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Verfahrenstechnik 5/2015

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19098<br />

5<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

Mai <strong>2015</strong><br />

Ruhe an der Messstelle<br />

Vibrationsgrenzschalter als Hochalarm<br />

in einer Mitteldestillatanlage<br />

Kesselspeisewasserpumpen<br />

In Nebenprozessen<br />

schlummern Effizienzreserven<br />

Reinraumtechnik<br />

Dreistufiges Lüftungskonzept<br />

überzeugt mit langer Standzeit<br />

Stillstandsmanagement<br />

Einsparpotenziale erkennen<br />

und von ihnen profitieren


Tri-exzentrisch — Metallisch dichtend — Selbstzentrierender Dichtring:<br />

NEU<br />

bei ARI!<br />

ZETRIX ®<br />

Die ARI-Prozessarmatur<br />

ZETRIX ®<br />

Handgetriebe<br />

ZETRIX ®<br />

elektrischer Antrieb<br />

ZETRIX ®<br />

pneumatischer Antrieb<br />

ZETRIX ®<br />

hydraulischer Antrieb<br />

Profitieren Sie von den Vorteilen der neuen ZETRIX ® :<br />

■ Tri-exzentrische Konstruktion der Scheibe<br />

■ Intelligenter Dichtring mit Lamellen-Aufbau<br />

■ Stellitierter Sitz<br />

■ … sowie eine Vielzahl weiterer Optionen auf Anfrage<br />

Fordern Sie weitere Informationen über Ihre<br />

Vorteile durch die neue ZETRIX ® !<br />

www.ari-armaturen.com


EDITORIAL<br />

Funktionsgarant<br />

jeder lufttechnischen<br />

Anlage<br />

Service ist clever<br />

Wasserspender im Drogeriemarkt, Kopfmassage beim Frisör,<br />

Erinnerungsschreiben vom Autohaus – der Begriff Servicewüste trifft<br />

auf Deutschland schon lange nicht mehr zu: Überall wird versucht,<br />

die Kunden bei Laune zu halten und Service zu bieten, der über das<br />

eigentliche Angebot weit hinausgeht. Auch in der Industrie ist das<br />

Thema Services auf dem Vormarsch, das Potenzial wird aber bei<br />

weitem noch nicht ausgeschöpft und vor allem von kleinen und<br />

mittelständischen Anbietern oft völlig unterschätzt. Dabei liegen die<br />

Vorteile auf der Hand – beispielsweise im After Sales Service:<br />

Dienstleistungen, die nach dem Verkauf angeboten werden, stärken<br />

die Kundenbindung und sind ein Verkaufsargument für neue<br />

Produkte. Hinzu kommt ein zusätzlicher Vorteil für den Hersteller,<br />

der die Informationen aus der<br />

Das Potenzial vom<br />

After Sales Service wird<br />

noch unterschätzt<br />

Servicephase wieder in die Entwicklung<br />

einfließen lassen kann.<br />

Um beim After Sales Service<br />

erfolgreich sein zu können, ist<br />

jedoch ein gutes Konzept nötig.<br />

Nicht jedes Unternehmen kann es<br />

sich leisten, eine eigene Servicegesellschaft zu gründen, die auf der<br />

ganzen Welt und rund um die Uhr funktioniert. Das ist mit viel<br />

Aufwand verbunden und wird nur dann rentabel, wenn die Kunden<br />

auch bereit sind, dafür extra zu bezahlen. Aber auch schon mit<br />

überschaubaren Maßnahmen – wie beispielsweise gut ausgebildeten<br />

Servicemitarbeitern – lohnt sich das Geschäft mit dem Service nach<br />

dem Verkauf.<br />

Interessante Beiträge zum Thema Service finden Sie auf den Seiten<br />

52 und 54 in dieser Ausgabe. Und auch auf der Achema, die am 15.<br />

Juni in Frankfurt ihre Tore öffnet, wird der After Sales Service eine<br />

große Rolle spielen. Lassen Sie sich beispielsweise<br />

von den Pumpen-, Kompressoren- und<br />

Armaturen-Herstellern in den Hallen 8 und 9<br />

zeigen, warum sich clevere Dienstleistungen<br />

bezahlt machen.<br />

Eva Linder<br />

Chefredakteurin<br />

e.linder@vfmz.de<br />

info@rippert.de | www.rippert.de<br />

Fon +49 (0) 52 45 | 9 01-0


INHALT<br />

12<br />

16<br />

18<br />

Staubfrei: Die neue Filtertechnik in einer<br />

Vlies-Fertigungsanlage sorgt für mehr<br />

Sauberkeit und gesteigerte Effizienz<br />

Hilfsmittelfrei: Eine dynamische Cross-<br />

Flow-Filtration mit keramischen Filterelementen<br />

spart Kosten<br />

Muschelfrei: Bei einem flusswasserbetriebenen<br />

Wärmetauscher entfällt durch einen<br />

Filterautomaten die ständige Reinigung<br />

AKTUELLES<br />

6 Personen, Märkte, Unternehmen<br />

8 Seminare, Tagungen, Kurse<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

10 Dreistufiges Lüftungssystem überzeugt mit Reinraumklasse<br />

ISO 5<br />

12 Filtertechnik und pneumatisches Fördersystem für eine<br />

Vlies-Fertigungsanlage<br />

14 Abfälle als Rohstoff für die Bioethanol-Gewinnung<br />

16 Dynamische Cross-Flow-Filtration zum Aufkonzentrieren<br />

und Klären<br />

18 Pharmahersteller nutzt moderne Filtertechnik bei<br />

Muschelproblem<br />

20 Investition in Umweltschutz und Modernisierung<br />

19 Produktinformationen<br />

TOP-THEMA PUMPEN<br />

24 Pumpen und Armaturen für Deutschlands erstes<br />

Strohheizkraftwerk<br />

26 Pumpenhersteller investiert in Standort und in größere<br />

Pumpen mit höheren Durchsätzen<br />

28 Energetische Optimierung von Kesselspeisewasserpumpen<br />

30 Produktinformationen<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

32 666 Motoren erhöhen Effizienz und Verfügbarkeit in der<br />

Papierherstellung<br />

34 Produktinformationen<br />

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

36 TITEL Vibrationsgrenzschalter als Hochalarm in einer<br />

Mitteldestillatanlage<br />

38 HSE-Software unterstützt den Workflow in der<br />

Chemieindustrie<br />

40 Mehr Effizienz bei der Herstellung von<br />

Reaktionsharz-Systemen<br />

42 Elementaranalysatoren zur Überwachung der<br />

Produktqualität<br />

44 Mikrowellenmesstechnik vereint Präzision mit Robustheit<br />

48 Produktinformationen<br />

SPECIAL SENSOR + TEST<br />

46 MSR-Branche trifft sich Mitte Mai in Nürnberg<br />

47 Produktinformationen<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

52 Im Stillstandsmanagement Einsparpotenziale erkennen<br />

54 Mit systematischen Anlagenoptimierungen das Beste für<br />

Kunden und Dienstleister erreichen<br />

56 Produktinformationen<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

58 <strong>Verfahrenstechnik</strong> im Alltag<br />

56 Impressum, Inserentenverzeichnis<br />

59 Vorschau<br />

TOP-THEMA<br />

Pumpen<br />

Pumpen mit hohem Wirkungsgrad setzen<br />

sich in der Industrie mehr und mehr durch.<br />

Für den Anwender steht neben der optimierten Energieeffizienz<br />

oft auch ein kostenloser Kundenservice an oberster Stelle. 24<br />

MASSARBEITKORNFÜRKORN<br />

H-D-M.COM<br />

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14:21<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


VERLANGEN SIE MEHR INTELLIGENZ<br />

VON IHREM PUMPENSYSTEM<br />

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DER INTELLIGENTE SYSTEMANSATZ AUSSCHLIESSLICH FÜR PUMPEN<br />

KOMPLETTE INTELLIGENZ AUF ANFRAGE<br />

Grundfos iSOLUTIONS sind speziell für den Pumpenbetrieb entwickelt worden. Durch eine<br />

intelligente Kombination von Komponenten und kompetenter Beratung von Grundfos<br />

werden Ihre Kosten gesenkt, die Spezifikationszeit reduziert und die Messlatte in Bezug<br />

auf energieeffiziente Leistung angehoben. Für mehr Informationen gehen Sie auf<br />

Besuchen Sie uns in<br />

Frankfurt/Main, 15.-19.06.<strong>2015</strong><br />

Halle 8.0, Stand C94<br />

www.grundfos.de/isolutions


AKTUELLES<br />

NEWSTICKER<br />

IMI Plc. hat die Firma Bopp & Reuther übernommen. Bopp &<br />

Reuther gilt als Vorreiter bei der Entwicklung, Herstellung und<br />

Wartung von Ventilen, die weltweit zum Einsatz kommen. Der<br />

aktuelle Geschäftsführer, Bernard Engel, und das Führungsteam<br />

bleiben im Unternehmen. <br />

Der Reinigungsgerätehersteller Nilfisk-Advance A/S firmiert<br />

seit dem 1. April weltweit unter Nilfisk – die neue Namensgebung<br />

soll ein weiterer Meilenstein in der weltweiten Expansionsstrategie<br />

sein. <br />

Die Firmen Tec Artec und Fluidserv wollen jetzt weltweit<br />

kooperieren und ein flächendeckendes Partnerschaftsmodell<br />

für mehr Sicherheit im Bereich Industriearmaturen und<br />

Industriepumpen entwickeln. <br />

Baumer forciert die Internationalisierung seiner Marke<br />

„Original Bourdon“ in der Prozessmesstechnik und hat seine<br />

erste Local-Content-Vereinbarung in Saudi-Arabien getroffen.<br />

Die Firma Saad M. Alyan Trading Est, langjähriger Vertriebspartner<br />

von Baumer, übernimmt jetzt vor Ort die<br />

Produktion der Druckmessgeräte der Marke Bourdon. <br />

Die PSG Petro Service GmbH & Co.KG hat zum 1. März den<br />

Geschäftsbereich Begleitheiztechnik der PA Ingenieurgesellschaft<br />

übernommen. Darüber hinaus wird PSG Vertriebspartner<br />

von Pentair Thermal Management und bietet neben dem<br />

Vertrieb von Raychem-Produkten auch Komplettlösungen<br />

rund um Begleitheiztechnik inklusive Montageleistungen an. <br />

Aucotec hat mehrere Gründe zum Feiern<br />

Mit dem fünften Rekord-Jahresumsatz in Folge,<br />

zwei neuen Töchtern und einem Relaunch<br />

des Logos und der Website feiert Aucotec<br />

sein 30. Jubiläum. Im vergangenen Geschäftsjahr<br />

machte der Engineering-Software-Entwickler<br />

rund 20 Mio. € Umsatz.<br />

Damit stieg der Wert der Verkäufe in den letzten<br />

fünf Jahren um 70 %, der Auftragseingang<br />

verdoppelte sich. Töchter und Partner eingerechnet, betrug der<br />

Umsatz 36 Mio. € und damit 10 % mehr als im Vorjahr, teilte Vertriebsvorstand<br />

Markus Bochynek (Bild) mit.<br />

www.aucotec.com<br />

Überzeugende Knotenzahlen bei Profibus<br />

Pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum kann Profibus & Profinet International<br />

(PI) mit beeindruckenden Knotenzahlen glänzen. Mit der<br />

Zahl von zehn Millionen installierten Profinet-Geräten im Markt<br />

wurde ein weiteres gestecktes Ziel erreicht. „Profinet steht für eine<br />

zuverlässige und zukunftsfähige Kommunikationstechnologie. Daher<br />

setzen viele Industrieunternehmen, sowohl Hersteller als auch<br />

Anwender, vermehrt auf Profinet“, kommentiert Karsten Schneider,<br />

Vorstandsvorsitzender der PNO und Chairman von PI die jüngste<br />

Hochrechnung der Knotenzahlen.<br />

www.profibus.com<br />

Krötenschleim und Hühnerfuß<br />

Bei Die Alchemisten experimentieren zwei bis<br />

vier Spieler mit unterschiedlichen Zutaten und<br />

ziehen daraus Rückschlüsse auf die enthaltenen<br />

Elemente. Frisch gebraute Tränke lassen<br />

sich hierfür im Selbstversuch konsumieren,<br />

was mitunter zu beschränkten Aktionsmöglichkeiten<br />

in der nächsten Runde führen kann. Viel<br />

einfacher scheint es da, neue Tränke an Studenten<br />

zu testen, die willig ihre Körper der Wissenschaft<br />

zur Verfügung stellen und allenfalls<br />

ein bisschen Gold für ihre Hilfe erwarten. Sobald die Rezepturen der<br />

Tränke entschlüsselt (oder zumindest größtenteils bekannt) sind,<br />

sollte mit einer entsprechenden Publikation am Ansehen und damit<br />

an Siegpunkten und am Sieg gearbeitet werden. Welche Zutaten welchen<br />

Trank ergeben, verrät eine App (Android und iOS), die das Spiel<br />

hilfreich und unaufdringlich unterstützt. Ohne diese digitale Entlastung<br />

muss ein Moderator mittels Kombinationstabelle die Zuordnungen<br />

den Spielenden mitteilen und kann dadurch nicht selbst ins<br />

Geschehen eingreifen. Der Einstieg ins Spiel kann ob der Fülle der<br />

gebotenen Möglichkeiten ein bisschen holprig verlaufen, doch die<br />

Spielregel erklärt ausführlich und gut, welche Aktionen zu Verfügung<br />

stehen und wie das Kernelement des Spiels funktioniert: die Kombination<br />

der Zutaten und die daraus zu ziehenden Rückschlüsse. Natürlich<br />

wechseln die Verbindungen von Partie zu Partie, sodass langanhaltender<br />

Spielspaß garantiert ist. Mit der integrierten Meister-<br />

Variante lässt sich der Schwierigkeitsgrad steigern. Pro Spieler sollten<br />

20 bis 30 spannende Minuten eingeplant werden. (kf)<br />

Wertung der Redaktion: sehr empfehlenswert<br />

www.heidelbaer.de<br />

125 Jahre Pfeiffer Vacuum<br />

Seit 125 Jahren setzt Pfeiffer Vacuum<br />

Maßstäbe in der Vakuumtechnik.<br />

Das Unternehmen<br />

blickt auf eine von Pioniergeist<br />

und Leidenschaft geprägte Erfolgsgeschichte<br />

zurück, die von<br />

Beginn an zum technologischen<br />

Fortschritt von Industrie und Wissenschaft beigetragen<br />

hat. Pünktlich zum Jubiläumsjahr präsentiert das Unternehmen<br />

neben einer neuen Online-Erlebniswelt zu seinen Vakuumlösungen<br />

eine Reihe neuer Produkte.<br />

www.pfeiffer-vacuum.de<br />

Braunkohle-Zukunft: stoffliche Nutzung<br />

Laut Bundesnetzagentur dürfte sich die Nettoleistung der Braunkohlekraftwerke<br />

in Deutschland bis 2035 etwa halbieren. Mit der<br />

schrittweisen Ablösung der Braunkohle aus der Verstromung ergeben<br />

sich neue Nutzungsperspektiven in der chemischen Industrie:<br />

Die mit rund 190 Mrd. € Umsatz in 2014 und etwa 438 000 Mitarbeitern<br />

drittgrößte deutsche Industriebranche kann daraus – umgewandelt<br />

in Synthesegas – werthaltige Basis- und Spezialchemikalien,<br />

Reduktionsmittel und synthetische Kraftstoffe herstellen.<br />

www.tu-freiberg.de<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


Die Behörden verlangen, dass ich Emissionen reduziere.<br />

Mein Management fordert, dass ich Kosten spare.<br />

Der Betrieb braucht zuverlässige Dampfversorgung.<br />

Und ich soll all das mit der<br />

IT’S<br />

heutigen Verbrennungstechnik schaffen.<br />

IMPOSSIBLE<br />

Senken Sie Ihre Energiekosten und Emissionen mit Smart Combustion Technology von Emerson.<br />

Die Brennstoff-Luft-Kurven, nach denen die meisten Kraftwerke gefahren werden, haben sich seit<br />

den 20er Jahren nicht erheblich verändert. Emerson hat die Automatisierung der Kraftwerke mit<br />

BTU/kalorischer Berechnung der Brennstoffe in Echtzeit komplett neu erfunden. Jetzt können Sie die<br />

Verbrennung kostengünstig, mit stabiler Dampfversorgung und geringsten Emissionen dynamisch<br />

anpassen – unabhängig vom verwendeten Brennstoff. Ob Sie also Erdgas, Gas aus Abfall oder<br />

Biomasse verbrennen - Sie können zuverlässig Dampf und Elektrizität zu geringen Kosten liefern.<br />

Mehr erfahren Sie unter www.EmersonProcess.com/SmartCombustion oder kontaktieren<br />

Sie uns: info.de@Emerson.com<br />

Das Emerson Logo ist ein Warenzeichen der Emerson Electric Co. © <strong>2015</strong> Emerson Electric Co.


AKTUELLES<br />

Pumpen seit 1927<br />

Pumpen gibt es für unterschiedlichste<br />

Anwendungen<br />

in tausendfacher Ausfertigung,<br />

Größe und Komplexität.<br />

Das Kieler Industrieunternehmen<br />

Edur<br />

produziert seit 1927 Pumpen<br />

und hat sich in den vergangenen<br />

Jahrzehnten zum<br />

hochgradigen Spezialisten<br />

für Industriepumpen, die<br />

für jeden Kunden und seine<br />

individuellen Zwecke konstruiert<br />

und ausgelegt werden,<br />

entwickelt.<br />

www.edur.com<br />

SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

Veranstaltung Datum, Ort Anmeldung<br />

FORTBILDUNG Pulvermetallurgie 04.–06.05.15,<br />

Dresden<br />

WORKSHOP Probenaufbereitung und<br />

Partikelmessung<br />

06.05.15,<br />

Idar-Oberstein<br />

SEMINAR Trocknung in der Prozessindustrie 06./07.05.15,<br />

Karlsruhe<br />

SEMINAR Mess- und Prüfmittelüberwachung:<br />

Masse und Volumen<br />

WEITERBILDUNG Dampf- und Kondensatwirtschaft<br />

SEMINAR Hochkorrosionsbeständige<br />

Werkstoffe für den Anlagenbau<br />

INTENSIVTAGUNG WHG aktuell – neues<br />

zum Wasserhaushaltsgesetz und zur AwSV<br />

LEHRGANG Fortbildung für Sicherheitsbeauftragten<br />

06./07.05.15,<br />

Saarbrücken<br />

07./08.05.15, Schloß<br />

Holte-Stukenbrock<br />

11.05.15,<br />

Essen<br />

20.05.15,<br />

Dortmund<br />

20.05.15,<br />

Offenbach<br />

TAGUNG Instandhaltung von Rohrleitungen 20./21.05.15,<br />

München<br />

WORKSHOP VLT FC-Serie mit Permanentmagnet-Motoren:<br />

Auswahl und Inbetriebnahme<br />

KURS Planung verfahrenstechnischer<br />

Anlagen in der Praxis<br />

27./28.05.15,<br />

Offenbach<br />

01./02.06.15,<br />

Wuppertal<br />

Deutsche Gesellschaft für Materialkunde,<br />

Tel. 069/75306-757, www.dgm.de<br />

Fritsch, Tel. 06784/70-0,<br />

www.fritsch.de<br />

VDI Wissensforum, Tel. 0211/6214-201,<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

Klinkner & Partner, Tel. 0681/98210-0,<br />

www.klinkner.de<br />

Ari Armaturen, Tel. 05207/994176,<br />

www.ari-armaturen.de<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

Umweltakademie Fresenius, Tel. 0231/75896-50,<br />

www.akademie-fresenius.de<br />

Umweltinstitut Offenbach, Tel. 069/810679,<br />

www.umweltinstitut.de<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

Danfoss, Tel. 069/89020,<br />

www.danfoss.de<br />

Technische Akademie Wuppertal,<br />

Tel. 0202/7495-0, www.taw.de<br />

Gemeinschaftsprojekt von GEA und SAP<br />

Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts zum Thema Industrie 4.0<br />

wollen SAP und GEA die vorausschauende Wartung und Zustandsüberwachung<br />

von Maschinen verbessern. Bereits in den vergangenen<br />

Monaten haben die Unternehmen intensiv zusammengearbeitet,<br />

um das technische Maschinen- und Engineering-Know-how von<br />

GEA mit dem integrierten, skalierbaren und hoch performanten<br />

Cloud-Offering von SAP basierend auf SAP Hana zu verknüpfen.<br />

www.gea.com<br />

Ligna: Intelligente Automatisierungstechnik<br />

Auf der Ligna (11. bis 15. Mai <strong>2015</strong> in Hannover) treffen die Holzund<br />

Möbelindustrie, der Maschinenbau und Automatisierungsspezialisten<br />

mit ihren Ideen konstruktiv aufeinander: Aussteller der<br />

Messe vermitteln ebenso umfassend wie anschaulich, wie sich<br />

schon heute zukunftsfähige Wertschöpfungsnetzwerke gestalten<br />

lassen. Hier werden die wichtigsten Entwicklungen und Lösungskonzepte<br />

für die intelligente Produktion vorgestellt.<br />

www.ligna.de<br />

E I N L A D U N G<br />

Mittwoch, 10. Juni <strong>2015</strong><br />

8:00 bis 16:00 Uhr<br />

MesseHalle<br />

Modering 1a<br />

22457 Hamburg-Schnelsen<br />

Messtechnik Regeltechnik Steuerungstechnik Prozessleitsysteme<br />

Führende Fachfirmen der Branche präsentieren ihre Geräte und Systeme und zeigen neue<br />

Trends in der Automatisierung auf. Die Messe wendet sich an alle Interessierten, die auf<br />

dem Gebiet der Mess-, Steuer- und Regeltechnik sowie der Prozessautomation tätig sind.<br />

Der Eintritt zur Messe, die Teilnahme an den Workshops und der Imbiss sind für<br />

die Besucher kostenlos.<br />

Weitere Informationen finden Interessierte auf unserer Internetseite.<br />

www.meorga.de<br />

info@meorga.de<br />

MEORGA GmbH<br />

Sportplatzstraße 27<br />

66809 Nalbach<br />

Tel. 06838 / 8960035<br />

Fax 06838 / 983292<br />

Meorga.indd 1 01.04.<strong>2015</strong> 15:02:49<br />

8 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


AKTUELLES<br />

Grundfos-Gruppe stärkt Marktposition<br />

Im Jahr 2014 erlebte die Grundfos Gruppe, gemessen in lokalen Währungen,<br />

ein Umsatzwachstum von 5,7 %. Im Vergleich zum Vorjahr war<br />

2014 vor allem in den ersten sechs Monaten von negativen Auswirkungen<br />

der Währungsschwankungen geprägt. Insgesamt hat sich der Nettoumsatz<br />

infolge von Wechselkursschwankungen um 4,1 % reduziert,<br />

was einem Umsatzwachstum in Euro von 1,6 % und einem Umsatz von<br />

3,2 Mrd. € entspricht. „Angesichts der Tatsache, dass eine Vielzahl von<br />

Märkten unter einem geringen Wachstum leiden, fiel das Gesamtwachstum<br />

insgesamt zufriedenstellend aus. Wir haben unsere Position auf dem globalen<br />

Markt halten und sogar trotz des verschärften Wettbewerbs, vor allem in Asien, verbessern<br />

können. Aber gemessen in Euro sind das Wachstum und die Rentabilität der Gruppe enttäuschend<br />

ausgefallen“, sagt Grundfos Konzernpräsident Mads Nipper (Bild).<br />

www.grundfos.de<br />

Emerson erweitert deutsche Standorte<br />

Emerson hat seine deutschen Standorte im oberbayrischen<br />

Weßling und im unterfränkischen Karlstein am Main erweitert.<br />

Weßling wird damit zur zentralen Adresse von Emerson Process<br />

Management in Europa für Temperatur- und Druckmesstechnik<br />

der Marke Rosemount. Die Niederlassung in Karlstein ist<br />

fortan auf die Entwicklung von Sensoren und Schutzrohren fokussiert<br />

und dient als globales Zentrum der Primärproduktion<br />

dieser Produkte. In Weßling umfasst die Anlage nun 7500 m 2 .<br />

Von der Zentralisierung erwartet das Unternehmen eine effizientere Distribution und damit<br />

die Verkürzung der Lieferzeiten.<br />

www.emersonprocess.de<br />

Nachschlagewerk Filtertechnik von Freudenberg<br />

Zukunftsweisende Lösungen in der industriellen Luft- und<br />

Flüssigkeitsfiltration: Darüber gibt die Neuauflage des<br />

Viledon-Produktkatalogs von Freudenberg Filtration Technologies<br />

einen umfassenden Überblick. Sie steht zunächst<br />

in Deutsch und Englisch zur Verfügung, jeweils gedruckt sowie<br />

in einer Online-Version auf der Website des Filterspezialisten.<br />

Der Produktkatalog zeigt auf 136 Seiten das Filterprogramm<br />

des Spezialisten für die Luft- und Flüssigkeitsfiltration<br />

in Industrie und Produktion.<br />

www.freudenberg-filter.de<br />

Spatenstich für neue Vertriebs- und Marketingzentrale<br />

Automatisierungsspezialist Turck erweitert seine Vertriebs- und Marketingzentrale.<br />

Mit einem symbolischen ersten Spatenstich haben die Turck-Geschäftsführer Ulrich<br />

Turck und Christian Wolf im Beisein von Mülheims Oberbürgermeisterin Dagmar<br />

Mühlenfeld den Startschuss für den Neubau in Mülheim an der Ruhr gegeben. Auf<br />

