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Der Betriebsleiter 9/2015

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19186<br />

www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />

9<br />

September <strong>2015</strong><br />

mit<br />

Montage und Handhabung:<br />

Vakuum-Schlauchheber für<br />

10mehr Ergonomie und Effizienz<br />

Motek und Bondexpo <strong>2015</strong>:<br />

Verkettete Prozesse<br />

16und Industrie 4.0<br />

Fertigungstechnik:<br />

High-end-Maschinen<br />

22als Erfolgsbasis<br />

Special Reinigungstechnik:<br />

Neues rund um die<br />

56Betriebsreinigung


Das robusteste<br />

Putztuch am Markt.<br />

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Das Putztuchsystem als Video<br />

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EDITORIAL<br />

Smart Staff<br />

®<br />

John Guest<br />

Steckverbinder und Rohre für Druckluftsysteme<br />

Komponenten, Systeme, Maschinen, ja ganze Fabriken werden<br />

intelligenter. Diese Smart Factories tragen Verantwortung und<br />

organisieren sich selbst. Statt starren Plänen zu folgen, entsteht so<br />

mehr Flexibilität. Aber was ist mit den Mitarbeitern? Auch von ihnen<br />

wird immer mehr Anpassungsfähigkeit verlangt. Die 24-h-Produktion<br />

fordert seit jeher Schichtarbeit. Die Arbeiter haben sich dem Takt der<br />

Maschine zu beugen. Tag-Nacht-Rhythmus und Wochenenden sind<br />

längst der effizienten Fertigung zum Opfer gefallen. Und je flexibler<br />

und individueller die Produktion, umso kurzfristiger werden diese Pläne<br />

erstellt. Die Freizeit wird immer schwerer planbar.<br />

Dabei waren Druck, Zwang und strenge Regeln noch nie geeignete<br />

Motivationsmittel. Und da nun selbst den Maschinen mehr Eigenverantwortung<br />

übertragen wird, wie wäre es damit, auch die Mitarbeiter<br />

sich selbst organisieren zu lassen – ganz im Sinne von Smart Staff? Es<br />

wäre sicher eine Herausforderung, da solch eine flexible Planung eine<br />

enorme Komplexität bedeuten würde. Andererseits winkt ein<br />

verlockendes Ergebnis: zufriedene, motivierte Mitarbeiter. Und die<br />

nötigen Werkzeuge und Strukturen gibt es doch längst.<br />

Konkret könnte das zum Beispiel folgendermaßen ablaufen: Das<br />

Smartphone teilt den Mitarbeitern mit, dass für einen kurzfristigen<br />

Auftrag am kommenden Wochenende sechs Werker mit speziellen<br />

Qualifikationen gesucht werden. Per Online-Terminplaner Doodle<br />

können sich die Personen nach Bedarf und Verfügbarkeit selbst<br />

eintragen bzw. organisieren.<br />

<strong>Der</strong> Fortschritt der Technik geschieht in schwindelerregendem Tempo<br />

– das eröffnet auch Potenzial für die Organisationsstrukturen in den<br />

Unternehmen. Roboter verlassen ihre Käfige, Maschinen werden<br />

intelligenter … dann sollten doch auch Selbstbestimmung, Flexibilität<br />

und Motivation im Hinblick auf die Arbeitszeiten<br />

der Mitarbeiter eine neue Rolle spielen.<br />

Im Kommentar „Arbeitszeit 4.0“<br />

auf Seite 8 dieser Ausgabe von<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> erklärt Dr. Burkhard<br />

Scherf, wie sich aus seiner Sicht Unter -<br />

nehmens- und Mitarbeiterinteressen in<br />

Einklang bringen lassen.<br />

Ich hoffe, Sie finden die eine oder andere<br />

interessante Anregung und wünsche Ihnen<br />

eine hohe Motivation und viel Erfolg mit<br />

smarten Mitarbeitern<br />

Einfach.<br />

Schnell.<br />

25<br />

JAHRE<br />

KOMPETENZ IN DEUTSCHLAND<br />

Sicher.<br />

Besuchen Sie uns<br />

Halle / Stand<br />

6 / 6004<br />

Martina Bopp<br />

Redakteurin<br />

m.bopp@vfmz.de<br />

www.johnguest.com<br />

John Guest GmbH • Ludwig-Erhard-Allee 30 • 33719 Bielefeld<br />

Telefon-Nr.: +49 (0)521 972 56 -0 • Fax-Nr.: +49 (0)521 972 56 -80<br />

E-Mail: info@johnguest.de • Internet: http://www.johnguest.com


INHALT<br />

RUBRIKEN<br />

03 Editorial<br />

07 Inserentenverzeichnis<br />

64 Impressum<br />

65 SERIE Spezialeinsatz: Wisch- und Reinigungsprodukte im Härtetest<br />

66 Vorschau auf <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 10/<strong>2015</strong><br />

BETRIEBSFORUM<br />

06 Termine und Aktuelles<br />

08 KOMMENTAR Arbeitszeit 4.0 – Wie lassen sich Unternehmens- und<br />

Mitarbeiterinteressen in Einklang bringen?<br />

Montagetechnik:<br />

Schrauber sichern Präzision<br />

14von Fräsmaschinen<br />

Fertigungstechnik:<br />

ERP-Software als Säule des<br />

28Erfolgs<br />

Betriebstechnik:<br />

Stühle pro Gesundheit und<br />

40Arbeitsschutz<br />

MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

10 TITEL Mit Vakuum-Schlauchhebern gehen Ergonomie und Effizienz<br />

Hand in Hand<br />

12 Spannmittel-Baukastensystem mit vielen Adaptionsmöglichkeiten<br />

14 Lager an Dreh- und Schwenkachsen von Fräsmaschinen prozesssicher<br />

montiert<br />

16 Motek und Bondexpo <strong>2015</strong> – die Integration geht weiter<br />

17 Produkte<br />

FERTIGUNGSTECHNIK<br />

22 Hoch automatisierte 5-Achsen-Frästechnik als Schlüssel zu Flexibilität und<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

24 Optimierung von Werkzeugen und Bearbeitungsstrategien steigert Effizienz<br />

26 Mit Energiemanagement zu mehr Nachhaltigkeit im Maschinenpark<br />

28 Zwei Maschinenbauer unter einem Dach sichern mit ERP-Software<br />

Transparenz und Flexibilität<br />

30 Mit integriertem Leitstandsystem Fertigungsprozesse effizient steuern<br />

32 Kühlschmiermittel-Kompaktfiltersystem in der Luxusuhrenindustrie<br />

34 Strategischer Partner für Fertigung und Anwendung von PKD-Werkzeugen<br />

35 Produkte<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

38 Schienenverteilersysteme eignen sich auch bei carbonstaubhaltigen<br />

Umgebungsbedingungen<br />

40 Individuell zusammenstellbare Drehstühle für mehr Ergonomie an<br />

Industriearbeitsplätzen<br />

42 Flexibler Reinraum für die Montage von Laser-Baugruppen<br />

44 KOMMENTAR Dem Sitzen das Laufen beibringen<br />

45 Produkte<br />

INTRALOGISTIK<br />

48 RFID-System im Einsatz zur Nachverfolgung des Lackierprozesses von<br />

Schaltschrankteilen<br />

50 Produkte<br />

SPECIAL: REINIGUNGSTECHNIK<br />

54 Reinigungsmaschinenflotte sorgt für Werterhaltung<br />

56 Scheuersaugmaschinen im Einsatz gegen Schmutz und Staub<br />

58 INTERVIEW Mehr als nur Reinigungsmaschinen<br />

60 Eigen- oder Fremdreinigung? – Eine Übersicht der Schlüsselaspekte<br />

62 Produkte<br />

Special:<br />

53Reinigungstechnik


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BETRIEBSFORUM<br />

Leitthema der CeMAT 2016: Smart Supply<br />

Chain Solutions<br />

Mit dem Leitthema „Smart Supply<br />

Chain Solutions“ geht die CeMAT vom<br />

31. Mai bis zum 3. Juni 2016 in Hannover<br />

an den Start und richtet damit den<br />

Blick auf die digitalisierte und vernetzte<br />

Wertschöpfungskette. „In Zeiten<br />

von Industrie 4.0 wird Logistik immer<br />

wichtiger, denn die Ansprüche an<br />

Liefergenauigkeit und -flexibilität<br />

steigen. Künftig müssen alle Behälter<br />

oder Ladungsträger und Transportmittel<br />

sowie das Transportgut selbst<br />

mit Intelligenz ausgestattet werden,<br />

damit sie mit ihrer Umgebung sowie<br />

mit Maschinen und Robotern von zum<br />

Beispiel vor- oder nachgelagerten<br />

Produktions- oder Montageprozessen kommunizieren können. Mit<br />

dem Leitthema Smart Supply Chain Solutions setzt die CeMAT<br />

genau an diesem Punkt an und zeigt auf, wie Logistikprozesse<br />

künftig automatisiert und vernetzt gesteuert werden können“, sagt<br />

Dr. Andreas Gruchow, Mitglied des Vorstandes der Deutschen<br />

Messe AG.<br />

Die CeMAT wird als weltweit führende Messe für Intralogistik und<br />

Supply Chain Management alle zwei Jahre ausgerichtet. Zur CeMAT<br />

2016 erwartet der Veranstalter rund 1000 Aussteller aus aller Welt.<br />

www.cemat.de<br />

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05.- 08.10.15<br />

Smart Robotics Halle 7, Stand 7228<br />

Anwenderforum: Einsatz mobiler Lösungen<br />

in Instandhaltung und Service<br />

Unternehmen machen sich fit für den<br />

digitalen Wandel. Auch vor der Instandhaltung<br />

macht diese Entwicklung nicht<br />

halt. Doch wie lassen sich die Weichen<br />

richtig stellen, um nicht bei der Umsetzung zu scheitern? Das 11. Anwenderforum<br />

„Einsatz mobiler Lösungen in Instandhaltung und<br />

Service“ vom 21. bis 22. Oktober in Düsseldorf bietet eine bewährte<br />

Plattform, um mit Anwendern und Experten die wichtigsten Fragestellungen<br />

beim Einsatz mobiler Lösungen zu diskutieren. Referenten<br />

namhafter Unternehmen berichten, wie sie neue Technologien<br />

nutzen, um ihre eigene Produktivität erfolgreich neu zu definieren. In<br />

parallelen Foren haben Teilnehmer die Möglichkeit, das Tagungsprogramm<br />

auf ihre Bedürfnisse hin auszurichten. Ergänzt wird das Forum<br />

durch Workshops zu den Themen „Mobile Instandhaltung zum<br />

Anfassen“ und „Rechtliche Fragestellungen beim Einsatz mobiler<br />

Lösungen in Service und Instandhaltung“.<br />

(Bild: Shutterstock/Quka)<br />

www.tacook.de/Mobile<strong>2015</strong><br />

Metav 2016 mit neuer „Moulding Area“<br />

Vom 23. bis 27. Februar 2016 wird die Metav<br />

in Düsseldorf wieder Treffpunkt internationaler<br />

Interessenten für Technologien der<br />

Metallbearbeitung. Aussteller aus dem Werkzeug-<br />

und Formenbau präsentieren sich u.a.<br />

in der neu etablierten Moulding Area.<br />

Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer beim<br />

Veranstalter VDW (Bild), erläutert: „Aus Befragungen<br />

wissen wir, dass sich nahezu jeder<br />

fünfte Metav-Besucher für den Werkzeug-,<br />

Formen- und Modellbau interessiert. In der<br />

Moulding Area finden diese Interessenten Anwendungen und<br />

Lösungen für ihren speziellen Bereich, sowohl für Metall als auch<br />

für Kunststoff.“ Die Moulding Area bildet die gesamte Bandbreite<br />

des Werkzeug- und Formenbaus ab, vom Design über das Prototyping<br />

bis zur Serienfertigung.<br />

www.metav.de<br />

Robotik- und Automation weiter auf<br />

Wachstumskurs<br />

Roboter haben weltweit in den vergangenen Jahren erheblich zu wirtschaftlichem<br />

Wachstum und Wohlstand beigetragen. „<strong>Der</strong> Einsatz von<br />

Robotik und Automation bietet bedeutende Chancen für eine stabile<br />

wirtschaftliche Entwicklung, wertige und ergonomische Arbeitsplätze<br />

sowie sichere und erschwingliche Produkte“, so Patrick Schwarzkopf,<br />

Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands<br />

Robotik + Automation. „Sorgen vor einer Zukunft,<br />

in der Roboter Menschen die Arbeitsplätze<br />

wegnehmen, sind unbegründet.“ In Deutschland<br />

erzielte die Robotik- und Automationsbranche<br />

2014 mit einer Umsatzsteigerung von 9 % auf<br />

11,4 Mrd. Euro ein neues Rekordergebnis. <strong>2015</strong><br />

rechnet man mit einem Umsatzplus von 5 %.<br />

www.vdma.org<br />

6 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong><br />

ersal-Robots.indd 1 12.08.<strong>2015</strong> 16:15:29


Onlinedossier zum Thema Energieaudit<br />

Viele Unternehmen müssen erstmals bis Ende <strong>2015</strong> ein Energieaudit durchführen. Welche<br />

Pflichten und Chancen dadurch für sie ent stehen, beantwortet die Initiative EnergieEffizienz<br />

der dena. In einem Onlinedossier stellt sie alle wichtigen Informationen zum neuen<br />

Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) bereit. Das am 22.04.<strong>2015</strong> in Kraft getretene Gesetz<br />

betrifft Unternehmen, die gemäß europäischer Definition kein kleines oder mittleres<br />

Unter nehmen sind und weder über ein zertifiziertes Energiemanagementsystem nach ISO<br />

50001 noch ein Umweltmanagementsystem nach EMAS verfügen oder mit der Einführung<br />

eines solchen Systems begonnen haben. Diese Unternehmen sind dazu verpflichtet, erstmals<br />

bis zum 5. Dezember <strong>2015</strong> und danach alle vier Jahre ein Energieaudit DIN EN 16247-<br />

1 durchzuführen. Die Artikel unter www.stromeffizienz.de/energieaudit führen in das Thema<br />

Energieaudit ein, erklären den typischen Ablauf und beantworten wichtige Fragen.<br />

www.dena.de<br />

Fachkonferenz zu additiver Fertigung<br />

Statt gießen, spanen oder walzen einfach in Metall drucken:<br />

Die Fachkonferenz „Inside 3D Printing“ findet vom<br />

24. bis 25. Februar 2016 in Düsseldorf zur Messe für Technologien<br />

in der Metallbearbeitung, Metav, statt. Die Konferenz<br />

beinhaltet einen Strang zu additiver Fertigung mit<br />

Metallen und Kunststoffkomponenten. Fokusbranchen<br />

sind Luftfahrt, Automobilbau, Werkzeugindustrie und<br />

Medizintechnik. Weitere Schwerpunkte sind Wearables<br />

und Industrie 4.0. Die rund 60 Konferenzsessions präsentieren<br />

Geschäftschancen, Praxisbeispiele und den aktuellen<br />

Forschungsstand. Metav-Besucher haben Zugang zur<br />

Ausstellung der Inside 3D Printing und der „Additive Manufacturing<br />

Area“, einer Ausstellungsfläche mit Forum.<br />

Seit 2013 findet die Konferenz in neun Städten statt, darunter New York, Tokio, Singapur,<br />

Mumbai und Shanghai. Karten sind ab sofort erhältlich, bei einer Registrierung bis 2. Oktober<br />

<strong>2015</strong> mit Rabatt.<br />

Anmeldung unter: http://inside3dprinting.de/de<br />

www.vdw.de<br />

www.metav.de<br />

Inserentenverzeichnis Heft 9/<strong>2015</strong><br />

columbus Reinigungsmaschinen, Stuttgart63<br />

Expresso, Kassel50<br />

Flexlift, Bielefeld45<br />

GFOS, Essen35<br />

Guest, Bielefeld 3<br />

Hako, Bad Oldesloe13<br />

HaRo, Rüthen47<br />

Helios, Neuenrade46<br />

Hermle, Gosheim4. US<br />

igus, Köln27<br />

isel, <strong>Der</strong>mbach15<br />

Kareima, Kamen61<br />

Lista AG, CH-Erlen39<br />

LK Metallwaren, Schwabach46<br />

Löw Ergo, Michelstadt52<br />

Messe Düsseldorf, Düsseldorf19<br />

Mewa, Wiesbaden2. US<br />

NSK, Ratingen 5<br />

PSIPENTA, Berlin64<br />

Ruwac, Melle59<br />

Schall, Frickenhausen33<br />

Schmalz, Glatten20<br />

Schmersal, Wuppertal17<br />

Schrempp, Sulzbach36<br />

Schulte, Sundern49<br />

Siemens, Nürnberg 9<br />

Treston, Hamburg18<br />

Tünkers, Ratingen50<br />

Turkish Machinery Promotion Group<br />

(TMPG), TR-Ankara21<br />

Universal Robots, DK-Odense 6<br />

Uretek, Mülheim18, 62<br />

Vetter Krantechnik, Siegen52<br />

Waldmann, Villingen-Schwenningen 7<br />

Walther, Wuppertal37<br />

Westfalen AG, Münster51<br />

WF Steuerungstechnik, Wiernsheim67<br />

Wilms, Mönchengladbach62<br />

Wulfhorst, Gütersloh36<br />

ZNT Zentren für Neue Technologien,<br />

Grünwald20, 36<br />

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BETRIEBSFORUM<br />

KOMMENTAR<br />

Arbeitszeit 4.0<br />

Wie lassen sich Unternehmens- und Mitarbeiterinteressen in Einklang bringen?<br />

Industrie 4.0 bedingt Arbeitszeit 4.0. Welche Problematiken sich<br />

dahinter verstecken und wie Lösungen aussehen können,<br />

darüber macht sich Dr. Burkhard Scherf, Experte für effektiven<br />

Personaleinsatz und Arbeitszeitgestaltung, Gedanken.<br />

I<br />

ndustrie 4.0 ist in aller Munde. Die<br />

digitalisierte, sich selbst steuernde<br />

Produktion soll Unternehmen flexibler<br />

machen. Die neuen Formen der Produktion<br />

stellen auch an die Mitarbeiter<br />

geänderte Anforderungen. Die immer<br />

teureren, hochautomatisierten Anlagen<br />

müssen noch stärker ausgelastet<br />

werden. Dies wird den Trend zu Schichtarbeit<br />

verstärken. Aufgrund kürzerer<br />

Lieferfristen und individuellerer<br />

Produkte werden Produktions- und<br />

Schichtpläne in immer kürzeren Fristen<br />

erstellt. Die Mitarbeiter müssen sehr<br />

flexibel eingesetzt werden, je nach<br />

Auftragslage in kürzeren oder längeren<br />

Schichten, in verschiedenen Hallen und<br />

an unterschiedlichen Maschinen.<br />

Zur Umsetzung von Industrie 4.0<br />

werden also gut qualifizierte und flexible<br />

Mitarbeiter gebraucht. Vor dem Hintergrund<br />

der aktuellen demografischen<br />

Entwicklung ist ein Mangel an gut<br />

qualifizierten Mitarbeitern absehbar<br />

und dies in nahezu allen Bereichen und<br />

über alle Hierarchiestufen hinweg.<br />

<strong>Der</strong> demografische Wandel geht mit einem<br />

Wertewandel einher. Gerade für junge<br />

Menschen ist eine ausgewogene Work-Life-<br />

Balance wichtiger als Geld und hierarchischer<br />

Aufstieg. Berufstätigkeit muss sich auch<br />

immer mehr mit Kindererziehung und<br />

Pflegezeiten in Einklang bringen lassen.<br />

Ältere Menschen müssen entlastet werden,<br />

sie brauchen nach mehreren Jahrzehnten<br />

körperlicher Arbeit ggf. in Verbindung mit<br />

Schichtdiensten eine Reduzierung ihrer<br />

Arbeitszeit, um überhaupt noch in einem<br />

aktiven Beschäftigungsverhältnis das<br />

steigende Renteneintrittsalter zu erreichen.<br />

Die händeringend gesuchten gut qualifizierten<br />

Mitarbeiter werden sich in Bezug<br />

„Ein hohes Maß an Flexibilität fordert sowohl auf Seiten der<br />

Arbeitnehmer als auch bei den Arbeitgebern ein Umdenken“<br />

auf ihre Arbeitszeit sehr wahrscheinlich<br />

nicht einfach den Anforderungen ihres<br />

Arbeitgebers beugen, sondern sich Arbeitgeber<br />

suchen, bei denen neben inhaltlich<br />

anspruchsvollen Tätigkeiten und einem<br />

hohen Maß an Flexibilität vor allem auch<br />

planbare Freizeit übrig bleibt.<br />

Arbeitgeber sind für eine erfolgreiche<br />

Positionierung in den Märkten der Zukunft<br />

gezwungen, flexible Arbeitszeitlösungen zu<br />

finden, die ihren Produktionsanforderungen<br />

genügen und gleichzeitig auch auf<br />

Zustimmung bei ihren Mitarbeitern stoßen.<br />

Es klingt fast wie die Quadratur des Kreises:<br />

Flexibler, dem Produktionsbedarf entsprechender<br />

Einsatz von Mitarbeitern in<br />

Schichtsystemen – und die Mitarbeiter<br />

sollen das auch noch attraktiv finden? Die<br />

Frage ist: Kann dies funktionieren?<br />

Erzwungen und befohlen werden kann dies<br />

sicherlich nicht. Ein hohes Maß an Flexibilität<br />

fordert sowohl auf Seiten der<br />

Dr. Burkhard Scherf, Dr. Scherf Schütt &<br />

Zander GmbH, Feldkirchen bei München<br />

Arbeitnehmer als auch bei den Arbeitgebern<br />

ein Umdenken, das nur in Form<br />

eines kontinuierlichen Prozesses<br />

erreicht werden kann. Zur flächendeckenden<br />

Umsetzung sind intelligente<br />

Lösungen gefragt: Arbeitszeitmodelle,<br />

die auf der einen Seite den individuell<br />

unterschiedlichen Grad an Flexibilität<br />

nutzen, den verschiedene Mitarbeitergruppen<br />

mitbringen. Und die andererseits<br />

Anreize für freiwillige Flexibilität<br />

der Mitarbeiter erzeugen.<br />

Das Lösungskonzept hierfür heißt<br />

„Arbeitszeit 4.0“ und die dafür erforderlichen<br />

Werkzeuge sind heute bereits<br />

verfügbar: flexible Schichtsysteme,<br />

systematische Berücksichtigung der<br />

individuellen Flexibilität der Mitarbeiter,<br />

klar strukturierte Planungsprozesse,<br />

individuelle Lebensarbeitszeitmodelle<br />

und leistungsfähige Softwaresysteme zur<br />

Personaleinsatzplanung. Wichtig ist, die<br />

Interessen von Unternehmen und<br />

Mitarbeitern so gut wie möglich aufeinander<br />

abzustimmen. Dazu werden auf<br />

beiden Seiten Kompromisse erforderlich.<br />

Wenn aber die Anforderungen hoch -<br />

flexibler, auch kurzfristig aktualisierter<br />

Produktionspläne zu 90 % abgebildet<br />

werden und gleichzeitig dabei auch die<br />

Mitarbeiterwünsche zu 90 % realisiert<br />

werden können, wäre schon viel erreicht.<br />

Weil die Nutzung freiwilliger Flexibilitätsangebote<br />

der Mitarbeiter ein<br />

zentraler Bestandteil von Arbeitszeit 4.0<br />

ist, führt deren Umsetzung nicht zur<br />

Konfrontation mit Mitarbeitern und<br />

Betriebsräten. Vielmehr ermöglicht<br />

dieses Konzept eine Win-Win-Situation<br />

für Betrieb und Beschäftigte.<br />

www.ssz-beratung.de<br />

8 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


Vorausschauend zu planen, bedeutet<br />

die Effizienz nachhaltig zu steigern.


02<br />

03<br />

01<br />

Entlastung der Mitarbeiter im Fokus<br />

Mit Vakuum-Schlauchhebern gehen Ergonomie und Effizienz Hand in Hand<br />

Ein Hersteller von Armaturen setzt<br />

in seiner neuen Montage- und<br />

Logistikhalle auf Hebetechnik eines<br />

Schwarzwälder Unternehmens.<br />

Vakuum-Schlauchheber optimieren<br />

in Verbindung mit Aluminium-<br />

Leichtlaufkranen die Handhabung<br />

von Kartons und Kisten. Dies erhöht<br />

die Prozesssicherheit und verbessert<br />

die Ergonomie am Arbeitsplatz<br />

deutlich.<br />

Güte ist bei uns die Norm: So lautet der<br />

Leitsatz des Familienunternehmens<br />

Gebr. Kemper GmbH + Co. KG mit Sitz in<br />

Olpe. Das Unternehmen beschäftigt weltweit<br />

rund 850 Mitarbeiter, erzielt einen Jahresumsatz<br />

von mehr als 280 Millionen Euro<br />

und fertigt seine Qualitätsprodukte auf über<br />

42.000 m 2 . Kemper beliefert seine Kunden<br />

weltweit mit hochwertigen Sanitär-Armaturen<br />

für die Trinkwasserinstallation, anspruchsvollen<br />

Rotgussprodukten sowie gewalzten<br />

Bändern aus Kupfer und Kupfersonderlegierungen.<br />

Produkte von Kemper genießen in der<br />

Gebäudetechnik einen hervorragenden Ruf<br />

– Fachgroßhändler, Sanitär-Verarbeiter und<br />

Bauherren von Großobjekten vertrauen auf<br />

diese hochwertigen Komponenten. Um der<br />

steigenden Nachfrage Rechnung zu tragen,<br />

entschloss sich die Unternehmensleitung,<br />

ein neues Werk auf dem Firmengelände zu<br />

bauen. In dem kürzlich bezogenen Bau mit<br />

einer Gesamtfläche von 12 300 m 2 ist auch<br />

ein Logistikzentrum integriert. 36 000 Lagerplätze<br />

für Kleinteilebehälter mit der Abmessung<br />

600 x 400 x 270 mm und 1400 Gitterboxenplätze<br />

stehen dort zur Verfügung.<br />

Ergonomie ganz oben<br />

auf Agenda<br />

Bei Konzeption und Planung des Neubaus<br />

stand neben Materialfluss-Effizienz und<br />

Prozessoptimierung ein weiterer Aspekt<br />

ganz oben auf der Agenda: ergonomisch<br />

gestaltete Arbeitsplätze. „Wir haben uns<br />

dem demografischen Wandel gestellt und<br />

auch für ältere Arbeitnehmer geeignete Bedingungen<br />

geschaffen“, beschreibt Frank<br />

Leistritz, Werkleiter und Prokurist bei Kemper.<br />

Mit dem Projekt habe das Unternehmen<br />

neue Wege beschritten. „Für uns hat<br />

das Thema Ergonomie höchste Bedeutung.<br />

Deswegen haben wir gemeinsam mit den<br />

Spezialisten SSI Schäfer und Asstec innovative<br />

Arbeitsplätze für Logistik und Montage<br />

konzipiert“, sagt er. Diese sind rund angeordnet<br />

und höhenverstellbar. Damit sind<br />

die verschiedenen Behälter für die Mitarbeiter<br />

leichter zugänglich.<br />

10 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


TITEL I MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

01 Für die ergonomische Gestaltung der<br />

Arbeitsplätze bei Kemper sorgen Vakuum-<br />

Schlauchheber, Aluminium-Hängekrananlagen<br />

sowie ein Säulenschwenkkran<br />

02 Bei den Kisten fährt der Greifer in den<br />

Behälter und spannt ihn mit speziellen<br />

Krallen ein. Die eingebaute Klinkenautomatik<br />

ermöglicht schnelles, wechselseitiges<br />

Spannen und Lösen ohne zusätzliche<br />

Handgriffe<br />

03 Für die Kartons kommt ein Doppelgreifer<br />

zum Einsatz. Er lässt sich leicht bedienen und<br />

handhabt die Kartons schonend und sicher<br />

Schlauchheber Jumbo Sprint schont Mitarbeiter<br />

<strong>Der</strong> Schlauchheber JumboSprint eignet sich ideal für das häufige und schnelle<br />

Umsetzen von Gütern bis zu einem Gewicht von 85 Kilogramm. Er besitzt einen<br />

umlaufenden Bügelgriff für eine einfache und intuitive Bedienung: Durch Hochziehen<br />

des Bügels werden die Werkstücke angehoben und durch Runterdrücken wieder<br />

gesenkt. <strong>Der</strong> Griff ist ergonomisch geformt, was die effiziente Handhabung von<br />

Lasten erleichtert und die Gesundheit der Mitarbeiter schont.<br />

Die Intralogistik für das neue Werk hat<br />

Kemper gemeinsam mit dem Lagertechnikspezialisten<br />

SSI Schäfer umgesetzt. Früher<br />

mussten die Mitarbeiter die oft sehr schweren<br />

Behälter von Hand transportieren. Die<br />

Werkleitung suchte nach geeigneten Hebehilfen,<br />

um die Arbeit körperschonender zu<br />

gestalten und die Kisten und Kartons mit<br />

den Armaturen schnell handhaben zu können.<br />

Die Komponenten können pro Behälter<br />

bis zu 50 Kilogramm wiegen.<br />

In dieser Phase war SSI Schäfer mit einem<br />

Tipp zur Stelle: <strong>Der</strong> Bauherr, so die Empfehlung,<br />

solle sich doch an den Vakuum-Spezialisten<br />

J. Schmalz GmbH in Glatten wenden.<br />

Kemper recherchierte im Internet, besorgte<br />

sich Hintergrundinformationen und nahm<br />

schließlich Kontakt mit Schmalz auf. Kurze<br />

Zeit später waren die Experten aus dem<br />

Schwarzwald vor Ort, analysierten das Projekt<br />

und leisteten fundierte Beratung. „Wir<br />

haben schnell erkannt, dass Schmalz über<br />

ein hohes Maß an Know-how verfügt und<br />

waren überzeugt, dass die Produkte zu uns<br />

passen“, beschreibt Leistritz.<br />

Vakuum-Schlauchheber und<br />

Aluminium-Leichtlaufkrane<br />

Die Schmalz Mitarbeiter empfahlen Kemper<br />

den Einsatz von Vakuum-Schlauchhebern<br />

JumboSprint 85 (s. Kasten) sowie von<br />

Aluminium-Leichtlaufkranen.<br />

Weil Kemper für die Montage vorwiegend<br />

Kleinladungsträger (KLT) in Kistenform und<br />

Kartons für den Bereich Verpackung/Versand<br />

nutzt, hat Schmalz zwei verschiedene Greifersysteme<br />

für den JumboSprint geliefert. Ein<br />

Kistengreifer transportiert die KLT. Dazu fährt<br />

der Greifer in den Behälter und spannt ihn<br />

mit speziellen Krallen ein. Die eingebaute<br />

Klinkenautomatik ermöglicht schnelles,<br />

wechselseitiges Spannen und Lösen ohne zusätzliche<br />

Handgriffe. Mittels Vakuum werden<br />

die Kisten dann präzise und sicher gehoben<br />

und gesenkt. Für die Kartons kommt ein<br />

Doppelgreifer zum Einsatz. Dieser lässt sich<br />

leicht bedienen und handhabt die Kartons<br />

besonders schonend und sicher. Bei Kemper<br />

kommen Kleinladungsträger und Kartons zu<br />

je 50 Prozent zum Einsatz. Je nach Bedarf<br />

wechseln die Mitarbeiter die Greifer aus. Dies<br />

geschieht unkompliziert mit Hilfe eines<br />

Schnellwechseladapters. Die Greifer sind mit<br />

wenigen Handgriffen getauscht, der<br />

Schlauchheber ist sofort wieder einsatzbereit.<br />

Systemkompetenz bewiesen<br />

Im Rahmen des Kemper-Projekts hat<br />

Schmalz seine hohe Systemkompetenz unter<br />

Beweis gestellt. Um die Anforderungen an effiziente<br />

Abläufe zu erfüllen, lieferte der Vakuum-Spezialist<br />

passend zu den Schlauchhebern<br />

zusätzlich Aluminium-Krananlagen.<br />

Sie punkten durch ihren Leichtlauf, der für<br />

hohe Ergonomie sorgt und kräftesparendes,<br />

geräuscharmes Verfahren der Lasten ermöglicht.<br />

Die Werkstücke lassen sich durch das<br />

günstige Verhältnis von Eigengewicht zu<br />

Traglast mühelos handhaben. Hochwertige<br />

und verschleißarme Komponenten stellen<br />

eine hohe Zuverlässigkeit sicher. Die Kranlösungen<br />

sind modular aufgebaut und konnten<br />

daher gut in die Montage- und Logistikprozesse<br />

integriert werden.<br />

Schmalz lieferte insgesamt 14 Vakuum-<br />

Schlauchheber JumboSprint 85, mehrere<br />

Aluminium-Hängekrananlagen sowie einen<br />

Säulenschwenkkran. Die Montage und<br />

Inbetriebnahme durch die Schmalz Techniker<br />

ging reibungslos und zügig über die<br />

Bühne. Die Schlauchheber kommen entlang<br />

des Materialflusses an allen wichtigen<br />

Stellen zum Einsatz – vom Wareneingang<br />

über Montage und Qualitätssicherung bis<br />

hin zum Bereich Verpackung und Versand.<br />

Dort setzt Kemper vier weitere Geräte vom<br />

Typ JumboFlex 35 ein. Sie zeichnen sich<br />

durch ihre Einhandbedienung aus und entlasten<br />

die Mitarbeiter beim schnellen Umsetzen<br />

von leichteren Kartonagen bis zu einem<br />

Gewicht von 35 Kilogramm.<br />

Mitarbeiter aktiv entlastet<br />

Die Schnelligkeit der Schlauchheber war<br />

ein wichtiges Argument für Kemper, um<br />

den hohen Umschlag bewältigen zu können.<br />

Aus Sicht von Werkleiter Frank<br />

Leistritz erfüllt die Lösung die Erwartungen<br />

voll und ganz. „Die ersten Erfahrungen sind<br />

sehr positiv. Wir haben die richtige Entscheidung<br />

getroffen“, sagt er. Die Mitarbeiter<br />

nehmen die Vakuum-Schlauchheber<br />

dank der intuitiven und komfortablen Be-<br />

dienung gut an. Auch mit den Aluminium-<br />

Leichtlaufkranen ist der Montage- und Logistikspezialist<br />

sehr zufrieden. „Mit ihnen<br />

können wir unsere Arbeitsinseln leicht erreichen<br />

und größere Distanzen bewältigen.“<br />

Ergonomische Vorteile resultierten aus der<br />

geringen bewegten Masse der Krane. „Für<br />

uns war ihre Leichtgängigkeit sehr wichtig,<br />

denn dadurch werden unsere Mitarbeiter<br />

aktiv entlastet. Dies gilt insbesondere dann,<br />

wenn hohe Umschlaggeschwindigkeit gefordert<br />

ist“, beschreibt Leistritz.<br />

Fazit<br />

Die Zusammenarbeit in den einzelnen Projektphasen<br />

bewertet der Werksleiter als vorbildlich.<br />

Schon in der Beratungsphase habe<br />

ihn die hohe Kompetenz der Schmalz-Mitarbeiter<br />

beeindruckt. „Wir hatten in allen<br />

Projektstufen qualifizierte Ansprechpartner,<br />

die technische Rückfragen schnell beantworteten.“<br />

Die Entscheidung zugunsten<br />

von Schmalz habe sich gelohnt. „Die<br />

Lösungen machen die Arbeitsplätze in unserer<br />

neuen Halle deutlich ergonomischer<br />

und effizienter“, freut er sich.<br />

www.schmalz.com<br />

Video<br />

Im Fokus<br />

Nachhaltigkeit<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Was bewegt die Handhabungstechnik<br />

an der Schwelle zu einem neuen<br />

Industriezeitalter? <strong>Der</strong> Vakuumspezialist<br />

Schmalz schaut in die Zukunft und<br />

gewährt interessante Einblicke in Trends,<br />

Strategien und Entwicklungen.<br />

https://vimeo.com/131515540<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 11


MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Passende Spannmittel gesucht<br />

Baukasten-System mit vielen Adaptionsmöglichkeiten bringt die Lösung<br />

01 02<br />

Für seine Universalmaschine, eine<br />

umgebaute Mori Seiki NZ 2000,<br />

war ein Metallbearbeiter auf der<br />

Suche nach einem Rundum-sorglos-<br />

Spannmittel. Denn die 3-Backenfutter<br />

waren zu groß, zu wuchtig<br />

und nicht gerade rüstfreundlich.<br />

Die Lösung bot das Baukasten-<br />

System mit seinen Adaptionsmöglichkeiten<br />

von Hainbuch. Mittlerweile<br />

hat man alle Maschinen auf<br />

Hainbuch-Spannmittel umgestellt.<br />

Die HeBa Fertigungstechnik GmbH & Co.<br />

KG ist nach einer Insolvenz im Wirtschaftskrisen-Jahr<br />

2009 aus der Firma Paul<br />

Henkel GmbH & Co. KG entstanden. Jürgen<br />

Balting, der <strong>Betriebsleiter</strong> bei Paul Henkel<br />

war, übernahm die Firma. Die Firma musste<br />

zwar komplett umgekrempelt und an die<br />

Anforderungen des Marktes angepasst werden.<br />

Doch nach und nach hat Jürgen<br />

Balting in neue Maschinen, neue Spannmittel<br />

und neue Mitarbeiter investiert.<br />

Heute ist man bei rund 20 Mitarbeitern und<br />

einem überschaubaren, aber hochmodernen<br />

Maschinenpark aus acht Drehzentren<br />

und drei Bearbeitungszentren angelangt.<br />

Damit HeBa seine Kunden, die überwiegend<br />

aus der Automobilindustrie kom-<br />

men, mit Buchsen für Motoren und diversen<br />

anderen Dreh- und Frästeilen versorgen<br />

kann, wird im Dreischichtbetrieb gearbeitet.<br />

Die Losgrößen variieren dabei zwischen 100<br />

und einer Million Bauteilen. Und das kann<br />

nur funktionieren, wenn der Maschinenpark<br />

weitestgehend automatisiert ist. Denn<br />

für einen kleinen Zulieferbetrieb ist dies<br />

enorm wichtig, um so von den hohen Mannkosten<br />

herunter zu kommen und flexibel zu<br />

bleiben. Natürlich braucht es dafür auch die<br />

richtigen Werkzeuge und Spannmittel.<br />

Futter werden zum Problem<br />

Jürgen Balting hat 2010 die erste neue<br />

Maschine bestellt - eine Mori Seiki NZ 2000<br />

DL T2 - und so konfigurieren lassen, wie er<br />

sie braucht, nämlich ganz flexibel. Eine automatisierte<br />

Maschine, die alles kann, Stangenbearbeitung<br />

oder Roboterbearbeitung,<br />

eben eine „eierlegende Wollmilchsau“, wie<br />

er sagt. Die beiden Spindeln auf der Maschine<br />

können autark arbeiten, das heißt<br />

Spindel eins kann komplett andere Teile<br />

machen als Spindel zwei, sie können aber<br />

auch miteinander arbeiten. Die Maschine<br />

ist so programmiert, dass je nach Auslastung<br />

schnell variiert werden kann.<br />

Im April 2011 wurde die Maschine geliefert.<br />

Wegen des 80er Durchlasses auf der<br />

Hauptspindel hat man sich damals für ein<br />

3-Backenfutter entschieden. Doch als es<br />

ans Produzieren ging, stellte sich heraus,<br />

dass die Futter nicht optimal waren. „Um an<br />

dem Futter kollisionsfrei vorbeizukommen,<br />

war die Maschine für ein Futter mit der Größe<br />

01 Das Toplus-Spannfutter mit dem<br />

Backenmodul und die Mori Seiki-Maschine<br />

haben sich bei HeBa als perfektes Gespann<br />

erwiesen<br />

02 Mit seinem Baukasten-System und den<br />

vielen Adaptionen hat es Hainbuch in die<br />

Maschinenräume der Firma HeBa geschafft<br />

250 ausgelegt. Aber durch die 350er<br />

Backenfutter war das natürlich nicht mehr<br />

gegeben. Außerdem war das Rüsten umständlich“,<br />

erläutert Balting. Alternativen waren<br />

gefragt. Balting machte sich auf die Suche.<br />

„Für mich war wichtig, dass es optimal<br />

passt und es verschiedene Adaptionsmöglichkeiten<br />

gibt. Ich wollte nicht immer das<br />

ganze Futter runterbauen. Außerdem war<br />

an der Maschine nicht so viel Platz, dass<br />

man mit einem Kran beikommen konnte,<br />

denn durch den Umbau ist der Bearbeitungsraum<br />

enger geworden. Somit sind wir<br />

bei Hainbuch mit seinem Baukasten-System<br />

und den verschiedenen Adaptionen gelandet.<br />

Die Vorteile lagen auf der Hand:<br />

spannen von außen, innen oder vor dem Futter<br />

mit den Baukastenelementen, schnelles<br />

Rüsten und einfache Handhabung. Mit die-<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

