmaschinen<br />
Fertigungstechnik:<br />
ERP-Software als Säule des<br />
28Erfolgs<br />
Betriebstechnik:<br />
Stühle pro Gesundheit und<br />
40Arbeitsschutz<br />
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
10 TITEL Mit Vakuum-Schlauchhebern gehen Ergonomie und Effizienz<br />
Hand in Hand<br />
12 Spannmittel-Baukastensystem mit vielen Adaptionsmöglichkeiten<br />
14 Lager an Dreh- und Schwenkachsen von Fräsmaschinen prozesssicher<br />
montiert<br />
16 Motek und Bondexpo <strong>2015</strong> – die Integration geht weiter<br />
17 Produkte<br />
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
22 Hoch automatisierte 5-Achsen-Frästechnik als Schlüssel zu Flexibilität und<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
24 Optimierung von Werkzeugen und Bearbeitungsstrategien steigert Effizienz<br />
26 Mit Energiemanagement zu mehr Nachhaltigkeit im Maschinenpark<br />
28 Zwei Maschinenbauer unter einem Dach sichern mit ERP-Software<br />
Transparenz und Flexibilität<br />
30 Mit integriertem Leitstandsystem Fertigungsprozesse effizient steuern<br />
32 Kühlschmiermittel-Kompaktfiltersystem in der Luxusuhrenindustrie<br />
34 Strategischer Partner für Fertigung und Anwendung von PKD-Werkzeugen<br />
35 Produkte<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
38 Schienenverteilersysteme eignen sich auch bei carbonstaubhaltigen<br />
Umgebungsbedingungen<br />
40 Individuell zusammenstellbare Drehstühle für mehr Ergonomie an<br />
Industriearbeitsplätzen<br />
42 Flexibler Reinraum für die Montage von Laser-Baugruppen<br />
44 KOMMENTAR Dem Sitzen das Laufen beibringen<br />
45 Produkte<br />
INTRALOGISTIK<br />
48 RFID-System im Einsatz zur Nachverfolgung des Lackierprozesses von<br />
Schaltschrankteilen<br />
50 Produkte<br />
SPECIAL: REINIGUNGSTECHNIK<br />
54 Reinigungsmaschinenflotte sorgt für Werterhaltung<br />
56 Scheuersaugmaschinen im Einsatz gegen Schmutz und Staub<br />
58 INTERVIEW Mehr als nur Reinigungsmaschinen<br />
60 Eigen- oder Fremdreinigung? – Eine Übersicht der Schlüsselaspekte<br />
62 Produkte<br />
Special:<br />
53Reinigungstechnik
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BETRIEBSFORUM<br />
Leitthema der CeMAT 2016: Smart Supply<br />
Chain Solutions<br />
Mit dem Leitthema „Smart Supply<br />
Chain Solutions“ geht die CeMAT vom<br />
31. Mai bis zum 3. Juni 2016 in Hannover<br />
an den Start und richtet damit den<br />
Blick auf die digitalisierte und vernetzte<br />
Wertschöpfungskette. „In Zeiten<br />
von Industrie 4.0 wird Logistik immer<br />
wichtiger, denn die Ansprüche an<br />
Liefergenauigkeit und -flexibilität<br />
steigen. Künftig müssen alle Behälter<br />
oder Ladungsträger und Transportmittel<br />
sowie das Transportgut selbst<br />
mit Intelligenz ausgestattet werden,<br />
damit sie mit ihrer Umgebung sowie<br />
mit Maschinen und Robotern von zum<br />
Beispiel vor- oder nachgelagerten<br />
Produktions- oder Montageprozessen kommunizieren können. Mit<br />
dem Leitthema Smart Supply Chain Solutions setzt die CeMAT<br />
genau an diesem Punkt an und zeigt auf, wie Logistikprozesse<br />
künftig automatisiert und vernetzt gesteuert werden können“, sagt<br />
Dr. Andreas Gruchow, Mitglied des Vorstandes der Deutschen<br />
Messe AG.<br />
Die CeMAT wird als weltweit führende Messe für Intralogistik und<br />
Supply Chain Management alle zwei Jahre ausgerichtet. Zur CeMAT<br />
2016 erwartet der Veranstalter rund 1000 Aussteller aus aller Welt.<br />
www.cemat.de<br />
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Smart Robotics Halle 7, Stand 7228<br />
Anwenderforum: Einsatz mobiler Lösungen<br />
in Instandhaltung und Service<br />
Unternehmen machen sich fit für den<br />
digitalen Wandel. Auch vor der Instandhaltung<br />
macht diese Entwicklung nicht<br />
halt. Doch wie lassen sich die Weichen<br />
richtig stellen, um nicht bei der Umsetzung zu scheitern? Das 11. Anwenderforum<br />
„Einsatz mobiler Lösungen in Instandhaltung und<br />
Service“ vom 21. bis 22. Oktober in Düsseldorf bietet eine bewährte<br />
Plattform, um mit Anwendern und Experten die wichtigsten Fragestellungen<br />
beim Einsatz mobiler Lösungen zu diskutieren. Referenten<br />
namhafter Unternehmen berichten, wie sie neue Technologien<br />
nutzen, um ihre eigene Produktivität erfolgreich neu zu definieren. In<br />
parallelen Foren haben Teilnehmer die Möglichkeit, das Tagungsprogramm<br />
auf ihre Bedürfnisse hin auszurichten. Ergänzt wird das Forum<br />
durch Workshops zu den Themen „Mobile Instandhaltung zum<br />
Anfassen“ und „Rechtliche Fragestellungen beim Einsatz mobiler<br />
Lösungen in Service und Instandhaltung“.<br />
(Bild: Shutterstock/Quka)<br />
www.tacook.de/Mobile<strong>2015</strong><br />
Metav 2016 mit neuer „Moulding Area“<br />
Vom 23. bis 27. Februar 2016 wird die Metav<br />
in Düsseldorf wieder Treffpunkt internationaler<br />
Interessenten für Technologien der<br />
Metallbearbeitung. Aussteller aus dem Werkzeug-<br />
und Formenbau präsentieren sich u.a.<br />
in der neu etablierten Moulding Area.<br />
Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer beim<br />
Veranstalter VDW (Bild), erläutert: „Aus Befragungen<br />
wissen wir, dass sich nahezu jeder<br />
fünfte Metav-Besucher für den Werkzeug-,<br />
Formen- und Modellbau interessiert. In der<br />
Moulding Area finden diese Interessenten Anwendungen und<br />
Lösungen für ihren speziellen Bereich, sowohl für Metall als auch<br />
für Kunststoff.“ Die Moulding Area bildet die gesamte Bandbreite<br />
des Werkzeug- und Formenbaus ab, vom Design über das Prototyping<br />
bis zur Serienfertigung.<br />
www.metav.de<br />
Robotik- und Automation weiter auf<br />
Wachstumskurs<br />
Roboter haben weltweit in den vergangenen Jahren erheblich zu wirtschaftlichem<br />
Wachstum und Wohlstand beigetragen. „<strong>Der</strong> Einsatz von<br />
Robotik und Automation bietet bedeutende Chancen für eine stabile<br />
wirtschaftliche Entwicklung, wertige und ergonomische Arbeitsplätze<br />
sowie sichere und erschwingliche Produkte“, so Patrick Schwarzkopf,<br />
Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands<br />
Robotik + Automation. „Sorgen vor einer Zukunft,<br />
in der Roboter Menschen die Arbeitsplätze<br />
wegnehmen, sind unbegründet.“ In Deutschland<br />
erzielte die Robotik- und Automationsbranche<br />
2014 mit einer Umsatzsteigerung von 9 % auf<br />
11,4 Mrd. Euro ein neues Rekordergebnis. <strong>2015</strong><br />
rechnet man mit einem Umsatzplus von 5 %.<br />
www.vdma.org<br />
6 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong><br />
ersal-Robots.indd 1 12.08.<strong>2015</strong> 16:15:29
Onlinedossier zum Thema Energieaudit<br />
Viele Unternehmen müssen erstmals bis Ende <strong>2015</strong> ein Energieaudit durchführen. Welche<br />
Pflichten und Chancen dadurch für sie ent stehen, beantwortet die Initiative EnergieEffizienz<br />
der dena. In einem Onlinedossier stellt sie alle wichtigen Informationen zum neuen<br />
Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) bereit. Das am 22.04.<strong>2015</strong> in Kraft getretene Gesetz<br />
betrifft Unternehmen, die gemäß europäischer Definition kein kleines oder mittleres<br />
Unter nehmen sind und weder über ein zertifiziertes Energiemanagementsystem nach ISO<br />
50001 noch ein Umweltmanagementsystem nach EMAS verfügen oder mit der Einführung<br />
eines solchen Systems begonnen haben. Diese Unternehmen sind dazu verpflichtet, erstmals<br />
bis zum 5. Dezember <strong>2015</strong> und danach alle vier Jahre ein Energieaudit DIN EN 16247-<br />
1 durchzuführen. Die Artikel unter www.stromeffizienz.de/energieaudit führen in das Thema<br />
Energieaudit ein, erklären den typischen Ablauf und beantworten wichtige Fragen.<br />
www.dena.de<br />
Fachkonferenz zu additiver Fertigung<br />
Statt gießen, spanen oder walzen einfach in Metall drucken:<br />
Die Fachkonferenz „Inside 3D Printing“ findet vom<br />
24. bis 25. Februar 2016 in Düsseldorf zur Messe für Technologien<br />
in der Metallbearbeitung, Metav, statt. Die Konferenz<br />
beinhaltet einen Strang zu additiver Fertigung mit<br />
Metallen und Kunststoffkomponenten. Fokusbranchen<br />
sind Luftfahrt, Automobilbau, Werkzeugindustrie und<br />
Medizintechnik. Weitere Schwerpunkte sind Wearables<br />
und Industrie 4.0. Die rund 60 Konferenzsessions präsentieren<br />
Geschäftschancen, Praxisbeispiele und den aktuellen<br />
Forschungsstand. Metav-Besucher haben Zugang zur<br />
Ausstellung der Inside 3D Printing und der „Additive Manufacturing<br />
Area“, einer Ausstellungsfläche mit Forum.<br />
Seit 2013 findet die Konferenz in neun Städten statt, darunter New York, Tokio, Singapur,<br />
Mumbai und Shanghai. Karten sind ab sofort erhältlich, bei einer Registrierung bis 2. Oktober<br />
<strong>2015</strong> mit Rabatt.<br />
Anmeldung unter: http://inside3dprinting.de/de<br />
www.vdw.de<br />
www.metav.de<br />
Inserentenverzeichnis Heft 9/<strong>2015</strong><br />
columbus Reinigungsmaschinen, Stuttgart63<br />
Expresso, Kassel50<br />
Flexlift, Bielefeld45<br />
GFOS, Essen35<br />
Guest, Bielefeld 3<br />
Hako, Bad Oldesloe13<br />
HaRo, Rüthen47<br />
Helios, Neuenrade46<br />
Hermle, Gosheim4. US<br />
igus, Köln27<br />
isel, <strong>Der</strong>mbach15<br />
Kareima, Kamen61<br />
Lista AG, CH-Erlen39<br />
LK Metallwaren, Schwabach46<br />
Löw Ergo, Michelstadt52<br />
Messe Düsseldorf, Düsseldorf19<br />
Mewa, Wiesbaden2. US<br />
NSK, Ratingen 5<br />
PSIPENTA, Berlin64<br />
Ruwac, Melle59<br />
Schall, Frickenhausen33<br />
Schmalz, Glatten20<br />
Schmersal, Wuppertal17<br />
Schrempp, Sulzbach36<br />
Schulte, Sundern49<br />
Siemens, Nürnberg 9<br />
Treston, Hamburg18<br />
Tünkers, Ratingen50<br />
Turkish Machinery Promotion Group<br />
(TMPG), TR-Ankara21<br />
Universal Robots, DK-Odense 6<br />
Uretek, Mülheim18, 62<br />
Vetter Krantechnik, Siegen52<br />
Waldmann, Villingen-Schwenningen 7<br />
Walther, Wuppertal37<br />
Westfalen AG, Münster51<br />
WF Steuerungstechnik, Wiernsheim67<br />
Wilms, Mönchengladbach62<br />
Wulfhorst, Gütersloh36<br />
ZNT Zentren für Neue Technologien,<br />
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BETRIEBSFORUM<br />
KOMMENTAR<br />
Arbeitszeit 4.0<br />
Wie lassen sich Unternehmens- und Mitarbeiterinteressen in Einklang bringen?<br />
Industrie 4.0 bedingt Arbeitszeit 4.0. Welche Problematiken sich<br />
dahinter verstecken und wie Lösungen aussehen können,<br />
darüber macht sich Dr. Burkhard Scherf, Experte für effektiven<br />
Personaleinsatz und Arbeitszeitgestaltung, Gedanken.<br />
I<br />
ndustrie 4.0 ist in aller Munde. Die<br />
digitalisierte, sich selbst steuernde<br />
Produktion soll Unternehmen flexibler<br />
machen. Die neuen Formen der Produktion<br />
stellen auch an die Mitarbeiter<br />
geänderte Anforderungen. Die immer<br />
teureren, hochautomatisierten Anlagen<br />
müssen noch stärker ausgelastet<br />
werden. Dies wird den Trend zu Schichtarbeit<br />
verstärken. Aufgrund kürzerer<br />
Lieferfristen und individuellerer<br />
Produkte werden Produktions- und<br />
Schichtpläne in immer kürzeren Fristen<br />
erstellt. Die Mitarbeiter müssen sehr<br />
flexibel eingesetzt werden, je nach<br />
Auftragslage in kürzeren oder längeren<br />
Schichten, in verschiedenen Hallen und<br />
an unterschiedlichen Maschinen.<br />
Zur Umsetzung von Industrie 4.0<br />
werden also gut qualifizierte und flexible<br />
Mitarbeiter gebraucht. Vor dem Hintergrund<br />
der aktuellen demografischen<br />
Entwicklung ist ein Mangel an gut<br />
qualifizierten Mitarbeitern absehbar<br />
und dies in nahezu allen Bereichen und<br />
über alle Hierarchiestufen hinweg.<br />
<strong>Der</strong> demografische Wandel geht mit einem<br />
Wertewandel einher. Gerade für junge<br />
Menschen ist eine ausgewogene Work-Life-<br />
Balance wichtiger als Geld und hierarchischer<br />
Aufstieg. Berufstätigkeit muss sich auch<br />
immer mehr mit Kindererziehung und<br />
Pflegezeiten in Einklang bringen lassen.<br />
Ältere Menschen müssen entlastet werden,<br />
sie brauchen nach mehreren Jahrzehnten<br />
körperlicher Arbeit ggf. in Verbindung mit<br />
Schichtdiensten eine Reduzierung ihrer<br />
Arbeitszeit, um überhaupt noch in einem<br />
aktiven Beschäftigungsverhältnis das<br />
steigende Renteneintrittsalter zu erreichen.<br />
Die händeringend gesuchten gut qualifizierten<br />
Mitarbeiter werden sich in Bezug<br />
„Ein hohes Maß an Flexibilität fordert sowohl auf Seiten der<br />
Arbeitnehmer als auch bei den Arbeitgebern ein Umdenken“<br />
auf ihre Arbeitszeit sehr wahrscheinlich<br />
nicht einfach den Anforderungen ihres<br />
Arbeitgebers beugen, sondern sich Arbeitgeber<br />
suchen, bei denen neben inhaltlich<br />
anspruchsvollen Tätigkeiten und einem<br />
hohen Maß an Flexibilität vor allem auch<br />
planbare Freizeit übrig bleibt.<br />
Arbeitgeber sind für eine erfolgreiche<br />
Positionierung in den Märkten der Zukunft<br />
gezwungen, flexible Arbeitszeitlösungen zu<br />
finden, die ihren Produktionsanforderungen<br />
genügen und gleichzeitig auch auf<br />
Zustimmung bei ihren Mitarbeitern stoßen.<br />
Es klingt fast wie die Quadratur des Kreises:<br />
Flexibler, dem Produktionsbedarf entsprechender<br />
Einsatz von Mitarbeitern in<br />
Schichtsystemen – und die Mitarbeiter<br />
sollen das auch noch attraktiv finden? Die<br />
Frage ist: Kann dies funktionieren?<br />
Erzwungen und befohlen werden kann dies<br />
sicherlich nicht. Ein hohes Maß an Flexibilität<br />
fordert sowohl auf Seiten der<br />
Dr. Burkhard Scherf, Dr. Scherf Schütt &<br />
Zander GmbH, Feldkirchen bei München<br />
Arbeitnehmer als auch bei den Arbeitgebern<br />
ein Umdenken, das nur in Form<br />
eines kontinuierlichen Prozesses<br />
erreicht werden kann. Zur flächendeckenden<br />
Umsetzung sind intelligente<br />
Lösungen gefragt: Arbeitszeitmodelle,<br />
die auf der einen Seite den individuell<br />
unterschiedlichen Grad an Flexibilität<br />
nutzen, den verschiedene Mitarbeitergruppen<br />
mitbringen. Und die andererseits<br />
Anreize für freiwillige Flexibilität<br />
der Mitarbeiter erzeugen.<br />
Das Lösungskonzept hierfür heißt<br />
„Arbeitszeit 4.0“ und die dafür erforderlichen<br />
Werkzeuge sind heute bereits<br />
verfügbar: flexible Schichtsysteme,<br />
systematische Berücksichtigung der<br />
individuellen Flexibilität der Mitarbeiter,<br />
klar strukturierte Planungsprozesse,<br />
individuelle Lebensarbeitszeitmodelle<br />
und leistungsfähige Softwaresysteme zur<br />
Personaleinsatzplanung. Wichtig ist, die<br />
Interessen von Unternehmen und<br />
Mitarbeitern so gut wie möglich aufeinander<br />
abzustimmen. Dazu werden auf<br />
beiden Seiten Kompromisse erforderlich.<br />
Wenn aber die Anforderungen hoch -<br />
flexibler, auch kurzfristig aktualisierter<br />
Produktionspläne zu 90 % abgebildet<br />
werden und gleichzeitig dabei auch die<br />
Mitarbeiterwünsche zu 90 % realisiert<br />
werden können, wäre schon viel erreicht.<br />
Weil die Nutzung freiwilliger Flexibilitätsangebote<br />
der Mitarbeiter ein<br />
zentraler Bestandteil von Arbeitszeit 4.0<br />
ist, führt deren Umsetzung nicht zur<br />
Konfrontation mit Mitarbeitern und<br />
Betriebsräten. Vielmehr ermöglicht<br />
dieses Konzept eine Win-Win-Situation<br />
für Betrieb und Beschäftigte.<br />
www.ssz-beratung.de<br />
8 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
Vorausschauend zu planen, bedeutet<br />
die Effizienz nachhaltig zu steigern.
02<br />
03<br />
01<br />
Entlastung der Mitarbeiter im Fokus<br />
Mit Vakuum-Schlauchhebern gehen Ergonomie und Effizienz Hand in Hand<br />
Ein Hersteller von Armaturen setzt<br />
in seiner neuen Montage- und<br />
Logistikhalle auf Hebetechnik eines<br />
Schwarzwälder Unternehmens.<br />
Vakuum-Schlauchheber optimieren<br />
in Verbindung mit Aluminium-<br />
Leichtlaufkranen die Handhabung<br />
von Kartons und Kisten. Dies erhöht<br />
die Prozesssicherheit und verbessert<br />
die Ergonomie am Arbeitsplatz<br />
deutlich.<br />
Güte ist bei uns die Norm: So lautet der<br />
Leitsatz des Familienunternehmens<br />
Gebr. Kemper GmbH + Co. KG mit Sitz in<br />
Olpe. Das Unternehmen beschäftigt weltweit<br />
rund 850 Mitarbeiter, erzielt einen Jahresumsatz<br />
von mehr als 280 Millionen Euro<br />
und fertigt seine Qualitätsprodukte auf über<br />
42.000 m 2 . Kemper beliefert seine Kunden<br />
weltweit mit hochwertigen Sanitär-Armaturen<br />
für die Trinkwasserinstallation, anspruchsvollen<br />
Rotgussprodukten sowie gewalzten<br />
Bändern aus Kupfer und Kupfersonderlegierungen.<br />
Produkte von Kemper genießen in der<br />
Gebäudetechnik einen hervorragenden Ruf<br />
– Fachgroßhändler, Sanitär-Verarbeiter und<br />
Bauherren von Großobjekten vertrauen auf<br />
diese hochwertigen Komponenten. Um der<br />
steigenden Nachfrage Rechnung zu tragen,<br />
entschloss sich die Unternehmensleitung,<br />
ein neues Werk auf dem Firmengelände zu<br />
bauen. In dem kürzlich bezogenen Bau mit<br />
einer Gesamtfläche von 12 300 m 2 ist auch<br />
ein Logistikzentrum integriert. 36 000 Lagerplätze<br />
für Kleinteilebehälter mit der Abmessung<br />
600 x 400 x 270 mm und 1400 Gitterboxenplätze<br />
stehen dort zur Verfügung.<br />
Ergonomie ganz oben<br />
auf Agenda<br />
Bei Konzeption und Planung des Neubaus<br />
stand neben Materialfluss-Effizienz und<br />
Prozessoptimierung ein weiterer Aspekt<br />
ganz oben auf der Agenda: ergonomisch<br />
gestaltete Arbeitsplätze. „Wir haben uns<br />
dem demografischen Wandel gestellt und<br />
auch für ältere Arbeitnehmer geeignete Bedingungen<br />
geschaffen“, beschreibt Frank<br />
Leistritz, Werkleiter und Prokurist bei Kemper.<br />
Mit dem Projekt habe das Unternehmen<br />
neue Wege beschritten. „Für uns hat<br />
das Thema Ergonomie höchste Bedeutung.<br />
Deswegen haben wir gemeinsam mit den<br />
Spezialisten SSI Schäfer und Asstec innovative<br />
Arbeitsplätze für Logistik und Montage<br />
konzipiert“, sagt er. Diese sind rund angeordnet<br />
und höhenverstellbar. Damit sind<br />
die verschiedenen Behälter für die Mitarbeiter<br />
leichter zugänglich.<br />
10 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
TITEL I MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
01 Für die ergonomische Gestaltung der<br />
Arbeitsplätze bei Kemper sorgen Vakuum-<br />
Schlauchheber, Aluminium-Hängekrananlagen<br />
sowie ein Säulenschwenkkran<br />
02 Bei den Kisten fährt der Greifer in den<br />
Behälter und spannt ihn mit speziellen<br />
Krallen ein. Die eingebaute Klinkenautomatik<br />
ermöglicht schnelles, wechselseitiges<br />
Spannen und Lösen ohne zusätzliche<br />
Handgriffe<br />
03 Für die Kartons kommt ein Doppelgreifer<br />
zum Einsatz. Er lässt sich leicht bedienen und<br />
handhabt die Kartons schonend und sicher<br />
Schlauchheber Jumbo Sprint schont Mitarbeiter<br />
<strong>Der</strong> Schlauchheber JumboSprint eignet sich ideal für das häufige und schnelle<br />
Umsetzen von Gütern bis zu einem Gewicht von 85 Kilogramm. Er besitzt einen<br />
umlaufenden Bügelgriff für eine einfache und intuitive Bedienung: Durch Hochziehen<br />
des Bügels werden die Werkstücke angehoben und durch Runterdrücken wieder<br />
gesenkt. <strong>Der</strong> Griff ist ergonomisch geformt, was die effiziente Handhabung von<br />
Lasten erleichtert und die Gesundheit der Mitarbeiter schont.<br />
Die Intralogistik für das neue Werk hat<br />
Kemper gemeinsam mit dem Lagertechnikspezialisten<br />
SSI Schäfer umgesetzt. Früher<br />
mussten die Mitarbeiter die oft sehr schweren<br />
Behälter von Hand transportieren. Die<br />
Werkleitung suchte nach geeigneten Hebehilfen,<br />
um die Arbeit körperschonender zu<br />
gestalten und die Kisten und Kartons mit<br />
den Armaturen schnell handhaben zu können.<br />
Die Komponenten können pro Behälter<br />
bis zu 50 Kilogramm wiegen.<br />
In dieser Phase war SSI Schäfer mit einem<br />
Tipp zur Stelle: <strong>Der</strong> Bauherr, so die Empfehlung,<br />
solle sich doch an den Vakuum-Spezialisten<br />
J. Schmalz GmbH in Glatten wenden.<br />
Kemper recherchierte im Internet, besorgte<br />
sich Hintergrundinformationen und nahm<br />
schließlich Kontakt mit Schmalz auf. Kurze<br />
Zeit später waren die Experten aus dem<br />
Schwarzwald vor Ort, analysierten das Projekt<br />
und leisteten fundierte Beratung. „Wir<br />
haben schnell erkannt, dass Schmalz über<br />
ein hohes Maß an Know-how verfügt und<br />
waren überzeugt, dass die Produkte zu uns<br />
passen“, beschreibt Leistritz.<br />
Vakuum-Schlauchheber und<br />
Aluminium-Leichtlaufkrane<br />
Die Schmalz Mitarbeiter empfahlen Kemper<br />
den Einsatz von Vakuum-Schlauchhebern<br />
JumboSprint 85 (s. Kasten) sowie von<br />
Aluminium-Leichtlaufkranen.<br />
Weil Kemper für die Montage vorwiegend<br />
Kleinladungsträger (KLT) in Kistenform und<br />
Kartons für den Bereich Verpackung/Versand<br />
nutzt, hat Schmalz zwei verschiedene Greifersysteme<br />
für den JumboSprint geliefert. Ein<br />
Kistengreifer transportiert die KLT. Dazu fährt<br />
der Greifer in den Behälter und spannt ihn<br />
mit speziellen Krallen ein. Die eingebaute<br />
Klinkenautomatik ermöglicht schnelles,<br />
wechselseitiges Spannen und Lösen ohne zusätzliche<br />
Handgriffe. Mittels Vakuum werden<br />
die Kisten dann präzise und sicher gehoben<br />
und gesenkt. Für die Kartons kommt ein<br />
Doppelgreifer zum Einsatz. Dieser lässt sich<br />
leicht bedienen und handhabt die Kartons<br />
besonders schonend und sicher. Bei Kemper<br />
kommen Kleinladungsträger und Kartons zu<br />
je 50 Prozent zum Einsatz. Je nach Bedarf<br />
wechseln die Mitarbeiter die Greifer aus. Dies<br />
geschieht unkompliziert mit Hilfe eines<br />
Schnellwechseladapters. Die Greifer sind mit<br />
wenigen Handgriffen getauscht, der<br />
Schlauchheber ist sofort wieder einsatzbereit.<br />
Systemkompetenz bewiesen<br />
Im Rahmen des Kemper-Projekts hat<br />
Schmalz seine hohe Systemkompetenz unter<br />
Beweis gestellt. Um die Anforderungen an effiziente<br />
Abläufe zu erfüllen, lieferte der Vakuum-Spezialist<br />
passend zu den Schlauchhebern<br />
zusätzlich Aluminium-Krananlagen.<br />
Sie punkten durch ihren Leichtlauf, der für<br />
hohe Ergonomie sorgt und kräftesparendes,<br />
geräuscharmes Verfahren der Lasten ermöglicht.<br />
Die Werkstücke lassen sich durch das<br />
günstige Verhältnis von Eigengewicht zu<br />
Traglast mühelos handhaben. Hochwertige<br />
und verschleißarme Komponenten stellen<br />
eine hohe Zuverlässigkeit sicher. Die Kranlösungen<br />
sind modular aufgebaut und konnten<br />
daher gut in die Montage- und Logistikprozesse<br />
integriert werden.<br />
Schmalz lieferte insgesamt 14 Vakuum-<br />
Schlauchheber JumboSprint 85, mehrere<br />
Aluminium-Hängekrananlagen sowie einen<br />
Säulenschwenkkran. Die Montage und<br />
Inbetriebnahme durch die Schmalz Techniker<br />
ging reibungslos und zügig über die<br />
Bühne. Die Schlauchheber kommen entlang<br />
des Materialflusses an allen wichtigen<br />
Stellen zum Einsatz – vom Wareneingang<br />
über Montage und Qualitätssicherung bis<br />
hin zum Bereich Verpackung und Versand.<br />
Dort setzt Kemper vier weitere Geräte vom<br />
Typ JumboFlex 35 ein. Sie zeichnen sich<br />
durch ihre Einhandbedienung aus und entlasten<br />
die Mitarbeiter beim schnellen Umsetzen<br />
von leichteren Kartonagen bis zu einem<br />
Gewicht von 35 Kilogramm.<br />
Mitarbeiter aktiv entlastet<br />
Die Schnelligkeit der Schlauchheber war<br />
ein wichtiges Argument für Kemper, um<br />
den hohen Umschlag bewältigen zu können.<br />
Aus Sicht von Werkleiter Frank<br />
Leistritz erfüllt die Lösung die Erwartungen<br />
voll und ganz. „Die ersten Erfahrungen sind<br />
sehr positiv. Wir haben die richtige Entscheidung<br />
getroffen“, sagt er. Die Mitarbeiter<br />
nehmen die Vakuum-Schlauchheber<br />
dank der intuitiven und komfortablen Be-<br />
dienung gut an. Auch mit den Aluminium-<br />
Leichtlaufkranen ist der Montage- und Logistikspezialist<br />
sehr zufrieden. „Mit ihnen<br />
können wir unsere Arbeitsinseln leicht erreichen<br />
und größere Distanzen bewältigen.“<br />
Ergonomische Vorteile resultierten aus der<br />
geringen bewegten Masse der Krane. „Für<br />
uns war ihre Leichtgängigkeit sehr wichtig,<br />
denn dadurch werden unsere Mitarbeiter<br />
aktiv entlastet. Dies gilt insbesondere dann,<br />
wenn hohe Umschlaggeschwindigkeit gefordert<br />
ist“, beschreibt Leistritz.<br />
Fazit<br />
Die Zusammenarbeit in den einzelnen Projektphasen<br />
bewertet der Werksleiter als vorbildlich.<br />
Schon in der Beratungsphase habe<br />
ihn die hohe Kompetenz der Schmalz-Mitarbeiter<br />
beeindruckt. „Wir hatten in allen<br />
Projektstufen qualifizierte Ansprechpartner,<br />
die technische Rückfragen schnell beantworteten.“<br />
Die Entscheidung zugunsten<br />
von Schmalz habe sich gelohnt. „Die<br />
Lösungen machen die Arbeitsplätze in unserer<br />
neuen Halle deutlich ergonomischer<br />
und effizienter“, freut er sich.<br />
www.schmalz.com<br />
Video<br />
Im Fokus<br />
Nachhaltigkeit<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Was bewegt die Handhabungstechnik<br />
an der Schwelle zu einem neuen<br />
Industriezeitalter? <strong>Der</strong> Vakuumspezialist<br />
Schmalz schaut in die Zukunft und<br />
gewährt interessante Einblicke in Trends,<br />
Strategien und Entwicklungen.<br />
https://vimeo.com/131515540<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 11
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
Passende Spannmittel gesucht<br />
Baukasten-System mit vielen Adaptionsmöglichkeiten bringt die Lösung<br />
01 02<br />
Für seine Universalmaschine, eine<br />
umgebaute Mori Seiki NZ 2000,<br />
war ein Metallbearbeiter auf der<br />
Suche nach einem Rundum-sorglos-<br />
Spannmittel. Denn die 3-Backenfutter<br />
waren zu groß, zu wuchtig<br />
und nicht gerade rüstfreundlich.<br />
Die Lösung bot das Baukasten-<br />
System mit seinen Adaptionsmöglichkeiten<br />
von Hainbuch. Mittlerweile<br />
hat man alle Maschinen auf<br />
Hainbuch-Spannmittel umgestellt.<br />
Die HeBa Fertigungstechnik GmbH & Co.<br />
KG ist nach einer Insolvenz im Wirtschaftskrisen-Jahr<br />
2009 aus der Firma Paul<br />
Henkel GmbH & Co. KG entstanden. Jürgen<br />
Balting, der <strong>Betriebsleiter</strong> bei Paul Henkel<br />
war, übernahm die Firma. Die Firma musste<br />
zwar komplett umgekrempelt und an die<br />
Anforderungen des Marktes angepasst werden.<br />
Doch nach und nach hat Jürgen<br />
Balting in neue Maschinen, neue Spannmittel<br />
und neue Mitarbeiter investiert.<br />
Heute ist man bei rund 20 Mitarbeitern und<br />
einem überschaubaren, aber hochmodernen<br />
Maschinenpark aus acht Drehzentren<br />
und drei Bearbeitungszentren angelangt.<br />
Damit HeBa seine Kunden, die überwiegend<br />
aus der Automobilindustrie kom-<br />
men, mit Buchsen für Motoren und diversen<br />
anderen Dreh- und Frästeilen versorgen<br />
kann, wird im Dreischichtbetrieb gearbeitet.<br />
Die Losgrößen variieren dabei zwischen 100<br />
und einer Million Bauteilen. Und das kann<br />
nur funktionieren, wenn der Maschinenpark<br />
weitestgehend automatisiert ist. Denn<br />
für einen kleinen Zulieferbetrieb ist dies<br />
enorm wichtig, um so von den hohen Mannkosten<br />
herunter zu kommen und flexibel zu<br />
bleiben. Natürlich braucht es dafür auch die<br />
richtigen Werkzeuge und Spannmittel.<br />
Futter werden zum Problem<br />
Jürgen Balting hat 2010 die erste neue<br />
Maschine bestellt - eine Mori Seiki NZ 2000<br />
DL T2 - und so konfigurieren lassen, wie er<br />
sie braucht, nämlich ganz flexibel. Eine automatisierte<br />
Maschine, die alles kann, Stangenbearbeitung<br />
oder Roboterbearbeitung,<br />
eben eine „eierlegende Wollmilchsau“, wie<br />
er sagt. Die beiden Spindeln auf der Maschine<br />
können autark arbeiten, das heißt<br />
Spindel eins kann komplett andere Teile<br />
machen als Spindel zwei, sie können aber<br />
auch miteinander arbeiten. Die Maschine<br />
ist so programmiert, dass je nach Auslastung<br />
schnell variiert werden kann.<br />
Im April 2011 wurde die Maschine geliefert.<br />
Wegen des 80er Durchlasses auf der<br />
Hauptspindel hat man sich damals für ein<br />
3-Backenfutter entschieden. Doch als es<br />
ans Produzieren ging, stellte sich heraus,<br />
dass die Futter nicht optimal waren. „Um an<br />
dem Futter kollisionsfrei vorbeizukommen,<br />
war die Maschine für ein Futter mit der Größe<br />
01 Das Toplus-Spannfutter mit dem<br />
Backenmodul und die Mori Seiki-Maschine<br />
haben sich bei HeBa als perfektes Gespann<br />
erwiesen<br />
02 Mit seinem Baukasten-System und den<br />
vielen Adaptionen hat es Hainbuch in die<br />
Maschinenräume der Firma HeBa geschafft<br />
250 ausgelegt. Aber durch die 350er<br />
Backenfutter war das natürlich nicht mehr<br />
gegeben. Außerdem war das Rüsten umständlich“,<br />
erläutert Balting. Alternativen waren<br />
gefragt. Balting machte sich auf die Suche.<br />
„Für mich war wichtig, dass es optimal<br />
passt und es verschiedene Adaptionsmöglichkeiten<br />
gibt. Ich wollte nicht immer das<br />
ganze Futter runterbauen. Außerdem war<br />
an der Maschine nicht so viel Platz, dass<br />
man mit einem Kran beikommen konnte,<br />
denn durch den Umbau ist der Bearbeitungsraum<br />
enger geworden. Somit sind wir<br />
bei Hainbuch mit seinem Baukasten-System<br />
und den verschiedenen Adaptionen gelandet.<br />
Die Vorteile lagen auf der Hand:<br />
spannen von außen, innen oder vor dem Futter<br />
mit den Baukastenelementen, schnelles<br />
Rüsten und einfache Handhabung. Mit die-<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
12 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
ser Bandbreite hat das kein anderer Spannmittelhersteller<br />
angeboten“, erklärt er.<br />
Alles perfekt aufeinander<br />
abgestimmt<br />
Bereits im Sommer 2011 wurde die Maschine<br />
auf der Haupt- und Gegenspindel mit dem<br />
sechseckigen Toplus Spannfutter in der<br />
Baugröße 100 ausgestattet. Damit in der Fertigung<br />
gleich aus dem Vollen geschöpft werden<br />
konnte, wurden die Adaptionen Mando<br />
Adapt sowie die Spannköpfe dazugekauft.<br />
Für Jürgen Balting funktioniert das Rüsten<br />
mit den Spannköpfen viel einfacher als mit<br />
den Backen. Seine Meinung dazu: „Selbst<br />
wenn die Backen sauber verzahnt sind, muss<br />
man immer noch mal nachdrehen, und das<br />
ist mühsam. Und mit der Störkontur hatten<br />
wir dann auch keine Probleme mehr, denn<br />
das Toplus Futter ragte nicht so raus wie das<br />
große 3-Backenfutter. Das einzige Manko bei<br />
den Spannköpfen war, dass wir mit ihnen<br />
nur bis Durchmesser 100 spannen konnten<br />
und wir aber auch größere Bauteile hatten.“<br />
Dieses Problem konnte mit dem Backen-<br />
Adapter auch gelöst werden, der mann losen<br />
Bearbeitung stand also nichts mehr im<br />
Wege. Alle Bearbeitungsschritte, vom Fräsen<br />
der Kontur, Querbohrungen rein setzen,<br />
Schrägbohrungen, innen und außen drehen,<br />
Außenkontur drehen, das volle Programm,<br />
waren nun ohne große Aufwände möglich.<br />
Probleme beseitigt<br />
Mit den Hainbuch-Spannmitteln wurden<br />
alle Schwierigkeiten ausgemerzt. Die Rüstzeit<br />
konnte deutlich minimiert werden, die<br />
Störkontur wurde verbessert und es kann<br />
mehr Durchlass gefahren werden. Kurzfristige<br />
Programmänderungen sind durch das<br />
Baukasten-System auch kein Problem<br />
Positive Effekte<br />
mehr, denn das Wechseln von Außenspannung<br />
auf Innenspannung geht sehr schnell.<br />
Zudem gibt es weniger Ausschuss und die<br />
Qualität der Teile hat sich verbessert. Da die<br />
Spannköpfe – anders als beim 3-Backenfutter<br />
– geschlossen sind, kommen keine<br />
Späne mehr hinein. Ein positiver Aspekt,<br />
denn bei HeBa ist das Hauptmaterial zwar<br />
Stahl, von Kugellagerstahl über 16CrMo5<br />
bis zu16 MN, aber neben langem Material<br />
werden auch verzinktes Material oder Gussmaterialien<br />
verwendet. Also eine zusätzliche<br />
Herausforderung für das Spannmittel,<br />
weil unterschiedliche Späne entstehen, von<br />
kurz brechenden Spänen, kleinen Spänen<br />
bis zu Fließspänen. Doch die Spannmittel<br />
von Hainbuch meistern auch das.<br />
Backenmodul der nächsten<br />
Generation<br />
Mit den Hainbuch-Spannmitteln wurden alle Schwierigkeiten bei HeBa ausgemerzt.<br />
Die Rüstzeit konnte deutlich minimiert werden, die Störkontur wurde verbessert<br />
und es kann mehr Durchlass gefahren werden. Kurzfristige Programmänderungen<br />
sind durch das Baukasten-System auch kein Problem mehr, denn das Wechseln von<br />
