Der Betriebsleiter 9/2015
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Personal und Maschinen im Fokus<br />
Mit integriertem Leitstandsystem Fertigungsprozesse effizient planen und steuern<br />
Torsten Roscher<br />
Um Kundenerwartungen und interne Betriebsziele zu harmonisieren, ist<br />
ein hohes Planungs- und Steuerungsniveau im Produktionsprozess<br />
erforderlich. Wie sich die Fertigungseffizienz anhand eines integrierten<br />
Produktionsleitsystems verbessern lässt, zeigt die Zusammenarbeit des<br />
Systementwicklers plato-tec mit einem international agierenden<br />
Hersteller von Elastomerprodukten.<br />
Die Kundenakzeptanz wird maßgeblich<br />
davon beeinflusst, wie flexibel und zuverlässig<br />
ein Produzent Liefertermine anbieten<br />
und halten kann. Im Optimalfall unterstützen<br />
kurze Durchlaufzeiten mit geringen<br />
Warte- und Liegezeitanteilen eine stabile<br />
Terminplanung. Doch was geschieht,<br />
wenn das Auftragsvolumen die Leistungskapazitäten<br />
der Maschinen und Anlagen<br />
überschreitet? Wie wirken sich außerplanmäßige<br />
Einflüsse und Ereignisse auf den<br />
laufenden Produktionsprozess aus?<br />
In der Praxis führen Störungen im Bearbeitungsprozess<br />
ebenso wie eine überhöhte<br />
Maschinenbelastung zu Engpässen, die<br />
sich zu schnell anwachsenden Rückständen<br />
aufstauen. Die Folge: Zugesagte Liefertermine<br />
können nicht realisiert und neue<br />
Termine nicht mehr verlässlich geplant<br />
Dipl. Ing. (FH) Torsten Roscher, Senior<br />
Consultant, plato-tec GmbH, Wolkenstein<br />
werden. Andererseits stehen Hersteller vor<br />
der Aufgabe, eine optimale Kapazitätsausnutzung<br />
– und damit eine hohe Produktivität<br />
– ihrer Maschinen und Anlagen zu erzielen<br />
und gleichzeitig flexibel auf kurzfristige<br />
Kundenwünsche zu reagieren. Die Prozessplanung<br />
gerät damit ins Spannungsfeld<br />
komplexer Zielkonflikte.<br />
Optimierte Maschinen- und<br />
Personalauslastung<br />
Um Aufträge effizient planen und steuern<br />
zu können, entscheiden sich viele Unternehmen<br />
der Fertigungsindustrie dafür, ein<br />
Produktionsleitsystem (MES) zu implementieren.<br />
Zu den Betrieben, die heute ihre<br />
Prozesse auf Grundlage einer individuellen<br />
MES-Lösung koordinieren, gehört die mittelständische<br />
Lausitz Elaste GmbH aus Rothenburg<br />
in der Oberlausitz. Das Unternehmen<br />
produziert hochwertige Elastomerprodukte<br />
– darunter Gummi-Metall- sowie<br />
Gummi-Kunststoffverbindungen, Formartikel<br />
und Profile – für den nationalen und<br />
für internationale Märkte. Die Kernkompetenz<br />
liegt darin, ein breites Produktportfolio<br />
für unterschiedlichste Anwendungen sowohl<br />
in kleinen Losgrößen als auch in<br />
Serienfertigung anbieten zu können.<br />
Die Planung und Steuerung des Anlagenbetriebs<br />
erweist sich aufgrund des weiten<br />
Produktionsspektrums als komplex, da es<br />
gilt, eine hohe Anzahl an Fertigungsteilen<br />
an vielen unterschiedlichen Maschinen mit<br />
verschiedenen Werkzeugen zu bearbeiten.<br />
Gleichzeitig bedingt das chemisch-technische<br />
Vulkanisationsverfahren der Elastomerproduktion<br />
Arbeitsgänge mit hohem<br />
Wartezeitanteil für das eingesetzte Personal.<br />
Vor diesem Hintergrund beschäftigte<br />
sich die Lausitz Elaste GmbH mit der Fragestellung,<br />
wie sich die Maschinenauslastung<br />
unter Berücksichtigung heterogener Fertigungsaufträge<br />
optimieren lässt und auf welche<br />
Weise die verfügbaren Personalkapazitäten<br />
pro Schicht effizienter an den<br />
Maschinen eingesetzt werden können.<br />
2012 beschlossen Geschäftsleitung und<br />
Fertigungsplaner des Unternehmens, ein<br />
Produktionsleitsystem zu integrieren, das<br />
exakt auf die spezifischen Anforderungen<br />
ihres Betriebs zugeschnitten sein sollte. Das<br />
Lösungskonzept wurde in Zusammenarbeit<br />
mit dem erzgebirgischen Systemspezialisten<br />
plato-tec entwickelt, der die gemeinsam<br />
definierten Vorgaben im Rahmen einer<br />
zweijährigen Projektarbeit erfolgreich<br />
umsetzte.<br />
30 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>