12 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

ser Bandbreite hat das kein anderer Spannmittelhersteller<br />

angeboten“, erklärt er.<br />

Alles perfekt aufeinander<br />

abgestimmt<br />

Bereits im Sommer 2011 wurde die Maschine<br />

auf der Haupt- und Gegenspindel mit dem<br />

sechseckigen Toplus Spannfutter in der<br />

Baugröße 100 ausgestattet. Damit in der Fertigung<br />

gleich aus dem Vollen geschöpft werden<br />

konnte, wurden die Adaptionen Mando<br />

Adapt sowie die Spannköpfe dazugekauft.<br />

Für Jürgen Balting funktioniert das Rüsten<br />

mit den Spannköpfen viel einfacher als mit<br />

den Backen. Seine Meinung dazu: „Selbst<br />

wenn die Backen sauber verzahnt sind, muss<br />

man immer noch mal nachdrehen, und das<br />

ist mühsam. Und mit der Störkontur hatten<br />

wir dann auch keine Probleme mehr, denn<br />

das Toplus Futter ragte nicht so raus wie das<br />

große 3-Backenfutter. Das einzige Manko bei<br />

den Spannköpfen war, dass wir mit ihnen<br />

nur bis Durchmesser 100 spannen konnten<br />

und wir aber auch größere Bauteile hatten.“<br />

Dieses Problem konnte mit dem Backen-<br />

Adapter auch gelöst werden, der mann losen<br />

Bearbeitung stand also nichts mehr im<br />

Wege. Alle Bearbeitungsschritte, vom Fräsen<br />

der Kontur, Querbohrungen rein setzen,<br />

Schrägbohrungen, innen und außen drehen,<br />

Außenkontur drehen, das volle Programm,<br />

waren nun ohne große Aufwände möglich.<br />

Probleme beseitigt<br />

Mit den Hainbuch-Spannmitteln wurden<br />

alle Schwierigkeiten ausgemerzt. Die Rüstzeit<br />

konnte deutlich minimiert werden, die<br />

Störkontur wurde verbessert und es kann<br />

mehr Durchlass gefahren werden. Kurzfristige<br />

Programmänderungen sind durch das<br />

Baukasten-System auch kein Problem<br />

Positive Effekte<br />

mehr, denn das Wechseln von Außenspannung<br />

auf Innenspannung geht sehr schnell.<br />

Zudem gibt es weniger Ausschuss und die<br />

Qualität der Teile hat sich verbessert. Da die<br />

Spannköpfe – anders als beim 3-Backenfutter<br />

– geschlossen sind, kommen keine<br />

Späne mehr hinein. Ein positiver Aspekt,<br />

denn bei HeBa ist das Hauptmaterial zwar<br />

Stahl, von Kugellagerstahl über 16CrMo5<br />

bis zu16 MN, aber neben langem Material<br />

werden auch verzinktes Material oder Gussmaterialien<br />

verwendet. Also eine zusätzliche<br />

Herausforderung für das Spannmittel,<br />

weil unterschiedliche Späne entstehen, von<br />

kurz brechenden Spänen, kleinen Spänen<br />

bis zu Fließspänen. Doch die Spannmittel<br />

von Hainbuch meistern auch das.<br />

Backenmodul der nächsten<br />

Generation<br />

Mit den Hainbuch-Spannmitteln wurden alle Schwierigkeiten bei HeBa ausgemerzt.<br />

Die Rüstzeit konnte deutlich minimiert werden, die Störkontur wurde verbessert<br />

und es kann mehr Durchlass gefahren werden. Kurzfristige Programmänderungen<br />

sind durch das Baukasten-System auch kein Problem mehr, denn das Wechseln von<br />

Außenspannung auf Innenspannung geht sehr schnell. Zudem gibt es weniger<br />

Ausschuss und die Qualität der Teile hat sich verbessert.<br />

03 Benjamin Schuh (re.), Außendienstmitarbeiter<br />

bei Hainbuch, steht Jürgen Balting,<br />

Geschäftsführer bei HeBa, mit Rat und Tat zur<br />

Seite<br />

<strong>Der</strong> Backen-Adapter in Kombination mit<br />

dem Toplus Spannfutter hat lange gute<br />

Dienste geleistet und war eigentlich ausreichend.<br />

Doch als 2013 das Backenmodul<br />

herauskam, war klar, der Backen-Adapter<br />

wird ausrangiert. Weshalb? Das Backenmodul<br />

hatte entscheidende Vorteile, und zwar<br />

einen größeren Hub beziehungsweise<br />

größeren Spannbereich, eine reine Radialspannung,<br />

harte Backen und eine Standardverzahnung.<br />

Beim Backen-Adapter gab<br />

es nämlich keine Standardbacken. Leichter<br />

rüsten lässt sich das Backenmodul auch,<br />

denn es fallen weniger Arbeitsschritte an.<br />

Außerdem sind bei der Bearbeitung eines<br />

Teils mit dem Backen-Adapter dann doch<br />

Probleme aufgetreten. „Wir haben Bauteile,<br />

bei denen wir mit Übergabe in der Maschine<br />

fahren. Die Spindel, die das Teil an die<br />

andere Spindel übergibt, drückt das Teil<br />

leicht gegen die andere Spindel. Und dadurch,<br />

dass der Backen-Adapter in Spannrichtung<br />

mitgeht, hat man nie einen Anschlag<br />

gehabt. Anschlagen mussten wir<br />

außen am Teil und an den Backen, es gab<br />

keine andere Möglichkeit. <strong>Der</strong> ganze Spaß<br />

hat dann mit Übergabe nicht mehr funktioniert.<br />

Wir waren froh, dass die nächste Generation<br />

Backenmodul auf den Markt kam,<br />

so konnten wir fest dagegen fahren“, berichtet<br />

Balting. Von nun an ist auf der Hauptspindel<br />

das Toplus Futter mit dem Backenmodul<br />

montiert und auf der Gegenspindel<br />

das Toplus Futter mit Mando Adapt in dem<br />

Durchmesser, der gerade gebraucht wird.<br />

Andere Spannmittel sind aus<br />

dem Rennen<br />

Da Jürgen Balting absolut zufrieden mit den<br />

Hainbuch Spannmitteln ist, der Service und<br />

die Betreuung auch super funktionieren,<br />

wurden 2012 sukzessive alle Maschinen mit<br />

Stangenlager mit den Toplus Spannfuttern<br />

in der Baugröße 65 ausgestattet. So spart<br />

man jetzt bei der Rüstzeit 25 Minuten, denn<br />

einen Spannkopf auswechseln und die Maschine<br />

wieder einfahren, geht in maximal<br />

fünf Minuten vonstatten.<br />

Die neu bestellte Mori Seiki NLX Maschine<br />

bekommt auf der Haupt- und Gegenspindel<br />

auch ein Toplus Spannfutter in der<br />

Baugröße 100. Eine Maschine arbeitet sogar<br />

mit einem Toplus Carbonfutter. Dass es dazu<br />

kam, ist einer Aktion von Hainbuch geschuldet,<br />

bei der es das Carbonfutter zum<br />

gleichen Preis wie das Stahlfutter gab.<br />

www.hainbuch.com<br />

www.hako.com<br />

22.–25.09.<strong>2015</strong><br />

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<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 13


MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Schrauber sichern Präzision<br />

Lager an Dreh- und Schwenkachsen von Fräsmaschinen prozesssicher montiert<br />

Um die präzise Lagerung der<br />

Dreh- und Schwenkachsen sicherzustellen,<br />

montiert ein Hersteller eine<br />

seiner Fräsmaschinen-Baureihen<br />

mit Hightech-Akkuschraubern. Die<br />

Werkzeuge wurden mit Programmselektoren<br />

ausgestattet und auf<br />

jeweils vier Parametersätze<br />

programmiert. Die Montage der<br />

Achsen mit jeweils über 1000<br />

Verschraubungsschritten geht nun<br />

weitaus genauer und ergonomischer<br />

vonstatten als früher mit<br />

dem Drehmomentschlüssel.<br />

Höchste Präzision ist bei der Montage der<br />

B- und der C-Achse gefordert, mit denen<br />

die Fräsmaschinen der Baureihe Mikron<br />

HPM 450 U eine komfortable 5-Achsenund<br />

Simultan-Bearbeitung erlauben. Beide<br />

Achsen stehen im Winkel von 90° zueinander;<br />

die B-Achse schwenkt die C-Achse, die<br />

ihrerseits eine Drehachse ist und über einen<br />

Palettenteller das zu bearbeitende Bauteil<br />

aufnimmt. Die beiden Lager der Achsen<br />

werden im Gehäuse mit einer Vielzahl von<br />

Schrauben befestigt, desgleichen der Palettenteller<br />

auf dem Klemmring des Lagers.<br />

Mehrere Montageschritte pro<br />

Schraube sichern die Präzision<br />

Bei der hohen Präzision, die diese Maschinen<br />

aufweisen müssen, ist klar, dass das Lager<br />

sehr exakt montiert werden muss und sich<br />

recht von der Zeit, bevor man mit den<br />

Schraubexperten von Atlas Copco Tools<br />

über eine geeignetere Lösung nachdachte.<br />

„Dabei musste man extrem konzentriert arbeiten,<br />

um alle Schrauben in der richtigen<br />

Reihenfolge mit dem richtigen Drehmoment<br />

anzuziehen.“ Denn die Konstrukteure<br />

gaben vor, dass die Schrauben jedes Ringes<br />

über Kreuz und mit drei verschiedenen<br />

Drehmomenten anzuziehen sind. „Außerdem<br />

war es mit den mechanischen Drehmomentschlüsseln<br />

nicht gerade komfortabel.“<br />

Mit einfachen Druckluft- oder Akkuschraubern<br />

waren in diesem Fall drei<br />

Werkzeuge nötig, da jedes Werkzeug nur auf<br />

eines dieser Drehmomente voreingestellt<br />

werden konnte. Man durfte nicht durcheinanderkommen<br />

– und musste zudem anschließend<br />

noch mit dem mechanischen<br />

Drehmomentschlüssel nachknicken, um zu<br />

prüfen, ob wirklich alle Werte stimmten.<br />

„Pro Rundschwenktisch sparen wir durch den Einsatz des Tensor STB<br />

nun dreieinhalb Stunden Montagezeit ein!“<br />

Urs Kaufmann, Abteilungsleiter Komponenten-Montage bei GF Machining Solutions<br />

Die Qualität einer Fräsmaschine wird im<br />

Wesentlichen von der Präzision bestimmt,<br />

mit der sie die Teile fertigt“, erklärt<br />

Urs Kaufmann, Abteilungsleiter Komponenten-Montage<br />

bei der Georg Fischer<br />

Machining Solutions im schweizerischen<br />

Nidau, „und natürlich von der Vorschubgeschwindigkeit,<br />

der Leistung und der Zuverlässigkeit.“<br />

Die Präzision wiederum hänge<br />

von der mechanischen Genauigkeit der<br />

Linearachsen ab und von der „kompensierbaren“<br />

Genauigkeit – das ist die via Software<br />

erreichbare elektronische Korrekturmöglichkeit.<br />

Immer wichtiger werde für die<br />

Anwender außerdem die erzielbare Oberflächengüte:<br />

„Wir entwickeln und bauen<br />

unsere Maschinen exakt auf die Anforderungen<br />

unserer Kunden hin“, betont Kaufmann.<br />

„Damit unterscheiden wir uns von<br />

anderen Anbietern, die in Großserie herstellen.“<br />

Stolz ist der Georg-Fischer-Mitarbeiter<br />

auf die Genauigkeit, mit der die Achsen<br />

der Schweizer Fräsmaschinen aufeinander<br />

abgestimmt werden: „Wir schaffen<br />

es, die Achsen auf zwei Mikrometer genau<br />

zueinander zu montieren!“<br />

nicht verkanten darf. Es muss sichergestellt<br />

sein, dass alle Schrauben mit dem richtigen<br />

Drehmoment angezogen werden. „Früher<br />

haben wir das mit einem einfachen<br />

Akkuschrauber und Drehmomentschlüssel<br />

gemacht“, berichtet Monteur Hanspeter Ob-<br />

540 Schrauben am Drehtisch<br />

Obrecht und seine Monteur-Kollegen<br />

waren also richtig gefordert. Erst recht, als<br />

vor gut drei Jahren eine Neukonstruktion<br />

geplant war – die oben genannte HPM<br />

450 U. „Die hat allein etwa 540 Schrauben<br />

am Drehtisch“, meint Urs Kaufmann. „Da<br />

kamen unsere Mitarbeitenden langsam an<br />

ihre Grenzen.“ Das Unternehmen stellte<br />

daraufhin eine Kosten-Nutzen-Analyse an.<br />

„In der Diskussion mit Atlas Copco Tools<br />

14 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

01 <strong>Der</strong> Drehtisch der Fräsmaschine HPM 450 U hat etwa 540 Schrauben. Hier wird der<br />

äußere Ring des C-Achsen-Lagers mit einem Tensor STB von Atlas Copco Tools montiert<br />

laufen sind, ist der Palettenteller „abgearbeitet“.<br />

Die früher notwendige Prüfrunde<br />

mit dem Drehmomentschlüssel entfällt.<br />

Denn der Schrauber kontrolliert gleichzeitig<br />

den Drehwinkel und erkennt so etwaige<br />

Fehler, zum Beispiel in den Gewinden der<br />

Schrauben. Die Fixierung des Lagers im Gehäuse<br />

verläuft mit etwas höheren Drehmomenten<br />

von 12, 20 und 30 Nm. In der Summe<br />

heißt das: (1 x 44 Schrauben + 2 x 46 Schrauben)<br />

x 4 Montageschritte = 544 Verschraubungen<br />

am Lager der C-Achse – plus weitere<br />

etwa 100 Schrauben an der B-Achse, wieder<br />

mit je vier Ansätzen. Das sind um die 1000<br />

Vorgänge.<br />

02 Montage des Palettentellers auf dem<br />

Klemmring des Lagers der C-Achse. Auf dem<br />

Palettenteller wird später das zu bearbeitende<br />

Bauteil eingespannt<br />

fanden wir heraus, dass es eine genauere,<br />

wirtschaftlichere und weitaus ergonomischere<br />

Lösung gab: den Tensor STB.“ Dieser<br />

Hochleistungs-Akkuschrauber ist mit<br />

eigenen Messwertgebern für Drehmoment<br />

und Drehwinkel ausgestattet, kann eine<br />

Vielzahl von Parametersätzen speichern<br />

und zieht auf Knopfdruck aufs richtige<br />

Drehmoment an – ohne dass der Werker,<br />

wie bei einem Drehmomentschlüssel, den<br />

Arm ständig heranziehen muss.<br />

Wie aufwendig die Montage trotzdem<br />

noch ist, machen die pro Lager (je nach<br />

Serie) etwa 100 Schrauben deutlich, die an<br />

der neuen Mikron-Maschine benötigt<br />

werden: <strong>Der</strong> äußere Ring des C-Achsen-<br />

Lagers, mit dem dieses im Gehäuse fixiert<br />

wird, hat 44 Schrauben, der Klemmring, auf<br />

dem später der Palettenteller fixiert wird,<br />

46. Und der Palettenteller selbst wird am<br />

Ende mit ebenfalls 46 Schrauben montiert.<br />

Hanspeter Obrecht muss in allen Fällen auf<br />

die gleiche Weise vorgehen. Um zum<br />

Beispiel den Palettenteller auf der Welle der<br />

C-Achse zu befestigen, muss er zuerst alle<br />

Schrauben mit 4 Nm anziehen, dann mit<br />

9 Nm und zuletzt alle mit 12 Nm. Dafür sind<br />

in dem Tensor STB drei Parametersätze gespeichert.<br />

Ein Prüfgang mit noch einmal<br />

12 Nm sichert den Prozess zusätzlich ab.<br />

Die Schrauben müssen nach einem festen<br />

Schema in der richtigen Reihenfolge angezogen<br />

werden. Erst wenn alle drei Parametersätze<br />

an allen 48 Schrauben durch-<br />

Ergonomisch und zeitsparend<br />

„Die neue Lösung ist äußerst angenehm,<br />

der Schrauber ist schnell, und ich brauche<br />

mir keine Sorgen mehr zu machen, dass ich<br />

einmal überzogen habe oder die Schrauben<br />

zu locker sitzen“, freut sich Obrecht. Und<br />

Abteilungsleiter Urs Kaufmann ergänzt,<br />

nicht nur die mentale und physische Belastung<br />

sei deutlich gesunken, sondern man<br />

sei wesentlich schneller geworden: „Wir<br />

sparen nun pro Rundschwenktisch etwa 3,5<br />

Stunden Montagezeit ein!“ An zwei Arbeitsplätzen<br />

setzt das Unternehmen vier STB-<br />

Schrauber mit integrierten Programmselektoren<br />

ein, womit 16 verschiedene Parametersätze<br />

bearbeitet werden. Die vier Werkzeuge<br />

ersetzen damit 16 einfachere Tools.<br />

Inzwischen zieht GF Machining Solutions<br />

alle 540 Schrauben des Rundschwenktisches<br />

mit einem der STB-Tools an, allerdings<br />

sind nicht alle so komplex, dass mehrere<br />

Montageschritte nötig wären. Nun will<br />

Kaufmann noch eine Zählfunktion programmieren,<br />

was für den Hightech-Schrauber<br />

STB ein Kinderspiel ist. „Dann würde<br />

das Werkzeug dem Mitarbeitenden auch<br />

gleich eine Rückmeldung geben, ob er wirklich<br />

keine Schraube vergessen hat.“<br />

www.atlascopco.de<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 15<br />

ISEL.indd 1 19.08.<strong>2015</strong> 07:50:25


MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

Zusammenwachsen<br />

Motek und Bondexpo <strong>2015</strong> – die Integration geht weiter<br />

Alleine geht es nicht, Vernetzung ist<br />

gefragt. Das gilt im Prinzip für alle<br />

Lebensbereiche. So auch in der Welt<br />

der Montage- und Handhabungstechnik.<br />

Integrierte Komponenten,<br />

verkettete Prozesse und Industrie<br />

4.0. Das spiegelt sich auf den<br />

Messen Motek und Bondexpo vom<br />

5. bis 8. Oktober in Stuttgart<br />

wieder.<br />

Hier wird Vernetzung gelebt: Seit nunmehr<br />

9 Jahren laufen die beiden Fachmessen<br />

Motek und Bondexpo parallel. Im<br />

Verbund bieten die Fachmesse für Produktions-<br />

und Montageautomatisierung und<br />

die Fachmesse für Klebtechnologien sowie<br />

des stark wachsenden Peripherie-Segments<br />

Verbindungs- und Fügetechnik Kunden<br />

und Anwendern prozessgerechte Detailund<br />

System-/Komplettlösungen aus einer<br />

Hand oder aus kompatiblen Subsystemen<br />

verschiedener Hersteller. Ergänzt durch ein<br />

breites Angebot an Komponenten, Baugruppen<br />

und Subsystemen ist eine hohe Integrationsfähigkeit<br />

gewährleistet, entsprechend<br />

der Industrie-Philosophie oder<br />

besser der Strategie 4.0.<br />

Neues Hallen-Layout<br />

Dabei erscheinen die beiden weltweit anerkannten<br />

Branchen-Events in diesem Jahr in<br />

neuem Hallen-Layout und mit verbesserter<br />

Besucherführung. Das kommt letztendlich<br />

den Ausstellern wie den Fachbesuchern zu<br />

Gute. Da im Vorfeld des Neubaus der Halle<br />

10 bereits erste Anpassungs- und Optimierungs-Maßnahmen<br />

durchgeführt wurden<br />

und weiterhin werden, profitieren alle Beteiligten<br />

schon <strong>2015</strong> von signifikanten Verbesserungen.<br />

Neue Besucherführung<br />

So entfällt die bisherige lineare Besucherstrom-Lenkung<br />

von Halle 1 über die Hallen 3,<br />

5, 7 und 9 bzw. in umgekehrter Richtung,<br />

nämlich dahingehend, dass die Hallen 3, 4, 5,<br />

6, 7, 8 und 9 sowie später 10 nunmehr eine<br />

rechteckige Blockbildung aufweisen. Dies erleichtert<br />

den Übergang zum einen zu den einzelnen<br />

Hallen und zum anderen zu den Fachbereichen;<br />

zumal mit dem jetzt gleichberechtigten<br />

Zugang (Eingänge Ost und West sowie<br />

quer über beide Hallenstränge) eine gewisse<br />

Entzerrung des morgendlichen Runs verbunden<br />

ist. Die Akzeptanz für die Neuerungen ist<br />

bei den allermeisten Ausstellern groß. Die<br />

hohe Akzeptanz hinsichtlich des neuen Messen-Layouts<br />

und das große Vertrauen in Organisation<br />

verdeutlicht auch die Tatsache, dass<br />

sich aktuell bereits 1013 Hersteller und<br />

Anbieter fest angemeldet haben – davon 901<br />

zur Motek und 112 zur Bondexpo.<br />

Neue Nomenklatur<br />

Doch damit der Neuerungen nicht genug,<br />

denn zur Motek <strong>2015</strong> kommt erstmals die<br />

neue Nomenklatur zur Anwendung. Und<br />

auch hier spielt das Thema Vernetzung eine<br />

Rolle, denn sie folgt sowohl der bewährten<br />

Basis-Nomenklatur als auch der mehr denn<br />

je zunehmenden Orientierung nach durchgängigen<br />

Prozessen mit integrierten Prozess-<br />

Stationen. Wie in den beiden vergangenen<br />

Jahren kommt der Produktions- und Montage-<br />

Automatisierung durch Sondermaschinenbauer,<br />

Systemintegratoren und Roboter- Anlagenbau<br />

eine sehr große Bedeutung zu, weshalb<br />

es eine Neuauflage des Spezial-Messeführers<br />

gibt. In enger Zusammenarbeit mit<br />

dem Kooperationspartner Xpertgate wird<br />

außerdem ein weiterer Spezial-Messeführer<br />

zum Thema Füge- und Verbindungstechnik<br />

erstellt. Dieser beinhaltet einerseits<br />

die an der Motek zahlreich vertretene mechanische<br />

und andererseits auch die thermische<br />

Füge- und Verbindungstechnik sowie<br />

Füge- und Verbindungslösungen durch<br />

Kleben etc., womit eine hohe Praxis-Orientierung<br />

gewährleistet ist und die Prozessketten<br />

in allen relevanten Ausprägungen<br />

zur Darstellung kommen.<br />

www.schall-messen.de<br />

16 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Werkstückträger der Generation Industrie 4.0<br />

Auf der Motek gewährt LK Mechanik Einblicke in seine<br />

Zusammenarbeit mit dem Mikromontage- und Automatisierungsspezialisten<br />

arteos. Beide Unternehmen haben in den letzten<br />

Monaten intensiv an der Entwicklung eines Baukastensystems<br />

aus Intelligentem Werkstückträger (IWT)<br />

und Fahrerlosem Transportsystem (FTS) gearbeitet.<br />

Dabei übernimmt der Werkstückträger zentrale<br />

Aufgaben der Produktions- und Prozesssteuerung.<br />

In enger Zusammenarbeit entwickelten LK<br />

Mechanik und arteos gemeinsam mit einem<br />

namhaften Hersteller von FTS inzwischen ein<br />

Praxis-Szenario, indem der Intelligente Werkstückträger mit<br />

einem solchen FTS kooperiert. <strong>Der</strong> Werkstückträger meldet sich<br />

bei seinem Transportfahrzeug an und steuert sich eigenständig<br />

von einer Prozessstufe der Produktion zur nächsten.<br />

Da er selbst Träger der Fertigungsdaten ist,<br />

kommuniziert er in Eigenregie auch mit den jeweils<br />

angefahrenen Maschinen und Anlagen.<br />

Motek: Halle 3, Stand 3200<br />

www.lk-mechanik.de<br />

Fördersystem-Baukasten<br />

für die schnelle Montage<br />

Das Kettenfördersystem VarioFlow plus<br />

von Bosch Rexroth zielt auf eine schnelle<br />

Montage ab und überzeugt durch<br />

besonders leisen und wirtschaftlichen Betrieb. Die Wahl zwischen<br />

sechs Spurgrößen von 65 bis 320 mm, sieben Kettentypen und zwei<br />

Ausführungen in Alu und Edelstahl mit FDA-konformen<br />

Werkstoffen eröffnet ein breites Einsatzspektrum. Mit VarioFlow<br />

plus leistet Bosch Rexroth zudem einen großen Beitrag zur<br />

Geräuschreduzierung, denn der Lauf des Fördersystems ist dank<br />

Gleitleisten mit seitlicher Fixierung, reibungsarmer Materialien und<br />

patentierter Gelenkbolzen besonders leise. Damit weist VarioFlow<br />

plus mit einer Kettenzugkraft von bis zu 1250 Newton zugleich<br />

optimale Gleiteigenschaften auf, die mit einem geringeren<br />

Verschleiß und einer schnellen, funktionssicheren Montage einhergehen.<br />

Mit der Planungssoftware MTpro lässt sich das individuelle<br />

Fördersystem in wenigen Schritten realisieren – von der Auswahl<br />

der Komponenten per „Drag and Drop“ inklusive passender<br />

Werkstückträgersysteme über die Konfiguration bis zur Bestellung.<br />

Motek: Halle 4, Stand 4305<br />

Hochflexibles Bin-Picking-System<br />

live erleben<br />

Die Projektierung und Durchführung von Machbarkeitsuntersuchungen<br />

von Bin-Picking-Roboterzellen sind für die fertigende<br />

Industrie oftmals organisatorisch und zeitlich eine Herausforderung.<br />

Um den Prozess zu erleichtern, stehen bei Mafu Automation<br />

komplette „Griff in die Kiste“-Roboterzellen im Testzentrum zur<br />

Verfügung. Diese können auch auf der Motek live besichtigt<br />

werden. Bin-Picking-Anlagen von Mafu Automation entnehmen<br />

Transportverpackungen wie Gitterboxen oder Kragenpaletten<br />

kontinuierlich chaotisch angeordnete Teile und bestücken bei einer<br />

technischen Verfügbarkeit von größer 95 % entsprechende Nachfolgeprozesse.<br />

Mithilfe des Mafu Workcell Managers und des<br />

Kommunikationsservers wurde das hochflexible System „Griff in<br />

die Kiste – prozesssicher“ entwickelt. Zum<br />

Einsatz kommen dabei Standardroboter<br />

mit sechs Achsen, ein handelsüblicher<br />

Industrie-PC und ein BV-System mit<br />

FireWire-Schnittstelle sowie unterschiedliche<br />

Bin-Picking-Anlagenelemente.<br />

Motek: Halle 4, Stand 4101<br />

www.boschrexroth.com<br />

www.mafu.de<br />

Wir machen<br />

Ihre Maschine<br />

sicher.<br />

Mit dem Sicherheits-<br />

Lichtvorhang und -Lichtgitter<br />

SLC/SLG 445<br />

■ Universell einsetzbar<br />

■ Parametrierung ohne Hilfsmittel<br />

■ „Plug and Play“- Inbetriebnahme mit<br />

integrierter Einrichthilfe<br />

■ Muting-Funktion erhöht Flexibilität<br />

■ Multi Scan-Funktion blendet<br />

Störeinflüsse aus<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf der<br />

MOTEK <strong>2015</strong>, Halle 7, Stand 7103.<br />

of<br />

safety<br />

www.schmersal.com


MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Roboter mit integrierter Ethernet-Schnittstelle<br />

Adept präsentiert die neuen Modelle der Adept eCobra Serie. Diese High-Speed-<br />

Roboter mit Reichweiten von 600 und 800 mm überzeugen durch neue Funktionalitäten.<br />

So sind ab sofort Fließbandverfolgung und Verpackungsapplikationen mit<br />

der Verpackungssoftware Adept PackXpert auch ohne externen SmartController<br />

realisierbar. Die neuen Modelle werden über Ethernet angebunden und verfügen<br />

über eine integrierte Steuerung und Verstärkereinheit, so dass sie völlig autark,<br />

ohne jegliche externe Steuerung<br />

agieren können. Das neue,<br />

vollwertige, mitgelieferte Betriebssystem<br />

unterstützt bis zu 28 Tasks. Im Vergleich zu<br />

den Vorgängermodellen sind die Roboter durch die<br />

integrierte Ethernet-Schnittstelle wesentlich<br />

kommunikativer und durch den neuen Prozessor<br />

auch noch schneller als die bisherigen Modelle. Alle<br />

Systeme sind mit einer verbesserten Programmiersoftware<br />

ausgestattet. Die neue All-in-one-Software<br />

ermöglicht neben einem 3D-CAD-Daten Import,<br />

Bildverarbeitungs- und Roboterprogrammierung<br />

auch die graphische Produktverwaltung sowie eine<br />

Offline-Programmierung im Emulationsmodus.<br />

Motek: Halle 7, Stand 7410<br />

www.adept.de<br />

Anzeige<br />

BETONBODEN<br />

ABGESACKT?<br />

Sanierung im laufenden Betrieb<br />

www.uretek.de<br />

Roboterapplikation zur vollautomatischen Beschickung<br />

von Laseranlagen<br />

URETEK.indd 1 17.04.<strong>2015</strong> 11:14:11<br />

Laser Flex heißt die neue Roboterapplikation für Blech der Friedrich Remmert GmbH zur vollautomatischen<br />

Beschickung von Laseranlagen. Laser Flex ist mit zwei Automationseinheiten – einem Versorger<br />

und einem Entsorger – ausgestattet. Remmert entkoppelt so die Beschickung der Laseranlage. Nach<br />

dem Blechzuschnitt hebt die Gabeleinheit des neuen Systems die bearbeitete Metallplatte vom<br />

Wechseltisch des Lasers. Zeitgleich holt die Vakuumeinheit eine neue Platine aus dem angeschlossenen<br />

Lager. Sobald der Entsorger die Blechplatte rücklagert oder sie neben der Maschine bereitstellt, bestückt<br />

der Versorger den Laser mit der neuen Platte. Lediglich 60 Sekunden benötigt Laser Flex dafür. Entsprechend<br />

der unterschiedlichen Nutzeranforderungen ist Laser Flex für Bleche in den Formaten 3015 und<br />

4020 konzipiert. Dank Standardschnittstellen zu SPS und IT können mehrere Laser<br />

gleichzeitig herstellerunabhängig integriert und parallel durch eine einzige<br />

Roboterapplikation mit Material versorgt werden. Flexibel gestaltet ist auch der<br />

Anschluss an die Lagertechnik. Für einen schnellen Zugriff<br />

können Anwender die Bleche im unmittelbaren Produktionsumfeld<br />

via Ein- oder Doppelturmlager bevorraten.<br />

Arbeitsplätze<br />

effizient gestalten<br />

Sonderlösungen bei der<br />

Betriebseinrichtung stehen bei<br />

Hahn+Kolb auf der Motek im<br />

Fokus. <strong>Der</strong> Werkzeug-Dienstleister<br />

und Systemlieferant<br />

präsentiert Ausstattungen, die<br />

sich an besondere Anforderungen<br />

anpassen lassen.<br />

Zentrales Element des<br />

Messestands ist eine Gruppenwerkbank<br />

mit Rollenbahn und<br />

Hebehilfe, mit der der<br />

Hersteller die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

für Arbeitsplätze<br />

zeigt. Zu seinen Dienstleistungen<br />

gehören neben der<br />

Beratung in Einrichtungs- und<br />

Produktfragen auch die<br />

Planung neuer Betriebsstätten<br />

und die Erweiterung von<br />

Montagelinien. Ebenfalls<br />

vorgeführt auf der Messe wird<br />

die Ausstattung von Arbeitsplätzen<br />

nach den 5S-Prinzipien.<br />

Für mehr Übersicht in<br />

der Werkzeugschublade<br />

sorgen Hartschaumeinlagen,<br />

die der Anwender selbst<br />

gestalten kann. Hahn+Kolb<br />

zeigt einen Werkzeugscanner,<br />

der sich mit Plug & Play und<br />

USB-Anschluss mit dem PC<br />

verbinden lässt und mit dem<br />

passgenaue Einlagen gefertigt<br />

werden.<br />

Motek: Halle 6, Stand 6520<br />

www.remmert.de<br />

www.hahn-kolb.de<br />

A r be<br />

i t s p l At z s y s t e m e : Vol l e s p ro g r A m m .<br />

e r go<br />

n o m i s c h , flexibel und effizient.<br />

Entdecken Sie unendliche Möglichkeiten für Ihren individuellen Workflow.<br />

MOTEK <strong>2015</strong><br />

Messe Stuttgart<br />

5. – 8. Oktober • Halle 6, Stand 6240<br />

TRESTON Deutschland GmbH • Hamburg • Tel. (040) 8816 5022 0 • www.treston.de<br />

Ein Unternehmen der TRESTON OY Finnland<br />

TRESTON.indd 1 10.08.<strong>2015</strong> 11:28:01<br />

18 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


Schraubsysteme und Drehmomentschlüssel<br />

normenkonform vor Ort prüfen<br />

Zur Durchführung von Montageprozessen<br />

mit hochwertigen Ergebnissen<br />

ist es notwendig, dass nur Werkzeuge<br />

eingesetzt werden, die eine nachgewiesene<br />

Leistungs fähigkeit besitzen,<br />

was wiederum über eine entsprechende<br />

Prüfung belegt wird. Bei der<br />

Kalibrierung oder Zertifizierung von<br />

Drehmoment-Schraubwerkzeugen ist es erforderlich, dass die<br />

Prüfungen unter reproduzierbaren Bedingungen erfolgen. Das<br />

mobile Prüfcenter Schatz-combiTEST bietet jetzt erstmals die<br />

Möglichkeit, sämtliche Werkzeuge, die in der Montage eingesetzt<br />

werden, also automatische Schraubsysteme und Hand-Drehmomentschlüssel,<br />

schnell und normenkonform vor Ort zu prüfen.<br />

Motek: Halle 5, Stand 5530<br />

www.schatz.ag<br />

Mit bestem Wissen<br />

und Gewissen.<br />

Die Weltleitmesse live erleben!<br />

Mehr denn je zuvor sind sicheres und gesundes Arbeiten<br />

Themen, die in modernen und zukunftsorientierten<br />

Unternehmen im Fokus stehen. Denn sie führen<br />

zu Motivation, Produktivität und sichern den<br />

Unternehmenserfolg. Informieren Sie sich bei<br />

rund 1.800 Ausstellern aus aller Welt über die<br />

neuesten Entwicklungen in den Bereichen:<br />

> Persönlicher Schutz<br />

> Betriebliche Sicherheit<br />

Gleichgroße Werkstücke einfach spannen<br />

Für Spann-Anwendungen, bei denen nicht<br />

genug Platz ist, um einen langen Hebel<br />

anzusetzen, bietet Enemac Kraftspannmuttern<br />

der Reihe ESB an. Ihr<br />

integriertes Planetengetriebe wird durch<br />

eine kleine Mutter außerhalb des<br />

Gehäuses ohne großen Kraftaufwand<br />

angetrieben. Dadurch wird das Innengewinde<br />

etwas eingezogen und das<br />

Gegenstück fest gespannt. So kann eine<br />

Kraft von 6 bis 20 t manuell ausgeübt werden. Das Modell ist für<br />

gleichbleibend große Teile gedacht, da die Einschraubtiefe durch<br />

die Sacklochbohrung begrenzt ist. Es ist erhältlich für Gewinde von<br />

M12 bis M64, auf Anfrage auch mit Sondergewinden.<br />

www.enemac.de<br />

> Gesundheit bei der Arbeit<br />

Setzen Sie auf Sicherheit<br />

mit der A+A <strong>2015</strong>!<br />

www.aplusa.de/erleben<br />

27. –30. Oktober <strong>2015</strong><br />

Düsseldorf, Germany<br />

Vom Arbeitsplatzsystem zur komplexen<br />

Montagelinie<br />

Auf der Motek präsentiert<br />

Bott das Arbeitsplatzsystem<br />

avero. Ein Beispiel für eine<br />

avero Fertigungslinie stellt<br />

Bott gemeinsam mit dem<br />

Kooperationspartner<br />

Armbruster Engineering vor.<br />

Sie veranschaulicht einen<br />

gesamten Fertigungsprozess:<br />

vom Kommissionieren der<br />

Bauteile über ihr Verbauen hin zur Prüfung und schließlich zum<br />

Verpacken und Versand. Sämtliche Abschnitte der Montagelinie<br />

bestehen aus avero-Elementen. Armbruster Engineering integriert<br />

Elemente zur Prozessabsicherung in die Fertigungslinie.<br />

Persönlicher Schutz, betriebliche Sicherheit<br />

und Gesundheit bei der Arbeit<br />

Internationale Fachmesse mit Kongress<br />

www.AplusA.de<br />

Motek: Halle 4, Stand 4520<br />

www.bott.de


MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Paletten-Umlaufsystem mit neuen Komponenten<br />