Außenspannung auf Innenspannung geht sehr schnell. Zudem gibt es weniger<br />
Ausschuss und die Qualität der Teile hat sich verbessert.<br />
03 Benjamin Schuh (re.), Außendienstmitarbeiter<br />
bei Hainbuch, steht Jürgen Balting,<br />
Geschäftsführer bei HeBa, mit Rat und Tat zur<br />
Seite<br />
<strong>Der</strong> Backen-Adapter in Kombination mit<br />
dem Toplus Spannfutter hat lange gute<br />
Dienste geleistet und war eigentlich ausreichend.<br />
Doch als 2013 das Backenmodul<br />
herauskam, war klar, der Backen-Adapter<br />
wird ausrangiert. Weshalb? Das Backenmodul<br />
hatte entscheidende Vorteile, und zwar<br />
einen größeren Hub beziehungsweise<br />
größeren Spannbereich, eine reine Radialspannung,<br />
harte Backen und eine Standardverzahnung.<br />
Beim Backen-Adapter gab<br />
es nämlich keine Standardbacken. Leichter<br />
rüsten lässt sich das Backenmodul auch,<br />
denn es fallen weniger Arbeitsschritte an.<br />
Außerdem sind bei der Bearbeitung eines<br />
Teils mit dem Backen-Adapter dann doch<br />
Probleme aufgetreten. „Wir haben Bauteile,<br />
bei denen wir mit Übergabe in der Maschine<br />
fahren. Die Spindel, die das Teil an die<br />
andere Spindel übergibt, drückt das Teil<br />
leicht gegen die andere Spindel. Und dadurch,<br />
dass der Backen-Adapter in Spannrichtung<br />
mitgeht, hat man nie einen Anschlag<br />
gehabt. Anschlagen mussten wir<br />
außen am Teil und an den Backen, es gab<br />
keine andere Möglichkeit. <strong>Der</strong> ganze Spaß<br />
hat dann mit Übergabe nicht mehr funktioniert.<br />
Wir waren froh, dass die nächste Generation<br />
Backenmodul auf den Markt kam,<br />
so konnten wir fest dagegen fahren“, berichtet<br />
Balting. Von nun an ist auf der Hauptspindel<br />
das Toplus Futter mit dem Backenmodul<br />
montiert und auf der Gegenspindel<br />
das Toplus Futter mit Mando Adapt in dem<br />
Durchmesser, der gerade gebraucht wird.<br />
Andere Spannmittel sind aus<br />
dem Rennen<br />
Da Jürgen Balting absolut zufrieden mit den<br />
Hainbuch Spannmitteln ist, der Service und<br />
die Betreuung auch super funktionieren,<br />
wurden 2012 sukzessive alle Maschinen mit<br />
Stangenlager mit den Toplus Spannfuttern<br />
in der Baugröße 65 ausgestattet. So spart<br />
man jetzt bei der Rüstzeit 25 Minuten, denn<br />
einen Spannkopf auswechseln und die Maschine<br />
wieder einfahren, geht in maximal<br />
fünf Minuten vonstatten.<br />
Die neu bestellte Mori Seiki NLX Maschine<br />
bekommt auf der Haupt- und Gegenspindel<br />
auch ein Toplus Spannfutter in der<br />
Baugröße 100. Eine Maschine arbeitet sogar<br />
mit einem Toplus Carbonfutter. Dass es dazu<br />
kam, ist einer Aktion von Hainbuch geschuldet,<br />
bei der es das Carbonfutter zum<br />
gleichen Preis wie das Stahlfutter gab.<br />
www.hainbuch.com<br />
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<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 13
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
Schrauber sichern Präzision<br />
Lager an Dreh- und Schwenkachsen von Fräsmaschinen prozesssicher montiert<br />
Um die präzise Lagerung der<br />
Dreh- und Schwenkachsen sicherzustellen,<br />
montiert ein Hersteller eine<br />
seiner Fräsmaschinen-Baureihen<br />
mit Hightech-Akkuschraubern. Die<br />
Werkzeuge wurden mit Programmselektoren<br />
ausgestattet und auf<br />
jeweils vier Parametersätze<br />
programmiert. Die Montage der<br />
Achsen mit jeweils über 1000<br />
Verschraubungsschritten geht nun<br />
weitaus genauer und ergonomischer<br />
vonstatten als früher mit<br />
dem Drehmomentschlüssel.<br />
Höchste Präzision ist bei der Montage der<br />
B- und der C-Achse gefordert, mit denen<br />
die Fräsmaschinen der Baureihe Mikron<br />
HPM 450 U eine komfortable 5-Achsenund<br />
Simultan-Bearbeitung erlauben. Beide<br />
Achsen stehen im Winkel von 90° zueinander;<br />
die B-Achse schwenkt die C-Achse, die<br />
ihrerseits eine Drehachse ist und über einen<br />
Palettenteller das zu bearbeitende Bauteil<br />
aufnimmt. Die beiden Lager der Achsen<br />
werden im Gehäuse mit einer Vielzahl von<br />
Schrauben befestigt, desgleichen der Palettenteller<br />
auf dem Klemmring des Lagers.<br />
Mehrere Montageschritte pro<br />
Schraube sichern die Präzision<br />
Bei der hohen Präzision, die diese Maschinen<br />
aufweisen müssen, ist klar, dass das Lager<br />
sehr exakt montiert werden muss und sich<br />
recht von der Zeit, bevor man mit den<br />
Schraubexperten von Atlas Copco Tools<br />
über eine geeignetere Lösung nachdachte.<br />
„Dabei musste man extrem konzentriert arbeiten,<br />
um alle Schrauben in der richtigen<br />
Reihenfolge mit dem richtigen Drehmoment<br />
anzuziehen.“ Denn die Konstrukteure<br />
gaben vor, dass die Schrauben jedes Ringes<br />
über Kreuz und mit drei verschiedenen<br />
Drehmomenten anzuziehen sind. „Außerdem<br />
war es mit den mechanischen Drehmomentschlüsseln<br />
nicht gerade komfortabel.“<br />
Mit einfachen Druckluft- oder Akkuschraubern<br />
waren in diesem Fall drei<br />
Werkzeuge nötig, da jedes Werkzeug nur auf<br />
eines dieser Drehmomente voreingestellt<br />
werden konnte. Man durfte nicht durcheinanderkommen<br />
– und musste zudem anschließend<br />
noch mit dem mechanischen<br />
Drehmomentschlüssel nachknicken, um zu<br />
prüfen, ob wirklich alle Werte stimmten.<br />
„Pro Rundschwenktisch sparen wir durch den Einsatz des Tensor STB<br />
nun dreieinhalb Stunden Montagezeit ein!“<br />
Urs Kaufmann, Abteilungsleiter Komponenten-Montage bei GF Machining Solutions<br />
Die Qualität einer Fräsmaschine wird im<br />
Wesentlichen von der Präzision bestimmt,<br />
mit der sie die Teile fertigt“, erklärt<br />
Urs Kaufmann, Abteilungsleiter Komponenten-Montage<br />
bei der Georg Fischer<br />
Machining Solutions im schweizerischen<br />
Nidau, „und natürlich von der Vorschubgeschwindigkeit,<br />
der Leistung und der Zuverlässigkeit.“<br />
Die Präzision wiederum hänge<br />
von der mechanischen Genauigkeit der<br />
Linearachsen ab und von der „kompensierbaren“<br />
Genauigkeit – das ist die via Software<br />
erreichbare elektronische Korrekturmöglichkeit.<br />
Immer wichtiger werde für die<br />
Anwender außerdem die erzielbare Oberflächengüte:<br />
„Wir entwickeln und bauen<br />
unsere Maschinen exakt auf die Anforderungen<br />
unserer Kunden hin“, betont Kaufmann.<br />
„Damit unterscheiden wir uns von<br />
anderen Anbietern, die in Großserie herstellen.“<br />
Stolz ist der Georg-Fischer-Mitarbeiter<br />
auf die Genauigkeit, mit der die Achsen<br />
der Schweizer Fräsmaschinen aufeinander<br />
abgestimmt werden: „Wir schaffen<br />
es, die Achsen auf zwei Mikrometer genau<br />
zueinander zu montieren!“<br />
nicht verkanten darf. Es muss sichergestellt<br />
sein, dass alle Schrauben mit dem richtigen<br />
Drehmoment angezogen werden. „Früher<br />
haben wir das mit einem einfachen<br />
Akkuschrauber und Drehmomentschlüssel<br />
gemacht“, berichtet Monteur Hanspeter Ob-<br />
540 Schrauben am Drehtisch<br />
Obrecht und seine Monteur-Kollegen<br />
waren also richtig gefordert. Erst recht, als<br />
vor gut drei Jahren eine Neukonstruktion<br />
geplant war – die oben genannte HPM<br />
450 U. „Die hat allein etwa 540 Schrauben<br />
am Drehtisch“, meint Urs Kaufmann. „Da<br />
kamen unsere Mitarbeitenden langsam an<br />
ihre Grenzen.“ Das Unternehmen stellte<br />
daraufhin eine Kosten-Nutzen-Analyse an.<br />
„In der Diskussion mit Atlas Copco Tools<br />
14 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
01 <strong>Der</strong> Drehtisch der Fräsmaschine HPM 450 U hat etwa 540 Schrauben. Hier wird der<br />
äußere Ring des C-Achsen-Lagers mit einem Tensor STB von Atlas Copco Tools montiert<br />
laufen sind, ist der Palettenteller „abgearbeitet“.<br />
Die früher notwendige Prüfrunde<br />
mit dem Drehmomentschlüssel entfällt.<br />
Denn der Schrauber kontrolliert gleichzeitig<br />
den Drehwinkel und erkennt so etwaige<br />
Fehler, zum Beispiel in den Gewinden der<br />
Schrauben. Die Fixierung des Lagers im Gehäuse<br />
verläuft mit etwas höheren Drehmomenten<br />
von 12, 20 und 30 Nm. In der Summe<br />
heißt das: (1 x 44 Schrauben + 2 x 46 Schrauben)<br />
x 4 Montageschritte = 544 Verschraubungen<br />
am Lager der C-Achse – plus weitere<br />
etwa 100 Schrauben an der B-Achse, wieder<br />
mit je vier Ansätzen. Das sind um die 1000<br />
Vorgänge.<br />
02 Montage des Palettentellers auf dem<br />
Klemmring des Lagers der C-Achse. Auf dem<br />
Palettenteller wird später das zu bearbeitende<br />
Bauteil eingespannt<br />
fanden wir heraus, dass es eine genauere,<br />
wirtschaftlichere und weitaus ergonomischere<br />
Lösung gab: den Tensor STB.“ Dieser<br />
Hochleistungs-Akkuschrauber ist mit<br />
eigenen Messwertgebern für Drehmoment<br />
und Drehwinkel ausgestattet, kann eine<br />
Vielzahl von Parametersätzen speichern<br />
und zieht auf Knopfdruck aufs richtige<br />
Drehmoment an – ohne dass der Werker,<br />
wie bei einem Drehmomentschlüssel, den<br />
Arm ständig heranziehen muss.<br />
Wie aufwendig die Montage trotzdem<br />
noch ist, machen die pro Lager (je nach<br />
Serie) etwa 100 Schrauben deutlich, die an<br />
der neuen Mikron-Maschine benötigt<br />
werden: <strong>Der</strong> äußere Ring des C-Achsen-<br />
Lagers, mit dem dieses im Gehäuse fixiert<br />
wird, hat 44 Schrauben, der Klemmring, auf<br />
dem später der Palettenteller fixiert wird,<br />
46. Und der Palettenteller selbst wird am<br />
Ende mit ebenfalls 46 Schrauben montiert.<br />
Hanspeter Obrecht muss in allen Fällen auf<br />
die gleiche Weise vorgehen. Um zum<br />
Beispiel den Palettenteller auf der Welle der<br />
C-Achse zu befestigen, muss er zuerst alle<br />
Schrauben mit 4 Nm anziehen, dann mit<br />
9 Nm und zuletzt alle mit 12 Nm. Dafür sind<br />
in dem Tensor STB drei Parametersätze gespeichert.<br />
Ein Prüfgang mit noch einmal<br />
12 Nm sichert den Prozess zusätzlich ab.<br />
Die Schrauben müssen nach einem festen<br />
Schema in der richtigen Reihenfolge angezogen<br />
werden. Erst wenn alle drei Parametersätze<br />
an allen 48 Schrauben durch-<br />
Ergonomisch und zeitsparend<br />
„Die neue Lösung ist äußerst angenehm,<br />
der Schrauber ist schnell, und ich brauche<br />
mir keine Sorgen mehr zu machen, dass ich<br />
einmal überzogen habe oder die Schrauben<br />
zu locker sitzen“, freut sich Obrecht. Und<br />
Abteilungsleiter Urs Kaufmann ergänzt,<br />
nicht nur die mentale und physische Belastung<br />
sei deutlich gesunken, sondern man<br />
sei wesentlich schneller geworden: „Wir<br />
sparen nun pro Rundschwenktisch etwa 3,5<br />
Stunden Montagezeit ein!“ An zwei Arbeitsplätzen<br />
setzt das Unternehmen vier STB-<br />
Schrauber mit integrierten Programmselektoren<br />
ein, womit 16 verschiedene Parametersätze<br />
bearbeitet werden. Die vier Werkzeuge<br />
ersetzen damit 16 einfachere Tools.<br />
Inzwischen zieht GF Machining Solutions<br />
alle 540 Schrauben des Rundschwenktisches<br />
mit einem der STB-Tools an, allerdings<br />
sind nicht alle so komplex, dass mehrere<br />
Montageschritte nötig wären. Nun will<br />
Kaufmann noch eine Zählfunktion programmieren,<br />
was für den Hightech-Schrauber<br />
STB ein Kinderspiel ist. „Dann würde<br />
das Werkzeug dem Mitarbeitenden auch<br />
gleich eine Rückmeldung geben, ob er wirklich<br />
keine Schraube vergessen hat.“<br />
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der Montage- und Handhabungstechnik.<br />
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Motek und Bondexpo parallel. Im<br />
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die Fachmesse für Klebtechnologien sowie<br />
des stark wachsenden Peripherie-Segments<br />
Verbindungs- und Fügetechnik Kunden<br />
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System-/Komplettlösungen aus einer<br />
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verschiedener Hersteller. Ergänzt durch ein<br />
breites Angebot an Komponenten, Baugruppen<br />
und Subsystemen ist eine hohe Integrationsfähigkeit<br />
gewährleistet, entsprechend<br />
der Industrie-Philosophie oder<br />
besser der Strategie 4.0.<br />
Neues Hallen-Layout<br />
Dabei erscheinen die beiden weltweit anerkannten<br />
Branchen-Events in diesem Jahr in<br />
neuem Hallen-Layout und mit verbesserter<br />
Besucherführung. Das kommt letztendlich<br />
den Ausstellern wie den Fachbesuchern zu<br />
Gute. Da im Vorfeld des Neubaus der Halle<br />
10 bereits erste Anpassungs- und Optimierungs-Maßnahmen<br />
durchgeführt wurden<br />
und weiterhin werden, profitieren alle Beteiligten<br />
schon <strong>2015</strong> von signifikanten Verbesserungen.<br />
Neue Besucherführung<br />
So entfällt die bisherige lineare Besucherstrom-Lenkung<br />
von Halle 1 über die Hallen 3,<br />
5, 7 und 9 bzw. in umgekehrter Richtung,<br />
nämlich dahingehend, dass die Hallen 3, 4, 5,<br />
6, 7, 8 und 9 sowie später 10 nunmehr eine<br />
rechteckige Blockbildung aufweisen. Dies erleichtert<br />
den Übergang zum einen zu den einzelnen<br />
Hallen und zum anderen zu den Fachbereichen;<br />
zumal mit dem jetzt gleichberechtigten<br />
Zugang (Eingänge Ost und West sowie<br />
quer über beide Hallenstränge) eine gewisse<br />
Entzerrung des morgendlichen Runs verbunden<br />
ist. Die Akzeptanz für die Neuerungen ist<br />
bei den allermeisten Ausstellern groß. Die<br />
hohe Akzeptanz hinsichtlich des neuen Messen-Layouts<br />
und das große Vertrauen in Organisation<br />
verdeutlicht auch die Tatsache, dass<br />
sich aktuell bereits 1013 Hersteller und<br />
Anbieter fest angemeldet haben – davon 901<br />
zur Motek und 112 zur Bondexpo.<br />
Neue Nomenklatur<br />
Doch damit der Neuerungen nicht genug,<br />
denn zur Motek <strong>2015</strong> kommt erstmals die<br />
neue Nomenklatur zur Anwendung. Und<br />
auch hier spielt das Thema Vernetzung eine<br />
Rolle, denn sie folgt sowohl der bewährten<br />
Basis-Nomenklatur als auch der mehr denn<br />
je zunehmenden Orientierung nach durchgängigen<br />
Prozessen mit integrierten Prozess-<br />
Stationen. Wie in den beiden vergangenen<br />
Jahren kommt der Produktions- und Montage-<br />
Automatisierung durch Sondermaschinenbauer,<br />
Systemintegratoren und Roboter- Anlagenbau<br />
eine sehr große Bedeutung zu, weshalb<br />
es eine Neuauflage des Spezial-Messeführers<br />
gibt. In enger Zusammenarbeit mit<br />
dem Kooperationspartner Xpertgate wird<br />
außerdem ein weiterer Spezial-Messeführer<br />
zum Thema Füge- und Verbindungstechnik<br />
erstellt. Dieser beinhaltet einerseits<br />
die an der Motek zahlreich vertretene mechanische<br />
und andererseits auch die thermische<br />
Füge- und Verbindungstechnik sowie<br />
Füge- und Verbindungslösungen durch<br />
Kleben etc., womit eine hohe Praxis-Orientierung<br />
gewährleistet ist und die Prozessketten<br />
in allen relevanten Ausprägungen<br />
zur Darstellung kommen.<br />
www.schall-messen.de<br />
16 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
Werkstückträger der Generation Industrie 4.0<br />
Auf der Motek gewährt LK Mechanik Einblicke in seine<br />
Zusammenarbeit mit dem Mikromontage- und Automatisierungsspezialisten<br />
arteos. Beide Unternehmen haben in den letzten<br />
Monaten intensiv an der Entwicklung eines Baukastensystems<br />
aus Intelligentem Werkstückträger (IWT)<br />
und Fahrerlosem Transportsystem (FTS) gearbeitet.<br />
Dabei übernimmt der Werkstückträger zentrale<br />
Aufgaben der Produktions- und Prozesssteuerung.<br />
In enger Zusammenarbeit entwickelten LK<br />
Mechanik und arteos gemeinsam mit einem<br />
namhaften Hersteller von FTS inzwischen ein<br />
Praxis-Szenario, indem der Intelligente Werkstückträger mit<br />
einem solchen FTS kooperiert. <strong>Der</strong> Werkstückträger meldet sich<br />
bei seinem Transportfahrzeug an und steuert sich eigenständig<br />
von einer Prozessstufe der Produktion zur nächsten.<br />
Da er selbst Träger der Fertigungsdaten ist,<br />
kommuniziert er in Eigenregie auch mit den jeweils<br />
angefahrenen Maschinen und Anlagen.<br />
Motek: Halle 3, Stand 3200<br />
www.lk-mechanik.de<br />
Fördersystem-Baukasten<br />
für die schnelle Montage<br />
Das Kettenfördersystem VarioFlow plus<br />
von Bosch Rexroth zielt auf eine schnelle<br />
Montage ab und überzeugt durch<br />
besonders leisen und wirtschaftlichen Betrieb. Die Wahl zwischen<br />
sechs Spurgrößen von 65 bis 320 mm, sieben Kettentypen und zwei<br />
Ausführungen in Alu und Edelstahl mit FDA-konformen<br />
Werkstoffen eröffnet ein breites Einsatzspektrum. Mit VarioFlow<br />
plus leistet Bosch Rexroth zudem einen großen Beitrag zur<br />
Geräuschreduzierung, denn der Lauf des Fördersystems ist dank<br />
Gleitleisten mit seitlicher Fixierung, reibungsarmer Materialien und<br />
patentierter Gelenkbolzen besonders leise. Damit weist VarioFlow<br />
plus mit einer Kettenzugkraft von bis zu 1250 Newton zugleich<br />
optimale Gleiteigenschaften auf, die mit einem geringeren<br />
Verschleiß und einer schnellen, funktionssicheren Montage einhergehen.<br />
Mit der Planungssoftware MTpro lässt sich das individuelle<br />
Fördersystem in wenigen Schritten realisieren – von der Auswahl<br />
der Komponenten per „Drag and Drop“ inklusive passender<br />
Werkstückträgersysteme über die Konfiguration bis zur Bestellung.<br />
Motek: Halle 4, Stand 4305<br />
Hochflexibles Bin-Picking-System<br />
live erleben<br />
Die Projektierung und Durchführung von Machbarkeitsuntersuchungen<br />
von Bin-Picking-Roboterzellen sind für die fertigende<br />
Industrie oftmals organisatorisch und zeitlich eine Herausforderung.<br />
Um den Prozess zu erleichtern, stehen bei Mafu Automation<br />
komplette „Griff in die Kiste“-Roboterzellen im Testzentrum zur<br />
Verfügung. Diese können auch auf der Motek live besichtigt<br />
werden. Bin-Picking-Anlagen von Mafu Automation entnehmen<br />
Transportverpackungen wie Gitterboxen oder Kragenpaletten<br />
kontinuierlich chaotisch angeordnete Teile und bestücken bei einer<br />
technischen Verfügbarkeit von größer 95 % entsprechende Nachfolgeprozesse.<br />
Mithilfe des Mafu Workcell Managers und des<br />
Kommunikationsservers wurde das hochflexible System „Griff in<br />
die Kiste – prozesssicher“ entwickelt. Zum<br />
Einsatz kommen dabei Standardroboter<br />
mit sechs Achsen, ein handelsüblicher<br />
Industrie-PC und ein BV-System mit<br />
FireWire-Schnittstelle sowie unterschiedliche<br />
Bin-Picking-Anlagenelemente.<br />
Motek: Halle 4, Stand 4101<br />
www.boschrexroth.com<br />
www.mafu.de<br />
Wir machen<br />
Ihre Maschine<br />
sicher.<br />
Mit dem Sicherheits-<br />
Lichtvorhang und -Lichtgitter<br />
SLC/SLG 445<br />
■ Universell einsetzbar<br />
■ Parametrierung ohne Hilfsmittel<br />
■ „Plug and Play“- Inbetriebnahme mit<br />
integrierter Einrichthilfe<br />
■ Muting-Funktion erhöht Flexibilität<br />
■ Multi Scan-Funktion blendet<br />
Störeinflüsse aus<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf der<br />
MOTEK <strong>2015</strong>, Halle 7, Stand 7103.<br />
of<br />
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www.schmersal.com
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
Roboter mit integrierter Ethernet-Schnittstelle<br />
Adept präsentiert die neuen Modelle der Adept eCobra Serie. Diese High-Speed-<br />
Roboter mit Reichweiten von 600 und 800 mm überzeugen durch neue Funktionalitäten.<br />
So sind ab sofort Fließbandverfolgung und Verpackungsapplikationen mit<br />
der Verpackungssoftware Adept PackXpert auch ohne externen SmartController<br />
realisierbar. Die neuen Modelle werden über Ethernet angebunden und verfügen<br />
über eine integrierte Steuerung und Verstärkereinheit, so dass sie völlig autark,<br />
ohne jegliche externe Steuerung<br />
agieren können. Das neue,<br />
vollwertige, mitgelieferte Betriebssystem<br />
unterstützt bis zu 28 Tasks. Im Vergleich zu<br />
den Vorgängermodellen sind die Roboter durch die<br />
integrierte Ethernet-Schnittstelle wesentlich<br />
kommunikativer und durch den neuen Prozessor<br />
auch noch schneller als die bisherigen Modelle. Alle<br />
Systeme sind mit einer verbesserten Programmiersoftware<br />
ausgestattet. Die neue All-in-one-Software<br />
ermöglicht neben einem 3D-CAD-Daten Import,<br />
Bildverarbeitungs- und Roboterprogrammierung<br />
auch die graphische Produktverwaltung sowie eine<br />
Offline-Programmierung im Emulationsmodus.<br />
Motek: Halle 7, Stand 7410<br />
www.adept.de<br />
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Sanierung im laufenden Betrieb<br />
www.uretek.de<br />
Roboterapplikation zur vollautomatischen Beschickung<br />
von Laseranlagen<br />
URETEK.indd 1 17.04.<strong>2015</strong> 11:14:11<br />
Laser Flex heißt die neue Roboterapplikation für Blech der Friedrich Remmert GmbH zur vollautomatischen<br />
Beschickung von Laseranlagen. Laser Flex ist mit zwei Automationseinheiten – einem Versorger<br />
und einem Entsorger – ausgestattet. Remmert entkoppelt so die Beschickung der Laseranlage. Nach<br />
dem Blechzuschnitt hebt die Gabeleinheit des neuen Systems die bearbeitete Metallplatte vom<br />
Wechseltisch des Lasers. Zeitgleich holt die Vakuumeinheit eine neue Platine aus dem angeschlossenen<br />
Lager. Sobald der Entsorger die Blechplatte rücklagert oder sie neben der Maschine bereitstellt, bestückt<br />
der Versorger den Laser mit der neuen Platte. Lediglich 60 Sekunden benötigt Laser Flex dafür. Entsprechend<br />
der unterschiedlichen Nutzeranforderungen ist Laser Flex für Bleche in den Formaten 3015 und<br />
4020 konzipiert. Dank Standardschnittstellen zu SPS und IT können mehrere Laser<br />
gleichzeitig herstellerunabhängig integriert und parallel durch eine einzige<br />
Roboterapplikation mit Material versorgt werden. Flexibel gestaltet ist auch der<br />
Anschluss an die Lagertechnik. Für einen schnellen Zugriff<br />
können Anwender die Bleche im unmittelbaren Produktionsumfeld<br />
via Ein- oder Doppelturmlager bevorraten.<br />
Arbeitsplätze<br />
effizient gestalten<br />
Sonderlösungen bei der<br />
Betriebseinrichtung stehen bei<br />
Hahn+Kolb auf der Motek im<br />
Fokus. <strong>Der</strong> Werkzeug-Dienstleister<br />
und Systemlieferant<br />
präsentiert Ausstattungen, die<br />
sich an besondere Anforderungen<br />
anpassen lassen.<br />
Zentrales Element des<br />
Messestands ist eine Gruppenwerkbank<br />
mit Rollenbahn und<br />
Hebehilfe, mit der der<br />
Hersteller die Gestaltungsmöglichkeiten<br />
für Arbeitsplätze<br />
zeigt. Zu seinen Dienstleistungen<br />
gehören neben der<br />
Beratung in Einrichtungs- und<br />
Produktfragen auch die<br />
Planung neuer Betriebsstätten<br />
und die Erweiterung von<br />
Montagelinien. Ebenfalls<br />
vorgeführt auf der Messe wird<br />
die Ausstattung von Arbeitsplätzen<br />
nach den 5S-Prinzipien.<br />
Für mehr Übersicht in<br />
der Werkzeugschublade<br />
sorgen Hartschaumeinlagen,<br />
die der Anwender selbst<br />
gestalten kann. Hahn+Kolb<br />
zeigt einen Werkzeugscanner,<br />
der sich mit Plug & Play und<br />
USB-Anschluss mit dem PC<br />
verbinden lässt und mit dem<br />
passgenaue Einlagen gefertigt<br />
werden.<br />
Motek: Halle 6, Stand 6520<br />
www.remmert.de<br />
www.hahn-kolb.de<br />
A r be<br />
i t s p l At z s y s t e m e : Vol l e s p ro g r A m m .<br />
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n o m i s c h , flexibel und effizient.<br />
Entdecken Sie unendliche Möglichkeiten für Ihren individuellen Workflow.<br />
MOTEK <strong>2015</strong><br />
Messe Stuttgart<br />
5. – 8. Oktober • Halle 6, Stand 6240<br />
TRESTON Deutschland GmbH • Hamburg • Tel. (040) 8816 5022 0 • www.treston.de<br />
Ein Unternehmen der TRESTON OY Finnland<br />
TRESTON.indd 1 10.08.<strong>2015</strong> 11:28:01<br />
18 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
Schraubsysteme und Drehmomentschlüssel<br />
normenkonform vor Ort prüfen<br />
Zur Durchführung von Montageprozessen<br />
mit hochwertigen Ergebnissen<br />
ist es notwendig, dass nur Werkzeuge<br />
eingesetzt werden, die eine nachgewiesene<br />
Leistungs fähigkeit besitzen,<br />
was wiederum über eine entsprechende<br />
Prüfung belegt wird. Bei der<br />
Kalibrierung oder Zertifizierung von<br />
Drehmoment-Schraubwerkzeugen ist es erforderlich, dass die<br />
Prüfungen unter reproduzierbaren Bedingungen erfolgen. Das<br />
mobile Prüfcenter Schatz-combiTEST bietet jetzt erstmals die<br />
Möglichkeit, sämtliche Werkzeuge, die in der Montage eingesetzt<br />
werden, also automatische Schraubsysteme und Hand-Drehmomentschlüssel,<br />
schnell und normenkonform vor Ort zu prüfen.<br />
Motek: Halle 5, Stand 5530<br />
www.schatz.ag<br />
Mit bestem Wissen<br />
und Gewissen.<br />
Die Weltleitmesse live erleben!<br />
Mehr denn je zuvor sind sicheres und gesundes Arbeiten<br />
Themen, die in modernen und zukunftsorientierten<br />
Unternehmen im Fokus stehen. Denn sie führen<br />
zu Motivation, Produktivität und sichern den<br />
Unternehmenserfolg. Informieren Sie sich bei<br />
rund 1.800 Ausstellern aus aller Welt über die<br />
neuesten Entwicklungen in den Bereichen:<br />
> Persönlicher Schutz<br />
> Betriebliche Sicherheit<br />
Gleichgroße Werkstücke einfach spannen<br />
Für Spann-Anwendungen, bei denen nicht<br />
genug Platz ist, um einen langen Hebel<br />
anzusetzen, bietet Enemac Kraftspannmuttern<br />
der Reihe ESB an. Ihr<br />
integriertes Planetengetriebe wird durch<br />
eine kleine Mutter außerhalb des<br />
Gehäuses ohne großen Kraftaufwand<br />
angetrieben. Dadurch wird das Innengewinde<br />
etwas eingezogen und das<br />
Gegenstück fest gespannt. So kann eine<br />
Kraft von 6 bis 20 t manuell ausgeübt werden. Das Modell ist für<br />
gleichbleibend große Teile gedacht, da die Einschraubtiefe durch<br />
die Sacklochbohrung begrenzt ist. Es ist erhältlich für Gewinde von<br />
M12 bis M64, auf Anfrage auch mit Sondergewinden.<br />
www.enemac.de<br />
> Gesundheit bei der Arbeit<br />
Setzen Sie auf Sicherheit<br />
mit der A+A <strong>2015</strong>!<br />
www.aplusa.de/erleben<br />
27. –30. Oktober <strong>2015</strong><br />
Düsseldorf, Germany<br />
Vom Arbeitsplatzsystem zur komplexen<br />
Montagelinie<br />
Auf der Motek präsentiert<br />
Bott das Arbeitsplatzsystem<br />
avero. Ein Beispiel für eine<br />
avero Fertigungslinie stellt<br />
Bott gemeinsam mit dem<br />
Kooperationspartner<br />
Armbruster Engineering vor.<br />
Sie veranschaulicht einen<br />
gesamten Fertigungsprozess:<br />
vom Kommissionieren der<br />
Bauteile über ihr Verbauen hin zur Prüfung und schließlich zum<br />
Verpacken und Versand. Sämtliche Abschnitte der Montagelinie<br />
bestehen aus avero-Elementen. Armbruster Engineering integriert<br />
Elemente zur Prozessabsicherung in die Fertigungslinie.<br />
Persönlicher Schutz, betriebliche Sicherheit<br />
und Gesundheit bei der Arbeit<br />
Internationale Fachmesse mit Kongress<br />
www.AplusA.de<br />
Motek: Halle 4, Stand 4520<br />
www.bott.de
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
Paletten-Umlaufsystem mit neuen Komponenten<br />
Das neue Paletten-Umlaufsystem<br />
UMS von Minitec soll eine sehr<br />
wirtschaftliche Lösung mit<br />
geringstem Raumbedarf für die<br />
Verkettung von Bearbeitungsmaschinen,<br />
Arbeitsplätzen,<br />
Handhabungsgeräten oder für<br />
Roboter-Zuführungen sein. In dem<br />
neuen System werden die Paletten auf präzisen Linearführungen<br />
mit wartungsfreien Laufrollen geführt. Damit wird die exakte Positionierung<br />
der Paletten sichergestellt und der Energieaufwand<br />
deutlich reduziert. Die entladenen Paletten werden am Ende der<br />
Förderstrecke von einem formschlüssigen Greifer vertikal umge -<br />
lenkt und hängend auf der Unterseite zurücktransportiert. Dabei ist<br />
das Anstauen der Paletten sowohl auf der Förderebene wie beim<br />
Rücktransport der entladenen Werkstückträger möglich. Das System<br />
erlaubt sogar die Verwendung als Hängebahn mit Palettenrücklauf<br />
auf der Oberseite. Das System ist lieferbar in Standardbreiten von<br />
400, 500 und 600 mm, andere Breiten sind auf Anfrage realisierbar.<br />
Die maximale Länge der<br />
einzelnen Paletten beträgt Anzeige<br />
270 mm, wobei die<br />
Paletten miteinander<br />
verbunden werden<br />
können. Das maximale<br />
Gewicht/Palette beträgt<br />
140 kg, die Gesamtbelastung<br />
bis zu 1200 kg.<br />
Motek: Halle 5, Stand 5020<br />
www.minitec.de<br />
Innovative Software Solutions<br />
Innovative Applikationen mit Profil- und Lineartechnik<br />
ZNT.indd 1 13.02.<strong>2015</strong> 13:18:47<br />
Eine flexible Monitorhalterung für Industrieanwendungen,<br />
zwei zusätzliche Modelle der Hubsäulenbaureihe<br />
Multilift und der neue Schwerlastzylinder SLZ 63<br />
sind die Produktneuheiten, die RK Rose+Krieger GmbH<br />
auf der diesjährigen Motek vorstellt. Zudem präsentiert<br />
der Mindener Antriebsspezialist anhand von<br />
Messeexponaten einfallsreiche Anwendungen seiner<br />
Lineartechnik, darunter einen omnidirektionalen<br />
MH_Automotive_<strong>2015</strong>_90x130 Transportwagen 31.08.15 und 18:36einen Seitehöhenverstellbaren<br />
1<br />
Pick-by-Light-Arbeitsplatz. Darüber hinaus können<br />
sich die Besucher der Messe auch über Linearachsen<br />
für den Reinraum der Baureihe RK Duoline Clean und<br />
ein Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts zum<br />
Thema Arbeitsplatzgestaltung informieren.<br />
Motek: Halle 4, Stand 4430/4430-1<br />
www.rk-rose-krieger.com<br />
Ringtakt-Montageanlage mit<br />
85 Takten in der Minute<br />
Contexo präsentiert eine neuentwickelte Ringtakt-Montageanlage.<br />
Diese schlüsselfertig gelieferte Sondermaschine montiert<br />
Verschlüsse für Medizinprodukte mit einer Geschwindigkeit von<br />
85 Takten in der Minute. Dazu führt der Hersteller die Anlage mit<br />
bis zu zehn parallelen Werkstückaufnahmen aus. Kern der Anlage<br />
ist ein Ringtransfer mit fester Teilung, der dem getaktet angetriebenen<br />
Werkstückträger-Transport dient. <strong>Der</strong> patentierte Antrieb<br />
ermöglicht einen Stationsvorschub von 250 mm je Takt in der<br />
Minute. Bearbeiten lassen sich Bauteile mit Größen bis 100 x 100 mm.<br />
Je nach Einsatz kann die Anlage mit bis zu 28 Arbeitsstationen<br />
ausgestattet sein. Jede Handhabungseinheit ist kurvengesteuert.<br />
Das macht sie schnell und zuverlässig. Mit der online integrierten<br />
Laserschweißeinheit sowie einem<br />
Kamerasystem produziert und prüft die<br />
Maschine fertige Produkte innerhalb von<br />
Millisekunden. Dank integriertem Schaltschrank<br />
ist die Anlage sehr kompakt.<br />
Motek: Halle 3, Stand 3028<br />
Ergonomisch mit Vakuum!<br />
Von Presswerk bis Endmontage – Vakuumheber und Kransysteme<br />
von Schmalz sind der Schlüssel für ergonomische und<br />
effiziente Handhabungsprozesse in der Automobilbranche.<br />
www.schmalz.com/handhabungssysteme | Tel. +49 7443 2403-301<br />
J. Schmalz GmbH,Aacher Str. 29, D-72293 Glatten, schmalz@schmalz.de, www.schmalz.com<br />
Besuchen Sie uns auf der Motek in Stuttgart Halle 3, Stand 3020<br />
www.contexo-gmbh.de<br />
in sozialen Netzwerken:<br />
www.Facebook.com/<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong><br />
www.twitter.com/<strong>Der</strong>_Betriebslei<br />
20 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong><br />
Schmalz.indd 1 01.09.<strong>2015</strong> 08:45:10
Lichtschranken Typ 4 oder Typ 2 für verschiedenste<br />
Anwendungen<br />
Mit dem Sicherheits-Überwachungsgerät MSI-TRM werden die Lichtschranken SLS 46C<br />
zu Typ 4 Sensoren, mit dem MSI-TR1 zu Typ 2 Sensoren. Ob Typ 4 oder Typ 2 – die<br />
Überwachungsgeräte sind Teil einer großen Produktfamilie für verschiedenste<br />
Anwendungen in den Bereichen Intralogistik, Verpackungstechnik, Montage/Hand -<br />
habung. Typ 4 Sensoren haben im Moment eine besondere Relevanz. Denn die<br />
angepassten Normen IEC 61496-1 und EN 614961-1 stufen bei Typ 2<br />
Sensoren das Performance Level von PL d auf PL c herab. Infolge<br />
dessen ist, wenn gemäß einer Risikobeurteilung ein Performance Level<br />
PL d erforderlich ist, eine Absicherung mit Typ 2 Sensoren nun nicht<br />
mehr möglich. Hierfür müssen jetzt Typ 4 Sensoren eingesetzt werden.<br />
Die neue Sicherheits-Lichtschranke von Leuze ist hier eine geeignete<br />
Lösung. Innerhalb der Baureihe stehen Sensorvarianten mit Rotlicht<br />
oder Infrarot, mit M12-Stecker oder Kabelanschluss zur Verfügung.<br />
Motek: Halle 7, Stand 7526<br />
www.leuze.com<br />
Vereinfachte Integration von<br />
Lasermarkierern in Fertigungslinien<br />
Mit seiner Leitmarke Technifor präsentiert Gravotech, der<br />
Spezialist in der Gravier- und Markiertechnologie, auf der<br />