dem ca. 15 000 m 2 großen Grundstück direkt neben<br />

der bestehenden Firmenzentrale an der<br />

Witzlebenstraße soll bis zum Frühjahr 2016 ein<br />

architektonisch anspruchsvolles Gebäude entstehen,<br />

das rd. 4500 m 2 Büro- und Repräsentationsfläche<br />

für Mitarbeiter und Kunden bietet.<br />

www.turck.de<br />

vogelsang-gmbh.com<br />

IQ-Serie<br />

Setzt Maßstäbe und<br />

wird Sie begeistern!<br />

Drehkolbenpumpen für die<br />

Chemie- und Lebensmittelindustrie<br />

mit innovativen<br />

Eigenschaften:<br />

• freier Zugriff auf alle Förderelemente<br />

nach Abnahme des<br />

Pumpengehäuses und ohne<br />

Ausbau aus der Rohrleitung<br />

• Ausstattung mit InjectionSystem<br />

und eingebaute Trockenlaufsicherheit<br />

• kompakte Maße, flexibler Einbau<br />

in unterschiedlichen Positionen<br />

• intelligentes Fremdkörper-<br />

Handling steigert die Standzeit<br />

um bis zu 150 %<br />

ENGINEERED TO WORK<br />

Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH<br />

49632 Essen/Oldb.<br />

VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong> 9<br />

Vogelsang.indd 1 23.07.2014 12:00:56


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Die Frischluft<br />

bleibt draußen<br />

Dreistufiges Lüftungssystem überzeugt<br />

mit Reinraumklasse ISO 5<br />

men Verdampfungs-, Beförderungs- und anschließende<br />

Kühlprozesse als wesentliche<br />

Produktionsschritte berücksichtigt werden.<br />

So werden hier täglich ca. 16 600 t Rohstoffe<br />

verarbeitet, die letztlich 2700 t Fertigerzeugnisse<br />

ergeben. Da es sich um saisonale Produktionszyklen<br />

handelt, spielt auch die zur<br />

Fertigung notwendige Frischluft von<br />

80 000 m 3 pro Stunde eine nicht unerhebliche<br />

Rolle bei der Sicherstellung möglichst stillstandfreier<br />

Abläufe.<br />

Die Kombination aus hoher Luftfeuchtigkeit<br />

mit unzureichender, einstufiger Luftaufbereitung<br />

via G4-Filterkassette führte bis<br />

dahin zu starken Verschmutzungen in den<br />

Luftführungssystemen des Werkes. Um den<br />

hygienischen Produktanforderungen gerecht<br />

zu werden, musste im Anschluss an jedes<br />

Produktionsverfahren ein hoher Reinigungs-<br />

und Desinfektionsaufwand in Kauf<br />

genommen werden.<br />

Dreistufige Luftfilterlösung<br />

Frank Gänshirt<br />

Während der Gewinnung und<br />

Weiterverarbeitung von pflanzlichen<br />

Extrakten sollten pro Stunde<br />

rund 80 000 m 3 Frischluft gemäß<br />

Reinraumklasse ISO 5 durch die<br />

Hallen eines Lebensmittelherstellers<br />

geleitet werden. Statt bislang<br />

einer Filterstufe sah das neue und<br />

speziell auf hohe Luftfeuchtigkeit<br />

und stark wechselnde Raumtemperaturen<br />

abgestimmte Lüftungskonzept<br />

nun drei Stufen vor. Diese<br />

wurden jeweils mit energiesparsamen<br />

Filtermedien ausgestattet,<br />

die mit überdurchschnittlich langen<br />

Standzeiten aufwarten.<br />

Autor: Frank Gänshirt, Segmentleiter Life<br />

Science, Food & Beverage, Camfil KG, Reinfeld<br />

Während es in anderen Branchen vor<br />

allem auf die Gesamt partikel-<br />

Belastung der Produktionsumgebung und<br />

des Produktes selbst ankommt, stehen gerade<br />

bei der Lebensmittelherstellung und<br />

-lagerung Mikroorganismen im Fokus. Sie<br />

können im Laufe eines Herstellungsprozesses<br />

millionenfach in den Produktionsstrom<br />

gelangen und dort zur Infektion führen.<br />

Damit die Produktionsumgebung keine<br />

Quelle für Mikroorganismen darstellen<br />

kann, spielt neben einer besonnenen Auswahl<br />

der zur Fertigung notwendigen Geräte,<br />

Anlagen und Komponenten der hygienische<br />

Zustand der Luft eine wichtige Rolle.<br />

Aufgabenstellung<br />

Zur absoluten Vermeidung einer Kontamination<br />

mit Mikroorganismen und zur weiteren<br />

Absicherung von den Erzeugnissen und Produktionsprozessen<br />

hat sich ein international<br />

agierender Lebensmittelhersteller von den<br />

Camfil Luftfilterlösungen überzeugen lassen.<br />

Dreh- und Angelpunkt der Produktionsketten<br />

ist die Gewinnung und Weiterverarbeitung<br />

eines Pflanzenextraktes mit hilfe von heißem<br />

Wasser und dessen anschließender, schrittweiser<br />

Verdampfung über diverse Temperaturkaskaden.<br />

Zur Konzeption einer geeigneten<br />

Luftfilterlösung mussten im Unterneh-<br />

Dass eine effektive Luftfilterlösung zunächst<br />

mit höheren Energiekosten zu Buche schlagen<br />

würde, war allen Beteiligten schnell<br />

klar. Das Konzept sah ein dreistufiges System<br />

mit effizienten Filtern vor. Die erste Filterstufe<br />

bestand aus rund 40 Taschenfiltern<br />

der Klasse F7 nach EN 779:2012 – zudem<br />

eingestuft in die Energieeffizienz-Klasse A.<br />

Die zweite Stufe wurde mit ca. 40 Hochtemperatur-Kompaktfiltern<br />

ebenfalls der Klasse<br />

F7 bestückt. Für die dritte Filterstufe<br />

wählte der Systemlieferant 40 Schwebstofffilter<br />

der Klasse H13 aus, die eine effiziente<br />

Partikelabscheidung auch bei großen Luftmengen<br />

gewährleisten. Der hohe Reinigungs-<br />

und Desinfektionsaufwand oder gar<br />

Anlagenstillstände aufgrund hoher Luftfeuchtigkeit<br />

sollen so entfallen. Der Qualitätsanspruch<br />

gemäß ISO 5 kann problemlos<br />

gehalten werden und die bisherigen Kosten<br />

durch Betrieb und Wartung des Lüftungssystems<br />

sind insgesamt sogar gesunken. Außerdem<br />

konnte die Modifizierung der Lüftungsanlage<br />

auch zur Steigerung der Produktqualität<br />

beitragen. Denn mikrobiologische<br />

Analysen bestätigen, dass durch das<br />

neue Lüftungssystem heute nahezu alle<br />

Mik roorganismen aus der Luft eliminiert<br />

werden und die Fertigung kontaminationsfrei<br />

von statten gehen kann.<br />

1. Filterstufe: Hi-Flo XLT7 Taschenfilter,<br />

Filterklasse F7:<br />

■ niedrige Anfangsdruckdifferenz<br />

■ geringer Energieverbrauch<br />

■ neu entwickeltes Medium für die Filterklassen<br />

M6–F9<br />

■ bewährtes, konisches Taschendesign<br />

■ lange Standzeiten<br />

2. Filterstufe: Airopac 3CPM-HF<br />

Kompaktfilter, Filterklasse F7:<br />

■ hoher Wirkungsgrad<br />

■ lange Standzeiten<br />

10 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

n einfache und schnelle Montage<br />

n Hochtemperaturverträglich bis 110 °C<br />

3. Filterstufe: Opakfil Absolute<br />

Kompakt-/Hepa-Filter, Filterklasse H13:<br />

n Abscheideleistung 99,95 % im MPPS (die<br />

am meisten durchdringende Partikelgröße)<br />

n ausgelegt für Temperaturen bis zu 70 °C<br />

und Luftfeuchtigkeit bis zu 100 %<br />

n lange Standzeit und voll veraschbar<br />

n für hohe Luftmengen geeignet (bis zu<br />

3000 m 3 /s)<br />

01 Filter der ersten<br />

Filterstufe als Taschenfilter<br />

mit Filterklasse F7<br />

02 Die zweite Filterstufe<br />

wird mit Hoch temperatur-<br />

Kompaktfiltern realisiert<br />

03 In der dritten Filterstufe<br />

kommt ein Kompakt-/<br />

Hepa-Filter zum Einsatz<br />

Entscheidungshilfe<br />

Im Durchschnitt werden derzeit zehn bis 20<br />

Prozent des gesamten Gebäude-Stromverbrauchs<br />

für Heizung, Lüftung und Klimatisierung<br />

aufgewendet. Zur Senkung der damit<br />

verbundenen CO 2<br />

-Emissionen fordert<br />

die Europäische Union eine effizientere<br />

Energienutzung. Ziel vieler Facility-Manager<br />

ist es, Luftfilter innerhalb der erforderlichen<br />

Filterklasse auszuwählen, die möglichst<br />

effektiv arbeiten und zugleich wenig<br />

Strom verbrauchen. Bislang war eine Sondierung<br />

des Filtermarktes sehr aufwändig.<br />

Mit dem Anspruch auf mehr Transparenz<br />

haben die nach Eurovent zertifizierten Luftfilterhersteller<br />

ein europaweit einheitliches Klas­<br />

sifizierungssystem festgelegt. So beinhalten<br />

deren Produktlabel die Filterklasse mit dem<br />

via EN 779:2012 definierten Mindestwirkungsgrad<br />

sowie zusätzliche Daten über den Anfangswirkungsgrad,<br />

der Nennluftmenge, den<br />

jährlichen Energieverbrauch sowie die für<br />

Luftfilter definierten Energieeffizienz-Klassen.<br />

Je mehr Staubpartikel ein Luftfilter aufnimmt,<br />

desto größer ist der Energieaufwand<br />

zur Erzeugung einer konstanten Luftstromleistung<br />

durch den Ventilator. Die Berechnung<br />

der Energieeffizienz-Klassen basiert<br />

sowohl auf der Messung der Filtereffizienz<br />

als auch dem Druckverlust als Folge zunehmender<br />

Staubaufnahme. Dazu wird während<br />

eines simulierten Testjahres im Labor<br />

ein repräsentativer Wert für den Energieverbrauch<br />

auf Basis des durchschnittlichen<br />

Druckverlustes während dieser Zeit ermittelt.<br />

Dieser Energiewert dient der Zuordnung<br />

einer Energieklasse zwischen A+ (= niedrigster<br />

Energieverbrauch)<br />

und E (= höchster Energieverbrauch).<br />

Fotos: Fotolia, Camfil<br />

www.camfil.de<br />

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Sauber und effizient<br />

Filtertechnik und pneumatisches Fördersystem für eine<br />

Vlies-Fertigungsanlage<br />

Hartmut Sauter, Fabian Engel<br />

Vliesstoffe sind textile Flächengebilde,<br />

deren Zusammenhalt im<br />

Wesentlichen durch die eigene<br />

Haftung gegeben ist. Der Einsatz<br />

von Vliesen reicht von Hygieneanwendungen<br />

über Bau- und Isoliermaterial<br />

bis zu technischen<br />

Textilien. Ein Hersteller von<br />

Halbzeug für Stoffe im Bereich<br />

Heimtextilien und Bekleidung<br />

wollte bauliche Veränderungen mit<br />

gesteigerten Anforderungen an den<br />

Ausstoß, die Qualität und Sauberkeit<br />

seiner Produkte realisieren,<br />

dazu musste auch die Filter- und<br />

Fördertechnik angepasst werden.<br />

Autoren: Dr.-Ing. Hartmut Sauter, stellvertretender<br />

Entwicklungsleiter Prozessluft,<br />

Dipl.-Ing. Fabian Engel, CFD und Applikation,<br />

LTG Aktiengesellschaft, Stuttgart<br />

Neben der Behandlung der Maschinenabluft<br />

mit der Abscheidung von Verunreinigungen<br />

umfasste das hier vorgestellte<br />

Projekt auch das pneumatische Fördersystem<br />

der Fasern und die Konditionierung<br />

der Hallenluft. Die Maschinenabluft verhindert<br />

hohe Staubemissionen in der<br />

Produktionshalle. Die Absaugung von<br />

Randstreifen und die pneumatische Förderung<br />

der Fasern sind Teil des Fasertransport-<br />

und Recyclingprozesses, der mit den<br />

Abscheidern des Sekundärkreises des Filtersystems<br />

endet.<br />

Zu Beginn der Zusammenarbeit stand ein<br />

Dienstleistungsprojekt, das die Analyse des<br />

Kundenprozesses sowie die Betrachtung der<br />

Betriebsweise und der Betriebspunkte beinhaltete<br />

und mit dem Vorschlag des später<br />

verwirklichten Multi-Drum-Filtersystems<br />

Typ CDF-4 endete. Ausgangspunkt des Projektes<br />

von Kundenseite waren bau liche Veränderungen<br />

mit gesteigerten Anforderungen<br />

an den Ausstoß, die Qualität und Sauberkeit<br />

seiner Produkte, die als Halbzeug für<br />

Stoffe im Bereich Heimtextilien und Bekleidung<br />

eingesetzt werden. Es galt, Bestandskomponenten<br />

mit vorhandenen Ventilatoren<br />

und Absaugstellen als auch neue Komponenten<br />

in das lufttechnische Gesamtkonzept<br />

zu integrieren. Auflagen der<br />

Luftreinhaltung waren ebenso wie akustischen<br />

Anforderungen zu berücksichtigen.<br />

Der Ist-Zustand<br />

Alle Abluftstränge aus der Produktion gehen<br />

auf die Filteranlage, die aus einem Vorfilter<br />

und einem Feinfiltermodul besteht. Beide<br />

Filterstufen werden über eigene Sekundärluftkreise<br />

gereinigt. Diese beinhalten einen<br />

Ventilator zur Generierung des nötigen Abluftvolumenstroms<br />

und einen Abscheider,<br />

der das abgesaugte Material bzw. den abgesaugten<br />

Staub drucklos austrägt.<br />

Stanzabfälle bzw. Randstreifen werden<br />

an der Vorfilterscheibe aufgehalten. Der<br />

Vorfilter ist ein mit Siebgewebe ausgerüstetes<br />

rotierendes Rad, das durch einen Ventilator<br />

und eine statische Absaugdüse kontinuierlich<br />

gereinigt wird. Die abgesaugten<br />

Stoffe werden durch einen Zyklon ausgetragen<br />

und können wieder dem Produktionsprozess<br />

zugeführt werden. Vorteilhaft bei<br />

der Verwendung einer Vorfilterscheibe ist<br />

zudem die Größensichtung des Aufgabeguts,<br />

was die nachfolgende Behandlung des<br />

Staubes erleichtert. Der durch den Vorfilter<br />

durchtretende Staub sammelt sich in den<br />

zylindrischen Filtersäcken des Feinfiltermoduls.<br />

Diese werden kontinuierlich durch<br />

innenliegende, rotierende und traversierende<br />

Absaugdüsen gereinigt. Dem Zyklon<br />

der Feinfilterstufe werden kurze Faserstücke<br />

und Materialstücke zugeführt, die nicht<br />

weiter verwendet werden. Besonderes Augenmerk<br />

zur Erzielung eines nahezu stationären<br />

Betriebs des Feinfilters kommt der Gestaltung<br />

der Absaugdüse und dem wirkenden Absaugvolumenstrom<br />

bzw. -druck zu. Verschiedene<br />

Anforderungen und Materialien führen<br />

zu unterschiedlich gestalteten Absaugdüsen.<br />

Zur Anpassung bzw. Neugestaltungen werden<br />

CFD-Berechnungen eingesetzt.<br />

Analyse mithilfe von CFD<br />

In Abhängigkeit der Prozessparameter wird<br />

das Feinfiltermedium gewählt. Dabei steht<br />

eine Vielzahl von Filtermedien zur Verfügung,<br />

die sich bezüglich Grundarten der Filterwerkstoffe,<br />

des Herstellprozesses oder<br />

auch der Ausrüstung unterscheiden. Bei diesem<br />

Projekt wurde ein Nadelfilz gewählt, der<br />

die Kuchenbildung bei Fasern begünstigt<br />

und somit die Absaugdüsen unterstützt.<br />

Trommelfilter weisen insbesondere bei Reinigungsaufgaben<br />

mit kleiner Sinkgeschwindigkeit<br />

gegenüber druckluftgereinigten Filtern<br />

spezifische Vorteile auf. Agglomerate<br />

mit geringer Sinkgeschwindigkeit können<br />

bei druckluftgereinigten Filtern durch Abreinigungsimpulse<br />

nicht immer vom Filtermedium<br />

gelöst werden bzw. sofort angesaugt,<br />

was dann in einer kurzen Filterstandzeit<br />

resultiert. Stromab des Trommelfilters sind<br />

Taschenfilter einsetzbar. Diese bewirken<br />

einerseits, dass im Wartungsfalle keine Konzentrationsspitzen<br />

passieren und andererseits<br />

– ohne die genaue Kenntnis der Betriebserfahrungen<br />

– die zuverlässige Einhaltung<br />

der Emissionsziele. Vor und nach dem<br />

Hauptventilator sind Kulissenschalldämpfer<br />

verbaut. Alle Schallquellen sind in einem gemeinsam<br />

schallgedämpften Gehäuse untergebracht.<br />

Zudem sind Rohrschalldämpfer<br />

im Bereich der beiden Sekundärluftkreise<br />

verbaut. Eine Mischbox stromab des Hauptventilators<br />

ermöglicht die Abluft in Abhängigkeit<br />

der gewünschten Temperatur an die<br />

Umgebung ab- bzw. in die Halle zurückzu-<br />

12 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

01 Das verfahrenstechnische Fließbild verdeutlicht die<br />

Strömungsführung des Filtersystems<br />

02 Optimierung der Absaugdüse mithilfe von CFD<br />

führen. Neben dem reinen Umluft- bzw. Fortluftbetrieb sind Mischformen<br />

einstellbar. Der Einsatz von Industrieauslässen bewirkt eine<br />

gleichmäßige und zugluftarme Rückführung der Luft in die Halle.<br />

Gerade im Bereich der Vliesherstellung sind merkliche Kosteneinsparungen<br />

durch Recycling der Prozessabfälle erzielbar.<br />

Fasertransport optimieren<br />

Die Grundlage des Fasertransports und somit eines erfolgreichen<br />

Recyclingprozesses ist die pneumatische Förderung. Für den<br />

Transport von Fasern in Rohrleitungen reichen teilweise vergleichbare<br />

geringe Flugfördergeschwindigkeiten. Der Einsatz von glatten<br />

Rohren hilft, die Bildung von Faserzöpfen zu reduzieren. Beim Fasertransport<br />

wird zur Erhöhung der Betriebssicherheit auf Drosselorgane<br />

zur Einjustierung der Volumenströme möglichst verzichtet.<br />

Bei der Auslegung des Rohrleitungssystems von den einzelnen Anlagen<br />

zur Filteranlage galt es, besonderes Augenmerk auf die Rohrlängen<br />

und Durchmesser zu legen. Zusätzlich zur Energieeinsparung<br />

durch geringen Druckverlust im Fördersystem, können Einzelstränge<br />

über Absperrklappen komplett deaktiviert werden.<br />

Trotz des frequenzgeregelten Hauptventilators wurde aufgrund<br />

verschiedener Trägheiten von Ventilator und Absperrklappen eine<br />

Bypassöffnung installiert, die einen zu großen Unterdruck im<br />

Rohrsystem verhindert und somit den Förderprozess stabilisiert.<br />

Die Erfüllung der lufttechnischen Zielwerte, geringen Energieverbrauch<br />

und intelligent variierenden Prozessparameter waren bei<br />

diesem Projekt die Eckpunkte für die erfolgreiche Installation.<br />

www.ltg-ag.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Mit Highway-Effekt<br />

Abfälle als Rohstoff für die<br />

Bioethanol-Gewinnung<br />

Arnd Rötz, Kai Klein<br />

Mithilfe eines neuartigen Prozesses lässt sich<br />

Bioethanol aus landwirtschaftlichen Abfällen<br />

gewinnen. Zur Erhöhung der Energieeffizienz muss<br />

ein mit organischen Stoffen beladener Wasserdampf<br />

gereinigt werden. Das ideale Einsatzgebiet für einen<br />

Venturiwäscher.<br />

Trotz aktuell günstiger Konditionen an<br />

den internationalen Rohölmärkten ist<br />

der Trend zur Herstellung grüner Kraftstoffe<br />

ungebrochen. Zwar erfolgt die Produktion<br />

alternativer Kraftstoffe wie Bioethanol aus<br />

nachwachsenden Quellen – steht aus diesen<br />

Gründen aber auch in der Kritik. Die zurzeit<br />

eingesetzten Anlagen der ersten Generation<br />

zur Bioethanol-Erzeugung nutzen als Rohstoffe<br />

Lebens- und Futtermittel. Gerade vor<br />

dem Aspekt der mangelnden Versorgung<br />

mancher Erdteile mit Nahrungsmitteln<br />

erscheint die Verwendung dieser Rohstoffe<br />

nicht mehr zeitgemäß.<br />

Die Firma Beta Renewables, Teil der Unternehmensgruppe<br />

Mossi & Ghisolfi, hat<br />

einen neuen Prozess entwickelt, Bioethanol<br />

aus landwirtschaftlichen Abfällen zu gewinnen.<br />

Für diesen neuartigen Prozess greift<br />

der Anlagenbetreiber auch auf Umwelttechnik<br />

aus Hannover zurück. Die verfahrenstechnischen<br />

Komponenten der Körting<br />

Autoren: Arnd Rötz, Kai Klein, Körting Hannover<br />

AG, Hannover<br />

Hannover AG erfüllen einen wichtigen Beitrag<br />

zur Herstellung des umweltschonenden<br />

Energieträgers.<br />

Der von Beta Renewables entwickelte Prozess<br />

namens Proesa bietet den großen Vorteil,<br />

auf verschiedene Biomasse als Rohstoffquelle<br />

zugreifen zu können. Bei diesem Prozess<br />

wird Cellulose verarbeitet, die nicht für die<br />

Nahrungsmittelindustrie geeignet ist. Ungenutzte<br />

Überreste aus der Landwirtschaft,<br />

Stroh oder Abfallholz können damit in wertvolles<br />

Bioethanol umgewandelt werden.<br />

Geeignet sind nicht nur organische Abfälle.<br />

Bisher landwirtschaftlich unbrauchbare,<br />

minderwertige Böden sind ab sofort für den<br />

Anbau entsprechender Stoffe nutzbar. Für<br />

den Anlagenbetreiber liegt der Vorteil in der<br />

lokalen Verfügbarkeit und der Unabhängigkeit<br />

zu anderen Rohstoffquellen.<br />

Im Mittelpunkt des Proesa-Prozesses<br />

steht die Umwandlung der landwirtschaftlichen<br />

Abfälle zu fermentiertem Zucker. Dieser<br />

wird in einem späteren Verfahrensschritt zu<br />

Bioethanol oder anderen Biochemikalien<br />

weiterverarbeitet. Im italienischen Ort Crescentino<br />

befindet sich die erste großtechnische<br />

Anlage zur Bioethanol-Produktion aus<br />

landwirtschaftlichen Abfällen. Von Anfang an<br />

wurde auf eine hohe Produktionsmenge bei<br />

stetiger Qualität wert gelegt. Zur Erhöhung<br />

der Energieeffizienz muss ein im Verfahren<br />

entstehender, mit organischen Stoffen beladener<br />

Wasserdampf gereinigt werden. Das<br />

ideale Einsatzgebiet für den Körting Venturiwäscher.<br />

Die Firma Beta Renewables setzte<br />

früh auf eine Lösung durch die zuverläs sige<br />

und leistungsfähige Technik aus Hannover.<br />

Abscheidung mit<br />

hoher Geschwindigkeit<br />

Der Venturiwäscher ist ein Gleichstromwäscher,<br />

der das beladene Gas mithilfe eines<br />

Gebläses fördert und beschleunigt. Im Eintrittsbereich<br />

wird eine Waschflüssigkeit<br />

eingedüst. Durch Scherkräfte, die auf die<br />

Waschflüssigkeit einwirken, entstehen<br />

feinste Tröpfchen. Im anschließenden<br />

zylindrischen Teil des Venturiwäschers, der<br />

Venturikehle, werden Gas und die feinen<br />

Tröpfchen zusammen beschleunigt. Das<br />

Gas besitzt, im Vergleich zur Flüssigkeit,<br />

eine niedrigere Massenträgheit und wird<br />

schneller beschleunigt. Es stellt sich eine<br />

14 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

hohe Relativgeschwindigkeit ein. Die innerhalb<br />

des Gasstroms vorhandenen Staubpartikel<br />

können, aufgrund ihrer eigenen Massenträgheit,<br />

den Stromlinien des Gases nicht<br />

mehr folgen. Sie werden auf die Tröpfchen<br />

geschleudert und abgeschieden.<br />

Der Maßstab für die Abscheideleistung ist<br />

der gasseitige Druckverlust. Dieser steht im<br />

direkten Verhältnis zur Relativgeschwindigkeit.<br />

Mit einer höheren Relativgeschwindigkeit<br />

lassen sich kleinere Staubpartikel abscheiden.<br />

Die Körting Ingenieure bezeichnen<br />

diesen Vorgang als Highway-Effekt. Je höher<br />

die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs auf<br />

der Autobahn, desto mehr Fliegen werden<br />

auf der Windschutzscheibe eingefangen.<br />

Eine simple Darstellung, die den grundlegenden<br />

Sachverhalt erklärt.<br />

Vollständige Durchmischung<br />

erhöht Anlagenverfügbarkeit<br />

Der beim Proesa-Prozess eingesetzte Venturiwäscher<br />

arbeitet unter besonderen Bedingungen.<br />

Als Waschflüssigkeit dient<br />

100 °C heißes Kondensat. Es wird in den<br />

Wäscher eingedüst, um das organisch beladene<br />

Gas nicht an einer kalten Waschflüssigkeit<br />

kondensieren zu lassen. Der<br />

Dampf kann in weiteren Prozessschritten<br />

einer energetischen Nutzung zugeführt<br />

werden. Relevant für diesen Zweck ist die<br />

Trennung des Kondensats vom Dampfstrom<br />

im Abscheidebehälter. Der Abscheidebehälter<br />

ist dem Venturiwäscher nachgeschaltet.<br />

Als separate Komponente<br />

trennt er Gas und Flüssigkeit voneinander.<br />

Die Gefahr einer Sedimentation im Abscheidebehälter<br />

wird darüber hinaus<br />

ebenfalls mit Körting Produkten gelöst.<br />

Optimal für den Anwendungszweck ausgelegte<br />

Düsenmischer sorgen für eine vollständige<br />

Durchmischung des Behälters.<br />

Eine Maßnahme, die zur Erhöhung der<br />

Anlagenverfügbarkeit beiträgt.<br />

Venturiwäscher werden oftmals in<br />

der Entstaubung eingesetzt.<br />

Welche Vorteile bieten sie im Vergleich zu anderen<br />

Verfahren?<br />

Durch die Nassentstaubung entsteht zum Beispiel keine<br />

Brandgefahr im Wäscher. Einem Einsatz in explosionsgefährdeten<br />

Zonen steht damit nichts im Wege. Gerade bei<br />

der Entstaubung von Rauchgasen oder feuchter Gasströme<br />

zeigt der Venturiwäscher sein gesamtes Potenzial und<br />

übertrifft das Ergebnis anderer Verfahren. Auch in wirtschaftlicher<br />

Hinsicht überzeugt der Venturiwäscher durch<br />

relativ geringe Investitionskosten und Senkung der Betriebskosten<br />

durch Rückgewinnung von Produkten aus<br />

dem Prozess.<br />

Stellt der Bereich der erneuerbaren Energien besondere<br />

Anforderungen an Material und Verfahren?<br />

Der Einsatz eines Venturiwäschers im Bereich der erneuerbaren Energien stellt in<br />

technischer Hinsicht keine besonderen Anforderungen dar. Die eigentliche Herausforderung<br />

liegt eher in der verfahrenstechnischen Randbedingung, den zu reinigenden<br />

Dampf durch die Waschflüssigkeit nicht zu kondensieren und einer weiteren<br />

Wärmenutzung zuzuführen. Dies wurde beim Proesa-Verfahren durch den Einsatz<br />

von heißem Kondensat als Waschflüssigkeit erreicht.<br />

In welchen Bereichen werden Venturiwäscher überwiegend eingesetzt?<br />

02 Dipl.-Ing. Arnd Rötz,<br />

Leiter Abteilung<br />

Abgasreinigung bei der<br />

Körting Hannover AG<br />

Der Venturiwäscher ist prädestiniert für die Abscheidung von Partikeln im Submikron-<br />

Bereich. Weisen die Partikel oder Stäube zusätzliche Eigenschaften auf, die eine trockene<br />

Abscheidung zum Beispiel in Schlauchfiltern ausschließen, hat der Venturiwäscher<br />

als Nasswäscher eindeutig die Nase vorne. Der überwiegende Einsatz der Körtingwäscher<br />

liegt historisch bedingt in der chemischen Industrie, aber auch andere<br />

Industrien und Gewerbe zählen zum Kundenkreis. Die Körting Hannover AG entwickelt<br />

seit 1885 Venturiwäscher für immer neue Einsatzgebiete und Anwendungen.<br />

Der gereinigte Dampf verlässt den Venturiwäscher<br />

über einen Drall-Tropfenabscheider,<br />

der für eine Phasentrennung sorgt. Ein<br />

feststehender Drallerzeuger beschleunigt<br />

den Gasstrom in Umfangsrichtung. Der<br />

Drallerzeuger verfügt über räumlich gekrümmte<br />

Schaufeln und verhindert Eintrittsverluste<br />

und Strömungsablösungen.<br />

Nach dem Drallerzeuger tritt das Gas in das<br />

anschließende Wendelrohr ein und bildet<br />

eine stabile und strömungsfreie Drehströmung<br />

aus. Im Wendelrohr werden die Tropfen<br />

durch Fliehkräfte nach außen an die<br />

Wand des Abscheiders getrieben. Dort aufgefangen<br />

können sie störungsfrei ablaufen.<br />

Im Ergebnis steht ein gereinigter Dampf,<br />

der in nachträglichen Verfahrensstufen<br />

durch Wärmerückgewinnung Energie für<br />

den Gesamtprozess liefert.<br />

Alle Komponenten der Anlage sind aus<br />

Edelstahl gefertigt und bieten damit eine<br />

lange Lebensdauer. Volumenströme von<br />

bis zu 40 000 Nm3/h lassen sich zuverlässig<br />

und problemlos waschen. Die gewünschte<br />

Qualität des Brüdenkondensats<br />

wird ohne zusätzlichen Aufwand erreicht.<br />

Beta Renewables zeigt<br />

sich sehr zufrieden<br />

mit der zuverlässigen<br />

Funktion des Venturiwäschers.<br />

01 Je höher die Relativgeschwindigkeit, desto kleinere Partikel lassen sich abscheiden<br />

www.koerting.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong> 15


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Franz Fastner<br />

Der Vorteil der dynamischen<br />

Cross-Flow-Filtration mit<br />

keramischen Filterelementen<br />

besteht darin, dass keine<br />

Hilfsstoffe benötigt werden und<br />

somit keine höheren Kosten<br />

verursacht werden. Einsatzfelder<br />

liegen zum Beispiel in der<br />

Klärung von Bier und Wein.<br />

In einem Schritt<br />

Dynamische Cross-Flow-Filtration zum Aufkonzentrieren<br />

und Klären<br />

Im Novoflow SSDF-Filtersystem werden<br />

keramische Filterscheiben zu einem sog.<br />

Stack übereinander gestapelt. Durch die<br />

Rotation des Scheibenpaketes wird eine dynamische<br />

Überströmung auf den Filterscheiben<br />

erzeugt. Die dadurch erzeugten<br />

Scherkräfte, gepaart mit Zentrifugalkräften<br />

und Wandschubspannungen, bewirken ein<br />

kontinuierliches Abreinigen der Filteroberfläche.<br />

Durch die unabhängig voneinander<br />

regelbaren Parameter Druck und Drehzahl<br />

kann so ganz bewusst die Deckschichtbildung<br />

beeinflusst werden. Gerade bei empfindlichen<br />

Produkten und den individuellen<br />

Einstellmöglichkeiten kann die Anlage<br />

optimal auf das Medium eingestellt werden.<br />

Der Energieverbrauch liegt dabei teilweise<br />

bei nur 10 % von einer herkömmlichen<br />

Cross-Flow-Filteranlage.<br />

Die Novoflow-Filteranlagen finden in der<br />

Prozessindustrie wie Pharma, Food, Chemie<br />

und Biotechnologie ihren Einsatz. Das<br />

Funktionsprinzip ist immer gleich, wobei<br />

Materialien und Steuerungstechnik individuell<br />

auf das Produkt bzw. den Kundenwunsch<br />

abgestimmt werden können. Gerade<br />

die elektrochemische Aufbereitung, die<br />

lange Zeit fast in Vergessenheit geraten ist,<br />

erweist sich durch den Einsatz moderner<br />

Technologien immer mehr als wirtschaftliche<br />

Alternative zur Vorbehandlung von Abwasserströmen.<br />

Das Design der Filtrationsanlagen<br />

eignet sich auch im besonderen<br />

Maß zur Eindickung von Stoffströmen, die<br />

z. B. als Wertstoffe weiterbearbeitet werden,<br />

oder um das Abfallvolumen auf ein Minimum<br />

zu verringern.<br />

So ist das Novoflow-System auch in der<br />

Lage, als Teil einer Gesamtlösung die eigentliche<br />

Suspension so aufzukonzentrieren,<br />

dass diese durch die Trocknungstechnologie<br />

zu einem Wertstoff weiterverarbeitet<br />

werden kann. Ein Trockensubstanzgehalt<br />

von bis zu 99,8 % ist möglich.<br />

In der Wein- und Bierindustrie ist es<br />

durch die Eindickung der Wein- und Bierhefe<br />

möglich, den Ausstoß deutlich zu erhöhen<br />

und das gewonnene Konzentrat bei<br />

Bedarf als Pulver oder Granulat zu Futtermittel<br />

weiterzuverarbeiten.<br />

Die dynamische Cross-Flow-Filtration wird<br />

unter Wein-Fachleuten immer beliebter,<br />

denn sie bietet während der verschiedenen<br />

Stufen der Klärung qualitative und wirtschaftliche<br />

Vorteile gegenüber den herkömmlichen<br />

Techniken und die Möglichkeit<br />

eines hilfsmittelfreien und kontinuierlichen<br />

Betriebs. Die verschiedenen Stufen<br />

der Klärung sind ein wichtiger Schritt bei<br />

der Weinherstellung. Sie bestimmen Geschmack,<br />

Aroma, das Erscheinungsbild und<br />

somit auch die Qualität und den kommerziellen<br />

Erfolg des Weins.<br />

10 bis 20 % des insgesamt gewonnenen<br />

Weins ist im Sediment enthalten und bedarf<br />

einer weiteren Behandlung. Die traditionell<br />

für diese Zwecke genutzten Systeme sind<br />

Drehfilter und Filterpressen. Jedoch werden<br />

neu aufkommende Technologien immer<br />

stärker eingesetzt. Hier vor allem die<br />

dynamische Cross-Flow-Filtration mit Keramikmembranen.<br />

Mit hohem Feststoffgehalt<br />

Die dynamische Cross-Flow-Filtration von<br />

Novoflow, auch SSDF (Single Shaft Disc Filter)<br />

genannt, kommt immer dann zum Einsatz,<br />

wenn ein flüssiges Medium von Feststoffen<br />

getrennt werden soll. Die Klärung<br />

mit keramischen Membranen befreit den<br />

Most von Bestandteilen, die eine Trübung<br />

verursachen bzw. von Mikroorganismen<br />

und anderen Ablagerungen. Auf diese Weise<br />

werden eine unkontrollierte Gärung sowie<br />

das Auftreten von unerwünschten Gerüchen<br />

und Aromen vermieden. Durch die<br />

Klärung mit dem SSDF-System wird der<br />

Feststoffgehalt auf weit unter 1 % reduziert.<br />

Der Vorteil der dynamischen Cross-Flow-<br />

Filtration mit keramischen Filterelementen<br />

gegenüber herkömmlichen Techniken besteht<br />

darin, dass keine weiteren Hilfsstoffe<br />

benötigt werden und somit keine höheren<br />

Kosten verursacht werden.<br />

Fast keine Oxidation<br />

Durch diese Betriebsweise wird das Produkt<br />

äußerst schonend behandelt. Durch die inerte<br />

Keramik treten keine Geschmacksveränderungen<br />

beim Produkt auf – im Gegensatz<br />

zu manchen polymeren Membranen.<br />

Ein Anwendungsbeispiel<br />

Autor: Franz Fastner, Gesellschafter-Geschäftsführer,<br />

Novoflow GmbH Umwelt und Filtertechnik,<br />

Rain


02 Durch die Rotation<br />

des Filterstacks<br />

wird eine dynamische<br />

Überströmung<br />

auf den Filterscheiben<br />

erzeugt<br />

01 Keramische<br />

Filterscheibe<br />

Wie Sie aus Biogasrückständen<br />

richtig<br />

Geld machen können!<br />

Der SSDF wird mit Keramikscheiben unter Druck betrieben, sodass<br />

ein Sauerstoffeintrag stark reduziert wird. Dies ist ganz wesentlich<br />

für seinen Einsatz bei der Klärung von sauerstoffempfindlichem<br />

Wein, Most oder Fruchtsaft. Gleichzeitig ist die Anlage so konstruiert,<br />

dass die Maschine einfach und inline zu reinigen ist und somit<br />

auf ein zusätzliches externes CIP-System verzichtet werden kann.<br />

Einen niedrigen Energieverbrauch erreicht der SSDF über die Entkoppelung<br />

von Druck und Überströmgeschwindigkeit. Außerdem<br />

werden die Keramikmembranen kontinuierlich mit Filtrat über eine<br />

Pumpe rückgespült.<br />

Vielfältig einsetzbar<br />

SSDF nutzen die Zentrifugalkräfte, Wandschubspannungen und<br />

Turbulenzen, um feste sowie flüssige Bestandteile von Most oder<br />

Wein zu trennen. Dazu wird das Produkt in einen Edelstahlbehälter<br />

mit gestapelten Keramikscheiben eingebracht, die sich mit<br />

ca. 7 m/s drehen. Durch die dabei auftretenden Zentrifugalkräfte<br />

werden Partikel mit höherer Dichte von der Scheibenoberfläche<br />

ferngehalten.<br />

Novoflow hat Filtrationsanlagen für Leistungen zwischen 25 und<br />

20 000 l/h im Programm. Diese ermöglichen eine Reduzierung der<br />

Weintrübung auf deutlich unter 1 NTU (NTU: nephelometrischer<br />

Trübungswert). Dank des effizienten Systems liegt der Feststoffgehalt<br />

des Schlamms bei mehr als 30 % und die Weinrückgewinnung<br />

bei bis zu 70 %. Das bedeutet auf einer Seite, dass der Weinverlust<br />

sehr gering gehalten wird und auf der anderen Seite, dass das Produkt<br />

wenig belastet wird.<br />

Durch den Einsatz von Verdrängerpumpen wird eine schonende<br />

Behandlung des Produktes garantiert und die mechanische Belastung<br />

der Hefen und Trubstoffe durch die Scherkräfte vermindert.<br />

Ebenfalls ist durch den Einsatz von Keramikfilterscheiben mit einer<br />

Trenngrenze von < 0,2 µm eine sterile Filtration sowie, von der ersten<br />

Sekunde an, ein klares Filtrat garantiert.<br />

Novoflow SSDF Filter kommen für die kontinuierliche Extraktion<br />

von Weinen, Getränke- und Fruchtsäften zur Klärung und für die<br />

permanente Aufbereitung von Gelägern zum Einsatz. Auch können<br />

diese Anlagen in unveränderter Bauweise für viele andere Fest-<br />

Flüssig-Trennungen verwendet werden. Selbst schwierige Produkte<br />

mit hoher Viskosität können durch das ausgeklügelte System<br />

schnell und einfach behandelt werden.<br />

Fotos: Katja Friedl, Novoflow<br />

www.novoflow.com<br />

Dekanter der GEA Westfalia Separator Group:<br />

effizientes Bindeglied zwischen Biogaserzeugung<br />

und Gärrestaufbereitung. So erzeugen Sie marktfähigen<br />

Dünger und schließen Stoffströme.<br />

GEA Westfalia Separator Group GmbH<br />

Werner-Habig-Straße 1, 59302 Oelde, Deutschland<br />

Tel.: +49 2522 77-0, Fax: +49 2522 77-2950<br />

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GEA Mechanical Equipment<br />

