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Verfahrenstechnik 5/2015

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VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG I SERIE<br />

ihrer inneren Struktur: Abgaskatalysatoren<br />

bestehen aus einem speziellen Keramikträger,<br />

dem Monolithen, der von vielen parallelen<br />

Kanälen durchzogen ist. Abhängig von<br />

der Anwendung weisen die Kanalwände<br />

unterschiedlich große Poren auf. Dieser<br />

Keramikträger wird mit einem Washcoat<br />

beschichtet, der Metalloxid-Partikel mit einer<br />

sehr großen inneren Oberfläche enthält.<br />

In den Washcoat sind feinverteilte<br />

Edelmetallpartikel (z. B. Palladium und<br />

Rhodium bei Drei-Wege-Katalysatoren)<br />

eingebracht. Diese Materialien sind katalytisch<br />

aktiv und sorgen dafür, dass Kohlenmonoxid,<br />

unverbrannte Kohlenwasserstoffe<br />

und Stickoxide in Wasser, Stickstoff<br />

und Kohlendioxid umgewandelt<br />

werden.<br />

Vier statt drei<br />

Vier Wege zum<br />

sauberen Benzinmotor<br />

Holger Kapp<br />

Kompaktes Katalysatorsystem entfernt<br />

gasförmige Schadstoffe und Rußpartikel<br />

Antriebskonzepte wie die Elektromobilität – vollelektrisch oder als Hybridvariante<br />

– gewinnen zunehmend an Bedeutung. Doch der Verbrennungsmotor<br />

wird mittelfristig die dominierende Antriebsform auf den Straßen<br />

bleiben. Die Schadstoffbelastung hierbei zu reduzieren, bleibt daher<br />

weiterhin ein wichtiges globales Thema.<br />

Autor: Holger Kapp, Corporate Media Relations,<br />

BASF SE, Ludwigshafen<br />

Der bekannte Drei-Wege-Katalysator<br />

wird seit 1976 in Nordamerika eingesetzt<br />

– und seit 1986 in Europa. Dr. Klaus<br />

Harth, verantwortlich für die Forschung an<br />

Automobil-Katalysatoren bei der BASF:<br />

„Heute schaffen es Katalysatoren, weit<br />

mehr als 95 % der unerwünschten Stoffe<br />

aus dem Abgasstrom zu entfernen.“ Dafür<br />

sorgen die eingesetzten Katalysatoren mit<br />

BASF-Forscher haben den Drei-Wege-Katalysator<br />

weiterentwickelt und seine Reinigungswirkung<br />

optimiert: Der neue Vier-<br />

Wege-Katalysator, kurz FWC (Four-wayconversion-catalyst)<br />

ist eine Technologie<br />

für Fahrzeuge mit Benzinmotor. Der Katalysator<br />

entfernt die gasförmigen Schadstoffe<br />

und auch Feststoffe wie Rußteilchen aus<br />

dem Abgasstrom. „Der kompakte Vier-Wege-Katalysator<br />

vereint jetzt alle wichtigen<br />

Eigenschaften auf einem einzigen Bauteil.<br />

Verglichen mit dem Drei-Wege-Katalysator<br />

und nachgeschaltetem, unbeschichtetem<br />

Partikelfilter benötigt er aber wesentlich<br />

weniger Platz“, sagt Harth. Ein weiterer Vorteil:<br />

„Wir haben es geschafft, dass der FWC<br />

nur einen geringen Gegendruck für das<br />

durchströmende Abgas aufbaut“, so der<br />

BASF-Experte.<br />

Um den Gegendruck so gering wie möglich<br />

zu halten, haben BASF-Experten neue Produktions-<br />

und Beschichtungstechnologien<br />

entwickelt. Diese erlauben es, die porösen<br />

Innenwände des Monolithen gezielt mit dem<br />

katalytisch aktiven Material zu beschichten.<br />

Dadurch bildet sich eine enorm große<br />

Oberfläche mit einer hohen Katalysatoraktivität.<br />

Die poröse Monolithwand stellt aber<br />

auch einen Filter für die Rußpartikel dar:<br />

Die Teilchen bleiben dort hängen und<br />

werden bei hohen Temperaturen zu Kohlendioxid<br />

verbrannt.<br />

In Testreihen wurde die Langzeitstabilität<br />

bereits nachgewiesen: Auch nach mehr als<br />

160 000 Fahrkilometern säubert der Vier-<br />

Wege-Katalysator den Abgasstrom innerhalb<br />

der strengen Emissionsvorgaben einwandfrei.<br />

Im April 2013 wurde das neue System<br />

vorgestellt und befindet sich mittlerweile<br />

in der Entwicklungs- und Testphase<br />

bei vielen Automobilherstellern. „Der Vier-<br />

Wege-Katalysator hilft Automobilherstellern,<br />

die strengen Emissionsregulierungen<br />

wie die Euro-6-Norm einzuhalten“, sagt<br />

Harth.<br />

www.basf.com<br />

58 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2015</strong>

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