Das neue Paletten-Umlaufsystem<br />

UMS von Minitec soll eine sehr<br />

wirtschaftliche Lösung mit<br />

geringstem Raumbedarf für die<br />

Verkettung von Bearbeitungsmaschinen,<br />

Arbeitsplätzen,<br />

Handhabungsgeräten oder für<br />

Roboter-Zuführungen sein. In dem<br />

neuen System werden die Paletten auf präzisen Linearführungen<br />

mit wartungsfreien Laufrollen geführt. Damit wird die exakte Positionierung<br />

der Paletten sichergestellt und der Energieaufwand<br />

deutlich reduziert. Die entladenen Paletten werden am Ende der<br />

Förderstrecke von einem formschlüssigen Greifer vertikal umge -<br />

lenkt und hängend auf der Unterseite zurücktransportiert. Dabei ist<br />

das Anstauen der Paletten sowohl auf der Förderebene wie beim<br />

Rücktransport der entladenen Werkstückträger möglich. Das System<br />

erlaubt sogar die Verwendung als Hängebahn mit Palettenrücklauf<br />

auf der Oberseite. Das System ist lieferbar in Standardbreiten von<br />

400, 500 und 600 mm, andere Breiten sind auf Anfrage realisierbar.<br />

Die maximale Länge der<br />

einzelnen Paletten beträgt Anzeige<br />

270 mm, wobei die<br />

Paletten miteinander<br />

verbunden werden<br />

können. Das maximale<br />

Gewicht/Palette beträgt<br />

140 kg, die Gesamtbelastung<br />

bis zu 1200 kg.<br />

Motek: Halle 5, Stand 5020<br />

www.minitec.de<br />

Innovative Software Solutions<br />

Innovative Applikationen mit Profil- und Lineartechnik<br />

ZNT.indd 1 13.02.<strong>2015</strong> 13:18:47<br />

Eine flexible Monitorhalterung für Industrieanwendungen,<br />

zwei zusätzliche Modelle der Hubsäulenbaureihe<br />

Multilift und der neue Schwerlastzylinder SLZ 63<br />

sind die Produktneuheiten, die RK Rose+Krieger GmbH<br />

auf der diesjährigen Motek vorstellt. Zudem präsentiert<br />

der Mindener Antriebsspezialist anhand von<br />

Messeexponaten einfallsreiche Anwendungen seiner<br />

Lineartechnik, darunter einen omnidirektionalen<br />

MH_Automotive_<strong>2015</strong>_90x130 Transportwagen 31.08.15 und 18:36einen Seitehöhenverstellbaren<br />

1<br />

Pick-by-Light-Arbeitsplatz. Darüber hinaus können<br />

sich die Besucher der Messe auch über Linearachsen<br />

für den Reinraum der Baureihe RK Duoline Clean und<br />

ein Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts zum<br />

Thema Arbeitsplatzgestaltung informieren.<br />

Motek: Halle 4, Stand 4430/4430-1<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

Ringtakt-Montageanlage mit<br />

85 Takten in der Minute<br />

Contexo präsentiert eine neuentwickelte Ringtakt-Montageanlage.<br />

Diese schlüsselfertig gelieferte Sondermaschine montiert<br />

Verschlüsse für Medizinprodukte mit einer Geschwindigkeit von<br />

85 Takten in der Minute. Dazu führt der Hersteller die Anlage mit<br />

bis zu zehn parallelen Werkstückaufnahmen aus. Kern der Anlage<br />

ist ein Ringtransfer mit fester Teilung, der dem getaktet angetriebenen<br />

Werkstückträger-Transport dient. <strong>Der</strong> patentierte Antrieb<br />

ermöglicht einen Stationsvorschub von 250 mm je Takt in der<br />

Minute. Bearbeiten lassen sich Bauteile mit Größen bis 100 x 100 mm.<br />

Je nach Einsatz kann die Anlage mit bis zu 28 Arbeitsstationen<br />

ausgestattet sein. Jede Handhabungseinheit ist kurvengesteuert.<br />

Das macht sie schnell und zuverlässig. Mit der online integrierten<br />

Laserschweißeinheit sowie einem<br />

Kamerasystem produziert und prüft die<br />

Maschine fertige Produkte innerhalb von<br />

Millisekunden. Dank integriertem Schaltschrank<br />

ist die Anlage sehr kompakt.<br />

Motek: Halle 3, Stand 3028<br />

Ergonomisch mit Vakuum!<br />

Von Presswerk bis Endmontage – Vakuumheber und Kransysteme<br />

von Schmalz sind der Schlüssel für ergonomische und<br />

effiziente Handhabungsprozesse in der Automobilbranche.<br />

www.schmalz.com/handhabungssysteme | Tel. +49 7443 2403-301<br />

J. Schmalz GmbH,Aacher Str. 29, D-72293 Glatten, schmalz@schmalz.de, www.schmalz.com<br />

Besuchen Sie uns auf der Motek in Stuttgart Halle 3, Stand 3020<br />

www.contexo-gmbh.de<br />

in sozialen Netzwerken:<br />

www.Facebook.com/<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong><br />

www.twitter.com/<strong>Der</strong>_Betriebslei<br />

20 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong><br />

Schmalz.indd 1 01.09.<strong>2015</strong> 08:45:10


Lichtschranken Typ 4 oder Typ 2 für verschiedenste<br />

Anwendungen<br />

Mit dem Sicherheits-Überwachungsgerät MSI-TRM werden die Lichtschranken SLS 46C<br />

zu Typ 4 Sensoren, mit dem MSI-TR1 zu Typ 2 Sensoren. Ob Typ 4 oder Typ 2 – die<br />

Überwachungsgeräte sind Teil einer großen Produktfamilie für verschiedenste<br />

Anwendungen in den Bereichen Intralogistik, Verpackungstechnik, Montage/Hand -<br />

habung. Typ 4 Sensoren haben im Moment eine besondere Relevanz. Denn die<br />

angepassten Normen IEC 61496-1 und EN 614961-1 stufen bei Typ 2<br />

Sensoren das Performance Level von PL d auf PL c herab. Infolge<br />

dessen ist, wenn gemäß einer Risikobeurteilung ein Performance Level<br />

PL d erforderlich ist, eine Absicherung mit Typ 2 Sensoren nun nicht<br />

mehr möglich. Hierfür müssen jetzt Typ 4 Sensoren eingesetzt werden.<br />

Die neue Sicherheits-Lichtschranke von Leuze ist hier eine geeignete<br />

Lösung. Innerhalb der Baureihe stehen Sensorvarianten mit Rotlicht<br />

oder Infrarot, mit M12-Stecker oder Kabelanschluss zur Verfügung.<br />

Motek: Halle 7, Stand 7526<br />

www.leuze.com<br />

Vereinfachte Integration von<br />

Lasermarkierern in Fertigungslinien<br />

Mit seiner Leitmarke Technifor präsentiert Gravotech, der<br />

Spezialist in der Gravier- und Markiertechnologie, auf der<br />

Motek eine Neuheit, die die Integration von Lasern in<br />

Produktionslinien maßgeblich vereinfachen soll:<br />

Mini-Inline wird auf dem Laserkopf montiert und bildet eine Art Schutztrichter zwischen<br />

dem Laserkopf und dem zu markierenden Werkstück. Dadurch kann eine Abschirmung<br />

des Laserstrahls nach außen gewährleistet werden und das System erreicht somit die<br />

sichere Laserklasse 1. Diverse Sicherheitssysteme verhindern eine Laseremission, falls<br />

Mini-Inline nicht dicht auf dem Werkstück aufsitzt. Zusätzliche Laserschutzgehäuse und<br />

Schließeinrichtungen werden dank dieses Laserschutzkonzepts überflüssig. Dadurch wird<br />

die Integration des Lasers in eine bestehende Fertigungslinie oder die Planung einer<br />

neuen Fertigung erheblich vereinfacht.<br />

Motek: Halle 7, Stand 7432<br />

www.technifor.de<br />

Sicherheitssensor mit RFID-Technologie<br />

Auf der Motek zeigt die Schmersal-Gruppe ihre neue Generation an Sicherheitsschaltern,<br />

die die Erwartungen der Maschinenbauer in Bezug auf Flexibilität, höhere Produktivität<br />

und Kosteneffizienz erfüllen soll. Ein Beispiel dafür ist der Sicherheitssensor RSS 16: Er<br />

verfügt nicht mehr über einen mechanischen Betätiger, vielmehr erfolgt die Identifikation<br />

des Targets berührungslos. Die RFID-Technologie bildet dabei die Basis, die den Sicherheitssensor<br />

zur kommunikationsfähigen Komponente im Sinne neuer Industrie<br />

4.0-Konzepte macht. So ermöglicht der RSS 16 etwa eine hohe Toleranz bei Türversatz,<br />

indem er bei Erreichen der Versatzgrenzen noch vor Abschalten der Maschine ein elektronisches<br />

Warnsignal weitergibt. Das heißt, der Anwender kann bei Türversatz frühzeitig<br />

eingreifen, um Produktionsausfälle zu vermeiden. Zu den weiteren<br />

Vorteilen des RSS 16 gehört die Möglichkeit, das Target von drei Seiten<br />

anzufahren. Dadurch fügt sich der Sensor problemlos in unterschiedlichste<br />

Montagesituationen ein.<br />

Eine Videoanimation zum RSS 16 finden Interessierte unter:<br />

www.youtube.com/kaschmersal<br />

Motek: Halle 7, Stand 7103<br />

www.schmersal.com


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

High-end-Maschinen als Erfolgsbasis<br />

Hoch automatisierte 5-Achsen-Frästechnik als Schlüssel zu Flexibilität und Wirtschaftlichkeit<br />

01 Eines von zwei Stand-alone-Systemen für<br />

die hochflexible Präzisionsteilefertigung bei<br />

Prodrive Technologies<br />

Flexibel und gleichzeitig wirtschaftlich<br />

zu fertigen, ist das A und O in<br />

der Auftragsfertigung. Um dies<br />

sicherzustellen setzt ein niederländisches<br />

Unternehmen auf CAD-/<br />

CAM-Fertigungsprozessen und<br />

High-end-Produktionstechnik wie<br />

z. B. das hoch automatisierte<br />

5-Achsen-Fräsen.<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

Ready-to-use-Products oder Auftragsfertigung<br />

als Teil- sowie Komplettlösungen<br />

aus einer Hand – damit hat sich der niederländische<br />

Mittelständler Prodrive Technologies<br />

in kurzer Zeit einen Namen gemacht<br />

und wird heute von Hightech-Unternehmen<br />

aus verschiedensten Branchen als<br />

Partner mit der Entwicklung und Baugruppen-/Gerätefertigung<br />

beauftragt. Das<br />

mit gut 20 Jahren noch junge Unternehmen<br />

tickt“ ganz offensichtlich anders als die<br />

meisten der klassischen Auftragsfertiger<br />

und sieht sich als Vertical Integrator, denn<br />

in der heute 750 Beschäftigte zählenden<br />

Prodrive-Gruppe sind so gut wie alle für die<br />

autarke Fertigung relevanten Technologie-<br />

Disziplinen vertreten. Damit wiederum unterscheidet<br />

sich Prodrive Technologies wesentlich<br />

von spezialisierten Dienstleistern,<br />

die sich nur auf eine oder wenige Technologien<br />

konzentrieren.<br />

Den Verantwortlichen in der mechanischen<br />

Fertigung verlangt die gelebte Philosophie<br />

Ready-to-use-Products demnach<br />

die Fähigkeit ab, sowohl schnell und flexibel<br />

als auch technologisch und qualitativ<br />

auf höchstem Niveau auf die Wünsche der<br />

Kunden bzw. der hauseigenen Fertigung<br />

eingehen zu können. Allgemeiner Tenor ist:<br />

„Wir sind in den Bereichen Elektronik und<br />

Mechanik bezüglich Entwicklung und Fertigung<br />

vollkommen autark. Selbiges gilt natürlich<br />

auch für die Software, sodass der<br />

Kunde bei uns alles aus einer Hand bekommt<br />

- und dies in optimal abgestimmter<br />

Form von der Entwicklung bis zur JIT-Lieferlogistik.<br />

Das erfordert einen hohen Aufwand<br />

an Technologien, Verfahren und Kapazitäten,<br />

wobei alle Prozessschritte selbstredend<br />

wirtschaftlich ablaufen müssen.<br />

Deswegen setzen wir, wann immer möglich<br />

und sinnvoll, auf einen hohen Grad an Prozess-Integration<br />

und Automation, um die<br />

vorhandenen Technologie-Einrichtungen<br />

im bedienten Einschicht- plus im automatisierten<br />

Nachtschichtbetrieb maximal ausnutzen<br />

zu können.“<br />

Einstieg in 5-Achsen-Technik auf<br />

höchstem Niveau<br />

Dass man sich dabei nicht scheut, sozusagen<br />

von Null auf Hundert in Hochtechnologien<br />

zu investieren, was ja die Beschaffung<br />

von Maschinen und Werkzeugen sowie<br />

vor allem die Rekrutierung und Ausbildung<br />

von Fachpersonal mit sich bringt,<br />

verdeutlicht das Beispiel der hochautomatisierten<br />

Fertigung von Mechanik-Bauteilen<br />

auf 5-Achsen-Bearbeitungszentren. Lag<br />

nämlich der fertigungstechnische Fokus<br />

von Prodrive Technologies in den sehr<br />

schnell gewachsenen Werken Eindhoven<br />

und Son zunächst auf der Elektronik und<br />

Elektromechanik, so stellte sich mit der Zeit<br />

heraus, dass vor allem die extern zugelieferte<br />

Mechanik die eigenen produktionstechnischen<br />

Abläufe einengt und die Lieferfähigkeit<br />

gegenüber den Endkunden beeinträchtigt.<br />

Folgerichtig fiel die strategische<br />

Entscheidung, die mechanische Fertigung<br />

selbst in die Hand zu nehmen.<br />

22 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

02 BAZ für die Komplettbearbeitung sowohl<br />

hochpräziser, komplexer Kühlkörper-<br />

Grundplatten als auch filigraner Präzisionsbauteile<br />

für mechatronische Baugruppen<br />

03 (v.l.n.r.) Sietze de Jong, Group Leader<br />

Operations bei Prodrive Technologies, Geert<br />

Cox, Managing Director Hermle-Nederland B.V.<br />

und der Maschinenbediener Chris van Helmond<br />

04 Komplexes 5-Achsen-Hochpräzisionsbauteil<br />

für mechatronische<br />

Baugruppen und Geräte<br />

Auf der Suche nach leistungsfähigem<br />

Equipment kam Prodrive Technologies mit<br />

Geert Cox von Hermle Nederland B.V. in<br />

Kontakt und legte ein auf die möglichen<br />

Bauteilgrößen abgestimmtes Anforderungsprofil<br />

vor. Favorisiert wurden u. a.<br />

5-achsige-Komplett-/Simultan-Bearbeitung,<br />

die bediente Einschicht- sowie die Nachtschicht-Fertigung<br />

von Einzelteilen und<br />

Kleinserien mit Werkstücken unterschiedlicher<br />

Lauf-/Bearbeitungszeiten, und<br />

schließlich ein stufenweiser Einstieg mit der<br />

Option zur nachträglichen Automatisierung.<br />

Nach eingehender Analyse und Beratung<br />

entschloss man sich bei Prodrive Technologies,<br />

„in die Vollen“ zu gehen und beschaffte<br />

ein 5-Achsen-Hochleistungs-Bearbeitungszentrum<br />

der Maschinenfabrik Berthold<br />

Hermle AG vom Typ C 42 U mit Werkzeug-<br />

Zusatzmagazin ZM 160. Das erste 5-Achsen-Bearbeitungszentrum<br />

legte auch den<br />

Grundstein zum sukzessiven Auf- und Ausbau<br />

der Abteilung zur Fertigung flächiger<br />

und kubischer Mechanikteile wie zum Beispiel<br />

komplexe Kühlkörper für Elektronikbaugruppen<br />

oder auch höchst filigraner<br />

Komponenten für funktionsintegrierte<br />

Mechatronik-Baugruppen.<br />

Mittlerweile fünf 5-Achsen-BAZ<br />

im Einsatz<br />

Um neben den benötigten Kapazitäten<br />

auch die gewünschte Flexibilität sicherstellen<br />

zu können, investierte Prodrive Technologies<br />

in kurzen Abständen in vier weitere<br />

nahezu identisch ausgerüstete 5-Achsen-<br />

Hochleistungs-Bearbeitungszentren vom<br />

Typ C 42 U, sodass sich heute fünf solcher<br />

Die Maschinen werden im bedienten Einschicht- plus im<br />

automatisierten Nachtschichtbetrieb maximal ausgenutzt<br />

Produktivitäts-, Qualitäts- und Flexibilitäts-<br />

Pusher im Einsatz befinden.<br />

Aktuell besteht die neue Fräsabteilung<br />

bei Prodrive Technologies aus drei per<br />

Robotersystem RS 2 verketteten Bearbeitungszentren<br />

C 42 U und zwei als Standalone-Systeme<br />

platzierten Bearbeitungszentren<br />

C 42 U. Dem zuerst beschafft BAZ C<br />

42 U folgten ein zweites und das Robotersystem<br />

RS 2, und in diese Anlage wurde<br />

dann später noch das dritte BAZ C 42 U integriert.<br />

Darüber hinaus beschaffte sich<br />

Prodrive Technologies die beiden erwähnten<br />

Stand-alone-Maschinen C 42 U, die vor<br />

allem zur bedienten hoch flexiblen Prioritäts-Fertigung<br />

schnell benötigter Einzelteile<br />

und kleiner Serien eingesetzt werden. Die<br />

per Robotersystem und Werkstückmagazin<br />

verketteten Bearbeitungszentren C 42 U<br />

kommen bevorzugt für die JIT-orientierte<br />

Klein- und Mittelserien-Fertigung „Rundum-die<br />

Uhr“ sowie zur gemeinsamen Fertigung<br />

ganzer Teilefamilien mit hohen Anforderungen<br />

an die Passgenauigkeit und Bauteil-Kompatibilität<br />

zum Einsatz.<br />

Alle BAZ C 42 U sind mit Hauptspindeln<br />

mit max. Drehzahl 18 000 min -1 , NC-<br />

Schwenkrundtisch mit Torqueantrieb und<br />

Durchmesser 440 mm, Werkzeugaufnahme<br />

HSK-A 63, IKZ-Hochdruckkühlmittelzufuhr<br />

80 bar sowie Nullpunkt-Werkstückspannsystem<br />

ausgerüstet. Zudem weisen die beiden<br />

als Stand-alone-Systeme aufgestellten<br />

Bearbeitungszentren C 42 U jeweils Zusatzmagazine<br />

ZM 160 mit weiteren 160 Werkzeugen<br />

auf. Damit stehen inklusive der Basiswerkzeugmagazine<br />

mit jeweils 42 Plätzen<br />

pro Stand-alone-Maschine insgesamt<br />

mehr als 200 Werkzeuge zur Verfügung, die<br />

eine unterbrechungsfreie Komplettbearbeitung<br />

komplexester Präzisionsteile oder<br />

ganzer Werkstückfamilien gewährleisten.<br />

Partnerschaft auf Augenhöhe<br />

Insgesamt sind die Verantwortlichen von<br />

Prodrive Technologies sehr zufrieden mit<br />

der Partnerschaft mit Hermle und die in<br />

allen Phasen beim Einstieg und der Weiterentwicklung<br />

der 5-Achsen-Technologie im<br />

Hause Prodrive Technologies gewährte Unterstützung:<br />

„Ausgehend von den möglichen<br />

Bauteilgrößen wählten wir hier die<br />

Baugröße C 42 U, was sich als richtig erwies,<br />

weil wir große Grundplatten für Kühlbaugruppen<br />

genauso präzise fertigen können<br />

wie Kleinteile mit wenigen Millimetern<br />

Kantenlänge. Im Normalfall bewegen sich<br />

die Stückzahlen zwischen 10 und 500, aber<br />

öfters sind auch Prototypen und Einzelteile<br />

zu fertigen, die naturgemäß sehr schnell benötigt<br />

werden. Da kommt uns das offen<br />

konzipierte und damit hoch flexibel nutzbare<br />

Fertigungssystem, bestehend aus der<br />

verketteten Dreifach-Anlage mit den drei<br />

BAZ und den beiden Stand-alone-Systemen,<br />

sehr entgegen. Zumal wir pro Woche<br />

zwischen 20 und 50 neue Werkstücke zu bearbeiten<br />

haben.“<br />

Mit dem Aufbau der eigenen mechanischen<br />

Fertigung auf Basis der 5-Achsen-<br />

Technologie von Hermle ist man in der Lage,<br />

den Kunden optimale Lösungen anzubieten<br />

und diese auch schnell zu realisieren.<br />

Außerdem konnte Prodrive<br />

Technologies mit dem Baustein mechanische<br />

Präzisionsteile-Fertigung auch die<br />

letzte Lücke schließen, sodass der Lohnfertiger<br />

heute in allen relevanten Produktionsbereichen<br />

autark ist und die gesamte Prozesskette<br />

für Ready-to-use-Products in<br />

Eigenverantwortung darstellt.<br />

www.hermle.de<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 23


Zerspanprozesse auf dem Prüfstand<br />

Optimierung von Werkzeugen und Bearbeitungsstrategien steigert Effizienz<br />

Zirka drei Wochen weniger Zerspanungszeit<br />

bei der Herstellung von<br />

Paletten für ein Unternehmen der<br />

Flugzeugindustrie: Das ist das<br />

Ergebnis der Zusammenarbeit des<br />

Auftragsfertigers mit einem<br />

Werkzeugspezialisten, der für jeden<br />

Fertigungsschritt sowohl die<br />

optimalen Werkzeuge als auch die<br />

passenden Bearbeitungsstrategien<br />

anbieten konnte.<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

<strong>Der</strong> Maschinen- und Anlagenbauer MSB<br />

GmbH & Co. KG in Bischofheim in der<br />

Rhön stellt individuelle Lösungen und<br />

Kleinserien im Schweißbau her, wie beispielsweise<br />

Paletten für die Flugzeugindustrie.<br />

Obwohl diese relativ groß sind, kommt<br />

es trotzdem auf kleinste Toleranzen an.<br />

Denn nur so lassen sich die präzise gefertigten<br />

Flugzeugteile schadensfrei zwischen<br />

den Bearbeitungsstationen befördern.<br />

Die Vorgabe eines Flugzeugbauers, der<br />

60 Paletten orderte, waren daher unmissverständlich:<br />

Die Oberfläche sollte über die<br />

gesamte Werkstückgröße nicht mehr als<br />

drei Hundertstel Unebenheit aufweisen.<br />

Daher konnte die von der Geschäftsführung<br />

der MSB GmbH & Co. KG gewünschte Reduktion<br />

der Bearbeitungszeiten nicht zu<br />

Lasten der Toleranzen gehen. Um Zeit und<br />

Kosten zu sparen, sollten die Paletten trotzdem<br />

nicht geschliffen werden.<br />

Das bedeutete für den Fertigungsleiter<br />

der MSB, Martin Kaufmann, alle Prozesse<br />

mussten auf den Prüfstand, ebenso die<br />

verwendeten Werkzeuge. „Wir mussten<br />

alles hinterfragen“, so der Walter Prozess-<br />

Experte Stefan Ortlepp, der als Außendienstmitarbeiter<br />

der Walter Deutschland<br />

GmbH an dem Rationalisierungsprojekt<br />

mitarbeitete.<br />

Deutliche Zeiteinsparungen<br />

Nach dem Zusammenschweißen werden<br />

die Stahlplatten gefräst. Früher waren dafür<br />

60 Stunden erforderlich: 25 Stunden für die<br />

reine Fräsbearbeitung auf der großen Portalfräsmaschine,<br />

sechs Stunden fürs Gewinden<br />

mit der Auslegerbohrmaschine und<br />

noch einmal 29 Stunden für das Rüsten, die<br />

Werkzeugwechsel und das Messen. Um ein<br />

Drittel sollte die Bearbeitungszeit laut Zielvorgabe<br />

reduziert werden. Dabei ging es<br />

nicht nur um die Maschinenstunden. Sondern<br />

auch die verkürzte Lieferzeit war für<br />

den Kunden ein wichtiges und überzeugendes<br />

Argument.<br />

Um das zu erreichen, musste MSB erst<br />

einmal in ein modernes Magnetspannsystem<br />

investieren. Das System sollte das manuelle<br />

Umspannen ersetzen und so den<br />

Löwenanteil der Zeitersparnis erbringen.<br />

Darüber hinaus analysierte ein Walter-Anwendungstechniker<br />

vor Ort die Zerspanungsprozesse.<br />

Dafür zerlegte er alle Operationen<br />

in ihre Bestandteile, sprich Einzelprozesse.<br />

„Das war eine Herausforderung,<br />

denn MSB hat ja bereits auf sehr hohem<br />

Niveau zerspant“, beschreibt Stefan Ortlepp<br />

die Lage vor der Ausarbeitung seines Konzepts.<br />

Es hat sich gelohnt: Denn heraus<br />

24 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

01 Walter-Kundenberater Stefan Ortlepp (Mitte) diskutiert die Frässtrategie mit<br />

MSB-Fertigungsleiter Martin Kaufmann (li.) und Maschinenbediener Michael Zimmer (re.)<br />

02 Eine der 60 Paletten auf dem Magnetspannsystem<br />

der Portalfräsmaschine bei MSB.<br />

Später sollen auf diesen Paletten einmal<br />

Flugzeugteile durch die Fertigung des Kunden<br />

transportiert werden<br />

03 <strong>Der</strong> Kassettenfräser F2010 mit der weichschneidenden Oktagon-Platte von Walter,<br />

der auch zum Schlichten der Palettenoberfläche benutzt wird: Nicht mehr als drei<br />

Hundertstel Unebenheit sind erlaubt<br />

kamen verschiedene Lösungen, die hochgerechnet<br />

auf die Losgröße von 60 Paletten<br />

insgesamt drei Wochen Zerspanungszeit<br />

einsparen.<br />

Passende Lösungen für<br />

jeden Fertigungsschritt<br />

Multiply-Prozessansatz<br />

„Mit dem Thema Industrie 4.0 sind Services und Prozesse stärker ins Bewusstsein<br />

gerückt. In der modernen Zerspanung geht es nicht mehr nur um Drehen, Fräsen,<br />

Bohren und Gewinden. Es geht um Lösungen und Ziele. Wir verstehen die Bearbeitungsprozesse<br />

unserer Kunden und wir stellen die bestmögliche Lösung aus<br />

Präzisionswerkzeugen, individueller Beratung und punktgenauem Service bereit.“<br />

Holger Langhans, Direktor Walter Multiply, Walter AG<br />

Die Lösung basiert auf drei Säulen: 1. Einsatz<br />

von Sonderwerkzeugen, 2. Konsequente<br />

Verwendung des Walter-Hochleistungsschneidstoffs<br />

Tiger·tec Silver und 3. Gemeinsames<br />

Erarbeiten neuer Frässtrategien.<br />

So wurde zum Beispiel zum Schruppen der<br />

planen Oberfläche von 2,30 x 3,20 m der bewährte<br />

einstellbare Kassettenfräser F2010<br />

mit einer weichschneidenden Oktagon-<br />

Platte bestückt. Dadurch konnte die Zustelltiefe<br />

erhöht werden. Bei leicht korrigierter<br />

Drehzahl mit hervorragendem Ergebnis: 51<br />

Stunden Einsparung – bezogen auf den Gesamtauftrag.<br />

Beim Schruppen der seitlichen<br />

Flächen mit demselben Fräser wurden noch<br />

einmal 21 Stunden eingespart.<br />

Dritter Zerspanungsschritt war das Fräsen<br />

der fünf längs und vier quer verlaufenden<br />

T-Nuten. Sie dienen zum Spannen der<br />

zu fixierenden Werkstücke. Bei einem Los<br />

von 60 Paletten haben diese Nuten eine Gesamtlänge<br />

von insgesamt 1,56 Kilometer.<br />

Mit dem von den Walter-Ingenieuren entwickelten<br />

VHM-Fräser der Familie<br />

Proto·max St konnte MSB satte 35 Stunden<br />

beim ersten Nutenfräsen einsparen.<br />

Für das Vorschlichten der Nuten schlug<br />

Walter einen VHM-Sonderfräser Proto·max<br />

St vor. Dieser war neun Stunden schneller<br />

als sein Vorgänger. Geliefert wurde der Sonderfräser<br />

über den Bestell- und Lieferservice<br />

Walter Xpress. Damit werden Sonderwerkzeuge<br />

innerhalb von zwei Wochen ab<br />

Angebotserstellung ausgeliefert. „Gute Ideen<br />

sind nur dann gut, wenn der Kunde sie auch<br />

schnell umsetzen kann, wenn die dafür benötigten<br />

Werkzeuge schnell verfügbar sind“,<br />

bestätigt Ortlepp.<br />

Für die Fertigbearbeitung und das Entgraten<br />

der T-Nuten hat MSB einen<br />

Proto·max Formfräser benutzt. Dieser ersetzte<br />

gleich drei ursprünglich verwendeten<br />

Fräser und reduzierte die Bearbeitungszeit<br />

pro Palette von 85 Minuten auf 8. Insgesamt<br />

wurden so auf alle Paletten hochgerechnet<br />

75 Stunden Bearbeitungszeit<br />

eingespart. Beim Fräsen der 35 mm großen<br />

Kreistaschen in den Nuten war der neue<br />

auch der alte: ein Proto·max St Code<br />

H4134217-16. Allerdings mit neuer Bearbeitungsstrategie:<br />

Die Spanungstiefe wurde<br />

von 3,5 auf 5 Millimeter erhöht, was 13,5<br />

Stunden einsparte. Zum Kreistaschensenken<br />

und Entgraten der Paletten-Außenkante<br />

verwendete MSB schließlich einen<br />

F2233 Fräser mit Tiger·tec Silver Wendeschneidplatten.<br />

Ergebnis: noch einmal<br />

sechs Stunden weniger Fertigungszeit.<br />

Auch beim Kernlochbohren wurden<br />

Werkzeugauswahl und Schnittparameter<br />

optimiert: Ein Walter Point-Drill mit schnell<br />

auswechselbarer Hartmetallspitze und ein<br />

Hochleistungsbohrer X·treme Plus von Walter<br />

sparten weitere drei Stunden. Fehlten<br />

noch die Gewinde. Stefan Ortlepp hatte für<br />

das Palettenmaterial einen Gewindeformer<br />

statt eines Gewindebohrers vorgeschlagen.<br />

Skepsis bei MSB. Doch der eingesetzte Gewindeformer<br />

Prototyp Protodyn (S) Eco<br />

Plus konnte vollkommen überzeugen.<br />

Denn er produzierte dank der Materialverdichtung<br />

extrem ausreißfeste lehrenhaltige<br />

Gewinde prozesssicher und ausdauernd.<br />

Komfortabel arbeiten lässt es sich zudem:<br />

Denn es fallen keine lästige Späne an.<br />

Fazit<br />

Alles in allem kommt MSB auf zirka drei<br />

Wochen weniger Zerspanungszeit, bei<br />

einem Zweischichtbetrieb mit 80 Stunden<br />

Maschinenzeit pro Woche. Statt der von<br />

der Geschäftsführung geforderten 20 Stunden<br />

Zeitersparnis pro Palette konnte das<br />

Team eine Reduzierung von 23 Stunden<br />

melden. „Grundlage für dieses Ergebnis<br />

war die Optimierung jedes einzelnen Bearbeitungsschritts“,<br />

sagt Ortlepp. „Das rechnet<br />

sich natürlich. Vor allem bei größeren<br />

Projekten.“<br />

www.walter-tools.com<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 25


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Grüne Produktion im Mittelstand<br />

Mit Energiemanagement zu mehr Nachhaltigkeit im Maschinenpark<br />

Ganzheitliches Energiemanagement<br />

ist der Schlüssel zu mehr Effizienz<br />

und Nachhaltigkeit<br />

packungsmaschinen wurde der Stromverbrauch<br />

so um 10 Prozent gesenkt.<br />

Maschinenantriebe oft<br />

überdimensioniert<br />

Thomas Hammermeister<br />

Nachdem national und international scharfe Normen und Gesetze<br />

bezüglich der CO 2<br />

-Emissionen zu erfüllen sind, ist Energieeffizienz nicht<br />

nur ein Wettbewerbsvorteil, sondern für Industrieunternehmen schlicht<br />

eine Notwendigkeit. Ganzheitliches Energiemanagement ist der<br />

Schlüssel zum Erfolg. Mit der richtigen Technik und den passenden<br />

Komponenten ist es so auch in energieintensiven Branchen möglich,<br />

den Energieverbrauch zu senken.<br />

Zunächst sollte man den Blick auf die Servotechnik<br />

richten. Synchronmaschinen<br />

brauchen viel weniger Energie als ihre asynchronen<br />

Pendants. Sie lohnen sich im Prinzip<br />

bei allen Industrieapplikationen mit hohem<br />

Energieverbrauch. Und obwohl die<br />

Servotechnik in Deutschland schon lange<br />

dominiert, ist das Einsparpotenzial dieser<br />

Thomas Hammermeister, Manager Marketing<br />

und Kommunikation, Schneider Electric<br />

Deutschland, Ratingen<br />

Technologie bei weitem noch nicht ausgeschöpft.<br />

Dabei geht es um Konzepte, die<br />

den Energieverbrauch weiter optimieren.<br />

Beispielsweise senkt die Verbesserung<br />

der Bewegungsabläufe durch Servotechnik<br />

den Verbrauch nochmals stark. Die Idee:<br />

Statt Bewegungen der Maschine linear von<br />

A nach B ablaufen zu lassen, wird die Bewegung<br />

analog zum Auto gestaltet, das im<br />

Stadtverkehr zwischen Ampeln nicht mit<br />

Vollgas fährt, sondern vorausschauend beschleunigt<br />

und bremst. In einem Kooperationsprojekt<br />

zwischen Schneider Electric<br />

und einem italienischen Hersteller von Ver-<br />

Außerdem entscheiden die Auswahl und<br />

die Konzeption der Antriebe über den Erfolg.<br />

So sind Maschinenantriebe oft überdimensioniert.<br />

Das bedeutet, dass das Aggregat<br />

mehr Energie verbraucht, als nötig ist.<br />

Richtiges Design behebt dieses Problem<br />

leicht. Anwendungen müssen sorgfältig<br />

gewichtet werden, um abzuschätzen, wie<br />

robust und verlässlich eine Maschine sein<br />

muss und welche künftigen Weiterentwicklungen<br />

sinnvoll wären. Kleine und einfach<br />

konstruierte Motoren sind in der Regel besser<br />

als größere. Motoren sollten also exakt<br />

auf ihre jeweilige Anwendung abgestimmt<br />

werden. Diese grundlegende Empfehlung<br />

allein bringt bereits Einsparungen von 3 bis<br />

4 Prozent. Zugleich reduziert sich dank kleinerer<br />

Motoren auch die Motorleistungssteuerung.<br />

Hochleistungsmotoren haben eine längere<br />

Laufzeit und steigern die Einsatzzeit der<br />

Maschine. Laut der vier Kategorien der internationalen<br />

Standardklassifizierung IEC<br />

sollten Motoren mindestens die Effizienzklasse<br />

IE2 erfüllen. Zudem sollten Elektromotoren<br />

mit einer elektronischen Drehzahlregelung<br />

ausgestattet sein. Die längere<br />

Lebensdauer von Hochleistungsmotoren<br />

trägt auch zur Nachhaltigkeit bei und bringt<br />

etwa 10 Prozent Energieeinsparung.<br />

Bei Applikationen mit variablen Lasten<br />

erzielen Frequenzumrichter Energieeinsparungen<br />

von bis zu 50 Prozent. Dies gilt<br />

typischerweise für Anwendungen wie Pumpen,<br />

Lüfter und Kompressoren, die im Teillastbereich<br />

betrieben werden. Zudem begrenzen<br />

Frequenzumrichter bei Anwendungen,<br />

die ein wiederholtes Starten erfordern,<br />

den Anlaufstrom. Dadurch werden<br />

Verluste und Lastspitzen verhindert. Die<br />

Vorteile für den Endkunden sind bereits<br />

nach ein oder zwei Jahren sichtbar.<br />

Öfter mal abschalten<br />

Stromfresser sind nur durch die Überwachung<br />

des Stromverbrauchs im ganzen<br />

26 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Lebenszyklus von Maschinen gut zu identifizieren.<br />

Oft fehlt es allerdings an Transparenz.<br />

<strong>Der</strong> Energiebedarf seiner Anlagen<br />

und Maschinen ist dem Anwender nur<br />

selten bekannt. Hier sorgt rechnergestütztes<br />

Energiemanagement für Abhilfe. Bei hohem<br />

Grundverbrauch und geringer Auslastung<br />

lässt sich der Strombedarf so am ehesten<br />

senken. <strong>Der</strong> Einsatz von Strommessgeräten<br />

ruft mehr Sensibilität für dieses Thema<br />

hervor und sorgt oft rasch für<br />

Einsparungen. Als erste Maßnahme gilt:<br />

konsequentes, angepasstes Ausschalten bei<br />

organisatorischem Stillstand.<br />

Studien zeigen zudem, dass Maschinen<br />

selten 100 Prozent der Zeit in Produktion<br />

sind. Diesbezüglich wird geschätzt, dass<br />

sich der Energieverbrauch um fast 37 Prozent<br />

senken ließe, wenn Maschinen in Leerlaufphasen<br />

richtig verwaltet würden, auch,<br />

indem einfach der Strom abgeschaltet wird.<br />

Damit das klappt, muss das sichere Anhalten<br />

und Wiederanfahren in der Maschine<br />

programmiert worden sein. So ist zu vermeiden,<br />

das Steuerungssystem und die<br />

Bussysteme auch dann mit Strom zu versorgen,<br />

wenn die Maschine abgeschaltet ist.<br />

Vielmehr sollten alle Einstellungen und Positionen<br />

beim Anhalten gespeichert und<br />

beim Neustart reaktiviert werden. Die Umsetzung<br />

dieser Dinge ist jedoch wegen Sicherheitsbeschränkungen<br />

oder weil schnelle<br />

Neustarts geboten sind, mitunter nicht<br />

ganz leicht.<br />

Hand in Hand<br />

Sowohl mit bestehenden als auch mit neuen<br />

Technologien sind Einsparungen durch<br />

deren intelligente Nutzung machbar. Nach<br />

der Anlageninstallation bieten die Anpassung<br />

der installierten Leistung, die Prozessoptimierung<br />

in der Produktion (Rückgewinnung<br />

von Prozessenergie), die Optimierung<br />

der maschinenübergreifenden<br />

Systemsteuerung zusammen mit der Anlagenplanung<br />

und die Änderung des Verhaltens<br />

von Mitarbeitern immer noch beträchtliche<br />

Potenziale. Die Maßnahmen<br />

von Antriebsherstellern, Anlagenausrüstern<br />

und Betreibern von Maschinen<br />

und Anlagen sollten daher Hand in Hand<br />

gehen.<br />

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Im Fokus<br />

Nachhaltigkeit<br />

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<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 27