engineering for a better world<br />

ET-01-007


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Endlich muschelfrei<br />

Pharmahersteller nutzt moderne Filtertechnik bei Muschelproblem<br />

Denis Albayrak<br />

Ein Frankfurter Pharmahersteller<br />

betreibt einen Wärmetauscher mit<br />

Flusswasser, doch der Besatz mit<br />

Muscheln machte regelmäßige<br />

Reinigungen erforderlich. Seit<br />

kurzem schützt ein Automatikfilter<br />

den Wärmetauscher vor erneutem<br />

Muschelbefall.<br />

Um das Flusswasser des Mains in einem<br />

Frankfurter Industriepark zur Kühlung<br />

nutzen zu können, mussten die von Muscheln<br />

befallenen Plattenwärmetauscher eines großen<br />

Pharmaunternehmens immer häufiger<br />

gereinigt werden. Beim Bau der Anlage hatte<br />

man sich auf die Sandfilteranlage im Zulauf<br />

des Parks verlassen und daher keine zusätzlichen<br />

Filter für die Kühlanlage vorgesehen.<br />

Alle zwei Monate mussten in den Sommermonaten<br />

zuletzt die Plattenwärmetauscher<br />

von Muscheln befreit werden, für deren Larven<br />

der Sandfilter des Chemieparks kein Hindernis<br />

gewesen war. Bei höheren Geschwindigkeiten<br />

in den Rohrleitungen hätten die<br />

Muschellarven, die in den ersten acht Tagen<br />

Autor: Denis Albayrak, Project Engineer,<br />

Dango & Dienenthal Filtertechnik GmbH, Siegen<br />

ihres Lebens auf ca. 200 µm heranwachsen,<br />

keinen Halt im System gefunden und keinen<br />

Schaden anrichten können. Da in einem<br />

Plattenwärmetauscher die Durchflussgeschwindigkeit<br />

jedoch erheblich reduziert<br />

wird, ist hier die Gefahr des Muschelbefalls<br />

immer gegeben. Im vorliegenden Fall setzte<br />

sich der Wärmetauscher innerhalb kurzer<br />

Zeit mit Muscheln zu, bis er die werkseitige<br />

Wärme nicht mehr effektiv ableiten konnte.<br />

Eine zeitaufwändige und kostspielige Problematik,<br />

die der Anlagenbetreiber nicht länger<br />

tatenlos hinnehmen wollte. Die Suche<br />

nach passenden Filtersystemen zum Schutz<br />

der Wärmetauscher gestaltete sich zunächst<br />

schwierig, da Flusswasser als Medium besondere<br />

Anforderungen an die Filter stellt. Während<br />

es im Sommer sehr sauber sein kann,<br />

erhöht sich die Feststoffkonzentration durch<br />

aufgewirbelten Sand etc. bei Regen immens.<br />

Das Auftreten von Lebewesen, z. B. von Zebramuschellarven,<br />

ist zumeist abhängig von<br />

Nährstoffgehalt des Wassers, aber auch stark<br />

von den Jahreszeiten respektive der Wassertemperatur.<br />

Das zur Aufgabenstellung passende<br />

System fand sich schließlich in einem<br />

Filterautomaten der Dango & Dienenthal Filtertechnik<br />

GmbH aus Siegen, der über das<br />

Muschel-Stop-System verfügt.<br />

Effektive Abtrennung<br />

Es handelt sich hierbei um einen automatischen<br />

Rückspülfilter, der bereits seit Jahren<br />

erfolgreich bei der Bekämpfung speziell von<br />

Muschellarven eingesetzt wird. Dies ist so-<br />

Filterautomat mit Muschel-Stop-System<br />

wohl auf ein optimiertes Verhältnis von<br />

Durchflussmenge und Filterflächen als auch<br />

auf ein besonderes Design der Filterelemente<br />

zurückzuführen. Das Wirkprinzip ist ein<br />

Zusammenspiel mehrerer physikalischer<br />

Vorgänge, der Schlüssel zum Erfolg aber ist<br />

die hohe Filtrationsgeschwindigkeit. Organismen,<br />

die aufgrund ihrer Größe das Filterelement<br />

durchströmen, werden zerschert,<br />

stark deformiert und enormen Rotationskräften<br />

ausgesetzt. Die Kombination sorgt<br />

für die Abtötung der Muschellarven.<br />

Darüber hinaus sorgt die hohe Filterfeinheit<br />

von < 300 µm für einen zuverlässigen<br />

Schutz der Plattenwärmetauscher vor großen<br />

Muscheln und groben Verunreinigungen.<br />

Außerdem wird die Gefahr von Bio-<br />

Fouling in den Rohrsystemen erheblich<br />

reduziert und Wartungsintervalle an<br />

Anlagenteilen wie Wärmetauschern, Spritzdüsen<br />

etc. deutlich verlängert. Der Filter<br />

selbst wird bei einem vordefinierten Differenzdruck<br />

oder in einem eingestellten Zeitintervall<br />

automatisch gereinigt, ohne dass<br />

der Einsatz von Personal nötig wird. Diese<br />

Faktoren führen zu<br />

großen Einsparungen<br />

im Vergleich zum<br />

Zeitraum vor der Installation<br />

des Filterautomaten.<br />

www.dds-filter.com<br />

18 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Neue Fahrweise<br />

Investition in Umweltschutz und Modernisierung<br />

Robert Canins<br />

Im Rahmen eines Retrofit-<br />

Programmes zur langfristigen<br />

Ausrichtung der Zellstoffproduktion<br />

am Standort Gratkorn in<br />

Österreich wird die gesamte<br />

Chemikalienrückgewinnung auf<br />

den neuesten Stand der Technik<br />

gebracht. Dazu gehört auch die<br />

Modernisierung der Laugenlinie.<br />

Damit investiert das Unternehmen<br />

gleichzeitig in die Reduktion der<br />

Schwefeldioxid-Belastung.<br />

Der an Lenzing Technik vergebene Auftrag<br />

für den Umbau der Anlage umfasst<br />

Engineering, Equipment, Montage und Inbetriebnahme.<br />

Das Zeitfenster für den<br />

Umbau und die Realisierung dieses Auftrages<br />

ist durch den Umbau des Laugenkessels<br />

genau definiert. Im März <strong>2015</strong> wurde<br />

Autor: Ing. Mag. Robert Canins, Marketing<br />

Manager, Lenzing Technik GmbH, Lenzing,<br />

Ö sterreich<br />

die Anlage abgestellt und bereits drei Monate<br />

später erfolgt die Wiederinbetriebnahme<br />

der Gesamtanlage.<br />

„Nachdem Lenzing Technik bei Projekten<br />

für den eigenen Mutterkonzern an den<br />

Standorten Lenzing und Paskov bereits<br />

Routine bei der Chemikalien-Rückgewinnung<br />

im Sulfitprozess gesammelt hat,<br />

freut es uns, dass wir den Auftrag an einen<br />

renommierten Partner vergeben konnten“,<br />

begründet Siegfried Meissl, Project Manager<br />

Gratkorn Mill, die Entscheidung. Aufgabe<br />

der Zellstofftechnologen aus Lenzing<br />

ist es, durch eine effizientere Rückgewinnung<br />

der im Kochprozess der Faserherstellung<br />

nötigen Magnesiumbisulfitsäure<br />

die SO 2<br />

-Emissionen zu senken, die Wartungsintervalle<br />

zu verlängern und damit<br />

die Produktivität zu erhöhen.<br />

Erhebliche Reduktion<br />

der SO 2<br />

-Emission<br />

„Auf Basis der Ergebnisse unserer Simulationsprogramme<br />

gehen wir davon aus, dass<br />

wir die aktuellen SO 2<br />

-Emissionen um einen<br />

erheblichen Prozentwert reduzieren können“,<br />

erklärt Lenzing Technik Geschäftsführer<br />

Herbert Hummer. Möglich ist das durch die<br />

Chemikalienrückgewinnung im Sulfitprozess.<br />

Dabei wird die Kochsäure nach der<br />

Kochung erfasst, eingedampft und schließlich<br />

bei der Verbrennung in Magnesiumoxid<br />

(MgO) und SO 2<br />

umgewandelt. In der nachgeschalteten<br />

mehrstufigen Rauchgaswäsche<br />

wird schließlich MgO-Hydrat wieder verwendet,<br />

um das SO 2<br />

aus dem Rauchgas zu absorbieren<br />

und gleichzeitig wieder Rohsäure<br />

(Magnesiumbisulfitsäure) herzustellen.<br />

Während bisher nach dem elektrischen<br />

Staubfilter ein trockenlaufender Saugzug<br />

hohem Verschleiß ausgesetzt ist und das<br />

Rauchgas erst anschließend in einer Stufe<br />

gesättigt wird, werden nach dem Umbau<br />

die heißen Gase direkt nach dem E-Filter in<br />

einem Rauchgassättiger gekühlt. Der Volumenstrom<br />

für den Saugzug wird dadurch<br />

vermindert und der bisherige Rauchgassättiger<br />

durch eine vollständige Waschstufe<br />

ersetzt. „Der neue nasslaufende Saugzug ist<br />

somit geringerem Verschleiß ausgesetzt.<br />

Der zusätzliche Rauchgaswäscher erhöht<br />

die Effizienz des gesamten Absorptionsprozesses<br />

und stabilisiert dadurch die Qualität<br />

der Rohsäure, die ein Kernelement unserer<br />

Zellstoffproduktion ist“, erklärt Siegfried<br />

Meissl. „Diese Maßnahmen<br />

reduzieren<br />

die Wartungsintensität,<br />

sparen uns Stillstandzeiten<br />

und erhöhen somit<br />

die Produktivität.“<br />

Foto: Sappi<br />

www.lenzing-technik.com


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Membranfiltrationsanlage erzeugt<br />

malzbasierten Grundstoff<br />

GEA Filtration nimmt gerade zwei Anlagen für diesen<br />

Anwendungsfall in Betrieb. Als Basis für sogenannte FAB<br />

(Flavoured Alcoholic Beverages) dient entfärbtes und gereinigtes<br />

Wasser-Alkoholgemisch, Ausgangsstoff dafür ist Bier (fermentierte<br />

Alkoholbasen). Mithilfe der Membranfiltration werden<br />

unerwünschte Inhaltsstoffe, wie Zucker, Salze und langkettige<br />

Farb- und Aromakomponenten abgetrennt. Dieser Anlagenbauer<br />

bietet ein modulares Anlagenkonzept für Zulaufmengen von 5 bis<br />

25 m3/h, Anlagen für höhere Kapazitäten werden individuell<br />

Separieren und Sortieren in der<br />

Rohstoffaufbereitung<br />

Mit der neuen Siebmaschine SM 518 plus aktualisiert Umwelttechnik-Spezialist<br />

Doppstadt seine Baureihen für das<br />

Separieren und Sortieren in der Rohstoffaufbereitung. Die<br />

Einsatzmöglichkeiten der mobilen und stationären Trommelsiebmaschinen<br />

umfassen nicht nur Anforderungen im klassischen<br />

Recyclingbereich, sondern beispielsweise auch<br />

Aufgaben in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Sandund<br />

Kiesabbau. Seit fast fünfzig Jahren entwickeln Ingenieure<br />

und Facharbeiter des Unternehmens Maschinen, die täglich<br />

hohen Output leisten. Dabei heißt das Zauberwort in den<br />

Konstruktionsbüros und Produktionshallen des Maschinenbauers<br />

„Qualität made in Germany“. Bei Doppstadt setzt man<br />

bei Maschinen, Zubehör und Service auf Wertigkeit. Dies wird<br />

nicht zuletzt durch die Verwendung hochwertiger Materialien<br />

und Komponenten europäischer Zulieferer gesichert.<br />

Intensive, fertigungsbegleitende Kontrollen gewährleisten<br />

einen hohen Qualitätsstandard. Ein weltweit zeitnah funktionierender<br />

Wartungs- und Reparatur-Support sichert die<br />

kurzfristige Lieferung von Original-Ersatzteilen.<br />

www.doppstadt.com<br />

ausgelegt. Je nach Qualitätsanforderungen kann ein zusätzlicher<br />

adsorptiver Feinreinigungsschritt angeboten werden. Die<br />

Membranfiltrationsanlage kann einfach in eine bestehende<br />

Brauerei zur Erweiterung um eine FAB-Prozesslinie eingebunden<br />

werden. Der geringe apparative Aufwand, die kompakte<br />

Bauweise, die Verwendung von kosteneffizienten Spiralwickelmodulen<br />

und die Prozess-Sicherheit bei geringem Betreuungsaufwand<br />

durch Teilautomation machen die Membranfiltration zu<br />

einem wirtschaftlichen Konzept.<br />

www.gea.com<br />

Vakuumfördertechnik und innovative<br />

Lösungen für das Schüttguthandling<br />

Produktaufgabestationen<br />

Systeme<br />

zum staubfreien Entleeren von<br />

Säcken, Fässern, Big-Bags;<br />

Produktabsendestationen;<br />

Lösungen für das Containment<br />

Lösungen<br />

zum Absaugen, Entnehmen<br />

und Zuführen von Schüttgütern<br />

aller Art aus einer Hand:<br />

• Vakuumförderer<br />

• stationäre/mobile Hubsäulen<br />

• Wiege- und Dosiersysteme<br />

• Klumpenbrecher<br />

• Schwerpunkte ATEX,<br />

cGMP, HEPA ...<br />

ACHEMA <strong>2015</strong><br />

Halle 6.0, Stand D57<br />

VOLKMANN GmbH,59494Soest/Germany, Tel.+49(0)292196040<br />

www.Volkmann.eu<br />

Starke Ideen fürs Schüttguthandling


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Individuelle Trocknungslösungen<br />

für Lebensmittel<br />

In der Nahrungsmittelindustrie ist der Prozessabschnitt der<br />

Trocknung eine wesentliche Phase im Herstellungs- bzw.<br />

Verarbeitungsprozess. Harter hat vor über 20 Jahren die<br />

„Airgenex-Kondensationstrocknung auf Wärmepumpenbasis“<br />

entwickelt.<br />

Die vor kurzem vorgestellte Systemvariante wurde speziell für den<br />

Einsatz im Lebensmittelbereich adaptiert und ist für ein großes<br />

Spektrum an Produkten wie beispielsweise Gräser, Nüsse, Obst,<br />

Kräuter, Wurstwaren und<br />

Futtermittel geeignet.<br />

Das Umluftsystem, das in<br />

den Trockenraum<br />

einbaut wird, ist stets<br />

eine individuelle Lösung.<br />

Um eine hohe<br />

Trocknungsqualität in<br />

kurzer Trocknungszeit zu<br />

realisieren, ist die individuell<br />

eingestellte<br />

Luftmenge im Trockenraum von ausschlaggebender Bedeutung.<br />

Der entscheidende Faktor hier ist nun, dass die Luftführung so<br />

konzipiert wird, dass die Luft auch tatsächlich über oder – je nach<br />

Anwendung – durch die zu trocknende Ware strömt und nicht<br />

daran vorbei. Hier muss sie in ihre richtigen Bahnen geleitet<br />

werden.<br />

www.harter-gmbh.de<br />

Galvanikkühlung mit hoher<br />

Energieeffizienz<br />

Für einen führenden Galvanikbetrieb hat L&R Kältetechnik eine<br />

neue Kälteanlage projektiert, die mit zahlreichen Energiesparfunktionen<br />

ausgestattet und als Containeranlage ausgeführt ist.<br />

Außerdem wurden die eingesetzten Werkstoffe und Komponenten<br />

mit Blick auf die Umgebungsbedingungen in einem Galvanikbetrieb<br />

ausgewählt.<br />

Die neuen<br />

Kältemaschinen<br />

sind als Split-<br />

Anlage ausgelegt<br />

– das heißt: die<br />

Kältemaschine<br />

selbst steht im<br />

Gebäude<br />

(Container), der<br />

Kondensator im<br />

Freien. Sie<br />

erzeugen eine<br />

Kühlleistung von je 400 kW und stellen Kühlwasser mit einer<br />

Temperatur von 15 °C konstant zur Verfügung. Zu den Merkmalen<br />

der Anlage gehört die von L&R entwickelte Varikon-Steuerung. Sie<br />

passt die Kondensationstemperatur selbsttätig an die Außentemperatur<br />

an und spart somit an mehr als 350 Tagen im Jahr Energie<br />

– nämlich immer dann, wenn das Thermometer weniger als 35 °C<br />

anzeigt.<br />

www.lr-kaelte.de<br />

Wir saugen<br />

alles ...<br />

Innovations in heat tracing<br />

Die eltherm GmbH ist Ihr zuverlässiger und kompetenter<br />

Partner mit langjährigen Erfahrungen im Bereich der<br />

elektrischen Begleitheizung. Neben Frostschutz und<br />

Temperaturhaltung bis 1.000 °C planen und entwickeln wir<br />

komplette Systemlösungen, bis hin zur Beheizung ganzer<br />

Chemie- und sonstiger Industrieanlagen.<br />

Zuverlässige und kosteneffiziente Begleitheizungs-Systeme<br />

Zertifizierte Komponenten für den Ex-Bereich<br />

Heizleitungen aus eigener Produktion<br />

Turn-Key-Lösungen, vom Engineering bis zur<br />

Inbetriebnahme<br />

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unsere Ingenieure entwickeln das<br />

passende System.<br />

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Industriesauger GmbH<br />

Westhoyeler Str.25<br />

49328 Melle-Riemsloh<br />

Telefon: 0 52 26 - 98 30-0<br />

Telefax: 0 52 26 - 98 30-44<br />

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E-Mail: ruwac@ruwac.de<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong><br />

ltherm.indd 1 02.04.<strong>2015</strong> Ruwac.indd 15:14:53 1 06.05.2014 16:34:40


Flüssigkeiten in nahezu allen Gefäßen<br />

abkühlen<br />

Mit den Eintauchkühlern der TC-Reihe bietet Huber eine flexible<br />

Lösung zum schnellen Abkühlen von Flüssigkeiten. Eine typische<br />

Anwendung ist das Gegenkühlen bei Wärmethermostaten. Die<br />

Eintauchkühler gibt es ungeregelt für Kühlaufgaben, bei denen<br />

eine Dauerkühlung benötigt<br />

wird oder als Variante mit<br />

Temperaturregelung und<br />

Pt100-Fühleranschluss. Die<br />

geregelten Modelle mit dem<br />

Typenzusatz „E“ verfügen<br />

über eine LED-Temperaturanzeige<br />

mit Sollwerteingabe<br />

und regeln mit einer<br />

Genauigkeit von ±0,5 K. Alle<br />

Modelle sind wahlweise mit<br />

spiralförmiger oder flexibler<br />

Eintauchkühlsonde aus<br />

Edelstahl erhältlich. Damit<br />

können Flüssigkeiten in<br />

nahezu allen Gefäßen<br />

abgekühlt werden. Die<br />

Modellreihe besteht aus drei Grundmodellen mit Kälteleistungen<br />

bis 300 W für Arbeitstemperaturen von -100 °C bis +100 °C. Die<br />

kompakten Gehäuse sind aus Edelstahl, haben Tragegriffe und<br />

benötigen nur wenig Stellfläche.<br />

www.huber-online.com<br />

Flexibles Handling von Schüttgütern<br />

Ob Kunststoffgranulate, PET-Flakes, Holzpellets, Lebensmittel wie<br />

Mehl und Milchpulver oder Mineralien wie Tonerde oder<br />

Aluminiumoxid – hochwertige Schüttgüter bedürfen eines professionellen<br />

Handlings. Bei Verarbeitung, Handel oder Lagerung<br />

setzen Unternehmen aus Chemie, Nahrung, Automobil, Baustoff<br />

oder Umwelt auf ein professionelles Zusammenspiel unterschiedlicher<br />

Komponenten. Neben den entsprechenden Silos kommen<br />

in der Supply-<br />

Chain Schüttgutbehälter,<br />

Mischer,<br />

Handlingsysteme<br />

sowie Förderanlangen,<br />

Füllstandsüberwachungen<br />

oder<br />

Steuerungen zum<br />

Einsatz. Eng<br />

aufeinander<br />

abgestimmte<br />

Prozesse vereinfachen die Abwicklung von Flakes, Pellets und Co.<br />

Unternehmen sparen so Zeit und Kosten. Als Fachbetrieb für die<br />

Herstellung von Aluminium- und Edelstahlsilos entwickelt die<br />

Eichholz Silo- und Anlagenbau GmbH individuelle Schüttgutanlagen.<br />

Im Bereich Silos setzt das Unternehmen aus Schapen<br />

ausschließlich auf Aluminium- und Edelstahlkonstruktionen.<br />

Mischer und Handlingsysteme wie Big-Bag- oder Octabin-<br />

Entleerstationen erweitern das Portfolio. Förderspiralen,<br />

-schnecken und Druckförderung sowie Füllstandsüberwachungen,<br />

Messsysteme und Steuerungstechnik runden das<br />

umfangreiche Leistungsspektrum von Eichholz ab.<br />

www.eichholz-silos.de


Mit Volldampf zur Effizienz<br />

Pumpen und Armaturen für Deutschlands erstes Strohheizkraftwerk<br />

Uwe Herberger-Rosin<br />

Für den Reststoff Stroh gibt es bisher kaum Verwertungsmöglichkeiten.<br />

Im Emsland hat man nun eine gute und ortsnahe Verwendung<br />

gefunden – das Strohheizkraftwerk Emlichheim. Mittendrin<br />

sind Pumpen und Armaturen für Hochdruckanwendungen, die den<br />

Kraftwerkkreislauf in Schwung halten.<br />

Die Bauern im Emsland legten schon immer<br />

Fantasie an den Tag, wenn es darum<br />

ging, neue Wege zu gehen. So bauten sie gemeinsam<br />

ein Stärkewerk auf. Heute ist die<br />

Emsland-Group Deutschlands größter Kartoffelstärkeproduzent<br />

und weltweit führend<br />

in der Herstellung von Stärkeveredelungsprodukten,<br />

Kartoffeleiweiß und Aminosäuren.<br />

Hinzu kam die Verarbeitung von Erbsen und<br />

Bohnen. Die Gewinnung der Stärke, des Eiweißes<br />

und der Fasern aus den Kartoffeln und<br />

Erbsen erfordert jedoch nicht nur mechanische<br />

Energie, sondern insbesondere große<br />

Mengen thermischer Energie für Erhitzung<br />

und Trocknung. Was lag näher, als den Reststoff<br />

Stroh, der bei den Bauern in der Umgebung<br />

anfiel, hier einzusetzen?<br />

Die Projektpartner BE Bioenergie und<br />

BEKW Bioenergiekraftwerk Emsland sowie<br />

die Emsland Group errichteten dafür ein<br />

Strohheizkraftwerk zur kombinierten<br />

Strom- und Wärmeerzeugung. Dabei wird<br />

durch Verbrennung des Strohs Dampf in einer<br />

Kessel anlage erzeugt und in einer Turbine<br />

entspannt. Obwohl es sich eigentlich<br />

um ein klassisches Heizkraftwerk handelt,<br />

Autor: Uwe Herberger-Rosin, Vertrieb Deutschland,<br />

KSB Aktiengesellschaft, Frankenthal<br />

ist die Anlagentechnik komplex. Der Zufall<br />

wollte es, dass der Betreiber sehr früh auf<br />

den Frankenthaler Pumpen- und Armaturenspezialisten<br />

KSB stieß, der Hochdruckkomponenten<br />

für Biomassekraftwerke liefert.<br />

Vor allem wegen seiner großen Erfahrung<br />

rund um das Thema Wärmeübergänge<br />

wurde der Spezialist von Anfang in den Planungsprozess<br />

mit eingebunden. Am Anfang<br />

führte er eine Dampfgrundlagen- und<br />

Produkt schulung für den Planer, den Betreiber<br />

und den Anlagenbauer des BEKW-Projekts<br />

sowie für rund 20 Firmenmitarbeiter<br />

durch. Die Ingenieure überzeugten vor allem<br />

mit ihren fundierten Fachkenntnissen<br />

aus Biomassekraftwerken, sodass ihnen die<br />

komplette Konzeption von der Planung bis<br />

zur Fertigstellung der Anlage übertragen<br />

wurde. Auch die Montage, Inbetriebnahme<br />

und der Probebetrieb fand unter Leitung eines<br />

Supervisors des Pumpen- und Armaturenspezialisten<br />

statt.<br />

Robuste Pumpen und Armaturen<br />

KSB lieferte zahlreiche Hoch- und Niederdruckarmaturen,<br />

die an diversen Stellen im<br />

Dampfkreislauf zum Einsatz kommen sowie<br />

zwei Kesselspeisepumpen. Die Hochdruckpumpe<br />

HGC kann man getrost als das Herzstück<br />

des Kraftwerks bezeichnen. Nirgendwo<br />

im Kraftwerk ist der Druck höher als in dieser<br />

Pumpe. Sie pumpt das Wasser in den<br />

Kessel und sorgt dafür, dass der Kreislauf in<br />

Schwung bleibt. Im Detail handelt es sich<br />

um eine 16-stufige Hochdruckpumpe mit<br />

einer Fördermenge von rund 80 m³/h und<br />

einer Förderhöhe von 1706 m. Die Pumpen<br />

sind energieeffizient geregelt. Die Antriebsleistung<br />

beträgt je 630 kW. Entscheidend<br />

für die Betreiber war, dass diese Pumpen<br />

auch in kritischen Bereichen, etwa bei<br />

niedrigen Volumenströmen, noch reibungslos<br />

funktionieren.<br />

Zudem verrichten Hunderte von Hochdruckarmaturen<br />

ihren Dienst. Überall im<br />

Heizkraftwerk entlüften, entwässern oder<br />

sperren die Ventile, Klappen und Schieber<br />

Flüssigkeiten ab. Trotz unterschiedlicher<br />

Aufgaben ist ihnen eins gemeinsam: Die<br />

Komponenten sind allesamt für Hochdruckanwendungen<br />

prädestiniert, da diese<br />

speziell für die hohen Anforderungen im<br />

Kraftwerksbau entwickelt wurden. Besonderer<br />

Fokus lag dabei auf der Werkstoffentwicklung<br />

in der hauseigenen Forschungsabteilung<br />

in Pegnitz.<br />

Sichere Absperrung<br />

Zudem kommen Nori-Ventile sowie die<br />

Energiesparklappe Boax-S/-SF im Heiz-<br />

24 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


PUMPEN I TOP-THEMA<br />

01 Frischdampfschieber im Einsatz<br />

kraftwerk zum Einsatz. Beispielhaft sollen<br />

hier die Frischdampfschieber der Serie<br />

ZTS hervorgehoben werden. Diese haben<br />

einen Durchmesser von 200 mm und sind<br />

für einen Betriebsdruck von 250 bar ausgelegt.<br />

Ihre Gehäuse sind aus warmfestem<br />

Stahl und sie sind teilweise mit elektrischen<br />

Stellantrieben ausgerüstet. Die<br />

Schieber besitzen eine robuste Gehäusekonstruktion<br />

aus blockgeschmiedetem<br />

Stahl mit einem sehr dichten, homogenen<br />

und feinkörnigem Gefüge. Dadurch sind<br />

02 Selbstdichtender Deckelverschluss<br />

mit Dichtring aus Reingrafit mit<br />

Metallkappe<br />

sie extrem robust und hochbelastbar und<br />

ideal für höchste Druck- und Temperaturzustände.<br />

Im Vergleich zu einem Gussgehäuse<br />

besteht keine Gefahr von Poren und Lunker.<br />

Je höher der Druck im Schiebergehäuse,<br />

umso dichter muss der Deckelverschluss<br />

sein. Daher verfügt die Armatur über einen<br />

selbstdichtenden Deckelverschluss sowie einen<br />

Dichtring aus Reingrafit mit Metallkappe.<br />

Beides bietet eine erhöhte Sicherheit in der<br />

Abdichtung nach außen. Selbst bei hohen<br />

Drücken und Temperaturen besteht so ein<br />

03 Die Schieber verfügen über<br />

Plattenhalter mit beweglichen<br />

Keilplatten<br />

äußerst geringes Leckagerisiko. Weiter besitzen<br />

die Schieber eine durch mit Metallkappen<br />

gegen Oxidation geschützte, beidseitig<br />

gekammerte Stopfbuchspackung aus Grafit.<br />

Für den Praktiker ist darüber hinaus entscheidend,<br />

dass sich die Armaturen gut einbauen<br />

und warten lassen. Die kompakten<br />

Schieber sind daher nicht nur sehr gut<br />

schweißbar, sondern auch servicefreundlich<br />

konstruiert. Beispielsweise besitzen sie Plattenhalter<br />

mit beweglichen Keilplatten. Dadurch<br />

sind eine genaue Anpassung an die<br />

Gehäusesitze und ein einfacher Austausch<br />

der Dichtplatten möglich.<br />

Auf den ersten Blick haben Kartoffeln, Erbsen<br />

und Stroh nicht viel mit Hochleistungspumpen<br />

und -armaturen in Kraftwerken gemeinsam.<br />

Doch ein zweiter Blick lohnt sich<br />

und zeigt, dass sich Innovationen und branchenübergreifende<br />

Erfahrung auszahlen. Im<br />

Übrigen verliefen Einbau und Probelauf der<br />

Armaturen und Pumpen ohne weitere Zwischenfälle.<br />

Ein Team vom KSB Service überwachte<br />

die Inbetriebnahme und übernimmt<br />

auch im laufenden Betrieb<br />

die Instandhaltung<br />

von Armaturen,<br />

Antrieben und Sicherheitsventilen.<br />

www.ksb.com<br />

VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong> 25


TOP-THEMA I PUMPEN<br />

Zahnradpumpen made in Germany<br />

Pumpenhersteller investiert in Standort und in größere Pumpen mit höheren Durchsätzen<br />

