B&C_JAHRESBERICHT_2015_web
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„Veränderung“ steht als Schwerpunktthema über<br />
diesem Jahrbuch. Zum Ersten, weil Eigentümer<br />
von Industrieunternehmen und deren Führungskräfte<br />
heute in einem sehr hohen Ausmaß mit<br />
zum Teil plötzlichen, zum Teil unvorhersehbaren,<br />
von den einzelnen Nationalstaaten unbeeinflussbaren<br />
Änderungen der Rahmenbedingungen<br />
konfrontiert werden. Ja zum Teil<br />
stehen wir vor Umwälzungen, wenn wir nur<br />
die Auswirkungen der Digitalisierung auf alle<br />
denkbaren – und vielleicht auch heute noch<br />
undenkbaren – Bereiche der Gesellschaft und<br />
der Unternehmen betrachten. Damit müssen<br />
auch wir uns in der B&C Gruppe auseinandersetzen.<br />
Es ist unsere Haltung seit der Gründung<br />
der B&C Privatstiftung, deren 15-jähriges Bestehen<br />
wir heuer feiern, dass wir mit Zuversicht die<br />
Chancen in der Veränderung sehen.<br />
österreichische Industriebetriebe nur dann<br />
zukunftsfähig sind, wenn sie nicht nur österreichische<br />
Produkte exportieren, sondern weltweit<br />
unternehmerisch tätig sind.<br />
Zum Zweiten haben wir die Veränderungen in<br />
unseren Kernbeteiligungen und der B&C Gruppe<br />
in den vergangenen fünfzehn Jahren sehr positiv<br />
erlebt. Wir haben das ursprünglich übernommene<br />
Beteiligungsportfolio durch Ver- und Zukäufe<br />
auf jetzt drei strategische Kernbeteiligungen<br />
konzentriert. Die österreichischen Industriestandorte<br />
von Lenzing, AMAG und Semperit<br />
haben wir mit durchaus mutigen Investitionen –<br />
wir dürfen hoffen: auf länger – gefestigt.<br />
Die Errichtung der weltgrößten Produktion<br />
von TENCEL®-Fasern am Standort Lenzing und<br />
der zweistufige Ausbau der Walzaktivitäten in<br />
Jahresbrief<br />
des Stiftungsvorstandes<br />
Veränderungsprozesse sind – wie auch der<br />
Wunsch nach Innovationen – so unvermeidlich<br />
wie die Schwerkraft. Neues schafft immer Wert.<br />
Die Zukunft bricht nicht über uns herein, sondern<br />
sie wird von unternehmerischen Menschen und<br />
Teams gestaltet. Das geschieht allerdings auf<br />
der ganzen Welt, nur zu kleinen Teilen hier in<br />
Österreich.<br />
Die an den Märkten vorherrschende Volatilität<br />
ist ein Resultat der wirtschaftlichen und politischen<br />
Globalisierung. Was immer irgendwo<br />
auf der Welt passiert, kann für die vernetzte<br />
Weltwirtschaft und damit für Österreich von<br />
Bedeutung sein. Auf der anderen Seite kann<br />
die Geschäftstätigkeit in Märkten, die unterschiedlichen<br />
Konjunkturzyklen unterliegen,<br />
für eine insgesamt gleichmäßigere Entwicklung<br />
der Unternehmensgruppe sorgen. Wir sind der<br />
festen Überzeugung, dass mittlere und große<br />
Ranshofen wären von nicht wirklich langfristig<br />
orientierten Aktionären nicht genehmigt worden.<br />
Beim Verkauf von Assets und Beteiligungen<br />
haben wir stets neue Eigentümer im Sinne des<br />
Stiftungszwecks ausgesucht, die den Unternehmen<br />
auch weiterhin Stabilität und eine Wachstumsperspektive<br />
bieten. Wie beispielsweise bei<br />
der PORR.<br />
Wir haben in den vergangenen fünfzehn Jahren<br />
gesehen, dass sich unsere Gruppe und die<br />
einzelnen Unternehmen auf die jeweiligen<br />
Herausforderungen einstellen konnten, und wir<br />
sind zuversichtlich, dass dies auch in Zukunft<br />
gelingen wird. Wir haben dennoch Sorge, ob das<br />
herrschende System, das politische Entscheidungen<br />
generiert, in der Lage sein wird, den<br />
gesamten Wirtschafts- und Industriestandort –<br />
und damit auch die Gesellschaft – wettbewerbsfähig<br />
zu erhalten.<br />
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