Motek eine Neuheit, die die Integration von Lasern in<br />
Produktionslinien maßgeblich vereinfachen soll:<br />
Mini-Inline wird auf dem Laserkopf montiert und bildet eine Art Schutztrichter zwischen<br />
dem Laserkopf und dem zu markierenden Werkstück. Dadurch kann eine Abschirmung<br />
des Laserstrahls nach außen gewährleistet werden und das System erreicht somit die<br />
sichere Laserklasse 1. Diverse Sicherheitssysteme verhindern eine Laseremission, falls<br />
Mini-Inline nicht dicht auf dem Werkstück aufsitzt. Zusätzliche Laserschutzgehäuse und<br />
Schließeinrichtungen werden dank dieses Laserschutzkonzepts überflüssig. Dadurch wird<br />
die Integration des Lasers in eine bestehende Fertigungslinie oder die Planung einer<br />
neuen Fertigung erheblich vereinfacht.<br />
Motek: Halle 7, Stand 7432<br />
www.technifor.de<br />
Sicherheitssensor mit RFID-Technologie<br />
Auf der Motek zeigt die Schmersal-Gruppe ihre neue Generation an Sicherheitsschaltern,<br />
die die Erwartungen der Maschinenbauer in Bezug auf Flexibilität, höhere Produktivität<br />
und Kosteneffizienz erfüllen soll. Ein Beispiel dafür ist der Sicherheitssensor RSS 16: Er<br />
verfügt nicht mehr über einen mechanischen Betätiger, vielmehr erfolgt die Identifikation<br />
des Targets berührungslos. Die RFID-Technologie bildet dabei die Basis, die den Sicherheitssensor<br />
zur kommunikationsfähigen Komponente im Sinne neuer Industrie<br />
4.0-Konzepte macht. So ermöglicht der RSS 16 etwa eine hohe Toleranz bei Türversatz,<br />
indem er bei Erreichen der Versatzgrenzen noch vor Abschalten der Maschine ein elektronisches<br />
Warnsignal weitergibt. Das heißt, der Anwender kann bei Türversatz frühzeitig<br />
eingreifen, um Produktionsausfälle zu vermeiden. Zu den weiteren<br />
Vorteilen des RSS 16 gehört die Möglichkeit, das Target von drei Seiten<br />
anzufahren. Dadurch fügt sich der Sensor problemlos in unterschiedlichste<br />
Montagesituationen ein.<br />
Eine Videoanimation zum RSS 16 finden Interessierte unter:<br />
www.youtube.com/kaschmersal<br />
Motek: Halle 7, Stand 7103<br />
www.schmersal.com
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
High-end-Maschinen als Erfolgsbasis<br />
Hoch automatisierte 5-Achsen-Frästechnik als Schlüssel zu Flexibilität und Wirtschaftlichkeit<br />
01 Eines von zwei Stand-alone-Systemen für<br />
die hochflexible Präzisionsteilefertigung bei<br />
Prodrive Technologies<br />
Flexibel und gleichzeitig wirtschaftlich<br />
zu fertigen, ist das A und O in<br />
der Auftragsfertigung. Um dies<br />
sicherzustellen setzt ein niederländisches<br />
Unternehmen auf CAD-/<br />
CAM-Fertigungsprozessen und<br />
High-end-Produktionstechnik wie<br />
z. B. das hoch automatisierte<br />
5-Achsen-Fräsen.<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
Ready-to-use-Products oder Auftragsfertigung<br />
als Teil- sowie Komplettlösungen<br />
aus einer Hand – damit hat sich der niederländische<br />
Mittelständler Prodrive Technologies<br />
in kurzer Zeit einen Namen gemacht<br />
und wird heute von Hightech-Unternehmen<br />
aus verschiedensten Branchen als<br />
Partner mit der Entwicklung und Baugruppen-/Gerätefertigung<br />
beauftragt. Das<br />
mit gut 20 Jahren noch junge Unternehmen<br />
tickt“ ganz offensichtlich anders als die<br />
meisten der klassischen Auftragsfertiger<br />
und sieht sich als Vertical Integrator, denn<br />
in der heute 750 Beschäftigte zählenden<br />
Prodrive-Gruppe sind so gut wie alle für die<br />
autarke Fertigung relevanten Technologie-<br />
Disziplinen vertreten. Damit wiederum unterscheidet<br />
sich Prodrive Technologies wesentlich<br />
von spezialisierten Dienstleistern,<br />
die sich nur auf eine oder wenige Technologien<br />
konzentrieren.<br />
Den Verantwortlichen in der mechanischen<br />
Fertigung verlangt die gelebte Philosophie<br />
Ready-to-use-Products demnach<br />
die Fähigkeit ab, sowohl schnell und flexibel<br />
als auch technologisch und qualitativ<br />
auf höchstem Niveau auf die Wünsche der<br />
Kunden bzw. der hauseigenen Fertigung<br />
eingehen zu können. Allgemeiner Tenor ist:<br />
„Wir sind in den Bereichen Elektronik und<br />
Mechanik bezüglich Entwicklung und Fertigung<br />
vollkommen autark. Selbiges gilt natürlich<br />
auch für die Software, sodass der<br />
Kunde bei uns alles aus einer Hand bekommt<br />
- und dies in optimal abgestimmter<br />
Form von der Entwicklung bis zur JIT-Lieferlogistik.<br />
Das erfordert einen hohen Aufwand<br />
an Technologien, Verfahren und Kapazitäten,<br />
wobei alle Prozessschritte selbstredend<br />
wirtschaftlich ablaufen müssen.<br />
Deswegen setzen wir, wann immer möglich<br />
und sinnvoll, auf einen hohen Grad an Prozess-Integration<br />
und Automation, um die<br />
vorhandenen Technologie-Einrichtungen<br />
im bedienten Einschicht- plus im automatisierten<br />
Nachtschichtbetrieb maximal ausnutzen<br />
zu können.“<br />
Einstieg in 5-Achsen-Technik auf<br />
höchstem Niveau<br />
Dass man sich dabei nicht scheut, sozusagen<br />
von Null auf Hundert in Hochtechnologien<br />
zu investieren, was ja die Beschaffung<br />
von Maschinen und Werkzeugen sowie<br />
vor allem die Rekrutierung und Ausbildung<br />
von Fachpersonal mit sich bringt,<br />
verdeutlicht das Beispiel der hochautomatisierten<br />
Fertigung von Mechanik-Bauteilen<br />
auf 5-Achsen-Bearbeitungszentren. Lag<br />
nämlich der fertigungstechnische Fokus<br />
von Prodrive Technologies in den sehr<br />
schnell gewachsenen Werken Eindhoven<br />
und Son zunächst auf der Elektronik und<br />
Elektromechanik, so stellte sich mit der Zeit<br />
heraus, dass vor allem die extern zugelieferte<br />
Mechanik die eigenen produktionstechnischen<br />
Abläufe einengt und die Lieferfähigkeit<br />
gegenüber den Endkunden beeinträchtigt.<br />
Folgerichtig fiel die strategische<br />
Entscheidung, die mechanische Fertigung<br />
selbst in die Hand zu nehmen.<br />
22 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
02 BAZ für die Komplettbearbeitung sowohl<br />
hochpräziser, komplexer Kühlkörper-<br />
Grundplatten als auch filigraner Präzisionsbauteile<br />
für mechatronische Baugruppen<br />
03 (v.l.n.r.) Sietze de Jong, Group Leader<br />
Operations bei Prodrive Technologies, Geert<br />
Cox, Managing Director Hermle-Nederland B.V.<br />
und der Maschinenbediener Chris van Helmond<br />
04 Komplexes 5-Achsen-Hochpräzisionsbauteil<br />
für mechatronische<br />
Baugruppen und Geräte<br />
Auf der Suche nach leistungsfähigem<br />
Equipment kam Prodrive Technologies mit<br />
Geert Cox von Hermle Nederland B.V. in<br />
Kontakt und legte ein auf die möglichen<br />
Bauteilgrößen abgestimmtes Anforderungsprofil<br />
vor. Favorisiert wurden u. a.<br />
5-achsige-Komplett-/Simultan-Bearbeitung,<br />
die bediente Einschicht- sowie die Nachtschicht-Fertigung<br />
von Einzelteilen und<br />
Kleinserien mit Werkstücken unterschiedlicher<br />
Lauf-/Bearbeitungszeiten, und<br />
schließlich ein stufenweiser Einstieg mit der<br />
Option zur nachträglichen Automatisierung.<br />
Nach eingehender Analyse und Beratung<br />
entschloss man sich bei Prodrive Technologies,<br />
„in die Vollen“ zu gehen und beschaffte<br />
ein 5-Achsen-Hochleistungs-Bearbeitungszentrum<br />
der Maschinenfabrik Berthold<br />
Hermle AG vom Typ C 42 U mit Werkzeug-<br />
Zusatzmagazin ZM 160. Das erste 5-Achsen-Bearbeitungszentrum<br />
legte auch den<br />
Grundstein zum sukzessiven Auf- und Ausbau<br />
der Abteilung zur Fertigung flächiger<br />
und kubischer Mechanikteile wie zum Beispiel<br />
komplexe Kühlkörper für Elektronikbaugruppen<br />
oder auch höchst filigraner<br />
Komponenten für funktionsintegrierte<br />
Mechatronik-Baugruppen.<br />
Mittlerweile fünf 5-Achsen-BAZ<br />
im Einsatz<br />
Um neben den benötigten Kapazitäten<br />
auch die gewünschte Flexibilität sicherstellen<br />
zu können, investierte Prodrive Technologies<br />
in kurzen Abständen in vier weitere<br />
nahezu identisch ausgerüstete 5-Achsen-<br />
Hochleistungs-Bearbeitungszentren vom<br />
Typ C 42 U, sodass sich heute fünf solcher<br />
Die Maschinen werden im bedienten Einschicht- plus im<br />
automatisierten Nachtschichtbetrieb maximal ausgenutzt<br />
Produktivitäts-, Qualitäts- und Flexibilitäts-<br />
Pusher im Einsatz befinden.<br />
Aktuell besteht die neue Fräsabteilung<br />
bei Prodrive Technologies aus drei per<br />
Robotersystem RS 2 verketteten Bearbeitungszentren<br />
C 42 U und zwei als Standalone-Systeme<br />
platzierten Bearbeitungszentren<br />
C 42 U. Dem zuerst beschafft BAZ C<br />
42 U folgten ein zweites und das Robotersystem<br />
RS 2, und in diese Anlage wurde<br />
dann später noch das dritte BAZ C 42 U integriert.<br />
Darüber hinaus beschaffte sich<br />
Prodrive Technologies die beiden erwähnten<br />
Stand-alone-Maschinen C 42 U, die vor<br />
allem zur bedienten hoch flexiblen Prioritäts-Fertigung<br />
schnell benötigter Einzelteile<br />
und kleiner Serien eingesetzt werden. Die<br />
per Robotersystem und Werkstückmagazin<br />
verketteten Bearbeitungszentren C 42 U<br />
kommen bevorzugt für die JIT-orientierte<br />
Klein- und Mittelserien-Fertigung „Rundum-die<br />
Uhr“ sowie zur gemeinsamen Fertigung<br />
ganzer Teilefamilien mit hohen Anforderungen<br />
an die Passgenauigkeit und Bauteil-Kompatibilität<br />
zum Einsatz.<br />
Alle BAZ C 42 U sind mit Hauptspindeln<br />
mit max. Drehzahl 18 000 min -1 , NC-<br />
Schwenkrundtisch mit Torqueantrieb und<br />
Durchmesser 440 mm, Werkzeugaufnahme<br />
HSK-A 63, IKZ-Hochdruckkühlmittelzufuhr<br />
80 bar sowie Nullpunkt-Werkstückspannsystem<br />
ausgerüstet. Zudem weisen die beiden<br />
als Stand-alone-Systeme aufgestellten<br />
Bearbeitungszentren C 42 U jeweils Zusatzmagazine<br />
ZM 160 mit weiteren 160 Werkzeugen<br />
auf. Damit stehen inklusive der Basiswerkzeugmagazine<br />
mit jeweils 42 Plätzen<br />
pro Stand-alone-Maschine insgesamt<br />
mehr als 200 Werkzeuge zur Verfügung, die<br />
eine unterbrechungsfreie Komplettbearbeitung<br />
komplexester Präzisionsteile oder<br />
ganzer Werkstückfamilien gewährleisten.<br />
Partnerschaft auf Augenhöhe<br />
Insgesamt sind die Verantwortlichen von<br />
Prodrive Technologies sehr zufrieden mit<br />
der Partnerschaft mit Hermle und die in<br />
allen Phasen beim Einstieg und der Weiterentwicklung<br />
der 5-Achsen-Technologie im<br />
Hause Prodrive Technologies gewährte Unterstützung:<br />
„Ausgehend von den möglichen<br />
Bauteilgrößen wählten wir hier die<br />
Baugröße C 42 U, was sich als richtig erwies,<br />
weil wir große Grundplatten für Kühlbaugruppen<br />
genauso präzise fertigen können<br />
wie Kleinteile mit wenigen Millimetern<br />
Kantenlänge. Im Normalfall bewegen sich<br />
die Stückzahlen zwischen 10 und 500, aber<br />
öfters sind auch Prototypen und Einzelteile<br />
zu fertigen, die naturgemäß sehr schnell benötigt<br />
werden. Da kommt uns das offen<br />
konzipierte und damit hoch flexibel nutzbare<br />
Fertigungssystem, bestehend aus der<br />
verketteten Dreifach-Anlage mit den drei<br />
BAZ und den beiden Stand-alone-Systemen,<br />
sehr entgegen. Zumal wir pro Woche<br />
zwischen 20 und 50 neue Werkstücke zu bearbeiten<br />
haben.“<br />
Mit dem Aufbau der eigenen mechanischen<br />
Fertigung auf Basis der 5-Achsen-<br />
Technologie von Hermle ist man in der Lage,<br />
den Kunden optimale Lösungen anzubieten<br />
und diese auch schnell zu realisieren.<br />
Außerdem konnte Prodrive<br />
Technologies mit dem Baustein mechanische<br />
Präzisionsteile-Fertigung auch die<br />
letzte Lücke schließen, sodass der Lohnfertiger<br />
heute in allen relevanten Produktionsbereichen<br />
autark ist und die gesamte Prozesskette<br />
für Ready-to-use-Products in<br />
Eigenverantwortung darstellt.<br />
www.hermle.de<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 23
Zerspanprozesse auf dem Prüfstand<br />
Optimierung von Werkzeugen und Bearbeitungsstrategien steigert Effizienz<br />
Zirka drei Wochen weniger Zerspanungszeit<br />
bei der Herstellung von<br />
Paletten für ein Unternehmen der<br />
Flugzeugindustrie: Das ist das<br />
Ergebnis der Zusammenarbeit des<br />
Auftragsfertigers mit einem<br />
Werkzeugspezialisten, der für jeden<br />
Fertigungsschritt sowohl die<br />
optimalen Werkzeuge als auch die<br />
passenden Bearbeitungsstrategien<br />
anbieten konnte.<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> Maschinen- und Anlagenbauer MSB<br />
GmbH & Co. KG in Bischofheim in der<br />
Rhön stellt individuelle Lösungen und<br />
Kleinserien im Schweißbau her, wie beispielsweise<br />
Paletten für die Flugzeugindustrie.<br />
Obwohl diese relativ groß sind, kommt<br />
es trotzdem auf kleinste Toleranzen an.<br />
Denn nur so lassen sich die präzise gefertigten<br />
Flugzeugteile schadensfrei zwischen<br />
den Bearbeitungsstationen befördern.<br />
Die Vorgabe eines Flugzeugbauers, der<br />
60 Paletten orderte, waren daher unmissverständlich:<br />
Die Oberfläche sollte über die<br />
gesamte Werkstückgröße nicht mehr als<br />
drei Hundertstel Unebenheit aufweisen.<br />
Daher konnte die von der Geschäftsführung<br />
der MSB GmbH & Co. KG gewünschte Reduktion<br />
der Bearbeitungszeiten nicht zu<br />
Lasten der Toleranzen gehen. Um Zeit und<br />
Kosten zu sparen, sollten die Paletten trotzdem<br />
nicht geschliffen werden.<br />
Das bedeutete für den Fertigungsleiter<br />
der MSB, Martin Kaufmann, alle Prozesse<br />
mussten auf den Prüfstand, ebenso die<br />
verwendeten Werkzeuge. „Wir mussten<br />
alles hinterfragen“, so der Walter Prozess-<br />
Experte Stefan Ortlepp, der als Außendienstmitarbeiter<br />
der Walter Deutschland<br />
GmbH an dem Rationalisierungsprojekt<br />
mitarbeitete.<br />
Deutliche Zeiteinsparungen<br />
Nach dem Zusammenschweißen werden<br />
die Stahlplatten gefräst. Früher waren dafür<br />
60 Stunden erforderlich: 25 Stunden für die<br />
reine Fräsbearbeitung auf der großen Portalfräsmaschine,<br />
sechs Stunden fürs Gewinden<br />
mit der Auslegerbohrmaschine und<br />
noch einmal 29 Stunden für das Rüsten, die<br />
Werkzeugwechsel und das Messen. Um ein<br />
Drittel sollte die Bearbeitungszeit laut Zielvorgabe<br />
reduziert werden. Dabei ging es<br />
nicht nur um die Maschinenstunden. Sondern<br />
auch die verkürzte Lieferzeit war für<br />
den Kunden ein wichtiges und überzeugendes<br />
Argument.<br />
Um das zu erreichen, musste MSB erst<br />
einmal in ein modernes Magnetspannsystem<br />
investieren. Das System sollte das manuelle<br />
Umspannen ersetzen und so den<br />
Löwenanteil der Zeitersparnis erbringen.<br />
Darüber hinaus analysierte ein Walter-Anwendungstechniker<br />
vor Ort die Zerspanungsprozesse.<br />
Dafür zerlegte er alle Operationen<br />
in ihre Bestandteile, sprich Einzelprozesse.<br />
„Das war eine Herausforderung,<br />
denn MSB hat ja bereits auf sehr hohem<br />
Niveau zerspant“, beschreibt Stefan Ortlepp<br />
die Lage vor der Ausarbeitung seines Konzepts.<br />
Es hat sich gelohnt: Denn heraus<br />
24 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
01 Walter-Kundenberater Stefan Ortlepp (Mitte) diskutiert die Frässtrategie mit<br />
MSB-Fertigungsleiter Martin Kaufmann (li.) und Maschinenbediener Michael Zimmer (re.)<br />
02 Eine der 60 Paletten auf dem Magnetspannsystem<br />
der Portalfräsmaschine bei MSB.<br />
Später sollen auf diesen Paletten einmal<br />
Flugzeugteile durch die Fertigung des Kunden<br />
transportiert werden<br />
03 <strong>Der</strong> Kassettenfräser F2010 mit der weichschneidenden Oktagon-Platte von Walter,<br />
der auch zum Schlichten der Palettenoberfläche benutzt wird: Nicht mehr als drei<br />
Hundertstel Unebenheit sind erlaubt<br />
kamen verschiedene Lösungen, die hochgerechnet<br />
auf die Losgröße von 60 Paletten<br />
insgesamt drei Wochen Zerspanungszeit<br />
einsparen.<br />
Passende Lösungen für<br />
jeden Fertigungsschritt<br />
Multiply-Prozessansatz<br />
„Mit dem Thema Industrie 4.0 sind Services und Prozesse stärker ins Bewusstsein<br />
gerückt. In der modernen Zerspanung geht es nicht mehr nur um Drehen, Fräsen,<br />
Bohren und Gewinden. Es geht um Lösungen und Ziele. Wir verstehen die Bearbeitungsprozesse<br />
unserer Kunden und wir stellen die bestmögliche Lösung aus<br />
Präzisionswerkzeugen, individueller Beratung und punktgenauem Service bereit.“<br />
Holger Langhans, Direktor Walter Multiply, Walter AG<br />
Die Lösung basiert auf drei Säulen: 1. Einsatz<br />
von Sonderwerkzeugen, 2. Konsequente<br />
Verwendung des Walter-Hochleistungsschneidstoffs<br />
Tiger·tec Silver und 3. Gemeinsames<br />
Erarbeiten neuer Frässtrategien.<br />
So wurde zum Beispiel zum Schruppen der<br />
planen Oberfläche von 2,30 x 3,20 m der bewährte<br />
einstellbare Kassettenfräser F2010<br />
mit einer weichschneidenden Oktagon-<br />
Platte bestückt. Dadurch konnte die Zustelltiefe<br />
erhöht werden. Bei leicht korrigierter<br />
Drehzahl mit hervorragendem Ergebnis: 51<br />
Stunden Einsparung – bezogen auf den Gesamtauftrag.<br />
Beim Schruppen der seitlichen<br />
Flächen mit demselben Fräser wurden noch<br />
einmal 21 Stunden eingespart.<br />
Dritter Zerspanungsschritt war das Fräsen<br />
der fünf längs und vier quer verlaufenden<br />
T-Nuten. Sie dienen zum Spannen der<br />
zu fixierenden Werkstücke. Bei einem Los<br />
von 60 Paletten haben diese Nuten eine Gesamtlänge<br />
von insgesamt 1,56 Kilometer.<br />
Mit dem von den Walter-Ingenieuren entwickelten<br />
VHM-Fräser der Familie<br />
Proto·max St konnte MSB satte 35 Stunden<br />
beim ersten Nutenfräsen einsparen.<br />
Für das Vorschlichten der Nuten schlug<br />
Walter einen VHM-Sonderfräser Proto·max<br />
St vor. Dieser war neun Stunden schneller<br />
als sein Vorgänger. Geliefert wurde der Sonderfräser<br />
über den Bestell- und Lieferservice<br />
Walter Xpress. Damit werden Sonderwerkzeuge<br />
innerhalb von zwei Wochen ab<br />
Angebotserstellung ausgeliefert. „Gute Ideen<br />
sind nur dann gut, wenn der Kunde sie auch<br />
schnell umsetzen kann, wenn die dafür benötigten<br />
Werkzeuge schnell verfügbar sind“,<br />
bestätigt Ortlepp.<br />
Für die Fertigbearbeitung und das Entgraten<br />
der T-Nuten hat MSB einen<br />
Proto·max Formfräser benutzt. Dieser ersetzte<br />
gleich drei ursprünglich verwendeten<br />
Fräser und reduzierte die Bearbeitungszeit<br />
pro Palette von 85 Minuten auf 8. Insgesamt<br />
wurden so auf alle Paletten hochgerechnet<br />
75 Stunden Bearbeitungszeit<br />
eingespart. Beim Fräsen der 35 mm großen<br />
Kreistaschen in den Nuten war der neue<br />
auch der alte: ein Proto·max St Code<br />
H4134217-16. Allerdings mit neuer Bearbeitungsstrategie:<br />
Die Spanungstiefe wurde<br />
von 3,5 auf 5 Millimeter erhöht, was 13,5<br />
Stunden einsparte. Zum Kreistaschensenken<br />
und Entgraten der Paletten-Außenkante<br />
verwendete MSB schließlich einen<br />
F2233 Fräser mit Tiger·tec Silver Wendeschneidplatten.<br />
Ergebnis: noch einmal<br />
sechs Stunden weniger Fertigungszeit.<br />
Auch beim Kernlochbohren wurden<br />
Werkzeugauswahl und Schnittparameter<br />
optimiert: Ein Walter Point-Drill mit schnell<br />
auswechselbarer Hartmetallspitze und ein<br />
Hochleistungsbohrer X·treme Plus von Walter<br />
sparten weitere drei Stunden. Fehlten<br />
noch die Gewinde. Stefan Ortlepp hatte für<br />
das Palettenmaterial einen Gewindeformer<br />
statt eines Gewindebohrers vorgeschlagen.<br />
Skepsis bei MSB. Doch der eingesetzte Gewindeformer<br />
Prototyp Protodyn (S) Eco<br />
Plus konnte vollkommen überzeugen.<br />
Denn er produzierte dank der Materialverdichtung<br />
extrem ausreißfeste lehrenhaltige<br />
Gewinde prozesssicher und ausdauernd.<br />
Komfortabel arbeiten lässt es sich zudem:<br />
Denn es fallen keine lästige Späne an.<br />
Fazit<br />
Alles in allem kommt MSB auf zirka drei<br />
Wochen weniger Zerspanungszeit, bei<br />
einem Zweischichtbetrieb mit 80 Stunden<br />
Maschinenzeit pro Woche. Statt der von<br />
der Geschäftsführung geforderten 20 Stunden<br />
Zeitersparnis pro Palette konnte das<br />
Team eine Reduzierung von 23 Stunden<br />
melden. „Grundlage für dieses Ergebnis<br />
war die Optimierung jedes einzelnen Bearbeitungsschritts“,<br />
sagt Ortlepp. „Das rechnet<br />
sich natürlich. Vor allem bei größeren<br />
Projekten.“<br />
www.walter-tools.com<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 25
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Grüne Produktion im Mittelstand<br />
Mit Energiemanagement zu mehr Nachhaltigkeit im Maschinenpark<br />
Ganzheitliches Energiemanagement<br />
ist der Schlüssel zu mehr Effizienz<br />
und Nachhaltigkeit<br />
packungsmaschinen wurde der Stromverbrauch<br />
so um 10 Prozent gesenkt.<br />
Maschinenantriebe oft<br />
überdimensioniert<br />
Thomas Hammermeister<br />
Nachdem national und international scharfe Normen und Gesetze<br />
bezüglich der CO 2<br />
-Emissionen zu erfüllen sind, ist Energieeffizienz nicht<br />
nur ein Wettbewerbsvorteil, sondern für Industrieunternehmen schlicht<br />
eine Notwendigkeit. Ganzheitliches Energiemanagement ist der<br />
Schlüssel zum Erfolg. Mit der richtigen Technik und den passenden<br />
Komponenten ist es so auch in energieintensiven Branchen möglich,<br />
den Energieverbrauch zu senken.<br />
Zunächst sollte man den Blick auf die Servotechnik<br />
richten. Synchronmaschinen<br />
brauchen viel weniger Energie als ihre asynchronen<br />
Pendants. Sie lohnen sich im Prinzip<br />
bei allen Industrieapplikationen mit hohem<br />
Energieverbrauch. Und obwohl die<br />
Servotechnik in Deutschland schon lange<br />
dominiert, ist das Einsparpotenzial dieser<br />
Thomas Hammermeister, Manager Marketing<br />
und Kommunikation, Schneider Electric<br />
Deutschland, Ratingen<br />
Technologie bei weitem noch nicht ausgeschöpft.<br />
Dabei geht es um Konzepte, die<br />
den Energieverbrauch weiter optimieren.<br />
Beispielsweise senkt die Verbesserung<br />
der Bewegungsabläufe durch Servotechnik<br />
den Verbrauch nochmals stark. Die Idee:<br />
Statt Bewegungen der Maschine linear von<br />
A nach B ablaufen zu lassen, wird die Bewegung<br />
analog zum Auto gestaltet, das im<br />
Stadtverkehr zwischen Ampeln nicht mit<br />
Vollgas fährt, sondern vorausschauend beschleunigt<br />
und bremst. In einem Kooperationsprojekt<br />
zwischen Schneider Electric<br />
und einem italienischen Hersteller von Ver-<br />
Außerdem entscheiden die Auswahl und<br />
die Konzeption der Antriebe über den Erfolg.<br />
So sind Maschinenantriebe oft überdimensioniert.<br />
Das bedeutet, dass das Aggregat<br />
mehr Energie verbraucht, als nötig ist.<br />
Richtiges Design behebt dieses Problem<br />
leicht. Anwendungen müssen sorgfältig<br />
gewichtet werden, um abzuschätzen, wie<br />
robust und verlässlich eine Maschine sein<br />
muss und welche künftigen Weiterentwicklungen<br />
sinnvoll wären. Kleine und einfach<br />
konstruierte Motoren sind in der Regel besser<br />
als größere. Motoren sollten also exakt<br />
auf ihre jeweilige Anwendung abgestimmt<br />
werden. Diese grundlegende Empfehlung<br />
allein bringt bereits Einsparungen von 3 bis<br />
4 Prozent. Zugleich reduziert sich dank kleinerer<br />
Motoren auch die Motorleistungssteuerung.<br />
Hochleistungsmotoren haben eine längere<br />
Laufzeit und steigern die Einsatzzeit der<br />
Maschine. Laut der vier Kategorien der internationalen<br />
Standardklassifizierung IEC<br />
sollten Motoren mindestens die Effizienzklasse<br />
IE2 erfüllen. Zudem sollten Elektromotoren<br />
mit einer elektronischen Drehzahlregelung<br />
ausgestattet sein. Die längere<br />
Lebensdauer von Hochleistungsmotoren<br />
trägt auch zur Nachhaltigkeit bei und bringt<br />
etwa 10 Prozent Energieeinsparung.<br />
Bei Applikationen mit variablen Lasten<br />
erzielen Frequenzumrichter Energieeinsparungen<br />
von bis zu 50 Prozent. Dies gilt<br />
typischerweise für Anwendungen wie Pumpen,<br />
Lüfter und Kompressoren, die im Teillastbereich<br />
betrieben werden. Zudem begrenzen<br />
Frequenzumrichter bei Anwendungen,<br />
die ein wiederholtes Starten erfordern,<br />
den Anlaufstrom. Dadurch werden<br />
Verluste und Lastspitzen verhindert. Die<br />
Vorteile für den Endkunden sind bereits<br />
nach ein oder zwei Jahren sichtbar.<br />
Öfter mal abschalten<br />
Stromfresser sind nur durch die Überwachung<br />
des Stromverbrauchs im ganzen<br />
26 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Lebenszyklus von Maschinen gut zu identifizieren.<br />
Oft fehlt es allerdings an Transparenz.<br />
<strong>Der</strong> Energiebedarf seiner Anlagen<br />
und Maschinen ist dem Anwender nur<br />
selten bekannt. Hier sorgt rechnergestütztes<br />
Energiemanagement für Abhilfe. Bei hohem<br />
Grundverbrauch und geringer Auslastung<br />
lässt sich der Strombedarf so am ehesten<br />
senken. <strong>Der</strong> Einsatz von Strommessgeräten<br />
ruft mehr Sensibilität für dieses Thema<br />
hervor und sorgt oft rasch für<br />
Einsparungen. Als erste Maßnahme gilt:<br />
konsequentes, angepasstes Ausschalten bei<br />
organisatorischem Stillstand.<br />
Studien zeigen zudem, dass Maschinen<br />
selten 100 Prozent der Zeit in Produktion<br />
sind. Diesbezüglich wird geschätzt, dass<br />
sich der Energieverbrauch um fast 37 Prozent<br />
senken ließe, wenn Maschinen in Leerlaufphasen<br />
richtig verwaltet würden, auch,<br />
indem einfach der Strom abgeschaltet wird.<br />
Damit das klappt, muss das sichere Anhalten<br />
und Wiederanfahren in der Maschine<br />
programmiert worden sein. So ist zu vermeiden,<br />
das Steuerungssystem und die<br />
Bussysteme auch dann mit Strom zu versorgen,<br />
wenn die Maschine abgeschaltet ist.<br />
Vielmehr sollten alle Einstellungen und Positionen<br />
beim Anhalten gespeichert und<br />
beim Neustart reaktiviert werden. Die Umsetzung<br />
dieser Dinge ist jedoch wegen Sicherheitsbeschränkungen<br />
oder weil schnelle<br />
Neustarts geboten sind, mitunter nicht<br />
ganz leicht.<br />
Hand in Hand<br />
Sowohl mit bestehenden als auch mit neuen<br />
Technologien sind Einsparungen durch<br />
deren intelligente Nutzung machbar. Nach<br />
der Anlageninstallation bieten die Anpassung<br />
der installierten Leistung, die Prozessoptimierung<br />
in der Produktion (Rückgewinnung<br />
von Prozessenergie), die Optimierung<br />
der maschinenübergreifenden<br />
Systemsteuerung zusammen mit der Anlagenplanung<br />
und die Änderung des Verhaltens<br />
von Mitarbeitern immer noch beträchtliche<br />
Potenziale. Die Maßnahmen<br />
von Antriebsherstellern, Anlagenausrüstern<br />
und Betreibern von Maschinen<br />
und Anlagen sollten daher Hand in Hand<br />
gehen.<br />
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Nachhaltigkeit<br />
Effizienz<br />
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<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 27
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Wichtige Säule des Erfolgs<br />
Zwei Maschinenbauer unter einem Dach sichern mit ERP-Software Transparenz und Flexibilität<br />
Die beiden Maschinenbauer Alfing<br />
Kessler Sondermaschinen GmbH<br />
(AKS) und Alfing Montagetechnik<br />
GmbH (AMT) arbeiten unter dem<br />
Dach einer Holding eng zusammen:<br />
Sie verfügen über eine gemeinsame<br />
technische und kaufmännische<br />
Geschäftsleitung und teilen sich<br />
auch einige zentrale Funktionsbereiche,<br />
zum Beispiel Finanzwesen,<br />
Personal, Einkauf sowie die IT. Eine<br />
wichtige Säule des Erfolgs ist für<br />
beide Gesellschaften das<br />
ERP-System.<br />
01<br />
<strong>Der</strong> Sondermaschinenbauer AKS setzt bereits<br />
seit 1996 ERP-Software der Berliner<br />
PSIPENTA Software Systems GmbH ein – zunächst<br />
das Produktionssteuerungssystem<br />
Piuss-O und seit 2004 dann den Nachfolger<br />
PSIpenta. „Wir waren stark gewachsen und<br />
wollten uns zudem strategisch stärker auf<br />
neue Märkte vor allem in China konzentrieren.<br />
Deshalb suchten wir 2003 nach einer<br />
stabilen, zukunftssicheren Basis für unsere<br />
weitere Entwicklung“, erinnert sich Dietmar<br />
Wieber, Leiter der zentralen IT-Abteilung für<br />
AKS und AMT. Weil die Alfing-Gesellschaften<br />
gemeinsam ein SAP-System für Finanzbuchhaltung,<br />
Controlling und die Lohn- und<br />
Gehaltsabrechnung nutzen, kam SAP in die<br />
engere Wahl, daneben wegen der guten Erfahrungen<br />
mit Piuss-O auch PSIpenta. Den<br />
Zuschlag erhielt PSIpenta als das System mit<br />
dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Große Projekte zuverlässig<br />
planen<br />
Das Portfolio von AKS umfasst Fertigungslinien<br />
und Bearbeitungszentren für nahezu<br />
alle großen Automobilhersteller und ihre<br />
Zulieferer. AKS ist ein weltweit führender<br />
Hersteller von Anlagen zur Pleuelfertigung<br />
und anderen Bauteilen sowie Technologieführer<br />
im Bruchtrennen von Pleueln. „Wir<br />
wickeln unsere Fertigung über Stücklistendisposition<br />
ab, und das wird von PSIpenta<br />
am besten unterstützt“, begründet Dietmar<br />
Wieber die Entscheidung für PSIpenta. „Vor<br />
allem aber arbeitet AKS meist an großen<br />
„Mit dem ERP-System ist unsere Leistungsfähigkeit deutlich gestiegen und die<br />
Fehlerquoten sind in allen Bereichen wesentlich zurückgegangen.“<br />
Dietmar Wieber, Leiter der zentralen IT-Abteilung für AKS und AMT<br />
Aufträgen mit langen Laufzeiten von 9 bis<br />
12 Monaten. Um schon in der Angebotsund<br />
Planungsphase Lieferzeiten und benötigte<br />
Kapazitäten zuverlässig abschätzen zu<br />
können, ist eine leistungsfähige Projektplanung<br />
unabdingbar – denn der zugesagte<br />
Endtermin ist uns beim Projektgeschäft<br />
heilig.“ Auch hier konnte PSIpenta punkten:<br />
Das Projektmanagementwerkzeug PSIprofessional<br />
übernimmt alle notwendigen Auftragsdaten<br />
direkt aus PSIpenta und sagt per<br />
Simulation Laufzeiten, Ressourceneinsatz<br />
und notwendige Fremdvergaben für ein<br />
Projekt voraus. „Wir haben diese Funktionalitäten<br />
so in anderen Systemen nicht gefunden,<br />
insbesondere nicht die Integration<br />
des Projektmanagements bis in die Feinplanung<br />
der Arbeitsgänge“, sagt Dietmar Wieber.<br />
„Das ist für mich ein Alleinstellungsmerkmal<br />
von PSIpenta.“<br />
Schnelle<br />
Anpassungsprogrammierung<br />
Einige Jahre später konnte PSIpenta den<br />
Systemvergleich mit SAP ein zweites Mal für<br />
sich entscheiden: Die 1981 gegründete<br />
Alfing Montagetechnik GmbH, die für die<br />
internationale Automotive-Industrie technische<br />
Lösungen in den Bereichen Schraubtechnik,<br />
Montagesysteme und Automation<br />
liefert, hatte 2007 den Entschluss gefasst, ihr<br />
veraltetes ERP-System ebenfalls abzulösen.<br />
„Eine wichtige Anforderung von AMT ist<br />
zum Beispiel die Abwicklung von Reparaturaufträgen“,<br />
erklärt Dietmar Wieber. „Dafür<br />
ist es wichtig, dass das ERP-System mit<br />
Seriennummern umgehen kann. Wenn etwa<br />
der Wareneingang unangekündigt eine<br />
Kiste mit Teilen und der Bitte um Reparatur<br />
erhält, sehen wir über diese Nummer, um<br />
welche Art Teil es sich handelt und in welcher<br />
Anlage bei welchem Kunden es verbaut<br />
war. Außerdem wird bei der Eingabe<br />
der Seriennummer gleich automatisch ein<br />
Reparaturauftrag angelegt. Die Reparaturabteilung<br />
liefert die nötigen Infos für einen<br />
Kostenvoranschlag, den der Kunde annehmen<br />
kann oder nicht. Gleichzeitig erhalten<br />
wir über die Seriennummer eine Reparaturhistorie,<br />
die wir gezielt auswerten können,<br />
um unsere Produkte zu verbessern.“<br />
PSIpenta erfüllte bereits im Standard die<br />
meisten Anforderungen von AMT und hatte<br />
sich bei AKS bereits jahrelang bewährt. Darüber<br />
hinaus war PSIPENTA bereit, schnell<br />
28 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
01 <strong>Der</strong> PSIpenta-Leitstand hilft, bei der Abarbeitung der Fertigungsarbeitsgänge<br />
die optimale Reihenfolge zu finden, Engpässe frühzeitig zu erkennen<br />
und bei Bedarf Fertigungsaufträge flexibler umzuplanen.<br />
02<br />
02 Die Fertigung der Maschinen bei AKS wird über Stücklistendisposition<br />
abgewickelt, und das wird vom ERP-System ideal unterstützt<br />
03 Eine wichtige Anforderung von AMT an das ERP-System ist zum Beispiel<br />
die Abwicklung von Reparaturaufträgen<br />
04 Auch die Lagerverwaltung konnte mit dem ERP-System optimiert werden<br />
03<br />
04<br />
und unbürokratisch noch fehlende Funktionalitäten<br />
zu programmieren und in den<br />
Standard zu integrieren.<br />
Standardisierte und optimierte<br />
Prozesse<br />
Inzwischen ist PSIpenta bei beiden Alfing-<br />
Gesellschaften zu einer wichtigen Säule des<br />