Herr Dr. Wieczorek, die Firma Witte hat im<br />

vergangenen Jahr ein neues Firmengebäude<br />

in Tornesch eingeweiht.<br />

Wie haben Sie dieses „Riesenprojekt“<br />

umgesetzt?<br />

Dr. Sven Wieczorek, Geschäftsführer, Witte<br />

Pumps & Technology GmbH, Tornesch<br />

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer<br />

guten Planung. Wir haben frühzeitig unseren<br />

Bedarf an Räumlichkeiten und Ausstattung<br />

festgelegt und diesen dann konsequent<br />

in die Planung einfließen lassen.<br />

Zuvor haben wir unsere Arbeitsprozesse<br />

genau durchleuchtet und auf den Prüfstand<br />

gestellt. Ziel war es, effizienter zu<br />

werden und größere Projekte besser abzuwickeln.<br />

Die Erkenntnisse dieser Studie<br />

sind dann direkt in die Planung eingeflossen.<br />

Schon während der Angebotsphase<br />

der Bauunternehmen und anderer Zulieferer<br />

wurde sehr detailliert gearbeitet. Hinzu<br />

kam, dass wir uns für einen Generalunternehmer<br />

entschieden haben, um die Anzahl<br />

der Schnittstellen weitestgehend zu<br />

verringern. Mit Stolz können wir sagen,<br />

dass das geplante Budget nur unwesentlich<br />

überschritten wurde.<br />

Weiterhin haben wir frühzeitig verschiedene<br />

Teams von Mitarbeitern bestimmt, die<br />

sich – unterstützt durch externe Berater –<br />

mit den verschiedensten Themen wie z. B.<br />

Logistik, Umzug, EDV oder Sicherheit beschäftigt<br />

haben. Dadurch konnten wir eine<br />

gute Abwicklung erreichen. Ein positiver<br />

Nebeneffekt war, dass sich die Mitarbeiter<br />

dadurch sehr früh mit dem Neubau identifiziert<br />

haben und das neue Gebäude ohne<br />

Probleme akzeptieren.<br />

Bitte skizzieren Sie doch kurz das<br />

Produktspektrum und die Firmengeschichte<br />

der Firma Witte, die ja letztes<br />

Jahr ihren 30. Geburtstag gefeiert hat.<br />

Das Unternehmen Witte Pumps and Technology<br />

GmbH ist einer der führenden<br />

Hersteller von Präzisionszahnradpumpen.<br />

Witte ist bekannt dafür, dass vorhandene<br />

Pumpen durch Pumpen mit größerer<br />

Kapazität ersetzt werden können, ohne<br />

dass sich die Flanschmaße verändern.<br />

Insbesondere im Polymerbereich konnten<br />

so signifikante Kapazitätserweiterungen<br />

erreicht werden. Wir betreiben ein intensives<br />

Troubleshooting, um die Ursachen<br />

eines Schadens zu ermitteln. Einfach nur<br />

Ersatzteile zu liefern, entspricht nicht der<br />

Witte Philosophie.<br />

Das Unternehmen wurde 1984 von Reinhard<br />

Witte in Uetersen bei Hamburg gegründet.<br />

Bereits im Jahr 1988 wurde ein<br />

neues Betriebsgelände mit rund 2000 m2<br />

Büro- und Werkstattfläche bezogen. Es<br />

folgten die Entwicklung von dichtungslosen<br />

magnetgekuppelten Zahnradpumpen<br />

sowie Schmelzepumpen für die Extrusionsindustrie.<br />

1999 wurden Polymeraustragspumpen<br />

mit niedrigem Druckverlust<br />

und Pfeilverzahnung entwickelt. 2004<br />

erfolgte die Übernahme des Unternehmens<br />

durch mich im Rahmen der Nachfolgeregelung.<br />

Im selben Jahr wurden zur<br />

Stärkung des Auslandsgeschäftes Tochterfirmen<br />

in Hangzhou, China, und Atlanta,<br />

USA, gegründet. 2012 wurde gemeinsam<br />

mit dem Kieler Pumpenbauer Edur ein<br />

Vertriebsbüro in Kuala Lumpur, Malaysia,<br />

eröffnet. Ebenfalls in 2012 erfolgte ein<br />

massiver Ausbau unserer Präsenz in China<br />

mit der Eröffnung eines weiteren Büros<br />

und Werkstatt in Shanghai, China. Im<br />

Jahre 2013 konnte dann die Eröffnung<br />

eines Büros in Moskau, Russland, gefeiert<br />

werden. Mitte 2014 fand der Umzug in ein<br />

komplett neues Betriebsgebäude mit rund<br />

5000 m 2 Büro- und Produktionsfläche in<br />

Tornesch bei Hamburg statt. Die neue<br />

Betriebsstätte liegt verkehrsgünstig direkt<br />

an der Autobahnausfahrt Tornesch der<br />

A23 und ist nur 25 Minuten vom Flughafen<br />

Fuhlsbüttel sowie dem Seehafen Hamburg<br />

entfernt.<br />

Was waren ihre persönlichen Highlights<br />

bei der Firma Witte?<br />

Meine persönlichen Highlights waren die<br />

Übernahme des Unternehmens im Jahre<br />

2004 und der Neubau in 2014. Der Sprung<br />

in die Selbstständigkeit in 2004 war eine<br />

große Herausforderung. Das Unternehmen<br />

war zu diesem Zeitpunkt nicht sehr<br />

international aufgestellt und die meisten<br />

Geschäfte hatten sich in die USA und vor


PUMPEN I TOP-THEMA<br />

allem nach Asien verlagert. Hier galt es<br />

nun, den Rückstand zum Wettbewerb<br />

aufzuholen, was uns durch eine gewaltige<br />

Kraftanstrengung gut gelang. In dieser<br />

Zeit sind wir stark gewachsen und die<br />

Strukturen mussten angepasst werden.<br />

Witte ist für Kundennähe bekannt, und es<br />

war uns wichtig, auch bei Wachstum diese<br />

Nähe zu behalten. Dank extrem flacher<br />

Strukturen und starkem persönlichem<br />

Engagement der Mitarbeiter ist uns der<br />

Spagat aus Größe und Kundennähe gut<br />

gelungen.<br />

Räumlich sind wir dann auch sehr rasch<br />

an die Grenzen gestoßen und mussten<br />

externe Werkstätten anmieten, was den<br />

Betriebsablauf erheblich erschwerte. Die<br />

Überplanung des bestehenden Betriebsgeländes<br />

ergab sehr schnell, dass nur ein<br />

Neubau auf der „grünen Wiese“ die erhoffte<br />

Verbesserung bringt. Ein geeignetes<br />

Grundstück konnte nach einiger Zeit gefunden<br />

werden und die Planung begann.<br />

Unterschätzt hatten wir jedoch die Tatsache,<br />

dass trotz Abwicklung über einen<br />

Generalunternehmer ein erheblicher Zeitbedarf<br />

für den Bauherrn bei einem Neubau<br />

bleibt. Es war eine spannende und<br />

sehr arbeitsreiche Zeit. Nun sind wir froh,<br />

alles erledigt zu haben und können uns<br />

wieder mit aller Kraft unserer eigentlichen<br />

Aufgabe, der Weiterentwicklung der Zahnradpumpen,<br />

widmen.<br />

Welche Visionen haben Sie für die<br />

nächsten 30 Jahre?<br />

Im Mittelpunkt der nächsten Jahre steht<br />

die konsequente Weiterentwicklung des<br />

Geschäftes. Wir wollen weiterhin als Komponentenhersteller<br />

die Zahnradpumpe<br />

verbessern. Es ist unsere Auffassung, dass<br />

es noch genügend Forschungspotenzial<br />

auf dem Gebiet der Zahnradpumpe gibt<br />

und eine Erweiterung des Produktspektrums<br />

– wie man es bei manchen Wettbewerbern<br />

sieht – die Konzentration auf<br />

diese Aufgabe verhindert. Wir sehen noch<br />

Zahnradpumpen in allen Variationen<br />

Für Kunden in den verschiedensten Bereichen, z. B. Chemie, Kunststoff, Lebensmittel,<br />

Marine und Offshore, werden folgende Pumpen angeboten:<br />

■ Chem: Zahnradpumpe zur Förderung niedrig- bis mittelviskoser Medien für<br />

klassische Transfer- und Dosieraufgaben<br />

■ Puro: Diese Zahnradpumpe wurde für die speziellen Anforderungen der Lebensmittelindustrie<br />

entwickelt<br />

■ Poly: Hochdruck-Zahnradpumpe für den Austrag von mittel- bis hochviskosen<br />

Medien aus Reaktoren unter Vakuum- oder niedrigen NPSH-Bedingungen<br />

■ Booster: Zahnradpumpen mit hydraulischer Beheizung zur Druckerhöhung von<br />

mittel- bis hochviskosen Medien<br />

■ Extru: Zahnradpumpe für die Verringerung der Pulsation von Extrudern und<br />

Knetern mit sehr effizientem Druckaufbau<br />

■ Sonderpumpen: Pumpen in Spezialausführung, wie z. B. Keramik, Tantal, Titan<br />

■ Ersatzteile: Ersatzteile und Service für Witte-Zahnradpumpen und Fremdfabrikate<br />

viele weitere Anwendungsgebiete, die<br />

bislang der Zahnradpumpe verwehrt gewesen<br />

sind. Als Beispiel möchte ich hier<br />

die Förderung von nichtschmierenden<br />

Medien (Wasser) mit hohen Differenzdrücken<br />

nennen.<br />

Weiter ist es unsere Vision, die Aktivitäten<br />

in ausländischen Märkten deutlich zu<br />

erweitern. Hier gibt es noch viele weiße<br />

Flecken. Um erfolgreich zu sein, muss<br />

nicht nur die Technik stimmen, sondern<br />

auch der Preis. Hier ist die Herausforderung,<br />

Pumpentechnik „made in Germany“<br />

zu einem attraktiven Preis anzubieten.<br />

Eine Sonderpumpe der Losgröße Eins zu<br />

einem guten Preis und einer guten Lieferzeit<br />

an den Kunden zu bringen, ist eine<br />

weitere unserer Visionen.<br />

Was ist technologisch von der Firma Witte<br />

in nächster Zeit bzw. auf der Achema in<br />

Frankfurt zu erwarten?<br />

Auf der Achema werden wir den Fokus auf<br />

Neuentwicklungen im Rahmen unserer<br />

Chem-Baureihe legen. Durch Modifikationen<br />

sind wir erstmals in der Lage, Viskositäten<br />

von 1 mPas bis 100 000 mPas zuverlässig<br />

mit ein und derselben Pumpen zu<br />

fahren. Aktuell befinden sich mehrere<br />

Projekte mit sehr großen Pumpen in Vorbereitung.<br />

Durch die neugeschaffenen<br />

Kapazitäten sind wir jetzt in der Lage, die<br />

steigende Nachfrage nach immer größeren<br />

Pumpen mit immer höheren Durchsätzen<br />

zu befriedigen. Pumpen und Pumpeneinheiten<br />

jenseits der 20-Tonnen-Marke stellen<br />

heute kein Problem mehr für uns da.<br />

Ein weiteres für uns wichtiges Thema ist<br />

die Weiterentwicklung und Verbesserung<br />

der einzelnen verbauten Komponenten<br />

durch den Einsatz neuartiger Materialien.<br />

Spezielle Beschichtungen und Härtungsverfahren<br />

verlängern die Standzeiten der Pumpen<br />

in besonders anspruchsvollen Prozessen<br />

erheblich. Nach wie vor investieren<br />

wir jedes Jahr eine beträchtliche Summe in<br />

Forschung und Entwicklung und sichern<br />

uns so einen Platz an<br />

der Spitze in Bezug<br />

auf die technische<br />

Weiterentwicklung<br />

von Zahnradpumpen.<br />

www.witte-pumps.de<br />

Mehner.indd 1 VERFAHRENSTECHNIK 17.07.20135/<strong>2015</strong> 11:37:12 27


Lohnende Veränderung<br />

Energetische Optimierung von Kesselspeisewasserpumpen<br />

Gino Valerio Bruno, Frank Opitz<br />

Nach einer Studie des Fraunhofer<br />

Instituts für System- und Innovationsforschung<br />

(ISI) schlummern die<br />

größten Effizienzreserven nicht in<br />

den Kern-, sondern in den<br />

Nebenprozessen. Hier stehen vor<br />

allem die Strömungsmaschinen,<br />

allen voran die Pumpen, im Fokus.<br />

Mit einer besseren hydraulischen<br />

Auslastung und vor allem einer<br />

optimierten Anlagenregelung<br />

können die Energiekosten halbiert<br />

werden.<br />

Autoren: Gino Valerio Bruno, Pumpen Binek<br />

GmbH, Lehrte; Frank Opitz, Grundfos GmbH,<br />

Erkrath<br />

D<br />

as Unternehmen Avacon Natur GmbH<br />

bietet maßgeschneiderte Energiekonzepte<br />

aus einer Hand an. Im Mittelpunkt<br />

stehen dabei ökologisch und ökonomisch<br />

vernünftige, dezentrale Energielösungen<br />

für die Kunden. Im Rahmen dieser Tätigkeit<br />

betreibt das Unternehmen ein Dampfkesselheizwerk<br />

in Nordstemmen, dessen erzeugte<br />

Energieprodukte an ein überregional<br />

tätiges Industrieunternehmen in der<br />

Lebensmittelindustrie geliefert werden.<br />

Dort werden ganzjährig verschiedene Sorten<br />

Flüssigzucker, Mischungen mit flüssigen<br />

und kristallinen Komponenten sowie Fondant<br />

und Fruktosesirup produziert. Für die<br />

verschiedenen Produktionsprozesse und Produktionsbereiche<br />

wird vollentsalztes Wasser<br />

(VE-Wasser) sowie Heißdampf benötigt.<br />

Für diesen industriellen Einsatz ist herkömmliches<br />

Leitungswasser ungeeignet, da<br />

im Medium noch mineralische Stoffe enthalten<br />

sind. Kalk und Salz können Produktionsprozesse<br />

negativ beeinflussen. Daher<br />

werden diese unerwünschten Inhaltsstoffe<br />

über verschiedene Verfahrensschritte, u. a.<br />

über eine Umkehrosmoseanlage, separiert.<br />

Damit sind jedoch die geltenden Anforderungen<br />

an die Kesselspeisewasser-Qualität<br />

noch nicht erfüllt. Nötig ist eine Reduzierung<br />

der im Wasser enthaltenen korrosionsfördernden<br />

Gase wie Sauerstoff (O 2<br />

)<br />

und Kohlendioxid (CO 2<br />

).<br />

Dieser Verfahrensschritt erfolgt über eine<br />

Entgasungsanlage mit Entgasungsdom<br />

(Rieselentgasung). Nach diesem Prozess<br />

wird das über 100 °C heiße Wasser über eine<br />

Pumpenanlage in die Dampfkessel gefördert.<br />

Für die einzelnen Produktionsbereiche<br />

werden dann die benötigten Mengen je<br />

nach Bedarf abgerufen.<br />

Ungeregelte Pumpen<br />

sind Energiefresser<br />

In vielen Industrieanlagen werden heute<br />

noch ungeregelte Pumpen eingesetzt. Bei<br />

Planung bzw. Einbau war es seinerzeit eine<br />

Entscheidung nach den vorliegenden Rahmenbedingungen<br />

in der zu realisierenden<br />

Anlage derartige Pumpen einzusetzen.<br />

Heute aber sind diese Anlagen in vielen<br />

Fällen nicht mehr geeignet, da der Energie-<br />

28 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


PUMPEN<br />

I TOP-THEMA<br />

verbrauch zu hoch und sie damit betriebswirtschaftlich<br />

ineffizient sind.<br />

Auch im Heizwerk Nordstemmen waren<br />

die zwischen Entgasungsanlage und Dampfkessel<br />

angeordneten Kesselspeisewasser-<br />

Pumpen ungeregelt. Sie liefen ständig auf<br />

Volllast, da sie sich an den tatsächlichen<br />

Bedarf nicht automatisch anpassen konnten.<br />

Der Grund war, dass bei der Planung der<br />

Dampfkesselanlage von einer kontinuierlichen<br />

und stabilen Lastabnahme ausgegangen<br />

wurde. Im Laufe der Jahre hatte sich<br />

allerdings das Lastverhalten – bedingt durch<br />

Produktionsschwankungen beim Endabnehmer<br />

– verändert. Im Rahmen einer geplanten<br />

Pumpenerneuerung wurde nun gemeinsam<br />

mit dem Auftragnehmer nach einer Lösung<br />

gesucht, eine energetische Optimierung der<br />

Kesselspeisewasser-Pumpen zu erzielen. Um<br />

einen Vergleich zu erhalten wurde eine Anlage<br />

(bestehend aus zwei Altpumpen) weiter<br />

betrieben. Die zweite Anlage sollte hingegen<br />

mit geregelten Pumpen ausgestattet werden.<br />

Mit der Neukonzeption der Anlage mit<br />

dem Ziel, die ungeregelten gegen drehzahlgeregelte<br />

Pumpen auszutauschen, wurde<br />

das Unternehmen Pumpen Binek GmbH<br />

beauftragt. Gemeinsam mit der Grundfos<br />

GmbH konnte eine optimale, energiesparende<br />

Lösung erarbeitet werden.<br />

Intelligente Pumpenanlagen<br />

sparen Energie<br />

01 Durch den kavitationsfreien Betrieb wird die Lebensdauer<br />

der Pumpen erhöht und der Reparaturbedarf gesenkt<br />

Die Dampfkesselanlage des Heizwerks ist<br />

auf eine maximale Leistung von 10 t/h ausgelegt.<br />

Diese Dampfmenge wird in zwei<br />

Kesseln mit je 5 t/h erzeugt. Kessel I wird<br />

nach dem Umbau der Anlage mit frequenzgeregelten<br />

Pumpen gespeist. Bei Kessel II<br />

wird hingegen noch auf herkömmliche ungeregelte<br />

Technik zurückgegriffen. Die<br />

„Neu-Anlage“ besteht aus zwei Hochdruck-<br />

Kreiselpumpen CRE 10-16 mit einer Steuerung<br />

Control MPC-E 2x5.5E sowie einem<br />

Vortex Durchflussmesser VFI.<br />

Eine Besonderheit hierfür ist die Volumensteuerung.<br />

Die neuen drehzahlgeregelten<br />

Kesselspeisewasser-Pumpen werden nicht<br />

über Druck oder Niveau, sondern über Mengenmessung<br />

(direkte Volumensteuerung)<br />

geregelt. Die Messstrecke ist dabei so dimensioniert,<br />

dass der maximal auftretende<br />

Druckverlust in einem energetisch vertretbaren<br />

Rahmen gehalten wird, gleichzeitig aber<br />

auch ein messbarer Volumenstrom über den<br />

ganzen Regelbereich ermittelt werden kann.<br />

Bei dieser Vorgehensweise können Regelarmaturen<br />

und Eindrosselungen vollständig<br />

entfallen. Der maximale Sollwert des Volumenstroms<br />

wird entsprechend der maximalen<br />

Kesselleistung festgelegt. Er entspricht<br />

damit dem Stellsignal des Kessel-Nachspeisereglers<br />

von 100 %. Dieser Sollwert wird<br />

durch das Stellsignal des Kesselspeisewasser-<br />

Reglers nach „unten“ verschoben bis bei 0 %<br />

Stellsignal ein Mindestsollwert erreicht wird.<br />

Dieser Wert entspricht dem minimal erforderlichen<br />

Volumenstrom der Pumpe(n).<br />

Bei dieser Regelungsvariante können die<br />

Hochdruck-Kreiselpumpen nicht mehr außerhalb<br />

der Kennlinie laufen. Damit ist auch<br />

die Gefahr von Kavitation gebannt. Auch ein<br />

zu niedriger Volumenstrom, einhergehend<br />

mit einer Mangelschmierung der Pumpen,<br />

ist nicht mehr zu befürchten. Zudem sind die<br />

Aggregate durch diese Regelungsvariante bei<br />

schwankenden Dampfdrucken geschützt.<br />

Die hier eingesetzten Hochdruck-Kreiselpumpen<br />

verfügen über eine ausgereifte<br />

Technik, hochwertige Werkstoffe und verschleißarme<br />

Lager. Eine Besonderheit ist<br />

02 Über die Steuerung wird<br />

die Anlage so geregelt, dass<br />

die Pumpen stets innerhalb<br />

der Kennlinie laufen<br />

auch die einzigartige Patronen-Gleitringdichtung.<br />

Diese besteht aus hochverschleißfesten<br />

Werkstoffen. Dank der Patronenbauweise<br />

können die Dichtungselemente nicht<br />

falsch zusammengebaut werden. Die empfindlichen<br />

Gleitflächen können nicht mit<br />

fettigen Fingern oder Schmutz in Kontakt<br />

kommen. Ein Austausch der Dichtungen<br />

kann von außen vorgenommen werden,<br />

ohne hierbei die Pumpe zu verlegen. Somit<br />

werden Ausfallursachen durch fehlerhafte<br />

Montage der Dichtung auf ein Minimum reduziert.<br />

Um den Wirkungsgrad der Pumpen<br />

zu erhöhen, wurden wesentliche Veränderungen<br />

vorgenommen. Versuche mit Pumpen<br />

hatten gezeigt, dass ein Spalt zwischen<br />

Kammer und Laufrad von lediglich 0,1 mm<br />

bereits einen Wirkungsgradverlust von 5 %<br />

zur Folge hat. Durch Einsatz eines schwimmenden<br />

Dichtungsringes werden nun interne<br />

Leckverluste auf ein Minimum reduziert.<br />

Die hochwertigen und verschleißarmen<br />

Hochdruckkreiselpumpen sowie die Regelungs-<br />

und Steuerungstechnik der Anlage<br />

bilden eine Einheit, die sich den jeweiligen<br />

Bedarfsanforderungen optimal anpasst und<br />

gleichzeitig in erheblichem Umfang Energie<br />

einspart.<br />

Da zurzeit die „Altpumpen-Anlage“ parallel<br />

zur „Neuanlage“ mit gleicher Betriebsstundenzahl<br />

betrieben wird, konnte nach ca.<br />

acht Monaten Betriebsdauer ein erstes Fazit<br />

gezogen werden. Das Ergebnis war selbst für<br />

die beteiligten Techniker überraschend: Bei<br />

höherer Betriebssicherheit, geringeren Wartungskosten<br />

und absolut störungsfreiem<br />

Arbeitsablauf verbrauchten die geregelten<br />

Pumpen 62 % weniger Energie im Vergleich<br />

zur Altanlage. Damit liegt die Amortisationszeit<br />

in diesem Fall bei 3,5 Jahren. Der Betrieb<br />

der Speisewasser-Pumpen konnte energetisch<br />

optimiert werden, da jetzt nur noch der<br />

tatsächlich erforderliche Druck zur Nachspeisung<br />

der Kessel erzeugt wird.<br />

Die Forderungen des Marktes sind klar. Es<br />

werden moderne Pumpenlösungen mit flexiblen,<br />

modularen Systemen, bestehend aus<br />

Motor, Antrieb, Steuerungs- und Sicherungsmodulen<br />

sowie Mess- und Datenübertragungs-Einheiten<br />

benötigt. Da jeder Anwendungsfall<br />

spezifisch ist, müssen auch<br />

die Pumpenlösungen spezifische Anlagenund<br />

Systemanforderungen erfüllen. Eine<br />

Anlage „von der Stange“ reicht dabei in den<br />

meisten Fällen nicht aus. Vielmehr müssen<br />

alle Komponenten und<br />

Bauteile auf den Prüfstand<br />

um ein energetisch<br />

optimales System<br />

zu finden.<br />

www.grundfos.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong> 29


TOP-THEMA I PUMPEN<br />

Extruder mit hoher Entgasungs- und<br />

Dispergierungsleistung<br />

Durch die patentierte<br />

Kombination von<br />

Einschneckenextruder<br />

und Multischneckenteil<br />

ist der MRS-<br />

Extruder sehr robust.<br />

Mehr als 50 Extruder in<br />

allen Größen, vom<br />

MRS 35 für 35 kg/h bis<br />

zum MRS 200 für 2000 kg/h, sind derzeit weltweit in Betrieb.<br />

Besonders überzeugend ist bei dieser Technologie die außerordentlich<br />

hohe Entgasungs- und Dekontaminationsleistung. Mit<br />

dem MRS-Extruder kann PET ohne Vortrocknung unter Nutzung<br />

eines einfachen Wasserring-Vakuumsystems zu einem Produkt<br />

mit hoher Qualität verarbeitet werden. Möglich ist dies dank der<br />

einzigartigen, patentierten Auslegung des Verarbeitungsteils.<br />

Aufbauend auf einem herkömmlichen Einschneckenextruder ist<br />

der MRS-Teil mit einer Trommel ausgerüstet, in der acht einzelne<br />

Satellitenschnecken über einen Zahnkranz angetrieben werden.<br />

Die in der Trommel angebrachten Zylinder sind etwa 30 %<br />

geöffnet, sodass ein optimaler Luftzutritt zur Schmelze gegeben<br />

ist. Durch diese Konstruktion ist die Entgasungsleistung ca. fünfzig<br />

Mal höher als bei einem herkömmlichen Einschneckenextruder<br />

– und das bei einem Vakuum von nur 25 bis 40 mbar. Da bei dem<br />

MRS weder ein Hochvakuumsystem noch eine Vortrocknung nötig<br />

sind, ist dies laut Hersteller eine wirtschaftlich rentable Alternative<br />

zu herkömmlichen Technologien.<br />

www.gneuss.com<br />

Kontaminationsfrei fördern und dosieren<br />

Die beiden Hygienepumpen Ecodos hygienic und Ecoflow<br />

hygienic von Lewa zeichnen sich dadurch aus, dass der Produktraum<br />

sicher und dichtungslos zur Getriebeseite hin abgetrennt<br />

ist. Auch bei länger dauernden Prozessen bleiben die Pumpen so<br />

hermetisch dicht und leckagefrei.<br />

Pumpenhydraulik und Förderfluid<br />

sind über eine Sandwichmembran<br />

konsequent getrennt. Sollte eine der<br />

Membranlagen beschädigt sein, führt<br />

der Druckanstieg zwischen den<br />

Membranlagen zu einer automatischen<br />

Fehlermeldung. Dadurch wird<br />

eine hohe Prozesssicherheit erreicht.<br />

Sowohl die Ecodos als auch die<br />

Ecoflow hygienic können zudem als<br />

Mehrfachpumpen zur Rezeptdosierung<br />

eingesetzt werden. Dazu werden mehrere Triebwerke an<br />

eine Antriebswelle montiert. Die Dosiermenge kann durch die<br />

Frequenzregelung des gemeinsamen Antriebsmotors und/oder<br />

einzeln über eine manuelle oder elektrische Hubverstellung der<br />

jeweiligen Pumpenköpfe reproduzierbar und wirtschaftlich<br />

variiert werden.<br />

Während sich die Ecodos-Pumpen vor allem für Dosier- und<br />

Förderaufgaben im Niederdruckbereich bis 20 bar eignen, handelt<br />

es sich bei der Ecoflow um eine Hochdruck-Dosierpumpe, die in<br />

der Lage ist, pro Pumpenkopf mit maximal 1200 bar oder aber bis<br />

zu 19 m³/h zu fördern.<br />

www.lewa.de<br />

Mengenmessung über Lagerflansch<br />

Flux präsentiert für seine Exzenterschnecken-Pumpen einen<br />

Lagerflansch mit integriertem Impulsgeber. Dieser ermöglicht<br />

eine indirekte, das Medium nicht berührende Mengenmessung.<br />

Bei dem mechanisch-volumetrischen<br />

Verfahren mit Impulsgeber wird der<br />

Durchfluss indirekt gemessen. Dazu<br />

werden die Umdrehungen der<br />

Pumpenwelle erfasst. Die gewonnene<br />

Information wird dann per Impulsweitergabe<br />

zur Auswertung übermittelt.<br />

Die Messung erfolgt so ohne unmittelbaren<br />

Kontakt mit dem Medium. Die<br />

hygienegerechte Messung garantiert<br />

eine hohe Reproduzierbarkeit und<br />

dabei eine theoretische Genauigkeit von ± einem Impuls pro<br />

Messvorgang. Das Volumen pro Impuls beträgt bei Pumpen mit<br />

Außendurchmesser 21 mm: 7,5 ml, bei Pumpen mit<br />

Außendurchmesser 26 mm: 12,5 ml.<br />

www.flux-pumpen.de<br />

Größerer Fördermengenbereich<br />

Die neue Schlauchpumpe Verderflex<br />

Dura55 kann mehr Fördermenge pro<br />

Umdrehung leisten. Dadurch kann die<br />

Drehzahl reduziert und der Fördermengenbereich<br />

auf bis zu 15,3 m³/h erweitert<br />

werden. Der maximale Druck liegt bei<br />

16 bar. Der neue Fördermengenbereich<br />

macht die Dura55 zur richtigen Preisalternative<br />

für andere Schlauchpumpen mit<br />

DN65-Anschluss. Vor allem bei Fördermengen von 9–15 m³/h<br />

lassen sich hier laut Hersteller mehrere tausend Euro sparen.<br />

Dank der reduzierten Drehzahl und weiteren Verbesserungen<br />

können die Betriebskosten um circa 20 % gesenkt werden und die<br />

Lebensdauer der Schlauchpumpe wird deutlich erhöht.<br />

www.verder.de<br />

Prozessdosierpumpe in neuer Bauweise<br />

Der neue konstruktive Aufbau der Prozessdosierpumpe Zentriplex<br />

bietet wesentliche Vorteile: Eine hohe Leistung und ein hoher<br />

Wirkungsgrad bei minimaler Aufstellungsfläche und geringem<br />

Gewicht. Abweichend von der konventionellen Bauweise sind<br />

Membrandosierköpfe und Hydraulikeinheiten sternförmig um ein<br />

Triebwerk angeordnet. Aufgrund dieser Anordnung<br />

werden die Belastungen minimiert. Mit wesentlich<br />

geringerem Materialaufwand und Antriebsleistungen<br />

lassen sich hohe Drücke und Dosierleistungen<br />

realisieren. Mehrschicht-Sicherheitsmembranen sorgen<br />

für ein sicheres, leckagefreies Dosieren. Durch ihren<br />

modularen Aufbau – Getriebemotor, Hydraulik/<br />

Triebwerk und Fördereinheit – ist die Zentriplex sehr<br />

flexibel einsetzbar. Fördereinheit und Triebwerkseinheit<br />

sind platzsparend übereinander montiert.<br />

Aufgrund ihrer minimalen Aufstellfläche kann sie<br />

problemlos in beengten Applikationen oder als direkter<br />

Ersatz für bestehende Pumpen installiert werden.<br />

www.prominent.de<br />

30 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


PUMPEN I TOP-THEMA<br />

Pumpen und Systeme bequem<br />

fernüberwachen<br />

Ein genauer Überblick über<br />

Betriebszustände und<br />

Leistungsdaten ist<br />

entscheidend für die<br />

Betriebssicherheit und<br />

Effizienz von Pumpensystemen.<br />

Grundfos bietet mit<br />

seinem Remote Management<br />

ein leistungsfähiges<br />

Tool zur Fernsteuerung<br />

und -überwachung von<br />

Pumpen und Systemen. Das Remote Management ist ein<br />

Internet-basiertes Telemetrie-System, das der Hersteller in<br />

seinem eigenen Computer-Center bereitstellt. Für Kunden<br />

bedeutet das geringere Kosten für Hosting, Wartung sowie Pflege<br />

von Soft- und Hardware. Ein Anwender benötigt nur einen<br />

Internet-Zugang, einen Standard-Internetbrowser und ein<br />

Passwort, um Zugriff auf die Remote Benutzeroberfläche zu<br />

erhalten. Mit einem Smartphone, Tablet oder PC mit Internet-<br />

Zugang (z. B. WLAN) können Anwender sich jederzeit und überall<br />

per Internet auf die passwortgeschützte Bedienoberfläche des<br />

Remote Managements einwählen. Das Tool liefert eine Übersicht<br />

über alle Pumpen und Installationen des angeschlossenen<br />

Systems. Dabei hat man Zugriff auf Daten wie Betriebsstunden,<br />

Betriebspunkte, Sollwerte, Sensorwerte, Berichte, Trends, Alarme,<br />

Warnungen etc.<br />

robuste&leistungsstarke<br />

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Intelligente Pumpenüberwachung<br />