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Wichtige Säule des Erfolgs<br />

Zwei Maschinenbauer unter einem Dach sichern mit ERP-Software Transparenz und Flexibilität<br />

Die beiden Maschinenbauer Alfing<br />

Kessler Sondermaschinen GmbH<br />

(AKS) und Alfing Montagetechnik<br />

GmbH (AMT) arbeiten unter dem<br />

Dach einer Holding eng zusammen:<br />

Sie verfügen über eine gemeinsame<br />

technische und kaufmännische<br />

Geschäftsleitung und teilen sich<br />

auch einige zentrale Funktionsbereiche,<br />

zum Beispiel Finanzwesen,<br />

Personal, Einkauf sowie die IT. Eine<br />

wichtige Säule des Erfolgs ist für<br />

beide Gesellschaften das<br />

ERP-System.<br />

01<br />

<strong>Der</strong> Sondermaschinenbauer AKS setzt bereits<br />

seit 1996 ERP-Software der Berliner<br />

PSIPENTA Software Systems GmbH ein – zunächst<br />

das Produktionssteuerungssystem<br />

Piuss-O und seit 2004 dann den Nachfolger<br />

PSIpenta. „Wir waren stark gewachsen und<br />

wollten uns zudem strategisch stärker auf<br />

neue Märkte vor allem in China konzentrieren.<br />

Deshalb suchten wir 2003 nach einer<br />

stabilen, zukunftssicheren Basis für unsere<br />

weitere Entwicklung“, erinnert sich Dietmar<br />

Wieber, Leiter der zentralen IT-Abteilung für<br />

AKS und AMT. Weil die Alfing-Gesellschaften<br />

gemeinsam ein SAP-System für Finanzbuchhaltung,<br />

Controlling und die Lohn- und<br />

Gehaltsabrechnung nutzen, kam SAP in die<br />

engere Wahl, daneben wegen der guten Erfahrungen<br />

mit Piuss-O auch PSIpenta. Den<br />

Zuschlag erhielt PSIpenta als das System mit<br />

dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Große Projekte zuverlässig<br />

planen<br />

Das Portfolio von AKS umfasst Fertigungslinien<br />

und Bearbeitungszentren für nahezu<br />

alle großen Automobilhersteller und ihre<br />

Zulieferer. AKS ist ein weltweit führender<br />

Hersteller von Anlagen zur Pleuelfertigung<br />

und anderen Bauteilen sowie Technologieführer<br />

im Bruchtrennen von Pleueln. „Wir<br />

wickeln unsere Fertigung über Stücklistendisposition<br />

ab, und das wird von PSIpenta<br />

am besten unterstützt“, begründet Dietmar<br />

Wieber die Entscheidung für PSIpenta. „Vor<br />

allem aber arbeitet AKS meist an großen<br />

„Mit dem ERP-System ist unsere Leistungsfähigkeit deutlich gestiegen und die<br />

Fehlerquoten sind in allen Bereichen wesentlich zurückgegangen.“<br />

Dietmar Wieber, Leiter der zentralen IT-Abteilung für AKS und AMT<br />

Aufträgen mit langen Laufzeiten von 9 bis<br />

12 Monaten. Um schon in der Angebotsund<br />

Planungsphase Lieferzeiten und benötigte<br />

Kapazitäten zuverlässig abschätzen zu<br />

können, ist eine leistungsfähige Projektplanung<br />

unabdingbar – denn der zugesagte<br />

Endtermin ist uns beim Projektgeschäft<br />

heilig.“ Auch hier konnte PSIpenta punkten:<br />

Das Projektmanagementwerkzeug PSIprofessional<br />

übernimmt alle notwendigen Auftragsdaten<br />

direkt aus PSIpenta und sagt per<br />

Simulation Laufzeiten, Ressourceneinsatz<br />

und notwendige Fremdvergaben für ein<br />

Projekt voraus. „Wir haben diese Funktionalitäten<br />

so in anderen Systemen nicht gefunden,<br />

insbesondere nicht die Integration<br />

des Projektmanagements bis in die Feinplanung<br />

der Arbeitsgänge“, sagt Dietmar Wieber.<br />

„Das ist für mich ein Alleinstellungsmerkmal<br />

von PSIpenta.“<br />

Schnelle<br />

Anpassungsprogrammierung<br />

Einige Jahre später konnte PSIpenta den<br />

Systemvergleich mit SAP ein zweites Mal für<br />

sich entscheiden: Die 1981 gegründete<br />

Alfing Montagetechnik GmbH, die für die<br />

internationale Automotive-Industrie technische<br />

Lösungen in den Bereichen Schraubtechnik,<br />

Montagesysteme und Automation<br />

liefert, hatte 2007 den Entschluss gefasst, ihr<br />

veraltetes ERP-System ebenfalls abzulösen.<br />

„Eine wichtige Anforderung von AMT ist<br />

zum Beispiel die Abwicklung von Reparaturaufträgen“,<br />

erklärt Dietmar Wieber. „Dafür<br />

ist es wichtig, dass das ERP-System mit<br />

Seriennummern umgehen kann. Wenn etwa<br />

der Wareneingang unangekündigt eine<br />

Kiste mit Teilen und der Bitte um Reparatur<br />

erhält, sehen wir über diese Nummer, um<br />

welche Art Teil es sich handelt und in welcher<br />

Anlage bei welchem Kunden es verbaut<br />

war. Außerdem wird bei der Eingabe<br />

der Seriennummer gleich automatisch ein<br />

Reparaturauftrag angelegt. Die Reparaturabteilung<br />

liefert die nötigen Infos für einen<br />

Kostenvoranschlag, den der Kunde annehmen<br />

kann oder nicht. Gleichzeitig erhalten<br />

wir über die Seriennummer eine Reparaturhistorie,<br />

die wir gezielt auswerten können,<br />

um unsere Produkte zu verbessern.“<br />

PSIpenta erfüllte bereits im Standard die<br />

meisten Anforderungen von AMT und hatte<br />

sich bei AKS bereits jahrelang bewährt. Darüber<br />

hinaus war PSIPENTA bereit, schnell<br />

28 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

01 <strong>Der</strong> PSIpenta-Leitstand hilft, bei der Abarbeitung der Fertigungsarbeitsgänge<br />

die optimale Reihenfolge zu finden, Engpässe frühzeitig zu erkennen<br />

und bei Bedarf Fertigungsaufträge flexibler umzuplanen.<br />

02<br />

02 Die Fertigung der Maschinen bei AKS wird über Stücklistendisposition<br />

abgewickelt, und das wird vom ERP-System ideal unterstützt<br />

03 Eine wichtige Anforderung von AMT an das ERP-System ist zum Beispiel<br />

die Abwicklung von Reparaturaufträgen<br />

04 Auch die Lagerverwaltung konnte mit dem ERP-System optimiert werden<br />

03<br />

04<br />

und unbürokratisch noch fehlende Funktionalitäten<br />

zu programmieren und in den<br />

Standard zu integrieren.<br />

Standardisierte und optimierte<br />

Prozesse<br />

Inzwischen ist PSIpenta bei beiden Alfing-<br />

Gesellschaften zu einer wichtigen Säule des<br />

Erfolgs geworden. „Ohne PSIpenta könnten<br />

wir mit dem vorhandenen Personal das anfallende<br />

Auftragsvolumen gar nicht bewältigen.<br />

Wir haben jetzt standardisierte und optimierte<br />

Prozesse, zahlreiche manuelle Aktionen<br />

wurden durch automatisierte Abläufe ersetzt“,<br />

sagt IT-Leiter Wieber. „Unsere<br />

Leistungsfähigkeit ist damit deutlich gestiegen<br />

und die Fehlerquoten sind in allen Bereichen<br />

wesentlich zurückgegangen.“ Die Anwender<br />

schätzen die Möglichkeit, einfach<br />

und intuitiv Workflows zu definieren und Informationen<br />

automatisiert zwischen Fachabteilungen<br />

auszutauschen. Dabei hilft das<br />

Werkzeug iCenter for PSIpenta des PSIPEN-<br />

TA-Partners intex, das Belege auf Papier oder<br />

aus E-Mails automatisch digitalisiert bzw. ins<br />

System einliest und weiterverarbeitet.<br />

PSIpenta ist bei beiden Unternehmen als<br />

separates System installiert. Wenn Leistungen<br />

von der jeweiligen Schwesterfirma bezogen<br />

werden, wird das über Bestellungen<br />

abgebildet. Mit dem SAP-System, das die<br />

administrativen Geschäftsprozesse steuert,<br />

tauscht die Software automatisiert Daten<br />

etwa zu Materialbewegungen oder Rechnungen<br />

aus. „Die vollautomatische Schnittstelle<br />

zu SAP läuft seit 1996 absolut zuverlässig“,<br />

sagt Dietmar Wieber zufrieden.<br />

Auch die Lagerverwaltung konnte dank<br />

PSIpenta optimiert werden, weil damit jetzt<br />

keine separate Lagerverwaltungssoftware<br />

mehr benötigt wird. Das ERP-System behält<br />

den Überblick über Aufträge und Stücklisten<br />

einerseits und Teile, Mengen und Lagerorte<br />

andererseits – der Mitarbeiter im Lager<br />

kann mit einem Mausklick in PSIpenta die<br />

Umlaufregale oder Shuttles in Gang setzen.<br />

Fortschritt durch Austausch<br />

Prozessoptimierungen werden in enger Zusammenarbeit<br />

mit PSIPENTA umgesetzt.<br />

Dietmar Wieber hebt die hohe Branchenkompetenz<br />

hervor: „Schon bei der Systemeinführung<br />

haben uns die Berater von PSI-<br />

PENTA nicht nur geholfen, unsere Prozesse<br />

abzubilden, sondern auch neue Wege für<br />

Verbesserungen aufgezeigt. Die Berater haben<br />

großes Know-how im Maschinen- und<br />

Anlagenbau und kennen vor allem die Bedürfnisse<br />

und Möglichkeiten mittelständischer<br />

Unternehmen sehr genau. Wir investieren<br />

bei jedem Releasewechsel in ein paar<br />

Beratertage, um unsere Prozesse weiter zu<br />

optimieren und neue Möglichkeiten von<br />

PSIpenta kennen zu lernen.“<br />

Mehr Transparenz<br />

Die PSIpenta-Installationen in Wasseralfingen<br />

werden Schritt für Schritt weiter ausgebaut.<br />

Seit Mai <strong>2015</strong> hat die Alfing Kessler Sondermaschinen<br />

GmbH auch den PSIpenta-<br />

Leitstand im Einsatz. „Täglich werden<br />

ca. 6000 Fertigungsarbeitsgänge neu eingeplant“,<br />

erklärt Dietmar Wieber. „<strong>Der</strong> Leitstand<br />

hilft, bei ihrer Abarbeitung die optimale Reihenfolge<br />

zu finden, Engpässe frühzeitig zu<br />

erkennen und bei Bedarf Fertigungsaufträge<br />

flexibler umzuplanen.“ Die Folge: eine bessere<br />

Kapazitätsauslastung und optimierte Durchlaufzeiten,<br />

die dadurch im Schnitt um 10 bis<br />

15 Prozent gesenkt werden konnten.<br />

„Mit PSIpenta profitieren wir von einer<br />

zuvor unerreicht hohen Transparenz“, resümiert<br />

Dietmar Wieber. „Wir verfügen jetzt<br />

über verlässliche Kapazitätsaussagen in der<br />

Fertigung ebenso wie beim Projektmanagement.“<br />

Als eines der nächsten Ziele sollen<br />

nun bald auch Projektaufwände am Leitstand<br />

visualisiert werden können. Außerdem<br />

sollen noch in <strong>2015</strong> Läger, Versand und<br />

Außendienst mit Tablets ausgerüstet werden.<br />

Eine mobile Lagersoftware ist bereits<br />

in der Erprobung, andere mobile Lösungen<br />

werden gerade entwickelt. Denn die Entwicklung<br />

bleibt nicht stehen – und es geht<br />

immer noch besser.<br />

www.psipenta.de<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 29


Personal und Maschinen im Fokus<br />

Mit integriertem Leitstandsystem Fertigungsprozesse effizient planen und steuern<br />

Torsten Roscher<br />

Um Kundenerwartungen und interne Betriebsziele zu harmonisieren, ist<br />

ein hohes Planungs- und Steuerungsniveau im Produktionsprozess<br />

erforderlich. Wie sich die Fertigungseffizienz anhand eines integrierten<br />

Produktionsleitsystems verbessern lässt, zeigt die Zusammenarbeit des<br />

Systementwicklers plato-tec mit einem international agierenden<br />

Hersteller von Elastomerprodukten.<br />

Die Kundenakzeptanz wird maßgeblich<br />

davon beeinflusst, wie flexibel und zuverlässig<br />

ein Produzent Liefertermine anbieten<br />

und halten kann. Im Optimalfall unterstützen<br />

kurze Durchlaufzeiten mit geringen<br />

Warte- und Liegezeitanteilen eine stabile<br />

Terminplanung. Doch was geschieht,<br />

wenn das Auftragsvolumen die Leistungskapazitäten<br />

der Maschinen und Anlagen<br />

überschreitet? Wie wirken sich außerplanmäßige<br />

Einflüsse und Ereignisse auf den<br />

laufenden Produktionsprozess aus?<br />

In der Praxis führen Störungen im Bearbeitungsprozess<br />

ebenso wie eine überhöhte<br />

Maschinenbelastung zu Engpässen, die<br />

sich zu schnell anwachsenden Rückständen<br />

aufstauen. Die Folge: Zugesagte Liefertermine<br />

können nicht realisiert und neue<br />

Termine nicht mehr verlässlich geplant<br />

Dipl. Ing. (FH) Torsten Roscher, Senior<br />

Consultant, plato-tec GmbH, Wolkenstein<br />

werden. Andererseits stehen Hersteller vor<br />

der Aufgabe, eine optimale Kapazitätsausnutzung<br />

– und damit eine hohe Produktivität<br />

– ihrer Maschinen und Anlagen zu erzielen<br />

und gleichzeitig flexibel auf kurzfristige<br />

Kundenwünsche zu reagieren. Die Prozessplanung<br />

gerät damit ins Spannungsfeld<br />

komplexer Zielkonflikte.<br />

Optimierte Maschinen- und<br />

Personalauslastung<br />

Um Aufträge effizient planen und steuern<br />

zu können, entscheiden sich viele Unternehmen<br />

der Fertigungsindustrie dafür, ein<br />

Produktionsleitsystem (MES) zu implementieren.<br />

Zu den Betrieben, die heute ihre<br />

Prozesse auf Grundlage einer individuellen<br />

MES-Lösung koordinieren, gehört die mittelständische<br />

Lausitz Elaste GmbH aus Rothenburg<br />

in der Oberlausitz. Das Unternehmen<br />

produziert hochwertige Elastomerprodukte<br />

– darunter Gummi-Metall- sowie<br />

Gummi-Kunststoffverbindungen, Formartikel<br />

und Profile – für den nationalen und<br />

für internationale Märkte. Die Kernkompetenz<br />

liegt darin, ein breites Produktportfolio<br />

für unterschiedlichste Anwendungen sowohl<br />

in kleinen Losgrößen als auch in<br />

Serienfertigung anbieten zu können.<br />

Die Planung und Steuerung des Anlagenbetriebs<br />

erweist sich aufgrund des weiten<br />

Produktionsspektrums als komplex, da es<br />

gilt, eine hohe Anzahl an Fertigungsteilen<br />

an vielen unterschiedlichen Maschinen mit<br />

verschiedenen Werkzeugen zu bearbeiten.<br />

Gleichzeitig bedingt das chemisch-technische<br />

Vulkanisationsverfahren der Elastomerproduktion<br />

Arbeitsgänge mit hohem<br />

Wartezeitanteil für das eingesetzte Personal.<br />

Vor diesem Hintergrund beschäftigte<br />

sich die Lausitz Elaste GmbH mit der Fragestellung,<br />

wie sich die Maschinenauslastung<br />

unter Berücksichtigung heterogener Fertigungsaufträge<br />

optimieren lässt und auf welche<br />

Weise die verfügbaren Personalkapazitäten<br />

pro Schicht effizienter an den<br />

Maschinen eingesetzt werden können.<br />

2012 beschlossen Geschäftsleitung und<br />

Fertigungsplaner des Unternehmens, ein<br />

Produktionsleitsystem zu integrieren, das<br />

exakt auf die spezifischen Anforderungen<br />

ihres Betriebs zugeschnitten sein sollte. Das<br />

Lösungskonzept wurde in Zusammenarbeit<br />

mit dem erzgebirgischen Systemspezialisten<br />

plato-tec entwickelt, der die gemeinsam<br />

definierten Vorgaben im Rahmen einer<br />

zweijährigen Projektarbeit erfolgreich<br />

umsetzte.<br />

30 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Betriebsebenen funktional<br />

verknüpfen<br />

Die plato-tec GmbH mit Firmensitz in Wolkenstein<br />

verfügt über weitreichende Erfahrung<br />

in der Entwicklung integrierter Leitstandsysteme.<br />

Diese basieren auf individuell<br />

konfigurierten, modularen MES-Komponenten,<br />

die es der Fertigungsleitung<br />

ermöglichen, Produktionsprozesse flexibel<br />

nach Auftragslage und Kapazitäten zu planen<br />

und zu steuern. Kernfunktion des Systems<br />

ist die reaktive Feinplanung: Sie bietet<br />

– einen ausreichenden Dispositionsspielraum<br />

vorausgesetzt – unmittelbare Handlungsoptionen<br />

bei nicht kalkulierten Ereignissen<br />

im Produktionsprozess, wie etwa bei<br />

technisch bedingten Verzögerungen oder<br />

Maschinenausfall, unzureichender Material-<br />

oder Personaldeckung oder auch bei<br />

Einlastung kurzfristiger Vorrangaufträge.<br />

Angemessene Reaktivmaßnahmen können<br />

jedoch nur dann wirksam durchgeführt<br />

werden, wenn ihnen präzise und aktuelle<br />

Informationen zu allen relevanten Betriebsparametern<br />

zugrunde liegen, beispielsweise<br />

über Auftragsstatus, Termintreue<br />

und Rückstandshöhe, aber auch darüber,<br />

wie hoch die aktuelle Maschinenbelastung<br />

ist, ob alle benötigten Materialen<br />

und Werkzeuge zur Verfügung stehen oder<br />

in welchem Umfang qualifizierte Mitarbeiter<br />

eingesetzt werden können. Um einen lückenlosen<br />

und einheitlichen Datenbestand<br />

zu generieren, werden Informationen aus<br />

allen Planungs- und Steuerungsebenen zusammengeführt,<br />

synchronisiert und kontinuierlich<br />

aktualisiert (siehe Infokasten).<br />

Auf diese Weise gelingt es, die vielfach unabhängig<br />

voneinander arbeitenden Betriebsebenen<br />

– Unternehmensleitebene,<br />

Fertigungsleitebene und Werkstattebene –<br />

funktional zu verknüpfen und so bedarfsgerechte<br />

Handlungsoptionen zu ermitteln.<br />

Flexible Reihenfolgeplanung<br />

Hebel einer effektiven Prozesssteuerung ist<br />

die flexible Reihenfolgeplanung, die sich<br />

über das Planungs- und Steuerungsmodul<br />

des MES-Systems präzise in die aktuelle<br />

Werkstattsituation einpassen lässt. <strong>Der</strong> Operator<br />

im Leitstand kann hierfür individuell<br />

definierte Planungs- bzw. Einlastoptionen<br />

wählen, um Kapazitätslücken zu schließen<br />

und die Maschinenauslastung zu erhöhen.<br />

Realisierbar ist ebenfalls, Arbeitsgänge nach<br />

Erfordernis zu modifizieren (splitten, zusammenfassen,<br />

outsourcen u.a.) oder sogar<br />

ganze Auftragsnetze so zu verschieben, dass<br />

alle zugehörigen Datenelemente neu berechnet<br />

und terminiert werden. Hieraus resultierende<br />

Zielkonflikte sind auf der Maschinen-<br />

und Auftragsplantafel nach aktuellem<br />

Status piktographisch ablesbar und können<br />

wiederum mittels geeigneter reaktiver<br />

Feinplanungsmaßnahmen aufgelöst<br />

02 Plantafel<br />

Personalschichtpläne<br />

werden. Entscheidungstragend bleibt dabei<br />

der Fertigungsleiter, der alle Steuerungsprozesse<br />

auf Grundlage seines Fach- und Erfahrungswissens<br />

sowie seiner Betriebskenntnis<br />

strategisch sinnvoll einleiten kann.<br />

Durch Erweiterung der Basiskomponenten<br />

zur Planung und Steuerung der Fertigungsprozesse<br />

entsteht eine auf die spezifischen<br />

Anforderungen des Betriebs zugeschnittene<br />

Software-Architektur. Aufgrund<br />

ihrer begrenzten Mitarbeiterkapazität pro<br />

Schicht und einer hohen Wartezeit zwischen<br />

den Arbeitsschritten fokussierte die<br />

Lausitz Elaste GmbH dabei ihre Belegorganisation<br />

(Personaleinsatzplanung und Personaldisposition),<br />

um die Auslastung von<br />

Maschinen und Personal zu optimierten.<br />

Die Fachleute von plato-tec entwickelten<br />

einen Planungsalgorithmus, der die Variablen<br />

Maschine, Zeit und Mitarbeiter einander<br />

exakt zuordnet und das Personal im Rotationsprinzip<br />

von Arbeitsplatz zu Arbeits-<br />

Synchronisierter Auftragsdurchlauf<br />

01 Leitstand<br />

Maschinenüberwachung<br />

platz führt. Das Ergebnis zeigt einen effizienten<br />

Arbeitsgangturnus mit deutlich<br />

verkürzten Wartezeitanteilen.<br />

Kürzlich erst wurde die letzte Maschine<br />

der Lausitz Elaste GmbH an das Leitstandsystem<br />

angeschlossen. Wie effektiv ein solches<br />

System insbesondere unter komplexen<br />

Produktionsbedingungen funktioniert, wird<br />

anhand einer deutlich erhöhten Fertigungseffizienz<br />

bereits nach kurzer Zeit ablesbar.<br />

Bilder: Aufmacher Fotolia, 01+02 plato-tec<br />

www.plato-tec.de<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

Die integrierte Systemlösung zur Planung und Steuerung maschinenbasierter<br />

Produktionsprozesse stellt eine funktionale Verbindung zwischen Unternehmensleitebene,<br />

Fertigungsleitebene und Werkstattebene her. <strong>Der</strong> Auftragsdurchlauf wird<br />

dabei zwischen ERP-System, MES und Betriebsdatenerfassung (BDE) in hierarchischen<br />

Regelkreisen koordiniert und in Echtzeit abgebildet.<br />

Im ersten Schritt erfolgt die Grobterminierung eines eingehenden Auftrags im<br />

ERP-System. Sie dient als Sollvorgabe für die weitere Prozessplanung im Fertigungsleitstand.<br />

<strong>Der</strong> Leitstand errechnet auf Grundlage der erhaltenen Informationen<br />

Arbeitsvergabe und Maschinenbelegung und gibt seine Berechnungsergebnisse in<br />

Form von Arbeitsvorratslisten an die Terminals der Werkstatt weiter. <strong>Der</strong> Datentransfer<br />

erfolgt reziprok: Betriebsdatenerfassung und Maschinendatenerfassung übermitteln<br />

ihrerseits die aktuellen Fertigungsparameter (wie Bearbeitungszeiten, Bearbeitungsstaus,<br />

Planabweichungen und andere) in Echtzeit an MES und ERP zurück.<br />

Werden Arbeitsschritte umgeplant, aktualisiert das Leitstandsystem die Terminierung<br />

gemäß neuer Vorgaben und übergibt die Daten an das ERP-System der Unternehmensleitebene.<br />

Eine sich fortwährend synchronisierende Datenhaltung, die Informationen aus allen<br />

involvierten Ebenen zusammenführt, ist grundlegend für eine maximal effiziente<br />

Kapazitätsplanung und eine sichere Terminkalkulation: Sie befähigt den Hersteller,<br />

schnell und adäquat auf veränderte Betriebsbedingungen zu reagieren, Aufträge<br />

einzulasten und Engpässe auszugleichen.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 31


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

So tickt Präzisionsfertigung<br />

Kühlschmiermittel-Kompaktfiltersystem<br />

in der Luxusuhrenindustrie<br />

Eine Premiummanufaktur mit Sitz<br />

im Schweizer Jura fertigt mechanische<br />

Uhrwerke für Luxusuhren. Zur<br />

Kühlschmiermittelfiltration an der<br />

Doppelseiten-Planschleifanlage<br />

suchte das Unternehmen eine<br />

ebenso platzsparende wie<br />

leistungsfähige und wirtschaftliche<br />

Filteranlage. Die Wahl fiel auf ein<br />

Kompaktfiltersystem mit<br />

integrierter Brikettierung.<br />

Die namhaften Uhrenmanufakturen<br />

l eben vom guten Ruf ihrer Produkte.<br />

Um deren exklusive Qualität wirtschaftlich<br />

realisieren zu können, ergänzen die Unternehmen<br />

traditionelle Techniken, Fingerspitzengefühl<br />

und Uhrmacherlupe durch<br />

computergesteuerte Prozesse und modernste<br />

Bearbeitungsmaschinen. Neben<br />

Uhrmachern arbeiten hier vor allem Ingenieure,<br />

die im Schulterschluss mit dem<br />

Handwerk alte Techniken durch moderne<br />

Fertigungsverfahren zeitgemäß interpretieren.<br />

Perfektion bis ins Detail<br />

Die Präzisionsmanufaktur im Schweizer Jura<br />

produziert mit mehr als 150 Mitarbeitern<br />

mechanische Uhrwerke für weltweit renommierte<br />

Hersteller. Basis sind 50 x 50 mm<br />

große Messingplatinen mit Materialstärken<br />

von 0,7 bis 4,5 mm. Nach jedem Arbeitsschritt<br />

– Spanen, Fräsen, Bohren – ist ein<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

Schleifgang erforderlich, bei dem die Platinen<br />

jeweils in einer Doppelseiten-Planschleifanlage<br />

auf die entsprechende Tiefe<br />

plan geschliffen werden. Automatisiert gelangen<br />

sie dafür aus den verschiedenen Bearbeitungsbereichen<br />

in kleinen Setzkästen<br />

zur Schleifmaschine. Nach dem Schleifprozess<br />

werden sie durch einen Roboter aus<br />

der Maschine entnommen und wieder in<br />

den verschiedenen Setzkästen abgelegt. Bis<br />

alle benötigten Bohrungen und Fräsungen<br />

erfolgt sind, durchläuft jede Platine bis zu<br />

fünf Mal den Schleifprozess an der Doppelseiten-Planschleifanlage.<br />

Fast alle Platinen werden vor dem Schleifen<br />

thermisch behandelt, um eine einwandfreie<br />

Ebenheit zu garantieren. Um eine einheitliche<br />

Oberflächenanmutung zu erzeugen,<br />

werden alle Platinen glasperlengestrahlt<br />

sowie Öl und Späne vor der weiteren<br />

Bearbeitung in einer Waschstraße entfernt.<br />

Anschließend misst eine computergesteuerte<br />

Inspektionseinheit dreidimensional,<br />

ob alle Fertigungsdetails in der gebotenen<br />

Präzision umgesetzt wurden. In einem letzten<br />

Schritt wird aus der quadratischen<br />

Form der Ursprungsplatine die technisch<br />

perfekt ausgelegte, runde Platine ausgefräst.<br />

<strong>Der</strong> Bearbeitungsprozess vom quadratischen<br />

Platinenrohling bis zur rund gefrästen<br />

Platine dauert bis zu 60 Minuten. So<br />

entstehen hier jeden Tag mehrere hundert<br />

dieser Platinen.<br />

Nach diesem Prozess folgt die Oberflächenbehandlung<br />

und Dekoration der Platinen.<br />

Hier werden beispielsweise der Firmenname<br />

des Uhrenherstellers per Laser<br />

eingraviert und die Buchstaben für eine<br />

bessere Lesbarkeit blau oder schwarz lackiert.<br />

Insgesamt werden rund 250 Teile wie<br />

Zahnräder, Federn, Schwungräder, Achsen,<br />

Hammer oder Unruh in Bohrungen auf verschiedenen<br />

Ebenen der Platine fixiert.<br />

Mehrere Stunden braucht schließlich ein<br />

Uhrmacher, um das so gefertigte mechanische<br />

Rohwerk mit allen dazugehörigen Teilen<br />

im Sauberraum zusammenzusetzen,<br />

seine Ganggenauigkeit zu überprüfen, alle<br />

Teile zu ölen und zu bewegen. Erst wenn<br />

die absolut fehlerfreie Funktion sichergestellt<br />

ist, wird das Werk mit den endgültigen<br />

Schrauben am Gehäuse befestigt.<br />

KSS-Filtration maßgeblich an<br />

Qualität beteiligt<br />

Eine effiziente Filtration des Kühlschmierstoffs<br />

an der Doppelseiten-Planschleifanlage<br />

trägt maßgeblich zur Erfüllung der hohen<br />

Anforderungen an Qualität und Prozesssicherheit<br />

bei. Partikelbelasteter Kühlschmierstoff<br />

würde die hochglatte<br />

Oberfläche verkratzen und die definierten<br />

Rautiefen für die exklusive Produktqualität<br />

gefährden. Vordringliche Aufgabe einer Filteranlage<br />

in solchen Präzisionsprozessen<br />

ist es deshalb, den Kühlschmierstoff möglichst<br />

lange auf hoher Reinheit zu halten.<br />

Die Schweizer Uhrenmanufaktur setzte<br />

mehr als sechs Jahre lang ein gängiges System<br />

zur Anschwemmfiltration ein. Die Anlage war<br />

sehr groß und zudem teuer im Unterhalt,<br />

denn alle sechs Monate mussten die alten Filter<br />

gegen neue ausgetauscht werden. Hinzu<br />

kam die aufwändige und schmutzintensive<br />

Reinigung von Tanks und Rohrsystemen. Als<br />

Ersatz dieser Anlage wurde ein kompaktes<br />

Filtersystem gesucht, das bei einem Durchsatz<br />

von 220 l/min eine Filterfeinheit von<br />

± 5 µm gewährleistet – bei gleichzeitig niedrigen<br />

Verbrauchskosten und ohne aufwändiges<br />

Handling kontaminierter Schlämme.<br />

Durch Empfehlung des Schleifanlagenherstellers<br />

nahm der Instandhaltungsleiter<br />

der Uhrenmanufaktur Kontakt mit dem<br />

Spezialisten für Filteranlagenbau und Engineering<br />

GKD im rheinischen Düren in<br />

Deutschland auf. GKD stellte in der Manufaktur<br />

das Maxflow Kompaktfiltersystem<br />

und die Möglichkeiten zur individuellen<br />

Anpassung vor.<br />

Die Wahl fiel auf den Maxflow CS 1000<br />

mit integrierter Brikettierung. Für die Anlage<br />

sprachen die kompakte Konstruktion aus<br />

Edelstahl und Filterscheiben aus kundenindividuell<br />

produziertem Edelstahlgewebe,<br />

wodurch lange Standzeiten, geringer Wartungsaufwand<br />

und Korrosionsbeständigkeit<br />

gewährleistet sind. Das Anlagenkonzept<br />

erlaubt zudem eine Filtration in der<br />

geforderten Feinheit ohne Filterhilfsmittel.<br />

Bedarfsgerecht für die Uhrenmanufaktur<br />

ausgelegt, umfasst es zwei Filterpakete mit<br />

jeweils zwei statischen Filterscheiben, ein<br />

Rundtanksystem mit integriertem Schmutz-<br />

32 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


tank und eine Hebestation. <strong>Der</strong> spitz zulaufende<br />

Schmutztank verhindert zudem<br />

Ablagerungen am Tankboden.<br />

Perfekte Performance<br />

<strong>Der</strong> Kompaktfilter ist an das zentrale Kühlsystem<br />

der Manufaktur angeschlossen, das<br />

mit 14 bis 15°C kaltem Wasser aus dem<br />

nahe gelegenen Bach gespeist wird. Zur<br />

Kompensation der Temperaturdifferenz<br />

schaltete GKD eine Kühlschlange mit separat<br />

arbeitendem Temperaturregler dazwischen.<br />

Die Filterscheiben sind mit prozessspezifisch<br />

mehrdimensionalem Gewebe<br />

vom Typ Ymax ausgelegt und vertikal im<br />

Filterkopf eingebaut. Mit nur 2 m 2 Grundfläche<br />

ist der Maxflow zudem deutlich kompakter<br />

als der bisherige Anschwemmfilter.<br />

<strong>Der</strong> wasserbasierte Kühlschmierstoff mit<br />

vierprozentiger Konzentration umströmt<br />

die Filterscheiben im Querstrom. Per automatisierter<br />

Rückspülung wird der durch<br />

Schleifspäne und Korundabrieb entstehende<br />

Filterkuchen von den Scheiben gelöst,<br />

in der systemintegrierten Presseinheit zum<br />

trockenen Brikett verpresst und transportfähig<br />

ausgetragen. Dadurch wird auch<br />

deutlich weniger Kühlschmiermittel<br />

verschleppt.<br />

Kompakt, wartungsfreundlich<br />

und leistungsfähig<br />

Neben der kompakten Bauform überzeugte<br />

den Schweizer Kunden die hohe Wartungsfreundlichkeit.<br />

„Die GKD-Lösung ist<br />

wesentlich zeit- und kostensparender als unsere<br />

bisherige Filteranlage. Das Filter paket<br />

wird einmal pro Woche gegen das zweite, gereinigte<br />

Scheibenpaket ausgetauscht. Das<br />

dauert gerade mal 15 Minuten, bei unserer alten<br />

Anlage brauchten wir für den Filterwechsel<br />

zwei bis drei Tage“, sagt der Instandhaltungsleiter<br />

der Schweizer Uhrenmanufaktur.<br />

Hinzu kommt die zuverlässige Leistungsfähigkeit<br />

des Kompaktfilters. Seit der Installation<br />

läuft die Anlage nonstop fünf Tage die<br />

Woche in zwei Schichten. Die sichere Einhaltung<br />

der geforderten Rückhalterate von<br />

± 5 µm und der konstant hohe Durchsatz entsprechen<br />

den anspruchsvollen Erwartungen<br />

der Manufaktur. Zufrieden stellt der Instandhaltungsleiter<br />

der Premiummanufaktur deshalb<br />

fest: „Das Maxflow Filtersystem ergänzt<br />

unsere Doppelseiten-Planschleifanlage<br />

perfekt und trägt damit maßgeblich zur Güte<br />

unserer Präzisionswerke bei.“<br />

Bilder: Aufmacher Fotolia, 01-03 GKD<br />

www.gkd.de<br />

12. Blechexpo<br />

Internationale<br />

Fachmesse für<br />

Blechbearbeitung<br />

Blechbearbeitungsmaschinen<br />

Trenn- und Umformtechnik<br />

Rohr- und Profilbearbeitung<br />

Füge- und<br />

Verbindungslösungen<br />

Blech-, Rohr-,<br />

Profil-Halbzeuge<br />

01<br />

03<br />

02<br />

02 Jede Platine durchläuft bis zu fünf Mal<br />

den Schleifprozess an der<br />

Doppelseiten-Planschleifanlage<br />

03 Die effiziente Filtration des Kühlschmierstoffs<br />

an der Doppelseiten-Planschleifanlage<br />

trägt maßgeblich zur hohen Bearbeitungsqualität<br />

der Platinen bei<br />

04 Die Filterscheiben im Kompaktfilter<br />

Maxflow CS 1000 sind mit prozessspezifisch<br />

ausgelegtem mehrdimensionalen Gewebe<br />

vom Typ YMAX bespannt<br />

03.– 06.<br />

NOV. <strong>2015</strong><br />

STUTTGART<br />

www.blechexpo-messe.de


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Hohe Beratungskompetenz<br />

Strategischer Partner für Fertigung und<br />

Anwendung von PKD-Werkzeugen<br />

Polykristalline Diamant (PKD)-Werkzeuge bieten<br />

Anwendern eine ganze Reihe von Vorteilen wie etwa<br />

ein sehr hohes Zerspanvolumen und lange Standzeiten.<br />

Darüber hinaus ermöglichen sie sehr gute Bearbeitungsergebnisse.<br />

Die Hartmetallwerkzeugfabrik Andreas<br />

Maier GmbH (HAM) bietet ein großes Portfolio in dieser<br />

Produktgruppe und sieht sich als strategischer Partner<br />

mit hoher Beratungskompetenz – besonders auch für<br />

spezielle Anwendungsfälle.<br />

D<br />

as HAM-Produktportfolio umfasst PKD-<br />

Werkzeuge für Bohr-, Reib- und Fräsbearbeitungen<br />

in vielen verschiedenen Ausführungen.<br />

Je nach Art der Bearbeitung bestehen<br />

die Grundkörper aus Stahl, Vollhartmetall<br />

(VHM) oder Schwermetall. Zu den<br />

PKD-Systemen gehören 1D- und 2D-Hochleistungs-PKD-Fräsköpfe<br />

sowie HPC PKD-<br />

Aufsteckfräser mit dazugehörigen Aufnahmen.<br />

Form-/Kombiwerkzeuge mit komplexen<br />

Schneidgeometrien zur Herstellung<br />

schwieriger Teilkonturen runden das Programm<br />

ab.<br />

„Als strategischer Lieferant in der Automobil-<br />

und Luftfahrtindustrie entwickeln<br />

wir technisch ausgereifte Lösungsvorschläge<br />

für unterschiedliche Anwendungen und<br />

bieten kompetente Beratung bei Konzeption<br />

und Fertigung von PKD-Werkzeugen“, erläutert<br />

Kurt Allgaier, Leiter Technischer Verkauf<br />

und Project Engineering bei HAM. Die<br />

Spezialisten bei HAM greifen dabei auf<br />

langjährige Erfahrung im Projektenginee-<br />

HAM richtet sich neu aus<br />

ring und in der Produktgestaltung zurück.<br />

Für hohe Kundenzufriedenheit sorgen ein<br />

gutes Preis-Leistungsverhältnis und kurze<br />

Lieferzeiten. Darüber hinaus helfen die<br />

Werkzeug-Experten den Anwendern Kosten<br />

zu sparen, wie auch das folgende Praxisbeispiel<br />

zeigt.<br />

Beispiel: Werkzeuglösung für die<br />

Bearbeitung von Bremssätteln<br />

Vom Zwei-Mann-Betrieb hat sich die Hartmetallwerkzeugfabrik Andreas Maier<br />

GmbH (HAM) zu einem weltweit agierenden Spezialisten für Präzisionswerkzeuge<br />

entwickelt. Vom schwäbischen Schwendi-Hörenhausen aus beliefert man heute<br />

Kunden aus der Automobil- und Luftfahrtindustrie, dem Maschinenbau und der<br />

Medizintechnik. Aktuell richtet sich das Unternehmen neu aus und reagiert damit<br />

auf steigenden Wettbewerbsdruck und Anforderungen an die Flexibilität. Wesentliche<br />