Erfolgs geworden. „Ohne PSIpenta könnten<br />
wir mit dem vorhandenen Personal das anfallende<br />
Auftragsvolumen gar nicht bewältigen.<br />
Wir haben jetzt standardisierte und optimierte<br />
Prozesse, zahlreiche manuelle Aktionen<br />
wurden durch automatisierte Abläufe ersetzt“,<br />
sagt IT-Leiter Wieber. „Unsere<br />
Leistungsfähigkeit ist damit deutlich gestiegen<br />
und die Fehlerquoten sind in allen Bereichen<br />
wesentlich zurückgegangen.“ Die Anwender<br />
schätzen die Möglichkeit, einfach<br />
und intuitiv Workflows zu definieren und Informationen<br />
automatisiert zwischen Fachabteilungen<br />
auszutauschen. Dabei hilft das<br />
Werkzeug iCenter for PSIpenta des PSIPEN-<br />
TA-Partners intex, das Belege auf Papier oder<br />
aus E-Mails automatisch digitalisiert bzw. ins<br />
System einliest und weiterverarbeitet.<br />
PSIpenta ist bei beiden Unternehmen als<br />
separates System installiert. Wenn Leistungen<br />
von der jeweiligen Schwesterfirma bezogen<br />
werden, wird das über Bestellungen<br />
abgebildet. Mit dem SAP-System, das die<br />
administrativen Geschäftsprozesse steuert,<br />
tauscht die Software automatisiert Daten<br />
etwa zu Materialbewegungen oder Rechnungen<br />
aus. „Die vollautomatische Schnittstelle<br />
zu SAP läuft seit 1996 absolut zuverlässig“,<br />
sagt Dietmar Wieber zufrieden.<br />
Auch die Lagerverwaltung konnte dank<br />
PSIpenta optimiert werden, weil damit jetzt<br />
keine separate Lagerverwaltungssoftware<br />
mehr benötigt wird. Das ERP-System behält<br />
den Überblick über Aufträge und Stücklisten<br />
einerseits und Teile, Mengen und Lagerorte<br />
andererseits – der Mitarbeiter im Lager<br />
kann mit einem Mausklick in PSIpenta die<br />
Umlaufregale oder Shuttles in Gang setzen.<br />
Fortschritt durch Austausch<br />
Prozessoptimierungen werden in enger Zusammenarbeit<br />
mit PSIPENTA umgesetzt.<br />
Dietmar Wieber hebt die hohe Branchenkompetenz<br />
hervor: „Schon bei der Systemeinführung<br />
haben uns die Berater von PSI-<br />
PENTA nicht nur geholfen, unsere Prozesse<br />
abzubilden, sondern auch neue Wege für<br />
Verbesserungen aufgezeigt. Die Berater haben<br />
großes Know-how im Maschinen- und<br />
Anlagenbau und kennen vor allem die Bedürfnisse<br />
und Möglichkeiten mittelständischer<br />
Unternehmen sehr genau. Wir investieren<br />
bei jedem Releasewechsel in ein paar<br />
Beratertage, um unsere Prozesse weiter zu<br />
optimieren und neue Möglichkeiten von<br />
PSIpenta kennen zu lernen.“<br />
Mehr Transparenz<br />
Die PSIpenta-Installationen in Wasseralfingen<br />
werden Schritt für Schritt weiter ausgebaut.<br />
Seit Mai <strong>2015</strong> hat die Alfing Kessler Sondermaschinen<br />
GmbH auch den PSIpenta-<br />
Leitstand im Einsatz. „Täglich werden<br />
ca. 6000 Fertigungsarbeitsgänge neu eingeplant“,<br />
erklärt Dietmar Wieber. „<strong>Der</strong> Leitstand<br />
hilft, bei ihrer Abarbeitung die optimale Reihenfolge<br />
zu finden, Engpässe frühzeitig zu<br />
erkennen und bei Bedarf Fertigungsaufträge<br />
flexibler umzuplanen.“ Die Folge: eine bessere<br />
Kapazitätsauslastung und optimierte Durchlaufzeiten,<br />
die dadurch im Schnitt um 10 bis<br />
15 Prozent gesenkt werden konnten.<br />
„Mit PSIpenta profitieren wir von einer<br />
zuvor unerreicht hohen Transparenz“, resümiert<br />
Dietmar Wieber. „Wir verfügen jetzt<br />
über verlässliche Kapazitätsaussagen in der<br />
Fertigung ebenso wie beim Projektmanagement.“<br />
Als eines der nächsten Ziele sollen<br />
nun bald auch Projektaufwände am Leitstand<br />
visualisiert werden können. Außerdem<br />
sollen noch in <strong>2015</strong> Läger, Versand und<br />
Außendienst mit Tablets ausgerüstet werden.<br />
Eine mobile Lagersoftware ist bereits<br />
in der Erprobung, andere mobile Lösungen<br />
werden gerade entwickelt. Denn die Entwicklung<br />
bleibt nicht stehen – und es geht<br />
immer noch besser.<br />
www.psipenta.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 29
Personal und Maschinen im Fokus<br />
Mit integriertem Leitstandsystem Fertigungsprozesse effizient planen und steuern<br />
Torsten Roscher<br />
Um Kundenerwartungen und interne Betriebsziele zu harmonisieren, ist<br />
ein hohes Planungs- und Steuerungsniveau im Produktionsprozess<br />
erforderlich. Wie sich die Fertigungseffizienz anhand eines integrierten<br />
Produktionsleitsystems verbessern lässt, zeigt die Zusammenarbeit des<br />
Systementwicklers plato-tec mit einem international agierenden<br />
Hersteller von Elastomerprodukten.<br />
Die Kundenakzeptanz wird maßgeblich<br />
davon beeinflusst, wie flexibel und zuverlässig<br />
ein Produzent Liefertermine anbieten<br />
und halten kann. Im Optimalfall unterstützen<br />
kurze Durchlaufzeiten mit geringen<br />
Warte- und Liegezeitanteilen eine stabile<br />
Terminplanung. Doch was geschieht,<br />
wenn das Auftragsvolumen die Leistungskapazitäten<br />
der Maschinen und Anlagen<br />
überschreitet? Wie wirken sich außerplanmäßige<br />
Einflüsse und Ereignisse auf den<br />
laufenden Produktionsprozess aus?<br />
In der Praxis führen Störungen im Bearbeitungsprozess<br />
ebenso wie eine überhöhte<br />
Maschinenbelastung zu Engpässen, die<br />
sich zu schnell anwachsenden Rückständen<br />
aufstauen. Die Folge: Zugesagte Liefertermine<br />
können nicht realisiert und neue<br />
Termine nicht mehr verlässlich geplant<br />
Dipl. Ing. (FH) Torsten Roscher, Senior<br />
Consultant, plato-tec GmbH, Wolkenstein<br />
werden. Andererseits stehen Hersteller vor<br />
der Aufgabe, eine optimale Kapazitätsausnutzung<br />
– und damit eine hohe Produktivität<br />
– ihrer Maschinen und Anlagen zu erzielen<br />
und gleichzeitig flexibel auf kurzfristige<br />
Kundenwünsche zu reagieren. Die Prozessplanung<br />
gerät damit ins Spannungsfeld<br />
komplexer Zielkonflikte.<br />
Optimierte Maschinen- und<br />
Personalauslastung<br />
Um Aufträge effizient planen und steuern<br />
zu können, entscheiden sich viele Unternehmen<br />
der Fertigungsindustrie dafür, ein<br />
Produktionsleitsystem (MES) zu implementieren.<br />
Zu den Betrieben, die heute ihre<br />
Prozesse auf Grundlage einer individuellen<br />
MES-Lösung koordinieren, gehört die mittelständische<br />
Lausitz Elaste GmbH aus Rothenburg<br />
in der Oberlausitz. Das Unternehmen<br />
produziert hochwertige Elastomerprodukte<br />
– darunter Gummi-Metall- sowie<br />
Gummi-Kunststoffverbindungen, Formartikel<br />
und Profile – für den nationalen und<br />
für internationale Märkte. Die Kernkompetenz<br />
liegt darin, ein breites Produktportfolio<br />
für unterschiedlichste Anwendungen sowohl<br />
in kleinen Losgrößen als auch in<br />
Serienfertigung anbieten zu können.<br />
Die Planung und Steuerung des Anlagenbetriebs<br />
erweist sich aufgrund des weiten<br />
Produktionsspektrums als komplex, da es<br />
gilt, eine hohe Anzahl an Fertigungsteilen<br />
an vielen unterschiedlichen Maschinen mit<br />
verschiedenen Werkzeugen zu bearbeiten.<br />
Gleichzeitig bedingt das chemisch-technische<br />
Vulkanisationsverfahren der Elastomerproduktion<br />
Arbeitsgänge mit hohem<br />
Wartezeitanteil für das eingesetzte Personal.<br />
Vor diesem Hintergrund beschäftigte<br />
sich die Lausitz Elaste GmbH mit der Fragestellung,<br />
wie sich die Maschinenauslastung<br />
unter Berücksichtigung heterogener Fertigungsaufträge<br />
optimieren lässt und auf welche<br />
Weise die verfügbaren Personalkapazitäten<br />
pro Schicht effizienter an den<br />
Maschinen eingesetzt werden können.<br />
2012 beschlossen Geschäftsleitung und<br />
Fertigungsplaner des Unternehmens, ein<br />
Produktionsleitsystem zu integrieren, das<br />
exakt auf die spezifischen Anforderungen<br />
ihres Betriebs zugeschnitten sein sollte. Das<br />
Lösungskonzept wurde in Zusammenarbeit<br />
mit dem erzgebirgischen Systemspezialisten<br />
plato-tec entwickelt, der die gemeinsam<br />
definierten Vorgaben im Rahmen einer<br />
zweijährigen Projektarbeit erfolgreich<br />
umsetzte.<br />
30 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Betriebsebenen funktional<br />
verknüpfen<br />
Die plato-tec GmbH mit Firmensitz in Wolkenstein<br />
verfügt über weitreichende Erfahrung<br />
in der Entwicklung integrierter Leitstandsysteme.<br />
Diese basieren auf individuell<br />
konfigurierten, modularen MES-Komponenten,<br />
die es der Fertigungsleitung<br />
ermöglichen, Produktionsprozesse flexibel<br />
nach Auftragslage und Kapazitäten zu planen<br />
und zu steuern. Kernfunktion des Systems<br />
ist die reaktive Feinplanung: Sie bietet<br />
– einen ausreichenden Dispositionsspielraum<br />
vorausgesetzt – unmittelbare Handlungsoptionen<br />
bei nicht kalkulierten Ereignissen<br />
im Produktionsprozess, wie etwa bei<br />
technisch bedingten Verzögerungen oder<br />
Maschinenausfall, unzureichender Material-<br />
oder Personaldeckung oder auch bei<br />
Einlastung kurzfristiger Vorrangaufträge.<br />
Angemessene Reaktivmaßnahmen können<br />
jedoch nur dann wirksam durchgeführt<br />
werden, wenn ihnen präzise und aktuelle<br />
Informationen zu allen relevanten Betriebsparametern<br />
zugrunde liegen, beispielsweise<br />
über Auftragsstatus, Termintreue<br />
und Rückstandshöhe, aber auch darüber,<br />
wie hoch die aktuelle Maschinenbelastung<br />
ist, ob alle benötigten Materialen<br />
und Werkzeuge zur Verfügung stehen oder<br />
in welchem Umfang qualifizierte Mitarbeiter<br />
eingesetzt werden können. Um einen lückenlosen<br />
und einheitlichen Datenbestand<br />
zu generieren, werden Informationen aus<br />
allen Planungs- und Steuerungsebenen zusammengeführt,<br />
synchronisiert und kontinuierlich<br />
aktualisiert (siehe Infokasten).<br />
Auf diese Weise gelingt es, die vielfach unabhängig<br />
voneinander arbeitenden Betriebsebenen<br />
– Unternehmensleitebene,<br />
Fertigungsleitebene und Werkstattebene –<br />
funktional zu verknüpfen und so bedarfsgerechte<br />
Handlungsoptionen zu ermitteln.<br />
Flexible Reihenfolgeplanung<br />
Hebel einer effektiven Prozesssteuerung ist<br />
die flexible Reihenfolgeplanung, die sich<br />
über das Planungs- und Steuerungsmodul<br />
des MES-Systems präzise in die aktuelle<br />
Werkstattsituation einpassen lässt. <strong>Der</strong> Operator<br />
im Leitstand kann hierfür individuell<br />
definierte Planungs- bzw. Einlastoptionen<br />
wählen, um Kapazitätslücken zu schließen<br />
und die Maschinenauslastung zu erhöhen.<br />
Realisierbar ist ebenfalls, Arbeitsgänge nach<br />
Erfordernis zu modifizieren (splitten, zusammenfassen,<br />
outsourcen u.a.) oder sogar<br />
ganze Auftragsnetze so zu verschieben, dass<br />
alle zugehörigen Datenelemente neu berechnet<br />
und terminiert werden. Hieraus resultierende<br />
Zielkonflikte sind auf der Maschinen-<br />
und Auftragsplantafel nach aktuellem<br />
Status piktographisch ablesbar und können<br />
wiederum mittels geeigneter reaktiver<br />
Feinplanungsmaßnahmen aufgelöst<br />
02 Plantafel<br />
Personalschichtpläne<br />
werden. Entscheidungstragend bleibt dabei<br />
der Fertigungsleiter, der alle Steuerungsprozesse<br />
auf Grundlage seines Fach- und Erfahrungswissens<br />
sowie seiner Betriebskenntnis<br />
strategisch sinnvoll einleiten kann.<br />
Durch Erweiterung der Basiskomponenten<br />
zur Planung und Steuerung der Fertigungsprozesse<br />
entsteht eine auf die spezifischen<br />
Anforderungen des Betriebs zugeschnittene<br />
Software-Architektur. Aufgrund<br />
ihrer begrenzten Mitarbeiterkapazität pro<br />
Schicht und einer hohen Wartezeit zwischen<br />
den Arbeitsschritten fokussierte die<br />
Lausitz Elaste GmbH dabei ihre Belegorganisation<br />
(Personaleinsatzplanung und Personaldisposition),<br />
um die Auslastung von<br />
Maschinen und Personal zu optimierten.<br />
Die Fachleute von plato-tec entwickelten<br />
einen Planungsalgorithmus, der die Variablen<br />
Maschine, Zeit und Mitarbeiter einander<br />
exakt zuordnet und das Personal im Rotationsprinzip<br />
von Arbeitsplatz zu Arbeits-<br />
Synchronisierter Auftragsdurchlauf<br />
01 Leitstand<br />
Maschinenüberwachung<br />
platz führt. Das Ergebnis zeigt einen effizienten<br />
Arbeitsgangturnus mit deutlich<br />
verkürzten Wartezeitanteilen.<br />
Kürzlich erst wurde die letzte Maschine<br />
der Lausitz Elaste GmbH an das Leitstandsystem<br />
angeschlossen. Wie effektiv ein solches<br />
System insbesondere unter komplexen<br />
Produktionsbedingungen funktioniert, wird<br />
anhand einer deutlich erhöhten Fertigungseffizienz<br />
bereits nach kurzer Zeit ablesbar.<br />
Bilder: Aufmacher Fotolia, 01+02 plato-tec<br />
www.plato-tec.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
Die integrierte Systemlösung zur Planung und Steuerung maschinenbasierter<br />
Produktionsprozesse stellt eine funktionale Verbindung zwischen Unternehmensleitebene,<br />
Fertigungsleitebene und Werkstattebene her. <strong>Der</strong> Auftragsdurchlauf wird<br />
dabei zwischen ERP-System, MES und Betriebsdatenerfassung (BDE) in hierarchischen<br />
Regelkreisen koordiniert und in Echtzeit abgebildet.<br />
Im ersten Schritt erfolgt die Grobterminierung eines eingehenden Auftrags im<br />
ERP-System. Sie dient als Sollvorgabe für die weitere Prozessplanung im Fertigungsleitstand.<br />
<strong>Der</strong> Leitstand errechnet auf Grundlage der erhaltenen Informationen<br />
Arbeitsvergabe und Maschinenbelegung und gibt seine Berechnungsergebnisse in<br />
Form von Arbeitsvorratslisten an die Terminals der Werkstatt weiter. <strong>Der</strong> Datentransfer<br />
erfolgt reziprok: Betriebsdatenerfassung und Maschinendatenerfassung übermitteln<br />
ihrerseits die aktuellen Fertigungsparameter (wie Bearbeitungszeiten, Bearbeitungsstaus,<br />
Planabweichungen und andere) in Echtzeit an MES und ERP zurück.<br />
Werden Arbeitsschritte umgeplant, aktualisiert das Leitstandsystem die Terminierung<br />
gemäß neuer Vorgaben und übergibt die Daten an das ERP-System der Unternehmensleitebene.<br />
Eine sich fortwährend synchronisierende Datenhaltung, die Informationen aus allen<br />
involvierten Ebenen zusammenführt, ist grundlegend für eine maximal effiziente<br />
Kapazitätsplanung und eine sichere Terminkalkulation: Sie befähigt den Hersteller,<br />
schnell und adäquat auf veränderte Betriebsbedingungen zu reagieren, Aufträge<br />
einzulasten und Engpässe auszugleichen.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 31
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
So tickt Präzisionsfertigung<br />
Kühlschmiermittel-Kompaktfiltersystem<br />
in der Luxusuhrenindustrie<br />
Eine Premiummanufaktur mit Sitz<br />
im Schweizer Jura fertigt mechanische<br />
Uhrwerke für Luxusuhren. Zur<br />
Kühlschmiermittelfiltration an der<br />
Doppelseiten-Planschleifanlage<br />
suchte das Unternehmen eine<br />
ebenso platzsparende wie<br />
leistungsfähige und wirtschaftliche<br />
Filteranlage. Die Wahl fiel auf ein<br />
Kompaktfiltersystem mit<br />
integrierter Brikettierung.<br />
Die namhaften Uhrenmanufakturen<br />
l eben vom guten Ruf ihrer Produkte.<br />
Um deren exklusive Qualität wirtschaftlich<br />
realisieren zu können, ergänzen die Unternehmen<br />
traditionelle Techniken, Fingerspitzengefühl<br />
und Uhrmacherlupe durch<br />
computergesteuerte Prozesse und modernste<br />
Bearbeitungsmaschinen. Neben<br />
Uhrmachern arbeiten hier vor allem Ingenieure,<br />
die im Schulterschluss mit dem<br />
Handwerk alte Techniken durch moderne<br />
Fertigungsverfahren zeitgemäß interpretieren.<br />
Perfektion bis ins Detail<br />
Die Präzisionsmanufaktur im Schweizer Jura<br />
produziert mit mehr als 150 Mitarbeitern<br />
mechanische Uhrwerke für weltweit renommierte<br />
Hersteller. Basis sind 50 x 50 mm<br />
große Messingplatinen mit Materialstärken<br />
von 0,7 bis 4,5 mm. Nach jedem Arbeitsschritt<br />
– Spanen, Fräsen, Bohren – ist ein<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
Schleifgang erforderlich, bei dem die Platinen<br />
jeweils in einer Doppelseiten-Planschleifanlage<br />
auf die entsprechende Tiefe<br />
plan geschliffen werden. Automatisiert gelangen<br />
sie dafür aus den verschiedenen Bearbeitungsbereichen<br />
in kleinen Setzkästen<br />
zur Schleifmaschine. Nach dem Schleifprozess<br />
werden sie durch einen Roboter aus<br />
der Maschine entnommen und wieder in<br />
den verschiedenen Setzkästen abgelegt. Bis<br />
alle benötigten Bohrungen und Fräsungen<br />
erfolgt sind, durchläuft jede Platine bis zu<br />
fünf Mal den Schleifprozess an der Doppelseiten-Planschleifanlage.<br />
Fast alle Platinen werden vor dem Schleifen<br />
thermisch behandelt, um eine einwandfreie<br />
Ebenheit zu garantieren. Um eine einheitliche<br />
Oberflächenanmutung zu erzeugen,<br />
werden alle Platinen glasperlengestrahlt<br />
sowie Öl und Späne vor der weiteren<br />
Bearbeitung in einer Waschstraße entfernt.<br />
Anschließend misst eine computergesteuerte<br />
Inspektionseinheit dreidimensional,<br />
ob alle Fertigungsdetails in der gebotenen<br />
Präzision umgesetzt wurden. In einem letzten<br />
Schritt wird aus der quadratischen<br />
Form der Ursprungsplatine die technisch<br />
perfekt ausgelegte, runde Platine ausgefräst.<br />
<strong>Der</strong> Bearbeitungsprozess vom quadratischen<br />
Platinenrohling bis zur rund gefrästen<br />
Platine dauert bis zu 60 Minuten. So<br />
entstehen hier jeden Tag mehrere hundert<br />
dieser Platinen.<br />
Nach diesem Prozess folgt die Oberflächenbehandlung<br />
und Dekoration der Platinen.<br />
Hier werden beispielsweise der Firmenname<br />
des Uhrenherstellers per Laser<br />
eingraviert und die Buchstaben für eine<br />
bessere Lesbarkeit blau oder schwarz lackiert.<br />
Insgesamt werden rund 250 Teile wie<br />
Zahnräder, Federn, Schwungräder, Achsen,<br />
Hammer oder Unruh in Bohrungen auf verschiedenen<br />
Ebenen der Platine fixiert.<br />
Mehrere Stunden braucht schließlich ein<br />
Uhrmacher, um das so gefertigte mechanische<br />
Rohwerk mit allen dazugehörigen Teilen<br />
im Sauberraum zusammenzusetzen,<br />
seine Ganggenauigkeit zu überprüfen, alle<br />
Teile zu ölen und zu bewegen. Erst wenn<br />
die absolut fehlerfreie Funktion sichergestellt<br />
ist, wird das Werk mit den endgültigen<br />
Schrauben am Gehäuse befestigt.<br />
KSS-Filtration maßgeblich an<br />
Qualität beteiligt<br />
Eine effiziente Filtration des Kühlschmierstoffs<br />
an der Doppelseiten-Planschleifanlage<br />
trägt maßgeblich zur Erfüllung der hohen<br />
Anforderungen an Qualität und Prozesssicherheit<br />
bei. Partikelbelasteter Kühlschmierstoff<br />
würde die hochglatte<br />
Oberfläche verkratzen und die definierten<br />
Rautiefen für die exklusive Produktqualität<br />
gefährden. Vordringliche Aufgabe einer Filteranlage<br />
in solchen Präzisionsprozessen<br />
ist es deshalb, den Kühlschmierstoff möglichst<br />
lange auf hoher Reinheit zu halten.<br />
Die Schweizer Uhrenmanufaktur setzte<br />
mehr als sechs Jahre lang ein gängiges System<br />
zur Anschwemmfiltration ein. Die Anlage war<br />
sehr groß und zudem teuer im Unterhalt,<br />
denn alle sechs Monate mussten die alten Filter<br />
gegen neue ausgetauscht werden. Hinzu<br />
kam die aufwändige und schmutzintensive<br />
Reinigung von Tanks und Rohrsystemen. Als<br />
Ersatz dieser Anlage wurde ein kompaktes<br />
Filtersystem gesucht, das bei einem Durchsatz<br />
von 220 l/min eine Filterfeinheit von<br />
± 5 µm gewährleistet – bei gleichzeitig niedrigen<br />
Verbrauchskosten und ohne aufwändiges<br />
Handling kontaminierter Schlämme.<br />
Durch Empfehlung des Schleifanlagenherstellers<br />
nahm der Instandhaltungsleiter<br />
der Uhrenmanufaktur Kontakt mit dem<br />
Spezialisten für Filteranlagenbau und Engineering<br />
GKD im rheinischen Düren in<br />
Deutschland auf. GKD stellte in der Manufaktur<br />
das Maxflow Kompaktfiltersystem<br />
und die Möglichkeiten zur individuellen<br />
Anpassung vor.<br />
Die Wahl fiel auf den Maxflow CS 1000<br />
mit integrierter Brikettierung. Für die Anlage<br />
sprachen die kompakte Konstruktion aus<br />
Edelstahl und Filterscheiben aus kundenindividuell<br />
produziertem Edelstahlgewebe,<br />
wodurch lange Standzeiten, geringer Wartungsaufwand<br />
und Korrosionsbeständigkeit<br />
gewährleistet sind. Das Anlagenkonzept<br />
erlaubt zudem eine Filtration in der<br />
geforderten Feinheit ohne Filterhilfsmittel.<br />
Bedarfsgerecht für die Uhrenmanufaktur<br />
ausgelegt, umfasst es zwei Filterpakete mit<br />
jeweils zwei statischen Filterscheiben, ein<br />
Rundtanksystem mit integriertem Schmutz-<br />
32 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
tank und eine Hebestation. <strong>Der</strong> spitz zulaufende<br />
Schmutztank verhindert zudem<br />
Ablagerungen am Tankboden.<br />
Perfekte Performance<br />
<strong>Der</strong> Kompaktfilter ist an das zentrale Kühlsystem<br />
der Manufaktur angeschlossen, das<br />
mit 14 bis 15°C kaltem Wasser aus dem<br />
nahe gelegenen Bach gespeist wird. Zur<br />
Kompensation der Temperaturdifferenz<br />
schaltete GKD eine Kühlschlange mit separat<br />
arbeitendem Temperaturregler dazwischen.<br />
Die Filterscheiben sind mit prozessspezifisch<br />
mehrdimensionalem Gewebe<br />
vom Typ Ymax ausgelegt und vertikal im<br />
Filterkopf eingebaut. Mit nur 2 m 2 Grundfläche<br />
ist der Maxflow zudem deutlich kompakter<br />
als der bisherige Anschwemmfilter.<br />
<strong>Der</strong> wasserbasierte Kühlschmierstoff mit<br />
vierprozentiger Konzentration umströmt<br />
die Filterscheiben im Querstrom. Per automatisierter<br />
Rückspülung wird der durch<br />
Schleifspäne und Korundabrieb entstehende<br />
Filterkuchen von den Scheiben gelöst,<br />
in der systemintegrierten Presseinheit zum<br />
trockenen Brikett verpresst und transportfähig<br />
ausgetragen. Dadurch wird auch<br />
deutlich weniger Kühlschmiermittel<br />
verschleppt.<br />
Kompakt, wartungsfreundlich<br />
und leistungsfähig<br />
Neben der kompakten Bauform überzeugte<br />
den Schweizer Kunden die hohe Wartungsfreundlichkeit.<br />
„Die GKD-Lösung ist<br />
wesentlich zeit- und kostensparender als unsere<br />
bisherige Filteranlage. Das Filter paket<br />
wird einmal pro Woche gegen das zweite, gereinigte<br />
Scheibenpaket ausgetauscht. Das<br />
dauert gerade mal 15 Minuten, bei unserer alten<br />
Anlage brauchten wir für den Filterwechsel<br />
zwei bis drei Tage“, sagt der Instandhaltungsleiter<br />
der Schweizer Uhrenmanufaktur.<br />
Hinzu kommt die zuverlässige Leistungsfähigkeit<br />
des Kompaktfilters. Seit der Installation<br />
läuft die Anlage nonstop fünf Tage die<br />
Woche in zwei Schichten. Die sichere Einhaltung<br />
der geforderten Rückhalterate von<br />
± 5 µm und der konstant hohe Durchsatz entsprechen<br />
den anspruchsvollen Erwartungen<br />
der Manufaktur. Zufrieden stellt der Instandhaltungsleiter<br />
der Premiummanufaktur deshalb<br />
fest: „Das Maxflow Filtersystem ergänzt<br />
unsere Doppelseiten-Planschleifanlage<br />
perfekt und trägt damit maßgeblich zur Güte<br />
unserer Präzisionswerke bei.“<br />
Bilder: Aufmacher Fotolia, 01-03 GKD<br />
www.gkd.de<br />
12. Blechexpo<br />
Internationale<br />
Fachmesse für<br />
Blechbearbeitung<br />
Blechbearbeitungsmaschinen<br />
Trenn- und Umformtechnik<br />
Rohr- und Profilbearbeitung<br />
Füge- und<br />
Verbindungslösungen<br />
Blech-, Rohr-,<br />
Profil-Halbzeuge<br />
01<br />
03<br />
02<br />
02 Jede Platine durchläuft bis zu fünf Mal<br />
den Schleifprozess an der<br />
Doppelseiten-Planschleifanlage<br />
03 Die effiziente Filtration des Kühlschmierstoffs<br />
an der Doppelseiten-Planschleifanlage<br />
trägt maßgeblich zur hohen Bearbeitungsqualität<br />
der Platinen bei<br />
04 Die Filterscheiben im Kompaktfilter<br />
Maxflow CS 1000 sind mit prozessspezifisch<br />
ausgelegtem mehrdimensionalen Gewebe<br />
vom Typ YMAX bespannt<br />
03.– 06.<br />
NOV. <strong>2015</strong><br />
STUTTGART<br />
www.blechexpo-messe.de
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Hohe Beratungskompetenz<br />
Strategischer Partner für Fertigung und<br />
Anwendung von PKD-Werkzeugen<br />
Polykristalline Diamant (PKD)-Werkzeuge bieten<br />
Anwendern eine ganze Reihe von Vorteilen wie etwa<br />
ein sehr hohes Zerspanvolumen und lange Standzeiten.<br />
Darüber hinaus ermöglichen sie sehr gute Bearbeitungsergebnisse.<br />
Die Hartmetallwerkzeugfabrik Andreas<br />
Maier GmbH (HAM) bietet ein großes Portfolio in dieser<br />
Produktgruppe und sieht sich als strategischer Partner<br />
mit hoher Beratungskompetenz – besonders auch für<br />
spezielle Anwendungsfälle.<br />
D<br />
as HAM-Produktportfolio umfasst PKD-<br />
Werkzeuge für Bohr-, Reib- und Fräsbearbeitungen<br />
in vielen verschiedenen Ausführungen.<br />
Je nach Art der Bearbeitung bestehen<br />
die Grundkörper aus Stahl, Vollhartmetall<br />
(VHM) oder Schwermetall. Zu den<br />
PKD-Systemen gehören 1D- und 2D-Hochleistungs-PKD-Fräsköpfe<br />
sowie HPC PKD-<br />
Aufsteckfräser mit dazugehörigen Aufnahmen.<br />
Form-/Kombiwerkzeuge mit komplexen<br />
Schneidgeometrien zur Herstellung<br />
schwieriger Teilkonturen runden das Programm<br />
ab.<br />
„Als strategischer Lieferant in der Automobil-<br />
und Luftfahrtindustrie entwickeln<br />
wir technisch ausgereifte Lösungsvorschläge<br />
für unterschiedliche Anwendungen und<br />
bieten kompetente Beratung bei Konzeption<br />
und Fertigung von PKD-Werkzeugen“, erläutert<br />
Kurt Allgaier, Leiter Technischer Verkauf<br />
und Project Engineering bei HAM. Die<br />
Spezialisten bei HAM greifen dabei auf<br />
langjährige Erfahrung im Projektenginee-<br />
HAM richtet sich neu aus<br />
ring und in der Produktgestaltung zurück.<br />
Für hohe Kundenzufriedenheit sorgen ein<br />
gutes Preis-Leistungsverhältnis und kurze<br />
Lieferzeiten. Darüber hinaus helfen die<br />
Werkzeug-Experten den Anwendern Kosten<br />
zu sparen, wie auch das folgende Praxisbeispiel<br />
zeigt.<br />
Beispiel: Werkzeuglösung für die<br />
Bearbeitung von Bremssätteln<br />
Vom Zwei-Mann-Betrieb hat sich die Hartmetallwerkzeugfabrik Andreas Maier<br />
GmbH (HAM) zu einem weltweit agierenden Spezialisten für Präzisionswerkzeuge<br />
entwickelt. Vom schwäbischen Schwendi-Hörenhausen aus beliefert man heute<br />
Kunden aus der Automobil- und Luftfahrtindustrie, dem Maschinenbau und der<br />
Medizintechnik. Aktuell richtet sich das Unternehmen neu aus und reagiert damit<br />
auf steigenden Wettbewerbsdruck und Anforderungen an die Flexibilität. Wesentliche<br />
Ziele der Neuausrichtung, die sämtliche Geschäftsfelder betrifft, sind der Aufbau<br />
einer starken und gefestigten Unternehmensstruktur mit intensiver Kundenorientierung.<br />
Das Gesamtprojekt steht unter dem Motto „HAM wird schneller“: Durchlaufund<br />
Lieferzeit sollen sich bei gleichbleibend hoher Qualität verkürzen.<br />
Ein Anwender suchte nach einer geeigneten<br />
Werkzeuglösung für die Bearbeitung<br />
von Bremssätteln. Nach eingehender Analyse<br />
der Anforderungen und detaillierter<br />
Prozess-Simulation entwickelte HAM ein<br />
Exzenter Tool mit einem VHM-Sonderrohling.<br />
Dabei haben die HAM-Experten bereits<br />
bei der Konstruktion einen Unwuchtausgleich<br />
berücksichtigt. Dies spart Zeit<br />
und Kosten beim Auswuchten. Im Vergleich<br />
zur herkömmlichen Lösung erzielt das<br />
Werkzeug durch die bessere Schwingungsdämpfung<br />
eine höhere Oberflächengüte.<br />
Die Prozesssicherheit bei der Bearbeitung<br />
der Bremssättel hat sich dadurch deutlich<br />
verbessert.<br />
Vielzahl an Werkzeugvarianten<br />
wirtschaftlich herstellen<br />
Zur effizienten Herstellung der PKD-Werkzeuge<br />
setzt HAM einen leistungsstarken<br />
Maschinenpark ein. Hochmoderne Laseranlagen<br />
übernehmen dabei die Komplettbearbeitung<br />
und erzielen sehr gute Oberflächenqualitäten.<br />
<strong>Der</strong> Lichtstrahl schneidet<br />
problemlos und wiederholgenau durch<br />
Diamant und Bindematerial. Es entstehen<br />
perfekte Schneidkanten ohne jegliche Ausbrüche.<br />
<strong>Der</strong> minimale Schneidkantenradius<br />
beträgt 2 µm, der kleinste herzustellende<br />
Innenradius liegt bei 15 µm. Damit lässt<br />
sich eine Vielzahl von PKD-Werkzeugvarianten<br />
wirtschaftlich herstellen.<br />
Kurt Allgaier weist noch auf ein weiteres<br />
Geschäftsfeld von HAM hin, dass viel Kundennutzen<br />
bringt: „Für gebrauchte Werkzeuge<br />
bieten wir einen Nachschleif- und<br />
Reparatur-Service. In vielen Fällen lassen<br />
sich die Komponenten so wieder einsetzen<br />
und teure Neuanschaffungen entfallen.“<br />
www.ham-tools.com<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
34 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
www.gfos.com<br />
Spannfutter für leichte Zerspanungsaufgaben mit<br />
Mehrschneidenreibahlen<br />
Das Spannfutter Compensation von Mapal eignet sich perfekt für leichte Zerspanungsaufgaben<br />
mit Mehrschneidenreibahlen. Das neue Spannfutter ist auf Basis der<br />
bewährten Mapal-Hydrodehnspanntechnologie aufgebaut. Zusätzlich kann an drei<br />
Verstell-Elementen der Rundlauf exakt eingestellt werden. <strong>Der</strong> Verstellbereich beträgt<br />
bis zu 10 µm und ist bis 15 µm erweiterbar. Keile im Spannfutter richten das Werkzeug<br />
aus, ein Klemmen des Werkzeugs wird dadurch verhindert. Das System ist selbsthemmend,<br />
selbstständiges Lösen während der Feinbearbeitung ist unmöglich. Ein feststehender<br />
Ring dichtet das Ausrichtsystem ab. Es ist infolgedessen wartungsarm und<br />
schmutzunempfindlich. <strong>Der</strong> perfekte Rundlauf sorgt für einen gleichmäßigen Eingriff<br />
der Schneiden, was eine erhöhte Werkzeugstandzeit zur Folge hat.<br />
Optimale Form- und Lagetoleranzen sowie hohe Schwingungsdämpfung<br />
sind weitere Vorteile, die das neue Spannfutter<br />
Compensation bietet. Es ist in den Spanndurchmessern 12, 16,<br />
20, 25 und 32 mm für HSK-63A sowie in den Spanndurchmessern<br />
20,25 und 32 mm für SK50 lieferbar.<br />
AUS LIEBE<br />
ZUR INDUSTRIE<br />
GFOS liefert die richtige MES-<br />
Lösung für eine effiziente und<br />
transparente Produktion.<br />
29.09. - 01.10.<br />
Halle 1<br />
Stand D40<br />
EMO: Halle 10, Stand C08 D09<br />
www.mapal.com<br />
Vollständiges BDE-System für die Hutschiene<br />
ProdRecorder ist ein – auf Faustformat geschrumpftes – vollständiges BDE-System für<br />
die Hutschiene. Er wird direkt im Schaltschrank installiert und an die Maschinenelektrik<br />
angeschlossen. Im Falle der Basisversion ist keine weitere Projektierung erforderlich,<br />
um automatisch exakte Laufzeiten, Störungen und Stückzahlen zu erfassen. Die Daten<br />
werden im Gerät in einer Datenbank gespeichert und verarbeitet. <strong>Der</strong> Schichtablauf<br />
sowie vielfältige Auswertungsmöglichkeiten können dann im gesamten Firmennetzwerk<br />
ohne weitere Softwareinstallation per Webbrowser abgerufen werden.<br />
ProdRecorder bietet einen einfachen, schnellen und kostengünstigen<br />
Einstieg in die automatische Datenerfassung für<br />
eine oder mehrere Produktionsanlagen. Das System ist so<br />
designt, dass es jederzeit weiter ausgebaut werden kann, bis<br />
am Ende mit der Serverversion alle Produktionsanlagen<br />
erfasst werden. Auch Erweiterungen bezüglich der Funktionalität<br />
sind je nach Bedarf jederzeit möglich.<br />
www.prodrecorder.de<br />
Innen- und Außengewinde automatisch prüfen<br />
Die H+K-Gewindeprüfgeräte zum automatischen Prüfen von Innen- und Außengewinden<br />
mittels Prüflehren sind für den Dauereinsatz konzipiert. Sie sind mit<br />
montiertem Schaltschrank lieferbar. Alternativ kann der Schaltschrank mit integrierter<br />
Bedienung getrennt vom Prüfgerät befestigt werden. Die Einbaulage bzw. die Prüfrichtung<br />
ist beliebig. Für den nicht horizontalen Prüfvorgang ist eine Gewichtsneutralisierung<br />
integriert. Somit wird eine Verfälschung der Prüfergebnisse durch zu starken<br />
Flankendruck verhindert. Vor jedem Prüfvorgang wird die Position des Werkstücks<br />
ermittelt. Damit erkennt das Prüfgerät unter anderem, ob sich ein Werkstück (Prüfling)<br />
im Prüfbereich befindet. Ist dies nicht der Fall, wird der Prüfvorgang abgebrochen und<br />
als schlecht bewertet. Im Menü sind die Parameter für die unterschiedlichsten Prüfaufgaben<br />
einstellbar.<br />
Weiterhin besitzt das Prüfgerät eine speziellen Halter<br />
mit Schnellkupplung zum einfachen Wechseln der<br />
Prüflehren sowie einen Fluchtungsausgleich. Das<br />
Prüfergebnis wird im integrierten Display angezeigt<br />
und über die Schnittstelle, durch ein entsprechendes<br />
Signal ausgegeben.<br />
www.hk-sondermaschinen.de<br />
MES – inspired by you.