Colfax Fluid Handling, ein Bereich<br />

der Colfax Corporation, folgt dem<br />

Trend der Industry 4.0 und stellte<br />

auf der Hannover Messe auf dem<br />

„Pumpenplatz“ eine neue intelligente<br />

Plattform für das Condition<br />

und Operation Monitoring vor: Die<br />

IN-1000. Diese ist speziell für<br />

Pumpen von Allweiler entwickelt,<br />

die in betriebskritischen und<br />

umweltsensiblen Anwendungen<br />

eingesetzt sind. IN-1000 erhöht die<br />

Sicherheit und reduziert gleichzeitig die Betriebskosten.<br />

Kernstück des Systems ist die von Allweiler entwickelte Software.<br />

Mit der neuen „Smart Platform“ lassen sich von der einfachen<br />

Zustandsüberwachung bis hin zu komplexen Überwachungstätigkeiten<br />

inklusive Operation Monitoring an mehreren Pumpen viele<br />

Anforderungen an Sicherheit und geringe Betriebskosten gleichzeitig<br />

realisieren. Beispiele sind die Überwachung von Druck,<br />

Temperatur, Leckage und Vibration. Eine Erweiterung mit industrieller<br />

Standardsensorik ist möglich. Der Betrieb wird kontinuierlich<br />

und vollautomatisch überwacht und für spätere Auswertungen<br />

protokolliert. Treten ungewöhnliche Betriebsbedingungen<br />

auf, werden diese sofort gemeldet und auf einem grafikfähigen<br />

Farbdisplay angezeigt. Die Kommunikation mit der Leitwarte<br />

erfolgt über Ethernet-Verbindungen. Ein schneller ortsunabhängiger<br />

Remote-Zugriff etwa für das Wartungspersonal ist über<br />

Smartphone-Apps und den integrierten Web-Browser von jedem<br />

PC mit Internetzugang möglich.<br />

www.allweiler.de<br />

Pumpen für die Chemie- und Kunststoffindustrie.<br />

Zuverlässig. Flexibel. Effizient.<br />

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Die WITTE CHEM - Baureihe:<br />

Speziell für die chemische Industrie entwickelt und<br />

bestens geeignet für den Einsatz mit korrosiven<br />

oder abrasiven Medien.<br />

Die Vielzahl an verfügbaren Werkstoffen für die<br />

Kernkomponenten aus dem WITTE Baukastensystem<br />

garantieren ein Maximum an Flexibilität.<br />

Durchsätze: 0,2 cm 3 /U bis 12.0000 cm 3 /U<br />

Viskositäten: Bis 1.000.000 mPas<br />

Temperaturen: Bis 300 Grad °C<br />

Saugdruck: Vakuum bis 15 bar<br />

Durch Modifikation sind auch höhere<br />

Temperaturen und Drücke möglich.<br />

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Tel.: + 49 (0) 4120 706590<br />

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VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong> 31<br />

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Gigantische Maschine<br />

666 Motoren erhöhen Effizienz und Verfügbarkeit in der Papierherstellung<br />

Detlef Wortmann<br />

Die Portucel-Soporcel-<br />

Gruppe, einer der führenden<br />

Hersteller in der Zellstoffund<br />

Papierindustrie, hat am<br />

Standort Setúbal 550 Mio.<br />

Euro in eine neue Papierfabrik<br />

investiert. In verschiedenen<br />

Anlagenteilen werden<br />

hocheffiziente Motoren<br />

eingesetzt: Insgesamt<br />

666 Nieder- und Mittelspannungsmotoren<br />

tragen zu<br />

einer hohen Effizienz und<br />

Verfügbarkeit der Papiermühle<br />

bei.<br />

Die „About the Future“ genannte Anlage<br />

ist eine der größten und modernsten Papiermühlen<br />

der Welt. Daher kam dem Thema<br />

Effizienz bei der Planung des Werks eine<br />

besondere Bedeutung zu. Von zentraler Bedeutung<br />

für die internationale Wachstumsstrategie<br />

der Portucel-Soporcel-Gruppe ist<br />

Autor: Detlef Wortmann, Manager Low Voltage<br />

Motors, WEG Germany GmbH, Kerpen<br />

die gigantische, hochmoderne Papierherstellungsmaschine<br />

im Werk in Setúbal. Die<br />

Maschine hat eine Breite von 11,1 m und<br />

stellt pro Jahr circa 500 000 t nicht beschichtetes<br />

holzfreies Papier von höchster Qualität<br />

her. Dies entspricht ca. 1900 t Papier pro Tag<br />

oder 80 t/h. In Geschwindigkeit ausgedrückt<br />

sind das pro Minute 1800 m verarbeitetes Papier<br />

bzw. ca. 30 m in der Sekunde. Mit diesen<br />

Leistungsdaten gehört die Papiermaschine<br />

in Setúbal hinsichtlich Produktivität und<br />

Wirtschaftlichkeit zu den absoluten Top-Anlagen<br />

in der Herstellung von Papier für den<br />

Bürobedarf und für die Reprografie.<br />

Überlegte Wahl<br />

Um die großen Herausforderungen beim<br />

Bau des Werks und bei der Installation der<br />

neuen Maschine zu bewältigen, setzte Portucel-Soporcel<br />

nur auf namhafte Zulieferer. Einer<br />

davon war Antriebsspezialist WEG, der<br />

den Auftrag zur Lieferung der in die neue Papiermaschine<br />

integrierten Elektromotoren<br />

erhielt. Ganze 650 Niederspannungsmotoren<br />

und 16 6-kV-Mittelspannungsmotoren<br />

mit Nennleistungen zwischen 0,37 und<br />

2800 kW lieferte WEG nach Setúbal.<br />

Diverse Gründe waren ausschlaggebend<br />

für die Auswahl von WEG als Partner für die-<br />

ses Projekt. Der Hauptgrund war die umfangreiche<br />

Erfahrung des Antriebsspezialisten<br />

in der Prozessindustrie, speziell in der<br />

Zellstoff- und Papierindustrie, sowie in der<br />

Herstellung zuverlässiger, robuster Elektromotoren<br />

mit hohen Wirkungsgraden. Diese<br />

gewährleisten extrem niedrige Lebenszykluskosten<br />

und eine hohe Gesamteffizienz<br />

der Anlage (OEE). Hinzu kamen praktische<br />

Erwägungen wie die Tatsache, dass WEG neben<br />

anderen Produktionsstätten weltweit<br />

auch in Maia, Portugal, einen Fertigungsstandort<br />

betreibt, und darüber hinaus europaweit<br />

umfassenden technischen Support<br />

bietet. „Der kurze Draht zu unserer Fertigungsstätte<br />

in Portugal ermöglichte eine besonders<br />

enge Zusammenarbeit mit Portucel-<br />

Soporcel, sodass wir in der Lage waren, Echtzeit-Support<br />

zu gewährleisten – was immer<br />

ein enorm wichtiger Faktor ist“, meint Antonio<br />

Duarte, Geschäftsführer von WEG in<br />

Portugal.<br />

Eine Frage der Auslegung<br />

Die Steuerung der einzelnen Verarbeitungsfunktionen<br />

im neuen Werk in Setúbal erfolgt<br />

über ein spezielles dezentrales Steuerungssystem<br />

(DCS). Dieses nutzt modernste Kommunikationstechnologien,<br />

einschließlich ei-<br />

32 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

ner Steuerung von Motoren und Messsystemen über ein Profibus-<br />

Feldbus-Netzwerk. Die Elektrik der Anlage lässt sich über ein hochmodernes<br />

Scada-System (Supervisory Control and Data<br />

Acquisition) steuern. Verglichen mit früheren Projekten von Portucel-Soporcel<br />

fällt die umfassende Steuerung und Überwachung im<br />

neuen Werk in Setúbal deutlich energieeffizienter aus. Einen wichtigen<br />

Beitrag hierzu leistet der hohe Wirkungsgrad der WEG-Motoren,<br />

die in großer Zahl Antriebsaufgaben an der neuen Papiermaschine<br />

übernehmen.<br />

Bei der Umsetzung des Großauftrags kam WEG dessen langjährige<br />

Erfahrung als Lösungsanbieter für die Zellstoff- und Papierindustrie<br />

zugute. Diese Erfahrung reicht bis hin zu praxiserprobten Automatisierungslösungen,<br />

die hochtechnologische Komponenten, Anwendungs-Know-how<br />

sowie umfangreiche Steuerungs- und Überwachungssoftware<br />

miteinander verbinden. Daher erfassten die WEG-<br />

Ingenieure schnell die Anforderungen der auf hohe Geschwindigkeit<br />

und hohen Durchsatz ausgelegten Prozesse in der „About the Future“<br />

Anlage in Setúbal und konnten dementsprechend optimal an die Anwendung<br />

angepasste Motoren konzipieren.<br />

„Die Motoren erfüllen unsere Anforderungen und bisher sind<br />

keinerlei Probleme aufgetreten“, berichtet Carlos Pinto, zuständiger<br />

Ingenieur für Elektro- und Steuerungstechnik bei Portucel-Soporcel.<br />

„Die Lieferung erfolgte pünktlich und unsere Spezifikationen<br />

hinsichtlich einer korrosionsbeständigen Speziallackierung<br />

für das besondere Belastungskollektiv ,Papiermaschine‘ und einer<br />

konservativen Lagerkonstruktion wurden erfüllt. Überzeugt hat<br />

uns auch die spezielle Wicklungsauslegung der Motoren, die einen<br />

risikolosen Betrieb am Frequenzumrichter ermöglicht.“<br />

WEG lieferte auch die größten Motoren in diesem Projekt:<br />

2800-kW-Mittelspannungsmaschinen. Diese erwiesen sich als die<br />

optimale Wahl für den Antrieb der bei der Papierherstellung eingesetzten<br />

Vakuumpumpen, wie Pinto erklärt: „Die WEG Mittelspannungsmaschinen<br />

lösten dank üppiger Momentausstattung<br />

unser altes Anlaufproblem dieser Vakuumpumpen und sorgen<br />

nunmehr für den einwandfreien, störungsfreien Betrieb dieser für<br />

den Papierherstellungsprozess zentralen Anlage.“<br />

Magnetventile<br />

mit Sicherheitsfunktion<br />

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15.-19.6.<strong>2015</strong><br />

Halle 11.1, Stand C75<br />

Betriebskosten gesenkt<br />

Insgesamt 666 hocheffiziente Hoch- und Mittelspannungsmotoren<br />

von WEG ermöglichen im neu errichteten Industriekomplex von Portucel-Soporcel<br />

eine Senkung des Energiebedarfs um bis zu 30 % bei<br />

einer der größten Papiermühlen der Welt. Doch nicht nur beim Thema<br />

Energieeinsparung spielen die Motoren eine wichtige Rolle, sondern<br />

auch bei der Gewährleistung einer maximalen Maschinenverfügbarkeit.<br />

Betriebskontinuität ist in der Papierfertigung<br />

ein besonders kritischer Faktor. Dank<br />

hoher Zuverlässigkeit und geringem Wartungsaufwand<br />

tragen die WEG-Motoren wesentlich<br />

zu einer Senkung der Betriebskosten und zur<br />

Aufrechterhaltung des kontinuierlichen Betriebs<br />

der Anlage bei.<br />

www.weg.net/de<br />

16 Mittelspannungsmotoren garantieren den zuverlässigen<br />

Betrieb der prozesskritischen Vakuumpumpen<br />

SAMSOMATIC Magnetventile steuern<br />

zuverlässig pneumatische Stellventile<br />

im Ex-Bereich. Dabei ist man<br />

nicht nur dank SIL-4-Einstufung auf<br />

der sicheren Seite, sondern profitiert<br />

auch von den unterschiedlichen<br />

Schaltfunktionen, Anschlussund<br />

Montagevarianten. Mit dem<br />

bewährten Düse-Prallplatte-System<br />

bieten sie trotz minimaler Leistungsaufnahme<br />

hohe Durchflusswerte.<br />

So reicht schon eine kleine Notstromversorgung,<br />

um größeren Ärger<br />

zu vermeiden.<br />

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SAMSOMATIC GMBH<br />

Weismüllerstraße 20-22 · 60314 Frankfurt am Main<br />

Telefon: 069 4009-0 · Telefax: 069 4009-1644<br />

E-Mail: samsomatic@samsomatic.de<br />

Internet: www.samsomatic.de<br />

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KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Neue ölfreie<br />

Kolbenkompressoren-Baureihe<br />

Mit der neuen<br />

PO-Baureihe<br />

(Piston oilfree)<br />

präsentiert Boge<br />

Kompressoren eine<br />

modulare, ölfreie<br />

Kolbenkompressoren-Baureihe<br />

im<br />

Leistungsbereich<br />

von 2,2 bis 5,5 kW<br />

in 10 und 15 bar,<br />

die wirtschaftlich<br />

arbeiten soll und sich durch zahlreiche Optionen an den<br />

jeweiligen Anwendungsfall anpassen lässt. Laut Boge zeichnen<br />

sich die neuen Kolbenkompressoren durch Zuverlässigkeit,<br />

einfache Wartung und eine kompakte Bauweise aus. Absolut ölfrei<br />

verdichtend, erfüllt die neue Baureihe zudem die Anforderungen<br />

der Richtlinie ROHS (2002/95/EG). Besonders dort, wo Druckluft<br />

in kleineren und flexibel verfügbaren Liefermengen gefragt ist,<br />

spielt die PO-Baureihe ihre Vorteile voll aus: Die Kolbenverdichter<br />

decken schwankende Druckluftbedarfe ab und sind auf eine<br />

Vielzahl von Starts und Stopps im laufenden Betrieb ausgelegt.<br />

Für Anwender bedeutet das: Die Kompressoren kennen keine<br />

Einschränkungen der zulässigen Einschaltdauer und lassen sich<br />

in intermittierender Betriebsweise und im Dauerlauf fahren.<br />

www.boge.de<br />

Motorenplattform um Antriebe für<br />

Stahlanlagen erweitert<br />

Das Unternehmen<br />

Siemens hat auf Basis<br />

der Motorenplattform<br />

Simotics 1LE1<br />

branchenspezifische<br />

Motoren für Stahlanlagen<br />

entwickelt: Die<br />

belüfteten „Simotics<br />

DP Steel Plant“<br />

Motoren erweitern<br />

das Angebot an<br />

Rollgangsmotoren.<br />

Demzufolge erfüllen die Motoren die hohen Anforderungen<br />

hinsichtlich Vibration und Schock nach Klasse 3M4. Varianten der<br />

neuen Motoren sind für das Zusammenspiel mit den Umrichtern<br />

der Sinamics-S120-Familie optimiert und tragen als Integrated-<br />

Drive-System zu einem effizienten und zuverlässigen Betrieb bei.<br />

Im Netzbetrieb ermöglicht die Wirkungsgradklasse IE3 hohe<br />

Energieeinsparungen. Verfügbar sind die Motoren in 4- und<br />

6-poliger Ausführung in den Achshöhen 112 bis 280, im Drehmomentbereich<br />

von 20 bis 578 Nm. Das Steel-Plant-Spektrum<br />

umfasst sowohl Netzmotoren als auch für den Umrichterbetrieb<br />

optimierte Varianten mit Sonderisolationssystem. Der Betrieb am<br />

Umrichter Sinamics S120 ermöglicht es außerdem, Gruppenantriebe<br />

mit hohem Gleichlauf zu realisieren.<br />

www.siemens.com<br />

Drehmomentspektrum vervierfacht<br />

Bis zu 120 000 Nm Drehmoment<br />

überträgt die Auma Drehgetriebebaureihe<br />

GHT auf eine Industriearmatur.<br />

Stellt der größte Auma Drehantrieb der<br />

Baureihe SA ein maximales Drehmoment<br />

von 32 000 Nm bereit, vervierfacht<br />

sich der Drehmomentbereich nahezu,<br />

wenn die Drehantriebe mit den neuen<br />

GHT Drehgetrieben kombiniert werden.<br />

Einsatzfälle liegen dort, wo großdimensionale<br />

Schieber automatisiert werden<br />

müssen, z. B. in der Schwerölverkokung<br />

oder im Stahlwasserbau. Ausgestattet<br />

mit einer entsprechenden Abtriebsform können die Getriebe<br />

hohe Axialkräfte aufnehmen, d. h. das Gewicht von schweren<br />

Schieberplatten tragen. Die Getriebe sind in den vier Baugrößen<br />

GHT 320.3 (32 000 Nm), GHT 500.3 (50 000 Nm), GHT 800.3<br />

(80 000 Nm) und GHT 1200.3 (120 000 Nm) lieferbar. Sie sind in<br />

der hohen Schutzart IP68 ausgeführt und für Umgebungstemperaturen<br />

von – 40 °C bis + 120 °C geeignet.<br />

www.auma.com<br />

Bewegungsabläufe mit höchster Präzision<br />

und Agilität<br />

Nord Drivesystems zeigte auf der<br />

diesjährigen Hannover Messe<br />

hochdynamische Antriebsperformance<br />

an einem Simulator: Ein<br />

System aus Asynchronmotor,<br />

Kegelradgetriebe und dezentralem<br />

Frequenzumrichter der Serie SK 200E<br />

demonstrierte Bewegungsabläufe mit höchster Präzision und<br />

Agilität. Servoanwendungen wie dieser Simulator sind mit solchen<br />

intelligenten Lösungen kosteneffizient realisierbar. Die Umrichter<br />

mit integrierter SPS unterstützen antriebsnahe Funktionen nach<br />

IEC 61131. Sie eignen sich auch für Sicherheitsanwendungen und<br />

bieten komplexe Funktionen von Gleichlauf und koordiniertem<br />

Mehrachsbetrieb bis zur fliegenden Säge. Ein weiterer Modellaufbau<br />

veranschaulichte flexible mechatronische Komplettlösungen speziell<br />

für Positionieraufgaben in der Intralogistik – mit berührungslosem<br />

und lückenlosem Aufstauen von Gütern und optimalem Zusammenspiel<br />

von Horizontalförderern und Hubwerken.<br />

www.nord.com


Lufttechnische Lösungen für einen<br />

großen Leistungsbereich<br />

Der Ventilatorenhersteller Elektror Airsystems GmbH präsentierte<br />

auf der diesjährigen Comvac ein umfangreiches Produktsortiment<br />

für einen breiten lufttechnischen Bereich und nahezu jede<br />

Anwendung. Unter dem Motto „Großes Leistungsprogramm für<br />

nahezu jeden lufttechnischen Bereich“ wurden neben großen und<br />

kleinen Ventilatoren aus dem Nieder-, Mittel- und Hochdruckprogramm<br />

auch die besonders leistungsstarken ein- und zweistufigen<br />

Seitenkanalverdichter auf dem rund 90 m² großem Eckstand dem<br />

Besucher näher gebracht. Besonderes Highlight auf dem Stand<br />

war ein großvolumiger Radial-Mitteldruckventilator vom<br />

Typ CFM1 650. Der fast mannshohe und über 500 kg schwere<br />

Ventilator mit einem<br />

Wirkungsgrad von<br />

bis zu 91 % war<br />

zudem mit zahlreichen<br />

Überwachungs-<br />

und<br />

Steuerungsmodulen<br />

ausgestattet. Der<br />

Ventilator aus der<br />

Kategorie „mittelgroß“<br />

wartete zudem<br />

mit einer entsprechenden Gehäuseisolierung auf. Durch die<br />

Verwendung unterschiedlicher Materialien wie Aluminiumguss,<br />

Stahl und Edelstahl deckt das Produktprogramm des Industrieventilatoren-Herstellers<br />

einen großen Einsatzbereich in<br />

Anwendungen unterschiedlichster Branchen ab. Mit Drücken von<br />

bis zu 35 000 Pa und Volumenströmen von bis zu 600 000 m/h<br />

ermöglichen die größtenteils kompakten und effizienten Geräte<br />

somit einen Einsatz in einem großen lufttechnischen Bereich.<br />

Produktförderung<br />

Schonende, gleichmäßige<br />

Förderung, dabei abriebfrei für<br />

höchste Produktsicherheit<br />

Kompakte Jung Schraubenspindelpumpe<br />

für fließfähige Förderprodukte<br />

Flexibler Einsatz –<br />

maximale Effizienz:<br />

Produktschonende Förderung plus CIP<br />

mit nur einer Pumpe!<br />

CIP-Reinigung<br />

Bewährte HYGHSPIN-<br />

Technologie: keine<br />

zusätzliche Pumpe<br />

für die CIP-Reinigung<br />

nötig<br />

www.elektror.de<br />

Auch größere Mengen ölfrei verdichten<br />

Die Kolbenkompressoren-<br />

Baureihen von Sera findet<br />

überall dort ihren Einsatz, wo<br />

Produktionsprozesse größere<br />

Mengen absolut ölfreien Gases<br />

erfordern, wie zum Beispiel in<br />

der der Petrochemie (Umfüllen,<br />

Kreisgas) und der<br />

Energiebranche (H 2<br />

-Speicherung).<br />

Aber auch Biogas-<br />

Anwendungen und die<br />

CO 2<br />

-Rückgewinnung in Brauereien und der Getränke- sowie<br />

Lebensmittelindustrie weisen ein vergleichbares Anforderungsspektrum<br />

an die Maschinen auf. Der spezielle Aufbau der<br />

Kompressoren stellt sicher, dass kein Öl in den Bereich des<br />

Kolbenraumes bzw. unmittelbar dahinter gelangen kann. Der<br />

Raum hinter dem Kolben kann abhängig von der Gasart mit<br />

unterschiedlichsten Dichtungspackungen ausgerüstet werden.<br />

Die ein- bis dreistufigen Maschinen (einfach und doppelt<br />

wirkende Kolben) decken aktuell einen Druckbereich bis max.<br />

85 bar ab. Förderströme von 1000 Nm3/h und mehr sind schon<br />

bei relativ niedrigen Ansaugdrücken möglich. Die Kolbenkompressoren-Baureihe<br />

ist mit allem erforderlichen Zubehör<br />

ausgerüstet. Das gilt sowohl für unkritische, als auch für<br />

Anwendungen in explosionsgefährdeten Bereichen.<br />

www.sera-web.com<br />

Für fließfähige Produkte<br />

Flexible Bauweise<br />

Erhältlich in Blockbauweise<br />

oder mit freiem Wellenende<br />

02-11<br />

TYPE EL - CLASS I<br />

MARCH 2010<br />

Bestens bewährt<br />

in den Branchen:<br />

● Lebensmittel-Herstellung<br />

● Getränke-Herstellung<br />

● Pharmazeutische Industrie<br />

● Kosmetik-Industrie<br />

● Chemische Industrie<br />

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auf der Achema: 15.–19.6.<strong>2015</strong><br />

Halle 8 · Stand F 27<br />

Jung Process Systems GmbH<br />

Telefon: +49 4101 7958-140<br />

info@jung-process-systems.de<br />

jung-process-systems.de<br />

hygienisch · schonend · wirtschaftlich


Sebastian Harbig<br />

Es gibt Messstellen, die haben<br />

es in sich. So war auch die<br />

Ausgangssituation an einer<br />

Kolonne am Bayernoil-<br />

Standort Neustadt, bevor ein<br />

neuer Vibrationsgrenzschalter<br />

zum Einsatz kam.<br />

Ruhe an der Messstelle<br />

Vibrationsgrenzschalter als Hochalarm in einer<br />

Mitteldestillatanlage<br />

Die Mitteldestillatanlage am Bayernoil-<br />

Standort Neustadt hat schon einige Jahre<br />

auf dem Buckel und bereits viele Messverfahren<br />

im Laufe der Zeit kennen gelernt.<br />

Dennoch ist sie ein zuverlässiger Produzent<br />

für Diesel, der unmittelbar an die umliegenden<br />

Tankstellen geliefert wird. „Natürlich<br />

ist die Kolonne immer wieder erneuert<br />

und optimiert worden, aber der Kern<br />

stammt tatsächlich von 1964“, erklärt Stefan<br />

Meier, Instandhaltungsplaner für die Messund<br />

Regeltechnik bei Bayernoil am Standort<br />

Neustadt.<br />

Zusammen mit dem zweiten Betriebsteil<br />

Vohburg werden hier aus rund 10,3 Mio. t<br />

Rohöl pro Jahr hochwertige Produkte wie<br />

Autor: Sebastian Harbig, Vega Grieshaber KG,<br />

Schiltach<br />

Flüssiggase, Kraftstoffe, Benzine, Jet, Diesel,<br />

Heizöl und Bitumen erzeugt. Beide Betriebsteile<br />

arbeiten wie eine Raffinerie, die<br />

die größte im bayrischen Raum ist. Dafür<br />

sind sie über elf Pipelines miteinander verbunden.<br />

Transportiert werden darin unter<br />

anderem Benzin, Gasölkomponenten und<br />

Fertigprodukte. Die Bayernoil Raffineriegesellschaft<br />

mbH ist ein Raffinerieverbund<br />

der Varo Energy (45 %), Ruhr Oel GmbH<br />

(25 %), Eni Deutschland GmbH (20 %) und<br />

BP Europa SE (10 %).<br />

Abgesehen von den Äußerlichkeiten wurde<br />

die Kolonne immer wieder an neue<br />

Fahrweisen angepasst, da die Kapazität von<br />

Jahr zu Jahr gestiegen ist oder auch neue gesetzliche<br />

Auflagen dies erforderten. Gleich<br />

geblieben sind die extremen Prozessbedingungen,<br />

wie zum Beispiel Temperaturen bis<br />

zu 350 °C, die so manches Messgerät an seine<br />

Grenzen gebracht haben. „Es ist ausge-<br />

sprochen wichtig, ein Messgerät auszuwählen,<br />

das zuverlässig arbeitet“, nennt Andreas<br />

Zuleger, ebenfalls Instandhaltungsplaner<br />

für Mess- und Regeltechnik und Kollege<br />

von Meier, die Prozessanforderungen.<br />

Schließlich liegt die Verfügbarkeit der Anlagen<br />

bei fast 99 % – ein Ausfall eines der<br />

Messgeräte ist damit keine Option. Vor allem<br />

vor dem Hintergrund, dass man an viele<br />

Messstellen, etwa für eine Reparatur oder<br />

einen Austausch, erst gar nicht heran<br />

kommt. „Wir haben zwei Prozessfelder, die<br />

wir abwechselnd alle sechs Jahre in die<br />

Groß-Revision schicken“, nennt Meier das<br />

Zeitfenster, das ihnen für Instandhaltungsarbeiten<br />

bleibt.<br />

Der Problemlöser<br />

Die Messstelle, an der nun der Vegaswing<br />

66 eingesetzt wird, war eine echte Problem-<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