Ziele der Neuausrichtung, die sämtliche Geschäftsfelder betrifft, sind der Aufbau<br />

einer starken und gefestigten Unternehmensstruktur mit intensiver Kundenorientierung.<br />

Das Gesamtprojekt steht unter dem Motto „HAM wird schneller“: Durchlaufund<br />

Lieferzeit sollen sich bei gleichbleibend hoher Qualität verkürzen.<br />

Ein Anwender suchte nach einer geeigneten<br />

Werkzeuglösung für die Bearbeitung<br />

von Bremssätteln. Nach eingehender Analyse<br />

der Anforderungen und detaillierter<br />

Prozess-Simulation entwickelte HAM ein<br />

Exzenter Tool mit einem VHM-Sonderrohling.<br />

Dabei haben die HAM-Experten bereits<br />

bei der Konstruktion einen Unwuchtausgleich<br />

berücksichtigt. Dies spart Zeit<br />

und Kosten beim Auswuchten. Im Vergleich<br />

zur herkömmlichen Lösung erzielt das<br />

Werkzeug durch die bessere Schwingungsdämpfung<br />

eine höhere Oberflächengüte.<br />

Die Prozesssicherheit bei der Bearbeitung<br />

der Bremssättel hat sich dadurch deutlich<br />

verbessert.<br />

Vielzahl an Werkzeugvarianten<br />

wirtschaftlich herstellen<br />

Zur effizienten Herstellung der PKD-Werkzeuge<br />

setzt HAM einen leistungsstarken<br />

Maschinenpark ein. Hochmoderne Laseranlagen<br />

übernehmen dabei die Komplettbearbeitung<br />

und erzielen sehr gute Oberflächenqualitäten.<br />

<strong>Der</strong> Lichtstrahl schneidet<br />

problemlos und wiederholgenau durch<br />

Diamant und Bindematerial. Es entstehen<br />

perfekte Schneidkanten ohne jegliche Ausbrüche.<br />

<strong>Der</strong> minimale Schneidkantenradius<br />

beträgt 2 µm, der kleinste herzustellende<br />

Innenradius liegt bei 15 µm. Damit lässt<br />

sich eine Vielzahl von PKD-Werkzeugvarianten<br />

wirtschaftlich herstellen.<br />

Kurt Allgaier weist noch auf ein weiteres<br />

Geschäftsfeld von HAM hin, dass viel Kundennutzen<br />

bringt: „Für gebrauchte Werkzeuge<br />

bieten wir einen Nachschleif- und<br />

Reparatur-Service. In vielen Fällen lassen<br />

sich die Komponenten so wieder einsetzen<br />

und teure Neuanschaffungen entfallen.“<br />

www.ham-tools.com<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

34 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


www.gfos.com<br />

Spannfutter für leichte Zerspanungsaufgaben mit<br />

Mehrschneidenreibahlen<br />

Das Spannfutter Compensation von Mapal eignet sich perfekt für leichte Zerspanungsaufgaben<br />

mit Mehrschneidenreibahlen. Das neue Spannfutter ist auf Basis der<br />

bewährten Mapal-Hydrodehnspanntechnologie aufgebaut. Zusätzlich kann an drei<br />

Verstell-Elementen der Rundlauf exakt eingestellt werden. <strong>Der</strong> Verstellbereich beträgt<br />

bis zu 10 µm und ist bis 15 µm erweiterbar. Keile im Spannfutter richten das Werkzeug<br />

aus, ein Klemmen des Werkzeugs wird dadurch verhindert. Das System ist selbsthemmend,<br />

selbstständiges Lösen während der Feinbearbeitung ist unmöglich. Ein feststehender<br />

Ring dichtet das Ausrichtsystem ab. Es ist infolgedessen wartungsarm und<br />

schmutzunempfindlich. <strong>Der</strong> perfekte Rundlauf sorgt für einen gleichmäßigen Eingriff<br />

der Schneiden, was eine erhöhte Werkzeugstandzeit zur Folge hat.<br />

Optimale Form- und Lagetoleranzen sowie hohe Schwingungsdämpfung<br />

sind weitere Vorteile, die das neue Spannfutter<br />

Compensation bietet. Es ist in den Spanndurchmessern 12, 16,<br />

20, 25 und 32 mm für HSK-63A sowie in den Spanndurchmessern<br />

20,25 und 32 mm für SK50 lieferbar.<br />

AUS LIEBE<br />

ZUR INDUSTRIE<br />

GFOS liefert die richtige MES-<br />

Lösung für eine effiziente und<br />

transparente Produktion.<br />

29.09. - 01.10.<br />

Halle 1<br />

Stand D40<br />

EMO: Halle 10, Stand C08 D09<br />

www.mapal.com<br />

Vollständiges BDE-System für die Hutschiene<br />

ProdRecorder ist ein – auf Faustformat geschrumpftes – vollständiges BDE-System für<br />

die Hutschiene. Er wird direkt im Schaltschrank installiert und an die Maschinenelektrik<br />

angeschlossen. Im Falle der Basisversion ist keine weitere Projektierung erforderlich,<br />

um automatisch exakte Laufzeiten, Störungen und Stückzahlen zu erfassen. Die Daten<br />

werden im Gerät in einer Datenbank gespeichert und verarbeitet. <strong>Der</strong> Schichtablauf<br />

sowie vielfältige Auswertungsmöglichkeiten können dann im gesamten Firmennetzwerk<br />

ohne weitere Softwareinstallation per Webbrowser abgerufen werden.<br />

ProdRecorder bietet einen einfachen, schnellen und kostengünstigen<br />

Einstieg in die automatische Datenerfassung für<br />

eine oder mehrere Produktionsanlagen. Das System ist so<br />

designt, dass es jederzeit weiter ausgebaut werden kann, bis<br />

am Ende mit der Serverversion alle Produktionsanlagen<br />

erfasst werden. Auch Erweiterungen bezüglich der Funktionalität<br />

sind je nach Bedarf jederzeit möglich.<br />

www.prodrecorder.de<br />

Innen- und Außengewinde automatisch prüfen<br />

Die H+K-Gewindeprüfgeräte zum automatischen Prüfen von Innen- und Außengewinden<br />

mittels Prüflehren sind für den Dauereinsatz konzipiert. Sie sind mit<br />

montiertem Schaltschrank lieferbar. Alternativ kann der Schaltschrank mit integrierter<br />

Bedienung getrennt vom Prüfgerät befestigt werden. Die Einbaulage bzw. die Prüfrichtung<br />

ist beliebig. Für den nicht horizontalen Prüfvorgang ist eine Gewichtsneutralisierung<br />

integriert. Somit wird eine Verfälschung der Prüfergebnisse durch zu starken<br />

Flankendruck verhindert. Vor jedem Prüfvorgang wird die Position des Werkstücks<br />

ermittelt. Damit erkennt das Prüfgerät unter anderem, ob sich ein Werkstück (Prüfling)<br />

im Prüfbereich befindet. Ist dies nicht der Fall, wird der Prüfvorgang abgebrochen und<br />

als schlecht bewertet. Im Menü sind die Parameter für die unterschiedlichsten Prüfaufgaben<br />

einstellbar.<br />

Weiterhin besitzt das Prüfgerät eine speziellen Halter<br />

mit Schnellkupplung zum einfachen Wechseln der<br />

Prüflehren sowie einen Fluchtungsausgleich. Das<br />

Prüfergebnis wird im integrierten Display angezeigt<br />

und über die Schnittstelle, durch ein entsprechendes<br />

Signal ausgegeben.<br />

www.hk-sondermaschinen.de<br />

MES – inspired by you.


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Wärmebildkamera<br />

erfasst feinste Bilddetails<br />

Die HD-MWIR-Wärmebildkamera<br />

A8300SC von Flir ist eine kompakte<br />

IR-Lösung für die Forschung. Sie enthält<br />

einen gekühlten Indium-Antimonid-Detektor, der im Wellenlängenbereich<br />

von 3 bis 5 µm arbeitet. Sie erzeugt Megapixel-<br />

Wärmebilder mit 1280 x 720 Bildpunkten. Durch ihre hohe<br />

thermische Empfindlichkeit bei geringem Rauschen – typischerweise<br />

< 20 mK – kann die Kamera kleinste Bilddetails erfassen.<br />

Mögliche Anwendungen sind z. B. Elektronikinspektion, thermische<br />

Mikroskopie, zerstörungsfreie Materialprüfung, Hochgeschwindigkeitsanalysen<br />

oder thermische Luftbildkartografie. Durch<br />

kurze Belichtungszeiten<br />

können Bewegungen<br />

eingefroren und präzise<br />

Transportdreiräder für Ihre<br />

Betriebslogistik<br />

D-33263 Gütersloh PF.3326<br />

www.wulfhorst.de Info@wulfhorst.de<br />

Telf.0049/5241/98680<br />

Temperaturmessungen<br />

vorgenommen werden. Die<br />

Bildwiederholrate kann mit<br />

Fenstertechnik erhöht werden,<br />

um extrem schnelle thermische<br />

Ereignisse zu erfassen. Die<br />

Kamera überträgt Daten zur<br />

Livebild-Anzeige und<br />

-Aufzeichnung via Gigabit-<br />

Ethernet oder CoaXPress und<br />

verfügt auch über einen<br />

HD-SDI-Videoausgang.<br />

www.flir.de<br />

Gewindemuttern für Anwendungen in<br />

der Werkzeugmaschinenbranche<br />

Ob hoch belastbar, temperaturbeständig bis 150 Grad oder auch<br />

besonders kostengünstig – bei dem Vollsortiment an drylin<br />

Gewindemuttern von igus ist für jeden Anwendungsfall in der<br />

Werkzeugmaschinenbranche der richtige Werkstoff dabei. Fünf<br />

unterschiedliche Werkstoffe für<br />

Gewindemuttern, um für jede<br />

Anwendung das richtige Produkt<br />

anbieten zu können, verspricht igus.<br />

Das Vollsortiment beinhaltet Muttern<br />

für Trapez- und Steilgewinde, in<br />

zylindrischer Bauform oder mit<br />

verschiedenen Flanschvarianten. Auch die passenden Spindeln<br />

bietet igus in Stahl, Edelstahl oder Aluminium passend dazu an.<br />

Damit lassen sich Verstellungen aller Art einfach realisieren. Für<br />

die Werkzeugmaschinenbranche besonders interessant sind dabei<br />

die Werkstoffe iglidur W300<br />

Anzeige<br />

und iglidur J350 sowie der<br />

besonders kostengünstige<br />

Werkstoff iglidur R. Das<br />

passende Produkt können<br />

Anwender mit Hilfe des<br />

Online-Konfigurators<br />

finden.<br />

Innovative Software Solutions<br />

EMO: Halle 3, Stand E10 F07<br />

www.igus.de/gewindetriebe-lebensdauer<br />

Wulfhorst.indd 1 03.09.<strong>2015</strong> 13:00:03<br />

Säge- und Lagertechnik für die<br />

Metallbearbeitung<br />

ERP-System in der Cloud<br />

nutzen<br />

ZNT.indd 1 13.02.<strong>2015</strong> 13:18:47<br />

L ED -L EU C H TE N<br />

FÜ R D E N<br />

M A S C H I N E N B AU<br />

Betriebsspannung 24 VDC<br />

Komplett vergossen<br />

Vibrationsfest<br />

Kompakte Bauform<br />

Wir sind da:<br />

Halle H4 /4001<br />

M O T EK<br />

5 . -8.10.<strong>2015</strong><br />

SCHREMPP electronic e.K.<br />

Wiesenstraße 5 | 65843 Sulzbach<br />

Telefon +49 6196 802399-0<br />

Fax +49 6196 802399-9<br />

www.schrempp-electronic.de<br />

Auf der EMO präsentiert Kasto zahlreiche<br />

Neuheiten aus seinen Geschäftsbereichen Sägeund<br />

Lagertechnik. Besucher können u. a. das<br />

Langgutlager Unitower, die neue Sägebaureihe<br />

Kastowin und das Roboter-<br />

Sortiersystem Kastosort<br />

begutachten. Das Turmlagersystem<br />

ist in drei Varianten<br />

erhältlich und eignet<br />

sich für Stabmaterialien,<br />

Profile, Bleche und Platten,<br />

aber auch für Europaletten<br />

oder Kästen. Mit seiner<br />

variablen Beladehöhe ist<br />

es im Vergleich zur Bodenund<br />

Kragarmlagerung wesentlich platzsparender<br />

und damit wirtschaftlicher.<br />

Die Horizontal-Bandsägen sind für das Trennen<br />

großer Werkstücke und schwer zerspanbarer<br />

Werkstoffe konzipiert. Sie punkten durch hohe<br />

Zerspanungsleistung, einfache Bedienung und<br />

durchdachtes Materialhandling. Darüber hinaus<br />

wird ein Hochleistungs-Kreissägeautomat in<br />

Verbindung mit einem robotergestützten Sortiersystem<br />

gezeigt.<br />

EMO: Halle 18, Stand A18 B09<br />

www.kasto.de<br />

<strong>Der</strong> ERP-Anbieter Oxaion bietet zusätzlich zur<br />

klassischen Inhouse-Lösung nun auch kosteneffiziente<br />

Hosting-Dienstleistungen aus der Cloud<br />

an: Unternehmen nutzen dabei das ERP-System<br />

des Anbieters über das Internet, ohne lokale<br />

Installation im Firmennetzwerk. Das Angebot ist<br />

jederzeit beliebig nach oben oder unten<br />

skalierbar und alle Daten werden in einem<br />

hochsicheren deutschen Rechenzentrum<br />

abgelegt. Die internen IT-Infrastrukturen werden<br />

dadurch entlastet und die Mitarbeiter des<br />

Softwarehauses fungieren als zentrale Ansprechpartner,<br />

die sich um alle Details wie Updates,<br />

Wartung und ausreichend Speicherplatz<br />

kümmern.<br />

,,managed<br />

oxaion“ bedeutet<br />

aber auch, dass<br />

die Cloud-<br />

Kunden optional<br />

eine komplett<br />

individuelle<br />

Anwendungsbetreuung und Prozessberatung<br />

erhalten, wobei die ERP-Software auf die<br />

anwenderspezifischen Prozesse konfiguriert wird.<br />

IT&Business: Halle 1, Stand D13<br />

www.oxaion.de<br />

36 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong><br />

SCHREMPP.indd 1 12.08.<strong>2015</strong> 08:03:08


Neues bei CNC-Werkzeugmaschinen<br />

Haas Automation präsentiert auf der EMO in Mailand neue<br />

CNC-Werkzeugmaschinen: Die Super-Speed-Version<br />

UMC-750SS des 5-Achsen-Bearbeitungszentrums hat eine<br />

SK40-Inline-Spindel mit Direktantrieb für 15 000 min –1 und<br />

seitlich angeordnetem High-Speed-Werkzeugwechsler mit<br />

40+1 Magazinplätzen. Beim High-Speed-Bohr-/Fräszentrum<br />

DM-1 für synchronisiertes High-Speed-Gewindebohren ist die<br />

Spindel direkt mit dem Antriebsmotor<br />

gekoppelt. <strong>Der</strong> Werkzeugwechsler hat<br />

18+1 Magazinplätze. Das Drehzentrum ST-15 mit großer<br />

Durchgangsbohrung hat einen Arbeitsbereich bis 356 x 406 mm.<br />

Zusätzliche Möglichkeiten für Sekundärbearbeitungen ermöglicht<br />

ein Modell mit Y-Achse. Blickfang am Stand wird zudem ein<br />

Rennwagen sein, der 2016 bei der Formel 1 an den Start gehen soll.<br />

Perfekt<br />

in jeder Hinsicht<br />

Edelstahl-Behälter<br />

MDG 45 mit<br />

verbrauchsarmem<br />

Druckluftrührwerk<br />

EMO: Halle 11, Stand E10 F09<br />

www.haascnc.com<br />

Hohe Einsparungen in einem Walzwerk durch<br />

Umstellung auf Kegelrollenlager<br />

In einem Blechwalzwerk ergaben sich wesentliche Vorteile<br />

durch eine Umstellung auf anwendungsspezifische<br />

Produkte von NSK. Bis vor kurzem erforderten vorhandene<br />

offene Rollenlager tägliche Wartungsarbeiten, um eine<br />

ausreichende Schmierung sicherzustellen. Nach<br />

gründ licher Analyse schlug NSK den Einbau hochentwickelter<br />

Sealed-Clean-Lager vor. Diese sind speziell für den<br />

Einsatz in stark verschmutzter Umgebung ausgelegt und<br />

erreichen eine 2,7-mal so lange Lebensdauer wie herkömmliche Walzenzapfenlager. Die<br />

vierreihigen abgedichteten Kegelrollenlager fertigt NSK aus dem patentierten Lagerstahl<br />

Super-TF. Für den Stahlproduzenten ergab sich mit der Einführung der Sealed-Clean-<br />

Lager eine Ersparnis von über 46 000 Euro durch den Wegfall der täglichen Wartungsvorgänge,<br />

den geringeren Bedarf an Schmiermitteln und niedrigere Kosten für die Altfettbeseitigung.<br />

Auch die Ökobilanz der Produktion hat sich deutlich verbessert.<br />

EMO: Halle 9, Stand B08 C07<br />

www.nsk.com<br />

Die WALTHER PILOT-Modularbauweise<br />

erlaubt auch bei<br />

kleinen Behältern eine Fülle<br />

von Anbauten.<br />

WALTHER PILOT-Druckbehälter<br />

sind eine runde Sache. Von uns beziehen<br />

Sie Standard- und Sonderbehälter in allen<br />

Größenordnungen, Rührwerke, Füllstandsmesstechnik,<br />

Deckelheber etc. inklusive.<br />

Welche Lösung können<br />

wir Ihnen bieten?<br />

Schnellere Werkzeugidentifizierung<br />

und -auswahl dank neuem Katalog<br />

Sandvik Coromant, der Spezialist für Werkzeuge und<br />

Werkzeuglösungen in der metallbearbeitenden Industrie,<br />

präsentiert seinen neuen umfassenden Hauptkatalog, der<br />

eine grundlegende Referenz für Ingenieure, Maschinenbediener<br />

und andere Experten aus der Produktions- und<br />

Fertigungsbranche darstellt. <strong>Der</strong> Katalog ist in die<br />

Kategorien „Rotierende Werkzeuge“, „Drehwerkzeuge“ und „Ersatzteile“ eingeteilt und<br />

beinhaltet mehr als 35 000 derzeit verfügbare Werkzeuge. Für eine optimale Benutzerfreundlichkeit<br />

sind alle aufgeführten Produkte anhand von Anwendungsgebieten<br />

geordnet. Die detaillierten Produktbeschreibungen, technischen Daten, Anwendungstabellen<br />

und Schnittdatenblätter sind mit hochauflösenden Fotos und Darstellungen<br />

der Werkzeuge und Wendeschneidplatten kombiniert. Zudem führt der neue Katalog<br />

erstmalig alle Produktdaten gemäß des internationalen ISO13399-Standards. <strong>Der</strong> neue<br />

Print-Katalog kann per E-Mail (de.coromant@sandvik.com) bestellt werden.<br />

www.sandvik.coromant.com<br />

Lackieren macht schön.<br />

Kleben verbindet.<br />

Signieren zeichnet aus.<br />

WALTHER Spritz- und<br />

Lackiersysteme GmbH<br />

Tel. +49 (0)202 787-0<br />

info@walther-pilot.de<br />

www.walther-pilot.de<br />

Partnerschaft, die<br />

Partner schafft.


BETRIEBSTECHNIK<br />

Sichere Energieverteilung<br />

Schienenverteiler-Systeme eignen sich auch bei carbonstaubhaltigen Umgebungsbedingungen<br />

Carsten Schwarz<br />

Die Verarbeitung neuer Werkstoffe bringt neue Umgebungsbedingungen<br />

mit sich. Das stellt auch neue Anforderungen an Schienenverteiler-<br />

Systeme für die Energievesorgung in den Produktionsanlagen. Ein gemeinsamer<br />

Test von Siemens und einem großen Automobilhersteller belegt die<br />

Eignung eines luftisolierten Schienenverteiler-Systems auch in carbonstaubhaltiger<br />

Umgebung.<br />

Die Versuche fanden in einer abgeschotteten<br />

Prüfkammer statt. Dort wurden verschiedene<br />

Komponenten des Schienenverteiler-Systems<br />

in unterschiedlichen Aufbaulagen installiert:<br />

Exemplarische Stromschienenlängen,<br />

-winkel, und -Klemmverbindungen ließen<br />

sich damit in horizontaler und vertikaler<br />

Position untersuchen. Eine weitere Prüfsituation<br />

bildete werksseitig verbaute Eckverbindungen<br />

bei Richtungsänderungen ab.<br />

Als Referenzwert für die Carbonstaub-Belastung<br />

diente die in den technischen Regeln<br />

der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />

(BAuA) festgelegte maximale<br />

Arbeitsplatzkonzentration (MAK). Die absolute<br />

Menge wurde auf eine 20-jährige Betriebsdauer<br />

hochgerechnet und in die Prüfkammer<br />

eingebracht. Dort sorgte ein Lüfter<br />

dafür, dass der Staub fortwährend aufgewirbelt<br />

und in Bewegung gehalten wurde.<br />

Die Prüfdauer betrug 24 Stunden in Anlehnung<br />

an DIN EN 60529. Die Norm regelt<br />

verbindlich die Eignung von elektrischen<br />

Betriebsmitteln gegenüber Umwelteinflüssen<br />

wie Spritzwasser und Staub. Nach dem<br />

24-stündigen Prüfzyklus wurde zunächst der<br />

finale Übergangswiderstand der geprüften<br />

Teile gemessen. Anschließend fand eine<br />

Hochspannungsprüfung bei 3,5 kV statt.<br />

Dieser Wert erfüllt die in der aktuellen Norm<br />

DIN EN 61439 geforderten 2,2 kV nicht nur,<br />

sondern übertrifft sie noch deutlich.<br />

Ergebnis: voll funktionsfähig<br />

01 Das luftventilierte Schienenverteiler-System LD für 1100 bis 5000 Ampere<br />

ist ausgelegt für den Einsatz in industriellen Anwendungen<br />

Hohes Energievolumen, zahlreiche<br />

Verbraucher, große Distanzen und<br />

hohe Flexibilität: Die Gründe, bei der elektrischen<br />

Energieverteilung in industriellen<br />

Anlagen und Infrastrukturen auf Schienenverteiler-Systeme<br />

statt auf herkömmliche<br />

Kabel zu setzen, sind vielfältig. Neue Werkstoffe<br />

verändern naturgemäß die Produktionsverfahren.<br />

Das bringt neue Umgebungsbedingungen<br />

mit sich, die auch die Schienenverteiler-Systeme<br />

betreffen. So stellt<br />

sich konkret die Frage, ob diese in einer carbonstaubhaltigen<br />

Atmosphäre dauerhaft<br />

das gewohnte Maß an Sicherheit bei der<br />

Energieversorgung gewährleisten.<br />

Bisher existiert noch keine Norm, die diese<br />

Frage beantworten würde. Deshalb hat<br />

Carsten Schwarz, Produktmanager Stromschienen<br />

bei der Siemens-Division Energy<br />

Management, Köln<br />

Siemens in Zusammenarbeit mit einem<br />

großen deutschen Automobilhersteller<br />

einen Testzyklus durchgeführt. Ziel war die<br />

systematische Überprüfung der Carbonstaub-Verträglichkeit<br />

am Beispiel des Schienenverteiler-Systems<br />

LD aus der Produktfamilie<br />

Sivacon 8PS. Dazu wurde eine Belastung<br />

simuliert, die einer Betriebsdauer von<br />

20 Jahren entspricht. Auch nach dieser Phase<br />

sollte das System noch ohne Beeinträchtigungen<br />

bei Funktion und Sicherheit arbeiten.<br />

Prüfaufbau und -durchführung<br />

Die Tests ergaben: Auch unter der neuen Belastungsart<br />

durch Carbonstaub bleiben die<br />

Vorteile des luftisolierten Schienenverteiler-<br />

Systems voll erhalten. Weder an den Stromschienen<br />

noch an den Klemmen konnte der<br />

Carbonstaub signifikant eindringen. <strong>Der</strong><br />

vergleichende Isolationstest zeigte keinerlei<br />

Unterschiede zwischen den Zuständen mit<br />

und ohne Carbonstaub-Belastung. Zudem<br />

konnten sich keine funktionskritischen<br />

Kurzschlussbrücken durch Staubablagerungen<br />

bilden. Ein Grund dafür ist die Epoxidbeschichtung<br />

der Stromleiter-Oberflächen.<br />

Außerdem zeichnen sich luftventilierte<br />

Schienenverteiler-Systeme durch große Luftund<br />

Kriechstrecken aus, die ebenfalls Staubablagerungen<br />

verhindern.<br />

Charakteristische Vorteile<br />

Schienenverteiler ersetzen nicht nur das<br />

klassische Kabel durch feste Stromschienen,<br />

sondern auch herkömmliche, zentrale Verteiler<br />

durch verbrauchernah angeordnete<br />

Schutzorgane. Daraus ergeben sich charakteristische<br />

Eigenschaften, die sich systematisch<br />

für die Elektroplanung in Produktionsanlagen<br />

nutzen lassen:<br />

n Hohe Flexibilität: Die linienförmig angeordneten<br />

Verbraucher gewährleisten eine<br />

hohe Flexibilität. Bei Änderungen und Erweiterungen<br />

des Versorgungssystems,z. B. durch<br />

38 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 7-8/<strong>2015</strong>


02 Ziel der Versuchsreihe war die<br />

systematische Überprüfung der Carbonstaub-<br />

Verträglichkeit am Beispiel des Schienenverteiler-<br />

Systems LD aus der Produktfamilie Sivacon 8PS<br />

Betriebs- und<br />

Lagereinrichtungen<br />

Flexibel, effizient<br />

und belastbar<br />

neue Anlagenteile ergibt sich ein entscheidender<br />

Pluspunkt: Sind diese bei Kabeln aufwändig, etwa<br />

weil Parallelleitungen nötig werden oder gar eine<br />

Neuinstallation erfordern, können Schienenverteiler-Systeme<br />

bei Bedarf sogar unter Spannung<br />

(vorbehaltlich nationaler Normen – in Deutschland<br />

gemäß DIN EN 50110-1 / VDE 0105-1) verändert,<br />

ergänzt und ausgetauscht werden. Anders als bei<br />

der Installation von Kabeln entstehen dadurch keine<br />

Stillstandzeiten. Die Energieversorgung kann<br />

flexibel den Erfordernissen angepasst werden.<br />

n Geringer Platzbedarf: In Industrieanlagen geht<br />

der Trend zu immer kleineren Technik- und Betriebsräumen.<br />

Versorgungssysteme müssen in der<br />

Regel auf engstem Raum installiert werden. Dort<br />

bieten Schienenverteiler-Systeme große Vorzüge.<br />

Während Biegeradien, Häufung, Verlegeart und<br />

Strombelastbarkeit bei Kabellösungen zu enormem<br />

Platzbedarf führen, ist er bei den kompakten,<br />

konturgleich zur Gebäudestruktur geführten<br />

Schienenverteiler-Systemen äußerst gering. So<br />

lassen sich beispielsweise auch 90-Grad-Winkel<br />

realisieren und damit Ecken optimal ausnutzen.<br />

Durch die in Linienform angeordneten Verbraucher<br />

reduzieren sich die Distanzen gegenüber der<br />

Sternform bei Leitungen von vornherein.<br />

n Hohe Sicherheit für Personen und Gebäude:<br />

Die Ausführung als bauartgeprüfte Niederspannungs-Schaltgerätekombination<br />

nach IEC 61439<br />

sowie das Stahl- bzw. Aluminiumgehäuse der<br />

Schienenverteiler garantieren, anders als Kabellösungen,<br />

hohe Betriebssicherheit und Kurz­<br />

schlussfestigkeit. Die Brandlast beträgt nur<br />

rund 30 Prozent gegenüber einer herkömmlichen<br />

Kabelinstallation und ist damit annähernd<br />

vernachlässigbar. Darüber hinaus sind<br />

Schienenverteiler grundsätzlich PVC- und<br />

Halogen-frei ausgeführt.<br />

n Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV):<br />

Gegenüber Kabeln punkten Schienenverteiler-<br />

Systeme mit einer im Schnitt um den Faktor 3<br />

geringeren Emission von elektromagnetischen<br />

Feldern. Entsprechend höher ist die elektromagnetische<br />

Verträglichkeit.<br />

n Einfache Planung und schnelle Montage: Mit<br />

modular aufgebauten Schienenverteiler-Systemen<br />

lässt sich die Energieverteilung in großen<br />

Industriekomplexen verlässlich planen und<br />

schnell montieren. Erfordern Kabellösungen<br />

lange Montagezeiten und hohen Personalaufwand<br />

bei niedrigem Umsatz, reduzieren<br />

Schienenverteiler­ Systeme die Montagezeiten<br />

deutlich.<br />

Bilder: Fotolia, Siemens<br />

www.siemens.de/sivacon<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

Mit einem der umfangreichsten<br />

Einrichtungsprogramme für Betrieb,<br />

Lager und Werkstatt bietet LISTA<br />

immer die passende Lösung.<br />

Flexible Einrichtungslösungen<br />

Rationale Arbeitsabläufe<br />

Sichere Investition<br />

Schienenverteiler-Systeme in fünf Varianten<br />

Mit den insgesamt fünf verschiedenen Schienenverteiler-Systemen der Produktfamilie<br />

Sivacon 8PS erschließt Siemens die im Beitrag genannten Vorteile für unterschiedlichste<br />

Anwendungsbereiche. Ihre Kommunikationsfähigkeit ermöglicht dabei auch die Anbindung<br />

an die Industrie- und Gebäudeautomation. Das Spektrum beginnt bei der Energieversorgung<br />

für Beleuchtungsanlagen und Kleinverbraucher ab 40 Ampere und reicht bis zur Übertragung<br />

großer Energiemengen mit Stromstärken bis 6300 Ampere.<br />

Das System LD für 1100 Ampere bis 5000 Ampere ist ausgelegt für den Einsatz in industriellen<br />

Anwendungen wie zum Beispiel in der Automobil- und Schwerindustrie, aber auch in der<br />

Solarzellen-Produktion. Das luftventilierte System bietet sich aus mehreren Gründen für den<br />

Einsatz in Produktionsstraßen an: etwa durch seine kompakte Bauart und durch hohe<br />

Kurzschlussfestigkeiten bei gleichzeitigem sprinklergeprüftem Wasserschutz.<br />

www.lista.com


BETRIEBSTECHNIK<br />

Pro Gesundheit und Arbeitsschutz<br />

Individuell zusammenstellbare Drehstühle für mehr Ergonomie an Industriearbeitsplätzen<br />

Viele Beschäftigte in der Industrie<br />

verbringen den größten Teil ihres<br />

Berufslebens sitzend. Gerade, wenn<br />

schwere oder sich ständig wiederholende<br />

Arbeiten zu verrichten<br />

sind, sollte der Stuhl sich deshalb an<br />

die jeweilige Situation anpassen<br />

lassen und dabei sowohl Halt und<br />

Unterstützung als auch genügend<br />

Bewegungsfreiheit bieten – so wie<br />

die Arbeitsstühle, die nachfolgend<br />

vorgestellt werden.<br />

Im Fokus<br />

Nachhaltigkeit<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Da Wechsel in der Haltung einseitige<br />

Muskel- und Bandscheibenbelastungen<br />

und damit Schäden reduzieren, sind die Arbeitsstühle<br />

der Werksitz GmbH W. Milewski<br />

so gestaltet, dass sie das dynamische Sitzen<br />

fördern. Die hohe Rückenlehne stützt dabei<br />

insbesondere den oberen Rückenbereich,<br />

entlastet die Wirbelsäule und schützt den<br />

Nierenbereich. Sie ist höhenverstellbar und<br />

der Lehnenandruck lässt sich feinregulieren.<br />

Die neigungsverstellbare, ergonomisch<br />

geformte Sitzfläche zeichnet sich in<br />

ihrem Zusammenspiel mit der Lehne durch<br />

eine bewegungssynchrone Verlagerung des<br />

Drehpunkts aus, die – ganz nebenbei – den<br />

sogenannten „Hemdauszieheffekt“ verhindert.<br />

Durch die funktionale Gestaltung und<br />

Anordnung der Verstellmöglichkeiten lässt<br />

sich die Sitzposition einfach und mit<br />

wenigen Handgriffen anpassen. Aufgrund<br />

dieser ergonomisch optimierten Konzeption<br />

und der vorteilhaften Druckverteilung können<br />

sich nicht nur die Bandscheiben regenerieren,<br />

auch die Blutzirkulation und die<br />

Nährstoffversorgung verbessern sich, wodurch<br />

wiederum Konzentration und Leistungsfähigkeit<br />

steigen.<br />

Speziell bei der nach neuesten ergonomischen<br />

Erkenntnissen gestalteten Stuhl-<br />

Serie Klimastar sorgen die durchgängig perforierten<br />

Sitz- und Lehnflächen außerdem<br />

für eine ständige Luftzirkulation und damit<br />

– unabhängig von der Jahreszeit – für ein<br />

angenehmes Sitzklima. Das belegen auch<br />

Untersuchungen des Lehrstuhls für Ergonomie<br />

an der TU München. Diese ergaben,<br />

dass aufgrund der besonderen mikroklimatischen<br />

Eigenschaften sowohl der feuchte<br />

als auch der trockene Wärmetransport im<br />

Vergleich zu unperforierten Sitzflächen<br />

deutlich besser funktioniert. Da speziell im<br />

Mehrschichtbetrieb die optimale Hygiene<br />

wichtig ist, zumal wenn produktionsbedingt<br />

viel Staub in der Luft ist, lassen sich<br />

die abnehmbaren Polster exakt auf die Umgebungsbedingungen<br />

abstimmen, unkompliziert<br />

wechseln und bei Bedarf reinigen.<br />

Modulares System für optimale<br />

Anpassung an den Einsatzbereich<br />

Das Baukasten-Prinzip der Werksitz-Stühle<br />

bietet eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten<br />

der einzelnen Komponenten und<br />

erlaubt diverse Zusatzausstattungen zur<br />

Anpassung an den Einsatzbereich und den<br />

einzelnen Benutzer. Alle Teile können über<br />

einen Konfigurator auf der Homepage individuell<br />

zusammengestellt werden. So sind<br />

Lehnen in verschiedenen Formen und<br />

Größen, aus Holz oder mit Bezügen aus<br />

dem von Werksitz entwickelten PUR-Integ-<br />

40 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


BETRIEBSTECHNIK<br />

02 Die Klimastar-Serie zeichnet sich dank<br />

durchgängig perforierter Sitz- und Lehnflächen<br />

durch ein angenehmes Mikroklima aus<br />

03 Das Baukasten-Prinzip der Werksitz-Stühle bietet eine Vielzahl an<br />

Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Komponenten<br />

ralschaum, auch in Visko-Qualität mit thermosensitiven<br />

Eigenschaften, aus Stoff bzw.<br />

atmungsaktivem 3D-Wabenstoff oder<br />

atmungsaktivem, für den Reinraum auch<br />

desinfektionsmittelbeständigem Kunstleder<br />

erhältlich. Die Sitze gibt es ebenfalls in<br />

verschiedenen Ausführungen. Je nach Produktionslinie<br />

kann dabei zwischen verschiedenen<br />

Farben gewählt werden, was insbesondere<br />

für große Firmen interessant ist.<br />

Bei Bedarf können die Stühle zusätzlich<br />

mit einer Kopfstütze und – falls der Stuhl<br />

immer wieder an verschiedenen Plätzen<br />

eingesetzt bzw. schnell von A nach B gebracht<br />

werden soll – mit Rollen, Gleitern<br />

oder Tellerfüßen ausgestattet werden. Die<br />

verchromten oder pulverbeschichteten<br />

Stuhlsäulen sind in unterschiedlichen<br />

Größen sowie auf Wunsch auch mit Überrohr,<br />

Dreharretierung oder Fußring oder<br />

-stütze erhältlich und über eine Gasdruckfeder<br />

höhenverstellbar. Armlehnen können<br />

starr, höhenverstellbar oder mit 3D-Multifunktion<br />

montiert werden – auch nachträglich.<br />

Fußkreuze werden aus poliertem oder<br />

gestrahltem Aludruckguss in verschiedenen<br />

Farben gefertigt. Da alle Teile geschraubt<br />

oder gesteckt werden, lassen sich<br />

die einzelnen Elemente individuell beziehungsweise<br />

firmenspezifisch gestalten und<br />

bei Bedarf austauschen.<br />

Investitionssicherheit durch<br />

Nachkaufgarantie auf Ersatzteile<br />

Damit die Gesamtkonstruktion den besonderen<br />

Ansprüchen bei rauen Umgebungsbedingungen<br />

und der Dauerbelastung im<br />

Mehrschicht-Betrieb gewachsen ist, werden<br />

Solidität und Langlebigkeit der Produkte<br />

im hauseigenen Prüflabor von Werksitz<br />

getestet. Zur Ausstattung gehört unter anderem<br />

ein 3D-Vermessungsplatz, ein Prüffeld<br />

für dynamische Biege-Wechsel-Prüfungen<br />

sowie zur Ermittlung der Standsicherheit,<br />

ein Prüfstand für Falltests und<br />

eine Universalprüfmaschine für eine Belastung<br />

mit maximal 2000 kg.<br />

Auf die Qualität der Produkte, die das Gelände<br />

des fränkischen Familienbetriebs verlassen,<br />

gibt der Hersteller fünf Jahre Garantie,<br />

für die Bestellbarkeit von Ersatzteilen<br />

sogar zehn Jahre. So muss im Schadensfall<br />

nicht gleich der ganze Stuhl entsorgt werden,<br />

sondern jedes Teil kann einzeln ausgetauscht<br />

werden.<br />

www.werksitz.de<br />

Auch für ESD- und<br />

Reinraumbereiche<br />

Für den Einsatz in der ESD-Schutzzone<br />

ist der Klimastar auch in<br />

elektrisch-leitfähiger Ausführung zur<br />

Ableitung der statischen Ladung nach<br />

EN 61340-5-1 erhältlich. Speziell für<br />

den Reinraumbereich wurden zudem<br />

Materialien ausgewählt, die höchste<br />

Funktions- und Hygieneanforderungen<br />

erfüllen.<br />

Folgen Sie uns auch online!<br />

www.derbetriebsleiter.de<br />

www.facebook.com/derbetriebsleiter www.twitter.com/<strong>Der</strong>_Betriebslei google.com/+<strong>Der</strong>betriebsleiterDe<br />