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Wärmebildkamera<br />
erfasst feinste Bilddetails<br />
Die HD-MWIR-Wärmebildkamera<br />
A8300SC von Flir ist eine kompakte<br />
IR-Lösung für die Forschung. Sie enthält<br />
einen gekühlten Indium-Antimonid-Detektor, der im Wellenlängenbereich<br />
von 3 bis 5 µm arbeitet. Sie erzeugt Megapixel-<br />
Wärmebilder mit 1280 x 720 Bildpunkten. Durch ihre hohe<br />
thermische Empfindlichkeit bei geringem Rauschen – typischerweise<br />
< 20 mK – kann die Kamera kleinste Bilddetails erfassen.<br />
Mögliche Anwendungen sind z. B. Elektronikinspektion, thermische<br />
Mikroskopie, zerstörungsfreie Materialprüfung, Hochgeschwindigkeitsanalysen<br />
oder thermische Luftbildkartografie. Durch<br />
kurze Belichtungszeiten<br />
können Bewegungen<br />
eingefroren und präzise<br />
Transportdreiräder für Ihre<br />
Betriebslogistik<br />
D-33263 Gütersloh PF.3326<br />
www.wulfhorst.de Info@wulfhorst.de<br />
Telf.0049/5241/98680<br />
Temperaturmessungen<br />
vorgenommen werden. Die<br />
Bildwiederholrate kann mit<br />
Fenstertechnik erhöht werden,<br />
um extrem schnelle thermische<br />
Ereignisse zu erfassen. Die<br />
Kamera überträgt Daten zur<br />
Livebild-Anzeige und<br />
-Aufzeichnung via Gigabit-<br />
Ethernet oder CoaXPress und<br />
verfügt auch über einen<br />
HD-SDI-Videoausgang.<br />
www.flir.de<br />
Gewindemuttern für Anwendungen in<br />
der Werkzeugmaschinenbranche<br />
Ob hoch belastbar, temperaturbeständig bis 150 Grad oder auch<br />
besonders kostengünstig – bei dem Vollsortiment an drylin<br />
Gewindemuttern von igus ist für jeden Anwendungsfall in der<br />
Werkzeugmaschinenbranche der richtige Werkstoff dabei. Fünf<br />
unterschiedliche Werkstoffe für<br />
Gewindemuttern, um für jede<br />
Anwendung das richtige Produkt<br />
anbieten zu können, verspricht igus.<br />
Das Vollsortiment beinhaltet Muttern<br />
für Trapez- und Steilgewinde, in<br />
zylindrischer Bauform oder mit<br />
verschiedenen Flanschvarianten. Auch die passenden Spindeln<br />
bietet igus in Stahl, Edelstahl oder Aluminium passend dazu an.<br />
Damit lassen sich Verstellungen aller Art einfach realisieren. Für<br />
die Werkzeugmaschinenbranche besonders interessant sind dabei<br />
die Werkstoffe iglidur W300<br />
Anzeige<br />
und iglidur J350 sowie der<br />
besonders kostengünstige<br />
Werkstoff iglidur R. Das<br />
passende Produkt können<br />
Anwender mit Hilfe des<br />
Online-Konfigurators<br />
finden.<br />
Innovative Software Solutions<br />
EMO: Halle 3, Stand E10 F07<br />
www.igus.de/gewindetriebe-lebensdauer<br />
Wulfhorst.indd 1 03.09.<strong>2015</strong> 13:00:03<br />
Säge- und Lagertechnik für die<br />
Metallbearbeitung<br />
ERP-System in der Cloud<br />
nutzen<br />
ZNT.indd 1 13.02.<strong>2015</strong> 13:18:47<br />
L ED -L EU C H TE N<br />
FÜ R D E N<br />
M A S C H I N E N B AU<br />
Betriebsspannung 24 VDC<br />
Komplett vergossen<br />
Vibrationsfest<br />
Kompakte Bauform<br />
Wir sind da:<br />
Halle H4 /4001<br />
M O T EK<br />
5 . -8.10.<strong>2015</strong><br />
SCHREMPP electronic e.K.<br />
Wiesenstraße 5 | 65843 Sulzbach<br />
Telefon +49 6196 802399-0<br />
Fax +49 6196 802399-9<br />
www.schrempp-electronic.de<br />
Auf der EMO präsentiert Kasto zahlreiche<br />
Neuheiten aus seinen Geschäftsbereichen Sägeund<br />
Lagertechnik. Besucher können u. a. das<br />
Langgutlager Unitower, die neue Sägebaureihe<br />
Kastowin und das Roboter-<br />
Sortiersystem Kastosort<br />
begutachten. Das Turmlagersystem<br />
ist in drei Varianten<br />
erhältlich und eignet<br />
sich für Stabmaterialien,<br />
Profile, Bleche und Platten,<br />
aber auch für Europaletten<br />
oder Kästen. Mit seiner<br />
variablen Beladehöhe ist<br />
es im Vergleich zur Bodenund<br />
Kragarmlagerung wesentlich platzsparender<br />
und damit wirtschaftlicher.<br />
Die Horizontal-Bandsägen sind für das Trennen<br />
großer Werkstücke und schwer zerspanbarer<br />
Werkstoffe konzipiert. Sie punkten durch hohe<br />
Zerspanungsleistung, einfache Bedienung und<br />
durchdachtes Materialhandling. Darüber hinaus<br />
wird ein Hochleistungs-Kreissägeautomat in<br />
Verbindung mit einem robotergestützten Sortiersystem<br />
gezeigt.<br />
EMO: Halle 18, Stand A18 B09<br />
www.kasto.de<br />
<strong>Der</strong> ERP-Anbieter Oxaion bietet zusätzlich zur<br />
klassischen Inhouse-Lösung nun auch kosteneffiziente<br />
Hosting-Dienstleistungen aus der Cloud<br />
an: Unternehmen nutzen dabei das ERP-System<br />
des Anbieters über das Internet, ohne lokale<br />
Installation im Firmennetzwerk. Das Angebot ist<br />
jederzeit beliebig nach oben oder unten<br />
skalierbar und alle Daten werden in einem<br />
hochsicheren deutschen Rechenzentrum<br />
abgelegt. Die internen IT-Infrastrukturen werden<br />
dadurch entlastet und die Mitarbeiter des<br />
Softwarehauses fungieren als zentrale Ansprechpartner,<br />
die sich um alle Details wie Updates,<br />
Wartung und ausreichend Speicherplatz<br />
kümmern.<br />
,,managed<br />
oxaion“ bedeutet<br />
aber auch, dass<br />
die Cloud-<br />
Kunden optional<br />
eine komplett<br />
individuelle<br />
Anwendungsbetreuung und Prozessberatung<br />
erhalten, wobei die ERP-Software auf die<br />
anwenderspezifischen Prozesse konfiguriert wird.<br />
IT&Business: Halle 1, Stand D13<br />
www.oxaion.de<br />
36 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong><br />
SCHREMPP.indd 1 12.08.<strong>2015</strong> 08:03:08
Neues bei CNC-Werkzeugmaschinen<br />
Haas Automation präsentiert auf der EMO in Mailand neue<br />
CNC-Werkzeugmaschinen: Die Super-Speed-Version<br />
UMC-750SS des 5-Achsen-Bearbeitungszentrums hat eine<br />
SK40-Inline-Spindel mit Direktantrieb für 15 000 min –1 und<br />
seitlich angeordnetem High-Speed-Werkzeugwechsler mit<br />
40+1 Magazinplätzen. Beim High-Speed-Bohr-/Fräszentrum<br />
DM-1 für synchronisiertes High-Speed-Gewindebohren ist die<br />
Spindel direkt mit dem Antriebsmotor<br />
gekoppelt. <strong>Der</strong> Werkzeugwechsler hat<br />
18+1 Magazinplätze. Das Drehzentrum ST-15 mit großer<br />
Durchgangsbohrung hat einen Arbeitsbereich bis 356 x 406 mm.<br />
Zusätzliche Möglichkeiten für Sekundärbearbeitungen ermöglicht<br />
ein Modell mit Y-Achse. Blickfang am Stand wird zudem ein<br />
Rennwagen sein, der 2016 bei der Formel 1 an den Start gehen soll.<br />
Perfekt<br />
in jeder Hinsicht<br />
Edelstahl-Behälter<br />
MDG 45 mit<br />
verbrauchsarmem<br />
Druckluftrührwerk<br />
EMO: Halle 11, Stand E10 F09<br />
www.haascnc.com<br />
Hohe Einsparungen in einem Walzwerk durch<br />
Umstellung auf Kegelrollenlager<br />
In einem Blechwalzwerk ergaben sich wesentliche Vorteile<br />
durch eine Umstellung auf anwendungsspezifische<br />
Produkte von NSK. Bis vor kurzem erforderten vorhandene<br />
offene Rollenlager tägliche Wartungsarbeiten, um eine<br />
ausreichende Schmierung sicherzustellen. Nach<br />
gründ licher Analyse schlug NSK den Einbau hochentwickelter<br />
Sealed-Clean-Lager vor. Diese sind speziell für den<br />
Einsatz in stark verschmutzter Umgebung ausgelegt und<br />
erreichen eine 2,7-mal so lange Lebensdauer wie herkömmliche Walzenzapfenlager. Die<br />
vierreihigen abgedichteten Kegelrollenlager fertigt NSK aus dem patentierten Lagerstahl<br />
Super-TF. Für den Stahlproduzenten ergab sich mit der Einführung der Sealed-Clean-<br />
Lager eine Ersparnis von über 46 000 Euro durch den Wegfall der täglichen Wartungsvorgänge,<br />
den geringeren Bedarf an Schmiermitteln und niedrigere Kosten für die Altfettbeseitigung.<br />
Auch die Ökobilanz der Produktion hat sich deutlich verbessert.<br />
EMO: Halle 9, Stand B08 C07<br />
www.nsk.com<br />
Die WALTHER PILOT-Modularbauweise<br />
erlaubt auch bei<br />
kleinen Behältern eine Fülle<br />
von Anbauten.<br />
WALTHER PILOT-Druckbehälter<br />
sind eine runde Sache. Von uns beziehen<br />
Sie Standard- und Sonderbehälter in allen<br />
Größenordnungen, Rührwerke, Füllstandsmesstechnik,<br />
Deckelheber etc. inklusive.<br />
Welche Lösung können<br />
wir Ihnen bieten?<br />
Schnellere Werkzeugidentifizierung<br />
und -auswahl dank neuem Katalog<br />
Sandvik Coromant, der Spezialist für Werkzeuge und<br />
Werkzeuglösungen in der metallbearbeitenden Industrie,<br />
präsentiert seinen neuen umfassenden Hauptkatalog, der<br />
eine grundlegende Referenz für Ingenieure, Maschinenbediener<br />
und andere Experten aus der Produktions- und<br />
Fertigungsbranche darstellt. <strong>Der</strong> Katalog ist in die<br />
Kategorien „Rotierende Werkzeuge“, „Drehwerkzeuge“ und „Ersatzteile“ eingeteilt und<br />
beinhaltet mehr als 35 000 derzeit verfügbare Werkzeuge. Für eine optimale Benutzerfreundlichkeit<br />
sind alle aufgeführten Produkte anhand von Anwendungsgebieten<br />
geordnet. Die detaillierten Produktbeschreibungen, technischen Daten, Anwendungstabellen<br />
und Schnittdatenblätter sind mit hochauflösenden Fotos und Darstellungen<br />
der Werkzeuge und Wendeschneidplatten kombiniert. Zudem führt der neue Katalog<br />
erstmalig alle Produktdaten gemäß des internationalen ISO13399-Standards. <strong>Der</strong> neue<br />
Print-Katalog kann per E-Mail (de.coromant@sandvik.com) bestellt werden.<br />
www.sandvik.coromant.com<br />
Lackieren macht schön.<br />
Kleben verbindet.<br />
Signieren zeichnet aus.<br />
WALTHER Spritz- und<br />
Lackiersysteme GmbH<br />
Tel. +49 (0)202 787-0<br />
info@walther-pilot.de<br />
www.walther-pilot.de<br />
Partnerschaft, die<br />
Partner schafft.
BETRIEBSTECHNIK<br />
Sichere Energieverteilung<br />
Schienenverteiler-Systeme eignen sich auch bei carbonstaubhaltigen Umgebungsbedingungen<br />
Carsten Schwarz<br />
Die Verarbeitung neuer Werkstoffe bringt neue Umgebungsbedingungen<br />
mit sich. Das stellt auch neue Anforderungen an Schienenverteiler-<br />
Systeme für die Energievesorgung in den Produktionsanlagen. Ein gemeinsamer<br />
Test von Siemens und einem großen Automobilhersteller belegt die<br />
Eignung eines luftisolierten Schienenverteiler-Systems auch in carbonstaubhaltiger<br />
Umgebung.<br />
Die Versuche fanden in einer abgeschotteten<br />
Prüfkammer statt. Dort wurden verschiedene<br />
Komponenten des Schienenverteiler-Systems<br />
in unterschiedlichen Aufbaulagen installiert:<br />
Exemplarische Stromschienenlängen,<br />
-winkel, und -Klemmverbindungen ließen<br />
sich damit in horizontaler und vertikaler<br />
Position untersuchen. Eine weitere Prüfsituation<br />
bildete werksseitig verbaute Eckverbindungen<br />
bei Richtungsänderungen ab.<br />
Als Referenzwert für die Carbonstaub-Belastung<br />
diente die in den technischen Regeln<br />
der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />
(BAuA) festgelegte maximale<br />
Arbeitsplatzkonzentration (MAK). Die absolute<br />
Menge wurde auf eine 20-jährige Betriebsdauer<br />
hochgerechnet und in die Prüfkammer<br />
eingebracht. Dort sorgte ein Lüfter<br />
dafür, dass der Staub fortwährend aufgewirbelt<br />
und in Bewegung gehalten wurde.<br />
Die Prüfdauer betrug 24 Stunden in Anlehnung<br />
an DIN EN 60529. Die Norm regelt<br />
verbindlich die Eignung von elektrischen<br />
Betriebsmitteln gegenüber Umwelteinflüssen<br />
wie Spritzwasser und Staub. Nach dem<br />
24-stündigen Prüfzyklus wurde zunächst der<br />
finale Übergangswiderstand der geprüften<br />
Teile gemessen. Anschließend fand eine<br />
Hochspannungsprüfung bei 3,5 kV statt.<br />
Dieser Wert erfüllt die in der aktuellen Norm<br />
DIN EN 61439 geforderten 2,2 kV nicht nur,<br />
sondern übertrifft sie noch deutlich.<br />
Ergebnis: voll funktionsfähig<br />
01 Das luftventilierte Schienenverteiler-System LD für 1100 bis 5000 Ampere<br />
ist ausgelegt für den Einsatz in industriellen Anwendungen<br />
Hohes Energievolumen, zahlreiche<br />
Verbraucher, große Distanzen und<br />
hohe Flexibilität: Die Gründe, bei der elektrischen<br />
Energieverteilung in industriellen<br />
Anlagen und Infrastrukturen auf Schienenverteiler-Systeme<br />
statt auf herkömmliche<br />
Kabel zu setzen, sind vielfältig. Neue Werkstoffe<br />
verändern naturgemäß die Produktionsverfahren.<br />
Das bringt neue Umgebungsbedingungen<br />
mit sich, die auch die Schienenverteiler-Systeme<br />
betreffen. So stellt<br />
sich konkret die Frage, ob diese in einer carbonstaubhaltigen<br />
Atmosphäre dauerhaft<br />
das gewohnte Maß an Sicherheit bei der<br />
Energieversorgung gewährleisten.<br />
Bisher existiert noch keine Norm, die diese<br />
Frage beantworten würde. Deshalb hat<br />
Carsten Schwarz, Produktmanager Stromschienen<br />
bei der Siemens-Division Energy<br />
Management, Köln<br />
Siemens in Zusammenarbeit mit einem<br />
großen deutschen Automobilhersteller<br />
einen Testzyklus durchgeführt. Ziel war die<br />
systematische Überprüfung der Carbonstaub-Verträglichkeit<br />
am Beispiel des Schienenverteiler-Systems<br />
LD aus der Produktfamilie<br />
Sivacon 8PS. Dazu wurde eine Belastung<br />
simuliert, die einer Betriebsdauer von<br />
20 Jahren entspricht. Auch nach dieser Phase<br />
sollte das System noch ohne Beeinträchtigungen<br />
bei Funktion und Sicherheit arbeiten.<br />
Prüfaufbau und -durchführung<br />
Die Tests ergaben: Auch unter der neuen Belastungsart<br />
durch Carbonstaub bleiben die<br />
Vorteile des luftisolierten Schienenverteiler-<br />
Systems voll erhalten. Weder an den Stromschienen<br />
noch an den Klemmen konnte der<br />
Carbonstaub signifikant eindringen. <strong>Der</strong><br />
vergleichende Isolationstest zeigte keinerlei<br />
Unterschiede zwischen den Zuständen mit<br />
und ohne Carbonstaub-Belastung. Zudem<br />
konnten sich keine funktionskritischen<br />
Kurzschlussbrücken durch Staubablagerungen<br />
bilden. Ein Grund dafür ist die Epoxidbeschichtung<br />
der Stromleiter-Oberflächen.<br />
Außerdem zeichnen sich luftventilierte<br />
Schienenverteiler-Systeme durch große Luftund<br />
Kriechstrecken aus, die ebenfalls Staubablagerungen<br />
verhindern.<br />
Charakteristische Vorteile<br />
Schienenverteiler ersetzen nicht nur das<br />
klassische Kabel durch feste Stromschienen,<br />
sondern auch herkömmliche, zentrale Verteiler<br />
durch verbrauchernah angeordnete<br />
Schutzorgane. Daraus ergeben sich charakteristische<br />
Eigenschaften, die sich systematisch<br />
für die Elektroplanung in Produktionsanlagen<br />
nutzen lassen:<br />
n Hohe Flexibilität: Die linienförmig angeordneten<br />
Verbraucher gewährleisten eine<br />
hohe Flexibilität. Bei Änderungen und Erweiterungen<br />
des Versorgungssystems,z. B. durch<br />
38 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 7-8/<strong>2015</strong>
02 Ziel der Versuchsreihe war die<br />
systematische Überprüfung der Carbonstaub-<br />
Verträglichkeit am Beispiel des Schienenverteiler-<br />
Systems LD aus der Produktfamilie Sivacon 8PS<br />
Betriebs- und<br />
Lagereinrichtungen<br />
Flexibel, effizient<br />
und belastbar<br />
neue Anlagenteile ergibt sich ein entscheidender<br />
Pluspunkt: Sind diese bei Kabeln aufwändig, etwa<br />
weil Parallelleitungen nötig werden oder gar eine<br />
Neuinstallation erfordern, können Schienenverteiler-Systeme<br />
bei Bedarf sogar unter Spannung<br />
(vorbehaltlich nationaler Normen – in Deutschland<br />
gemäß DIN EN 50110-1 / VDE 0105-1) verändert,<br />
ergänzt und ausgetauscht werden. Anders als bei<br />
der Installation von Kabeln entstehen dadurch keine<br />
Stillstandzeiten. Die Energieversorgung kann<br />
flexibel den Erfordernissen angepasst werden.<br />
n Geringer Platzbedarf: In Industrieanlagen geht<br />
der Trend zu immer kleineren Technik- und Betriebsräumen.<br />
Versorgungssysteme müssen in der<br />
Regel auf engstem Raum installiert werden. Dort<br />
bieten Schienenverteiler-Systeme große Vorzüge.<br />
Während Biegeradien, Häufung, Verlegeart und<br />
Strombelastbarkeit bei Kabellösungen zu enormem<br />
Platzbedarf führen, ist er bei den kompakten,<br />
konturgleich zur Gebäudestruktur geführten<br />
Schienenverteiler-Systemen äußerst gering. So<br />
lassen sich beispielsweise auch 90-Grad-Winkel<br />
realisieren und damit Ecken optimal ausnutzen.<br />
Durch die in Linienform angeordneten Verbraucher<br />
reduzieren sich die Distanzen gegenüber der<br />
Sternform bei Leitungen von vornherein.<br />
n Hohe Sicherheit für Personen und Gebäude:<br />
Die Ausführung als bauartgeprüfte Niederspannungs-Schaltgerätekombination<br />
nach IEC 61439<br />
sowie das Stahl- bzw. Aluminiumgehäuse der<br />
Schienenverteiler garantieren, anders als Kabellösungen,<br />
hohe Betriebssicherheit und Kurz<br />
schlussfestigkeit. Die Brandlast beträgt nur<br />
rund 30 Prozent gegenüber einer herkömmlichen<br />
Kabelinstallation und ist damit annähernd<br />
vernachlässigbar. Darüber hinaus sind<br />
Schienenverteiler grundsätzlich PVC- und<br />
Halogen-frei ausgeführt.<br />
n Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV):<br />
Gegenüber Kabeln punkten Schienenverteiler-<br />
Systeme mit einer im Schnitt um den Faktor 3<br />
geringeren Emission von elektromagnetischen<br />
Feldern. Entsprechend höher ist die elektromagnetische<br />
Verträglichkeit.<br />
n Einfache Planung und schnelle Montage: Mit<br />
modular aufgebauten Schienenverteiler-Systemen<br />
lässt sich die Energieverteilung in großen<br />
Industriekomplexen verlässlich planen und<br />
schnell montieren. Erfordern Kabellösungen<br />
lange Montagezeiten und hohen Personalaufwand<br />
bei niedrigem Umsatz, reduzieren<br />
Schienenverteiler Systeme die Montagezeiten<br />
deutlich.<br />
Bilder: Fotolia, Siemens<br />
www.siemens.de/sivacon<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
Mit einem der umfangreichsten<br />
Einrichtungsprogramme für Betrieb,<br />
Lager und Werkstatt bietet LISTA<br />
immer die passende Lösung.<br />
Flexible Einrichtungslösungen<br />
Rationale Arbeitsabläufe<br />
Sichere Investition<br />
Schienenverteiler-Systeme in fünf Varianten<br />
Mit den insgesamt fünf verschiedenen Schienenverteiler-Systemen der Produktfamilie<br />
Sivacon 8PS erschließt Siemens die im Beitrag genannten Vorteile für unterschiedlichste<br />
Anwendungsbereiche. Ihre Kommunikationsfähigkeit ermöglicht dabei auch die Anbindung<br />
an die Industrie- und Gebäudeautomation. Das Spektrum beginnt bei der Energieversorgung<br />
für Beleuchtungsanlagen und Kleinverbraucher ab 40 Ampere und reicht bis zur Übertragung<br />
großer Energiemengen mit Stromstärken bis 6300 Ampere.<br />
Das System LD für 1100 Ampere bis 5000 Ampere ist ausgelegt für den Einsatz in industriellen<br />
Anwendungen wie zum Beispiel in der Automobil- und Schwerindustrie, aber auch in der<br />
Solarzellen-Produktion. Das luftventilierte System bietet sich aus mehreren Gründen für den<br />
Einsatz in Produktionsstraßen an: etwa durch seine kompakte Bauart und durch hohe<br />
Kurzschlussfestigkeiten bei gleichzeitigem sprinklergeprüftem Wasserschutz.<br />
www.lista.com
BETRIEBSTECHNIK<br />
Pro Gesundheit und Arbeitsschutz<br />
Individuell zusammenstellbare Drehstühle für mehr Ergonomie an Industriearbeitsplätzen<br />
Viele Beschäftigte in der Industrie<br />
verbringen den größten Teil ihres<br />
Berufslebens sitzend. Gerade, wenn<br />
schwere oder sich ständig wiederholende<br />
Arbeiten zu verrichten<br />
sind, sollte der Stuhl sich deshalb an<br />
die jeweilige Situation anpassen<br />
lassen und dabei sowohl Halt und<br />
Unterstützung als auch genügend<br />
Bewegungsfreiheit bieten – so wie<br />
die Arbeitsstühle, die nachfolgend<br />
vorgestellt werden.<br />
Im Fokus<br />
Nachhaltigkeit<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Da Wechsel in der Haltung einseitige<br />
Muskel- und Bandscheibenbelastungen<br />
und damit Schäden reduzieren, sind die Arbeitsstühle<br />
der Werksitz GmbH W. Milewski<br />
so gestaltet, dass sie das dynamische Sitzen<br />
fördern. Die hohe Rückenlehne stützt dabei<br />
insbesondere den oberen Rückenbereich,<br />
entlastet die Wirbelsäule und schützt den<br />
Nierenbereich. Sie ist höhenverstellbar und<br />
der Lehnenandruck lässt sich feinregulieren.<br />
Die neigungsverstellbare, ergonomisch<br />
geformte Sitzfläche zeichnet sich in<br />
ihrem Zusammenspiel mit der Lehne durch<br />
eine bewegungssynchrone Verlagerung des<br />
Drehpunkts aus, die – ganz nebenbei – den<br />
sogenannten „Hemdauszieheffekt“ verhindert.<br />
Durch die funktionale Gestaltung und<br />
Anordnung der Verstellmöglichkeiten lässt<br />
sich die Sitzposition einfach und mit<br />
wenigen Handgriffen anpassen. Aufgrund<br />
dieser ergonomisch optimierten Konzeption<br />
und der vorteilhaften Druckverteilung können<br />
sich nicht nur die Bandscheiben regenerieren,<br />
auch die Blutzirkulation und die<br />
Nährstoffversorgung verbessern sich, wodurch<br />
wiederum Konzentration und Leistungsfähigkeit<br />
steigen.<br />
Speziell bei der nach neuesten ergonomischen<br />
Erkenntnissen gestalteten Stuhl-<br />
Serie Klimastar sorgen die durchgängig perforierten<br />
Sitz- und Lehnflächen außerdem<br />
für eine ständige Luftzirkulation und damit<br />
– unabhängig von der Jahreszeit – für ein<br />
angenehmes Sitzklima. Das belegen auch<br />
Untersuchungen des Lehrstuhls für Ergonomie<br />
an der TU München. Diese ergaben,<br />
dass aufgrund der besonderen mikroklimatischen<br />
Eigenschaften sowohl der feuchte<br />
als auch der trockene Wärmetransport im<br />
Vergleich zu unperforierten Sitzflächen<br />
deutlich besser funktioniert. Da speziell im<br />
Mehrschichtbetrieb die optimale Hygiene<br />
wichtig ist, zumal wenn produktionsbedingt<br />
viel Staub in der Luft ist, lassen sich<br />
die abnehmbaren Polster exakt auf die Umgebungsbedingungen<br />
abstimmen, unkompliziert<br />
wechseln und bei Bedarf reinigen.<br />
Modulares System für optimale<br />
Anpassung an den Einsatzbereich<br />
Das Baukasten-Prinzip der Werksitz-Stühle<br />
bietet eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten<br />
der einzelnen Komponenten und<br />
erlaubt diverse Zusatzausstattungen zur<br />
Anpassung an den Einsatzbereich und den<br />
einzelnen Benutzer. Alle Teile können über<br />
einen Konfigurator auf der Homepage individuell<br />
zusammengestellt werden. So sind<br />
Lehnen in verschiedenen Formen und<br />
Größen, aus Holz oder mit Bezügen aus<br />
dem von Werksitz entwickelten PUR-Integ-<br />
40 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
BETRIEBSTECHNIK<br />
02 Die Klimastar-Serie zeichnet sich dank<br />
durchgängig perforierter Sitz- und Lehnflächen<br />
durch ein angenehmes Mikroklima aus<br />
03 Das Baukasten-Prinzip der Werksitz-Stühle bietet eine Vielzahl an<br />
Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Komponenten<br />
ralschaum, auch in Visko-Qualität mit thermosensitiven<br />
Eigenschaften, aus Stoff bzw.<br />
atmungsaktivem 3D-Wabenstoff oder<br />
atmungsaktivem, für den Reinraum auch<br />
desinfektionsmittelbeständigem Kunstleder<br />
erhältlich. Die Sitze gibt es ebenfalls in<br />
verschiedenen Ausführungen. Je nach Produktionslinie<br />
kann dabei zwischen verschiedenen<br />
Farben gewählt werden, was insbesondere<br />
für große Firmen interessant ist.<br />
Bei Bedarf können die Stühle zusätzlich<br />
mit einer Kopfstütze und – falls der Stuhl<br />
immer wieder an verschiedenen Plätzen<br />
eingesetzt bzw. schnell von A nach B gebracht<br />
werden soll – mit Rollen, Gleitern<br />
oder Tellerfüßen ausgestattet werden. Die<br />
verchromten oder pulverbeschichteten<br />
Stuhlsäulen sind in unterschiedlichen<br />
Größen sowie auf Wunsch auch mit Überrohr,<br />
Dreharretierung oder Fußring oder<br />
-stütze erhältlich und über eine Gasdruckfeder<br />
höhenverstellbar. Armlehnen können<br />
starr, höhenverstellbar oder mit 3D-Multifunktion<br />
montiert werden – auch nachträglich.<br />
Fußkreuze werden aus poliertem oder<br />
gestrahltem Aludruckguss in verschiedenen<br />
Farben gefertigt. Da alle Teile geschraubt<br />
oder gesteckt werden, lassen sich<br />
die einzelnen Elemente individuell beziehungsweise<br />
firmenspezifisch gestalten und<br />
bei Bedarf austauschen.<br />
Investitionssicherheit durch<br />
Nachkaufgarantie auf Ersatzteile<br />
Damit die Gesamtkonstruktion den besonderen<br />
Ansprüchen bei rauen Umgebungsbedingungen<br />
und der Dauerbelastung im<br />
Mehrschicht-Betrieb gewachsen ist, werden<br />
Solidität und Langlebigkeit der Produkte<br />
im hauseigenen Prüflabor von Werksitz<br />
getestet. Zur Ausstattung gehört unter anderem<br />
ein 3D-Vermessungsplatz, ein Prüffeld<br />
für dynamische Biege-Wechsel-Prüfungen<br />
sowie zur Ermittlung der Standsicherheit,<br />
ein Prüfstand für Falltests und<br />
eine Universalprüfmaschine für eine Belastung<br />
mit maximal 2000 kg.<br />
Auf die Qualität der Produkte, die das Gelände<br />
des fränkischen Familienbetriebs verlassen,<br />
gibt der Hersteller fünf Jahre Garantie,<br />
für die Bestellbarkeit von Ersatzteilen<br />
sogar zehn Jahre. So muss im Schadensfall<br />
nicht gleich der ganze Stuhl entsorgt werden,<br />
sondern jedes Teil kann einzeln ausgetauscht<br />
werden.<br />
www.werksitz.de<br />
Auch für ESD- und<br />
Reinraumbereiche<br />
Für den Einsatz in der ESD-Schutzzone<br />
ist der Klimastar auch in<br />
elektrisch-leitfähiger Ausführung zur<br />
Ableitung der statischen Ladung nach<br />
EN 61340-5-1 erhältlich. Speziell für<br />
den Reinraumbereich wurden zudem<br />
Materialien ausgewählt, die höchste<br />
Funktions- und Hygieneanforderungen<br />
erfüllen.<br />
Folgen Sie uns auch online!<br />
www.derbetriebsleiter.de<br />
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hält Sie stets auf dem Laufenden
Umbaufähig<br />
und erweiterbar<br />
Flexibler Reinraum für die Montage<br />
von Laser-Baugruppen<br />
Bei der Montage von Komponenten<br />
für Hochleistungslaser müssen in<br />
den Räumlichkeiten höchste<br />
Anforderungen an die technische<br />
Sauberkeit eingehalten werden.<br />
Daher ließen die Lasertechnik-<br />
Experten von Trumpf eine ISO<br />
8-Reinraumanlage einrichten. Die<br />
Reinraumbauer gestalteten diese<br />
nach einem modularen Konzept.<br />
Die Anlage kann besonders flexibel<br />
genutzt, bei Bedarf umgebaut und<br />
sogar an einen anderen Standort<br />
versetzt werden.<br />
Im Reinraum werden Bearbeitungsoptiken<br />
und Laser-Strahlführungsbaugruppen<br />
montiert. Das passiert weitestgehend in<br />
Flowboxen der Klasse ISO 5“, erläutert<br />
Dipl.-Ing. Frank Schaffert, Gruppenleiter PE<br />
Optik bei der Trumpf Werkzeugmaschinen<br />
GmbH + Co. KG. Diese Bedingungen sind<br />
eine Voraussetzung dafür, dass die Komponenten<br />
frei von Partikeln größer<br />
50 µm sind. „Solche Partikel würden sich<br />
bei Erhitzung durch den Laser in die Linsen<br />
einbrennen, Schatten verursachen und dafür<br />
sorgen, dass die Lasermaschine nicht<br />
mehr richtig schneidet. Die Konsequenz<br />
wäre ein Ausfall der Einheit“, so Schaffert<br />
weiter. Organische Partikel dieser Größe<br />
werden daher bei Trumpf in einem eigenen<br />
Arbeitsschritt mit Hilfe von ultraviolettem<br />
Licht manuell von den Optiken abgehoben.<br />
Um die hohe Reinheitsklasse in den Flow-<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
boxen zu ermöglichen und alle Komponenten<br />
möglichst partikelfrei zu halten, muss<br />
auch außerhalb der Boxen, in der Reinraumkabine,<br />
eine nahe Reinheitsklasse eingehalten<br />
werden. <strong>Der</strong> bei der Nerling Systemräume<br />
GmbH 2012 in Auftrag gegebene<br />
9,75 x 9,66 m große Reinraum mit Personalschleuse<br />
hat daher die Klasse ISO 8 und<br />
verfügt über einen zusätzlichen Montagebereich<br />
der Klasse ISO 7.<br />
<strong>Der</strong> Montage vorgelagert und in den<br />
Reinraum integriert ist zudem eine 7-Zonen-Ultraschallreinigungsanlage,<br />
die das<br />
gesäuberte Material direkt in den Montageraum<br />
fördert. Ebenfalls angebunden ist ein<br />
Scheibenlaser, der zur Abnahme der montierten<br />
Bearbeitungsoptiken dient. Neben<br />
dem Reinigungsanlagen- und dem Laserraum<br />
mit Vorraum sowie zwei begehbaren<br />
Materialschleusen befanden sich in der insgesamt<br />
31,03 x 10,20 m großen Systemraumanlage<br />
bis zur Erweiterung 2014 außerdem<br />
noch ein Sauberraum und ein Büro.<br />
Um die Kapazitäten im Bereich der Montage<br />
zu erhöhen, wurden diese Bereiche kürzlich<br />
zum ISO 8-Reinraum umgebaut sowie<br />
zusätzlich eine Krananlage in die Tragkonstruktion<br />
integriert.<br />
Erweiter- und demontierbares<br />
modulares Reinraumsystem<br />
01 In der Reinraumanlage bei Trumpf<br />
werden in Flowboxen der Klasse ISO 5<br />
Bearbeitungsoptiken und Laser-Strahlführungsbaugruppen<br />
montiert<br />
„Eine wichtige Anforderung war, eine möglichst<br />
flexible Reinraumanlage zu bekommen“,<br />
erläutert Schaffert. „Man sollte sie bei<br />
Bedarf umbauen oder erweitern sowie gegebenenfalls<br />
sogar an einen anderen Standort<br />
versetzen können.“ Aus diesem Grund sollte<br />
sie möglichst freistehend sein, eine eigene<br />
Tragkonstruktion besitzen und nicht von der<br />
Decke abgehängt sein. Dies sollte zudem<br />
verhindern, dass sich Schwingungen, ausgelöst<br />
durch Stanzmaschinen im Stockwerk<br />
darüber, auf den Reinraum übertragen.<br />
„Um diesen Anforderungen Rechnung zu<br />
tragen, ist bei der Deckenkonstruktion ein<br />
voll tragfähiges System zum Einsatz gekommen,<br />
das über 10 m frei gespannt ist. Die Deckenträger<br />
wurden zum Teil auf die Systemwände<br />
aufgesetzt, zum Teil verwenden wir<br />