TITEL<br />

I MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

stelle. Der Vibrationsgrenzschalter wird als<br />

Hochalarm eingesetzt. „Der Druck mit<br />

6,5 bar ist hier im Sumpfbereich der Kolonne<br />

gar nicht mal so hoch, aber die Temperaturen<br />

liegen in der Regel zwischen 240 und<br />

260 °C, unter Umständen auch einmal höher“,<br />

beschreibt Meier die Anwendung. „Im<br />

Schnitt haben wir alle zwei Jahre ein neues<br />

Messgerät eingebaut, aber kein Sensor hat<br />

dauerhaft durchgehalten.“ Als der neue Vegaswing<br />

66 auf den Markt kam, wurden daher<br />

die Instandhaltungsprofis hellhörig. Bei<br />

sehr hohen oder sehr niedrigen Temperaturen<br />

hatten die Anwender bei der Grenzstanderfassung<br />

bisher wenige Optionen. Viele<br />

Anwender griffen dann auf Mess prinzipien<br />

der kontinuierlichen Füllstandmessung zurück.<br />

Bei Bayernoil wurde dagegen zuletzt<br />

ein thermischer Sensor eingesetzt.<br />

Seit Anfang 2013 gibt es in der<br />

Grenzstand erfassung bei sehr hohen oder<br />

auch sehr tiefen Temperaturen eine weitere<br />

Option. Dabei ist das Messprinzip nicht<br />

neu. Die bisherigen Vibrationsgrenzschalter<br />

stießen jedoch an ihre Grenzen, sobald<br />

die Temperaturen über 250 °C stiegen oder<br />

in extrem tiefe Bereiche sanken. Hintergrund<br />

ist, dass der Antrieb, der die Schwinggabel<br />

in einer bestimmten Frequenz anregt,<br />

auf der Piezotechnik basiert und diese wiederum<br />

ist für solche extremen Temperaturen<br />

nicht ausgelegt. Allerdings werden diese<br />

Geräte gerade wegen ihrer Einfachheit<br />

und Zuverlässigkeit geschätzt.<br />

Mit der Entwicklung des neuen Vegaswing<br />

66 wurde nun dieser Antrieb neu konzipiert.<br />

Der patentierte induktive Antrieb<br />

schafft es mühelos, die Schwinggabel selbst<br />

unter extremen Temperaturbedingungen<br />

anzuregen. Für den Anwender bedeutet<br />

dies, dass er weiter die Vorteile der einfachen<br />

Handhabung des Vibrationsgrenzschalters<br />

nutzen kann, aber trotzdem ein<br />

erweiterter Anwendungsbereich von –196<br />

bis +450 °C sowie ein Druckbereich von –1<br />

bis +160 bar zur Verfügung steht.<br />

Einbauen, anschließen, fertig<br />

01 Das Sensorelement im Vibrationsgrenzschalter<br />

wird kontinuierlich überwacht<br />

02 Die Temperaturen im Sumpfbereich der Kolonne<br />

liegen in der Regel zwischen 240 und 260 °C<br />

Obwohl bis dahin kaum Vibrationsgrenzschalter<br />

von Vega eingesetzt wurden, war es<br />

dem Instandhaltungsteam klar, dass der Vegaswing<br />

66 die Lösung für die schwierige<br />

Messstelle sein musste. Von Vorteil ist, dass<br />

sich das Gerät selbst überwacht und jederzeit<br />

eine Funktionsprüfung angestoßen<br />

werden kann, um zu überprüfen, ob der<br />

Sensor in Ordnung ist. Beispielsweise würde<br />

eine Korrosion an der Gabel sofort gemeldet<br />

werden. Die Funktionsprüfung erfolgt<br />

einfach per Tastendruck. Zudem ist<br />

der Sensor SIL2-qualifiziert und homogen<br />

redundant bis SIL3 einsetzbar.<br />

Man zögerte also nicht lange und baute<br />

das Messgerät ein, da die Anlage auf eine<br />

Temperatur von 350 °C ausgelegt ist. Und ab<br />

da wurde aus der Problem-Messstelle eine<br />

Messstelle unter vielen am Standort. „Einbauen,<br />

anschließen und fertig“, beschreibt<br />

Meier kurz und knapp die problemlose Inbetriebnahme.<br />

Generell haben die Anforderungen an die<br />

Mess- und Regeltechnik, insbesondere die<br />

Überwachungsaufgaben, in den vergangenen<br />

zehn Jahren maßgeblich zugenommen<br />

und sich durch SIL-Aspekte deutlich verändert.<br />

„Man kann schon sagen, dass an einer<br />

Messstelle, die früher einen Sensor aufwies,<br />

heute eher zwei bis drei im Einsatz sind“, so<br />

die Erfahrung von Meier. Damit ist aber<br />

auch die Zielrichtung der Instandhaltung<br />

klar. „Die Auswahl der Messgeräte ist ganz<br />

entscheidend. Je länger ein Messgerät diesen<br />

extremen Bedingungen standhält, desto<br />

besser. Unser Wartungskonzept ist ganz<br />

klar danach ausgelegt“, so Zuleger.<br />

Insgesamt ist die Wartung bezogen auf<br />

das einzelne Messgerät jedoch deutlich<br />

zurückgegangen. „Man sieht diese Entwicklung<br />

auch am Vegaswing 66. Bisher<br />

waren aufwändige Prüfaufbauten für die<br />

Inbetriebnahme und die Funktionsprüfung<br />

nötig. Bei mechanischen Messsystemen<br />

zum Beispiel musste man schließlich<br />

die Geräte einbauen, anfahren, Druck hineingeben<br />

etc. Dagegen dauert die Funktionsprüfung<br />

beim Vegaswing gerade mal<br />

sechs Sekunden.“<br />

Gunst der Stunde genutzt<br />

Inzwischen ist bereits ein zweiter Vegaswing<br />

66 als Tiefalarm im Einsatz. Diesen baute<br />

man im Zuge der Groß-Revision im Frühjahr<br />

des letzten Jahres ein. Während des Anlagenstillstandes<br />

werden insgesamt ca. 4000<br />

verschiedene Armaturen und Apparate<br />

überprüft bzw. repariert. „Wir haben die<br />

Gunst der Stunde genutzt und das Messgerät<br />

während der Groß-Revision eingebaut. Trotz<br />

der kurzfristigen Bestellung und Lieferung<br />

hat alles reibungslos funktioniert“, lobte Meier<br />

die gute Zusammenarbeit mit Vega.<br />

Und auch die Vegaswing-66-Messgeräte<br />

Nummer 3 bis 5 sind bereits installiert. Diese<br />

kommen in einer Dampftrommel zur<br />

Meldung von Hoch-, Höchst- und Tiefstalarm<br />

zum Einsatz.<br />

Mit dem neuen Vibrationsgrenzschalter<br />

beweist Vega, dass extreme Umgebungsbedingungen<br />

nicht unbedingt komplizierte<br />

Messverfahren nach sich ziehen müssen.<br />

Dank der abgleichfreien Inbetriebnahme<br />

und der kontinuierlichen Überwachung des<br />

Sensorelements wird die Detektion von<br />

Grenzständen auch in<br />

heißen Umgebungen<br />

ganz einfach. „Der Vegaswing<br />

66 ist wirklich<br />

das Maß aller Dinge“, so<br />

Zuleger abschließend.<br />

www.vega.com<br />

VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong> 37


Transparente und sichere Prozesse<br />

Software unterstützt Arbeitssicherheit in der Chemieindustrie<br />

Natalja Stseglova<br />

Nach Angaben des Verbandes der<br />

Chemischen Industrie (VCI) fällt es<br />

dem Chemiestandort Deutschland<br />

immer schwieriger, im globalen<br />

Wettbewerb leistungsfähig zu<br />

bleiben. Wie kann die Branche ihre<br />

eigene Wettbewerbsfähigkeit<br />

langfristig sichern? Ein mittelständische<br />

Chemieunternehmen hat<br />

sich mit einer webbasierten<br />

Software, die betriebsinterne<br />

Prozesse sowie den Schutz von<br />

Mensch und Umwelt sicher steuert,<br />

fit für die Zukunft gemacht.<br />

Autorin: Natalja Stseglova, EcoIntense GmbH,<br />

Berlin<br />

Im Chemiepark Marl im nördlichen Ruhrgebiet<br />

beschäftigt die ISP Marl GmbH<br />

rund 250 Mitarbeiter. Als Tochterfirma des<br />

amerikanischen Chemieunternehmens<br />

Ashland Inc., USA, unterhält die Gesellschaft<br />

die größte Produktionsstätte der ISP<br />

(International Specialty Products Inc.) außerhalb<br />

der Vereinigten Staaten. Auf dem<br />

40 000 qm großen Betriebsgelände betreibt<br />

das moderne Chemiewerk zwei Produktionsstraßen<br />

für die Herstellung von Spezial-,<br />

Filter- und Industriechemikalien. In der<br />

Acetylenanlage wird der Rohstoff Acetylen,<br />

der früher für die Produktion von Kautschuk<br />

und PVC eingesetzt wurde, erzeugt<br />

und anschließend über Rohrleitungen zur<br />

Butandiolanlage transportiert. Dort werden<br />

chemische Stoffe wie Formaldehyd, Butandiol<br />

und Tetrahydrofuran hergestellt, die ihre<br />

Anwendung in den Produkten der weiterverarbeitenden<br />

chemischen Industrie finden.<br />

Im Umgang mit so unterschiedlichen<br />

Chemikalien haben Arbeitsschutz, Anlagensicherheit<br />

und Umweltschutz oberste Priorität.<br />

Daher schloss sich die ISP Marl der<br />

Responsible-Care-Initiative des VCI an, die<br />

für die ständige Verbesserung von Sicherheit<br />

sowie Gesundheits- und Umweltschutz<br />

steht. Zudem ist das Umweltmanagementsystem<br />

des Unternehmens nach der internationalen<br />

Norm ISO 14001 und nach der<br />

EMAS-Verordnung (Öko-Audit-Verordnung)<br />

zertifiziert. Im Rahmen des Qualitätsmanagements<br />

nach ISO 9001 sucht das<br />

Unternehmen ständig nach Lösungen, die<br />

seine Prozesse in den Bereichen Qualität,<br />

Umweltschutz und Sicherheit langfristig<br />

weiter verbessern.<br />

Software as a Service<br />

Bei den Zertifizierungen der Qualitäts- und<br />

Umweltmanagementsysteme war die ISP<br />

Marl zwar erfolgreich, doch dem Unternehmen<br />

selbst fehlte eine klare Struktur in der<br />

eigenen Dokumentation. Das hausinterne<br />

System auf Access-Basis war zu kompliziert,<br />

unübersichtlich und konnte den wachsenden<br />

Ansprüchen von Auditoren nicht mehr länger<br />

gerecht werden. Aus diesem Grunde<br />

führte das Unternehmen 2012 eine spezielle<br />

Online-Software ein, mit der alle Kennzahlen<br />

aus Arbeitssicherheit und Umweltmanagement<br />

zentral erfasst, ausgewertet und<br />

gespeichert werden. „Mit EcoWebDesk bekamen<br />

wir ein zentrales und stabiles Tool,<br />

in dem alle Daten klar und einfach strukturiert<br />

sind und bei dem alle Dokumente sys-<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

tematisch verwaltet werden“, so Maik Große-Beck,<br />

Sicherheitsfachkraft und Umweltbetriebsprüfer<br />

bei der ISP Marl.<br />

Die webbasierte Software EcoWebDesk ist<br />

ein Managementsystem für sämtliche Themen<br />

von Health, Safety and Environment<br />

(HSE). Dank des modularen Aufbaus ist eine<br />

individuelle Zusammenstellung von benötigten<br />

Fachmodulen jederzeit möglich.<br />

So hatte die ISP Marl zu Beginn den Fokus<br />

auf die Software-Module Arbeitssicherheit,<br />

Auditmanagement und Gefahrstoffmanagement<br />

gelegt. Als „Software as a Service“<br />

(SaaS) ist das System somit besonders<br />

flexibel und passt sich an jede Unternehmensform<br />

gezielt an. Lediglich ein handelsüblicher<br />

Internet-Browser ist für den Start<br />

der Software notwendig, damit der Anwender<br />

ortsunabhängig und zu jeder Zeit arbeiten<br />

kann. Zudem werden bei der SaaS-Variante<br />

keine hohen Anfangsinvestitionen getätigt<br />

und die zusätzlichen Kosten für Administration<br />

und Systemspezialisten<br />

entfallen ganz.<br />

Datenmanagement mit Struktur<br />

Im Tanklager der Butandiolanlage werden die<br />

Chemikalien bis zum Abtransport gespeichert<br />

Das Software-Grundsystem bildet die Basis für<br />

den betrieblichen Arbeits- und Umweltschutz<br />

sowie alle weiteren Fachmodule. Bei der<br />

ISP Marl sind dort alle Standorte, Betriebsmittel,<br />

Organisationseinheiten, Personen und<br />

Stellen detailliert abgebildet. Zwischen den<br />

einzelnen Informationen sind sinnvolle Querverbindungen<br />

hergestellt, die stets transparent<br />

und aktuell bleiben. Somit werden Redundanzen<br />

und Mehrfachbearbeitungen, die oft<br />

die Arbeit vieler Fachkräfte unnötig erschweren,<br />

aus dem Weg geräumt. Anhand einer<br />

persönlichen Übersicht kann sich jeder Benutzer<br />

die anstehenden Maßnahmen, in die<br />

er selbst involviert ist, samt Termin und Umsetzungsfortschritt<br />

anzeigen lassen. Durch<br />

das automatische Erinnerungsmanagement<br />

werden Anwender auf ihre Termine und Aufgaben<br />

per E-Mail hingewiesen, sodass keine<br />

Frist versäumt wird.<br />

Über die integrierte Dokumentenverwaltung<br />

wird sichergestellt, dass jeder Mitarbeiter<br />

immer auf die aktuellste Version von<br />

Unterlagen zugreift. Dank der automatischen<br />

Archivierung und Versionierung bleiben<br />

jedoch Änderungen langfristig nachvollziehbar.<br />

Alle Zugriffe werden dabei über<br />

eine moderne Berechtigungsverwaltung<br />

gesteuert, damit für die beteiligten Personen<br />

genau die Daten und Bereiche zugänglich<br />

sind, die sie benötigen. Auf diese Weise<br />

sind Umweltbeauftragte, Sicherheitsfachkräfte,<br />

Geschäftsleitung und sogar externe<br />

Mitarbeiter aufgabengerecht eingebunden.<br />

Wie ernst der Softwarehersteller<br />

EcoIntense GmbH mit Datenschutz und Sicherheit<br />

dabei umgeht, bestätigte der<br />

Bundes verband IT-Mittelstand e. V. (BIT-<br />

Mi) mit den Zertifizierungen „Software<br />

hosted in Germany“ und „Software made<br />

in Germany“. Von der Dekra Certification<br />

GmbH wurde zudem die Normkonformität<br />

von Eco WebDesk zu OHSAS 18001,<br />

ISO 14001 und 50001 bestätigt.<br />

Audits und Gefahren im Griff<br />

Alle Audits für Qualitäts- und Umweltzertifizierung<br />

koordiniert die ISP Marl im Modul<br />

Auditmanagement. Die Programme und<br />

Ziele werden in der Software übersichtlich<br />

abgebildet, die Auditteilnehmer sind per<br />

Mausklick registriert und rechtzeitig per E-<br />

Mail informiert. Umfangreiche Auswertungsmöglichkeiten<br />

erlauben es, die Korrekturmaßnahmen<br />

direkt abzuleiten und<br />

Auditberichte inklusive aller Fragen, Bewertungen<br />

und Bilder schnell zu erzeugen.<br />

Für Arbeitsbereiche, Betriebsmittel und<br />

Tätigkeiten erstellt das Chemieunternehmen<br />

jetzt einheitliche Gefährdungsbeurteilungen<br />

und Betriebsanweisungen samt Angaben<br />

zu Schutzmaßnahmen, Erste Hilfe,<br />

Gefahren und Entsorgung. Diese Dokumente<br />

sind im Fachmodul Arbeitssicherheit immer<br />

aktuell und dank dem standardisierten<br />

Vorgehen einfach zu pflegen. Das spart Zeit<br />

und Geld. Seit der Einführung von EcoWeb-<br />

Desk konnten zudem Synergien zwischen<br />

den beiden Standortanlagen erzielt werden,<br />

vor allem Gefährdungsbeurteilungen zu Gefahrstoffen<br />

werden jetzt zwischen den beiden<br />

Produktionsstätten viel besser koordiniert.<br />

So muss nicht jede<br />

Maßnahme für jeden<br />

Standort neu<br />

erfunden werden.<br />

Fotos: ISP Marl GmbH<br />

www.ecointense.de


Alles im Blick<br />

Mehr Effizienz bei der Herstellung von Reaktionsharz-Systemen<br />

Michael Jungeblut<br />

Optimale Automatisierungslösungen<br />

steigern die Effizienz von<br />

Produktionsprozessen in hohem<br />

Maße und gleichzeitig die<br />

Leistungsfähigkeit von Anlagen<br />

und Maschinen. Insbesondere bei<br />

der Bewältigung komplexer<br />

Abläufe kommt der Automatisierung<br />

eine wichtige Aufgabe zu.<br />

Autor: Michael Jungeblut, Marketing/PR, Schulz<br />

Systemtechnik GmbH, Visbek<br />

Bei verfahrenstechnischen Aufgaben ist<br />

penibelste Genauigkeit gefragt. Drücke,<br />

Temperaturen, Mengen, Wartezeiten, Geschwindigkeiten<br />

sind nur einige Parameter,<br />

die stimmen müssen. Kleinste Abweichungen<br />

können fatale Folgen haben und eine<br />

ganze Produktionscharge ruinieren.<br />

Die im niedersächsischen Visbek ansässige<br />

Schulz Systemtechnik GmbH beschäftigt<br />

sich seit vielen Jahren mit der automatischen<br />

Steuerung industrieller Produktionsvorgänge.<br />

Vom firmeneigenen Prozessleitsystem<br />

über die Steuerungstechnik bis zur<br />

Verkabelung bietet das Unternehmen alles<br />

für optimale Arbeitsabläufe. Know-how, auf<br />

das auch ein namhafter Hersteller von Flüssigkunststoffen<br />

setzt.<br />

Diese Spezialkunstharze zeichnen sich<br />

durch besonders kurze Aushärtungszeiten<br />

aus. Sie finden Verwendung im Industriefußbodenbau,<br />

in der Kanalisierung, in<br />

der Beschichtung bzw. Abdichtung von<br />

Parkdecks, Brückenbauwerken, Eisenbahntrassen,<br />

Dächern, Balkonen, Wasserrückhaltebecken<br />

und vielem mehr. Durch die<br />

kurzen Aushärtungszeiten können viele Arbeiten<br />

ohne Betriebsunterbrechung erle-<br />

digt werden. Ein neuer Fußboden über<br />

Nacht – zudem fugenlos, hoch belastbar,<br />

abriebfest, reinigungsfreundlich, hygienisch<br />

und rutschhemmend – kein Problem.<br />

Hohe Flexibilität<br />

Das Unternehmen entwickelt die Produkte<br />

auf Basis von Acrylaten. Die Besonderheit<br />

liegt in der schnellen Aushärtungszeit von<br />

etwa einer Stunde auch bei Temperaturen<br />

weit unter 0 °C. Außerdem gelang es, die<br />

spezielle Rezeptur noch weiter zu entwickeln,<br />

sodass die Produkte eine gute Kälteflexibilität<br />

und sehr gute Rissüberbrückungseigenschaften<br />

besitzen.<br />

Aufgrund der relativ seltenen Rezeptur<br />

entwickelte sich der Flüssigkunststoff-Produzent<br />

zu einem führenden Hersteller und<br />

exportiert seine Produkte heute weltweit.<br />

Infolge der großen Nachfrage stießen die<br />

Produktionskapazitäten des Kunstharzherstellers<br />

an ihre Grenzen. Die Lösung: eine<br />

komplett neue Produktionsstätte – mit weitgehend<br />

automatischer Fertigung nach den<br />

höchsten Standards in Bezug auf Produktqualität,<br />

Sicherheit und Umweltschutz.<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Für die Umsetzung dieser Aufgabe beauftragte<br />

das Unternehmen Schulz Systemtechnik.<br />

Die Automatisierungsspezialisten<br />

sollten in der Halle einerseits für die erforderliche<br />

elektrotechnische Infrastruktur<br />

sorgen, andererseits die komplette Produktion<br />

automatisieren und auf ein industrielles<br />

Niveau bringen. „Dazu haben wir im<br />

neuen Gebäudekomplex zunächst alles für<br />

die Energieversorgung vorbereitet, dann<br />

das Daten- und Netzwerksystem aufgebaut<br />

sowie die Beleuchtungstechnik installiert“,<br />

erzählt Michael Pöhlking, der bei Schulz<br />

das Automatisierungsprojekt leitet. „Die<br />

Ansteuerung der komplexen Produktionstechnik<br />

funktioniert über diverse Schaltanlagen.<br />

Diese haben wir explosionsgeschützt<br />

für die Ex-Zone 2 ausgeführt.“ Explosionsgeschützte<br />

Schaltschränke stammen bei<br />

Schulz Systemtechnik aus eigener Herstellung.<br />

Maßgeschneiderte Lösungen<br />

Nachdem die neue Halle fertig war, ging es<br />

an die Produktionstechnik. Bei der Entwicklung<br />

der Anlagen zog der Kunststoff-Hersteller<br />

die Visbeker frühzeitig zum Engineering-<br />

Prozess hinzu. Das ist wichtig, damit die<br />

komplexe <strong>Verfahrenstechnik</strong> auch von der<br />

steuerungstechnischen Seite her funktioniert.<br />

Ob bei Dosier- und Mischprozessen,<br />

Regelungsanwendungen oder dem Umgang<br />

mit Temperaturen, Drücken, Gewichten und<br />

der Bewältigung von Groß- und Kleinstmengen.<br />

„Unser Vorteil ist der umfangreiche Erfahrungsschatz<br />

in diesem Bereich. Deshalb<br />

können wir uns zügig in die komplexesten<br />

verfahrenstechnischen Aufgaben hineindenken<br />

und maßgeschneiderte sowie wirtschaftliche<br />

Lösungen bieten“, so Pöhlking.<br />

Im Detail hat Schulz die gesamte Prozesssteuerung<br />

bei der Herstellung der Kunstharze<br />

übernommen. Die Gesamtanlage besteht<br />

im Wesentlichen aus einem Rohstoff-<br />

Tanklager mit drei großen Behältern sowie<br />

der Produktionstechnik für die Herstellung<br />

der Reaktionsharz-Systeme. Die Rohstoffe<br />

gelangen je nach Produkt in einen Batch-<br />

Tank, wo sie mit anderen Roh- und Zusatzstoffen<br />

vermischt werden. Der Anlagenbediener<br />

stellt die individuellen Maschinenparameter<br />

entsprechend der Rezeptvorgaben<br />

aus dem Labor ein. Die genauen<br />

Ablaufschritte werden dann von der Steuerung<br />

übernommen. So entstehen durch<br />

Einsatz unterschiedlicher Rohstoffe und<br />

der Hinzugabe von bestimmten Additiven<br />

in einem ausgeklügelten Verfahren die unterschiedlichen<br />

Produkte.<br />

Fehlersichere Prozessoren<br />

In puncto Sicherheit setzt die neue Technik<br />

Maßstäbe. Neben der Ex-Ausführung funktioniert<br />

sie über SPS-Steuerungen mit fehlersicheren<br />

Prozessoren. Das ermöglicht eine<br />

dezentrale Automatisierung. Vorteil: der<br />

Verdrahtungsaufwand ist wesentlich geringer<br />

und Service- und Wartungsaufwand<br />

werden reduziert. Zudem wird Platz im<br />

elektrischen Schaltraum eingespart.<br />

Der komplette Herstellungsprozess von<br />

der Rohstoffannahme über die Verarbeitung<br />

bis zur Abfüllung funktioniert automatisch.<br />

In Planung ist ein übergeordnetes<br />

Prozessleitsystem. „Damit kommen alle<br />

Vorteile der Automation zur Anwendung“,<br />

sagt Stefan Hitz, Schulz Abteilungsleiter für<br />

Industrieautomation. „Ein Prozessleitsystem<br />

regelt und überwacht alle Abläufe zusammenhängend<br />

und kontrolliert die Einhaltung<br />

aller Prozessschritte, Mengen und<br />

Reihenfolgen. Dies stellt ein in der Leitsoftware<br />

hinterlegtes Rezeptmanagementsystem<br />

sicher.“<br />

Die komplexe Steuerungstechnik für die<br />

Produktion ist in verschiedenen Schaltanlagen<br />

untergebracht<br />

Für den jeweiligen Anlagenbediener erleichtert<br />

sich somit die tägliche Arbeit. Er<br />

übernimmt lediglich die Kontrolle und<br />

greift bei Bedarf korrigierend ein. Die Prozessleittechnik<br />

behält alles „im Auge“: Sie<br />

erfasst vollautomatisch alle Produktionsdaten<br />

und bereitet sie übersichtlich auf. Auch<br />

Handzugaben werden dabei berücksichtigt.<br />

Wichtig für Rückverfolgbarkeit und Qualitätsmanagement,<br />

da jedes Ereignis einer<br />

Produktionscharge zugewiesen kann. Zudem<br />

profitiert die Unternehmensleitung<br />

von diesen Informationen, um Produktionsabläufe<br />

zu optimieren und Stillstandzeiten<br />

zu minimieren.<br />

So ist der Spezialkunstharz-Hersteller<br />

auch mit der Zusammenarbeit mit Schulz<br />

Systemtechnik sehr zufrieden. „Mit den Visbekern<br />

haben wir einen äußerst kompetenten<br />

Partner für alle Automatisierungsfragen<br />

speziell für unsere Branche“, zieht die Geschäftsleitung<br />

als Fazit.<br />

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VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong> 41


Im Industriealltag erprobt<br />

Elementaranalysatoren zur Überwachung der Produktqualität<br />

Bei Produkt- und Prozessqualität,<br />

Arbeitssicherheit und<br />

Umweltschutz gelten beim<br />

Chemiekonzern Dow hohe<br />

Standards. Um diesen gerecht<br />

zu werden, setzt das<br />

Unternehmen auf hochpräzise<br />

Analysenmesstechnik. Sowohl<br />

bei der Überwachung der<br />

Produktqualität als auch der<br />

Kontrolle der umweltrelevanten<br />

Parameter sorgen die<br />

Analysatoren im Labor für die<br />

nötige Sicherheit und Einhaltung<br />

der Grenzwerte.<br />

Seit rund 15 Jahren setzt der global agierende<br />

Chemiekonzern The Dow Chemical<br />

Company (Dow) auf die Geräte der Analytik<br />

Jena AG. Das 1897 gegründete Unternehmen<br />

ist einer der weltweit führenden Hersteller<br />

von Basis- und Spezialchemikalien sowie<br />

Hochleistungswerkstoffen. Der US-amerikanische<br />

Konzern mit Sitz in Midland/Michigan<br />

zählt zu den zehn größten US-Firmen in<br />

Deutschland. Seit 1995 ist Dow auch in der<br />

mitteldeutschen Region präsent und schreibt<br />

an den Standorten Schkopau, Böhlen, Leuna<br />

und Teutschenthal die traditionsreiche<br />

Geschichte der Kunststoff- und Chemikalienherstellung<br />

fort.<br />

Für die Bestimmung wichtiger Elemente<br />

in Rohstoffen, Zwischen- und Endprodukten<br />

setzt das Chemieunternehmen u. a. den<br />

Elementaranalysator multi EA 5000 ein. Der<br />

Analysator kommt insbesondere bei der<br />

Ultraspurenanalyse von Stickstoff, Schwefel<br />

und Chlor in organischen Flüssigkeiten,<br />

viskosen und festen Stoffen sowie in Gasen<br />

und Flüssiggasen zum Einsatz. Zu den<br />

wichtigen Aufgaben zählt unter anderem<br />

die Schwefelanalytik in Erdölfolgeprodukten.<br />

Bei der Verbrennung dieser Produkte<br />

entstehen Schwefel- und Stickoxide, die zur<br />

Bildung des sauren Regens beitragen, der<br />

nicht nur Wälder schädigt, sondern auch<br />

Gesundheitsrisiken birgt. Deshalb gelten<br />

strenge Richtlinien bei der zulässigen Belastung<br />

mit Schwefelverbindungen.<br />

Heiße Messung<br />

Im Analysator wird die Probe in einem zweiphasigen<br />

Aufschlussprozess zunächst unter<br />

Schutzgasatmosphäre pyrolysiert und anschließend<br />

bei etwa 1000 °C im Sauerstoffstrom<br />

oxidiert. Dabei werden alle enthaltenen<br />

Schwefel-, Stickstoff- und Kohlenstoffverbindungen<br />

zu ihren gasförmigen Oxiden (SO 2<br />

,<br />

NO x<br />

, CO 2<br />

) umgesetzt. Diese werden anschließend<br />

mit einzelnen selektiven Detektoren erfasst<br />

und quantifiziert. Dabei kommen die<br />

UV-Fluoreszenz, die Chemolumineszenz und<br />

die Infrarotmessung zum Einsatz. Sind Halogenverbindungen<br />

in der zu untersuchenden<br />

Probe enthalten, werden diese im Verbrennungsprozess<br />

zu gasförmigen Halogenwasserstoffen<br />

(z. B. HCl) umgesetzt. Diese<br />

werden in eine Messzelle überführt, in der<br />

ein Titrationsprozess stattfindet.<br />

Der Analysator oxidiert alle Arten von Proben<br />

in einem Hochtemperaturofen gezielt<br />

und kontrolliert. Das Double-Furnace-<br />

Konzept erlaubt es dem Laborteam dabei,<br />

je nach Probenmatrix und Analysenziel<br />

zwischen dem vertikalen und dem horizontalen<br />

Verbrennungsmodus zu wählen. Der<br />

Umbau ist mit wenigen Handgriffen erledigt.<br />

Ein herkömmlicher Elementaranalysator<br />

bietet diesen Analysenkomfort nicht. Im<br />

horizontalen Modus wird die Probe vollautomatisch<br />

und kontrolliert in den Verbrennungsteil<br />

eingebracht. Dafür sorgt die<br />

Flammensensortechnologie.<br />

„Jede Probe wird vollständig und rückstandsfrei<br />

verbrannt. Das ist die beste Voraussetzung<br />

für zuverlässige Messergebnisse.<br />

Gleichzeitig sparen wir viel Zeit bei der<br />

Methodenentwicklung, denn dank des<br />

Flammensensors kann jede Probe in<br />

variab ler Menge ohne genaue Kenntnis ihrer<br />

Verbrennungscharakteristik einfach<br />

und schnell oxidiert werden“, sagt Peter<br />

Frenzel, Leiter Analytik und Qualitätsmanager<br />

bei Dow. Im vertikalen Ofenmodus<br />

lassen sich geringste Elementkonzentrationen<br />

am besten bestimmen. Bei der Ultra-<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

spurenanalytik von Schwefel stößt man<br />

erst bei fünf Parts per Billion (5 ppb) an die<br />

Grenze des nachweisbaren Gehaltes. „Wir<br />

sind also auch für die Zukunft bestens gerüstet,<br />

wenn es gilt, noch höhere Qualitätsanforderungen<br />

an unsere Produkte zu<br />

erfüllen“, so Frenzel.<br />

Zwei Parameter simultan<br />

01 Chlor-Analytik von Produkten mit<br />

einem Elementaranalysator<br />

Eine wichtige Säule bei der Einhaltung von<br />

Umweltschutzrichtlinien bei Dow ist der<br />

TOC-Analysator multi N/C 3100. Das Unternehmen<br />

nutzt das Analysensystem, um<br />

Ab wässer auf den Gehalt an Schadstoffen zu<br />

untersuchen. Wichtig bei der Kontrolle der<br />

Wassergüte sind vor allem zwei Parameter:<br />

einerseits die Belastung mit organischen<br />

Verunreinigungen, die über die Bestimmung<br />

des Summenparameters Total Organic<br />

Carbon (TOC) quantifiziert wird, andererseits<br />

die Belastung mit Nitraten, Nitriten,<br />

Ammoniumsalzen oder organischen Stickstoffverbindungen,<br />

die sich im gesamten gebundenen<br />

Stickstoffgehalt (TN b<br />

) widerspiegeln.<br />

Mit dem Gerät können beide Summenparameter<br />

einfach und schnell bestimmt<br />

werden.<br />

Die Wasserprobe wird in einen Hochtemperaturreaktor<br />

injiziert. Alle Kohlenstoffverbindungen<br />

werden in einer Sauerstoffatmosphäre<br />

bei ca. 800 °C rasch zu Kohlendioxid<br />

umgesetzt, ein Katalysator unterstützt die<br />

Oxidation. Das entstandene Kohlendioxid<br />

wird mithilfe eines nicht-dispersiven Infrarotdetektors<br />

(NDIR) erfasst und quantifiziert.<br />

Die in der Wasserprobe enthaltenen Stickstoffverbindungen<br />

werden bei der katalytischen<br />

Hochtemperaturoxidation zu<br />

Stickstoffmonoxid umgesetzt. Dieses wird<br />

mit hilfe des Chemolumineszenzverfahrens<br />

erfasst. Dabei können TOC und TN b<br />

simultan<br />

aus einer einzigen Injektion der Probe<br />

bestimmt werden. „Das Gerät ist zur Analyse<br />

aller Arten von Wasser bestens geeignet –<br />

vom Reinst- und Trinkwasser bis hin zum Industrieabwasser.<br />

Der Analysator ist robust<br />

und ein echtes Routinegerät“, erklärt Dr.<br />

Ralph Zimmer, Lead Analytical Manager im<br />

Dow-Werk Böhlen. Der Focus Radiation<br />

NDIR-Detektor, das Herzstück des Analysa-<br />

02 TOC-Analytik von Rohwasser<br />

und Kondensatwasser<br />

tors, ist bestens gegen Korrosion geschützt.<br />

Seine Langlebigkeit unterstreicht die Analytik<br />

Jena mit zehn Jahren Garantie.<br />

Damit das Messgerät im 24-Stunden-<br />

Betrieb zuverlässige Ergebnisse liefert, greifen<br />

Hard- und Software im Self-Check-<br />

System ineinander: Geprüft wird alles, vom<br />

Gasfluss bis zum Detektorstatus. So fallen<br />

Gaslecks oder Flussschwankungen sofort<br />

auf. Streuende Messwerte oder Minderbefunde<br />

sind ausgeschlossen. (kf)<br />

www.analytik-jena.de<br />

Bestens abgestimmt<br />

Endress+Hauser ist seit 2012 an der<br />

Analytik Jena AG beteiligt. Seit 2013<br />

kaufte das Schweizer Unternehmen<br />

weitere Anteile auf und hält inzwischen<br />

mehr als 85 % der Aktien. Bei<br />

der Frankfurter Wertpapierbörse<br />

wurde im September 2014 ein Antrag<br />

auf Widerruf der Zulassung der<br />

Aktien zum regulierten Markt,<br />

einschließlich der aktuellen Notierung<br />

im Prime Standard, gestellt.<br />

VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong> 43<br />

Spörl.indd 1 10.04.<strong>2015</strong> 11:07:18


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Unter rauesten Bedingungen einsetzbar<br />