hält Sie stets auf dem Laufenden


Umbaufähig<br />

und erweiterbar<br />

Flexibler Reinraum für die Montage<br />

von Laser-Baugruppen<br />

Bei der Montage von Komponenten<br />

für Hochleistungslaser müssen in<br />

den Räumlichkeiten höchste<br />

Anforderungen an die technische<br />

Sauberkeit eingehalten werden.<br />

Daher ließen die Lasertechnik-<br />

Experten von Trumpf eine ISO<br />

8-Reinraumanlage einrichten. Die<br />

Reinraumbauer gestalteten diese<br />

nach einem modularen Konzept.<br />

Die Anlage kann besonders flexibel<br />

genutzt, bei Bedarf umgebaut und<br />

sogar an einen anderen Standort<br />

versetzt werden.<br />

Im Reinraum werden Bearbeitungsoptiken<br />

und Laser-Strahlführungsbaugruppen<br />

montiert. Das passiert weitestgehend in<br />

Flowboxen der Klasse ISO 5“, erläutert<br />

Dipl.-Ing. Frank Schaffert, Gruppenleiter PE<br />

Optik bei der Trumpf Werkzeugmaschinen<br />

GmbH + Co. KG. Diese Bedingungen sind<br />

eine Voraussetzung dafür, dass die Komponenten<br />

frei von Partikeln größer<br />

50 µm sind. „Solche Partikel würden sich<br />

bei Erhitzung durch den Laser in die Linsen<br />

einbrennen, Schatten verursachen und dafür<br />

sorgen, dass die Lasermaschine nicht<br />

mehr richtig schneidet. Die Konsequenz<br />

wäre ein Ausfall der Einheit“, so Schaffert<br />

weiter. Organische Partikel dieser Größe<br />

werden daher bei Trumpf in einem eigenen<br />

Arbeitsschritt mit Hilfe von ultraviolettem<br />

Licht manuell von den Optiken abgehoben.<br />

Um die hohe Reinheitsklasse in den Flow-<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

boxen zu ermöglichen und alle Komponenten<br />

möglichst partikelfrei zu halten, muss<br />

auch außerhalb der Boxen, in der Reinraumkabine,<br />

eine nahe Reinheitsklasse eingehalten<br />

werden. <strong>Der</strong> bei der Nerling Systemräume<br />

GmbH 2012 in Auftrag gegebene<br />

9,75 x 9,66 m große Reinraum mit Personalschleuse<br />

hat daher die Klasse ISO 8 und<br />

verfügt über einen zusätzlichen Montagebereich<br />

der Klasse ISO 7.<br />

<strong>Der</strong> Montage vorgelagert und in den<br />

Reinraum integriert ist zudem eine 7-Zonen-Ultraschallreinigungsanlage,<br />

die das<br />

gesäuberte Material direkt in den Montageraum<br />

fördert. Ebenfalls angebunden ist ein<br />

Scheibenlaser, der zur Abnahme der montierten<br />

Bearbeitungsoptiken dient. Neben<br />

dem Reinigungsanlagen- und dem Laserraum<br />

mit Vorraum sowie zwei begehbaren<br />

Materialschleusen befanden sich in der insgesamt<br />

31,03 x 10,20 m großen Systemraumanlage<br />

bis zur Erweiterung 2014 außerdem<br />

noch ein Sauberraum und ein Büro.<br />

Um die Kapazitäten im Bereich der Montage<br />

zu erhöhen, wurden diese Bereiche kürzlich<br />

zum ISO 8-Reinraum umgebaut sowie<br />

zusätzlich eine Krananlage in die Tragkonstruktion<br />

integriert.<br />

Erweiter- und demontierbares<br />

modulares Reinraumsystem<br />

01 In der Reinraumanlage bei Trumpf<br />

werden in Flowboxen der Klasse ISO 5<br />

Bearbeitungsoptiken und Laser-Strahlführungsbaugruppen<br />

montiert<br />

„Eine wichtige Anforderung war, eine möglichst<br />

flexible Reinraumanlage zu bekommen“,<br />

erläutert Schaffert. „Man sollte sie bei<br />

Bedarf umbauen oder erweitern sowie gegebenenfalls<br />

sogar an einen anderen Standort<br />

versetzen können.“ Aus diesem Grund sollte<br />

sie möglichst freistehend sein, eine eigene<br />

Tragkonstruktion besitzen und nicht von der<br />

Decke abgehängt sein. Dies sollte zudem<br />

verhindern, dass sich Schwingungen, ausgelöst<br />

durch Stanzmaschinen im Stockwerk<br />

darüber, auf den Reinraum übertragen.<br />

„Um diesen Anforderungen Rechnung zu<br />

tragen, ist bei der Deckenkonstruktion ein<br />

voll tragfähiges System zum Einsatz gekommen,<br />

das über 10 m frei gespannt ist. Die Deckenträger<br />

wurden zum Teil auf die Systemwände<br />

aufgesetzt, zum Teil verwenden wir<br />

freistehende Portale im Bereich der bauseitigen<br />

Wände“, so Jan Kürbis, Projektmanager<br />

Reinraumtechnik bei der Nerling Systemräume<br />

GmbH. „Das gesamte Wand- und Decken-System,<br />

das wir bei Trumpf verwendet<br />

haben, ist freistehend.“ Zudem ist die Raumanlage<br />

modular aufgebaut und dadurch<br />

nicht nur leicht erweiter-, sondern auch<br />

demontierbar. „Die frei gewordenen Elemente<br />

können bei einem Umbau systemkonform<br />

wiederverwendet werden. Wir<br />

haben beispielsweise Wandelemente des<br />

Büros, die wir im Zuge der diesjährigen Erweiterung<br />

abgebaut haben, an anderer Stelle<br />

in der Anlage erneut eingesetzt“, erklärt Kürbis.<br />

Lampen und FFU austauschbar<br />

Auch der Umluft-Teilklimatisierung liegt<br />

ein modulares Konzept mit komplett autarken,<br />

zonalen Direktverdampfer-Klimageräten<br />

zugrunde. „Das hat einen weiteren<br />

grundsätzlichen Vorteil: Fällt eines der Ge-<br />

02 <strong>Der</strong> Reinraum um die Flowboxen hat die<br />

Klasse ISO 8 und verfügt über einen zusätzlichen<br />

Montagebereich der Klasse ISO 7<br />

42 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


BETRIEBSTECHNIK<br />

räte aus, laufen alle anderen problemlos<br />

weiter“, erklärt Kürbis. Eine Erhöhung der<br />

Kühlleistung der Anlage in Ditzingen durch<br />

mehr Geräte ist ebenfalls möglich. Gleiches<br />

gilt für die modularen Filter-Ventilator-Einheiten<br />

(FFU) mit energieeffizienter EC-<br />

Technologie, die für die Partikelabscheidung<br />

entsprechend der geforderten Reinheitsklassen<br />

zuständig<br />

sind und<br />

konditionierte Luft<br />

aus dem darüber<br />

liegenden Plenum<br />

ansaugen. Diese<br />

haben zudem dieselben<br />

Abmessungen<br />

wie die verwendeten<br />

Sonderleuchten<br />

mit Spiegelrastereinsatz, wodurch<br />

beide nach Erfordernis ausgetauscht<br />

werden können.<br />

Die Versorgung der gesamten Raumanlage<br />

mit Hallenluft zur Deckung des hygienischen<br />

Luftwechsels sowie die Überdruckhaltung<br />

im Reinraumbereich werden über<br />

eine separate Lüftungsanlage mit 1000-<br />

1500 m³/h Hallenluftansaugung gewährleistet.<br />

Die eingesetzte MSR-Technik, die in<br />

zwei Schaltschränken direkt an der Wand<br />

der Reinraumkabine untergebracht ist, ermöglicht<br />

die Ansteuerung und Überwachung<br />

der Klimageräte, des Lüftungsgerätes<br />

sowie sämtlicher FFU über ein<br />

15‘‘-Farb-Webdisplay. „So kann jeder Raum<br />

einzeln überwacht und jede Komponente<br />

grafisch visualisiert werden“, erklärt Kürbis.<br />

Besonders niedriges Plenum<br />

Eine der größten Herausforderungen bei<br />

diesem Projekt bildeten die beengten Platzverhältnisse<br />

der bestehenden Gebäudestruktur,<br />

in die die Systemraumanlage integriert<br />

werden sollte. „Die Höhe der Rohdecke<br />

war mit 3,645 m vergleichsweise niedrig, es<br />

gab viele Unterzüge und Deckeninstallationen,<br />

die bei der Planung berücksichtigt werden<br />

mussten“, so Schaffert. Um eine lichte<br />

Deckenhöhe von 2,9 m im Reinraum zu realisieren,<br />

wurde ein sehr niedriges Plenum<br />

gebaut. Dazu wurde die Technik detailliert<br />

geplant, außerdem wurden besonders niedrige<br />

FFU in Sonderbauform eingesetzt.<br />

„Die Reinraumanlage sollte sich bei<br />

Bedarf umbauen, erweitern oder sogar an<br />

einen anderen Standort versetzen lassen“<br />

Dipl.-Ing. Frank Schaffert, Gruppenleiter PE Optik bei der<br />

Trumpf Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG<br />

Die Reinigungsanlage wurde parallel zum<br />

Reinraum beschafft und musste in die Planung<br />

integriert werden. Dies war besonders<br />

wichtig, da die Anlage erst nach Fertigstellung<br />

des Reinraums geliefert wurde. „Da<br />

wir unsere Systemraumanlagen grundsätzlich<br />

nur schlüsselfertig übergeben, für<br />

unsere Kunden also als Generalunternehmer<br />

fungieren, haben wir auch die erforderliche<br />

layouttechnische, terminliche und<br />

steuerungstechnische Abstimmung mit<br />

dem Anlagenhersteller übernommen“, so<br />

Kürbis. Darüber hinaus wurde eine vorhandene<br />

Absauganlage für die Reinigungsanlage<br />

in die Anlagensteuerung eingebunden.<br />

Optisch ansprechende<br />

Raumanlage<br />

„Bei dem Kran, der im Rahmen des Erweiterungsprojekts<br />

2014 zusätzlich in die Tragkonstruktion<br />

des Reinraumes integriert<br />

wurde, war uns besonders wichtig, dass die<br />

Stützen möglichst nicht sichtbar sein sollten“,<br />

erklärt Schaffert. Nerling baute eine<br />

Demag-KBK-Zweiträger-Hängekrananlage<br />

mit 250 kg Nutzlast, einer Kranbahnlänge<br />

von circa 5,50 m und einer Trägerlänge von<br />

circa 4,0 m ein, die mit einem Elektro-Kettenzug<br />

ausgestattet ist. „Die System-Stahlkonstruktion<br />

für den Kran und die Deckenverkleidung<br />

hat eine Abmessung von insgesamt<br />

9,42 x 5,86 m“, erklärt Kürbis. „Bei den<br />

Stützen konnten wir zwei komplett hinter<br />

der Reinraumwand verbergen. Die anderen<br />

beiden befinden sich hinter einer Stahlblechverkleidung<br />

in den Raumecken.“<br />

Auf das Erscheinungsbild der Anlage, sowohl<br />

von außen als auch von innen, legte<br />

Trumpf grundsätzlich großen Wert. „Sie<br />

sollte sich harmonisch in die moderne<br />

Architektur auf dem Firmengelände einfügen“,<br />

so Schaffert. Aus diesem Grund<br />

wurden beispielsweise alle Fenster bündig<br />

verglast und die Stromleitungen in den<br />

hohlen Wänden untergebracht, so dass im<br />

Raum keine Kabelkanäle sichtbar sind. Da<br />

die Außenaggregate, deren Standort direkt<br />

vom Vorführzentrum aus einsehbar ist,<br />

ebenfalls möglichst ansehnlich sein sollten,<br />

wurden die Kälteleitungen unterirdisch verlegt.<br />

Fazit<br />

„Mit der Umsetzung der modularen Reinraumanlage<br />

durch Nerling sowie mit der<br />

Erweiterung sind wir äußerst zufrieden“, so<br />

Schaffert. Durch die Erweiterung konnte<br />

Raum für zehn weitere Arbeitsplätze gewonnen<br />

werden, von denen fünf bereits<br />

eingerichtet sind. „Wir haben also für die<br />

Zukunft noch Kapazitäten offen“, so der<br />

Gruppenleiter.<br />

Bilder: Aufmacher Fotolia, 01-04 Nerling<br />

www.nerling.de<br />

03 Das gesamte Wand- und Decken-System,<br />

das bei Trumpf verwendet wurde, ist<br />

freistehend. Zudem ist die Raumanlage<br />

modular aufgebaut<br />

Spezialist für Mess-, Rein- und Sauberräume<br />

Die Nerling Systemräume GmbH ist auf die Konstruktion von Messräumen, Reinund<br />

Sauberräumen spezialisiert. An den Standorten Renningen und Halle planen<br />

und fertigen die rund 70 Mitarbeiter vor allem Technologieräume nach spezifischem<br />

Kundenwunsch. Zu den Kunden gehören Firmen aus der Automobilbranche, aus<br />

dem Maschinenbau und der Leiterplattenproduktion, Kunststofffolienhersteller<br />

sowie die Lebensmittel- und Körperpflegemittelindustrie.<br />

04 <strong>Der</strong> Montage vorgelagert und in den<br />

Reinraum integriert ist eine<br />

7-Zonen-Ultraschallreinigungsanlage<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 43


BETRIEBSTECHNIK<br />

KOMMENTAR<br />

Dem Sitzen das Laufen beibringen<br />

Bewegung als Produktivfaktor begreifen!<br />

Seit über 150 Jahren widmet sich die Ergonomie der<br />

Aufgabe, die Arbeitswelt an den Menschen anzupassen, um<br />

dessen Leistungsfähigkeit und Gesundheit zu erhalten und<br />

gleichzeitig die Produktivität zu steigern. Gerade was das<br />

Thema Sitzen angeht, gibt es aktuell neue Erkenntnisse.<br />

Burkhard Remmers,<br />

Internationale Kommunikation,<br />

Wilkening + Hahne GmbH+Co. KG,<br />

Bad Münder<br />

Ob in Betrieb oder Verwaltung,<br />

Ergonomie ist seit Jahrzehnten auf<br />

Entlastung, Bewegungs- und Reizreduktion<br />

ausgelegt. Cockpit-Organisation,<br />

Greifräume und Eliminierung von<br />

Störfaktoren bestimmen die Strategie.<br />

<strong>Der</strong> unternehmerische Vorteil: Im<br />

geläufigen Verständnis können damit<br />

u. a. „unproduktive“ Wegezeiten aus den<br />

Prozessen eliminiert werden. Dank<br />

technischem Fortschritt ist der<br />

Bewegungsraum zur Erledigung der<br />

Arbeit inzwischen vielerorts auf die<br />

Größe eines Mouse-Pads, einer Tastatur<br />

oder auf das Display des Smartphones<br />

reduziert!<br />

Das Problem: Die Muskulatur als größtes<br />

Stoffwechselorgan wird nur über<br />

Bewegung stimuliert. Fehlen die<br />

Be wegungsreize, dann werden die<br />

Muskeln unterversorgt, die Stoffwechselrate<br />

sinkt, der gesamte Organismus<br />

fährt auf Sparflamme und langfristig<br />

werden Gelenke, Knochen und<br />

Immunsystem geschädigt. Prof. Ingo<br />

Froböse, Leiter des Zentrums für Gesundheit<br />

der Deutschen Sporthochschule Köln,<br />

erläutert, warum die körperliche Entlastung<br />

inzwischen zum Bumerang geworden ist:<br />

„Ein lebendiger Organismus basiert auf<br />

dem Prinzip von Reiz und Reaktion. Alle<br />

biologischen Kompetenzen benötigen<br />

Reizsetzungen, um aktiviert zu werden.<br />

Ohne solche Herausforderungen verkümmern<br />

die Fähigkeiten, über die wir<br />

verfügen.“ Bei über 80 % der Rückenpatienten<br />

sei inzwischen Unterforderung die<br />

Hauptur sache der Beschwerden.<br />

US-amerikanische Forscher haben herausgefunden,<br />

dass Bewegungsmangel für bis<br />

zu 10 % der weltweiten Fälle von<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes,<br />

Brust- und Darmkrebs verantwortlich ist,<br />

und auch die zunehmenden depressiven<br />

Erkrankungen werden damit in Verbindung<br />

gebracht, weil die Stresshormone bei einer<br />

schlechten Stoffwechselrate nicht mehr<br />

richtig abgebaut werden. Ganz offensichtlich<br />

ist aus der hilfreichen Entlastung eine<br />

komatöse Unterforderung geworden, bei<br />

der die biologisch notwendigen Minimalaktivitäten<br />

nicht mehr erreicht werden.<br />

Damit werden einseitig auf Verdichtung<br />

ausgelegte Organisationskonzepte und die<br />

haltungsorientierte Ergonomie zum Teil<br />

des Problems: Sie schwächen die<br />

Muskulatur, verhindern Haltungswechsel<br />

und reduzieren die mentale Performance.<br />

Wie schwer es ist, sich von überkommenen<br />

Wahrheiten zu verabschieden, zeigt das<br />

Beispiel Sitzen: Seit langem ist unstrittig,<br />

dass häufige Bewegungen und Haltungswechsel<br />

entscheidend sind für gesundes<br />

Sitzen. Gleichzeitig aber wird noch immer<br />

die Idee der „richtigen“ Sitzhaltung<br />

propagiert und eine korsettähn liche<br />

Körperanpassung für maximale Entlastung<br />

vermarktet …<br />

Was bedeutet das für die Ergonomie?<br />

Biologisch betrachtet ist jede Sitz- und<br />

Arbeitshaltung, die der Körper schmerzfrei<br />

einnehmen kann, richtig und<br />

wichtig, vorausgesetzt sie wird häufig<br />

verändert. Je vielfältiger und natürlicher<br />

die Bewegungen, desto besser werden<br />

Stoffwechsel, Körperkompetenzen und<br />

nicht zuletzt die geistige Leistungsfähigkeit<br />

aktiviert. Neue 3D-dynamische<br />

Sitzkonzepte etwa bringen dem Sitzen<br />

das Laufen bei: Sie mobilisieren die<br />

Hüfte als Kraft- und Bewegungszentrum,<br />

stimulieren die tiefe Rückenmuskulatur<br />

und aktivieren große Muskelschlingen<br />

von den Fußgelenken bis zum Schultergürtel.<br />

Studien zeigen: Sofern sie körperkonform<br />

ausgelegt sind, fördern sie<br />

„Neue 3D-dynamische Sitzkonzepte fördern nicht nur Gesundheit<br />

und Wohlbefinden, sondern auch die Konzentrationsleistung“<br />

nicht nur Gesundheit und Wohlbefinden,<br />

sondern auch die Konzentrationsleistung,<br />

so dass sich ein ohnehin<br />

überschaubarer Mehrpreis bereits<br />

innerhalb kurzer Zeit rechnet. – Von den<br />

langfristigen Einsparungen durch<br />

Fehlzeitenreduktionen ganz zu<br />

schweigen.<br />

Um die biologisch erforderlichen<br />

Bewegungen in die Arbeitswelten<br />

zurück zu bringen, brauchen wir neue<br />

Leitbilder: Diversität statt Standardisierung,<br />

Entzerrung statt Verdichtung,<br />

Anreicherung statt Reduktion, Dynamik<br />

statt Statik, Begegnung statt Trennung …<br />

Bewegt Euch, Mitarbeiter, heißt das<br />

Gebot der Stunde – nicht nur im<br />

übertragenen Sinn!<br />

www.wilkhahn.com<br />

44 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


Hilfe beim Umstieg auf GHS-Kennzeichnung<br />

Die Kennzeichnung von Chemikalien (Stoffe und Gemische) ist in der Vergangenheit<br />

in vielen Ländern teilweise unterschiedlich und uneinheitlich vorgenommen worden.<br />

Das hatte auch direkte Auswirkungen auf den Umgang und die Lagerung dieser<br />

Substanzen. Das weltweit einheitliche "Globally Harmonized System of Classification<br />

and Labelling of Chemicals" (GHS) ist nun für Europa in Form der CLP-Verordnung<br />

(CLP steht für Classification, Labelling and<br />

Packaging) am 1. Juni auch für Gemische<br />

verbindlich in Kraft getreten. Denios unterstützt<br />

seine Kunden und Geschäftspartner mit der<br />

kostenlosen GHS-Umsteigehilfe.<br />

Alle wichtigen Änderungen, die neuen<br />

GHS-Symbole inkl. der dazugehörigen Hinweise<br />

(H-Sätzen) sind in der kostenlosen GHS-Umsteigehilfe<br />

zusammengefasst. Diese kann direkt<br />

unter www.denios.at/GHS heruntergeladen<br />

werden. Darüber hinaus findet sich ein umfangreiches Sortiment an GHS-konformen<br />

Schildern und Etiketten im aktuellen Katalog und Online-Shop von Denios, um die<br />

Umstellung zu erleichtern.<br />

www.denios.de<br />

BAUREIHE FK KOMPAKT-HUBTISCH<br />

MIT EINFACHSCHERE, UNIVERSELL EIN-<br />

SETZBAR<br />

Mehr Sicherheit bei Podestleitern<br />

Die neue Podestleiter 515/516 von Euroline verfügt über ein<br />

Bowdenzug-System mit Sicherheits-Bedienhebel, dass vor<br />

allem die Arbeitssicherheit erhöht. Beim Loslassen des Hebels<br />

durch den Bediener kehrt die Podestleiter automatisch in ihre<br />

Ausgangsstellung zurück. In dieser Position haben alle vier<br />

Holme vollen Bodenkontakt. Das gewährt erhöhte Sicherheit,<br />

denn auch bei Lastwechseln ist kein Kippen mehr möglich.<br />

Anders als bei herkömmlichen, mit Federrollen ausgestatteten<br />

Modellen tritt ein leichtes Verrutschen und Schwanken, z. B.<br />

durch Gewichtsverlagerungen, nicht auf – die Leiter steht<br />

stabil. Ein manuelles Feststellen der Lenkrollen ist nicht erforderlich. Die schlanke<br />

Standbreite ermöglicht Arbeiten auch zwischen eng zusammenstehenden Regalen.<br />

Stufen mit einer Tiefe von 180 Millimetern erhöhen den Komfort beim Aufstieg,<br />

oben misst das Podest 620 × 720 Millimeter. Die maximale Belastbarkeit beträgt<br />

150 Kilogramm. <strong>Der</strong> Hersteller bietet die Podestleiter in zwei Ausführungen an:<br />

Typ 515 ist einseitig begehbar, Typ 516 zweiseitig.<br />

BAUREIHE FK KOMPAKT-HUBTISCH<br />

MIT DOPPELSCHERE, KURZE PLATT-<br />

FORM, HOHER HUB<br />

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Produktion, Lager, Labor, …<br />

Manuelle Tätigkeiten erfordern eine ergonomische<br />

Arbeitsplatzeinrichtung. <strong>Der</strong> von dem Meerbuscher<br />

Hersteller Inwerk entwickelte und in Deutschland<br />

hergestellte Werktisch Masterlift bietet einen Höhenverstellbereich<br />

von 625 bis 1275 mm und ist stufenlos auf<br />

unterschiedlichste Arbeitssituationen einstellbar. Per<br />

Knopfdruck lässt er sich auf das gewünschte Niveau fahren.<br />

Praktisch unbegrenzt sind die Einsatzfelder des rund 75 Kilogramm schweren Werktisches.<br />

Die Tragkonstruktion aus 8 mm Stahlplatten und einer 25 mm starken<br />

melaminharzbeschichteten Gütespanplatte kann mit zahlreichen Werkzeugen und<br />

Hilfsmitteln bestückt werden. Mit der Breite von 1600 bzw. 1800 mm und 800 mm<br />

Tiefe bietet sie eine großzügige Arbeitsfläche. Unter der Platte sorgt der Kabelkanal für<br />

eine saubere Leitungsführung. Falls ein Rechner zum Arbeitsplatz gehört, hält ihn der<br />

PC-Halter sicher im Griff.<br />

www.inwerk-bueromoebel.de<br />

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BETRIEBSTECHNIK<br />

Energieaudits nach DIN EN 16247<br />

Größere Unternehmen müssen die neuen EU-Vorgaben zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz bis zum Stichtag 5. Dezember <strong>2015</strong><br />

umsetzen. Darauf weist der TÜV Süd hin. Gefordert wird ein<br />

Energieaudit nach DIN EN 16247, wenn Unternehmen kein zertifiziertes<br />

Energiemanagement system nach DIN EN ISO 50001 oder<br />

kein eingetragenes Umweltmanagementsystem nach EMAS betreiben.<br />

Mit der Richtlinie 2012/27/EU soll die Energieeffizienz in<br />

Europa um 20 % gesteigert werden. Mit der Novellierung des<br />

Energiedienstleist ungsgesetzes im April wurde die Richtlinie in<br />

deutsches Recht überführt. Die neuen Vorgaben gelten für Unternehmen<br />

mit mehr als 250 Mitarbeitern oder einem Jahresumsatz<br />

von mindestens 50 Mio. Euro oder einer Bilanzsumme von mindestens<br />

43 Mio. Euro. Für KMU werden durch staatliche Förderung<br />

sogar 80 % (bis max. 8000 Euro) der Kosten für die Energieaudits<br />

erstattet. Ausgenommen sind KMU, die bereits im Rahmen des<br />

Spitzenausgleichs oder der EEG-Umlage eine Entlastung erhalten.<br />

www.tuev-sued.de<br />

www.tuev-sued.de/is/eeb<br />

Wir laden Sie ein: Hannover Messe 08.-12.04.2013 Halle/Stand 27 F85<br />

Passgenauer Zugang zu Maschinen aus<br />

dem Baukasten<br />

Das Treppen-Podeste-System von item ermöglicht Arbeitsbereiche<br />

in der gewünschten Höhe als große Plattform, umlaufende<br />

Montagebühne oder einfache Wartungsebene. <strong>Der</strong> Aluminium-<br />

Baukasten beinhaltet überschaubar wenige Produkte, aus denen<br />

stabile, sichere und passgenaue Zugänge zu Maschinen konstruiert<br />

werden können. Alle Komponenten werden an den Aluminium-Profilen<br />

verschraubt. Aufwändige Gehrungsschnitte<br />

beim Geländer und Schweißarbeiten sind daher nicht nötig.<br />

Erweiterungen oder Veränderungen der Anlage sind immer<br />

möglich, dazu sind Zwischenpodeste integrierbar. Das System<br />

gibt es mit vier verschiedenen Steigungswinkeln an: als Ergonomietreppe<br />

(38°), Standardtreppe (45°), Platzspartreppe (60°) und<br />

Lasttreppe (30°). Die Podeste haben<br />

eine geriffelte Oberfläche und erlauben<br />

eine Grundfläche bis 36 m 2 . Das System<br />

kann außerdem mit dem Zubehör des<br />

item MB-Systembaukastens erweitert<br />

werden, etwa mit Trennwänden,<br />

Schutztüren und Bodenelementen.<br />

Helios.indd 1 26.03.2008<br />

www.item24.de<br />

„Mit der sanierten Hallenheizung<br />

spare ich bis zu 60 %Energie!“<br />

<strong>Der</strong> energieeffiziente Warmlufterzeuger RBW von LK<br />

zeichnet sich durch die innovative Brennwerttechnologie<br />

und dem hohen Wirkungsgrad aus. Das ist das Plus an<br />

mehr Wirtschaftlichkeit für Ihre Hallenbeheizung. Sanieren<br />

Sie jetzt. Rufen Sie uns an!<br />

LK Metallwaren GmbH<br />

Am Falbenholzweg 36<br />

D-91126 Schwabach<br />

Tel.: +49 (0) 9122-699-0<br />

E-Mail: info@lk-metall.de<br />

Dem Klima zuliebe!<br />

www.lk-metall.de<br />

Verfahrbare Verladeplattform mit<br />

integrierter Vorschubbrücke<br />

Um den Verladeprozess im Bestand zu beschleunigen und noch<br />

sicherer zu machen, wurde eine „Butt Elektro-hydraulische Vorschubbrücke“<br />

in eine „Butt Verfahrbare Verladeplattform“<br />

integriert. Dadurch ist ein Andocken des Lkw noch einfacher zu<br />

realisieren und eine Absturzgefahr ist ausgeschlossen. Die Rampe<br />

hat eine Traglast von bis zu zehn<br />

Tonnen. Die Bedienung findet komfortabel<br />

mit einer Mehrknopf-Steuerung<br />

statt. Ein Verfahren per Gabelstapler<br />

ist in kürzester Zeit möglich.<br />

www.butt.de<br />

46 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong><br />

LK-Metallwaren.indd 1 14.08.<strong>2015</strong> 15:17:08


BETRIEBSTECHNIK<br />

Angebot an konfektionierten Antriebsleitungen<br />

weiter ausgebaut<br />

Das Unternehmen Igus hat sein Angebot an<br />

konfektionierten Leitungen für den Einsatz<br />

in Energieketten weiter ausgebaut. Neu im<br />

Programm sind jetzt auch Stecker zur<br />

Konstruktion von konfektionierten<br />

Leitungen der Hersteller Mitsubishi und<br />

Parker. Das Programm wurde um 3200<br />

verschiedenen Antriebsleitungen erweitert,<br />

u. a. um den Konstrukteuren eine noch<br />

größere Auswahl anzubieten. Die konfektionierten<br />

Leitungen sind für den Einsatz in<br />

Energieketten konstruiert, dabei können die<br />

Anwender, je nach Bedarfsfall, zwischen<br />

sieben verschiedenen Qualitätsstufen<br />

auswählen. Verfügbar sind die Leitungen mit<br />

unterschiedlichen Zulassungen und Konformitäten.<br />

Dabei werden sie mit Steckern nach<br />

22 verschiedenen Herstellerstandards<br />

konfektioniert.<br />

www.igus.de<br />

Trennwandsystem für innovative<br />

Raumgestaltung<br />

Unternehmen sind einem permanenten Wandel unterlegen.<br />

Mitarbeiter wollen sich am Arbeitsplatz wohlfühlen, Abteilungen<br />

werden neu strukturiert, Räumlichkeiten müssen sich diesen<br />

Gegebenheiten anpassen. Trennwandsysteme von Armbruster<br />

tragen dazu bei, den Wandel zu gestalten. Das neue Bausystem<br />

ATW 82 ist flexibel und gleichzeitig solide und erlaubt es, ganze<br />

Unternehmensbereiche neu- oder umzugestalten.<br />

Das neue ATW 82, ein Endlossystem aus Monoblock-Elementen,<br />

bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Raumgestaltung.<br />

Erhältlich sind Glaselemente in Einfach- oder Doppelverglasung<br />

und doppelschalige Vollwandelemente aus melaminbeschichteten<br />

Dekorspanplatten mit isolierender<br />

Steinwollfüllung. Ergänzt<br />

wird das Angebot durch Volltüren,<br />

Glastüren und Aluminium-<br />

Rahmentüren. Mit einer<br />

Wandstärke von 82 mm bieten die<br />

Elemente eine entsprechende<br />

Schallisolierung von bis zu 42dB.<br />

www.armbruster-gmbh.de<br />

Arbeitstische für starke Beanspruchungen bis zu 750 kg<br />

Treston führt die international bereits bewährte Arbeitstisch-Linie<br />

„Workshop“ nun auch in Deutschland ein. Die Workshop-Arbeitstische<br />

sind dank ihrer konstruktiven Eigenschaften für die hohen<br />

Belastungen bei Reparatur- und Montagearbeiten<br />

ausgelegt. Für die Tische besteht eine Haltbarkeitsgarantie<br />

bei regelmäßigem Gebrauch für Lasten bis zu<br />

750 Kilogramm. Die Tischplatten können je nach<br />

Einsatzgebiet mit PVC-Beschichtung oder mit Stahlauflage<br />

bzw. Stahlkante von 1,5 Millimetern bestellt<br />

werden. Aufgrund der Struktur der Tischplatte sowie<br />

der verstellbaren Tischbeine ist der Tisch sehr stabil,<br />

auch auf unebenen Böden. Für zusätzliche Stabilität ist<br />

eine Bodenbefestigung möglich. Anstelle eines<br />

Tischfußes können auch Schubladenblöcke montiert werden.<br />

Beide werden jeweils in die Buchsen der Tischplatte geschraubt.<br />

Zur weiteren Stabilisierung stehen Querverbinder zur Verfügung<br />

und bei der Ausführung mit Rasterrohren auch Befestigungsrahmen.<br />

Neben Arbeitstischen beinhaltet die<br />

Workshop-Serie auch Schränke, Regalsysteme, Servicewagen<br />

sowie umfangreiches Zubehör, von Leuchten<br />

über Aufbewahrungsmöglichkeiten bis zu Lösungen für<br />

die Energieversorgung. So lassen sich Arbeitsstationen<br />

je nach Bedarf aus verschiedenen Modulen<br />

zusammenstellen.<br />

www.treston.de


Transparenz auf der Lackierstrecke<br />

RFID-System im Einsatz zur Nachverfolgung des Lackierprozesses von Schaltschrankteilen<br />

Silke Kilz<br />

Dank einer neuen RFID-Lösung<br />

kann Rittal heute seinen<br />

kompletten Lackierprozess am<br />

Standort Rittershausen nachverfolgen.<br />

Bei Bedarf lassen sich<br />

jederzeit präzise Informationen<br />

über den Verbleib und den Bearbeitungsstand<br />

einzelner Aufträge<br />

abrufen.<br />

Tag auszustatten. Die passenden Lesegeräte<br />

installierte Rittal an den insgesamt 27<br />

Auf- und Abhängestationen. „Über unser<br />

SAP-System generieren wir für jeden Auftrag<br />

einen Barcode, den die Mitarbeiter an<br />

den Aufhängstationen einlesen“, erklärt<br />

Gomolla. „Von diesem Moment an weiß<br />

das RFID-System, dass der Lackierauftrag<br />

angelaufen ist. Erreichen die Teile den<br />

Seit Einführung des neuen RFID-Systems ist die<br />

interne Planung wesentlich detaillierter<br />

Unsere Lackieranlage ist mit ihren zwölf<br />

Kilometern Länge und ihren zahlreichen<br />

Weichen und Verästelungen eine<br />

hoch komplexe Förderstrecke“, erklärt<br />

Denise-Anabel Gomolla aus dem Bereich<br />

Prozessoptimierung bei Rittal. Diese Komplexität,<br />

die durch mehrfache Erweiterungen<br />

im Laufe der Jahrzehnte gewachsen ist,<br />

macht es jedoch schwer, den Überblick zu<br />

bewahren. „Wir wissen zwar, dass wir pro<br />

Tag mehrere Tausend Schrankteile lackieren<br />

und jeder Auftrag im Schnitt dreiein­<br />

Silke Kilz, freie Journalistin aus Köln<br />

halb Stunden durch die Förderstrecke läuft“,<br />

erklärt Gomolla. „Doch wo sich welches<br />

Bauteil befindet oder ob und an welcher<br />

Stelle es Verzögerungen gibt, konnten wir<br />

bis dato nicht feststellen.“<br />

Um die Transparenz auf der Lackierstrecke<br />

zu erhöhen, entschied sich der Systemanbieter<br />

für Gehäuse- und Schaltschranktechnik,<br />

ein RFID-System zu installieren.<br />

Als Projektpartner holte Rittal dazu<br />

IdentPro ins Boot, einen RFID-Systemanbieter<br />

aus Troisdorf. „IdentPro hat uns vor allem deshalb<br />

überzeugt, weil sie uns nicht nur die<br />

nackte RFID-Lösung anbieten konnten, sondern<br />

auch die entsprechende Steuerungssoftware<br />

sowie die Anbindung an unsere SAP-Systeme“,<br />

begründet Gomolla die Entscheidung.<br />

RFID-Tags für 1500 Wagen<br />

Nach einer umfangreichen Planungs- und<br />

Vorbereitungsphase begann das Projektteam<br />

Ende 2013 damit, jeden der 1500<br />

Wagen, an denen die Bauteile zur Lackierung<br />

aufgehängt werden, mit einem RFID-<br />

nächsten Reader, bekommt SAP erneut<br />

eine Meldung.“<br />

100 Prozent Erkennungsquote<br />

Statt einer RFID-Middleware hat IdentPro<br />

bei Rittal das RFID-Steuergerät identIQ mit<br />

einem RFID-Server installiert. „Über das<br />

Steuergerät werden die von den Readern<br />

empfangenen Transponderdaten in Echtzeit<br />

interpretiert und gefiltert“, erklärt Paul<br />

Drolshagen, Projektleiter seitens IdentPro.<br />

„Außerdem erkennt und korrigiert das System<br />

Fehl-, Mehrfachlesungen und Signalstreuungen.“<br />

Via RFID-Server erreichen die<br />

Daten dann über eine interne Schnittstelle<br />

48 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


Berührungslose Warenidentifikation und -verfolgung<br />

Die IdentPro GmbH mit Hauptsitz in Troisdorf entwickelt und implementiert<br />

Standardlösungen für die berührungslose Warenidentifikation und -verfolgung und<br />

sorgt so für Transparenz in Lager, Produktion und bei der Betriebsmittelverwaltung.<br />

