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Verfahrenstechnik 5/2015

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VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Die Frischluft<br />

bleibt draußen<br />

Dreistufiges Lüftungssystem überzeugt<br />

mit Reinraumklasse ISO 5<br />

men Verdampfungs-, Beförderungs- und anschließende<br />

Kühlprozesse als wesentliche<br />

Produktionsschritte berücksichtigt werden.<br />

So werden hier täglich ca. 16 600 t Rohstoffe<br />

verarbeitet, die letztlich 2700 t Fertigerzeugnisse<br />

ergeben. Da es sich um saisonale Produktionszyklen<br />

handelt, spielt auch die zur<br />

Fertigung notwendige Frischluft von<br />

80 000 m 3 pro Stunde eine nicht unerhebliche<br />

Rolle bei der Sicherstellung möglichst stillstandfreier<br />

Abläufe.<br />

Die Kombination aus hoher Luftfeuchtigkeit<br />

mit unzureichender, einstufiger Luftaufbereitung<br />

via G4-Filterkassette führte bis<br />

dahin zu starken Verschmutzungen in den<br />

Luftführungssystemen des Werkes. Um den<br />

hygienischen Produktanforderungen gerecht<br />

zu werden, musste im Anschluss an jedes<br />

Produktionsverfahren ein hoher Reinigungs-<br />

und Desinfektionsaufwand in Kauf<br />

genommen werden.<br />

Dreistufige Luftfilterlösung<br />

Frank Gänshirt<br />

Während der Gewinnung und<br />

Weiterverarbeitung von pflanzlichen<br />

Extrakten sollten pro Stunde<br />

rund 80 000 m 3 Frischluft gemäß<br />

Reinraumklasse ISO 5 durch die<br />

Hallen eines Lebensmittelherstellers<br />

geleitet werden. Statt bislang<br />

einer Filterstufe sah das neue und<br />

speziell auf hohe Luftfeuchtigkeit<br />

und stark wechselnde Raumtemperaturen<br />

abgestimmte Lüftungskonzept<br />

nun drei Stufen vor. Diese<br />

wurden jeweils mit energiesparsamen<br />

Filtermedien ausgestattet,<br />

die mit überdurchschnittlich langen<br />

Standzeiten aufwarten.<br />

Autor: Frank Gänshirt, Segmentleiter Life<br />

Science, Food & Beverage, Camfil KG, Reinfeld<br />

Während es in anderen Branchen vor<br />

allem auf die Gesamt partikel-<br />

Belastung der Produktionsumgebung und<br />

des Produktes selbst ankommt, stehen gerade<br />

bei der Lebensmittelherstellung und<br />

-lagerung Mikroorganismen im Fokus. Sie<br />

können im Laufe eines Herstellungsprozesses<br />

millionenfach in den Produktionsstrom<br />

gelangen und dort zur Infektion führen.<br />

Damit die Produktionsumgebung keine<br />

Quelle für Mikroorganismen darstellen<br />

kann, spielt neben einer besonnenen Auswahl<br />

der zur Fertigung notwendigen Geräte,<br />

Anlagen und Komponenten der hygienische<br />

Zustand der Luft eine wichtige Rolle.<br />

Aufgabenstellung<br />

Zur absoluten Vermeidung einer Kontamination<br />

mit Mikroorganismen und zur weiteren<br />

Absicherung von den Erzeugnissen und Produktionsprozessen<br />

hat sich ein international<br />

agierender Lebensmittelhersteller von den<br />

Camfil Luftfilterlösungen überzeugen lassen.<br />

Dreh- und Angelpunkt der Produktionsketten<br />

ist die Gewinnung und Weiterverarbeitung<br />

eines Pflanzenextraktes mit hilfe von heißem<br />

Wasser und dessen anschließender, schrittweiser<br />

Verdampfung über diverse Temperaturkaskaden.<br />

Zur Konzeption einer geeigneten<br />

Luftfilterlösung mussten im Unterneh-<br />

Dass eine effektive Luftfilterlösung zunächst<br />

mit höheren Energiekosten zu Buche schlagen<br />

würde, war allen Beteiligten schnell<br />

klar. Das Konzept sah ein dreistufiges System<br />

mit effizienten Filtern vor. Die erste Filterstufe<br />

bestand aus rund 40 Taschenfiltern<br />

der Klasse F7 nach EN 779:2012 – zudem<br />

eingestuft in die Energieeffizienz-Klasse A.<br />

Die zweite Stufe wurde mit ca. 40 Hochtemperatur-Kompaktfiltern<br />

ebenfalls der Klasse<br />

F7 bestückt. Für die dritte Filterstufe<br />

wählte der Systemlieferant 40 Schwebstofffilter<br />

der Klasse H13 aus, die eine effiziente<br />

Partikelabscheidung auch bei großen Luftmengen<br />

gewährleisten. Der hohe Reinigungs-<br />

und Desinfektionsaufwand oder gar<br />

Anlagenstillstände aufgrund hoher Luftfeuchtigkeit<br />

sollen so entfallen. Der Qualitätsanspruch<br />

gemäß ISO 5 kann problemlos<br />

gehalten werden und die bisherigen Kosten<br />

durch Betrieb und Wartung des Lüftungssystems<br />

sind insgesamt sogar gesunken. Außerdem<br />

konnte die Modifizierung der Lüftungsanlage<br />

auch zur Steigerung der Produktqualität<br />

beitragen. Denn mikrobiologische<br />

Analysen bestätigen, dass durch das<br />

neue Lüftungssystem heute nahezu alle<br />

Mik roorganismen aus der Luft eliminiert<br />

werden und die Fertigung kontaminationsfrei<br />

von statten gehen kann.<br />

1. Filterstufe: Hi-Flo XLT7 Taschenfilter,<br />

Filterklasse F7:<br />

■ niedrige Anfangsdruckdifferenz<br />

■ geringer Energieverbrauch<br />

■ neu entwickeltes Medium für die Filterklassen<br />

M6–F9<br />

■ bewährtes, konisches Taschendesign<br />

■ lange Standzeiten<br />

2. Filterstufe: Airopac 3CPM-HF<br />

Kompaktfilter, Filterklasse F7:<br />

■ hoher Wirkungsgrad<br />

■ lange Standzeiten<br />

10 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>

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