freistehende Portale im Bereich der bauseitigen<br />
Wände“, so Jan Kürbis, Projektmanager<br />
Reinraumtechnik bei der Nerling Systemräume<br />
GmbH. „Das gesamte Wand- und Decken-System,<br />
das wir bei Trumpf verwendet<br />
haben, ist freistehend.“ Zudem ist die Raumanlage<br />
modular aufgebaut und dadurch<br />
nicht nur leicht erweiter-, sondern auch<br />
demontierbar. „Die frei gewordenen Elemente<br />
können bei einem Umbau systemkonform<br />
wiederverwendet werden. Wir<br />
haben beispielsweise Wandelemente des<br />
Büros, die wir im Zuge der diesjährigen Erweiterung<br />
abgebaut haben, an anderer Stelle<br />
in der Anlage erneut eingesetzt“, erklärt Kürbis.<br />
Lampen und FFU austauschbar<br />
Auch der Umluft-Teilklimatisierung liegt<br />
ein modulares Konzept mit komplett autarken,<br />
zonalen Direktverdampfer-Klimageräten<br />
zugrunde. „Das hat einen weiteren<br />
grundsätzlichen Vorteil: Fällt eines der Ge-<br />
02 <strong>Der</strong> Reinraum um die Flowboxen hat die<br />
Klasse ISO 8 und verfügt über einen zusätzlichen<br />
Montagebereich der Klasse ISO 7<br />
42 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
BETRIEBSTECHNIK<br />
räte aus, laufen alle anderen problemlos<br />
weiter“, erklärt Kürbis. Eine Erhöhung der<br />
Kühlleistung der Anlage in Ditzingen durch<br />
mehr Geräte ist ebenfalls möglich. Gleiches<br />
gilt für die modularen Filter-Ventilator-Einheiten<br />
(FFU) mit energieeffizienter EC-<br />
Technologie, die für die Partikelabscheidung<br />
entsprechend der geforderten Reinheitsklassen<br />
zuständig<br />
sind und<br />
konditionierte Luft<br />
aus dem darüber<br />
liegenden Plenum<br />
ansaugen. Diese<br />
haben zudem dieselben<br />
Abmessungen<br />
wie die verwendeten<br />
Sonderleuchten<br />
mit Spiegelrastereinsatz, wodurch<br />
beide nach Erfordernis ausgetauscht<br />
werden können.<br />
Die Versorgung der gesamten Raumanlage<br />
mit Hallenluft zur Deckung des hygienischen<br />
Luftwechsels sowie die Überdruckhaltung<br />
im Reinraumbereich werden über<br />
eine separate Lüftungsanlage mit 1000-<br />
1500 m³/h Hallenluftansaugung gewährleistet.<br />
Die eingesetzte MSR-Technik, die in<br />
zwei Schaltschränken direkt an der Wand<br />
der Reinraumkabine untergebracht ist, ermöglicht<br />
die Ansteuerung und Überwachung<br />
der Klimageräte, des Lüftungsgerätes<br />
sowie sämtlicher FFU über ein<br />
15‘‘-Farb-Webdisplay. „So kann jeder Raum<br />
einzeln überwacht und jede Komponente<br />
grafisch visualisiert werden“, erklärt Kürbis.<br />
Besonders niedriges Plenum<br />
Eine der größten Herausforderungen bei<br />
diesem Projekt bildeten die beengten Platzverhältnisse<br />
der bestehenden Gebäudestruktur,<br />
in die die Systemraumanlage integriert<br />
werden sollte. „Die Höhe der Rohdecke<br />
war mit 3,645 m vergleichsweise niedrig, es<br />
gab viele Unterzüge und Deckeninstallationen,<br />
die bei der Planung berücksichtigt werden<br />
mussten“, so Schaffert. Um eine lichte<br />
Deckenhöhe von 2,9 m im Reinraum zu realisieren,<br />
wurde ein sehr niedriges Plenum<br />
gebaut. Dazu wurde die Technik detailliert<br />
geplant, außerdem wurden besonders niedrige<br />
FFU in Sonderbauform eingesetzt.<br />
„Die Reinraumanlage sollte sich bei<br />
Bedarf umbauen, erweitern oder sogar an<br />
einen anderen Standort versetzen lassen“<br />
Dipl.-Ing. Frank Schaffert, Gruppenleiter PE Optik bei der<br />
Trumpf Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG<br />
Die Reinigungsanlage wurde parallel zum<br />
Reinraum beschafft und musste in die Planung<br />
integriert werden. Dies war besonders<br />
wichtig, da die Anlage erst nach Fertigstellung<br />
des Reinraums geliefert wurde. „Da<br />
wir unsere Systemraumanlagen grundsätzlich<br />
nur schlüsselfertig übergeben, für<br />
unsere Kunden also als Generalunternehmer<br />
fungieren, haben wir auch die erforderliche<br />
layouttechnische, terminliche und<br />
steuerungstechnische Abstimmung mit<br />
dem Anlagenhersteller übernommen“, so<br />
Kürbis. Darüber hinaus wurde eine vorhandene<br />
Absauganlage für die Reinigungsanlage<br />
in die Anlagensteuerung eingebunden.<br />
Optisch ansprechende<br />
Raumanlage<br />
„Bei dem Kran, der im Rahmen des Erweiterungsprojekts<br />
2014 zusätzlich in die Tragkonstruktion<br />
des Reinraumes integriert<br />
wurde, war uns besonders wichtig, dass die<br />
Stützen möglichst nicht sichtbar sein sollten“,<br />
erklärt Schaffert. Nerling baute eine<br />
Demag-KBK-Zweiträger-Hängekrananlage<br />
mit 250 kg Nutzlast, einer Kranbahnlänge<br />
von circa 5,50 m und einer Trägerlänge von<br />
circa 4,0 m ein, die mit einem Elektro-Kettenzug<br />
ausgestattet ist. „Die System-Stahlkonstruktion<br />
für den Kran und die Deckenverkleidung<br />
hat eine Abmessung von insgesamt<br />
9,42 x 5,86 m“, erklärt Kürbis. „Bei den<br />
Stützen konnten wir zwei komplett hinter<br />
der Reinraumwand verbergen. Die anderen<br />
beiden befinden sich hinter einer Stahlblechverkleidung<br />
in den Raumecken.“<br />
Auf das Erscheinungsbild der Anlage, sowohl<br />
von außen als auch von innen, legte<br />
Trumpf grundsätzlich großen Wert. „Sie<br />
sollte sich harmonisch in die moderne<br />
Architektur auf dem Firmengelände einfügen“,<br />
so Schaffert. Aus diesem Grund<br />
wurden beispielsweise alle Fenster bündig<br />
verglast und die Stromleitungen in den<br />
hohlen Wänden untergebracht, so dass im<br />
Raum keine Kabelkanäle sichtbar sind. Da<br />
die Außenaggregate, deren Standort direkt<br />
vom Vorführzentrum aus einsehbar ist,<br />
ebenfalls möglichst ansehnlich sein sollten,<br />
wurden die Kälteleitungen unterirdisch verlegt.<br />
Fazit<br />
„Mit der Umsetzung der modularen Reinraumanlage<br />
durch Nerling sowie mit der<br />
Erweiterung sind wir äußerst zufrieden“, so<br />
Schaffert. Durch die Erweiterung konnte<br />
Raum für zehn weitere Arbeitsplätze gewonnen<br />
werden, von denen fünf bereits<br />
eingerichtet sind. „Wir haben also für die<br />
Zukunft noch Kapazitäten offen“, so der<br />
Gruppenleiter.<br />
Bilder: Aufmacher Fotolia, 01-04 Nerling<br />
www.nerling.de<br />
03 Das gesamte Wand- und Decken-System,<br />
das bei Trumpf verwendet wurde, ist<br />
freistehend. Zudem ist die Raumanlage<br />
modular aufgebaut<br />
Spezialist für Mess-, Rein- und Sauberräume<br />
Die Nerling Systemräume GmbH ist auf die Konstruktion von Messräumen, Reinund<br />
Sauberräumen spezialisiert. An den Standorten Renningen und Halle planen<br />
und fertigen die rund 70 Mitarbeiter vor allem Technologieräume nach spezifischem<br />
Kundenwunsch. Zu den Kunden gehören Firmen aus der Automobilbranche, aus<br />
dem Maschinenbau und der Leiterplattenproduktion, Kunststofffolienhersteller<br />
sowie die Lebensmittel- und Körperpflegemittelindustrie.<br />
04 <strong>Der</strong> Montage vorgelagert und in den<br />
Reinraum integriert ist eine<br />
7-Zonen-Ultraschallreinigungsanlage<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 43
BETRIEBSTECHNIK<br />
KOMMENTAR<br />
Dem Sitzen das Laufen beibringen<br />
Bewegung als Produktivfaktor begreifen!<br />
Seit über 150 Jahren widmet sich die Ergonomie der<br />
Aufgabe, die Arbeitswelt an den Menschen anzupassen, um<br />
dessen Leistungsfähigkeit und Gesundheit zu erhalten und<br />
gleichzeitig die Produktivität zu steigern. Gerade was das<br />
Thema Sitzen angeht, gibt es aktuell neue Erkenntnisse.<br />
Burkhard Remmers,<br />
Internationale Kommunikation,<br />
Wilkening + Hahne GmbH+Co. KG,<br />
Bad Münder<br />
Ob in Betrieb oder Verwaltung,<br />
Ergonomie ist seit Jahrzehnten auf<br />
Entlastung, Bewegungs- und Reizreduktion<br />
ausgelegt. Cockpit-Organisation,<br />
Greifräume und Eliminierung von<br />
Störfaktoren bestimmen die Strategie.<br />
<strong>Der</strong> unternehmerische Vorteil: Im<br />
geläufigen Verständnis können damit<br />
u. a. „unproduktive“ Wegezeiten aus den<br />
Prozessen eliminiert werden. Dank<br />
technischem Fortschritt ist der<br />
Bewegungsraum zur Erledigung der<br />
Arbeit inzwischen vielerorts auf die<br />
Größe eines Mouse-Pads, einer Tastatur<br />
oder auf das Display des Smartphones<br />
reduziert!<br />
Das Problem: Die Muskulatur als größtes<br />
Stoffwechselorgan wird nur über<br />
Bewegung stimuliert. Fehlen die<br />
Be wegungsreize, dann werden die<br />
Muskeln unterversorgt, die Stoffwechselrate<br />
sinkt, der gesamte Organismus<br />
fährt auf Sparflamme und langfristig<br />
werden Gelenke, Knochen und<br />
Immunsystem geschädigt. Prof. Ingo<br />
Froböse, Leiter des Zentrums für Gesundheit<br />
der Deutschen Sporthochschule Köln,<br />
erläutert, warum die körperliche Entlastung<br />
inzwischen zum Bumerang geworden ist:<br />
„Ein lebendiger Organismus basiert auf<br />
dem Prinzip von Reiz und Reaktion. Alle<br />
biologischen Kompetenzen benötigen<br />
Reizsetzungen, um aktiviert zu werden.<br />
Ohne solche Herausforderungen verkümmern<br />
die Fähigkeiten, über die wir<br />
verfügen.“ Bei über 80 % der Rückenpatienten<br />
sei inzwischen Unterforderung die<br />
Hauptur sache der Beschwerden.<br />
US-amerikanische Forscher haben herausgefunden,<br />
dass Bewegungsmangel für bis<br />
zu 10 % der weltweiten Fälle von<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes,<br />
Brust- und Darmkrebs verantwortlich ist,<br />
und auch die zunehmenden depressiven<br />
Erkrankungen werden damit in Verbindung<br />
gebracht, weil die Stresshormone bei einer<br />
schlechten Stoffwechselrate nicht mehr<br />
richtig abgebaut werden. Ganz offensichtlich<br />
ist aus der hilfreichen Entlastung eine<br />
komatöse Unterforderung geworden, bei<br />
der die biologisch notwendigen Minimalaktivitäten<br />
nicht mehr erreicht werden.<br />
Damit werden einseitig auf Verdichtung<br />
ausgelegte Organisationskonzepte und die<br />
haltungsorientierte Ergonomie zum Teil<br />
des Problems: Sie schwächen die<br />
Muskulatur, verhindern Haltungswechsel<br />
und reduzieren die mentale Performance.<br />
Wie schwer es ist, sich von überkommenen<br />
Wahrheiten zu verabschieden, zeigt das<br />
Beispiel Sitzen: Seit langem ist unstrittig,<br />
dass häufige Bewegungen und Haltungswechsel<br />
entscheidend sind für gesundes<br />
Sitzen. Gleichzeitig aber wird noch immer<br />
die Idee der „richtigen“ Sitzhaltung<br />
propagiert und eine korsettähn liche<br />
Körperanpassung für maximale Entlastung<br />
vermarktet …<br />
Was bedeutet das für die Ergonomie?<br />
Biologisch betrachtet ist jede Sitz- und<br />
Arbeitshaltung, die der Körper schmerzfrei<br />
einnehmen kann, richtig und<br />
wichtig, vorausgesetzt sie wird häufig<br />
verändert. Je vielfältiger und natürlicher<br />
die Bewegungen, desto besser werden<br />
Stoffwechsel, Körperkompetenzen und<br />
nicht zuletzt die geistige Leistungsfähigkeit<br />
aktiviert. Neue 3D-dynamische<br />
Sitzkonzepte etwa bringen dem Sitzen<br />
das Laufen bei: Sie mobilisieren die<br />
Hüfte als Kraft- und Bewegungszentrum,<br />
stimulieren die tiefe Rückenmuskulatur<br />
und aktivieren große Muskelschlingen<br />
von den Fußgelenken bis zum Schultergürtel.<br />
Studien zeigen: Sofern sie körperkonform<br />
ausgelegt sind, fördern sie<br />
„Neue 3D-dynamische Sitzkonzepte fördern nicht nur Gesundheit<br />
und Wohlbefinden, sondern auch die Konzentrationsleistung“<br />
nicht nur Gesundheit und Wohlbefinden,<br />
sondern auch die Konzentrationsleistung,<br />
so dass sich ein ohnehin<br />
überschaubarer Mehrpreis bereits<br />
innerhalb kurzer Zeit rechnet. – Von den<br />
langfristigen Einsparungen durch<br />
Fehlzeitenreduktionen ganz zu<br />
schweigen.<br />
Um die biologisch erforderlichen<br />
Bewegungen in die Arbeitswelten<br />
zurück zu bringen, brauchen wir neue<br />
Leitbilder: Diversität statt Standardisierung,<br />
Entzerrung statt Verdichtung,<br />
Anreicherung statt Reduktion, Dynamik<br />
statt Statik, Begegnung statt Trennung …<br />
Bewegt Euch, Mitarbeiter, heißt das<br />
Gebot der Stunde – nicht nur im<br />
übertragenen Sinn!<br />
www.wilkhahn.com<br />
44 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
Hilfe beim Umstieg auf GHS-Kennzeichnung<br />
Die Kennzeichnung von Chemikalien (Stoffe und Gemische) ist in der Vergangenheit<br />
in vielen Ländern teilweise unterschiedlich und uneinheitlich vorgenommen worden.<br />
Das hatte auch direkte Auswirkungen auf den Umgang und die Lagerung dieser<br />
Substanzen. Das weltweit einheitliche "Globally Harmonized System of Classification<br />
and Labelling of Chemicals" (GHS) ist nun für Europa in Form der CLP-Verordnung<br />
(CLP steht für Classification, Labelling and<br />
Packaging) am 1. Juni auch für Gemische<br />
verbindlich in Kraft getreten. Denios unterstützt<br />
seine Kunden und Geschäftspartner mit der<br />
kostenlosen GHS-Umsteigehilfe.<br />
Alle wichtigen Änderungen, die neuen<br />
GHS-Symbole inkl. der dazugehörigen Hinweise<br />
(H-Sätzen) sind in der kostenlosen GHS-Umsteigehilfe<br />
zusammengefasst. Diese kann direkt<br />
unter www.denios.at/GHS heruntergeladen<br />
werden. Darüber hinaus findet sich ein umfangreiches Sortiment an GHS-konformen<br />
Schildern und Etiketten im aktuellen Katalog und Online-Shop von Denios, um die<br />
Umstellung zu erleichtern.<br />
www.denios.de<br />
BAUREIHE FK KOMPAKT-HUBTISCH<br />
MIT EINFACHSCHERE, UNIVERSELL EIN-<br />
SETZBAR<br />
Mehr Sicherheit bei Podestleitern<br />
Die neue Podestleiter 515/516 von Euroline verfügt über ein<br />
Bowdenzug-System mit Sicherheits-Bedienhebel, dass vor<br />
allem die Arbeitssicherheit erhöht. Beim Loslassen des Hebels<br />
durch den Bediener kehrt die Podestleiter automatisch in ihre<br />
Ausgangsstellung zurück. In dieser Position haben alle vier<br />
Holme vollen Bodenkontakt. Das gewährt erhöhte Sicherheit,<br />
denn auch bei Lastwechseln ist kein Kippen mehr möglich.<br />
Anders als bei herkömmlichen, mit Federrollen ausgestatteten<br />
Modellen tritt ein leichtes Verrutschen und Schwanken, z. B.<br />
durch Gewichtsverlagerungen, nicht auf – die Leiter steht<br />
stabil. Ein manuelles Feststellen der Lenkrollen ist nicht erforderlich. Die schlanke<br />
Standbreite ermöglicht Arbeiten auch zwischen eng zusammenstehenden Regalen.<br />
Stufen mit einer Tiefe von 180 Millimetern erhöhen den Komfort beim Aufstieg,<br />
oben misst das Podest 620 × 720 Millimeter. Die maximale Belastbarkeit beträgt<br />
150 Kilogramm. <strong>Der</strong> Hersteller bietet die Podestleiter in zwei Ausführungen an:<br />
Typ 515 ist einseitig begehbar, Typ 516 zweiseitig.<br />
BAUREIHE FK KOMPAKT-HUBTISCH<br />
MIT DOPPELSCHERE, KURZE PLATT-<br />
FORM, HOHER HUB<br />
www.euroline-leitern.de<br />
Höhenverstellbarer Werktisch für<br />
Produktion, Lager, Labor, …<br />
Manuelle Tätigkeiten erfordern eine ergonomische<br />
Arbeitsplatzeinrichtung. <strong>Der</strong> von dem Meerbuscher<br />
Hersteller Inwerk entwickelte und in Deutschland<br />
hergestellte Werktisch Masterlift bietet einen Höhenverstellbereich<br />
von 625 bis 1275 mm und ist stufenlos auf<br />
unterschiedlichste Arbeitssituationen einstellbar. Per<br />
Knopfdruck lässt er sich auf das gewünschte Niveau fahren.<br />
Praktisch unbegrenzt sind die Einsatzfelder des rund 75 Kilogramm schweren Werktisches.<br />
Die Tragkonstruktion aus 8 mm Stahlplatten und einer 25 mm starken<br />
melaminharzbeschichteten Gütespanplatte kann mit zahlreichen Werkzeugen und<br />
Hilfsmitteln bestückt werden. Mit der Breite von 1600 bzw. 1800 mm und 800 mm<br />
Tiefe bietet sie eine großzügige Arbeitsfläche. Unter der Platte sorgt der Kabelkanal für<br />
eine saubere Leitungsführung. Falls ein Rechner zum Arbeitsplatz gehört, hält ihn der<br />
PC-Halter sicher im Griff.<br />
www.inwerk-bueromoebel.de<br />
BAUREIHE FE STANDARD FÜR<br />
EUROPALETTE<br />
Eckendorfer Straße 115<br />
D- 33609 Bielefeld<br />
FON +49.(0)521.78 06-0<br />
FAX +49.(0)521.78 06-110<br />
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<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 45<br />
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Flexlift.indd 1 09.03.<strong>2015</strong> 14:53:32
BETRIEBSTECHNIK<br />
Energieaudits nach DIN EN 16247<br />
Größere Unternehmen müssen die neuen EU-Vorgaben zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz bis zum Stichtag 5. Dezember <strong>2015</strong><br />
umsetzen. Darauf weist der TÜV Süd hin. Gefordert wird ein<br />
Energieaudit nach DIN EN 16247, wenn Unternehmen kein zertifiziertes<br />
Energiemanagement system nach DIN EN ISO 50001 oder<br />
kein eingetragenes Umweltmanagementsystem nach EMAS betreiben.<br />
Mit der Richtlinie 2012/27/EU soll die Energieeffizienz in<br />
Europa um 20 % gesteigert werden. Mit der Novellierung des<br />
Energiedienstleist ungsgesetzes im April wurde die Richtlinie in<br />
deutsches Recht überführt. Die neuen Vorgaben gelten für Unternehmen<br />
mit mehr als 250 Mitarbeitern oder einem Jahresumsatz<br />
von mindestens 50 Mio. Euro oder einer Bilanzsumme von mindestens<br />
43 Mio. Euro. Für KMU werden durch staatliche Förderung<br />
sogar 80 % (bis max. 8000 Euro) der Kosten für die Energieaudits<br />
erstattet. Ausgenommen sind KMU, die bereits im Rahmen des<br />
Spitzenausgleichs oder der EEG-Umlage eine Entlastung erhalten.<br />
www.tuev-sued.de<br />
www.tuev-sued.de/is/eeb<br />
Wir laden Sie ein: Hannover Messe 08.-12.04.2013 Halle/Stand 27 F85<br />
Passgenauer Zugang zu Maschinen aus<br />
dem Baukasten<br />
Das Treppen-Podeste-System von item ermöglicht Arbeitsbereiche<br />
in der gewünschten Höhe als große Plattform, umlaufende<br />
Montagebühne oder einfache Wartungsebene. <strong>Der</strong> Aluminium-<br />
Baukasten beinhaltet überschaubar wenige Produkte, aus denen<br />
stabile, sichere und passgenaue Zugänge zu Maschinen konstruiert<br />
werden können. Alle Komponenten werden an den Aluminium-Profilen<br />
verschraubt. Aufwändige Gehrungsschnitte<br />
beim Geländer und Schweißarbeiten sind daher nicht nötig.<br />
Erweiterungen oder Veränderungen der Anlage sind immer<br />
möglich, dazu sind Zwischenpodeste integrierbar. Das System<br />
gibt es mit vier verschiedenen Steigungswinkeln an: als Ergonomietreppe<br />
(38°), Standardtreppe (45°), Platzspartreppe (60°) und<br />
Lasttreppe (30°). Die Podeste haben<br />
eine geriffelte Oberfläche und erlauben<br />
eine Grundfläche bis 36 m 2 . Das System<br />
kann außerdem mit dem Zubehör des<br />
item MB-Systembaukastens erweitert<br />
werden, etwa mit Trennwänden,<br />
Schutztüren und Bodenelementen.<br />
Helios.indd 1 26.03.2008<br />
www.item24.de<br />
„Mit der sanierten Hallenheizung<br />
spare ich bis zu 60 %Energie!“<br />
<strong>Der</strong> energieeffiziente Warmlufterzeuger RBW von LK<br />
zeichnet sich durch die innovative Brennwerttechnologie<br />
und dem hohen Wirkungsgrad aus. Das ist das Plus an<br />
mehr Wirtschaftlichkeit für Ihre Hallenbeheizung. Sanieren<br />
Sie jetzt. Rufen Sie uns an!<br />
LK Metallwaren GmbH<br />
Am Falbenholzweg 36<br />
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Tel.: +49 (0) 9122-699-0<br />
E-Mail: info@lk-metall.de<br />
Dem Klima zuliebe!<br />
www.lk-metall.de<br />
Verfahrbare Verladeplattform mit<br />
integrierter Vorschubbrücke<br />
Um den Verladeprozess im Bestand zu beschleunigen und noch<br />
sicherer zu machen, wurde eine „Butt Elektro-hydraulische Vorschubbrücke“<br />
in eine „Butt Verfahrbare Verladeplattform“<br />
integriert. Dadurch ist ein Andocken des Lkw noch einfacher zu<br />
realisieren und eine Absturzgefahr ist ausgeschlossen. Die Rampe<br />
hat eine Traglast von bis zu zehn<br />
Tonnen. Die Bedienung findet komfortabel<br />
mit einer Mehrknopf-Steuerung<br />
statt. Ein Verfahren per Gabelstapler<br />
ist in kürzester Zeit möglich.<br />
www.butt.de<br />
46 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong><br />
LK-Metallwaren.indd 1 14.08.<strong>2015</strong> 15:17:08
BETRIEBSTECHNIK<br />
Angebot an konfektionierten Antriebsleitungen<br />
weiter ausgebaut<br />
Das Unternehmen Igus hat sein Angebot an<br />
konfektionierten Leitungen für den Einsatz<br />
in Energieketten weiter ausgebaut. Neu im<br />
Programm sind jetzt auch Stecker zur<br />
Konstruktion von konfektionierten<br />
Leitungen der Hersteller Mitsubishi und<br />
Parker. Das Programm wurde um 3200<br />
verschiedenen Antriebsleitungen erweitert,<br />
u. a. um den Konstrukteuren eine noch<br />
größere Auswahl anzubieten. Die konfektionierten<br />
Leitungen sind für den Einsatz in<br />
Energieketten konstruiert, dabei können die<br />
Anwender, je nach Bedarfsfall, zwischen<br />
sieben verschiedenen Qualitätsstufen<br />
auswählen. Verfügbar sind die Leitungen mit<br />
unterschiedlichen Zulassungen und Konformitäten.<br />
Dabei werden sie mit Steckern nach<br />
22 verschiedenen Herstellerstandards<br />
konfektioniert.<br />
www.igus.de<br />
Trennwandsystem für innovative<br />
Raumgestaltung<br />
Unternehmen sind einem permanenten Wandel unterlegen.<br />
Mitarbeiter wollen sich am Arbeitsplatz wohlfühlen, Abteilungen<br />
werden neu strukturiert, Räumlichkeiten müssen sich diesen<br />
Gegebenheiten anpassen. Trennwandsysteme von Armbruster<br />
tragen dazu bei, den Wandel zu gestalten. Das neue Bausystem<br />
ATW 82 ist flexibel und gleichzeitig solide und erlaubt es, ganze<br />
Unternehmensbereiche neu- oder umzugestalten.<br />
Das neue ATW 82, ein Endlossystem aus Monoblock-Elementen,<br />
bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Raumgestaltung.<br />
Erhältlich sind Glaselemente in Einfach- oder Doppelverglasung<br />
und doppelschalige Vollwandelemente aus melaminbeschichteten<br />
Dekorspanplatten mit isolierender<br />
Steinwollfüllung. Ergänzt<br />
wird das Angebot durch Volltüren,<br />
Glastüren und Aluminium-<br />
Rahmentüren. Mit einer<br />
Wandstärke von 82 mm bieten die<br />
Elemente eine entsprechende<br />
Schallisolierung von bis zu 42dB.<br />
www.armbruster-gmbh.de<br />
Arbeitstische für starke Beanspruchungen bis zu 750 kg<br />
Treston führt die international bereits bewährte Arbeitstisch-Linie<br />
„Workshop“ nun auch in Deutschland ein. Die Workshop-Arbeitstische<br />
sind dank ihrer konstruktiven Eigenschaften für die hohen<br />
Belastungen bei Reparatur- und Montagearbeiten<br />
ausgelegt. Für die Tische besteht eine Haltbarkeitsgarantie<br />
bei regelmäßigem Gebrauch für Lasten bis zu<br />
750 Kilogramm. Die Tischplatten können je nach<br />
Einsatzgebiet mit PVC-Beschichtung oder mit Stahlauflage<br />
bzw. Stahlkante von 1,5 Millimetern bestellt<br />
werden. Aufgrund der Struktur der Tischplatte sowie<br />
der verstellbaren Tischbeine ist der Tisch sehr stabil,<br />
auch auf unebenen Böden. Für zusätzliche Stabilität ist<br />
eine Bodenbefestigung möglich. Anstelle eines<br />
Tischfußes können auch Schubladenblöcke montiert werden.<br />
Beide werden jeweils in die Buchsen der Tischplatte geschraubt.<br />
Zur weiteren Stabilisierung stehen Querverbinder zur Verfügung<br />
und bei der Ausführung mit Rasterrohren auch Befestigungsrahmen.<br />
Neben Arbeitstischen beinhaltet die<br />
Workshop-Serie auch Schränke, Regalsysteme, Servicewagen<br />
sowie umfangreiches Zubehör, von Leuchten<br />
über Aufbewahrungsmöglichkeiten bis zu Lösungen für<br />
die Energieversorgung. So lassen sich Arbeitsstationen<br />
je nach Bedarf aus verschiedenen Modulen<br />
zusammenstellen.<br />
www.treston.de
Transparenz auf der Lackierstrecke<br />
RFID-System im Einsatz zur Nachverfolgung des Lackierprozesses von Schaltschrankteilen<br />
Silke Kilz<br />
Dank einer neuen RFID-Lösung<br />
kann Rittal heute seinen<br />
kompletten Lackierprozess am<br />
Standort Rittershausen nachverfolgen.<br />
Bei Bedarf lassen sich<br />
jederzeit präzise Informationen<br />
über den Verbleib und den Bearbeitungsstand<br />
einzelner Aufträge<br />
abrufen.<br />
Tag auszustatten. Die passenden Lesegeräte<br />
installierte Rittal an den insgesamt 27<br />
Auf- und Abhängestationen. „Über unser<br />
SAP-System generieren wir für jeden Auftrag<br />
einen Barcode, den die Mitarbeiter an<br />
den Aufhängstationen einlesen“, erklärt<br />
Gomolla. „Von diesem Moment an weiß<br />
das RFID-System, dass der Lackierauftrag<br />
angelaufen ist. Erreichen die Teile den<br />
Seit Einführung des neuen RFID-Systems ist die<br />
interne Planung wesentlich detaillierter<br />
Unsere Lackieranlage ist mit ihren zwölf<br />
Kilometern Länge und ihren zahlreichen<br />
Weichen und Verästelungen eine<br />
hoch komplexe Förderstrecke“, erklärt<br />
Denise-Anabel Gomolla aus dem Bereich<br />
Prozessoptimierung bei Rittal. Diese Komplexität,<br />
die durch mehrfache Erweiterungen<br />
im Laufe der Jahrzehnte gewachsen ist,<br />
macht es jedoch schwer, den Überblick zu<br />
bewahren. „Wir wissen zwar, dass wir pro<br />
Tag mehrere Tausend Schrankteile lackieren<br />
und jeder Auftrag im Schnitt dreiein<br />
Silke Kilz, freie Journalistin aus Köln<br />
halb Stunden durch die Förderstrecke läuft“,<br />
erklärt Gomolla. „Doch wo sich welches<br />
Bauteil befindet oder ob und an welcher<br />
Stelle es Verzögerungen gibt, konnten wir<br />
bis dato nicht feststellen.“<br />
Um die Transparenz auf der Lackierstrecke<br />
zu erhöhen, entschied sich der Systemanbieter<br />
für Gehäuse- und Schaltschranktechnik,<br />
ein RFID-System zu installieren.<br />
Als Projektpartner holte Rittal dazu<br />
IdentPro ins Boot, einen RFID-Systemanbieter<br />
aus Troisdorf. „IdentPro hat uns vor allem deshalb<br />
überzeugt, weil sie uns nicht nur die<br />
nackte RFID-Lösung anbieten konnten, sondern<br />
auch die entsprechende Steuerungssoftware<br />
sowie die Anbindung an unsere SAP-Systeme“,<br />
begründet Gomolla die Entscheidung.<br />
RFID-Tags für 1500 Wagen<br />
Nach einer umfangreichen Planungs- und<br />
Vorbereitungsphase begann das Projektteam<br />
Ende 2013 damit, jeden der 1500<br />
Wagen, an denen die Bauteile zur Lackierung<br />
aufgehängt werden, mit einem RFID-<br />
nächsten Reader, bekommt SAP erneut<br />
eine Meldung.“<br />
100 Prozent Erkennungsquote<br />
Statt einer RFID-Middleware hat IdentPro<br />
bei Rittal das RFID-Steuergerät identIQ mit<br />
einem RFID-Server installiert. „Über das<br />
Steuergerät werden die von den Readern<br />
empfangenen Transponderdaten in Echtzeit<br />
interpretiert und gefiltert“, erklärt Paul<br />
Drolshagen, Projektleiter seitens IdentPro.<br />
„Außerdem erkennt und korrigiert das System<br />
Fehl-, Mehrfachlesungen und Signalstreuungen.“<br />
Via RFID-Server erreichen die<br />
Daten dann über eine interne Schnittstelle<br />
48 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
Berührungslose Warenidentifikation und -verfolgung<br />
Die IdentPro GmbH mit Hauptsitz in Troisdorf entwickelt und implementiert<br />
Standardlösungen für die berührungslose Warenidentifikation und -verfolgung und<br />
sorgt so für Transparenz in Lager, Produktion und bei der Betriebsmittelverwaltung.<br />
IdentPro setzt sowohl klassische Auto-ID-Techniken (z. B. Barcode, RFID oder NFC)<br />
als auch ein speziell entwickeltes 3D-Staplerleitsystem ein.<br />
das SAP-System. „Dadurch, dass wir<br />
identIQ an unser bestehendes System angebaut<br />
haben, statt die komplette SPS-Steuerung<br />
neu aufzusetzen, konnten wir das<br />
Go-Live im März 2014 ohne Stillstände im<br />
laufenden Betrieb durchführen“, erklärt<br />
Gomolla. „Die RFID-Erkennungsquote lag<br />
dabei von Anfang an bei 100 Prozent.“<br />
Auch die Mitarbeiter müssen keine Sorge<br />
haben, den Lackierprozess durch falsche<br />
Eingaben auszubremsen. „Wenn ein Mitarbeiter<br />
bei der Aufhängung einen Scan vergisst,<br />
fehlt uns zwar die Buchung in SAP, der<br />
Auftrag läuft aber trotzdem weiter“, so<br />
Gomolla. Zur Sicherheit hat Rittal außerdem<br />
eine Restriktion im System hinterlegt, die eine<br />
Überbuchung einzelner Aufträge verhindert.<br />
Industrie 4.0 im Fokus<br />
Mit dem neuen RFID-System hat Rittal die<br />
Transparenz seiner Lackierprozesse deutlich<br />
erhöht. Das hat vor allem Auswirkungen<br />
auf die rückwärts terminierte Planung.<br />
Während SAP PP (Produktionsplanung) die<br />
Lackierung der Teile bisher sicherheitshalber<br />
pauschal mit 24 Stunden eingeplant<br />
hat, lässt sich heute genau verfolgen, wie<br />
lange ein Auftrag durch die Lackierung<br />
läuft. Die interne Planung inklusive der<br />
Materialbestellung ist daher heute wesentlich<br />
detaillierter. So lässt sich beispielsweise<br />
das Farbpulver in der Anlage verbrauchsgerecht<br />
jedem einzelnen Auftrag zuordnen.<br />
Ein weiterer Vorteil: Sobald ein Bauteil per<br />
RFID an der Aufhängestation erfasst wird,<br />
weiß das System, dass es sich nicht mehr im<br />
Lager befindet. Auch hier spart Rittal<br />
zusätzliche Buchungsschritte.<br />
Zwar profitiert Rittal auch heute schon<br />
von dem neuen System, doch der Blick des<br />
Familienunternehmens ist vor allem in die<br />
Zukunft gerichtet. „Mit der RFID-Lösung<br />
haben wir einen weiteren wichtigen Schritt<br />
hin zur intelligenten, digitalisierten Produktion<br />
geschaffen und die Basis für Industrie<br />
4.0 gelegt“, betont Gomolla.“<br />
www.identpro.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
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Ihrem<br />
Lager<br />
den richtigen<br />
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Vakuumheber für flexibles und<br />
ergonomisches Handling<br />
