Ferienmagazin Deutschland 2017
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Düsseldorf<br />
Spannende Events mit jährlich 250 Festivals<br />
und Festen sorgen in der Metropole Ruhr für<br />
beste Unterhaltung und kulturelle Höhepunkte<br />
in außergewöhnlichem Ambiente - wie hier<br />
bei der spektakulären „Extraschicht“<br />
Kultur und Natur zwischen Rhein und Ruhr<br />
Unerwartet grün präsentiert sich Nordrhein-Westfalen:<br />
Neben außergewöhnlichen<br />
Museen und Ausstellungen, lebhaften<br />
Städten und fantasievoll belebten Industriedenkmälern<br />
sorgen wunderbare<br />
Naturparks für erholsame Abwechslung<br />
Das bevölkerungsreichste Bundesland<br />
<strong>Deutschland</strong>s weckt bei den meisten Besuchern<br />
noch immer Assoziationen an Kohlebergbau<br />
und Montanindustrie. Zahlreiche Zechen,<br />
Stahlwerke und Gasometer erinnern<br />
heute als kulturhistorische Baudenkmäler an<br />
jene Zeit, als das Revier zwischen Rhein, Lippe,<br />
Emscher und Ruhr die wichtigste Industrienation<br />
der Welt war.<br />
Sie zeugen von einer industriellen Ära<br />
und dem kulturellen Wandel, den das<br />
Ruhrgebiet in den vergangenen Jahren in rasantem<br />
Tempo vollzogen hat. Allen voran die<br />
Zeche Zollverein in Essen: Die einst größte<br />
Zeche der Welt, seit 2001 Unesco-Weltkulturerbe,<br />
dokumentiert wie kein zweiter Ort den<br />
Wandel vom ehemaligen Industriestandort<br />
zur kreativen Kulturmetropole.<br />
Besonders eindrucksvoll dokumentiert dies<br />
die „Route der Industriekultur“. Der 400 Kilometer<br />
lange Rundkurs erschließt die Orte, die<br />
als Zeitzeugen der Vergangenheit und heute<br />
vor allem als attraktive Veranstaltungsorte die<br />
Region prägen. Insgesamt 55 bauliche und<br />
technische Denkmäler säumen die Route, die<br />
sowohl mit dem Auto, aber auch auf speziell<br />
ausgeschilderten Wegen mit dem Fahrrad erkundet<br />
werden kann.<br />
Neues Leben in alten Mauern<br />
Etliche alte Industriebauwerke führen inzwischen<br />
ein zweites Leben als Kulturstätte. So<br />
präsentiert die Gaskraftzentrale eines ehemaligen<br />
Bochumer Stahlwerks heute eines der<br />
eindrucksvollsten und innovativsten Festspielhäuser<br />
Europas. Die Jahrhunderthalle Bochum<br />
hat sich unter anderem als zentrale<br />
VIDEO<br />
Ein einmaliger Panoramablick<br />
auf die Erde, ähnlich dem von Astronauten,<br />
ist das überwältigende<br />
Highlight der Ausstellung „Wunder<br />
der Natur“ im 100 Meter hohen<br />
Gasometer Oberhausen<br />
28 Nordrhein-Westfalen<br />
Spielstätte der jährlich stattfindenden Ruhrtriennale<br />
(12.8.-24.9.<strong>2017</strong>, siehe S. 64ff.) einen<br />
Namen gemacht. Als spektakulärstes Event<br />
gilt die „ExtraSchicht“ (24.6.<strong>2017</strong>), bei dieser<br />
„Nacht der Industriekultur“ verwandeln sich<br />
einmal im Jahr Industrieanlagen in faszinierende<br />
Kulissen für schillernde Performances<br />
aus Theater, Musik und anderen Sparten.<br />
Weitere Höhepunkte im Veranstaltungskalender<br />
der Region sind das „Klavier-Festival<br />
Ruhr“ (5.5.-20.7.<strong>2017</strong>), die „Ruhrfestspiele“ in<br />
