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Der Betriebsleiter 9/2015

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FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Grüne Produktion im Mittelstand<br />

Mit Energiemanagement zu mehr Nachhaltigkeit im Maschinenpark<br />

Ganzheitliches Energiemanagement<br />

ist der Schlüssel zu mehr Effizienz<br />

und Nachhaltigkeit<br />

packungsmaschinen wurde der Stromverbrauch<br />

so um 10 Prozent gesenkt.<br />

Maschinenantriebe oft<br />

überdimensioniert<br />

Thomas Hammermeister<br />

Nachdem national und international scharfe Normen und Gesetze<br />

bezüglich der CO 2<br />

-Emissionen zu erfüllen sind, ist Energieeffizienz nicht<br />

nur ein Wettbewerbsvorteil, sondern für Industrieunternehmen schlicht<br />

eine Notwendigkeit. Ganzheitliches Energiemanagement ist der<br />

Schlüssel zum Erfolg. Mit der richtigen Technik und den passenden<br />

Komponenten ist es so auch in energieintensiven Branchen möglich,<br />

den Energieverbrauch zu senken.<br />

Zunächst sollte man den Blick auf die Servotechnik<br />

richten. Synchronmaschinen<br />

brauchen viel weniger Energie als ihre asynchronen<br />

Pendants. Sie lohnen sich im Prinzip<br />

bei allen Industrieapplikationen mit hohem<br />

Energieverbrauch. Und obwohl die<br />

Servotechnik in Deutschland schon lange<br />

dominiert, ist das Einsparpotenzial dieser<br />

Thomas Hammermeister, Manager Marketing<br />

und Kommunikation, Schneider Electric<br />

Deutschland, Ratingen<br />

Technologie bei weitem noch nicht ausgeschöpft.<br />

Dabei geht es um Konzepte, die<br />

den Energieverbrauch weiter optimieren.<br />

Beispielsweise senkt die Verbesserung<br />

der Bewegungsabläufe durch Servotechnik<br />

den Verbrauch nochmals stark. Die Idee:<br />

Statt Bewegungen der Maschine linear von<br />

A nach B ablaufen zu lassen, wird die Bewegung<br />

analog zum Auto gestaltet, das im<br />

Stadtverkehr zwischen Ampeln nicht mit<br />

Vollgas fährt, sondern vorausschauend beschleunigt<br />

und bremst. In einem Kooperationsprojekt<br />

zwischen Schneider Electric<br />

und einem italienischen Hersteller von Ver-<br />

Außerdem entscheiden die Auswahl und<br />

die Konzeption der Antriebe über den Erfolg.<br />

So sind Maschinenantriebe oft überdimensioniert.<br />

Das bedeutet, dass das Aggregat<br />

mehr Energie verbraucht, als nötig ist.<br />

Richtiges Design behebt dieses Problem<br />

leicht. Anwendungen müssen sorgfältig<br />

gewichtet werden, um abzuschätzen, wie<br />

robust und verlässlich eine Maschine sein<br />

muss und welche künftigen Weiterentwicklungen<br />

sinnvoll wären. Kleine und einfach<br />

konstruierte Motoren sind in der Regel besser<br />

als größere. Motoren sollten also exakt<br />

auf ihre jeweilige Anwendung abgestimmt<br />

werden. Diese grundlegende Empfehlung<br />

allein bringt bereits Einsparungen von 3 bis<br />

4 Prozent. Zugleich reduziert sich dank kleinerer<br />

Motoren auch die Motorleistungssteuerung.<br />

Hochleistungsmotoren haben eine längere<br />

Laufzeit und steigern die Einsatzzeit der<br />

Maschine. Laut der vier Kategorien der internationalen<br />

Standardklassifizierung IEC<br />

sollten Motoren mindestens die Effizienzklasse<br />

IE2 erfüllen. Zudem sollten Elektromotoren<br />

mit einer elektronischen Drehzahlregelung<br />

ausgestattet sein. Die längere<br />

Lebensdauer von Hochleistungsmotoren<br />

trägt auch zur Nachhaltigkeit bei und bringt<br />

etwa 10 Prozent Energieeinsparung.<br />

Bei Applikationen mit variablen Lasten<br />

erzielen Frequenzumrichter Energieeinsparungen<br />

von bis zu 50 Prozent. Dies gilt<br />

typischerweise für Anwendungen wie Pumpen,<br />

Lüfter und Kompressoren, die im Teillastbereich<br />

betrieben werden. Zudem begrenzen<br />

Frequenzumrichter bei Anwendungen,<br />

die ein wiederholtes Starten erfordern,<br />

den Anlaufstrom. Dadurch werden<br />

Verluste und Lastspitzen verhindert. Die<br />

Vorteile für den Endkunden sind bereits<br />

nach ein oder zwei Jahren sichtbar.<br />

Öfter mal abschalten<br />

Stromfresser sind nur durch die Überwachung<br />

des Stromverbrauchs im ganzen<br />

26 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 9/<strong>2015</strong>

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