IdentPro setzt sowohl klassische Auto-ID-Techniken (z. B. Barcode, RFID oder NFC)<br />

als auch ein speziell entwickeltes 3D-Staplerleitsystem ein.<br />

das SAP-System. „Dadurch, dass wir<br />

identIQ an unser bestehendes System angebaut<br />

haben, statt die komplette SPS-Steuerung<br />

neu aufzusetzen, konnten wir das<br />

Go-Live im März 2014 ohne Stillstände im<br />

laufenden Betrieb durchführen“, erklärt<br />

Gomolla. „Die RFID-Erkennungsquote lag<br />

dabei von Anfang an bei 100 Prozent.“<br />

Auch die Mitarbeiter müssen keine Sorge<br />

haben, den Lackierprozess durch falsche<br />

Eingaben auszubremsen. „Wenn ein Mitarbeiter<br />

bei der Aufhängung einen Scan vergisst,<br />

fehlt uns zwar die Buchung in SAP, der<br />

Auftrag läuft aber trotzdem weiter“, so<br />

Gomolla. Zur Sicherheit hat Rittal außerdem<br />

eine Restriktion im System hinterlegt, die eine<br />

Überbuchung einzelner Aufträge verhindert.<br />

Industrie 4.0 im Fokus<br />

Mit dem neuen RFID-System hat Rittal die<br />

Transparenz seiner Lackierprozesse deutlich<br />

erhöht. Das hat vor allem Auswirkungen<br />

auf die rückwärts terminierte Planung.<br />

Während SAP PP (Produktionsplanung) die<br />

Lackierung der Teile bisher sicherheitshalber<br />

pauschal mit 24 Stunden eingeplant<br />

hat, lässt sich heute genau verfolgen, wie<br />

lange ein Auftrag durch die Lackierung<br />

läuft. Die interne Planung inklusive der<br />

Materialbestellung ist daher heute wesentlich<br />

detaillierter. So lässt sich beispielsweise<br />

das Farbpulver in der Anlage verbrauchsgerecht<br />

jedem einzelnen Auftrag zuordnen.<br />

Ein weiterer Vorteil: Sobald ein Bauteil per<br />

RFID an der Aufhängestation erfasst wird,<br />

weiß das System, dass es sich nicht mehr im<br />

Lager befindet. Auch hier spart Rittal<br />

zusätzliche Buchungsschritte.<br />

Zwar profitiert Rittal auch heute schon<br />

von dem neuen System, doch der Blick des<br />

Familienunternehmens ist vor allem in die<br />

Zukunft gerichtet. „Mit der RFID-Lösung<br />

haben wir einen weiteren wichtigen Schritt<br />

hin zur intelligenten, digitalisierten Produktion<br />

geschaffen und die Basis für Industrie<br />

4.0 gelegt“, betont Gomolla.“<br />

www.identpro.de<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

Geben Sie<br />

Ihrem<br />

Lager<br />

den richtigen<br />

Dreh.<br />

Fachbodenregale<br />

Schwerlastregale<br />

www.schulte-lagertechnik.de


INTRALOGISTIK<br />

Vakuumheber für flexibles und<br />

ergonomisches Handling<br />

Wer sagt denn, dass<br />

Profit nicht genauso<br />

leicht angehoben<br />

werden kann?<br />

EXPRESSO BalanceLift Systeme<br />

Besuchen Sie uns in Halle 4, Stand 553<br />

Mit den EXPRESSO BalanceLift Systemen lassen sich individuelle<br />

Lasten bis 600 kg über Hubwege bis 4 Meter heben<br />

und senken. Anwender- und anwendungsbezogen konfiguriert,<br />

sind die BalanceLift Systeme individuelle Lösungen,<br />

die speziell Ihren Anforderungen entsprechen.<br />

WWW.EXPRESSO-GROUP.COM<br />

Zu den Messeneuheiten, die der Handhabungsspezialist<br />

Aero-Lift Vakuumtechnik auf<br />

der FachPack zeigt, zählt der Vakuumheber<br />

Aero-Lift Flex-Lift. Mit neuen Features<br />

überzeugt das Multitalent in den Bereichen<br />

Flexibilität, Leistung und Ergonomie. Die<br />

Griffvarianten begeistern laut Anbieter jeden<br />

Rechts- und Linkshänder. In speziellen<br />

Situationen lässt sich der Griff sogar auslagern<br />

und links oder rechts herum drehen. <strong>Der</strong><br />

Bediener genießt den Komfort, dass er selbst<br />

bei extremen Aufnahme- und Ablagehöhen die für ihn<br />

angenehmste und gesunde Körperhaltung einnehmen kann. Neu<br />

sind auch die Sicherheits-Features. Selbst wenn das Handling in<br />

hoher Taktzeit erfolgt, sorgt der zusätzliche Button für optimale<br />

Sicherheit in jedem Bewegungsablauf. Die integrierte Vakuumanzeige<br />

gewährleistet absolute Prozesssicherheit und gibt zu jeder<br />

Zeit den Überblick. Überaus angenehm ist das wirksame Schalldämmkonzept.<br />

Da die Aero-Lift Vakuumtechnik anerkannt<br />

schonend ist, sind die Handling-Systeme auch für besonders<br />

sensible und veredelte Verpackungen einsetzbar.<br />

FachPack: Halle 4, Stand 625<br />

www.aero-lift.de<br />

EXPRESSO Deutschland GmbH |34123 Kassel |Tel.: +49 (0)561 95 91-0 |E-Mail: info@expresso.de<br />

Mit Prozesskran hohe Gewichte<br />

sicher wenden<br />

Trommel am Spieß<br />

Schwerlasttrommelantrieb<br />

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als flexibles Vorrichtungswechselsystem<br />

für bewegte Lasten bis 30 to.<br />

für bewegte Lasten bis 30 to.<br />

Trommelantrieb EDH 2550<br />

mit Vorrichtungsträger als Komplettlösung.<br />

EXPERT - TÜNKERS GmbH • Seehofstraße 56- 58 • D-64653 Lorsch<br />

www.expert-tuenkers.de • info@expert-tuenkers.de<br />

Weitere Informationen:<br />

expert-tuenkers.de/produkte<br />

Die FCMD GmbH setzt am Standort Hattingen einen Demag<br />

Prozesskran ein, der bis zu 160 t schwere Großzahnräder und<br />

andere Antriebskomponenten mit höchster Präzision hebt,<br />

transportiert und wendet. <strong>Der</strong> Kran beschickt ein Großbearbeitungszentrum,<br />

das für die Aufnahme von Werkstücken mit einem<br />

Durchmesser bis 16 m und eine Höhe von 6 m ausgelegt ist. Für<br />

den innerbetrieblichen Transport der Bauteile kam nur ein<br />

Laufkran in Frage, der oberhalb des Bearbeitungszentrums<br />

verfährt und keine Bodenfläche beansprucht. Man benötigte<br />

zudem einen Kran, der 160 t schwere und 16 m breite Bauteile<br />

schwingungsfrei und mit extremer Genauigkeit aufnehmen und<br />

positionieren kann.<br />

Das von FCMD definierte Anforderungsprofil erfüllt der Demag<br />

Zweiträger-Laufkran von Terex Material Handling. <strong>Der</strong> Vorgabe,<br />

die schweren Bauteile<br />

innerhalb des Bearbeitungsprozesses<br />

exakt und sicher um<br />

180° zu wenden, wurde mit<br />

Demag Multipurpose-<br />

Windwerken MPW Rechnung<br />

getragen. Die mit Abstand<br />

größte Herausforderung<br />

bestand darin, eine Hublösung<br />

zu finden, mit deren Hilfe sich die voluminösen Komponenten für<br />

die weitere Bearbeitung exakt und sicher wenden lassen. Ebenso<br />

bedeutsam ist die feinfühlige Bedienung des Krans über die<br />

Funksteuerung. Um dies zu gewährleisten, sind alle Kranantriebe<br />

drehzahlgeregelt. Um der Forderung nach einem Höchstmaß an<br />

Sicherheit und Präzision weiter Rechnung zu tragen, ist der<br />

Stahlbau der beiden Kranbrücken verstärkt ausgeführt worden.<br />

www.demagcranes.de<br />

50 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong><br />

Tuenkers.indd 1 05.08.<strong>2015</strong> 12:18:14


INTRALOGISTIK<br />

Heben, Stapeln im<br />

sensiblen Umfeld<br />

Wendige Elektrostapler und<br />

-hubwagen in Edelstahlausführung<br />

von EAP Lachnit<br />

eignen sich für den Ex-Bereich<br />

und Reinräume in der Lebensmittel-<br />

und Pharma-Produktion.<br />

Zum zügigen Be- und<br />

Entladen von Waren ist der<br />

Elektrohubwagen 411 K<br />

konzipiert. <strong>Der</strong> Elektrohubwagen<br />

412 K mit einer Mitfahrplattform<br />

transportiert<br />

schwere Lasten über längere<br />

Strecken. Ein verwindungssteifer<br />

Lastrahmen mit runden<br />

Gabelenden schützt den<br />

Bediener und schont das<br />

Transportgut. Für zusätzliche<br />

Sicherheit sorgen eine<br />

Überlastsicherung, ein<br />

Sanftsenkventil, ein Not-Aus-<br />

Schalter und eine Sicherheitstaste<br />

mit automatischem<br />

Rücklauf. Die Traglast<br />

beträgt 2000 kg, die<br />

Hubhöhe reicht bis<br />

300 mm.<br />

Für höhere Hübe<br />

eignet sich der<br />

Elektrostapler<br />

Typ 422.<br />

www.lachnit-foerdertechnik.de<br />

Auf maximale Flexibilität ausgelegtes Stapelkarren-Konzept<br />

Dreh- und Angelpunkt des Stapelkarren-Konzepts von Expresso ist ein Baukastensystem, aus dem<br />

der Hersteller für jede Branche und jede Transportaufgabe maßgeschneiderte Stapelkarren konfigurieren<br />

kann. Dabei sind über 3000 verschiedene Karrentypen sofort lieferbar. Außerdem lässt sich<br />

jede als Allrounder ausgelegte Stapelkarre durch hochwertige Zubehör- und Anbauteile in einen<br />

anwendungs- und produktoptimierten Logistik-Spezialisten verwandeln. Jede Branche hat ihre<br />

eigenen, individuellen Transport- und Handhabungsaufgaben. Ausgehend von mehreren Basiskonstruktionen<br />

aus Aluminium mit verschiedenen Tragfähigkeiten<br />

und Abmessungen sowie einer großen Auswahl an<br />

Rädern, Griffen, Schaufeln und Zubehörteilen kann der<br />

Kasseler Hersteller für jede Branche, jeden Prozess, jede<br />

Produktgruppe und jeden Kunden die ideale Stapelkarre<br />

konfigurieren. Das Stapelkarren-Portfolio deckt Trag -<br />

fähigkeiten bis zu 500 kg ab.<br />

www.expresso-group.com<br />

Neu!<br />

Wägen, messen,<br />

rezeptieren<br />

<strong>Der</strong> neue Industriewägekatalog<br />

von Mettler Toledo<br />

präsentiert Produktangebote<br />

im Rahmen von Industrieanwendungen.<br />

Von Rezeptierungen<br />

in der Pharmaindustrie<br />

über Lagerprozesse bis hin<br />

zu Versandanwendungen:<br />

Mettler Toledo bietet<br />

Lösungen zum Wägen,<br />

Messen, Rezeptieren und<br />

Volumenmessen für<br />

unterschiedlichste Bereiche.<br />

Dank der industriellen<br />

Wägelösungen des Anbieters<br />

können Unternehmen ihre<br />

Produktqualität verbessern,<br />

Prozesse beschleunigen und<br />

automatisieren, die Effizienz<br />

erhöhen und die Einhaltung<br />

gesetzlicher Vorschriften<br />

besser durchsetzen.<br />

Liebe auf den<br />

ersten Click: Conneo.<br />

Sie ist einzigartig: Sie pulverisiert Ihre Staplerrüstzeiten und steigert die Zufriedenheit<br />

Ihrer Fahrer. Sie zickt nicht, sie clickt. Sie schont Ihre Nerven. Sie ist perfekt<br />

für Männerhände bei der Arbeit. Sie hält dicht. Sie ist immer und überall<br />

für Sie da. Sie macht’s Ihnen einfach. Die neue Treibgasflasche von Westfalengas:<br />

Conneo. Schnell wechseln ist ganz leicht:<br />

Westfalen AG, Bereich Energieversorgung, 48136 Münster<br />

Tel. 0251 695-522, Fax 0251 695-73522<br />

westfalen-conneo.de, conneo@westfalengas.de<br />

www.mt.com<br />

Westfalen-AG.indd 1 01.04.<strong>2015</strong> 15:11:01<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 51


INTRALOGISTIK<br />

Mit Transportdreirädern schwere oder<br />

sperrige Güter problemlos befördern<br />

Sanfter Schutz für<br />

Werkteile beim Transport<br />

Mit den Transportdreirädern von Wulfhorst lassen sich schwere<br />

oder sperrige Güter problemlos befördern. Egal ob Pakete, Ersatzteile<br />

oder andere Betriebsmittel zu transportieren sind, der<br />

rollende Kurierdienst kann sowohl im innerbetrieblichen<br />

Werkverkehr als auch in verkehrstechnisch schlecht zugänglichen<br />

Stadtzentren eingesetzt werden. Die Ladefläche liegt im Sichtfeld<br />

und bietet damit eine ständige Transportkontrolle und eine<br />

komfortable Be- und Entladung. Das Rad trägt spielend 150 kg.<br />

Ein sicheres und leichtes Fahren ist durch die Nabenschaltung<br />

problemlos möglich. Optional kann ein leise laufender Elektromotor<br />

eingebaut werden. Beim Absteigen wird das Rad mit einer<br />

Feststellbremse fixiert, damit es sich nicht<br />

verselbstständigt. Individuelle Sonderausstattung<br />

und freie Farbwahl sind nach<br />

Absprache möglich.<br />

Sicherheits-Holzlaufroste<br />

für Steharbeitsplätze<br />

Tel.: +49 (0) 6061 2741<br />

www.loew-ergo.com<br />

www.wulfhorst.de<br />

VETTER –<br />

Hebt und bewegt.<br />

Löw.indd 1 06.05.2014 16:37:04<br />

Die Zwischenlagegitter Poly-Net der<br />

Norddeutschen Seekabelwerke schützen<br />

Werkzeuge, Maschinen- und Fahrzeugteile<br />

beim Transport und bei der Lagerung. Zwischen die<br />

Werkstücke gelegt, schützen die weichen, flach liegenden Gitter aus<br />

Polyäthylen ihre Oberflächen gegen Kratzer. Die Gitter sind zudem<br />

wiederverwendbar, da sie widerstandsfähig gegen mechanische<br />

Beanspruchung und unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit sind.<br />

Sie werden als Rollen oder in Zuschnitten, z. B. für Paletten, geliefert<br />

und können mit eigenen Logos gekennzeichnet werden.<br />

www.polynet.de<br />

Sichere Lagerung von Gefahrstoffen<br />

Zur Lagerung von Gefahrstoffen bietet Protecto für alle betrieblichen<br />

Anforderungen Lagerräume, -regale und -zellen an. Als<br />

Gefahrstofflager ist die Produktreihe „Sicherheitslager“ erhältlich.<br />

Die Räume bieten Grundflächen von 2,2 bis 36 m 2 und Volumina<br />

von 300 bis 1000 l pro Modul. Die mit einer ein- oder zweiflügeligen<br />

Tür versehene Konstruktion aus verzinktem Stahlblech<br />

beinhaltet eine Auffangwanne aus Stahl nach EN 10025 mit<br />

Flüssigkeitseinleitblechen sowie eine Stellebene mit herausnehmbaren<br />

Gitterrosten. Die Lager sind in vier verschiedenen Ausführungen<br />

für unterschiedliche Gefahrstoffklassen erhältlich. Alle<br />

Sicherheitslager-Räume sind auf Anfrage auch in erhöhter<br />

Ausführung (+ 300 mm) lieferbar. Die Sicherheitslager-Regale SRC<br />

für Fässer und IBC sind zur Beschickung mit Flurförderfahrzeugen<br />

geeignet. Die Regale mit einer Fachbreite von 2600 mm<br />

bieten eine umlaufende Belüftung mit<br />

Mikrolochung. Sie eignen sich zur<br />

Lagerung von wassergefährdenden und<br />

brennbaren Flüssigkeiten (R10 – R12).<br />

www.protecto.de<br />

Stets ansprechend verpackt<br />

Standard-Schwenkkran mit Doppelausleger<br />

vetter-krane.de<br />

<strong>Der</strong> Raumsparbehälter vom Typ Bitobox EQ von<br />

Bito-Lagertechnik reduziert im zusammengeklappten Zustand<br />

sein Volumen um 75 Prozent. Die ergonomische Klappbox ist mit<br />

einem neu entwickelten Entriegelungsmechanismus ausgestattet.<br />

Je nach Anwendung versieht der Hersteller den Behälter mit<br />

verstärkten Rippen- oder Doppelböden. Damit können<br />

Unternehmen ihn auch in automatisierten Lagern einsetzen.<br />

<strong>Der</strong> Trend zu mehr Automation im Lager ist ein Grund, auf dem<br />

Messestand für diesen Einsatz entwickelte Behälter und Tablare<br />

zu präsentieren. Diese müssen hohen Belastungen und<br />

unterschiedlichem maschinellen Handling standhalten: Sie<br />

werden automatisch umgesetzt, ein- und ausgelagert, gedreht,<br />

befördert, gegriffen und sind immer wieder hohen Beschleunigungskräften<br />

ausgesetzt.<br />

Im Tablarbereich zeigt das Unternehmen ebenfalls eine Neuheit:<br />

eine Lösung für das störungsfreie Abziehen<br />

oder Abschieben mehrerer kleiner Gebinde,<br />

die auf einem Tray gelagert sind.<br />

FachPack: Halle 1, Stand 341<br />

www.bito.de<br />

52 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong><br />

EKT Anzeige Doppelausleger 94x134-7.indd 1<br />

er.indd 1 06.05.2014 16:44:49


special<br />

Reinigungstechnik<br />

Ein wichtiger Faktor für die langfristige<br />

Werterhaltung von Betriebsgebäuden und<br />

-gelände ist die Betriebsreinigung. Für bestmögliche<br />

Ergebnisse sollten die Reinigungsgeräte und<br />

Maschinen genau zu dem jeweiligen Einsatzbereich<br />

passen. – So wie im nachfolgend beschriebenen<br />

Fall eines Batterieherstellers.<br />

Bilder: IP Gansow, Unna


REINIGUNGSTECHNIK I SPECIAL<br />

Dauerhaft sauber und gepflegt<br />

Reinigungsmaschinenflotte sorgt für Werterhaltung in einer Batterie-Produktionsstätte<br />

Wolf-Rüdiger Schwarz<br />

Die neue Produktionsstätte der<br />

Triathlon Batterien GmbH vereint<br />

Ästhetik und Funktionalität. Mit<br />

einem energetisch abgestimmtem<br />

Gesamtkonzept und der<br />

besonderen Konstruktion der<br />

Gebäudekörper war man darauf<br />

bedacht, angenehme Arbeitsbedingungen<br />

zu schaffen bei gleichzeitiger<br />

Schonung der Umwelt. Für<br />

die Zukunft gilt es nun, diese neuen<br />

Maßstäbe im Wert zu erhalten;<br />

Sauberkeit und damit das Thema<br />

Betriebsreinigung spielen dabei<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Wolf-Rüdiger Schwarz, freier Journalist,<br />

Niederkrüchten<br />

In dem neuen, hochmodernen Montagewerk<br />

im sächsischen Glauchau werden auf<br />

einem 50 000 m² großen Grundstück – davon<br />

derzeit 15 000 m² bebaut – großformatige<br />

Blei-Säure-Batterien und Lithium-Ionen-Batteriesysteme<br />

für industrielle Anwendungen<br />

entwickelt und produziert.<br />

Zum Einsatz kommen sie in Flurförderfahrzeugen,<br />

Hubarbeitsbühnen, fahrerlosen<br />

Transportsystemen und weiteren elektromotorisch<br />

angetriebenen Fahrzeugen, aber<br />

auch in großen Reinigungsmaschinen. Heiko<br />

Morawiak, Geschäftsführer Technik, erläutert:<br />

„Wir stellen weit über 1000 verschiedene<br />

auf die jeweiligen Anwenderbedürfnisse<br />

abgestimmten Traktionsbatterien<br />

flexibel und in höchster Qualität her.“<br />

Das attraktive Gebäudeensemble umfasst<br />

eine Fläche von 15 000 m² und beinhaltet<br />

vier Produktionsbereiche sowie einen<br />

Bürokomplex. Von über 50 Mitarbeitern/innen<br />

werden aktuell mehrere Hundert Batterien<br />

pro Woche hergestellt, wobei die Expansionskurve<br />

stark ansteigt. Die Arbeitsplätze<br />

zeichnen sich durch modernste<br />

Betriebsmittel, leistungsfördernde Arbeitsatmosphäre<br />

und zeitgemäße Arbeitsschutzmaßnahmen<br />

aus.<br />

Produktion von Sauberkeit<br />

Um die Werterhaltung auf lange Sicht<br />

gewährleisten zu können, sind höchste<br />

Sauberkeitsstandards Voraussetzung. Um<br />

diese nicht nur punktuell oder zeitweilig,<br />

z. B. bei Kundenbesuchen, sondern jederzeit<br />

darstellen zu können, ist das Thema Betriebsreinigung<br />

von Anfang an unter betriebswirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten –<br />

Produktion von Sauberkeit – entschieden<br />

worden. <strong>Betriebsleiter</strong> Heiko Morawiak:<br />

„Die Sauberkeit hat bei uns einen äußerst<br />

hohen Stellenwert. Da regelmäßig Kundenbesuche<br />

stattfinden und im Bürogebäude<br />

Tagungsräume für Schulungen oder Firmenveranstaltungen<br />

auch Fremdfirmen<br />

zur Verfügung gestellt werden, muss es jederzeit<br />

perfekt sauber sein. Sie werden auf<br />

15 000 m² Außenfläche keinen Schmutz<br />

oder Müll finden. Das ist unser Image und<br />

dafür bin ich auch verantwortlich. Wenn<br />

jetzt gleich ein Kunde unangemeldet kommen<br />

sollte, ist alles schon perfekt sauber<br />

und gepflegt und es muss nicht erst noch<br />

dafür gesorgt werden.“<br />

Verantwortlich dafür, diese höchsten Ansprüche<br />

an die Sauberkeit innerhalb und<br />

01 Effiziente und qualitativ hochwertige Betriebsreinigung<br />

ist nur mit modernsten Betriebsmitteln möglich: Naßreinigen<br />

innen: Aufsitzscheuersaug maschine Titan 351 BF 144<br />

(li.), Trockenkehren außen: Kehrsaugmaschine 161 B (re.)


SPECIAL I REINIGUNGSTECHNIK<br />

außerhalb der Gebäude umzusetzen, sind<br />

eigene Mitarbeiter. Dabei ist die Reinigung<br />

so organisiert, dass jede/r Mitarbeiter/in für<br />

das Umfeld seines eigenen Arbeitsplatzes<br />

zuständig ist, sodass eigenverantwortliches<br />

Handeln in Punkto Sauberkeit generiert<br />

wird.<br />

Für die unterschiedlichen Reinigungsaufgaben<br />

werden modernste Reinigungsmaschinen<br />

und -technologie des Unternehmens<br />

IP Gansow GmbH aus Unna eingesetzt.<br />

Bei der Anschaffung nutzte man das<br />

Spezialwissen des Anbieters, um für die unterschiedlichen<br />

Reinigungsaufgaben des<br />

Betriebs die jeweils effizienteste Reinigungsmaschine<br />

auszuwählen. Wirtschaftlichkeit<br />

und Reinigungsqualität mussten<br />

dabei gleichrangig berücksichtigt werden.<br />

Außenbereich<br />

Für die Reinigung der 15 000 m² mit Pflastersteinen<br />

versehenen Außenbereiche (Zufahrtstraßen<br />

und Parkplätze) wird die<br />

Kehrsaugmaschine 161 B aus der Produktionslinie<br />

Premium Line eingesetzt. Mit<br />

einer Kehrbreite von 160 cm wird eine<br />

theoretische Flächenleistung von ca.<br />

12 000 m²/h erreicht. Die selbstausgleichende<br />

Hauptkehrwalze passt sich automatisch<br />

Bodenunebenheiten an (SLS,<br />

patentiert), was ein gleichmäßiges Reinigungsergebnis<br />

und geringeren Bürstenverschleiß<br />

garantiert. Wie bei allen Modellen<br />

der Premium Line üblich, sind die Bauteile<br />

einfach zugänglich, die Maschine einfach<br />

Für die Innenreinigung der 15 000 m² Fußboden-Fläche<br />

aus Industriebeton, die teilweise<br />

säurebeständig beschichtet wurde,<br />

wird die Scheuersaugmaschine Titan<br />

351 BF 140, ebenfalls aus der Produktionsserie<br />

Premium Line und mit 3-Jahres-Garantie,<br />

eingesetzt. Die großzügig angelegten<br />

Produktionsflächen mit geringer Überstellungsdichte<br />

ermöglichen einen äußerst<br />

wirtschaftlichen Einsatz dieses 350-Liter-<br />

Modells mit 140 cm Arbeitsbreite.<br />

Feinstaub spielt bei Triathlon eine besondere<br />

Rolle, weil durch eine effiziente, feuchte<br />

Reinigung die Staubverwirbelung in die<br />

Raumluft und auf die Betriebsmittel oder die<br />

auszuliefernden Batterien deutlich reduziert<br />

werden kann, denn saubere Produkte sind<br />

ein indirekter, optischer Qualitätsfaktor. Besonders<br />

wichtig ist dabei auch, dass die Feinstaubbelastung<br />

in der Atemluft der Mitarbeiter/innen<br />

signifikant reduziert wird.<br />

Auf den enger überstellten Produktionsbereichen<br />

kommt die handgeführte<br />

Scheuersaugmaschine 101 BF 85S/Premium<br />

Line zum Einsatz. Diese 100-Liter-Reinigungsmaschine<br />

ist dank verstärktem Differentialgetriebe<br />

und elektrisch verstellbarem<br />

Bürstendruck besonders leistungsfähig<br />

und spart durch das serienmäßige<br />

GWS (Gansow-Wassermanagement-System)<br />

bis zu 50 % Wasser und Reinigungschemie<br />

ein.<br />

Im Produktionsbereich Pulverbeschichtung,<br />

wo täglich mehrmals Farbpulverreste<br />

aufgesaugt werden müssen, sorgt die dort<br />

eingesetzte handgeführte Kehrsaugmaschine<br />

712 B aus der Professional Line mit 90 cm<br />

Arbeitsbreite und 65 l Kehrgutbehälter für<br />

Sauberkeit und Arbeitssicherheit. Ergänzt<br />

wird diese durch den dreistufigen IP<br />

Gansow Industriesauger G72/3EP: Er wird<br />

für die Reinigung von Betriebsmitteln und<br />

schwer zugänglichen Fußbodenecken genutzt.<br />

Dieses Modell steht zudem auch an<br />

jedem Arbeitsplatz in der Batteriemontage<br />

zur Verfügung.<br />

Fazit<br />

02 Auf enger überstellten Produktionsbereichen<br />

kommt die handgeführte<br />

Scheuersaugmaschine 101 BF 85 S/<br />

Premium Line zum Einsatz<br />

Wirtschaftlichkeit und Reinigungsqualität wurden bei der Auswahl<br />

der Reinigungsmaschinen gleichrangig berücksichtigt<br />

zu bedienen und auf hohen Fahrkomfort<br />

ausgelegt. Damit mit der Maschine auch in<br />

der Dämmerung gereinigt werden kann,<br />

wurde sie mit einer zusätzlichen LED-Beleuchtung<br />

ausgestattet.<br />

Produktionsfläche<br />

Heiko Morawiak fasst zusammen: „Unsere<br />

Kunden schätzen und erwarten die gleichbleibende,<br />

hohe Qualität unserer Batterien.<br />

Neben qualitativen Komponenten, modernsten<br />

Betriebsmitteln und guten, motivierten<br />

Mitarbeitern ist auch das saubere<br />

Endprodukt dafür Voraussetzung. Denn<br />

alles, was der Kunde von uns sieht – ob Produkt,<br />

Produktion oder Büro – führt zu Rückschlüssen<br />

auf unsere Arbeit. Ist alles sauber<br />

und ordentlich, kann er auch von hochwertigen<br />

Produkten ausgehen. Deshalb brauchen<br />

wir auch hochwertige, verlässliche<br />

Reinigungsmaschinen und kompetente Ansprechpartner<br />

der IP Gansow GmbH, die<br />

uns ihr Wissen und ihre Reinigungskompetenz<br />

jederzeit und schnell zur Verfügung<br />

stellen.“<br />

Weitere Informationen, Bilder und ein Video finden<br />

Sie unter: www.dialog-portal.info/gansow12<br />

www.gansow.de<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

03 Kehrsaugen mit der 712 B dient dem<br />

Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit<br />

04 Für die Reinigung der Außenflächen<br />

wird die Kehrsaugmaschine 161 B aus der<br />

Produktionslinie Premium Line eingesetzt<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 55


REINIGUNGSTECHNIK I SPECIAL<br />

Sauber auch bei hohem Umschlag<br />

Scheuersaugmaschinen im Einsatz gegen Schmutz und Staub in einem Distributionszentrum<br />

Im Zentrallager eines großen<br />

Bekleidungsfilialisten ist Sauberkeit<br />

ein wichtiger Qualitätsfaktor.<br />

Um dem bei den hohen<br />

Umschlagleistungen entstehenden<br />

Schmutz und Staub wirkungsvoll<br />

begegnen zu können, setzt man auf<br />

eine Kombination aus<br />

Kehr- und Nassreinigung.<br />

01<br />

Takko Läden sind praktisch überall präsent.<br />

1900 Filialen in 17 europäischen<br />

Ländern bieten insgesamt 17 000 Mitarbeitern<br />

Arbeit. „Das Unternehmen wächst seit<br />

Jahren“, hebt Thomas Kröger, <strong>Betriebsleiter</strong><br />

des Takko Distributionszentrums in<br />

Winsen, hervor. Damit erhöhen sich zugleich<br />

die logistischen Anforderungen. So<br />

errichtete Takko das Zentrallager in Winsen<br />

an der Luhe, das in der zweiten Ausbaustufe<br />

nunmehr eine Gesamtfläche von 43 000 m²<br />

bietet. „Durch rationellere Abläufe konnten<br />

wir nicht nur die Warenversorgung für<br />

unsere Filialen optimieren, sondern auch<br />

den Transportaufwand reduzieren. 160 Mitarbeiter<br />

arbeiten mit moderner Technik in<br />

einem sauberen Umfeld. Sie leisten Tag für<br />

Tag ihren Beitrag für die qualitätserhaltende<br />

Entladung aus den Containern, fürs<br />

sorgsame Palettieren, für das fehlerfreie<br />

Zwischenlagern sowie für das frist- und auftragsgerechte<br />

Versenden der Waren“, erläutert<br />

Thomas Kröger.<br />

Sauberkeit sichert Qualität<br />

Zur Qualitätsanlieferung gehört stets<br />

Sauberkeit in der ganzen Logistikkette. Die<br />

einzeln verpackte Ware wird in Kartons<br />

angeliefert und bleibt auch bis zum Zielort<br />

in den Kartons. Diese sind auf jeden Fall<br />

sauber an die Filialen zu liefern. Bei hohen<br />

Umschlagleistungen entsteht jedoch so<br />

einiges an Schmutz und Staub. „Deshalb<br />

haben wir mehrere Reinigungsmaschinenbauer<br />

eingeladen, uns ihre Maschinen<br />

zur Nassreinigung vorzuführen, um die für<br />

unsere Bedingungen am besten funktionierende<br />

Reinigungstechnik kennenzulernen<br />

und auszuwählen. Die Maschinen der<br />

Hako GmbH machten dabei den besten<br />

Eindruck. Sie entsprachen unseren Vorstellungen<br />

und haben alle Anforderungen<br />

an unsere technologischen und logistischen<br />

Vorgaben erfüllt“, so Thomas Kröger<br />

weiter.<br />

Hohe Umschlagleistungen<br />

fördern Schmutzeintrag<br />

„In der Hochsaison“, berichtet Thomas<br />

Kröger, „empfangen wir pro Woche etwa<br />

300 Container, die zu entladen, zu palettieren<br />

und in insgesamt 30 500 Palettenstellplätzen<br />

zwischenzulagern sind. Zum<br />

Zwischenlagern der entnommenen Kartons<br />

und zum Kommissionieren der zu versendenden<br />

Kartons herrscht ein reger Staplerverkehr.<br />

So bescheren uns der Abrieb der<br />

Staplerräder sowie der Verschleiß von Holzflachpaletten<br />

und Kartons jede Menge<br />

Staub und Schmutz. Um alle Verkehrsflächen<br />

richtig sauber zu halten, reinigen<br />

wir die betonierten und versiegelten Industriefußböden<br />

während des laufenden Betriebs<br />

jeden Tag, denn regelmäßiges Reinigen<br />

reduziert den Aufwand. Täglich sind<br />

etwa 10 000 m² nass zu reinigen.“<br />

„Vor dem Nassreinigen“, erläutert Hako-Verkaufsberater<br />

Ilkay Ucar, „sollte die Fläche<br />

stets gekehrt werden. Da es sich jedoch um<br />

keine Grobverschmutzen handelt, ist der<br />

Kehrvorsatz vor der Hako-Scheuersaugmaschine<br />

vollkommen ausreichend. So<br />

waren die Grobparameter für eine Maschinenempfehlung<br />

schnell aufgestellt.“<br />

Gesucht: starke<br />

Schmutzwassersaugleistung<br />

Eines der wichtigsten Auswahlkriterien war<br />

die Aufnahme des Schmutzwassers. „Hier“,<br />

betont Thomas Kröger, „waren die Hako-Maschinen<br />

unübertroffen. Hinter dem Gerät<br />

bleibt praktisch nur eine Nebelfeuchtigkeit,<br />

so dass keinerlei Rutschgefahren entstehen,<br />

weder für unsere Mitarbeiter noch für Gabelstapler<br />

und andere Flurförderzeuge.“<br />

Die täglich zu reinigende Fläche und der<br />

Wunsch nach einer batteriebetriebenen<br />

Maschine führten zur Hako-Aufsitz-Scheuersaugmaschine<br />

Scrubmaster B310 R CL TB<br />

1230 mit Kehrvorsatz. „Drei Tellerbürsten“,<br />

erläutert Ilkay Ucar, „sorgen für eine Arbeitsbreite<br />

von 123 cm. Mit der maximalen<br />

Arbeitsgeschwindigkeit von 7 km/h entsteht<br />

eine theoretische Flächenleistung von<br />

8600 m²/h. Praktisch sind es dann je nach<br />

Bodenbeschaffenheit und Schmutzeintrag<br />

bis zu 6500 m²/h. Damit der Scrubmaster in<br />

einem Zug auf gekehrten Flächen arbeiten<br />

kann, bietet Hako für die Maschine einen<br />

56 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


SPECIAL I REINIGUNGSTECHNIK<br />

02 03<br />

01 Maschinenfahrer Gerd Horn,<br />

<strong>Betriebsleiter</strong> Thomas Kröger, Hako-Verkaufsberater<br />

Ilkay Ucar (v.li.n.re.) mit der Aufsitz-<br />

Scheuersaugmaschine mit Kehrvorsatz<br />

04 05<br />

02 Ergonomisch gestaltetes Bedienfeld<br />

mit der grünen Hakomatic-Taste<br />

03 AquaStop-Wasserhalteringe<br />

an den Tellerbürsten<br />

04 <strong>Der</strong> 25 Liter fassende Kehrgutbehälter<br />

lässt sich einfach entnehmen<br />

05 <strong>Der</strong> seitliche Anfahrschutz auf<br />

Höhe der Tellerbürsten ist Teil der<br />

Heavy-duty-Ausrüstung der Maschine<br />

06<br />

06 <strong>Der</strong> geschickt gestaltete Saugfuß<br />

nimmt das Schmutzwasser auch bei<br />

Kurvenfahrten vollständig wieder auf<br />

Kehrsaugvorsatz. Dieser nimmt den Trockenschmutz<br />

mit zwei Seitenbesen auf einer<br />

Breite von 138 cm auf, so dass die Nassreinigung<br />

stets auf gekehrter Fläche erfolgt.“<br />

Sieben Reinigungsstufen<br />

Die Einsatzvorbereitungen beginnen mit<br />

dem Füllen von Frischwasser unter Zugabe<br />

von Reinigungsmittel. Das Flexwandtank-<br />

System bietet eine Kapazität von 310 Liter<br />

Frischwasser bzw. Schmutzwasser. Das<br />

Auftanken eines leeren Behälters mit<br />

Frischwasser dauert etwa 20 Minuten. Deshalb<br />

ist das Tanksystem mit einer automatischen<br />

Abschaltung ausgestattet, so dass es<br />

kein Überlaufen gibt.<br />

Um die Arbeit aufzunehmen, braucht<br />

man bequemerweise nur die grüne Hakomatic-Taste<br />

zu betätigen. Mit einem Druck<br />

Gute Pflege sichert Einsatzbereitschaft<br />

startet sie automatisch alle Reinigungsfunktionen<br />

in optimierter Reihenfolge. Man<br />

kann aber auch jede einzelne Funktion separat<br />

anwählen. Man kann unterschiedlichen<br />

Bürstenandruck oder den Wasserverbrauch<br />

je nach Verschmutzungsgrad des<br />

Bodens individuell einstellen. Sieben Stufen<br />

bietet die Hako-Scheuersaugmaschine:<br />

von 1,3 bis 7,5 Liter. Bei der geringsten Stufe<br />

werden 1,3 Liter Wasser den Bürsten zugeführt.<br />

So kann man mit einer Frischwasserfüllung<br />

etwa vier Stunden arbeiten. „Diese<br />

Spitzenwerte eines wirtschaftlichen Wasserverbrauchs“,<br />

betont Ilkay Ucar, „sind ein<br />

Ergebnis des einzigartigen Hako-Aqua-<br />

Control-Systems. Die Reinigungslauge wird<br />

zu jeder Zeit präzise und geschwindigkeitsabhängig<br />

dosiert. AquaStop-Wasserhalteringe<br />

halten die Reinigungslauge länger innerhalb<br />

der Kontur der Tellerbürsten.“<br />

Zur guten Pflege gehört das Sauberhalten der Maschine. Nach jedem Einsatz sind das<br />

Schmutzwasser abzulassen und der Schmutzwassertank zu reinigen. Sollten sich dort<br />

Schmutzklumpen oder andere Gegenstände befinden, wird die Grobschmutzklappe<br />

stets nach dem Ablassen des Schmutzwassers geöffnet. Mit dem mitgelieferten<br />