Recklinghausen (1.5.-Mitte Juni <strong>2017</strong>), das<br />
„Zeltfestival Ruhr“ (18.8.-3.9.<strong>2017</strong>) und die<br />
Cranger Kirmes (4.-13.8.<strong>2017</strong>), eines der<br />
größten Volksfeste in Nordrhein-Westfalen.<br />
Seit kurzem bereichert das Anneliese Brost<br />
Musikforum Ruhr in Bochum das kulturelle<br />
Angebot. Der neue Gebäudekomplex ist Probe-<br />
und Spielstätte der Bochumer Symphoniker,<br />
des Jugendsinfonieorchesters und der 80<br />
Ensembles der Musikschule der Stadt. Kulturliebhaber<br />
finden die 20 wichtigsten Kunstmuseen<br />
unter der Dachmarke „Ruhr-Kunst-Museen“<br />
vereint. Das Pendant für Theaterfreunde<br />
ist das Theaternetzwerk „Ruhr-Bühnen“,<br />
das die vielfältige Welt des Theaters bündelt.<br />
Eine der interessantesten Ausstellungshallen<br />
ist der Gasometer in Oberhausen. Noch<br />
bis zum 30. November <strong>2017</strong> beherbergt der<br />
gigantische Innenraum des Gasometers eine<br />
20 Meter große Erdkugel – sie ist Höhepunkt<br />
der Ausstellung „Wunder der Natur“.<br />
Grüne Wunder im<br />
ehemaligen Industrieland<br />
Ein „grünes Wunder“ erleben Besucher<br />
dieses Jahr in Essen, wenn die Ruhrgebiets-<br />
Metropole „Grüne Hauptstadt Europas“ ist.<br />
Mehr als 300 Aktionen umfasst das umfangreiche<br />
Programm. So zeigt beispielsweise<br />
das Ruhr-Museum von Mai bis August die<br />
Ausstellung „Grün in der Stadt. Parks und<br />
Gärten in Essen“.<br />
Überhaupt ist Nordrhein-Westfalen eine<br />
landschaftlich überraschend vielfältige Region.<br />
Dafür sorgen allein 14 Naturparks wie<br />
beispielsweise das Siebengebirge, ein wildromantisches<br />
Wandergebiet, der Teutoburger<br />
Wald oder der Rothaarsteig.<br />
Weite Teile der Naturlandschaften sind<br />
auch für Menschen mit geistigen oder<br />
körperlichen Einschränkungen erlebbar. So<br />
führt etwa durch den Natur-Erlebnisraum<br />
„Wilder Kermeter“ im Nationalpark Eifel ein<br />
4,7 Kilometer langes barrierefreies Wanderwegenetz.<br />
Die Wege sind fein geschottert<br />
und für Rollstühle, Rollatoren und Handbikes<br />
nutzbar. Zudem gibt es ein Leit- und Informationssystem<br />
für blinde Besucher. So ist einer<br />
der beliebtesten Aussichtspunkte des Parks,<br />
der „Hirschley“, auch über ein tastbares<br />
Landschaftsmodell erlebbar.<br />
Noch ein Tipp für Naturliebhaber und Blütenfans:<br />
In Bad Lippspringe, einem Kurort<br />
nordöstlich des Ruhrgebiets, findet unter<br />
dem Motto „Blumenpracht & Waldidylle“<br />
vom 12. April bis zum 15. Oktober die Landesgartenschau<br />
statt.<br />
Von der Ruhr an den Rhein<br />
Die Landeshauptstadt Düsseldorf lockt mit<br />
der größten Modemesse der Welt und edlen<br />
Shopping-Adressen, die „Kö“, die Königsallee.<br />
Von dort sind es nur wenige Schritte bis<br />
zur „längsten Theke der Welt“. Diesen Beinamen<br />
trägt die Düsseldorfer Altstadt wegen<br />
ihrer zahllosen urigen Kneipen. Hochkarätigen<br />
Kunstgenuss garantieren die führenden<br />
Kunsthäuser der Stadt wie z. B. die Kunsthalle,<br />
die von April <strong>2017</strong> bis zum April 2018 ihr<br />
Jubiläum „50 Jahre Kunsthalle am Grabbeplatz“<br />
feiert. Das Reformationsjubiläum steht