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Profit nicht genauso<br />
leicht angehoben<br />
werden kann?<br />
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Mit den EXPRESSO BalanceLift Systemen lassen sich individuelle<br />
Lasten bis 600 kg über Hubwege bis 4 Meter heben<br />
und senken. Anwender- und anwendungsbezogen konfiguriert,<br />
sind die BalanceLift Systeme individuelle Lösungen,<br />
die speziell Ihren Anforderungen entsprechen.<br />
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Zu den Messeneuheiten, die der Handhabungsspezialist<br />
Aero-Lift Vakuumtechnik auf<br />
der FachPack zeigt, zählt der Vakuumheber<br />
Aero-Lift Flex-Lift. Mit neuen Features<br />
überzeugt das Multitalent in den Bereichen<br />
Flexibilität, Leistung und Ergonomie. Die<br />
Griffvarianten begeistern laut Anbieter jeden<br />
Rechts- und Linkshänder. In speziellen<br />
Situationen lässt sich der Griff sogar auslagern<br />
und links oder rechts herum drehen. <strong>Der</strong><br />
Bediener genießt den Komfort, dass er selbst<br />
bei extremen Aufnahme- und Ablagehöhen die für ihn<br />
angenehmste und gesunde Körperhaltung einnehmen kann. Neu<br />
sind auch die Sicherheits-Features. Selbst wenn das Handling in<br />
hoher Taktzeit erfolgt, sorgt der zusätzliche Button für optimale<br />
Sicherheit in jedem Bewegungsablauf. Die integrierte Vakuumanzeige<br />
gewährleistet absolute Prozesssicherheit und gibt zu jeder<br />
Zeit den Überblick. Überaus angenehm ist das wirksame Schalldämmkonzept.<br />
Da die Aero-Lift Vakuumtechnik anerkannt<br />
schonend ist, sind die Handling-Systeme auch für besonders<br />
sensible und veredelte Verpackungen einsetzbar.<br />
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Weitere Informationen:<br />
expert-tuenkers.de/produkte<br />
Die FCMD GmbH setzt am Standort Hattingen einen Demag<br />
Prozesskran ein, der bis zu 160 t schwere Großzahnräder und<br />
andere Antriebskomponenten mit höchster Präzision hebt,<br />
transportiert und wendet. <strong>Der</strong> Kran beschickt ein Großbearbeitungszentrum,<br />
das für die Aufnahme von Werkstücken mit einem<br />
Durchmesser bis 16 m und eine Höhe von 6 m ausgelegt ist. Für<br />
den innerbetrieblichen Transport der Bauteile kam nur ein<br />
Laufkran in Frage, der oberhalb des Bearbeitungszentrums<br />
verfährt und keine Bodenfläche beansprucht. Man benötigte<br />
zudem einen Kran, der 160 t schwere und 16 m breite Bauteile<br />
schwingungsfrei und mit extremer Genauigkeit aufnehmen und<br />
positionieren kann.<br />
Das von FCMD definierte Anforderungsprofil erfüllt der Demag<br />
Zweiträger-Laufkran von Terex Material Handling. <strong>Der</strong> Vorgabe,<br />
die schweren Bauteile<br />
innerhalb des Bearbeitungsprozesses<br />
exakt und sicher um<br />
180° zu wenden, wurde mit<br />
Demag Multipurpose-<br />
Windwerken MPW Rechnung<br />
getragen. Die mit Abstand<br />
größte Herausforderung<br />
bestand darin, eine Hublösung<br />
zu finden, mit deren Hilfe sich die voluminösen Komponenten für<br />
die weitere Bearbeitung exakt und sicher wenden lassen. Ebenso<br />
bedeutsam ist die feinfühlige Bedienung des Krans über die<br />
Funksteuerung. Um dies zu gewährleisten, sind alle Kranantriebe<br />
drehzahlgeregelt. Um der Forderung nach einem Höchstmaß an<br />
Sicherheit und Präzision weiter Rechnung zu tragen, ist der<br />
Stahlbau der beiden Kranbrücken verstärkt ausgeführt worden.<br />
www.demagcranes.de<br />
50 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong><br />
Tuenkers.indd 1 05.08.<strong>2015</strong> 12:18:14
INTRALOGISTIK<br />
Heben, Stapeln im<br />
sensiblen Umfeld<br />
Wendige Elektrostapler und<br />
-hubwagen in Edelstahlausführung<br />
von EAP Lachnit<br />
eignen sich für den Ex-Bereich<br />
und Reinräume in der Lebensmittel-<br />
und Pharma-Produktion.<br />
Zum zügigen Be- und<br />
Entladen von Waren ist der<br />
Elektrohubwagen 411 K<br />
konzipiert. <strong>Der</strong> Elektrohubwagen<br />
412 K mit einer Mitfahrplattform<br />
transportiert<br />
schwere Lasten über längere<br />
Strecken. Ein verwindungssteifer<br />
Lastrahmen mit runden<br />
Gabelenden schützt den<br />
Bediener und schont das<br />
Transportgut. Für zusätzliche<br />
Sicherheit sorgen eine<br />
Überlastsicherung, ein<br />
Sanftsenkventil, ein Not-Aus-<br />
Schalter und eine Sicherheitstaste<br />
mit automatischem<br />
Rücklauf. Die Traglast<br />
beträgt 2000 kg, die<br />
Hubhöhe reicht bis<br />
300 mm.<br />
Für höhere Hübe<br />
eignet sich der<br />
Elektrostapler<br />
Typ 422.<br />
www.lachnit-foerdertechnik.de<br />
Auf maximale Flexibilität ausgelegtes Stapelkarren-Konzept<br />
Dreh- und Angelpunkt des Stapelkarren-Konzepts von Expresso ist ein Baukastensystem, aus dem<br />
der Hersteller für jede Branche und jede Transportaufgabe maßgeschneiderte Stapelkarren konfigurieren<br />
kann. Dabei sind über 3000 verschiedene Karrentypen sofort lieferbar. Außerdem lässt sich<br />
jede als Allrounder ausgelegte Stapelkarre durch hochwertige Zubehör- und Anbauteile in einen<br />
anwendungs- und produktoptimierten Logistik-Spezialisten verwandeln. Jede Branche hat ihre<br />
eigenen, individuellen Transport- und Handhabungsaufgaben. Ausgehend von mehreren Basiskonstruktionen<br />
aus Aluminium mit verschiedenen Tragfähigkeiten<br />
und Abmessungen sowie einer großen Auswahl an<br />
Rädern, Griffen, Schaufeln und Zubehörteilen kann der<br />
Kasseler Hersteller für jede Branche, jeden Prozess, jede<br />
Produktgruppe und jeden Kunden die ideale Stapelkarre<br />
konfigurieren. Das Stapelkarren-Portfolio deckt Trag -<br />
fähigkeiten bis zu 500 kg ab.<br />
www.expresso-group.com<br />
Neu!<br />
Wägen, messen,<br />
rezeptieren<br />
<strong>Der</strong> neue Industriewägekatalog<br />
von Mettler Toledo<br />
präsentiert Produktangebote<br />
im Rahmen von Industrieanwendungen.<br />
Von Rezeptierungen<br />
in der Pharmaindustrie<br />
über Lagerprozesse bis hin<br />
zu Versandanwendungen:<br />
Mettler Toledo bietet<br />
Lösungen zum Wägen,<br />
Messen, Rezeptieren und<br />
Volumenmessen für<br />
unterschiedlichste Bereiche.<br />
Dank der industriellen<br />
Wägelösungen des Anbieters<br />
können Unternehmen ihre<br />
Produktqualität verbessern,<br />
Prozesse beschleunigen und<br />
automatisieren, die Effizienz<br />
erhöhen und die Einhaltung<br />
gesetzlicher Vorschriften<br />
besser durchsetzen.<br />
Liebe auf den<br />
ersten Click: Conneo.<br />
Sie ist einzigartig: Sie pulverisiert Ihre Staplerrüstzeiten und steigert die Zufriedenheit<br />
Ihrer Fahrer. Sie zickt nicht, sie clickt. Sie schont Ihre Nerven. Sie ist perfekt<br />
für Männerhände bei der Arbeit. Sie hält dicht. Sie ist immer und überall<br />
für Sie da. Sie macht’s Ihnen einfach. Die neue Treibgasflasche von Westfalengas:<br />
Conneo. Schnell wechseln ist ganz leicht:<br />
Westfalen AG, Bereich Energieversorgung, 48136 Münster<br />
Tel. 0251 695-522, Fax 0251 695-73522<br />
westfalen-conneo.de, conneo@westfalengas.de<br />
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<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 51
INTRALOGISTIK<br />
Mit Transportdreirädern schwere oder<br />
sperrige Güter problemlos befördern<br />
Sanfter Schutz für<br />
Werkteile beim Transport<br />
Mit den Transportdreirädern von Wulfhorst lassen sich schwere<br />
oder sperrige Güter problemlos befördern. Egal ob Pakete, Ersatzteile<br />
oder andere Betriebsmittel zu transportieren sind, der<br />
rollende Kurierdienst kann sowohl im innerbetrieblichen<br />
Werkverkehr als auch in verkehrstechnisch schlecht zugänglichen<br />
Stadtzentren eingesetzt werden. Die Ladefläche liegt im Sichtfeld<br />
und bietet damit eine ständige Transportkontrolle und eine<br />
komfortable Be- und Entladung. Das Rad trägt spielend 150 kg.<br />
Ein sicheres und leichtes Fahren ist durch die Nabenschaltung<br />
problemlos möglich. Optional kann ein leise laufender Elektromotor<br />
eingebaut werden. Beim Absteigen wird das Rad mit einer<br />
Feststellbremse fixiert, damit es sich nicht<br />
verselbstständigt. Individuelle Sonderausstattung<br />
und freie Farbwahl sind nach<br />
Absprache möglich.<br />
Sicherheits-Holzlaufroste<br />
für Steharbeitsplätze<br />
Tel.: +49 (0) 6061 2741<br />
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VETTER –<br />
Hebt und bewegt.<br />
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Die Zwischenlagegitter Poly-Net der<br />
Norddeutschen Seekabelwerke schützen<br />
Werkzeuge, Maschinen- und Fahrzeugteile<br />
beim Transport und bei der Lagerung. Zwischen die<br />
Werkstücke gelegt, schützen die weichen, flach liegenden Gitter aus<br />
Polyäthylen ihre Oberflächen gegen Kratzer. Die Gitter sind zudem<br />
wiederverwendbar, da sie widerstandsfähig gegen mechanische<br />
Beanspruchung und unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit sind.<br />
Sie werden als Rollen oder in Zuschnitten, z. B. für Paletten, geliefert<br />
und können mit eigenen Logos gekennzeichnet werden.<br />
www.polynet.de<br />
Sichere Lagerung von Gefahrstoffen<br />
Zur Lagerung von Gefahrstoffen bietet Protecto für alle betrieblichen<br />
Anforderungen Lagerräume, -regale und -zellen an. Als<br />
Gefahrstofflager ist die Produktreihe „Sicherheitslager“ erhältlich.<br />
Die Räume bieten Grundflächen von 2,2 bis 36 m 2 und Volumina<br />
von 300 bis 1000 l pro Modul. Die mit einer ein- oder zweiflügeligen<br />
Tür versehene Konstruktion aus verzinktem Stahlblech<br />
beinhaltet eine Auffangwanne aus Stahl nach EN 10025 mit<br />
Flüssigkeitseinleitblechen sowie eine Stellebene mit herausnehmbaren<br />
Gitterrosten. Die Lager sind in vier verschiedenen Ausführungen<br />
für unterschiedliche Gefahrstoffklassen erhältlich. Alle<br />
Sicherheitslager-Räume sind auf Anfrage auch in erhöhter<br />
Ausführung (+ 300 mm) lieferbar. Die Sicherheitslager-Regale SRC<br />
für Fässer und IBC sind zur Beschickung mit Flurförderfahrzeugen<br />
geeignet. Die Regale mit einer Fachbreite von 2600 mm<br />
bieten eine umlaufende Belüftung mit<br />
Mikrolochung. Sie eignen sich zur<br />
Lagerung von wassergefährdenden und<br />
brennbaren Flüssigkeiten (R10 – R12).<br />
www.protecto.de<br />
Stets ansprechend verpackt<br />
Standard-Schwenkkran mit Doppelausleger<br />
vetter-krane.de<br />
<strong>Der</strong> Raumsparbehälter vom Typ Bitobox EQ von<br />
Bito-Lagertechnik reduziert im zusammengeklappten Zustand<br />
sein Volumen um 75 Prozent. Die ergonomische Klappbox ist mit<br />
einem neu entwickelten Entriegelungsmechanismus ausgestattet.<br />
Je nach Anwendung versieht der Hersteller den Behälter mit<br />
verstärkten Rippen- oder Doppelböden. Damit können<br />
Unternehmen ihn auch in automatisierten Lagern einsetzen.<br />
<strong>Der</strong> Trend zu mehr Automation im Lager ist ein Grund, auf dem<br />
Messestand für diesen Einsatz entwickelte Behälter und Tablare<br />
zu präsentieren. Diese müssen hohen Belastungen und<br />
unterschiedlichem maschinellen Handling standhalten: Sie<br />
werden automatisch umgesetzt, ein- und ausgelagert, gedreht,<br />
befördert, gegriffen und sind immer wieder hohen Beschleunigungskräften<br />
ausgesetzt.<br />
Im Tablarbereich zeigt das Unternehmen ebenfalls eine Neuheit:<br />
eine Lösung für das störungsfreie Abziehen<br />
oder Abschieben mehrerer kleiner Gebinde,<br />
die auf einem Tray gelagert sind.<br />
FachPack: Halle 1, Stand 341<br />
www.bito.de<br />
52 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong><br />
EKT Anzeige Doppelausleger 94x134-7.indd 1<br />
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special<br />
Reinigungstechnik<br />
Ein wichtiger Faktor für die langfristige<br />
Werterhaltung von Betriebsgebäuden und<br />
-gelände ist die Betriebsreinigung. Für bestmögliche<br />
Ergebnisse sollten die Reinigungsgeräte und<br />
Maschinen genau zu dem jeweiligen Einsatzbereich<br />
passen. – So wie im nachfolgend beschriebenen<br />
Fall eines Batterieherstellers.<br />
Bilder: IP Gansow, Unna
REINIGUNGSTECHNIK I SPECIAL<br />
Dauerhaft sauber und gepflegt<br />
Reinigungsmaschinenflotte sorgt für Werterhaltung in einer Batterie-Produktionsstätte<br />
Wolf-Rüdiger Schwarz<br />
Die neue Produktionsstätte der<br />
Triathlon Batterien GmbH vereint<br />
Ästhetik und Funktionalität. Mit<br />
einem energetisch abgestimmtem<br />
Gesamtkonzept und der<br />
besonderen Konstruktion der<br />
Gebäudekörper war man darauf<br />
bedacht, angenehme Arbeitsbedingungen<br />
zu schaffen bei gleichzeitiger<br />
Schonung der Umwelt. Für<br />
die Zukunft gilt es nun, diese neuen<br />
Maßstäbe im Wert zu erhalten;<br />
Sauberkeit und damit das Thema<br />
Betriebsreinigung spielen dabei<br />
eine wichtige Rolle.<br />
Wolf-Rüdiger Schwarz, freier Journalist,<br />
Niederkrüchten<br />
In dem neuen, hochmodernen Montagewerk<br />
im sächsischen Glauchau werden auf<br />
einem 50 000 m² großen Grundstück – davon<br />
derzeit 15 000 m² bebaut – großformatige<br />
Blei-Säure-Batterien und Lithium-Ionen-Batteriesysteme<br />
für industrielle Anwendungen<br />
entwickelt und produziert.<br />
Zum Einsatz kommen sie in Flurförderfahrzeugen,<br />
Hubarbeitsbühnen, fahrerlosen<br />
Transportsystemen und weiteren elektromotorisch<br />
angetriebenen Fahrzeugen, aber<br />
auch in großen Reinigungsmaschinen. Heiko<br />
Morawiak, Geschäftsführer Technik, erläutert:<br />
„Wir stellen weit über 1000 verschiedene<br />
auf die jeweiligen Anwenderbedürfnisse<br />
abgestimmten Traktionsbatterien<br />
flexibel und in höchster Qualität her.“<br />
Das attraktive Gebäudeensemble umfasst<br />
eine Fläche von 15 000 m² und beinhaltet<br />
vier Produktionsbereiche sowie einen<br />
Bürokomplex. Von über 50 Mitarbeitern/innen<br />
werden aktuell mehrere Hundert Batterien<br />
pro Woche hergestellt, wobei die Expansionskurve<br />
stark ansteigt. Die Arbeitsplätze<br />
zeichnen sich durch modernste<br />
Betriebsmittel, leistungsfördernde Arbeitsatmosphäre<br />
und zeitgemäße Arbeitsschutzmaßnahmen<br />
aus.<br />
Produktion von Sauberkeit<br />
Um die Werterhaltung auf lange Sicht<br />
gewährleisten zu können, sind höchste<br />
Sauberkeitsstandards Voraussetzung. Um<br />
diese nicht nur punktuell oder zeitweilig,<br />
z. B. bei Kundenbesuchen, sondern jederzeit<br />
darstellen zu können, ist das Thema Betriebsreinigung<br />
von Anfang an unter betriebswirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten –<br />
Produktion von Sauberkeit – entschieden<br />
worden. <strong>Betriebsleiter</strong> Heiko Morawiak:<br />
„Die Sauberkeit hat bei uns einen äußerst<br />
hohen Stellenwert. Da regelmäßig Kundenbesuche<br />
stattfinden und im Bürogebäude<br />
Tagungsräume für Schulungen oder Firmenveranstaltungen<br />
auch Fremdfirmen<br />
zur Verfügung gestellt werden, muss es jederzeit<br />
perfekt sauber sein. Sie werden auf<br />
15 000 m² Außenfläche keinen Schmutz<br />
oder Müll finden. Das ist unser Image und<br />
dafür bin ich auch verantwortlich. Wenn<br />
jetzt gleich ein Kunde unangemeldet kommen<br />
sollte, ist alles schon perfekt sauber<br />
und gepflegt und es muss nicht erst noch<br />
dafür gesorgt werden.“<br />
Verantwortlich dafür, diese höchsten Ansprüche<br />
an die Sauberkeit innerhalb und<br />
01 Effiziente und qualitativ hochwertige Betriebsreinigung<br />
ist nur mit modernsten Betriebsmitteln möglich: Naßreinigen<br />
innen: Aufsitzscheuersaug maschine Titan 351 BF 144<br />
(li.), Trockenkehren außen: Kehrsaugmaschine 161 B (re.)
SPECIAL I REINIGUNGSTECHNIK<br />
außerhalb der Gebäude umzusetzen, sind<br />
eigene Mitarbeiter. Dabei ist die Reinigung<br />
so organisiert, dass jede/r Mitarbeiter/in für<br />
das Umfeld seines eigenen Arbeitsplatzes<br />
zuständig ist, sodass eigenverantwortliches<br />
Handeln in Punkto Sauberkeit generiert<br />
wird.<br />
Für die unterschiedlichen Reinigungsaufgaben<br />
werden modernste Reinigungsmaschinen<br />
und -technologie des Unternehmens<br />
IP Gansow GmbH aus Unna eingesetzt.<br />
Bei der Anschaffung nutzte man das<br />
Spezialwissen des Anbieters, um für die unterschiedlichen<br />
Reinigungsaufgaben des<br />
Betriebs die jeweils effizienteste Reinigungsmaschine<br />
auszuwählen. Wirtschaftlichkeit<br />
und Reinigungsqualität mussten<br />
dabei gleichrangig berücksichtigt werden.<br />
Außenbereich<br />
Für die Reinigung der 15 000 m² mit Pflastersteinen<br />
versehenen Außenbereiche (Zufahrtstraßen<br />
und Parkplätze) wird die<br />
Kehrsaugmaschine 161 B aus der Produktionslinie<br />
Premium Line eingesetzt. Mit<br />
einer Kehrbreite von 160 cm wird eine<br />
theoretische Flächenleistung von ca.<br />
12 000 m²/h erreicht. Die selbstausgleichende<br />
Hauptkehrwalze passt sich automatisch<br />
Bodenunebenheiten an (SLS,<br />
patentiert), was ein gleichmäßiges Reinigungsergebnis<br />
und geringeren Bürstenverschleiß<br />
garantiert. Wie bei allen Modellen<br />
der Premium Line üblich, sind die Bauteile<br />
einfach zugänglich, die Maschine einfach<br />
Für die Innenreinigung der 15 000 m² Fußboden-Fläche<br />
aus Industriebeton, die teilweise<br />
säurebeständig beschichtet wurde,<br />
wird die Scheuersaugmaschine Titan<br />
351 BF 140, ebenfalls aus der Produktionsserie<br />
Premium Line und mit 3-Jahres-Garantie,<br />
eingesetzt. Die großzügig angelegten<br />
Produktionsflächen mit geringer Überstellungsdichte<br />
ermöglichen einen äußerst<br />
wirtschaftlichen Einsatz dieses 350-Liter-<br />
Modells mit 140 cm Arbeitsbreite.<br />
Feinstaub spielt bei Triathlon eine besondere<br />
Rolle, weil durch eine effiziente, feuchte<br />
Reinigung die Staubverwirbelung in die<br />
Raumluft und auf die Betriebsmittel oder die<br />
auszuliefernden Batterien deutlich reduziert<br />
werden kann, denn saubere Produkte sind<br />
ein indirekter, optischer Qualitätsfaktor. Besonders<br />
wichtig ist dabei auch, dass die Feinstaubbelastung<br />
in der Atemluft der Mitarbeiter/innen<br />
signifikant reduziert wird.<br />
Auf den enger überstellten Produktionsbereichen<br />
kommt die handgeführte<br />
Scheuersaugmaschine 101 BF 85S/Premium<br />
Line zum Einsatz. Diese 100-Liter-Reinigungsmaschine<br />
ist dank verstärktem Differentialgetriebe<br />
und elektrisch verstellbarem<br />
Bürstendruck besonders leistungsfähig<br />
und spart durch das serienmäßige<br />
GWS (Gansow-Wassermanagement-System)<br />
bis zu 50 % Wasser und Reinigungschemie<br />
ein.<br />
Im Produktionsbereich Pulverbeschichtung,<br />
wo täglich mehrmals Farbpulverreste<br />
aufgesaugt werden müssen, sorgt die dort<br />
eingesetzte handgeführte Kehrsaugmaschine<br />
712 B aus der Professional Line mit 90 cm<br />
Arbeitsbreite und 65 l Kehrgutbehälter für<br />
Sauberkeit und Arbeitssicherheit. Ergänzt<br />
wird diese durch den dreistufigen IP<br />
Gansow Industriesauger G72/3EP: Er wird<br />
für die Reinigung von Betriebsmitteln und<br />
schwer zugänglichen Fußbodenecken genutzt.<br />
Dieses Modell steht zudem auch an<br />
jedem Arbeitsplatz in der Batteriemontage<br />
zur Verfügung.<br />
Fazit<br />
02 Auf enger überstellten Produktionsbereichen<br />
kommt die handgeführte<br />
Scheuersaugmaschine 101 BF 85 S/<br />
Premium Line zum Einsatz<br />
Wirtschaftlichkeit und Reinigungsqualität wurden bei der Auswahl<br />
der Reinigungsmaschinen gleichrangig berücksichtigt<br />
zu bedienen und auf hohen Fahrkomfort<br />
ausgelegt. Damit mit der Maschine auch in<br />
der Dämmerung gereinigt werden kann,<br />
wurde sie mit einer zusätzlichen LED-Beleuchtung<br />
ausgestattet.<br />
Produktionsfläche<br />
Heiko Morawiak fasst zusammen: „Unsere<br />
Kunden schätzen und erwarten die gleichbleibende,<br />
hohe Qualität unserer Batterien.<br />
Neben qualitativen Komponenten, modernsten<br />
Betriebsmitteln und guten, motivierten<br />
Mitarbeitern ist auch das saubere<br />
Endprodukt dafür Voraussetzung. Denn<br />
alles, was der Kunde von uns sieht – ob Produkt,<br />
Produktion oder Büro – führt zu Rückschlüssen<br />
auf unsere Arbeit. Ist alles sauber<br />
und ordentlich, kann er auch von hochwertigen<br />
Produkten ausgehen. Deshalb brauchen<br />
wir auch hochwertige, verlässliche<br />
Reinigungsmaschinen und kompetente Ansprechpartner<br />
der IP Gansow GmbH, die<br />
uns ihr Wissen und ihre Reinigungskompetenz<br />
jederzeit und schnell zur Verfügung<br />
stellen.“<br />
Weitere Informationen, Bilder und ein Video finden<br />
Sie unter: www.dialog-portal.info/gansow12<br />
www.gansow.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
03 Kehrsaugen mit der 712 B dient dem<br />
Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit<br />
04 Für die Reinigung der Außenflächen<br />
wird die Kehrsaugmaschine 161 B aus der<br />
Produktionslinie Premium Line eingesetzt<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 55
REINIGUNGSTECHNIK I SPECIAL<br />
Sauber auch bei hohem Umschlag<br />
Scheuersaugmaschinen im Einsatz gegen Schmutz und Staub in einem Distributionszentrum<br />
Im Zentrallager eines großen<br />
Bekleidungsfilialisten ist Sauberkeit<br />
ein wichtiger Qualitätsfaktor.<br />
Um dem bei den hohen<br />
Umschlagleistungen entstehenden<br />
Schmutz und Staub wirkungsvoll<br />
begegnen zu können, setzt man auf<br />
eine Kombination aus<br />
Kehr- und Nassreinigung.<br />
01<br />
Takko Läden sind praktisch überall präsent.<br />
1900 Filialen in 17 europäischen<br />
Ländern bieten insgesamt 17 000 Mitarbeitern<br />
Arbeit. „Das Unternehmen wächst seit<br />
Jahren“, hebt Thomas Kröger, <strong>Betriebsleiter</strong><br />
des Takko Distributionszentrums in<br />
Winsen, hervor. Damit erhöhen sich zugleich<br />
die logistischen Anforderungen. So<br />
errichtete Takko das Zentrallager in Winsen<br />
an der Luhe, das in der zweiten Ausbaustufe<br />
nunmehr eine Gesamtfläche von 43 000 m²<br />
bietet. „Durch rationellere Abläufe konnten<br />
wir nicht nur die Warenversorgung für<br />
unsere Filialen optimieren, sondern auch<br />
den Transportaufwand reduzieren. 160 Mitarbeiter<br />
arbeiten mit moderner Technik in<br />
einem sauberen Umfeld. Sie leisten Tag für<br />
Tag ihren Beitrag für die qualitätserhaltende<br />
Entladung aus den Containern, fürs<br />
sorgsame Palettieren, für das fehlerfreie<br />
Zwischenlagern sowie für das frist- und auftragsgerechte<br />
Versenden der Waren“, erläutert<br />
Thomas Kröger.<br />
Sauberkeit sichert Qualität<br />
Zur Qualitätsanlieferung gehört stets<br />
Sauberkeit in der ganzen Logistikkette. Die<br />
einzeln verpackte Ware wird in Kartons<br />
angeliefert und bleibt auch bis zum Zielort<br />
in den Kartons. Diese sind auf jeden Fall<br />
sauber an die Filialen zu liefern. Bei hohen<br />
Umschlagleistungen entsteht jedoch so<br />
einiges an Schmutz und Staub. „Deshalb<br />
haben wir mehrere Reinigungsmaschinenbauer<br />
eingeladen, uns ihre Maschinen<br />
zur Nassreinigung vorzuführen, um die für<br />
unsere Bedingungen am besten funktionierende<br />
Reinigungstechnik kennenzulernen<br />
und auszuwählen. Die Maschinen der<br />
Hako GmbH machten dabei den besten<br />
Eindruck. Sie entsprachen unseren Vorstellungen<br />
und haben alle Anforderungen<br />
an unsere technologischen und logistischen<br />
Vorgaben erfüllt“, so Thomas Kröger<br />
weiter.<br />
Hohe Umschlagleistungen<br />
fördern Schmutzeintrag<br />
„In der Hochsaison“, berichtet Thomas<br />
Kröger, „empfangen wir pro Woche etwa<br />
300 Container, die zu entladen, zu palettieren<br />
und in insgesamt 30 500 Palettenstellplätzen<br />
zwischenzulagern sind. Zum<br />
Zwischenlagern der entnommenen Kartons<br />
und zum Kommissionieren der zu versendenden<br />
Kartons herrscht ein reger Staplerverkehr.<br />
So bescheren uns der Abrieb der<br />
Staplerräder sowie der Verschleiß von Holzflachpaletten<br />
und Kartons jede Menge<br />
Staub und Schmutz. Um alle Verkehrsflächen<br />
richtig sauber zu halten, reinigen<br />
wir die betonierten und versiegelten Industriefußböden<br />
während des laufenden Betriebs<br />
jeden Tag, denn regelmäßiges Reinigen<br />
reduziert den Aufwand. Täglich sind<br />
etwa 10 000 m² nass zu reinigen.“<br />
„Vor dem Nassreinigen“, erläutert Hako-Verkaufsberater<br />
Ilkay Ucar, „sollte die Fläche<br />
stets gekehrt werden. Da es sich jedoch um<br />
keine Grobverschmutzen handelt, ist der<br />
Kehrvorsatz vor der Hako-Scheuersaugmaschine<br />
vollkommen ausreichend. So<br />
waren die Grobparameter für eine Maschinenempfehlung<br />
schnell aufgestellt.“<br />
Gesucht: starke<br />
Schmutzwassersaugleistung<br />
Eines der wichtigsten Auswahlkriterien war<br />
die Aufnahme des Schmutzwassers. „Hier“,<br />
betont Thomas Kröger, „waren die Hako-Maschinen<br />
unübertroffen. Hinter dem Gerät<br />
bleibt praktisch nur eine Nebelfeuchtigkeit,<br />
so dass keinerlei Rutschgefahren entstehen,<br />
weder für unsere Mitarbeiter noch für Gabelstapler<br />
und andere Flurförderzeuge.“<br />
Die täglich zu reinigende Fläche und der<br />
Wunsch nach einer batteriebetriebenen<br />
Maschine führten zur Hako-Aufsitz-Scheuersaugmaschine<br />
Scrubmaster B310 R CL TB<br />
1230 mit Kehrvorsatz. „Drei Tellerbürsten“,<br />
erläutert Ilkay Ucar, „sorgen für eine Arbeitsbreite<br />
von 123 cm. Mit der maximalen<br />
Arbeitsgeschwindigkeit von 7 km/h entsteht<br />
eine theoretische Flächenleistung von<br />
8600 m²/h. Praktisch sind es dann je nach<br />
Bodenbeschaffenheit und Schmutzeintrag<br />
bis zu 6500 m²/h. Damit der Scrubmaster in<br />
einem Zug auf gekehrten Flächen arbeiten<br />
kann, bietet Hako für die Maschine einen<br />
56 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
SPECIAL I REINIGUNGSTECHNIK<br />
02 03<br />
01 Maschinenfahrer Gerd Horn,<br />
<strong>Betriebsleiter</strong> Thomas Kröger, Hako-Verkaufsberater<br />
Ilkay Ucar (v.li.n.re.) mit der Aufsitz-<br />
Scheuersaugmaschine mit Kehrvorsatz<br />
04 05<br />
02 Ergonomisch gestaltetes Bedienfeld<br />
mit der grünen Hakomatic-Taste<br />
03 AquaStop-Wasserhalteringe<br />
an den Tellerbürsten<br />
04 <strong>Der</strong> 25 Liter fassende Kehrgutbehälter<br />
lässt sich einfach entnehmen<br />
05 <strong>Der</strong> seitliche Anfahrschutz auf<br />
Höhe der Tellerbürsten ist Teil der<br />
Heavy-duty-Ausrüstung der Maschine<br />
06<br />
06 <strong>Der</strong> geschickt gestaltete Saugfuß<br />
nimmt das Schmutzwasser auch bei<br />
Kurvenfahrten vollständig wieder auf<br />
Kehrsaugvorsatz. Dieser nimmt den Trockenschmutz<br />
mit zwei Seitenbesen auf einer<br />
Breite von 138 cm auf, so dass die Nassreinigung<br />
stets auf gekehrter Fläche erfolgt.“<br />
Sieben Reinigungsstufen<br />
Die Einsatzvorbereitungen beginnen mit<br />
dem Füllen von Frischwasser unter Zugabe<br />
von Reinigungsmittel. Das Flexwandtank-<br />
System bietet eine Kapazität von 310 Liter<br />
Frischwasser bzw. Schmutzwasser. Das<br />
Auftanken eines leeren Behälters mit<br />
Frischwasser dauert etwa 20 Minuten. Deshalb<br />
ist das Tanksystem mit einer automatischen<br />
Abschaltung ausgestattet, so dass es<br />
kein Überlaufen gibt.<br />
Um die Arbeit aufzunehmen, braucht<br />
man bequemerweise nur die grüne Hakomatic-Taste<br />
zu betätigen. Mit einem Druck<br />
Gute Pflege sichert Einsatzbereitschaft<br />
startet sie automatisch alle Reinigungsfunktionen<br />
in optimierter Reihenfolge. Man<br />
kann aber auch jede einzelne Funktion separat<br />
anwählen. Man kann unterschiedlichen<br />
Bürstenandruck oder den Wasserverbrauch<br />
je nach Verschmutzungsgrad des<br />
Bodens individuell einstellen. Sieben Stufen<br />
bietet die Hako-Scheuersaugmaschine:<br />
von 1,3 bis 7,5 Liter. Bei der geringsten Stufe<br />
werden 1,3 Liter Wasser den Bürsten zugeführt.<br />
So kann man mit einer Frischwasserfüllung<br />
etwa vier Stunden arbeiten. „Diese<br />
Spitzenwerte eines wirtschaftlichen Wasserverbrauchs“,<br />
betont Ilkay Ucar, „sind ein<br />
Ergebnis des einzigartigen Hako-Aqua-<br />
Control-Systems. Die Reinigungslauge wird<br />
zu jeder Zeit präzise und geschwindigkeitsabhängig<br />
dosiert. AquaStop-Wasserhalteringe<br />
halten die Reinigungslauge länger innerhalb<br />
der Kontur der Tellerbürsten.“<br />
Zur guten Pflege gehört das Sauberhalten der Maschine. Nach jedem Einsatz sind das<br />
Schmutzwasser abzulassen und der Schmutzwassertank zu reinigen. Sollten sich dort<br />
Schmutzklumpen oder andere Gegenstände befinden, wird die Grobschmutzklappe<br />
stets nach dem Ablassen des Schmutzwassers geöffnet. Mit dem mitgelieferten<br />
Werkzeug lässt sich dann bequem der Grobschmutz herausholen. <strong>Der</strong> Pflegeaufwand<br />
steht insgesamt in keinem Verhältnis zu der enormen Rationalisierungsleistung einer<br />
mechanisierten und bequem im Sitzen zu erledigenden Nassreinigung.<br />
Zuverlässige Reinigungsleistung<br />
Angetrieben von einem 2000-W-Antriebsmotor,<br />
der aus einer 640 Ah Trogbatterie gespeist<br />
wird, bewältigt der Scrubmaster B310<br />
CL TB 1230 nicht nur die etwa 10 000 m²<br />
große Fläche im Takko-Zentrallager, sondern<br />
auch Steigungen von bis zu 15 Prozent.<br />
Zur sicheren Reinigungsleistung gehört sowohl<br />
der Schutz des Fahrers, aber auch der<br />
Schutz der Maschine vor möglichen Gefahren<br />
im Alltag. So schützt die robuste und<br />
langlebige Heavy-duty-Auslegung der<br />
Maschine mit einem umlaufenden Stahlrahmen<br />
vor manchen Beschädigungen und<br />
vermeidet damit mögliche Ausfallzeiten.<br />
Gleichen Zielen dienen der optionale Anfahrschutz<br />