Mikrowellenmesstechnik vereint Präzision mit Robustheit<br />

Karl-Heinz Theisen<br />

Präzises und permanentes Messen<br />

der Konzentration in Flüssigkeitsgemischen<br />

ist für die direkte Regelung<br />

vieler Prozesse im Produktionsablauf<br />

essenziell. Das gilt vor allem<br />

auch in der Lebensmittelindustrie.<br />

Autor: Karl-Heinz Theisen, Geschäftsführer,<br />

Promtec Theisen GmbH, Ettlingen<br />

Ungenaue Messwerte führen in der Lebensmittelindustrie<br />

zu Problemen im<br />

Prozessablauf oder können die Qualität des<br />

jeweiligen Produkts enorm beeinträchtigen.<br />

Das Inline-Messrohr im Variventgehäuse<br />

der Promtec Theisen GmbH ermöglicht<br />

durch seinen totraumfreien Anschluss<br />

an den Prozess eine berührungslose Erfassung<br />

der wasserhaltigen Konzentration,<br />

was der Lebensmittelindustrie gleichermaßen<br />

entgegenkommt wie der Klärschlammaufbereitung<br />

oder der Porenbetonherstellung.<br />

Auch bei der Speiseölherstellung<br />

oder in der Zuckerindustrie kommt die Mikrowellenmesstechnik,<br />

die den bisher etablierten<br />

Verfahren überlegen ist, zum Einsatz:<br />

Die mittlere Standardabweichung von<br />

den entsprechenden Laborergebnissen beträgt<br />

nur ± 0,1 bis 0,2 %. Dadurch kann ein<br />

Inline-Monitoring per Mikrowellenmess-<br />

technik helfen, Ausfälle zu verhindern, und<br />

erlaubt so eine bessere Regelung der Produktionsprozesse.<br />

Ständige und genaue Messung<br />

Um ein gleichbleibendes Produktionsergebnis<br />

gewährleisten zu können, sind ständige<br />

Überprüfungen, Kontrollen und Probenentnahmen<br />

während des Prozesses nötig.<br />

Diese werden meist mittels Probenauswertung<br />

im jeweiligen Betriebslabor<br />

vorgenommen. Doch schon auf dem Weg<br />

von der Entnahmestelle bis zum Labor<br />

kann das Messergebnis durch Umgebungseinflüsse<br />

verfälscht werden. Auch handelt<br />

es sich nur um eine Stichprobe. Besser wären<br />

dagegen permanente Messungen, die<br />

direkt vor Ort unter den immer gleichen Bedingungen<br />

vorgenommen werden.<br />

44 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Hier setzt die Mikrowellenmesstechnologie<br />

von Promtec an. Unter optimalen Bedingungen<br />

können sogar Messabweichungen<br />

von bis zu ± 0,05 % des Feststoffanteils festgestellt<br />

werden. Die Probe inline, also während<br />

des Herstellungsprozesses, entspricht<br />

so der Laborqualität.<br />

Um diese Genauigkeit zu erreichen, wird<br />

ein Mikrowellenoszillator verwendet, der<br />

elektromagnetische Wellen mit einer Frequenz<br />

von 2,45 GHz erzeugt. Dieses Signal<br />

kann über einen Sensor durch ein beliebiges<br />

wasserhaltiges Medium geführt werden, das<br />

sich in einer festen Messgeometrie, wie zum<br />

Beispiel einer Rohrleitung oder einem Tank,<br />

befindet. Da die Mikrowelle von den freien<br />

Wassermolekülen absorbiert wird, verringert<br />

sich zum einen ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />

und zum anderen wird sie proportional<br />

zum Wassergehalt gedämpft. Sobald die<br />

Mikrowelle den Empfangssensor auf der gegenüberliegenden<br />

Seite der Messgeometrie<br />

erreicht, werden Phasenverschiebung und<br />

Dämpfung gemessen, bewertet und daraus<br />

die Feststoffkonzentration berechnet.<br />

Durchdringt alle Materialien<br />

Ein besonderer Vorteil dieses Verfahrens ist,<br />

dass es nicht auf die optische Durchlässigkeit<br />

eines Mediums angewiesen ist. Die elektromagnetischen<br />

Wellen durchdringen alle metallfreien,<br />

nicht leitenden Materialien und<br />

sprechen sehr gut auf Wasser an, da dieses<br />

mit seiner hohen Dielektrizitätszahl von 80<br />

die elektromagnetischen Wellen stark absorbiert,<br />

wodurch ein optimales Messergebnis<br />

erreicht wird. Da sich Mikrowellen zudem in<br />

Form von Feldern ausbreiten, erreichen die<br />

Messgeräte im Vergleich zu anderen Technologien<br />

wie Ultraschall, optischen, elektrischen<br />

oder mechanischen Messverfahren<br />

eine wesentlich höhere Repräsentativität des<br />

Messergebnisses. Gleichzeitig wird das zu<br />

messende Medium nicht beeinflusst.<br />

Eingriffsfreie Sensorik<br />

Aus diesem Grund setzen Zweige wie Molkereien,<br />

Abwasser- beziehungsweise Klärschlammaufbereiter<br />

oder Porenbetonhersteller<br />

die Promtec-Messgeräte mittlerweile<br />

vermehrt zur Kontrolle in ihren Herstellungsprozessen<br />

ein. Das Messfenster der<br />

Sensorik ist hygienisch und totraumfrei in<br />

die Wandung des Inline-Messrohres eingearbeitet.<br />

Mit diesem erfolgt die Messung völlig<br />

eingriffs- und berührungsfrei, was auch<br />

die Wartung überflüssig macht. Die Messung<br />

kann so präzise und permanent im Prozess<br />

erfolgen. Das Inline-Messrohr wird totraumfrei<br />

idealerweise in eine vertikale Steigleitung<br />

eingesetzt.<br />

Nach der Installation wird das Messsystem<br />

zunächst individuell an die vorhandene<br />

Messbedingung und den gewünschten<br />

Messbereich angepasst. Dafür benötigt das<br />

Unternehmen zirka einen Tag. Der wichtigste<br />

Schritt ist dabei die Kalibrierung, das<br />

heißt, die Skalierung des Messsignals ent-<br />

Die Hygiene-Inline-Messzelle mit integrierter<br />

Temperaturerfassung wird eingesetzt, um<br />

durch regelmäßige Kontrollen die hohen<br />

Standards der Lebensmittel-Hygieneverordnung<br />

zu erfüllen<br />

sprechend den im Betrieb üblichen Referenzwerten<br />

und Arbeitspunkten. Hierfür<br />

werden Materialproben unter Betriebsbedingungen<br />

an der Messstelle entnommen<br />

und zeitgleich deren<br />

Laboranalysewerte<br />

mit den laufenden<br />

Messwerten korreliert.<br />

www.pro-m-tec.de<br />

Visit us at the<br />

SENSOR + TEST<br />

19. – 21.05.<strong>2015</strong><br />

Hall 12, Booth 507<br />

OEM Gas Detector Modules<br />

for trace gas analysis in the ppbV/pptV range<br />

· Laser Spectroscopy (QCL, ICL, DFB, TDLAS)<br />

· Chemiluminescence Detectors (CLD)<br />

· Photoacoustic Spectroscopy (PAS)<br />

· Nondispersive Infrared Sensors (NDIR)<br />

· Drivers, Controls and Analyzer Modules<br />

Knestel.indd 1 01.04.<strong>2015</strong> 10:23:30<br />

VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong> 45


SENSOR + TEST <strong>2015</strong> I SPECIAL<br />

Aus diesem Grund hat der Ausstellerbeirat<br />

gemeinsam mit dem Vorstand des AMA<br />

Verbandes für Sensorik und Messtechnik<br />

die Umweltmesstechnik als Sonderthema<br />

für die Sensor+Test <strong>2015</strong> ausgewählt. Im<br />

Mittelpunkt sollen dabei insbesondere Systeme<br />

zur Luftgütemessung stehen. Auf dem<br />

Sonderforum in Halle 12, Stand 12-485,<br />

können Besucher sich gezielt und konzentriert<br />

einen Überblick über neue Produkte<br />

und Lösungen in diesem Bereich verschaffen.<br />

Auch das Vortrags-Forum in Halle 12<br />

widmet sich am ersten Messetag ausführlich<br />

dem Thema Umweltmesstechnik.<br />

Umweltmesstechnik<br />

im Fokus<br />

MSR-Branche trifft sich Mitte Mai in Nürnberg<br />

Die 22. internationale Messtechnik-<br />

Messe Sensor+Test findet vom 19.<br />

bis 21. Mai <strong>2015</strong> auf dem Gelände<br />

der Messe Nürnberg statt. Für<br />

Entwickler, Konstrukteure und<br />

Anwender aus den Bereichen<br />

Sensorik, Mess- und Prüftechnik ist<br />

diese Kommunikationsplattform<br />

quer durch alle Branchen ebenso ein<br />

Muss wie für Studenten der Naturund<br />

Ingenieurwissenschaften.<br />

Auf der Sensor + Test treffen Anwender<br />

auf viele Anbieter von Sensorik, Messund<br />

Prüftechnik aus aller Welt. Der AMA<br />

Verband für Sensorik und Messtechnik e.V.<br />

als Träger und die AMA Service GmbH als<br />

Veranstalter rechnen in diesem Jahr mit über<br />

550 Ausstellern und etwa 8000 Besuchern.<br />

Auf einem Sonderforum können sich<br />

Messebesucher ganz gezielt einen Überblick<br />

über neueste Entwicklungen zum<br />

diesjährigen Sonderthema „Umweltmesstechnik“<br />

verschaffen. Daneben steht auch<br />

das Vortragsforum in Halle 12 am ersten<br />

Messetag ganz im Zeichen des Umweltschutzes<br />

und bietet spannende Themen wie<br />

z. B. die Messung der „empfundenen Luftqualität“<br />

oder Lärmmessungen an Rennfahrzeugen.<br />

Umweltmesstechnik<br />

Umweltschutz ist im industriellen Umfeld<br />

wie auch im öffentlichen Raum ohne überprüfbare<br />

Messwerte gar nicht vorstellbar.<br />

Ob zur Vermeidung gesundheitsgefährdender<br />

Situationen, zur Adaption industrieller<br />

Prozesse oder schlicht zur Erfüllung gesetzlicher<br />

Auflagen: Das präzise Monitoring<br />

von Umgebungsbedingungen ist eine immer<br />

wichtiger werdende Aufgabe für die<br />

Sensorik, Mess- und Prüftechnik.<br />

Attraktives Vortragsprogramm<br />

Auf den frei zugänglichen Fachforen in den<br />

Hallen 11 und 12 präsentieren die Aussteller<br />

ganztägig in Kurzvorträgen ihre neuen<br />

Produkte und Lösungen sowie deren Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Im Rahmen des<br />

Forums „Innovative Testing“ am zweiten<br />

Messetag stellen Experten aus Industrie<br />

und Forschung darüber hinaus besonders<br />

innovative Sensortechnologien und Messverfahren<br />

der Zukunft vor. Das bei den Besuchern<br />

besonders beliebte Fahrversuchsgelände<br />

zwischen den Hallen 11 und 12<br />

macht zudem wieder Mess- und Prüftechnik<br />

speziell für den Automotive-Bereich live<br />

erlebbar.<br />

Auch die Bildverarbeitung benötigt Sensoren<br />

und Systeme, die auf der Sensor+Test<br />

gezeigt werden. Um deren Bedeutung hervorzuheben,<br />

wird es auch in diesem Jahr<br />

wieder einen Gemeinschaftsstand „Sensoren<br />

und Systeme für die Bildverarbeitung“<br />

geben, auf dem Unternehmen und Institute<br />

sich mit interessanten Produktneuheiten<br />

präsentieren.<br />

www.sensor-test.com<br />

Auf einen Blick<br />

Termin: 19. bis 21.05.<strong>2015</strong><br />

Öffnungszeiten: DI, MI 9–18 Uhr,<br />

DO 9–17 Uhr<br />

Eintrittspreise: elektronischer Vorregistrierungs-Service<br />

für persönliche<br />

Eintrittsgutscheine im Wert von 18 EUR<br />

Ort: Messezentrum Nürnberg<br />

Aussteller: rund 550<br />

Internet: www.sensor-test.com<br />

46 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


SPECIAL I SENSOR + TEST <strong>2015</strong><br />

Pyroelektrische Detektoren für die<br />

Gasanalyse<br />

InfraTec konnte die<br />

Produktfamilie mit<br />

integriertem<br />

CMOS-Vorverstärker<br />

erfolgreich am Markt<br />

etablieren. Im<br />

Gegensatz zur<br />

herkömmlichen<br />

Ausstattung der<br />

Detektoren mit<br />

JFET-Source-Folger<br />

arbeiten diese<br />

Detektoren im<br />

Strombetrieb und haben beispielsweise hinsichtlich des Zeitverhaltens<br />

Vorteile für den Anwender. Aufgrund der sehr hohen<br />

Signalspannung – bis zu einigen 100 mV – können sie leicht an<br />

Mikrocontroller gekoppelt werden. Die Leistungsaufnahme der<br />

Single-supply Detektoren ist etwa zehnmal niedriger als die der<br />

Standard-Detektoren, 80 µW für den LIM-272 und 160 µW für den<br />

LMM-274 bei 2,7 V. Sie sind damit insbesondere für den Betrieb in<br />

portablen Geräten geeignet. Die thermische Kompensation dieser<br />

Detektoren gewährleistet einen stabilen Betrieb auch bei starken<br />

Temperaturschwankungen. Der LIM-272 verfügt z. B. über zwei<br />

Kanäle, sodass ein Mess- und ein Referenzkanal verwendet<br />

werden kann, um beispielsweise Alkohol oder Chlorkohlenwasserstoffe<br />

zu identifizieren.<br />

Halle 12, Stand 214<br />

www.infratec.de<br />

Optische Sauerstoffsensoren<br />

mit langer Lebensdauer<br />

First Sensor präsentiert die neuen<br />

fluoreszenzbasierten optischen<br />

XYO-Sauerstoffsensoren. Die<br />

hochgenauen Sensoren messen<br />

den Sauerstoffpartialdruck der<br />

Umgebung von 0–300 mbar. Mit<br />

einem integrierten Drucksensor<br />

(optional) kann die Sauerstoffkonzentration<br />

ermittelt werden.<br />

Durch ihre nicht verbrauchende<br />

Sensortechnologie erreichen<br />

diese Sensoren eine sehr lange<br />

Lebensdauer im Vergleich zu<br />

elektrochemischen Sauerstoffsensoren.<br />

Weiterhin sind die<br />

vollständig kompensierten Sensoren unempfindlich gegenüber<br />

Temperaturschwankungen und barometrischen Druckänderungen.<br />

Durch ihre geringe Leistungsaufnahme eignen sich die<br />

Sauerstoffsensoren optimal für batteriebetriebene Anwendungen<br />

in mobilen und tragbaren Geräten. Die Sensoren können über<br />

eine RS232-Schnittstelle direkt mit einem Mikrocontroller<br />

kommunizieren, ohne zusätzliche Schaltungen für die Signalaufbereitung.<br />

Die wartungsfreien und kostengünstigen Sensoren sind<br />

RoHS-konform und zeigen praktisch keine Querempfindlichkeiten<br />

mit anderen Gasen.<br />

Halle 12, Stand 622<br />

www.first-sensor.com<br />

Gas-Spür-Geräte mit weitem<br />

Wellenlängenbereich<br />

Eblana Photonics neue Gas-Spür-Geräte<br />

können über einen weiten Wellenlängenbereich<br />

(760–2150nm) für viele Gas-Spür-<br />

Anwendungen eingesetzt werden. Die<br />

firmeneigene „Discreet-Mode“ (DM) Technologie<br />

basiert auf DFB Laserdioden und erlaubt<br />

exzellente Seitenmoden-Unterdrückung und schmale Linienbreiten<br />

von < 2MHz. Sie haben eine hervorragende Abstimmcharakteristik mit<br />

einem freiem Abstimmbereich < 2 nm ohne Modensprünge. Das<br />

macht die Geräte zu einer guten Wahl für das Aufspüren der meisten<br />

üblichen Gase. Standardmäßig wird es in einem 14-pin Butterfly-<br />

Gehäuse mit TEC geliefert. Optional ist es auch als DX1 Komplettmodul<br />

mit SM- oder PM-Faser erhältlich.<br />

Halle 12, Stand 645<br />

www.frlaserco.com<br />

Acht unabhängige Messkanäle<br />

gleichzeitig erfassen<br />

Mit dem Infralyt 80 stellt die Saxon Junkalor GmbH einen<br />

Multigasanalysator für industrielle und Laboranwendungen zur<br />

Verfügung. Die Gasmessung kann je nach Kundenwunsch und<br />

physikalischen Möglichkeiten infrarot und elektrochemisch<br />

erfolgen. Die ebenfalls bei Saxon entwickelten und produzierten<br />

NDIR-Bänke messen langzeitstabil Kohlenstoffverbindungen<br />

sowie Oxide von Stickstoff und Schwefel in frei wählbaren<br />

Messbereichen. Elektrochemische Zellen ergänzen den<br />

Analysator um weitere Gase, die Sauerstoffkonzentration kann<br />

zudem auch paramagnetisch erfasst werden. Der Infralyt 80 ist in<br />

der Lage, bis zu acht unabhängige Messkanäle gleichzeitig zu<br />

erfassen, die auf verschiedene Gase oder auf verschiedene<br />

Messbereiche für ein Gas aufgeteilt werden können. Auch bei der<br />

Zuführung von Null- und Prüfgasen stehen verschiedene<br />

Varianten zur Verfügung, die vom überwachten Laborbetrieb bis<br />

zur automatischen Langzeitmessung reichen. Selbst die Parallelmessung<br />

von Prozessen ist möglich. Optional stehen eine<br />

integrierte Gasaufbereitung zur Verringerung von Feuchtigkeit im<br />

Messgas wie analoge Signalausgänge und digitale programmierbare<br />

Schaltausgänge zur Verfügung. Die Konfiguration aller<br />

Funktionen erfolgt am Touchscreen des Analysators.<br />

Halle 12, Stand 680<br />

www.saxon-junkalor.de<br />

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Verfahrenstechn<br />

www.facebook.com/<br />

vtkmag<br />

VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong> 47<br />

EA_QR-Online_90x60.indd 4 07.04.2014 10:02:16


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Hart-Messwerte nutzen,<br />

Prozesse optimieren<br />

Pepperl+Fuchs hat seinen Hart Loop Converter (HLC) weiterentwickelt.<br />

Mit einer Autodetect-Funktion erkennt er jetzt automatisch,<br />

in welchem Modus sich das Feldgerät befindet. Das schafft<br />

mehr Sicherheit, denn ein Feldgerät kann auch von zwei Mastern<br />

angesprochen werden und<br />

erhält so unter Umständen<br />

widersprüchliche Befehle. Er<br />

ist manuell auf das Pollen<br />

umstellbar. Außerdem scannt<br />

er automatisch die Adresse<br />

des Feldgerätes für die<br />

Multidrop-Vernetzung und<br />

die Darstellung der Diagnosebytes<br />

auf dem Display als<br />

hexadezimale Werte. Die<br />

Nutzung von Signalen aus<br />

explosionsgefährdeten<br />

Bereichen macht eine zusätzliche<br />

Trennbarriere nicht<br />

mehr notwendig. Der<br />

Hart-Signalkreis kann als Point-to-point-Verbindung oder<br />

Multidrop-Netzwerk aufgebaut sein. Wird der Converter zwischen<br />

Feldgerät und Steuerung in Reihe geschaltet, kann das Gerät auch<br />

als Transmitterspeisegerät fungieren. Ebenso kann es parallel zu<br />

einem vorhandenen Interfacemodul geschaltet werden.<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

Durchgängig virtuelles Engineering ist<br />

Voraussetzung für Industrie 4.0<br />

„From the Top Floor to the Shop Floor“ – diese Kurzformel<br />

umreißt das gemeinsame Engagement von Eplan, Rittal und<br />

Phoenix Contact, drei führenden Lösungsanbietern im Engineering,<br />

in der Schaltschranksystem- und Automatisierungstechnik.<br />

Auf der Hannover Messe zeigte das Technologienetzwerk „Smart<br />

Engineering and Production 4.0“ den durchgängigen, automatisierten<br />

Prozess vom digitalen Artikel über das Engineering bis hin<br />

zur Produktion.<br />

Digitale Artikeldaten,<br />

durchgängige<br />

Prozesse<br />

und Systeme<br />

sowie standardisierte<br />

Schnittstellen<br />

erlebten<br />

die Besucher live<br />

am Messestand.<br />

Fünf Stationen<br />

zeigten exemplarisch<br />

die digitale<br />

Beschreibung<br />

eines Endprodukts,<br />

das Engineering am Beispiel des Schaltschrankaufbaus, die<br />

NC-gestützte mechanische Bearbeitung von Bauteilen sowie die<br />

automatisierte und intelligente Konfektionierung von<br />

Baugruppen. Damit wurde die Idee von Industrie 4.0 anschaulich<br />

und bot ein vollständiges Abbild der digitalen Datenwelt für eine<br />

intelligente industrielle Fertigung der Zukunft.<br />

www.phoenixcontact.com<br />

Druckregelstation garantiert<br />

hohe Versorgungssicherheit<br />

Witt-Gasetechnik hat mit der 150NA eine komplette Druckregelstation<br />

für Acetylen mit 150 m³/h Durchflussleistung auf den<br />

Markt gebracht. Die automatische Umschaltung zwischen<br />

angeschlossenen Gasquellen gewährleistet eine gleichbleibende<br />

Gasversorgung. Eine intelligente Prozessorsteuerung hilft,<br />

angeschlossene Flaschenbündel maximal zu entleeren und<br />

Kosten zu sparen. Das Highlight der Anlage ist eine Umschalteinrichtung,<br />

die bei Bedarf vollautomatisch zwischen zwei<br />

angeschlossenen Gasquellen wechselt. Das elektronische Herz<br />

des Systems bildet die Steuereinheit Gas Control 50, die den<br />

Füllstand der Behälter über ein Farbgrafikdisplay anzeigt. Die<br />

Grenzwerte der Umschaltung sind an der Touchscreen-Steuerung<br />

frei einstellbar. Den Ausgangsdruck für den Arbeitsprozess hält<br />

die 150NA stabil selbst bei starken Schwankungen von Eingangsdruck<br />

und Durchflussleistung. Die benötigte Sicherheitstechnik<br />

besteht aus einer Zerfallssperre HDS 17, der Sicherheitsgruppe<br />

645 mit vier Sicherheitseinrichtungen vom Typ 85-30 sowie<br />

Gasrücktrittsicherungen.<br />

www.wittgas.com<br />

PDM-Software mit neuer CAD-Integration<br />

Der Softwarehersteller<br />

Procad bietet eine Integration<br />

seines PDM-Systems<br />

Pro.file in Autodesk<br />

AutoCAD Plant 3D an.<br />

Dadurch unterstützt das<br />

PDM-System zur Verwaltung<br />

von Daten und<br />

Dokumenten vor allem<br />

Entwickler im Maschinenund<br />

Anlagenbau bei der<br />

Planung von Prozessanlagen<br />

und im Rohrleitungsbau.Mit<br />

der Integration für Autodesk Autocad Plant 3D<br />

unterstützt Pro.file die Module Plant 3D für die Planung von<br />

Prozessanlagen und P&ID in der Rohrleitungskonstruktion. Die in<br />

Autocad Plant 3D erstellten Projekt- und Teilprojektstrukturen<br />

sowie Zeichnungen und Pläne aus Autocad Plant 3D lassen sich<br />

zentral in Pro.file abspeichern. Die Software erlaubt es<br />

Unternehmen, CAD-Bauteile und Unterlagen zu einer Anlage<br />

schneller und einfacher zu finden. Dies minimiert den Suchaufwand<br />

und erlaubt die Wiederverwendung von Anlagenteilen für<br />

andere Projekte. Das PDM-System sorgt für eine optimale Vertrauenswürdigkeit,<br />

da es vor unberechtigten Zugriffen auf vertrauliche<br />

Entwurfsunterlagen schützt.<br />

www.procad.de<br />

48 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


Konfigurierbare Steuerungssysteme für<br />

Profinet und Ethernet/IP<br />

Frankfurt am Main · 15 – 19 June <strong>2015</strong><br />

Das konfigurierbare<br />

Steuerungssystem PNOZmulti 2<br />

für Sicherheit und Automation<br />

verfügt über zwei Kommunikationsmodule<br />

für den Anschluss<br />

an ethernet-basierte Systeme.<br />

Mit diesen lässt sich das<br />

Basisgerät nun linksseitig<br />

erweitern und entweder an Profinet- oder Ethernet/IP-Netzwerke<br />

anbinden. Das Steuerungssystem ist unabhängig von der übergeordneten<br />

Betriebssteuerung flexibel und branchenweit einsetzbar.<br />

Es ermöglicht ein einfaches Auslesen von Diagnosedaten sowie die<br />

Nutzung virtueller Ein- bzw. Ausgänge für nicht sichere Funktionen.<br />

Komfortable Diagnose- und Steuerinformationen garantieren kurze<br />

Stillstandszeiten und eine hohe Anlagenverfügbarkeit.<br />

www.pilz.de<br />

Neue Serviceprodukte<br />

für Kalibrierkunden<br />

Wika hat sein Leistungsspektrum bei<br />

der Kalibriertechnik um drei neue<br />

Serviceprodukte ausgebaut. Beim Holund<br />

Bringservice organisiert Wika<br />

einen risikofreien Transport der Mess- und Kalibriergeräte zum<br />

Kalibrier- & Service-Center und retour. Zudem stellt das<br />

Unternehmen im Rahmen seines Miet- und Leihservices<br />

Kalibriergeräte (inklusive DKD/DAkkS-Zertifikat) z. B. für akute<br />

Prüfaufgaben zur Verfügung. Letztlich gewährt das Servicepaket<br />

Take Care den Kunden eine umfassende Funktionssicherheit für<br />

das jeweilige Wika-Kalibriergerät und reduziert die Servicekosten.<br />

Außerdem erhält der Käufer Rabatt auf Rekalibrierungen, vorbeugende<br />

Wartungen und weitere Serviceprodukte.<br />

www.wika.com<br />

UL-Listung für Füllstandschalter<br />

Der vielseitig einsetzbare Füllstandschalter<br />

CleverLevel LBFS/LFFS von<br />

Baumer ist nun durch das amerikanische<br />

Zertifizierungsunternehmen<br />

Underwriters Laboratories Inc. (UL)<br />

gelistet worden. Die Prüfung des Clever-<br />

Level umfasste zahlreiche sicherheitstechnische<br />

Aspekte nach den relevanten<br />

UL-Normen und Anforderungen. Die renommierte und global<br />

akzeptierte UL-Listung als weiteres Qualitätsmerkmal erleichtert<br />

den Einsatz des Füllstandschalters in wichtigen internationalen<br />

Märkten, vornehmlich in den USA. Mit dieser Serie bietet der<br />

Hersteller einen Füllstandschalter, der als echter „Allrounder“<br />

zahlreiche Vorteile hat. Er ist einerseits für nahezu alle Medien<br />

einsetzbar. Andererseits ist er unempfindlich gegen Anhaftungen<br />

oder Schäume, die bei anderen Technologien zu Fehlschaltungen<br />

führen können. Präzise und mit einer Reaktionszeit von weniger<br />

als 100 ms detektiert der Schalter zuverlässig Füllstände.<br />

www.baumer.com<br />

➢ World Forum and Leading Show<br />

for the Process Industries<br />

➢ 3,800 Exhibitors from 50 Countries<br />

➢ 170,000 Attendees from 100 Countries<br />

Be informed.<br />

Be inspired.<br />

Be there.<br />

www.achema.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Baugruppen schnell konfigurieren<br />

und kalkulieren<br />

R+L Hydraulics<br />

GmbH hat<br />

eine Web-App<br />

zur Konfiguration<br />

und<br />

Kalkulation von<br />

Hydraulik-<br />

Baugruppen<br />

entwickelt, die<br />

auf der diesjährigen<br />

Hannover<br />

Messe erstmalig<br />

vorgestellt<br />

wurde. Die<br />

Applikation mit der Bezeichnung Fluidware App ist eine Neuentwicklung,<br />

mit der die Auslegung einer Baugruppe – bestehend aus<br />

Pumpenträger, Wellenkupplung und Zubehör – online kalkuliert<br />

werden kann. Fluidware App vereint die Funktionen eines klassischen<br />

Auslegungsprogramms mit weiteren Merkmalen aus<br />

Konstruktion, Vertrieb und Service in einer Anwendung.<br />

Herzstück der App ist der Konfigurator, mit dem der Nutzer die<br />

Auslegung einer Baugruppe mithilfe eines Drop-Down-Menüs<br />

individuell konfigurieren kann. Eine Suchtext-Eingabemöglichkeit<br />

mit direktem Abgleich der hinterlegten Daten und Schlagwortvorschlag<br />

erleichtert die Suche nach den Wunschkomponenten. Der<br />

Konfigurator führt den Benutzer durch die einzelnen Schritte der<br />

Konfiguration, um sie erfolgreich abschließen zu können. Die<br />

Web-App erstellt automatisch die Zeichnung der gewählten<br />

Konfiguration in Echtzeit, sodass eine sofortige Kontrolle auch<br />

visuell möglich ist.<br />

www.rl-hydraulics.com<br />

Elektroden für schwierige Einsätze<br />

„Tec Line Elektroden“ von Jumo sind<br />

Sensoren für Anwendungen in der<br />

Prozess- und Industriemesstechnik, die<br />

als kombinierte Einstabmessketten<br />

ausgeführt sind. Neu im Programm<br />

führt das Unternehmen eine pH- und<br />

eine Redox-Einstabmesskette: die „Tec<br />

Line HD pH“ und die „Tec Line HD Rd.“<br />

Sie können in Prozessen mit erhöhter<br />

Schmutz- und Giftfracht oder in<br />

ölhaltigen Medien bei Temperaturen<br />

bis zu 135 °C und 13 bar Druck<br />

eingesetzt werden. Ein neues<br />

PTFE-Ringdiaphragma sorgt für eine schnelle Ansprechzeit bei<br />

gleichzeitiger Unempfindlichkeit gegen größere Schmutzfrachten<br />

oder öl- und fetthaltige Prozess- und Abwässer. Eine vorgesehene<br />

Doppelkammerarchitektur verhindert über den verlängerten<br />

Diffusionsweg den Elektrodenausfall bei eindringenden Elektrodengiften.<br />

Für langzeitstabile Messungen sorgt eine große<br />

Salzvorlage im Bezugssystem. Der neu entwickelte Bezugselektrolyt<br />

auf Festpolymerbasis ist ungiftig, alterungsbeständig und<br />

zeigt sich temperatur- und vergiftungsresistent. Einsatzfelder für<br />

die neuen Elektroden sind Luft- oder Gaswäscher, Prozesse in der<br />

Galvanotechnik, industrielle Abwässer sowie Anlagen mit<br />

erhöhtem Mediumsdruck.<br />

www.jumo.de<br />

Massedurchflussmesser mit Foundation<br />

Fieldbus erhältlich<br />

Der Massedurchflussmesser Thermatel TA2 von Magnetrol ist ab<br />

sofort mit Foundation Fieldbus erhältlich. Diese Neuerung zeigt das<br />

Wachstum der Thermatel-Familie in Sachen Durchflussmessung.<br />

Neben den Standard-Features des TA2 sind u. a. folgende Vorteile zu<br />

erwähnen: zwei hinterlegbare Gas-Kalibrationskurven, im Feld<br />

einstellbare Gas-Parameter oder Kurven, Kalibrierungs-Verifikations-<br />

Prozedere reduziert die Wartungs- und Stillstandkosten, interne<br />

rücksetzbare und nicht rücksetzbare Zähler, hohe Signalstärke bei<br />

Schleichmengen oder niedrigem Duck mit hohem Turn-Down,<br />

ISO 17025 und NIST-bescheinigte Kalibration.Thermatel TA2 ist so<br />

ein weiterer Baustein in der Magnetrol-Familie der Feldbus-Geräte<br />

ebenso wie Eclipse 706 Radar-Messumformer, E3 Verdrängermessumformer<br />

und der Jupiter magnetostriktive Messumformer.<br />

www.magnetrol.de<br />

Grenzsignalgeber überzeugen<br />

im Ex-Bereich<br />

Die nach internationalen Normen<br />

zertifizierten Geräte ermöglichen mit<br />

unterschiedlichen Bauformen,<br />

Zündschutzarten, Grenzkontakten<br />

und Anbaumöglichkeiten eine genaue<br />

Anpassung an die Aufgabenstellung.<br />

Optional übernimmt ein integriertes<br />

Magnetventil mit unterschiedlichen<br />

Schaltfunktionen die Steuerung des Antriebs. Zudem bieten die<br />

robusten und korrosionsbeständigen Gehäuse einen ausreichenden<br />

Schutz bei extremen Umgebungsbedingungen. Die<br />

Grenzsignalgeber können mit passgenauen Anbausätzen an<br />

Schwenkantriebe mit Namur-Anbaufläche (VDI/VDE 3845) und<br />

Hubantriebe mit Namur-Rippe (IEC 60534-6-1) angebaut werden.<br />

www.samson.de<br />

Energieautarke Funkschaltgeräte<br />

Steute zeigte auf der Hannover Messe, welchen Beitrag<br />

Funkschaltgeräte zu einer Flexibilisierung und Dynamisierung<br />

der Fertigung leisten können und wie sie künftig in den<br />

unternehmensweiten Datenaustausch eingebunden werden. Die<br />

Schaltgeräte und Funk-Empfangseinheiten können um die<br />

Funktionalität „Netzwerkbetrieb“ erweitert werden. Dabei bildet<br />

ein intelligenter Router die Hard- und Software-Schnittstelle zu<br />

kundenspezifischen IT-Systemen z. B. für das Enterprise<br />

Resource Planning (ERP) oder die Lagerverwaltung (LVS). Das<br />

schafft die Voraussetzung für größtmögliche Freiheiten bei der<br />

Zuweisung von Funktionalitäten und der Bereitstellung von<br />

Informationen. Die Schnittstelle zwischen Funkschaltgerät und<br />

kundenseitiger IT kann unterschiedlich ausgestaltet werden. Das<br />

gilt sowohl für die Netzwerk-Topologie als auch für das<br />

Kommunikationsprotokoll. Auf der Produktseite hat der<br />

Geschäftsbereich „Wireless“ als Messeneuheit u. a. energieautarke<br />

Funkschaltgeräte vorgestellt, die dank „Listen before Talk“<br />

Funktionalität (LBT) ein nochmals höheres Maß an Übertragungssicherheit<br />

erreichen.<br />

www.steute.com<br />

50 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


Innovation you trust


Lernkurveneffekte nutzen<br />

Im Stillstandsmanagement Einsparpotenziale erkennen<br />

Tobias Kurth<br />

Selten müssen bei einer bestehenden Anlage mehr Gewerke koordiniert<br />

und gesteuert werden als bei einem geplanten Anlagenstillstand. Für<br />

Auftraggeber ist daher eine verlässliche Planung besonders wichtig. Wer<br />

darüber hinaus Lernkurveneffekte aus vorangegangenen Stillständen<br />

nutzen möchte, muss das Wissen um die Produktionsanlage dauerhaft<br />

verfügbar machen. Anlagenbetreiber können dabei in mehrerer Hinsicht<br />

von Einsparpotenzialen profitieren.<br />

Autor: Tobias Kurth, Projektleiter Projekt- und<br />

Stillstandsmanagement, InfraServ GmbH & Co.<br />

Knapsack KG, Hürth<br />

Wie Betreiber Stillstandsrevisionen planen<br />

und umsetzen, unterscheidet sich<br />

stark von der Größe der jeweiligen Anlagen.<br />

In der Chemieindustrie oder in kleineren<br />

Prozessanlagen geht dabei der Trend zur Beauftragung<br />

von möglichst wenigen Dienstleistern.<br />

Dies zeigt eine aktuelle Studie der<br />

Marktforscher von Lünendonk zum Thema<br />

„Markt für technische Instandsetzung und<br />

Reparatur in NRW“. Sie bestätigt auch, dass<br />

Unternehmen dabei die Entscheidung für<br />

einen Dienstleister stärker von dessen Fach­<br />

kompetenz als von seinen Preisen abhängig<br />

machen. Doch in Zeiten zunehmenden<br />

Fachkräftemangels sind qualifizierte Partner<br />

schnell in anderen Projekten gebunden. Hier<br />

ist deshalb deutlich im Vorteil, wer sich über<br />

einen Rahmenvertrag längerfristig kompetentes<br />

Personal sichert. Dabei profitieren<br />

beide Seiten von einer höheren Planungssicherheit<br />

sowie von deutlichen Lernkurveneffekten<br />

durch den immer tieferen<br />

Einblick in den Betrieb. Dies gilt unter anderem<br />

beim Thema Sicherheit und Qualität,<br />

bei der Planung von Terminen und Budgets,<br />

aber auch bei der Optimierung von Abwicklungskonzepten.<br />

Im Normalfall kann der<br />

eingesetzte Dienstleister damit den kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozess des Anlagenbetreibers<br />