Werkzeug lässt sich dann bequem der Grobschmutz herausholen. <strong>Der</strong> Pflegeaufwand<br />

steht insgesamt in keinem Verhältnis zu der enormen Rationalisierungsleistung einer<br />

mechanisierten und bequem im Sitzen zu erledigenden Nassreinigung.<br />

Zuverlässige Reinigungsleistung<br />

Angetrieben von einem 2000-W-Antriebsmotor,<br />

der aus einer 640 Ah Trogbatterie gespeist<br />

wird, bewältigt der Scrubmaster B310<br />

CL TB 1230 nicht nur die etwa 10 000 m²<br />

große Fläche im Takko-Zentrallager, sondern<br />

auch Steigungen von bis zu 15 Prozent.<br />

Zur sicheren Reinigungsleistung gehört sowohl<br />

der Schutz des Fahrers, aber auch der<br />

Schutz der Maschine vor möglichen Gefahren<br />

im Alltag. So schützt die robuste und<br />

langlebige Heavy-duty-Auslegung der<br />

Maschine mit einem umlaufenden Stahlrahmen<br />

vor manchen Beschädigungen und<br />

vermeidet damit mögliche Ausfallzeiten.<br />

Gleichen Zielen dienen der optionale Anfahrschutz<br />

für die zwei Seitenbesen des<br />

Kehrsaugvorsatzes sowie der seitliche Anfahrschutz<br />

auf Höhe der Tellerbürsten.<br />

Auch die schwenk- und pendelbare Aufhängung<br />

des Saugfußes und seine Abweisrollen<br />

sorgen für eine zuverlässige wandnahe<br />

Nassreinigung.<br />

www.hako.com<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 57


Als kompetenter Komplettausstatter<br />

für die Betriebs- und<br />

Gebäudereinigung hat sich die in<br />

Kamen ansässige Kareima GmbH<br />

seit ihrer Gründung 1989 einen<br />

Namen gemacht. Mit dem<br />

Umzug in ein neues Firmendomizil<br />

stellt sich das Unternehmen<br />

nun noch kundenorientierter<br />

auf. Was dies im Detail bedeutet,<br />

erläutert Geschäftsführerin<br />

Sandra Oelgeklaus im Gespräch<br />

mit der Redaktion.<br />

Mehr als nur<br />

Reinigungsmaschinen<br />

Komplettausstatter für die Betriebs- und<br />

Gebäudereinigung rüstet sich für die Zukunft<br />

Frau Oelgeklaus, was kann Kareima<br />

Kunden für die Betriebsreinigung im<br />

industriellen Umfeld alles bieten?<br />

Unser Unternehmen ist spezialisiert auf<br />

Reinigungsmaschinen zur professionellen<br />

Reinigung von Industriebetrieben. Von<br />

kleinen, handgeführten Kehrsaugmaschinen<br />

bis hin zu großen Heavy-duty-<br />

Nassreinigungsmaschinen verfügen wir in<br />

unserem Portfolio über die gesamte<br />

Bandbreite der Reinigungstechnik. So<br />

können stark überstellte Produktionsbereiche<br />

genauso gründlich gereinigt werden<br />

wie große Logistik- oder Verkehrsflächen.<br />

Sowohl für die Innen- als auch die<br />

Außenreinigung: Für jede Betriebsgröße<br />

ist etwas dabei. Besonders hervorzuheben<br />

ist unser patentiertes „Dust-Buster-<br />

System“, das den Staub an der Stelle<br />

absaugt, wo er aufgewirbelt wird. So<br />

werden die Stäube entsorgt und können<br />

sich nicht wieder in höheren Regalreihen<br />

ablagern.<br />

Wie sind Sie bei Kundendienst und<br />

After-Sales-Service aufgestellt?<br />

Wir bieten unseren Kunden einen schnellen<br />

und kompetenten Kundendienst für jede<br />

Maschine, die aus unserem Hause kommt.<br />

Wir sind stolz darauf, dass unsere Mitarbeiter<br />

gut geschult sind. Dies fängt bereits in<br />

der Serviceannahme an. Hier sprechen die<br />

Kunden nicht mit einem Call-Center, sondern<br />

direkt mit unseren kompetenten Mitarbeitern<br />

und bekommen so oft schon Hinweise,<br />

wie sie ein Problem selbst beheben<br />

können. Unsere Maschinen sind leicht in<br />

der Handhabung und übersichtlich. So<br />

kann jeder Kunde auch selbst mal Hand anlegen,<br />

denn zu 90 % sind es nur Handhabungsfehler<br />

oder mangelhafte Pflege, die<br />

ein Problem bereiten. Ansonsten kommen<br />

unsere erfahrenen Servicetechniker kurzfristig<br />

– in der Regel binnen 48 Stunden – zu<br />

unseren Kunden. Und für Kunden, die gerne<br />

selbst ihre Maschinen warten und instand<br />

setzen, verfügen wir über einen erstklassigen<br />

Ersatzteilservice. Was bis 14 Uhr bestellt<br />

wurde, ist tagesgleich im Versand.<br />

Sie bieten auch Schulungen an. Was ist<br />

das Besondere daran?<br />

Viele Kunden möchten heutzutage ihre Maschinen<br />

selbst instand halten, um sich Kosten<br />

für eventuellen Kundendienst zu sparen.<br />

Um eine Maschine korrekt zu pflegen<br />

und zu warten, sollten allerdings gute technische<br />

Kenntnisse vorhanden sein, insbesondere<br />

wenn in einem Industrieunternehmen<br />

unterschiedliche Geräte zum Einsatz<br />

kommen. Wir bieten daher kostenlose<br />

Technikseminare in unserem Haus an, in<br />

deren Rahmen wir den Mitarbeitern der<br />

Kunden Tricks und Kniffe für die Wartung<br />

und Instandhaltung beibringen. Gleichzeitig<br />

führen diese Seminare immer zu einer<br />

deutlich höheren Identifikation der Mitar-


SPECIAL I REINIGUNGSTECHNIK<br />

beiter mit ihrem Arbeitsgerät und dies hat<br />

zur Folge, dass sie sich mehr und intensiver<br />

mit der Pflege beschäftigen. Hieraus resultiert<br />

automatisch ein nachhaltigerer<br />

Lebenszyklus der Maschine.<br />

<strong>Der</strong> Neubau wurde passgenau auf die<br />

Bedürfnisse von Kareima zugeschnitten.<br />

Was bedeutet das für Sie und Ihre Kunden<br />

konkret im Tagesgeschäft?<br />

Durch unseren Neubau konnten wir viele<br />

Abläufe und Strukturen nochmals deutlich<br />

verbessern. Davon profitieren unsere Mitarbeiter<br />

und unsere Kunden. In unserer<br />

modernen Werkstatt erleichtern Hebebühnen<br />

die tägliche Arbeit unserer Monteure.<br />

Eine Waschhalle bietet die Möglichkeit, die<br />

Maschinen tip top zu reinigen. Das neue<br />

Hochregallager gibt uns ausreichend Raum,<br />

um fast jedes Modell unseres Produktportfolios<br />

zu bevorraten, innerhalb kürzester<br />

Zeit lieferfähig zu sein und Ausfallzeiten bei<br />

unseren Kunden zu vermeiden. Das absolute<br />

Highlight unseres Neubaus ist jedoch der in<br />

unserer Branche und Region einmalige,<br />

800 m² große Showroom. Hier können wir<br />

Reinigungstechnik live präsentieren. Wir<br />

haben eine Lounge-Atmosphäre geschaffen,<br />

in der Interessenten alle Maschinen im<br />

Detail testen und ausprobieren können.<br />

Das neue Domizil ist nicht nur Sitz der<br />

Kareima GmbH, sondern beherbergt auch<br />

das Schwesterunternehmen Kareima<br />

Concepts GmbH & Co.KG. Was verbirgt<br />

sich dahinter?<br />

Die Kareima Concepts hat sich im Jahr 2003<br />

aus unserer Hauptgesellschaft gebildet. Das<br />

Kerngeschäft ist die Wiedervermarktung<br />

von Gebrauchtmaschinen und Leasingrückläufern<br />

sowie das kurz- und langfristige<br />

Mietgeschäft. Wir bieten unseren Kunden<br />

die Möglichkeit, verschiedenste Reinigungsmaschinen<br />

bei uns zu mieten, um so<br />

zum Beispiel Grundreinigungsarbeiten<br />

oder Sonderreinigungen mit Maschinen<br />

durchzuführen, die im eigenen Unternehmen<br />

für die tägliche Reinigung ansonsten<br />

nicht vorhanden sind. So ist keine teure Anschaffung<br />

für die seltene Grundreinigung<br />

erforderlich, sondern man kann auf passgenaue<br />

Maschinen aus unserem Mietfuhrpark<br />

zurückgreifen. Die Maschinen werden von<br />

uns zum Kunden gebracht, erklärt, abgeholt<br />

und auch wieder gereinigt und alles zu<br />

einem fest kalkulierbaren Preis.<br />

Das Interview führte Martina Laun.<br />

www.kareima.de<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

Wir saugen<br />

alles ...<br />

… wirklich alles<br />

RUWAC<br />

Industriesauger GmbH<br />

Westhoyeler Str.25<br />

49328 Melle-Riemsloh<br />

Telefon: 0 52 26 - 98 30-0<br />

Telefax: 0 52 26 - 98 30-44<br />

Web: www.ruwac.de<br />

E-Mail: ruwac@ruwac.de<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 59<br />

Ruwac.indd 1 06.05.2014 16:34:40


Eigen- oder Fremdreinigung?<br />

Eine Übersicht der Schlüsselaspekte des Entscheidungsprozesses<br />

Wilhelm Pfeuffer<br />

Eigenregie, Komplettvergabe,<br />

Mischkonzepte, Insourcing,<br />

Upgrading zum Unterhaltsservice<br />

– die Make-or-buy-Option in<br />

Sachen Betriebsreinigung wird<br />

äußerst vielfältig gehandhabt.<br />

Welche Kriterien führen zur<br />

wirtschaftlichen Lösung, wie macht<br />

man die Zusammenarbeit mit<br />

Auftragnehmern „wasserdicht“?<br />

Das nachstehende Briefing erläutert<br />

anhand stichwortartiger Merklisten<br />

die Schlüsselmodule des erfolgreichen<br />

Entscheidungsprozesses.<br />

Wilhelm Pfeuffer, Würzburg<br />

Entsprechend dem strategischen Ziel,<br />

durch selektiven Dienstleistungszukauf<br />

die Ertragsfähigkeit zu stärken, sind Umfang<br />

und Struktur des Fremdauftrags auf<br />

maximale Kostenentlastung auszurichten.<br />

Die penible IST-Analyse des betrieblichen<br />

Reinigungsdienstes sowie ein möglichst detailliertes<br />

Szenario der anvisierten Outsourcing-Lösung<br />

bilden deshalb die unverzichtbare<br />

Entscheidungsbasis. Für das<br />

Management resultiert daraus folgendes<br />

Aufgabenpensum:<br />

n Aktualisierung des Leistungskatalogs der<br />

Betriebsreinigung<br />

n Nachweis administrativer und technischer<br />

Vorleistungen<br />

n Bezifferung der gesamten direkten und<br />

indirekten Kosten<br />

n Identifizierung vergabefähiger Maßnahmen<br />

und Gewerke<br />

n Ermittlung outsourcingbedingter<br />

Kostenabbaupotenziale<br />

n Planerstellung zur Umwidmung freigesetzter<br />

Ressourcen<br />

n Auftragsausschreibung und Evaluierung<br />

der Submissionen<br />

n Kosten/Leistungs-Vergleich für Eigenund<br />

Fremdreinigung<br />

Aus diesen konzeptionellen Vorarbeiten<br />

geht das optimale Gewerk für die Fremdvergabe<br />

hervor. Unabhängig von kalkulierten<br />

Ersparniseffekten wird man allerdings<br />

solche Reinigungsleistungen besonders<br />

vorsichtig aus der Eigenregie lösen, die in<br />

ganzheitliche Arbeitsplätze eingebunden<br />

sind, zur Behebung akuter funktions- und<br />

sicherheitsgefährdender Verschmutzungen<br />

dienen, extreme Fehlerrisiken beinhalten<br />

oder unvermeidliche Leerzeiten der Mitarbeiter<br />

auffangen. Andererseits sollte man<br />

bei der Fremdvergabe nicht „zu kurz springen“:<br />

Da der Aufwand des Dienstleisters<br />

einen Fixblock aus Dispositions-, Wege-,<br />

Rüst- und Sachkosten enthält, bedeutet ein<br />

erweitertes Auftragspaket Kalkulationsspielraum<br />

nach unten.<br />

Fundierte Kompetenzprüfung<br />

Mit zunehmender Integration von Gebäude-,<br />

Inventar- und Maschinenpflege zu<br />

ganzheitlichem Infrastrukturservice hängt<br />

der Erfolg von Outsourcing-Projekten verstärkt<br />

von der nachhaltigen Leistungsfähigkeit<br />

des Vertragspartners ab. Mit dem Preisvergleich<br />

zwischen den eingehenden Submissionen<br />

ist es daher bei der Auswahl des<br />

Dienstleisters nicht mehr getan. Vor bösen<br />

Überraschungen schützt allein eine gründliche<br />

Kompetenzanalyse, die auf Schlüsselressourcen<br />

und -fähigkeiten des Anbieters<br />

abstellt:<br />

n Partnerorientierung (Problemverständnis,<br />

Empathie, persönliches Engagement,<br />

Verlässlichkeit usw.)<br />

n Kolonnenprofil (Ausbildungsstand und<br />

60 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


SPECIAL I REINIGUNGSTECHNIK<br />

Erfahrung des Personals, Qualifikation und<br />

Führungsstil der Vorarbeiter)<br />

n Technologieportfolio (aufgabenspezifische<br />

Funktionalität des Equipments und<br />

der Arbeitsverfahren)<br />

n Objektmanagement (Ablaufsteuerung,<br />

Leistungssicherung, Personaldisposition,<br />

Informationsaustausch etc.)<br />

n konzeptionelle Zusatzleistungen (Berichts-<br />

und Vorschlagswesen, Planungshilfen,<br />

kooperative Projektarbeit etc.)<br />

n strategische Positionierung (Unternehmensleitbild,<br />

Branchen- und Auftragsschwerpunkte,<br />

Langfristplanung etc.)<br />

Ergibt sich das Bild eines hochproduktiven,<br />

zukunftsorientierten Unternehmens,<br />

kommt die dauerhaft angelegte Systempartnerschaft<br />

in Frage – für beide Seiten eine<br />

vorteilhafte Lösung. Dank langfristiger Auftragsperspektive<br />

kann der Dienstleister seinen<br />

Service mit zunehmender Präzision auf<br />

den Bedarfsfall abstimmen sowie ohne<br />

Amortisationsrisiken kundenpezifische<br />

Schulungen und Investitionen vornehmen,<br />

um exzellente Performance zu bieten.<br />

Effizienz- und Qualitätssicherung<br />

Komplexe Aufgabenstruktur und wechselnder<br />

Arbeitsanfall belasten die Fremdreinigung<br />

technischer Betriebstätten mit erheblichem<br />

Fehler- und Konfliktpotenzial. Darüber<br />

hinaus stellt der mangelnde Zugriff auf<br />

erfolgsrelevante Rationalisierungs- und Innovationschancen<br />

grundsätzlich ein Risiko<br />

für den Outsourcer dar. Zur Absicherung ergiebiger<br />

Zusammenarbeit empfehlen sich<br />

folgende Vorkehrungen:<br />

n Bereitstellung ausführlicher Organisationsrichtlinien<br />

und Arbeitsanweisungen<br />

n kontinuierliche Leistungsbewertungen<br />

sowie gemeinsame Objektbegehungen<br />

n Einzelabnahme besonders erfolgswichtiger<br />

oder reklamationsintensiver Dienste<br />

n Einführung und konsequente Anwendung<br />

eines adäquaten Qualitätsmesssystems<br />

n regelmäßiges, detailliertes und problemorientiertes<br />

Reporting des Dienstleisters<br />

n auftragnehmerseitiges Consulting hinsichtlich<br />

reinigungsfreundlicher Baustrukturen<br />

Unabdingbare Voraussetzungen für ein<br />

dauerhaft exzellentes Leistungsniveau sind<br />

effektive Kommunikations-, Koordinationsund<br />

Kontrollmechanismen, die schnell und<br />

präzise wirken.<br />

Mit den Routinekontakten zum externen<br />

Reinigungspersonal wird ein objektnah tätiger<br />

Vorarbeiter oder Hallenmeister betraut,<br />

der flexibel und ohne Einschaltung der vertragsverwaltenden<br />

Stelle auch Sonderaufträge<br />

und Reklamationen abwickelt. <strong>Der</strong><br />

Dienstleister seinerseits hat für ständige<br />

Transparenz der Reinigungspraxis zu sorgen,<br />

damit beide Vertragsparteien die Wirtschaftlichkeit<br />

beurteilen und Missstände<br />

kooperativ beseitigen können. Das Jahresgespräch<br />

bietet Gelegenheit für Neuverhandlungen<br />

und Vertragsanpassungen sowie<br />

Konsultationen über Langfristperpektiven<br />

der Zusammenarbeit.<br />

Insourcing-Projekte im Griff<br />

In der aktuellen Fachdiskussion spielt das<br />

Thema Insourcing eine beachtliche Rolle.<br />

Offenkundig wächst das Interesse, fremdvergebene<br />

Gewerke zumindest teilweise in<br />

die Eigenregie zurückzuführen. Vor Beginn<br />

detaillierter Planungen verdient allerdings<br />

eine kritische Frage scharfes Augenmerk:<br />

Wie gut ist man für die Übernahme der anvisierten<br />

Arbeitspakete gerüstet, welche<br />

Ressourcen müssen entwickelt oder beschafft<br />

werden, mit welchen Kosten, Vorleistungen<br />

und Fristen ist dabei zu rechnen?<br />

Nicht selten werden nämlich die Vorteilspotenziale<br />

des Insourcing überschätzt<br />

und Implementierungsrisiken verkannt.<br />

Um erfolgreich Kurs auf Eigenregie zu steuern,<br />

hat das Management ein komplexes<br />

Pflichtenheft abzuarbeiten:<br />

n Ermittlung des qualitativen und quantitativen<br />

Kapazitätsbedarfs<br />

n differenzierter Nachweis von Ressourcenund<br />

Kompetenzdefiziten<br />

n Erfassung und Veranschlagung notwendiger<br />

Entwicklungsmaßnahmen<br />

n Kalkulation der insourcingbedingten<br />

Ertrags- und Finanzeffekte<br />

n Personalanpassung (Neu-Einstellungen,<br />

Schulungen, Coaching)<br />

n Ausrüstungsinvestitionen (Maschinen,<br />

Werkzeuge, Messmittel etc.)<br />

n Organisationsentwicklung (Kolonnenbildung,<br />

Aufgabenverteilung etc.)<br />

Insgesamt empfiehlt sich, für das Insourcing-Projekt<br />

eine längere, in funktionelle<br />

Einzelschritte gegliederte Übergangsphase<br />

einzuplanen, die einer hohen Steuerungsund<br />

Kontrollintensität unterliegt. Zudem<br />

sollte man bewährte Partnerschaften<br />

„warm halten“: Generell enthält das dynamische<br />

Reinigungskontingent hochtechnisierter<br />

Facilities Einzelgewerke, die der<br />

Dienstleister aufgrund seiner Spezialisierung,<br />

Kostenstruktur und Flexibilität konkurrenzlos<br />

günstig ausführen kann.<br />

Bilder: Kärcher, Winnenden<br />

www.kaercher.de<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

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REINIGUNGSTECHNIK I SPECIAL<br />

CMS <strong>2015</strong>: europäisches Top-Event der Reinigungsbranche<br />

REINIGUNGSGERÄTE<br />

Wilms Kehrsaugmaschinen<br />

für kleine und große Flächen<br />

mit Benzin- oder Batterieantrieb<br />

Wilms Hochdruckreiniger<br />

Kalt- und Heißwasser für<br />

höchste Ansprüche<br />

Wilms Schrubbautomaten<br />

zur Hartbodenreinigung<br />

halbautomatisch oder<br />

stufenlos elektronisch<br />

Wilms Allzwecksauger<br />

bewährt in vielen Branchen<br />

und Betrieben<br />

WIR STELLEN AUS:<br />

CMS Berlin<br />

22. - 25.09.<strong>2015</strong><br />

Halle 3.2 · Stand 210<br />

Vertriebsnachweis:<br />

Hans Wilms GmbH & Co. KG<br />

E-Mail: info@wilms.de<br />

www.wilms.de<br />

Die Messe Berlin meldet einen überaus positiven Vorbereitungsstand<br />

der CMS <strong>2015</strong> Berlin – Cleaning.Management.<br />

Services. „Die zur Verfügung stehende Hallenfläche ist nahezu<br />

belegt“, so Dr. Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Messe Berlin GmbH. „Alle wichtigen Marktführer<br />

sowie eine Vielzahl von kleineren und mittleren Unternehmen<br />

aus der gesamten Reinigungsbranche haben sich angemeldet<br />

und eine ganze Palette von Innovationen und Weiterentwicklungen<br />

bei Reinigungsmaschinen und Reinigungsmitteln<br />

angekündigt. Dies macht die CMS auch in diesem Jahr wieder zum Top-Ereignis der<br />

Reinigungsbranche in Europa“, so Berlins Messechef. Vom 22. bis 25. September bietet die Internationale<br />

Reinigungsfachmesse einen umfassenden Marktüberblick über Produkte, Systeme und Verfahren<br />

der gesamten gewerblichen Reinigungstechnik. Rund 25 000 Quadratmeter Hallen- und<br />

Freigeländefläche stehen auf dem Berlin ExpoCenter City für die Präsentation der Produkte, Geräte<br />

und Verfahren zur Verfügung. Die Messe Berlin rechnet mit einer Beteiligung auf dem Rekordniveau<br />

der letzten Veranstaltung. Über 360 Aussteller aus 20 Ländern sowie mehr als 16 000 Fachbesucher<br />

aus 65 Ländern werden die Messe zur Information, zur Anbahnung von Geschäftskontakten und zur<br />

Intensivierung von bestehenden Kundenkontakten nutzen.<br />

www.cms-berlin.de<br />

Querschnitt aus dem Produktsegment Reinigungstechnik<br />

Auf der CMS <strong>2015</strong> präsentiert Hako mit Kehr- und<br />

Kehrsaugmaschinen, Scheuersaugmaschinen<br />

sowie Reinigungs- und Pflegemitteln nicht nur<br />

einen Querschnitt aus dem Produktsegment<br />

Reinigungstechnik,<br />

sondern stellt auch eine<br />

neue kompakte<br />

Reinigungsmaschine vor.<br />

<strong>Der</strong>en Vorteile können<br />

die Besucher der Messe<br />

live erleben. Weitere<br />

Highlights: der knickgelenkte,<br />

multifunktionale<br />

Geräteträger Citymaster<br />

1600 CityCleaner für die<br />

oberflächen- und<br />

fugenschonende<br />

Reinigung einfacher bis<br />

anspruchsvoller Pflasterungen<br />

im Außenbereich<br />

sowie der Multicar M31<br />

Euro VI.<br />

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Sanierung im laufenden Betrieb<br />

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Abgerundet wird die Präsentation durch ein<br />

umfangreiches Dienstleistungs- und Serviceangebot.<br />

Im Bereich der Finanzierungs- und<br />

Beschaffungsalternativen präsentiert sich u. a. die<br />

Hako Finance GmbH, die<br />

mit einem breiten Spektrum<br />

speziell zugeschnittener<br />

Leasing- und Mietangebote<br />

ein großes Plus an finanzieller<br />

Flexibilität bietet.<br />

CMS: Halle 1.2, Stand 200a-d<br />

www.hako.com<br />

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Bodenreinigungsmaschinen für jeden Einsatz<br />

Bei Columbus findet man für jeden Profi-Einsatz die passenden Bodenreinigungsmaschinen:<br />

von Reinigungsautomaten über Kehrmaschinen, Staub-, Bürst- und Wassersauger<br />

bis hin zu Einscheibenmaschinen und hochwertigem Zubehör. Neben dem<br />

kompakten und anwenderfreundlichen Aufsitzer ARA 66|BM 70 präsentiert<br />

Columbus seine neuen antibakteriellen „noBAC“-Reinigungsautomaten für Objekte<br />

mit besonderen hygienischen Anforderungen. Für kleine und überstellte Flächen<br />

bieten sich die neuen Walzenreinigungsautomaten WA 46|B 10 und WA 46|K 10 in Hybrid- oder<br />

Kabelversion sowie der kompakte, leistungsstarke 20-Liter-Reinigungsautomat RA 43|B 20 an.<br />

CMS: Halle 2.2, Stand 126<br />

Perfektion aus Prinzip.<br />

www.columbus-clean.com<br />

62 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong><br />

Wilms.indd 1 14.08.<strong>2015</strong> 11:02:08


SPECIAL I REINIGUNGSTECHNIK<br />

Sauberkeit vermeidet Produktionsausfälle<br />

Die optimale Reinigung von Industrieanlagen ist Voraussetzung<br />

für die einwandfreie Funktionalität von Maschinen. Die Wisag<br />

Produktionsservice GmbH, einer der größten Industriedienstleister<br />

in Deutschland, reinigt die technisch anspruchsvollen<br />

Produktionsanlagen ihrer Kunden – unter anderem mit<br />

Trockeneis. Im Vergleich zu anderen Reinigungsmethoden hilft<br />

das, Produktionsausfälle zu minimieren, da die Anlagen während<br />

des Reinigungsprozesses in vielen Fällen weiterarbeiten können.<br />

„Verschmutzungen haben Auswirkungen auf die Qualität der<br />

Produkte und können möglicherweise zu Anlagenausfällen<br />

führen, die den gesamten Produktionsprozess behindern“, so<br />

Harald Kümmerle, Vertriebsleiter der Region Südwest bei der<br />

Wisag Produktionsservice. „Damit beeinflusst die Reinigung der<br />

Produktionsanlagen und des Produktionsumfelds direkt den<br />

Erfolg des Unternehmens. Darüber hinaus leisten saubere<br />

Anlagen einen wichtigen Beitrag zur<br />

Arbeitssicherheit und zum Umweltschutz.<br />

Je komplexer und komplizierter Maschinen<br />

und Anlagen sind, desto wichtiger ist es,<br />

Wartung und Reinigung von Spezialisten<br />

durchführen zu lassen.“<br />

Insbesondere die Trockeneisreinigung ist<br />

dabei sowohl vielfältig einsetzbar als auch<br />

kosteneffizient, da Produktionsstillstände<br />

vermieden werden und auch der logistische Aufwand gering ist.<br />

Dank eines portablen Trockeneis-Strahlgeräts der Wisag ist der<br />

Einsatz beim Kunden vor Ort besonders flexibel und aufwendige<br />

Installationen von Reinigungsmaschinen werden unnötig.<br />

www.wisag.de<br />

Hartböden<br />

rationell reinigen<br />

Hartböden in Betrieben<br />

verschmutzen schnell. Sie<br />

müssen daher oft und<br />

möglichst gründlich gereinigt<br />

werden. Mit einer trockenen<br />

Reinigung ist das kaum<br />

möglich. Wilms-Schrubbautomaten<br />

erledigen das laut<br />

Anbieter wirtschaftlich und<br />

gründlich. Es wird zwar nass<br />

gereinigt, aber Dank der<br />

intensiven Absaugung der<br />

Lauge ist der Boden schnell<br />

wieder trocken. Gefährliche<br />

Ausrutscher werden so<br />

vermieden, denn die<br />

gesäuberten Flächen sind nach<br />

kurzer Zeit wieder begehbar.<br />

Die einfache Handhabung der<br />

Schrubbsauger sowie ihre<br />

große Wendigkeit und die<br />

robuste Konstruktion sind<br />

Faktoren, die den rationellen<br />

Einsatz auch bei kleineren<br />

Flächen gewährleisten. <strong>Der</strong><br />

vielseitige Schrubbsauger S 50 E<br />

mit einer Stundenleistung von<br />

1750 m² und mehr eignet sich<br />

gut, um mittelgroße Flächen<br />

schnell und gründlich zu<br />

schrubben. Das einfach zu<br />

bedienende und intuitive<br />

Bedienpult steuert die Bürste,<br />

den Saugmotor und die Wasserzufuhr.<br />

<strong>Der</strong> höhenverstellbare<br />

Handgriff erleichtert die<br />

Reinigung in schwierig<br />

zu erreichenden<br />

Bereichen.<br />

columbus noBAC ®<br />

ist die Entdeckung<br />

für mehr Hygiene,<br />

ein Tankleben lang.<br />

Die antibakteriellen noBAC<br />

® Frisch- und<br />

Schmutzwassertanks genügen höchsten<br />

hygienischen Anforderungen (HACCP).<br />

Säubern und Desinfizieren gehen besser<br />

und schneller von der Hand.<br />

Schützt Anwender und Umwelt:<br />

die weiße noBAC ® -Serie der<br />

columbus Reinigungsautomaten.<br />

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Kontakt<br />

PSIPENTA Software<br />

Systems GmbH<br />

Dircksenstraße 42-44<br />

D-10178 Berlin-Mitte<br />

Fon: +49 800 erp4you (3774968)<br />

KOSTENFREI<br />

Fax: +49 30 2801-1042<br />

vertrieb@psipenta.de<br />

www.psipenta.de<br />

www.erp-demo.de<br />

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IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2015</strong> im 56. Jahrgang, ISSN 0344-5941<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Dr. Michael Döppert (md), M.A.<br />

Tel.: 06131/992-238, (verantwortlich für den<br />

redaktionellen Inhalt)<br />

Redaktion: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: 06131/992-233,<br />

Dipl.-Ing. (FH) Martina Bopp (bo), Tel.: 06131/992-201<br />

Redaktionsassistenz: Gisela Kettenbach,<br />

Tel.: 06131/992-236, E-Mail: g.kettenbach@vfmz.de,<br />

Eva Helmstetter, Monika Schäfer, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Grafik und Layout<br />

Doris Buchenau, Anette Fröder, Conny Grothe,<br />

Melanie Lerch, Sonja Schirmer, Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Helge Rohmund, Anzeigenverwaltung<br />

Tel.: 06131/992-252, E-Mail: h.rohmund@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 53: gültig ab 1. Oktober 2014<br />

www.vereinigte-fachverlage.info<br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 11,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement: Inland: € 86,- (inkl. Versandkosten)<br />

Ausland: € 102,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@engineering-news.net,<br />

www.engineering-news.net<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Gesamtanzeigenleiterin: Beatrice Thomas-Meyer<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil) Tel.: 06131/992-265,<br />

E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

Vertrieb: Lutz Rach, Tel.: 06131/992-148<br />

Druck und Verarbeitung<br />

Limburger Vereinsdruckerei GmbH,<br />

Senefelderstraße 2, 65549 Limburg<br />

Datenspeicherung<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigten Fachverlage<br />

GmbH gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige<br />

Informationen zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise<br />

von ausgewählten Unternehmen genutzt, um<br />

Sie über berufsbezogene Produkte und Dienstleistungen<br />

zu informieren. Dieser Speicherung und Nutzung kann<br />

jederzeit schriftlich beim Verlag widersprochen werden<br />

(vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der Annahme<br />

des redaktionellen Contents (Texte, Fotos, Grafiken<br />

etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht<br />

das umfassende, ausschließliche, räumlich, zeitlich und inhaltlich<br />

unbeschränkte Nutzungsrecht auf den Verlag<br />

über. Dies umfasst insbesondere das Recht zur Veröffentlichung<br />

in Printmedien aller Art sowie entsprechender Vervielfältigung<br />

und Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung,<br />

Umgestaltung und Übersetzung, das Recht zur Nutzung<br />

für eigene Werbezwecke, das Recht zur elektronischen/digitalen<br />

Verwertung, z. B. Einspeicherung und Bearbeitung<br />

in elektronischen Systemen, zur Veröffentlichung in Datennetzen<br />

sowie Datenträger jedweder Art, wie z. B. die<br />

Darstellung im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen,<br />

CD-ROM, CD und DVD und der Datenbanknutzung<br />

und das Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte<br />

auf Dritte zu übertragen, d. h. Nachdruckrechte einzuräumen.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit des redaktionellen<br />

Contents kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion<br />

nicht übernommen werden. Signierte Beiträge stellen<br />

nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr übernommen<br />

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werden, über deren Nutzungsrechte der Einsender<br />

verfügt, und die nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur<br />

Veröffentlichung eingereicht oder bereits veröffentlicht<br />

wurden.<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

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zur Feststellung der Verbreitung von<br />

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64 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 3


SERIE I SPEZIALEINSATZ<br />

Sechs-Meter-Wellen und Windstärke 8<br />

Leistungsfähige Industrie-Wisch- und Reinigungsprodukte im Härtetest bei Hochseeregatta<br />

In einer Fabrikhalle darf nichts schiefgehen. Noch<br />

weniger auf der Yacht des Teams SCA, die aktuell am<br />

Volvo Ocean Race teilnimmt, der härtesten Segelregatta<br />

der Welt. Darum stellt Tork, die globale Hygienemarke<br />

der SCA, sicher, dass nur die besten industriellen<br />

Wisch- und Reinigungsprodukte an Bord<br />

verwendet werden. Nach etwa der Hälfte der Strecke<br />

steht fest: Die Produkte haben sich im Praxistest als<br />

extrem effizient und zuverlässig bewährt.<br />

Die Industrie-Reinigungstücher werden nicht nur zur<br />

Motor-, sondern auch zur Küchenreinigung genutzt<br />

Was viele nicht wissen: Während der härtesten Segelregatta der<br />

Welt ist der Motor der wichtigste Teil der Yacht, weil er die für<br />

die Rennleistung ausschlaggebende Hydraulik steuert. - „Wenn in<br />

einer Fabrik ein Fehler passiert, verliert man Zeit und Geld, auf einem<br />

Boot verliert man Zeit und Meilen. Und auf See ist jede Funktionsstörung<br />

ein Sicherheitsrisiko. Deshalb müssen wir das Boot besser kennen<br />

als uns selbst. Wir verwenden nur die allerbesten Produkte um<br />

die Mechanik am Laufen zu halten und auf jede denkbare Störung<br />

vorbereitet zu sein“, so Liz Wardley, Crewmitglied im Team SCA.<br />

Entscheidend ist, dass die Technik des Bootes in jeder Sekunde in<br />

makellosem Zustand ist und maximale Leistung bringt. An Bord<br />

müssen mehr als 200 Teile gewartet werden, einige kleiner als ein<br />

Nagel. Und für jedes Teil gibt es ein bestimmtes Öl oder Schmierfett.<br />

Die Frage ist nicht ob, sondern vielmehr wann etwas bricht. Auf<br />

Unterstützung vom Festland kann das Team während der Etappe<br />

nicht hoffen. Deshalb ist es für den Rennausgang entscheidend,<br />

dass alle Wartungs- und Reparaturarbeiten schnell, zuverlässig und<br />

professionell ausgeführt werden. Dabei sind hochleistungsfähige<br />

Produkte unerlässlich.<br />

Zwei verschiedene Reinigungstücher<br />

Das Team SCA setzt beim Reinigen, Warten und Reparieren der<br />

Mechanik und Hydraulik des Bootes auf zwei Tork Produkte. Die<br />

beiden Reinigungstücher kommen normalerweise in Industrieanlagen<br />

zum Einsatz, in denen Leistungs- und Absorptionsfähigkeit<br />

unabdingbar sind.<br />

n Tork Feuchte Oberflächenreinigungstücher dienen zur Reinigung<br />

von Oberflächen und zum Aufwischen von Öl in den mechanischen<br />

Bereichen an Bord. Die Tücher sind robust, so dass sie auch hartnäckige<br />

Flecken mühelos entfernen. Sie wurden für einfache und effiziente<br />

Reinigung ohne Wasser entwickelt – ein Schlüsselfaktor, da<br />

Süßwasser an Bord eine knappe Ressource ist, die ausschließlich<br />

zum Trinken genutzt wird. Ein weiterer Vorteil: Weil die Tücher ohne<br />

zusätzliches Wasser oder Chemikalien eingesetzt werden, kann<br />

die Crew in kritischen Situationen wertvolle Zeit und Arbeit sparen.<br />

Die Feuchttücher werden im wasserdichten Spendereimer mit luftdicht<br />

abschließendem Deckel geliefert, damit sie feucht bleiben.<br />

n Tork Industrie Reinigungstücher sind weiche, flexible Tücher. Sie<br />

eignen sich ideal, um schmale Spalten zu reinigen und Öl sowie<br />

Schmierfett im Motorraum zu entfernen. Die Tücher mit<br />

exelCLEAN-Technologie sind besonders saugstark und liefern professionelle<br />

Reinigungsergebnisse. Eingesetzt werden sie überall<br />

dort, wo früher Baumwolllappen genutzt wurden, denn sie sind<br />

effizienter, deutlich leichter und lassen sich platzsparender lagern.<br />

Weiterhin können sie mit den meisten Lösemitteln verwendet werden<br />

und sind für den Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen. Ein<br />

Vorteil, von dem auch die Crew an Bord profitiert: Sie verwendet<br />

die Tücher nicht nur für anspruchsvolle mechanische Wartungsund<br />

Reinigungsarbeiten, sondern auch zur Küchenreinigung.<br />

Auf der Suche nach den passenden Produkten für die verschiedenen<br />

Arbeiten hat Tork eng mit dem Team SCA zusammengearbeitet.<br />

Entwickelt wurden maßgeschneiderte Verpackungslösungen,<br />

die den extremen Bedingungen der Regatta gewachsen sind. Die<br />

wasserdichte Vakuumverpackung hält die Produkte trocken und<br />

verringert das Gewicht.<br />

www.sca-tork.com<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong> 65


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 10/<strong>2015</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 16. 10. <strong>2015</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 01. 10. <strong>2015</strong><br />

01<br />

03<br />

02<br />

04<br />

01 Mit Feinbohrwerkzeug die Bearbeitung von Kurbelwellenlagerungen<br />

optimieren (Bild: Mapal)<br />

02 Bei Energieversorgung auf umweltschonendes Blockheizkraftwerk<br />

setzen (Bild: Gammel Engineering)<br />

03 Mit Textil-Service auf der sicheren Seite sein<br />

(Bild: Mewa)<br />

04 Mit automatisiertem Lager mit angebundenen Laserschneidmaschinen<br />

für Übersicht und optimierte Prozesse sorgen (Bild: Trumpf)<br />

<strong>Der</strong> direkte Weg<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

im Internet: www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />

als E-Paper: www.engineering-news.net<br />

Redaktion: m.laun@vfmz.de<br />

Werbung: a.zepig@vfmz.de<br />

in sozialen Netzwerken:<br />

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66 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>


Mikroskopische Ästhetik<br />

Die Natur liefert oft die besten Vorbilder: Ein Spinnfaden – gerade einmal rund 22 Mikrometer dick – ist fünfmal härter als Stahl und<br />

kann doch auf das Dreifache seiner Länge gedehnt werden. Industriell herstellen lässt er sich nicht.<br />

Mit einem 5-Achs-Bearbeitungszentrum von Hermle tauchen Sie ein in diese mikroskopisch kleine Welt: So arbeiten sie mit<br />

einer Positioniergenauigkeit von wenigen Mikrometern.<br />

EMO in Mailand<br />

FAKUMA in Friedrichshafen<br />

05. – 10. Oktober <strong>2015</strong>, Halle 4, Stand A06/B05 13. – 17. Oktober <strong>2015</strong>, Halle A1, Stand A1-1409<br />

www.hermle.de<br />

Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim · Phone: 07426/95-0 · info@hermle.de

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