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B&C_JAHRESBERICHT_2015_web

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B & C | JAHRBUCH <strong>2015</strong><br />

Wie essenziell ist Nachhaltigkeit für die Positionierung<br />

Ihres Unternehmens? Könnte Lenzing<br />

bestimmte Geschäfte ohne integriertes Nachhaltigkeitsmanagement<br />

womöglich gar nicht<br />

machen?<br />

DER BAUM DER NACHHALTIGKEIT<br />

DOBOCZKY: Nachhaltigkeit ist für uns ein Wert,<br />

kein „nice to have“. Unsere drei Säulen „Profit,<br />

People, Planet“ müssen im Sinne der Nachhaltigkeit<br />

im Einklang stehen. Erstens müssen<br />

wir Profit machen – das ist für die langfristige<br />

Überlebensfähigkeit eines jeden Unternehmens<br />

entscheidend. Zweitens ist die Art und Weise<br />

wichtig, wie wir mit unseren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern umgehen und die Interessen<br />

unserer Stakeholder wahrnehmen. Beim Punkt<br />

Planet geht es um den verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Ressourcen. Wir müssen einen<br />

Öko-Footprint erzielen, der es uns erlaubt, auch<br />

langfristig in einer Region, die eine Tourismusregion<br />

ist, tätig zu sein. Nachhaltigkeit sehen wir<br />

aber auch als Innovationstreiber. Gutes Nachhaltigkeitsmanagement<br />

ermöglicht es uns, immer<br />

wieder neue, innovative Produkte mit ökologisch<br />

positivem Effekt auf den Markt zu bringen.<br />

VAN DE KERKHOF: Genau solche Produkte<br />

fragen sehr viele Markenunternehmen nach.<br />

Dazu gehört natürlich, dass wir die Nachhaltigkeit<br />

unserer Produkte und Prozesse belegen<br />

und perfekt dokumentieren. Wir unterziehen<br />

uns regelmäßigen Audits. Diese reichen von der<br />

Zertifizierung beim Holzeinkauf über sämtliche<br />

Produktionsverfahren bis hin zum Endprodukt,<br />

das zum Beispiel den Fasernamen TENCEL®<br />

eingedruckt oder eingenäht bekommt. Es muss<br />

zu jedem Zeitpunkt sichergestellt sein, dass<br />

bei unseren Produkten das drin ist, was draufsteht.<br />

Durch unser Nachhaltigkeitsmanagement<br />

verschaffen wir uns und unseren Kunden einen<br />

finanziellen Mehrwert.<br />

Wie nutzen Sie Nachhaltigkeit, um Effizienz<br />

im Unternehmen zu verbessern und Kosten zu<br />

sparen?<br />

DOBOCZKY: Eines der typischen Beispiele, bei<br />

denen sich jeder Produktionsbetrieb sofort<br />

wiederfindet, sind die Bereiche Energie und Rohmaterial.<br />

Der effiziente Umgang mit Ressourcen<br />

ist natürlich auch bei uns sehr wichtig. Nehmen<br />

wir unsere TENCEL®- und Viscosefasern: Da sind<br />

wir schon deutlich ressourcenschonender unterwegs<br />

als es zum Beispiel in der Baumwollproduk-<br />

tion der Fall ist. Nachhaltigkeit trägt bei Lenzing<br />

dazu bei, einerseits Kosten zu reduzieren und<br />

gleichzeitig Mehrwert zu generieren.<br />

Wie leicht oder schwierig war es, das Thema<br />

Nachhaltigkeit in der Unternehmenskultur zu<br />

verankern?<br />

DOBOCZKY: Es war nicht ganz einfach und wir<br />

sind noch nicht dort, wo wir am Ende des Tages<br />

sein wollen. Nehmen wir wieder TENCEL® als<br />

Beispiel: Das ist keine neue Faser, die gibt es seit<br />

25 Jahren. Aus der Sicht der Endkunden ist es<br />

aber ein ganz junges Produkt, bei dem die Akzeptanzkurve<br />

nach langer Zeit plötzlich stark nach<br />

oben gegangen ist. So einen Hockey-Stick-Effekt in<br />

der Akzeptanz sehe ich auch beim Thema Nachhaltigkeit.<br />

Zuerst waren es ein paar Enthusiasten,<br />

die sich damit beschäftigt haben. Nach einer<br />

längeren Latenzzeit hat sich die Idee dann wie ein<br />

Virus verbreitet – wie ein gesundheitsfördernder<br />

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