effektiv unterstützen und so<br />

zum Beispiel durch Verkürzung von Stillständen<br />

zu einer höheren Anlagenverfügbarkeit<br />

beitragen.<br />

Bei einem Vertrag mit einem größenabhängig<br />

gestaffelten Komponenten-Leistungsverzeichnis<br />

definieren Betreiber und Dienstleister<br />

im Vorfeld eines Stillstandes die betroffenen<br />

Komponenten sowie die notwendigen<br />

Arbeiten. Dazu müssen Doku mentationen<br />

52 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


BETRIEBSTECHNIK<br />

und Arbeitsanweisungen für die einzelnen<br />

Komponenten ausreichend genau beschrieben<br />

werden. Dies betrifft nicht nur Kosten für<br />

die Instandsetzung selbst, sondern auch den<br />

Aufwand für die Unterweisung von Mitarbeitern,<br />

die Arbeitsvorbereitung, für Projektkoordination<br />

und Administration. Dies ist nur<br />

möglich, wenn Dienstleister und Betreiber<br />

den Umfang der Arbeiten an einer Komponente<br />

realistisch einschätzen können. Im Gegensatz<br />

zu einem detaillierten Leistungsverzeichnis<br />

ist es jedoch nicht mehr n ötig, die<br />

einzelnen Leistungen bis zur letzten Schraube<br />

zu definieren.<br />

Passendes Planungstool<br />

Der Erfolg steht und fällt mit belastbaren<br />

Informationen zur Planung der Stillstände.<br />

Bei der Erstellung von Planungsunterlagen<br />

und Leistungsverzeichnissen für das Stillstandsmanagement<br />

behelfen sich viele Anlagenbetreiber<br />

im Chemiesektor jedoch mit<br />

Eigenlösungen. InfraServ Knapsack hat die<br />

praxisorientierte Datenbank-Software „Tarserv“<br />

auf Basis seiner Erfahrungen speziell<br />

für Betreiber von Chemie- und kleineren<br />

Prozessanlagen entwickelt. In der Datenbank<br />

sind eine Vielzahl anlagenspezifischer<br />

Daten zur Planung und Ausschreibung von<br />

Anlagenstillständen erfasst. So können einzelne<br />

Anlagenkomponenten bis ins Detail<br />

mit den erforderlichen Gewerken und<br />

Arbeitsvorgängen abgebilden und auch<br />

Zeichnungen, Fließbilder oder Fotos komponentenspezifisch<br />

integrieren werden.<br />

Außerdem lassen sich mit den geplanten<br />

Daten der Personalbedarf und die benötigte<br />

Zeit genau kalkulieren und in ihrer zeitlichen<br />

Abfolge vorbereiten, kosten intensive<br />

Beschäftigungsspitzen können geglättet<br />

werden.<br />

Kurze Planungsphase<br />

„Unsere Stillstandsplanung hat sich durch<br />

die Datenbank deutlich vereinfacht, die Planungsphase<br />

selbst verkürzt“, so Klaus-Dieter<br />

Kripp, Projektmanager beim PVC-Hersteller<br />

Vinnolit, der bereits seit einigen Jahren mit<br />

der Infraserv Knapsack auf Projektbasis<br />

beim Stillstandsmanagement zusammenarbeitet.<br />

„Gleichzeitig dokumentieren wir<br />

den jeweiligen Stillstand im Detail und nutzen<br />

die Informationen bei der Vorbereitung<br />

des nächsten.“ Dazu liegt die Datenbank<br />

zentral bei Vinnolit und kann dort frei genutzt<br />

werden. Erweiterungen und neue Releases<br />

spielt Infraserv Knapsack im Vorfeld<br />

eines neuen Planungsauftrags ein, so bleibt<br />

die Datenbank beim Kunden jederzeit auf<br />

dem neuesten Stand.<br />

Die Erfahrungen zeigen ein Einsparpotenzial<br />

von bis zu 20 % der sonst üblichen Kosten<br />

eines Stillstands, wenn bei der Planung und<br />

Abwicklung eine maßgeschneiderte Datenbanklösung<br />

zum Einsatz kommt. Doch auch<br />

dem Dienstleister beschert ein solches Modell<br />

mehr Planungs sicherheit. Aufgrund der<br />

Vorteile für beide Seiten ist Infraserv Knapsack<br />

dazu übergegangen, die Dokumentation<br />

seiner Planungsleistungen in Form von<br />

Tarserv einschließlich Nutzungslizenzen an<br />

seine Kunden zu übergeben.<br />

Neben den Vorteilen bei der Planung eines<br />

Stillstands und den erwarteten Lernkurveneffekten<br />

gibt es weitere Gründe, die Zusammenarbeit<br />

über einen Rahmenvertrag zu<br />

regeln. Denn InfraServ Knapsack verfügt<br />

über eigene Instandsetzungswerkstätten,<br />

Prüfmöglichkeiten und eine Vielzahl von<br />

Fachleuten. Das Unternehmen ist während<br />

einer Revision zudem durchgängig mit einem<br />

erfahrenen Projektleiter beim Kunden vor<br />

Ort, hinzukommen in der Regel anlagenkundige<br />

Fachhandwerker in den Schlüsselpositionen,<br />

wie beispielsweise in der Schwermontage.<br />

Der große<br />

Anteil von eigenem<br />

Personal in der Koordination<br />

und Durchführung<br />

sichert dem<br />

Kunden ein hohes<br />

Maß an Qualität, Termin-<br />

und Kostentreue.<br />

Fotos: istockphoto.com/Infraserv Knapsack<br />

www.infraserv-knapsack.de<br />

›› NICHT ALLES IST SO<br />

LANGLEBIG WIE HARTMETALL!<br />

Frankfurt a. M.<br />

Halle 9.0 C13<br />

15. bis 19. Juni<br />

durit.de<br />

BEGEGNUNG <strong>2015</strong>: Besuchen Sie DURIT auf der ACHEMA <strong>2015</strong> und erfahren Sie, wie Hartmetall den Verschleiß minimiert<br />

und beim Einsatz mit abrasiven Medien besondere Stärke zeigt. In Halle 9.0 | C13 präsentieren wir Ihnen das Leistungsspektrum,<br />

die Effizienz und das Potenzial dieses einzigartigen Werkstoffs – WIR FREUEN UNS AUF SIE!


Kontinuierlicher Austausch<br />

Mit systematischen Anlagenoptimierungen das Beste für Kunden und Dienstleister erreichen<br />

Jochen Hammermeister<br />

Je mehr Reparaturen, desto besser für den technischen Dienstleister? Das<br />

gilt nicht für den technischen Service von Evonik Industries, der die technischen<br />

Dienstleistungen für die Chemie-Einheiten des Konzerns sowie für<br />

externe Kunden – von der Montage über die Instandhaltung bis zur<br />

Revision – erbringt. Denn hier wurde mit Servicepartnerschaften ein<br />

Modell entwickelt, das den Nutzen sowohl für Kunden als auch für den<br />

Dienstleister optimiert.<br />

Autor: Jochen Hammermeister, Asset Management<br />

Methoden, Evonik Industries AG, Marl<br />

technische Service von Evonik – als Profitcenter<br />

aufgestellt – soll auch Gewinn erzielen<br />

und sich am Markt messen – schließlich ist er<br />

auch für externe Kunden da. Kunden wollen<br />

hingegen ihr Instandhaltungsbudget gering<br />

halten. Dieser Zielkonflikt wird bei Evonik<br />

mit dem Modell der Servicepartnerschaften<br />

gelöst, die sowohl mit internen als auch mit<br />

externen Kunden geschlossen werden.<br />

Dabei verabreden Kunden und Dienstleister<br />

gemeinsame Ziele. In erster Linie betrifft dies<br />

die nachhaltige Sicherung der Anlagenverfügbarkeit<br />

– ein für die Produktion kritischer Erfolgsfaktor.<br />

Die Einhaltung der Budgets wird<br />

durch die Bündelung von prozessorientierten<br />

Servicepaketen wie „Pumpenservice“<br />

oder „Inspektion und Wartung“ unterstützt.<br />

Die Abrechnung von Einzelleistungen verliert<br />

dabei zunehmend an Bedeutung. Zur<br />

Sicherung der Anlagenverfügbarkeit bedient<br />

sich der technische Service von Evonik beispielsweise<br />

der Risk-Based-Maintenanceme,<br />

nächste Rechnung. Dieses Modell kommt<br />

für den technischen Service von Evonik<br />

nicht infrage. Mit der Bündelung von Infrastrukturservices<br />

– darunter auch technische<br />

Dienstleistungen – für die größten Standorte<br />

stand man im Konzern vor der Herausforderung,<br />

die Interessen verschiedener Einheiten<br />

in Einklang zu bringen und dabei das für den<br />

Konzern beste Ergebnis zu erzielen. Der<br />

In einem chemischen Betrieb fällt eine Pumpe<br />

aus, der technische Dienstleister wird<br />

alarmiert. Die Pumpe wird repariert und die<br />

Rechnung für die Reparatur beglichen. Fall<br />

erledigt – nächste Instandsetzungsmaßnah-<br />

54 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


BETRIEBSTECHNIK<br />

Methode inklusive Equipment Improvement<br />

und hat hierfür eine standardisierte<br />

Herangehensweise entwickelt. So sollen die<br />

Anlagenverfügbarkeit hoch und die Instandhaltungskosten<br />

niedrig gehalten werden.<br />

„Uns geht es um mehr als das bloße Erbringen<br />

von Dienstleistungen. Wir verstehen uns<br />

als Partner unserer Kunden und versuchen,<br />

Verbesserungspotenziale zu identifizieren<br />

und auszuschöpfen – natürlich gemeinsam<br />

und im kontinuierlichen Austausch“, erläutert<br />

Dr. Götz Lauschke, Leiter des technischen<br />

Die Acrylsäureanlage in Marl<br />

Seit Ende 1991 produziert Evonik Acrylsäure in Marl. Acrylsäure<br />

ist der Hauptrohstoff zur Herstellung von Superabsorbern,<br />

ein wichtiger Bestandteil von Babywindeln. Jede vierte Windel<br />

auf der Welt verdankt ihre Saugkraft den Superabsorbern von<br />

Evonik. In der Marler Anlage werden seit mehr als 20 Jahren<br />

neben der Acrylsäure für die Superabsorber-Produktion auch<br />

Acrylate hergestellt. Im Laufe der Zeit ist die Acrylsäure-Anlage<br />

zu einer der größten Anlagen weltweit gewachsen. Über ein<br />

Joint Venture mit Dow Chemical stellt Evonik die globale<br />

Versorgung mit dem Produkt Acrylsäure sicher.<br />

Service von Evonik. „Das gilt sowohl für interne<br />

als auch externe Kunden.“<br />

Erhöhung der<br />

Anlagenverfügbarkeit<br />

Eine der Methoden, derer sich der echnische<br />

Service von Evonik bedient, um die<br />

Anlagenverfügbarkeit kostengünstig zu optimieren,<br />

ist die dreiphasige Risk-Based-<br />

Maintenance-Methode (RBM-Methode).<br />

Nach Zusammentragen aller Daten in der<br />

Phase 1 werden in der Phase 2 unter Nutzung<br />

einer Risikomatrix aufwandsarm kritische<br />

Anlageneinzelteile identifiziert, deren Ausfallrisiko<br />

mithilfe von Risikoklassen quantifiziert<br />

und in einer Risikorankingliste dargestellt.<br />

In der anschließenden Phase 3<br />

werden für die Equipments mit dem höchsten<br />

Ausfallrisiko (sog. „bad actors“) detaillierte<br />

Betrachtungen durchgeführt und Maßnahmenpläne<br />

entwickelt.<br />

Ein Beispiel für eine erfolgreiche Anwendung<br />

der RBM-Methode ist die verfügbarkeitskritische<br />

Teilanlage „Reststoffverbrennung“<br />

der Acrylsäureanlage von Evonik im<br />

Chemiepark Marl. Im Sinne der Servicepartnerschaft<br />

mit dem Anlagenbetreiber, dem<br />

Segment Nutrition & Care von Evonik, wurde<br />

die Analyse in Teams durchgeführt, die<br />

sowohl Technik-Experten als auch Experten<br />

der Produktion beinhalteten. Während die<br />

Produktionsvertreter den Fokus eher auf<br />

Betriebseinschränkungen legten, setzten<br />

die Techniker den Schwerpunkt eher auf<br />

Ausfalldauer und Reparaturkosten.<br />

Insgesamt wurden im Rahmen der „RBM-<br />

Phase 2“ rund 800 Assets wie Pumpen, Verdichter<br />

und Sicherheitseinrichtungen gemeinsam<br />

bewertet. Die Teams ermittelten<br />

auf Basis von Ausfalldaten und von Erfah-<br />

rungswerten die Risikokosten, die sich aus<br />

Produktionsausfall-, Reparatur- und Wiederinbetriebnahmekosten<br />

zusammensetzen. Im<br />

Ergebnis wurde deutlich, dass wie erwartet<br />

nur ein kleiner Teil der Assets das wesentliche<br />

Ausfallrisiko (das insgesamt jedoch<br />

sehr niedrig ist) repräsentiert. In der aktuell<br />

noch laufenden „RBM-Phase 3“ werden die<br />

„bad actors“ in den Fokus gerückt. Dabei betrachtet<br />

ein Equipment Improvement Team<br />

detailliert die Funktion einzelner Bauteile<br />

dieser Equipments, die Ursachen denkbarer<br />

Funktionsstörungen sowie mögliche Vorbeugungsmaßnahmen.<br />

Im Team werden<br />

dann auch die umzusetzenden Instandhaltungsmaßnahmen<br />

beschlossen.<br />

Betriebsleiter Dr. Jürgen Mosler lobt das<br />

methodische Vorgehen: „Wir haben durch<br />

eine gute Vorbereitung der Teamsitzungen<br />

den Aufwand der Risikoeinstufung in der<br />

Phase 2 für unsere Produktionsmannschaft<br />

sehr gering halten können.“ Mosler weiter:<br />

„Wir optimieren unsere Anlage kontinuierlich.<br />

Dennoch konnten wir schon in den ersten<br />

Phase-3-Sitzungen mit dieser Methode weiteres<br />

Verbesserungspotenzial finden und den<br />

Nutzen sehr einfach quantifizieren.“ Das Team<br />

der Acrylsäureanlage hat zum Beispiel sehr<br />

leicht die Wirtschaftlichkeit einer Filterschnellwechseleinrichtung<br />

darstellen können.<br />

Die in Kürze durchzuführende Investition wird<br />

sich schnell rechnen, da die Risikokosten dadurch<br />

signifikant gesenkt werden können.<br />

Asset Management<br />

nach ISO 55000<br />

Die klassische Instandsetzung macht beim<br />

technischen Service also nur einen Teil des<br />

Geschäfts aus. Zunehmend setzen die Experten<br />

auf präventive Analysen, um Verbesserungspotenzial<br />

zu erarbeiten. Dem „Asset<br />

Management“ auf Basis der ISO 55000<br />

kommt hierbei eine große Bedeutung zu.<br />

„Unter Asset Management verstehen wir unter<br />

anderem, im Rahmen von Servicepartnerschaften<br />

die Anlagenverfügbarkeit bei<br />

Hochkonjunktur ohne Budgetüberschreitung<br />

so hoch wie möglich zu halten und in<br />

ruhigeren Zeiten die Instandhaltungsaufwendungen<br />

zu minimieren. Von gemeinsamen,<br />

systematischen<br />

Optimierungen profitieren<br />

alle Beteiligten“,<br />

betont Lauschke abschließend.<br />

www.evonik.de<br />

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VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong> 55


BETRIEBSTECHNIK<br />

Inserentenverzeichnis Heft 5/<strong>2015</strong><br />

Bevor der Funke überspringt<br />

AMA Service, Wunstorf 19<br />

ARI-Armaturen,<br />

Schloß Holte-Stukenbrock 2. US<br />

Bartec, Bad Mergentheim 4. US<br />

Bauermeister, Norderstedt4<br />

Bosch Industriekessel,<br />

Gunzenhausen 13<br />

Bühler Technologies, Ratingen 39<br />

CD Adapco, Nürnberg 41<br />

Dechema, Frankfurt 49<br />

Durit, Wuppertal 53<br />

Eltherm, Burbach 22<br />

Emerson Process, Hasselroth7<br />

Gather, Mettmann 23<br />

GEA Westfalia Separator Group,<br />

Oelde 17<br />

Grundfos, Erkrath / Wahlstedt5<br />

HNP Mikrosysteme, Schwerin 34<br />

Jessberger, Ottobrunn 31<br />

Jung Process Systems,<br />

Kummerfeld 35<br />

Knestel, Hopferbach 45<br />

Mehner, Werdau 27<br />

Meorga, Nalbach8<br />

Neuhaus Neotec, Reinbek 11<br />

Rippert, Herzebrock-Clarholz3<br />

Ruwac, Melle 22<br />

Säbu, Morsbach 55<br />

Samsomatic, Frankfurt 33<br />

Siemens, Nürnberg 51<br />

Spörl, Sigmaringendorf 43<br />

T&B electronic, Alfeld 57<br />

Vogelsang, Essen (Oldenburg)9<br />

Volkmann, Soest 21<br />

Witte, Tornesch 31<br />

Beilage:<br />

L&R Kältetechnik, Sundern<br />

(Vollbeilage)<br />

Überall dort, wo brennbare Materialien pneumatisch transportiert<br />

werden, besteht auch ein Brandrisiko. Dies gilt insbesondere für die<br />

Absaug- und Fördereinrichtungen in der Holz-, Pellets-, Textil- und<br />

Nahrungsmittelindustrie. Denn während des Produktionsprozesses<br />

können sich durch Be- und Verarbeitungsmaschinen oder Materialverunreinigungen<br />

Funken oder Glutnester bilden. Diese Zündinitiale<br />

gelangen über die Fördereinrichtungen in nachgeschaltete Prozessbereiche<br />

und können dort Brände oder Staubexplosionen auslösen.<br />

Gefährdung von Menschenleben, Sachschäden oder lange<br />

Betriebsausfälle sind die Folgen. Minimax Funkenlöschanlagen<br />

schützen vor diesen Risiken, da die Zündinitiale schon in den<br />

Absaug- und Fördereinrichtungen erkannt und automatisch<br />

gelöscht werden. Minimax ist Vorreiter in der Entwicklung von<br />

Funkenlöschanlagen. Weltweit hat sich das Schutzkonzept in<br />

vielen tausend Anwendungen erfolgreich bewährt.<br />

Ligna: Halle 27, Stand E23<br />

www.minimax.de<br />

IMPRESSUM<br />

vereinigt mit BioTec<br />

erscheint <strong>2015</strong> im 49. Jahrgang, ISSN 0175-5315<br />

Redaktion<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Eva Linder (eli)<br />

Tel.: 06131/992-325, E-Mail: e.linder@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Redaktion: Dipl.-Chem. Katja Friedl (kf), Tel.: 06131/992-336,<br />

Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro), Tel.: 06131/992-259,<br />

Dipl.-Ing. (FH) Anne Schaar (as), Tel.: 06131/992-330<br />

Redaktionsassistenz: Eva Helmstetter, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: e.helmstetter@vfmz.de, Gisela Kettenbach,<br />

Monika Schäfer, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Grafik und Layout<br />

Doris Buchenau, Anette Fröder, Conny Grothe,<br />

Melanie Lerch, Sonja Schirmer, Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel. 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Helge Rohmund, Anzeigenverwaltung<br />

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zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

56 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


Effiziente Reinigung von Prozessanlagen<br />

Hosokawa Alpine will seine Kunden bei der Aufgabenstellung der<br />

Reinigung der Systeme unterstützen, dazu gehört neben der<br />

Ausarbeitung des Reinigungskonzepts, die Anpassung von Prozesskomponenten<br />

sowie die Auswahl und Integration von geeignetem<br />

Reinigungszubehör. Die optimale Abstimmung dieser Elemente auf<br />

die Prozessanlage<br />

erleichtert und<br />

verkürzt den Zeitaufwand<br />

der Reinigung<br />

und verbessert darüber<br />

hinaus das Reinigungsergebnis.<br />

Aufgrund der<br />

hohen Investitionskosten<br />

in neue<br />

Prozessanlagen<br />

werden diese in aller<br />

Regel als Multiprodukt-<br />

Anlagen ausgelegt.<br />

Dies führt zu immer<br />

höheren Anforderungen<br />

in Bezug auf<br />

die Anlagenreinigung<br />

bei Produktwechseln.<br />

Schließlich gilt es,<br />

Kreuzkontaminationen<br />

zuverlässig zu<br />

vermeiden. Bei der Erzielung der geforderten Reinigungsqualität<br />

übersteigt heute die Reinigungsdauer nicht selten die Produktionsdauer.<br />

Dieser Hersteller von Mahlanlagen für pharmazeutische<br />

Wirkstoffe hat bereits eine Vielzahl an Maschinen und Anlagenkonzepten<br />

zusammen mit seinen Kunden geplant und in Betrieb<br />

genommen, die den Vorgang der Reinigung erleichterten und den<br />

Reinigungserfolg optimierten.<br />

Funkenlöschanlagen<br />

können sich innerhalb von<br />

Sekunden amortisieren!<br />

Funken erkennen<br />

Funken löschen<br />

Brände verhindern<br />

Wir realisieren kundenspezifische Schutzkonzepte für den<br />

Schutz von Filtern, Silos, Bearbeitungsmaschinen und<br />

pneumatischen Absaugleitungen sowie vielen anderen<br />

Produktionsbereichen.<br />

T&B Funkenlöschanlagen verhindern<br />

Sachschäden, Produktionsausfälle<br />

und die Gefährdung von Menschenleben!<br />

www.hosokawa-alpine.com<br />

Funkenlöschanlagen mit ultraschneller<br />

Löschautomatik<br />

Mit der neu entwickelten UHS-Löschautomatik hat Grecon es<br />

geschafft, die Reaktionszeit der Funkenlöschanlage um bis zu<br />

Faktor 3 zu reduzieren. Damit können nun auch Produktionsprozesse<br />

überwacht werden, für die der Einsatz dieser vorbeugenden<br />

Brand- und Explosionsschutz-Technik aufgrund zu kurzer<br />

Löschstrecken bisher kaum möglich war. Dieses Löschsystem, das<br />

ebenso wie das Standard-System mit Wasser als Löschmedium<br />

arbeitet, ist so ausgelegt, dass eine kompakte Ventil-Düsen-<br />

Kombination die Reaktionszeit bis zur vollständigen Ausbreitung<br />

des Wassernebels bis auf ein Drittel reduzieren kann. Erreicht<br />

wird dies insbesondere durch ein neu entwickeltes Ventil und<br />

eine neue Düsengeometrie. Die UHS-Löschautomatik ersetzt<br />

nicht die klassischen Löschautomatiken LS (LS 1 bis 3), sondern<br />

ergänzt diese Standard-Löschsysteme immer dann, wenn nicht<br />

genügend Reaktionszeit in Form einer ausreichend langen<br />

Löschstrecke zur Verfügung steht. Dank des bis zu dreimal schnelleren<br />

Einbringens des Löschwassers am Löschpunkt kann auch<br />

die Strecke zwischen Funkenmelder und Löschautomatik um bis<br />

zu Faktor 3 verkürzt werden. In vielen Fällen kann dadurch auch<br />

die Streckenführung einer Absaugleitung optimiert werden.<br />

Ligna: Halle 27, Stand G38<br />

www.grecon.com<br />

Foto: © David Breton, Fotolia.com<br />

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FOR ALL APPLICATIONS.<br />

VdS-anerkannter Errichterbetrieb für<br />

Funkenlöschanlagen<br />

VdS<br />

Industriestraße 3<br />

D-31061 Alfeld<br />

+49 (0) 5181-85525-0<br />

info@tbelectronic.eu<br />

www.tbelectronic.eu


VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG I SERIE<br />

ihrer inneren Struktur: Abgaskatalysatoren<br />

bestehen aus einem speziellen Keramikträger,<br />

dem Monolithen, der von vielen parallelen<br />

Kanälen durchzogen ist. Abhängig von<br />

der Anwendung weisen die Kanalwände<br />

unterschiedlich große Poren auf. Dieser<br />

Keramikträger wird mit einem Washcoat<br />

beschichtet, der Metalloxid-Partikel mit einer<br />

sehr großen inneren Oberfläche enthält.<br />

In den Washcoat sind feinverteilte<br />

Edelmetallpartikel (z. B. Palladium und<br />

Rhodium bei Drei-Wege-Katalysatoren)<br />

eingebracht. Diese Materialien sind katalytisch<br />

aktiv und sorgen dafür, dass Kohlenmonoxid,<br />

unverbrannte Kohlenwasserstoffe<br />

und Stickoxide in Wasser, Stickstoff<br />

und Kohlendioxid umgewandelt<br />

werden.<br />

Vier statt drei<br />

Vier Wege zum<br />

sauberen Benzinmotor<br />

Holger Kapp<br />

Kompaktes Katalysatorsystem entfernt<br />

gasförmige Schadstoffe und Rußpartikel<br />

Antriebskonzepte wie die Elektromobilität – vollelektrisch oder als Hybridvariante<br />

– gewinnen zunehmend an Bedeutung. Doch der Verbrennungsmotor<br />

wird mittelfristig die dominierende Antriebsform auf den Straßen<br />

bleiben. Die Schadstoffbelastung hierbei zu reduzieren, bleibt daher<br />

weiterhin ein wichtiges globales Thema.<br />

Autor: Holger Kapp, Corporate Media Relations,<br />

BASF SE, Ludwigshafen<br />

Der bekannte Drei-Wege-Katalysator<br />

wird seit 1976 in Nordamerika eingesetzt<br />

– und seit 1986 in Europa. Dr. Klaus<br />

Harth, verantwortlich für die Forschung an<br />

Automobil-Katalysatoren bei der BASF:<br />

„Heute schaffen es Katalysatoren, weit<br />

mehr als 95 % der unerwünschten Stoffe<br />

aus dem Abgasstrom zu entfernen.“ Dafür<br />

sorgen die eingesetzten Katalysatoren mit<br />

BASF-Forscher haben den Drei-Wege-Katalysator<br />

weiterentwickelt und seine Reinigungswirkung<br />

optimiert: Der neue Vier-<br />

Wege-Katalysator, kurz FWC (Four-wayconversion-catalyst)<br />

ist eine Technologie<br />

für Fahrzeuge mit Benzinmotor. Der Katalysator<br />

entfernt die gasförmigen Schadstoffe<br />

und auch Feststoffe wie Rußteilchen aus<br />

dem Abgasstrom. „Der kompakte Vier-Wege-Katalysator<br />

vereint jetzt alle wichtigen<br />

Eigenschaften auf einem einzigen Bauteil.<br />

Verglichen mit dem Drei-Wege-Katalysator<br />

und nachgeschaltetem, unbeschichtetem<br />

Partikelfilter benötigt er aber wesentlich<br />

weniger Platz“, sagt Harth. Ein weiterer Vorteil:<br />

„Wir haben es geschafft, dass der FWC<br />

nur einen geringen Gegendruck für das<br />

durchströmende Abgas aufbaut“, so der<br />

BASF-Experte.<br />

Um den Gegendruck so gering wie möglich<br />

zu halten, haben BASF-Experten neue Produktions-<br />

und Beschichtungstechnologien<br />

entwickelt. Diese erlauben es, die porösen<br />

Innenwände des Monolithen gezielt mit dem<br />

katalytisch aktiven Material zu beschichten.<br />

Dadurch bildet sich eine enorm große<br />

Oberfläche mit einer hohen Katalysatoraktivität.<br />

Die poröse Monolithwand stellt aber<br />

auch einen Filter für die Rußpartikel dar:<br />

Die Teilchen bleiben dort hängen und<br />

werden bei hohen Temperaturen zu Kohlendioxid<br />

verbrannt.<br />

In Testreihen wurde die Langzeitstabilität<br />

bereits nachgewiesen: Auch nach mehr als<br />

160 000 Fahrkilometern säubert der Vier-<br />

Wege-Katalysator den Abgasstrom innerhalb<br />

der strengen Emissionsvorgaben einwandfrei.<br />

Im April 2013 wurde das neue System<br />

vorgestellt und befindet sich mittlerweile<br />

in der Entwicklungs- und Testphase<br />

bei vielen Automobilherstellern. „Der Vier-<br />

Wege-Katalysator hilft Automobilherstellern,<br />

die strengen Emissionsregulierungen<br />

wie die Euro-6-Norm einzuhalten“, sagt<br />

Harth.<br />

www.basf.com<br />

58 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 6/<strong>2015</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 27. 05. <strong>2015</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 08. 05. <strong>2015</strong><br />

01<br />

02<br />

04<br />

03 01 Die Achema <strong>2015</strong> ist ein Weltforum für chemische Technik,<br />

<strong>Verfahrenstechnik</strong> und Biotechnologie<br />

02 Kurvengängige Förderanlage sorgt für einen umweltfreundlicheren<br />

und energieeffizienteren Transport des Schüttguts<br />

Der direkte Weg<br />

Internet:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-Paper:<br />

www.engineering-news.net<br />

Redaktion:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

03 Anlagenbetreiber entscheiden sich trotz höherer Investitionskosten<br />

oft bewusst für Pumpen mit Magnetkupplung, weil diese<br />

deutlich wartungsfreier sind<br />

04 Der Werkstoffeinsatz im Doppelrohr ist abhängig von der<br />

chemischen Beanspruchung<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong> 59


15. - 19. Juni, Frankfurt/Main<br />

Halle 11.1 - Stand E76<br />

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60 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>

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