für die zwei Seitenbesen des<br />
Kehrsaugvorsatzes sowie der seitliche Anfahrschutz<br />
auf Höhe der Tellerbürsten.<br />
Auch die schwenk- und pendelbare Aufhängung<br />
des Saugfußes und seine Abweisrollen<br />
sorgen für eine zuverlässige wandnahe<br />
Nassreinigung.<br />
www.hako.com<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 57
Als kompetenter Komplettausstatter<br />
für die Betriebs- und<br />
Gebäudereinigung hat sich die in<br />
Kamen ansässige Kareima GmbH<br />
seit ihrer Gründung 1989 einen<br />
Namen gemacht. Mit dem<br />
Umzug in ein neues Firmendomizil<br />
stellt sich das Unternehmen<br />
nun noch kundenorientierter<br />
auf. Was dies im Detail bedeutet,<br />
erläutert Geschäftsführerin<br />
Sandra Oelgeklaus im Gespräch<br />
mit der Redaktion.<br />
Mehr als nur<br />
Reinigungsmaschinen<br />
Komplettausstatter für die Betriebs- und<br />
Gebäudereinigung rüstet sich für die Zukunft<br />
Frau Oelgeklaus, was kann Kareima<br />
Kunden für die Betriebsreinigung im<br />
industriellen Umfeld alles bieten?<br />
Unser Unternehmen ist spezialisiert auf<br />
Reinigungsmaschinen zur professionellen<br />
Reinigung von Industriebetrieben. Von<br />
kleinen, handgeführten Kehrsaugmaschinen<br />
bis hin zu großen Heavy-duty-<br />
Nassreinigungsmaschinen verfügen wir in<br />
unserem Portfolio über die gesamte<br />
Bandbreite der Reinigungstechnik. So<br />
können stark überstellte Produktionsbereiche<br />
genauso gründlich gereinigt werden<br />
wie große Logistik- oder Verkehrsflächen.<br />
Sowohl für die Innen- als auch die<br />
Außenreinigung: Für jede Betriebsgröße<br />
ist etwas dabei. Besonders hervorzuheben<br />
ist unser patentiertes „Dust-Buster-<br />
System“, das den Staub an der Stelle<br />
absaugt, wo er aufgewirbelt wird. So<br />
werden die Stäube entsorgt und können<br />
sich nicht wieder in höheren Regalreihen<br />
ablagern.<br />
Wie sind Sie bei Kundendienst und<br />
After-Sales-Service aufgestellt?<br />
Wir bieten unseren Kunden einen schnellen<br />
und kompetenten Kundendienst für jede<br />
Maschine, die aus unserem Hause kommt.<br />
Wir sind stolz darauf, dass unsere Mitarbeiter<br />
gut geschult sind. Dies fängt bereits in<br />
der Serviceannahme an. Hier sprechen die<br />
Kunden nicht mit einem Call-Center, sondern<br />
direkt mit unseren kompetenten Mitarbeitern<br />
und bekommen so oft schon Hinweise,<br />
wie sie ein Problem selbst beheben<br />
können. Unsere Maschinen sind leicht in<br />
der Handhabung und übersichtlich. So<br />
kann jeder Kunde auch selbst mal Hand anlegen,<br />
denn zu 90 % sind es nur Handhabungsfehler<br />
oder mangelhafte Pflege, die<br />
ein Problem bereiten. Ansonsten kommen<br />
unsere erfahrenen Servicetechniker kurzfristig<br />
– in der Regel binnen 48 Stunden – zu<br />
unseren Kunden. Und für Kunden, die gerne<br />
selbst ihre Maschinen warten und instand<br />
setzen, verfügen wir über einen erstklassigen<br />
Ersatzteilservice. Was bis 14 Uhr bestellt<br />
wurde, ist tagesgleich im Versand.<br />
Sie bieten auch Schulungen an. Was ist<br />
das Besondere daran?<br />
Viele Kunden möchten heutzutage ihre Maschinen<br />
selbst instand halten, um sich Kosten<br />
für eventuellen Kundendienst zu sparen.<br />
Um eine Maschine korrekt zu pflegen<br />
und zu warten, sollten allerdings gute technische<br />
Kenntnisse vorhanden sein, insbesondere<br />
wenn in einem Industrieunternehmen<br />
unterschiedliche Geräte zum Einsatz<br />
kommen. Wir bieten daher kostenlose<br />
Technikseminare in unserem Haus an, in<br />
deren Rahmen wir den Mitarbeitern der<br />
Kunden Tricks und Kniffe für die Wartung<br />
und Instandhaltung beibringen. Gleichzeitig<br />
führen diese Seminare immer zu einer<br />
deutlich höheren Identifikation der Mitar-
SPECIAL I REINIGUNGSTECHNIK<br />
beiter mit ihrem Arbeitsgerät und dies hat<br />
zur Folge, dass sie sich mehr und intensiver<br />
mit der Pflege beschäftigen. Hieraus resultiert<br />
automatisch ein nachhaltigerer<br />
Lebenszyklus der Maschine.<br />
<strong>Der</strong> Neubau wurde passgenau auf die<br />
Bedürfnisse von Kareima zugeschnitten.<br />
Was bedeutet das für Sie und Ihre Kunden<br />
konkret im Tagesgeschäft?<br />
Durch unseren Neubau konnten wir viele<br />
Abläufe und Strukturen nochmals deutlich<br />
verbessern. Davon profitieren unsere Mitarbeiter<br />
und unsere Kunden. In unserer<br />
modernen Werkstatt erleichtern Hebebühnen<br />
die tägliche Arbeit unserer Monteure.<br />
Eine Waschhalle bietet die Möglichkeit, die<br />
Maschinen tip top zu reinigen. Das neue<br />
Hochregallager gibt uns ausreichend Raum,<br />
um fast jedes Modell unseres Produktportfolios<br />
zu bevorraten, innerhalb kürzester<br />
Zeit lieferfähig zu sein und Ausfallzeiten bei<br />
unseren Kunden zu vermeiden. Das absolute<br />
Highlight unseres Neubaus ist jedoch der in<br />
unserer Branche und Region einmalige,<br />
800 m² große Showroom. Hier können wir<br />
Reinigungstechnik live präsentieren. Wir<br />
haben eine Lounge-Atmosphäre geschaffen,<br />
in der Interessenten alle Maschinen im<br />
Detail testen und ausprobieren können.<br />
Das neue Domizil ist nicht nur Sitz der<br />
Kareima GmbH, sondern beherbergt auch<br />
das Schwesterunternehmen Kareima<br />
Concepts GmbH & Co.KG. Was verbirgt<br />
sich dahinter?<br />
Die Kareima Concepts hat sich im Jahr 2003<br />
aus unserer Hauptgesellschaft gebildet. Das<br />
Kerngeschäft ist die Wiedervermarktung<br />
von Gebrauchtmaschinen und Leasingrückläufern<br />
sowie das kurz- und langfristige<br />
Mietgeschäft. Wir bieten unseren Kunden<br />
die Möglichkeit, verschiedenste Reinigungsmaschinen<br />
bei uns zu mieten, um so<br />
zum Beispiel Grundreinigungsarbeiten<br />
oder Sonderreinigungen mit Maschinen<br />
durchzuführen, die im eigenen Unternehmen<br />
für die tägliche Reinigung ansonsten<br />
nicht vorhanden sind. So ist keine teure Anschaffung<br />
für die seltene Grundreinigung<br />
erforderlich, sondern man kann auf passgenaue<br />
Maschinen aus unserem Mietfuhrpark<br />
zurückgreifen. Die Maschinen werden von<br />
uns zum Kunden gebracht, erklärt, abgeholt<br />
und auch wieder gereinigt und alles zu<br />
einem fest kalkulierbaren Preis.<br />
Das Interview führte Martina Laun.<br />
www.kareima.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
Wir saugen<br />
alles ...<br />
… wirklich alles<br />
RUWAC<br />
Industriesauger GmbH<br />
Westhoyeler Str.25<br />
49328 Melle-Riemsloh<br />
Telefon: 0 52 26 - 98 30-0<br />
Telefax: 0 52 26 - 98 30-44<br />
Web: www.ruwac.de<br />
E-Mail: ruwac@ruwac.de<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 59<br />
Ruwac.indd 1 06.05.2014 16:34:40
Eigen- oder Fremdreinigung?<br />
Eine Übersicht der Schlüsselaspekte des Entscheidungsprozesses<br />
Wilhelm Pfeuffer<br />
Eigenregie, Komplettvergabe,<br />
Mischkonzepte, Insourcing,<br />
Upgrading zum Unterhaltsservice<br />
– die Make-or-buy-Option in<br />
Sachen Betriebsreinigung wird<br />
äußerst vielfältig gehandhabt.<br />
Welche Kriterien führen zur<br />
wirtschaftlichen Lösung, wie macht<br />
man die Zusammenarbeit mit<br />
Auftragnehmern „wasserdicht“?<br />
Das nachstehende Briefing erläutert<br />
anhand stichwortartiger Merklisten<br />
die Schlüsselmodule des erfolgreichen<br />
Entscheidungsprozesses.<br />
Wilhelm Pfeuffer, Würzburg<br />
Entsprechend dem strategischen Ziel,<br />
durch selektiven Dienstleistungszukauf<br />
die Ertragsfähigkeit zu stärken, sind Umfang<br />
und Struktur des Fremdauftrags auf<br />
maximale Kostenentlastung auszurichten.<br />
Die penible IST-Analyse des betrieblichen<br />
Reinigungsdienstes sowie ein möglichst detailliertes<br />
Szenario der anvisierten Outsourcing-Lösung<br />
bilden deshalb die unverzichtbare<br />
Entscheidungsbasis. Für das<br />
Management resultiert daraus folgendes<br />
Aufgabenpensum:<br />
n Aktualisierung des Leistungskatalogs der<br />
Betriebsreinigung<br />
n Nachweis administrativer und technischer<br />
Vorleistungen<br />
n Bezifferung der gesamten direkten und<br />
indirekten Kosten<br />
n Identifizierung vergabefähiger Maßnahmen<br />
und Gewerke<br />
n Ermittlung outsourcingbedingter<br />
Kostenabbaupotenziale<br />
n Planerstellung zur Umwidmung freigesetzter<br />
Ressourcen<br />
n Auftragsausschreibung und Evaluierung<br />
der Submissionen<br />
n Kosten/Leistungs-Vergleich für Eigenund<br />
Fremdreinigung<br />
Aus diesen konzeptionellen Vorarbeiten<br />
geht das optimale Gewerk für die Fremdvergabe<br />
hervor. Unabhängig von kalkulierten<br />
Ersparniseffekten wird man allerdings<br />
solche Reinigungsleistungen besonders<br />
vorsichtig aus der Eigenregie lösen, die in<br />
ganzheitliche Arbeitsplätze eingebunden<br />
sind, zur Behebung akuter funktions- und<br />
sicherheitsgefährdender Verschmutzungen<br />
dienen, extreme Fehlerrisiken beinhalten<br />
oder unvermeidliche Leerzeiten der Mitarbeiter<br />
auffangen. Andererseits sollte man<br />
bei der Fremdvergabe nicht „zu kurz springen“:<br />
Da der Aufwand des Dienstleisters<br />
einen Fixblock aus Dispositions-, Wege-,<br />
Rüst- und Sachkosten enthält, bedeutet ein<br />
erweitertes Auftragspaket Kalkulationsspielraum<br />
nach unten.<br />
Fundierte Kompetenzprüfung<br />
Mit zunehmender Integration von Gebäude-,<br />
Inventar- und Maschinenpflege zu<br />
ganzheitlichem Infrastrukturservice hängt<br />
der Erfolg von Outsourcing-Projekten verstärkt<br />
von der nachhaltigen Leistungsfähigkeit<br />
des Vertragspartners ab. Mit dem Preisvergleich<br />
zwischen den eingehenden Submissionen<br />
ist es daher bei der Auswahl des<br />
Dienstleisters nicht mehr getan. Vor bösen<br />
Überraschungen schützt allein eine gründliche<br />
Kompetenzanalyse, die auf Schlüsselressourcen<br />
und -fähigkeiten des Anbieters<br />
abstellt:<br />
n Partnerorientierung (Problemverständnis,<br />
Empathie, persönliches Engagement,<br />
Verlässlichkeit usw.)<br />
n Kolonnenprofil (Ausbildungsstand und<br />
60 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
SPECIAL I REINIGUNGSTECHNIK<br />
Erfahrung des Personals, Qualifikation und<br />
Führungsstil der Vorarbeiter)<br />
n Technologieportfolio (aufgabenspezifische<br />
Funktionalität des Equipments und<br />
der Arbeitsverfahren)<br />
n Objektmanagement (Ablaufsteuerung,<br />
Leistungssicherung, Personaldisposition,<br />
Informationsaustausch etc.)<br />
n konzeptionelle Zusatzleistungen (Berichts-<br />
und Vorschlagswesen, Planungshilfen,<br />
kooperative Projektarbeit etc.)<br />
n strategische Positionierung (Unternehmensleitbild,<br />
Branchen- und Auftragsschwerpunkte,<br />
Langfristplanung etc.)<br />
Ergibt sich das Bild eines hochproduktiven,<br />
zukunftsorientierten Unternehmens,<br />
kommt die dauerhaft angelegte Systempartnerschaft<br />
in Frage – für beide Seiten eine<br />
vorteilhafte Lösung. Dank langfristiger Auftragsperspektive<br />
kann der Dienstleister seinen<br />
Service mit zunehmender Präzision auf<br />
den Bedarfsfall abstimmen sowie ohne<br />
Amortisationsrisiken kundenpezifische<br />
Schulungen und Investitionen vornehmen,<br />
um exzellente Performance zu bieten.<br />
Effizienz- und Qualitätssicherung<br />
Komplexe Aufgabenstruktur und wechselnder<br />
Arbeitsanfall belasten die Fremdreinigung<br />
technischer Betriebstätten mit erheblichem<br />
Fehler- und Konfliktpotenzial. Darüber<br />
hinaus stellt der mangelnde Zugriff auf<br />
erfolgsrelevante Rationalisierungs- und Innovationschancen<br />
grundsätzlich ein Risiko<br />
für den Outsourcer dar. Zur Absicherung ergiebiger<br />
Zusammenarbeit empfehlen sich<br />
folgende Vorkehrungen:<br />
n Bereitstellung ausführlicher Organisationsrichtlinien<br />
und Arbeitsanweisungen<br />
n kontinuierliche Leistungsbewertungen<br />
sowie gemeinsame Objektbegehungen<br />
n Einzelabnahme besonders erfolgswichtiger<br />
oder reklamationsintensiver Dienste<br />
n Einführung und konsequente Anwendung<br />
eines adäquaten Qualitätsmesssystems<br />
n regelmäßiges, detailliertes und problemorientiertes<br />
Reporting des Dienstleisters<br />
n auftragnehmerseitiges Consulting hinsichtlich<br />
reinigungsfreundlicher Baustrukturen<br />
Unabdingbare Voraussetzungen für ein<br />
dauerhaft exzellentes Leistungsniveau sind<br />
effektive Kommunikations-, Koordinationsund<br />
Kontrollmechanismen, die schnell und<br />
präzise wirken.<br />
Mit den Routinekontakten zum externen<br />
Reinigungspersonal wird ein objektnah tätiger<br />
Vorarbeiter oder Hallenmeister betraut,<br />
der flexibel und ohne Einschaltung der vertragsverwaltenden<br />
Stelle auch Sonderaufträge<br />
und Reklamationen abwickelt. <strong>Der</strong><br />
Dienstleister seinerseits hat für ständige<br />
Transparenz der Reinigungspraxis zu sorgen,<br />
damit beide Vertragsparteien die Wirtschaftlichkeit<br />
beurteilen und Missstände<br />
kooperativ beseitigen können. Das Jahresgespräch<br />
bietet Gelegenheit für Neuverhandlungen<br />
und Vertragsanpassungen sowie<br />
Konsultationen über Langfristperpektiven<br />
der Zusammenarbeit.<br />
Insourcing-Projekte im Griff<br />
In der aktuellen Fachdiskussion spielt das<br />
Thema Insourcing eine beachtliche Rolle.<br />
Offenkundig wächst das Interesse, fremdvergebene<br />
Gewerke zumindest teilweise in<br />
die Eigenregie zurückzuführen. Vor Beginn<br />
detaillierter Planungen verdient allerdings<br />
eine kritische Frage scharfes Augenmerk:<br />
Wie gut ist man für die Übernahme der anvisierten<br />
Arbeitspakete gerüstet, welche<br />
Ressourcen müssen entwickelt oder beschafft<br />
werden, mit welchen Kosten, Vorleistungen<br />
und Fristen ist dabei zu rechnen?<br />
Nicht selten werden nämlich die Vorteilspotenziale<br />
des Insourcing überschätzt<br />
und Implementierungsrisiken verkannt.<br />
Um erfolgreich Kurs auf Eigenregie zu steuern,<br />
hat das Management ein komplexes<br />
Pflichtenheft abzuarbeiten:<br />
n Ermittlung des qualitativen und quantitativen<br />
Kapazitätsbedarfs<br />
n differenzierter Nachweis von Ressourcenund<br />
Kompetenzdefiziten<br />
n Erfassung und Veranschlagung notwendiger<br />
Entwicklungsmaßnahmen<br />
n Kalkulation der insourcingbedingten<br />
Ertrags- und Finanzeffekte<br />
n Personalanpassung (Neu-Einstellungen,<br />
Schulungen, Coaching)<br />
n Ausrüstungsinvestitionen (Maschinen,<br />
Werkzeuge, Messmittel etc.)<br />
n Organisationsentwicklung (Kolonnenbildung,<br />
Aufgabenverteilung etc.)<br />
Insgesamt empfiehlt sich, für das Insourcing-Projekt<br />
eine längere, in funktionelle<br />
Einzelschritte gegliederte Übergangsphase<br />
einzuplanen, die einer hohen Steuerungsund<br />
Kontrollintensität unterliegt. Zudem<br />
sollte man bewährte Partnerschaften<br />
„warm halten“: Generell enthält das dynamische<br />
Reinigungskontingent hochtechnisierter<br />
Facilities Einzelgewerke, die der<br />
Dienstleister aufgrund seiner Spezialisierung,<br />
Kostenstruktur und Flexibilität konkurrenzlos<br />
günstig ausführen kann.<br />
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REINIGUNGSTECHNIK I SPECIAL<br />
CMS <strong>2015</strong>: europäisches Top-Event der Reinigungsbranche<br />
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Die Messe Berlin meldet einen überaus positiven Vorbereitungsstand<br />
der CMS <strong>2015</strong> Berlin – Cleaning.Management.<br />
Services. „Die zur Verfügung stehende Hallenfläche ist nahezu<br />
belegt“, so Dr. Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Messe Berlin GmbH. „Alle wichtigen Marktführer<br />
sowie eine Vielzahl von kleineren und mittleren Unternehmen<br />
aus der gesamten Reinigungsbranche haben sich angemeldet<br />
und eine ganze Palette von Innovationen und Weiterentwicklungen<br />
bei Reinigungsmaschinen und Reinigungsmitteln<br />
angekündigt. Dies macht die CMS auch in diesem Jahr wieder zum Top-Ereignis der<br />
Reinigungsbranche in Europa“, so Berlins Messechef. Vom 22. bis 25. September bietet die Internationale<br />
Reinigungsfachmesse einen umfassenden Marktüberblick über Produkte, Systeme und Verfahren<br />
der gesamten gewerblichen Reinigungstechnik. Rund 25 000 Quadratmeter Hallen- und<br />
Freigeländefläche stehen auf dem Berlin ExpoCenter City für die Präsentation der Produkte, Geräte<br />
und Verfahren zur Verfügung. Die Messe Berlin rechnet mit einer Beteiligung auf dem Rekordniveau<br />
der letzten Veranstaltung. Über 360 Aussteller aus 20 Ländern sowie mehr als 16 000 Fachbesucher<br />
aus 65 Ländern werden die Messe zur Information, zur Anbahnung von Geschäftskontakten und zur<br />
Intensivierung von bestehenden Kundenkontakten nutzen.<br />
www.cms-berlin.de<br />
Querschnitt aus dem Produktsegment Reinigungstechnik<br />
Auf der CMS <strong>2015</strong> präsentiert Hako mit Kehr- und<br />
Kehrsaugmaschinen, Scheuersaugmaschinen<br />
sowie Reinigungs- und Pflegemitteln nicht nur<br />
einen Querschnitt aus dem Produktsegment<br />
Reinigungstechnik,<br />
sondern stellt auch eine<br />
neue kompakte<br />
Reinigungsmaschine vor.<br />
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die Besucher der Messe<br />
live erleben. Weitere<br />
Highlights: der knickgelenkte,<br />
multifunktionale<br />
Geräteträger Citymaster<br />
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oberflächen- und<br />
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Reinigung einfacher bis<br />
anspruchsvoller Pflasterungen<br />
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sowie der Multicar M31<br />
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Abgerundet wird die Präsentation durch ein<br />
umfangreiches Dienstleistungs- und Serviceangebot.<br />
Im Bereich der Finanzierungs- und<br />
Beschaffungsalternativen präsentiert sich u. a. die<br />
Hako Finance GmbH, die<br />
mit einem breiten Spektrum<br />
speziell zugeschnittener<br />
Leasing- und Mietangebote<br />
ein großes Plus an finanzieller<br />
Flexibilität bietet.<br />
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Bodenreinigungsmaschinen für jeden Einsatz<br />
Bei Columbus findet man für jeden Profi-Einsatz die passenden Bodenreinigungsmaschinen:<br />
von Reinigungsautomaten über Kehrmaschinen, Staub-, Bürst- und Wassersauger<br />
bis hin zu Einscheibenmaschinen und hochwertigem Zubehör. Neben dem<br />
kompakten und anwenderfreundlichen Aufsitzer ARA 66|BM 70 präsentiert<br />
Columbus seine neuen antibakteriellen „noBAC“-Reinigungsautomaten für Objekte<br />
mit besonderen hygienischen Anforderungen. Für kleine und überstellte Flächen<br />
bieten sich die neuen Walzenreinigungsautomaten WA 46|B 10 und WA 46|K 10 in Hybrid- oder<br />
Kabelversion sowie der kompakte, leistungsstarke 20-Liter-Reinigungsautomat RA 43|B 20 an.<br />
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Perfektion aus Prinzip.<br />
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62 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong><br />
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SPECIAL I REINIGUNGSTECHNIK<br />
Sauberkeit vermeidet Produktionsausfälle<br />
Die optimale Reinigung von Industrieanlagen ist Voraussetzung<br />
für die einwandfreie Funktionalität von Maschinen. Die Wisag<br />
Produktionsservice GmbH, einer der größten Industriedienstleister<br />
in Deutschland, reinigt die technisch anspruchsvollen<br />
Produktionsanlagen ihrer Kunden – unter anderem mit<br />
Trockeneis. Im Vergleich zu anderen Reinigungsmethoden hilft<br />
das, Produktionsausfälle zu minimieren, da die Anlagen während<br />
des Reinigungsprozesses in vielen Fällen weiterarbeiten können.<br />
„Verschmutzungen haben Auswirkungen auf die Qualität der<br />
Produkte und können möglicherweise zu Anlagenausfällen<br />
führen, die den gesamten Produktionsprozess behindern“, so<br />
Harald Kümmerle, Vertriebsleiter der Region Südwest bei der<br />
Wisag Produktionsservice. „Damit beeinflusst die Reinigung der<br />
Produktionsanlagen und des Produktionsumfelds direkt den<br />
Erfolg des Unternehmens. Darüber hinaus leisten saubere<br />
Anlagen einen wichtigen Beitrag zur<br />
Arbeitssicherheit und zum Umweltschutz.<br />
Je komplexer und komplizierter Maschinen<br />
und Anlagen sind, desto wichtiger ist es,<br />
Wartung und Reinigung von Spezialisten<br />
durchführen zu lassen.“<br />
Insbesondere die Trockeneisreinigung ist<br />
dabei sowohl vielfältig einsetzbar als auch<br />
kosteneffizient, da Produktionsstillstände<br />
vermieden werden und auch der logistische Aufwand gering ist.<br />
Dank eines portablen Trockeneis-Strahlgeräts der Wisag ist der<br />
Einsatz beim Kunden vor Ort besonders flexibel und aufwendige<br />
Installationen von Reinigungsmaschinen werden unnötig.<br />
www.wisag.de<br />
Hartböden<br />
rationell reinigen<br />
Hartböden in Betrieben<br />
verschmutzen schnell. Sie<br />
müssen daher oft und<br />
möglichst gründlich gereinigt<br />
werden. Mit einer trockenen<br />
Reinigung ist das kaum<br />
möglich. Wilms-Schrubbautomaten<br />
erledigen das laut<br />
Anbieter wirtschaftlich und<br />
gründlich. Es wird zwar nass<br />
gereinigt, aber Dank der<br />
intensiven Absaugung der<br />
Lauge ist der Boden schnell<br />
wieder trocken. Gefährliche<br />
Ausrutscher werden so<br />
vermieden, denn die<br />
gesäuberten Flächen sind nach<br />
kurzer Zeit wieder begehbar.<br />
Die einfache Handhabung der<br />
Schrubbsauger sowie ihre<br />
große Wendigkeit und die<br />
robuste Konstruktion sind<br />
Faktoren, die den rationellen<br />
Einsatz auch bei kleineren<br />
Flächen gewährleisten. <strong>Der</strong><br />
vielseitige Schrubbsauger S 50 E<br />
mit einer Stundenleistung von<br />
1750 m² und mehr eignet sich<br />
gut, um mittelgroße Flächen<br />
schnell und gründlich zu<br />
schrubben. Das einfach zu<br />
bedienende und intuitive<br />
Bedienpult steuert die Bürste,<br />
den Saugmotor und die Wasserzufuhr.<br />
<strong>Der</strong> höhenverstellbare<br />
Handgriff erleichtert die<br />
Reinigung in schwierig<br />
zu erreichenden<br />
Bereichen.<br />
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Schmutzwassertanks genügen höchsten<br />
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IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2015</strong> im 56. Jahrgang, ISSN 0344-5941<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Dr. Michael Döppert (md), M.A.<br />
Tel.: 06131/992-238, (verantwortlich für den<br />
redaktionellen Inhalt)<br />
Redaktion: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />
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Dipl.-Ing. (FH) Martina Bopp (bo), Tel.: 06131/992-201<br />
Redaktionsassistenz: Gisela Kettenbach,<br />
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Eva Helmstetter, Monika Schäfer, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Grafik und Layout<br />
Doris Buchenau, Anette Fröder, Conny Grothe,<br />
Melanie Lerch, Sonja Schirmer, Mario Wüst<br />
Chef vom Dienst<br />
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Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
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Helge Rohmund, Anzeigenverwaltung<br />
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64 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 3
SERIE I SPEZIALEINSATZ<br />
Sechs-Meter-Wellen und Windstärke 8<br />
Leistungsfähige Industrie-Wisch- und Reinigungsprodukte im Härtetest bei Hochseeregatta<br />
In einer Fabrikhalle darf nichts schiefgehen. Noch<br />
weniger auf der Yacht des Teams SCA, die aktuell am<br />
Volvo Ocean Race teilnimmt, der härtesten Segelregatta<br />
der Welt. Darum stellt Tork, die globale Hygienemarke<br />
der SCA, sicher, dass nur die besten industriellen<br />
Wisch- und Reinigungsprodukte an Bord<br />
verwendet werden. Nach etwa der Hälfte der Strecke<br />
steht fest: Die Produkte haben sich im Praxistest als<br />
extrem effizient und zuverlässig bewährt.<br />
Die Industrie-Reinigungstücher werden nicht nur zur<br />
Motor-, sondern auch zur Küchenreinigung genutzt<br />
Was viele nicht wissen: Während der härtesten Segelregatta der<br />
Welt ist der Motor der wichtigste Teil der Yacht, weil er die für<br />
die Rennleistung ausschlaggebende Hydraulik steuert. - „Wenn in<br />
einer Fabrik ein Fehler passiert, verliert man Zeit und Geld, auf einem<br />
Boot verliert man Zeit und Meilen. Und auf See ist jede Funktionsstörung<br />
ein Sicherheitsrisiko. Deshalb müssen wir das Boot besser kennen<br />
als uns selbst. Wir verwenden nur die allerbesten Produkte um<br />
die Mechanik am Laufen zu halten und auf jede denkbare Störung<br />
vorbereitet zu sein“, so Liz Wardley, Crewmitglied im Team SCA.<br />
Entscheidend ist, dass die Technik des Bootes in jeder Sekunde in<br />
makellosem Zustand ist und maximale Leistung bringt. An Bord<br />
müssen mehr als 200 Teile gewartet werden, einige kleiner als ein<br />
Nagel. Und für jedes Teil gibt es ein bestimmtes Öl oder Schmierfett.<br />
Die Frage ist nicht ob, sondern vielmehr wann etwas bricht. Auf<br />
Unterstützung vom Festland kann das Team während der Etappe<br />
nicht hoffen. Deshalb ist es für den Rennausgang entscheidend,<br />
dass alle Wartungs- und Reparaturarbeiten schnell, zuverlässig und<br />
professionell ausgeführt werden. Dabei sind hochleistungsfähige<br />
Produkte unerlässlich.<br />
Zwei verschiedene Reinigungstücher<br />
Das Team SCA setzt beim Reinigen, Warten und Reparieren der<br />
Mechanik und Hydraulik des Bootes auf zwei Tork Produkte. Die<br />
beiden Reinigungstücher kommen normalerweise in Industrieanlagen<br />
zum Einsatz, in denen Leistungs- und Absorptionsfähigkeit<br />
unabdingbar sind.<br />
n Tork Feuchte Oberflächenreinigungstücher dienen zur Reinigung<br />
von Oberflächen und zum Aufwischen von Öl in den mechanischen<br />
Bereichen an Bord. Die Tücher sind robust, so dass sie auch hartnäckige<br />
Flecken mühelos entfernen. Sie wurden für einfache und effiziente<br />
Reinigung ohne Wasser entwickelt – ein Schlüsselfaktor, da<br />
Süßwasser an Bord eine knappe Ressource ist, die ausschließlich<br />
zum Trinken genutzt wird. Ein weiterer Vorteil: Weil die Tücher ohne<br />
zusätzliches Wasser oder Chemikalien eingesetzt werden, kann<br />
die Crew in kritischen Situationen wertvolle Zeit und Arbeit sparen.<br />
Die Feuchttücher werden im wasserdichten Spendereimer mit luftdicht<br />
abschließendem Deckel geliefert, damit sie feucht bleiben.<br />
n Tork Industrie Reinigungstücher sind weiche, flexible Tücher. Sie<br />
eignen sich ideal, um schmale Spalten zu reinigen und Öl sowie<br />
Schmierfett im Motorraum zu entfernen. Die Tücher mit<br />
exelCLEAN-Technologie sind besonders saugstark und liefern professionelle<br />
Reinigungsergebnisse. Eingesetzt werden sie überall<br />
dort, wo früher Baumwolllappen genutzt wurden, denn sie sind<br />
effizienter, deutlich leichter und lassen sich platzsparender lagern.<br />
Weiterhin können sie mit den meisten Lösemitteln verwendet werden<br />
und sind für den Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen. Ein<br />
Vorteil, von dem auch die Crew an Bord profitiert: Sie verwendet<br />
die Tücher nicht nur für anspruchsvolle mechanische Wartungsund<br />
Reinigungsarbeiten, sondern auch zur Küchenreinigung.<br />
Auf der Suche nach den passenden Produkten für die verschiedenen<br />
Arbeiten hat Tork eng mit dem Team SCA zusammengearbeitet.<br />
Entwickelt wurden maßgeschneiderte Verpackungslösungen,<br />
die den extremen Bedingungen der Regatta gewachsen sind. Die<br />
wasserdichte Vakuumverpackung hält die Produkte trocken und<br />
verringert das Gewicht.<br />
www.sca-tork.com<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 65
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 10/<strong>2015</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 16. 10. <strong>2015</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 01. 10. <strong>2015</strong><br />
01<br />
03<br />
02<br />
04<br />
01 Mit Feinbohrwerkzeug die Bearbeitung von Kurbelwellenlagerungen<br />
optimieren (Bild: Mapal)<br />
02 Bei Energieversorgung auf umweltschonendes Blockheizkraftwerk<br />
setzen (Bild: Gammel Engineering)<br />
03 Mit Textil-Service auf der sicheren Seite sein<br />
(Bild: Mewa)<br />
04 Mit automatisiertem Lager mit angebundenen Laserschneidmaschinen<br />
für Übersicht und optimierte Prozesse sorgen (Bild: Trumpf)<br />
<strong>Der</strong> direkte Weg<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
im Internet: www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />
als E-Paper: www.engineering-news.net<br />
Redaktion: m.laun@vfmz.de<br />
Werbung: a.zepig@vfmz.de<br />
in sozialen Netzwerken:<br />
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66 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>
Mikroskopische Ästhetik<br />
Die Natur liefert oft die besten Vorbilder: Ein Spinnfaden – gerade einmal rund 22 Mikrometer dick – ist fünfmal härter als Stahl und<br />
kann doch auf das Dreifache seiner Länge gedehnt werden. Industriell herstellen lässt er sich nicht.<br />
Mit einem 5-Achs-Bearbeitungszentrum von Hermle tauchen Sie ein in diese mikroskopisch kleine Welt: So arbeiten sie mit<br />
einer Positioniergenauigkeit von wenigen Mikrometern.<br />
EMO in Mailand<br />
FAKUMA in Friedrichshafen<br />
05. – 10. Oktober <strong>2015</strong>, Halle 4, Stand A06/B05 13. – 17. Oktober <strong>2015</strong>, Halle A1, Stand A1-1409<br />
www.hermle.de<br />
Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim · Phone: 07426/95-0 · info@hermle.de