Ferienmagazin Deutschland 2017
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ten Wasserlabyrinth. Eine Fahrt mit einem der<br />
schlanken Kähne, mit denen die Spreewaldgondoliere<br />
ihre Gäste durch die malerischen<br />
Fließe, wie die weit verzweigten Flussarme<br />
heißen, staken, ist zu jeder Jahreszeit ein Vergnügen.<br />
Südsee-Feeling statt Spreewald-Romantik<br />
bietet in Krausnitz, nördlich von Lübbenau,<br />
das Erlebnisbad „Tropical Islands“, das seit<br />
Sommer 2016 neben der Indoor-Tropenlandschaft<br />
auch einen attraktiven Außenbereich<br />
bietet.<br />
Ausstellungen zur Reformation<br />
Martin Luther war zwar selbst nie in Brandenburg.<br />
Dennoch lässt sich die Reformation auch<br />
hier an vielen Orten betrachten und erkennen.<br />
Zum Beispiel im Zisterzienserkloster Neuzelle,<br />
dem so genannten „Barockwunder Brandenburgs“,<br />
130 Kilometer östlich von Berlin. Nach<br />
umfangreichen Renovierungsmaßnahmen präsentiert<br />
sich die Anlage im neuen, alten Glanz.<br />
Sie gilt als eine der wenigen vollständig erhaltenen<br />
Klosteranlagen <strong>Deutschland</strong>s und Europas.<br />
Ein besonderer Anziehungspunkt ist das<br />
2015 eröffnete Museum „Himmlisches Theater<br />
– Die Neuzeller Passionsdarstellungen vom<br />
Heiligen Grab“. Die Darstellungen „Kreuztragung<br />
Christi“ und „Judaskuss“ gehören zu den<br />
herausragenden Kunstschätzen Brandenburgs.<br />
Die St. Marienkirche in Frankfurt an der Oder<br />
beherbergt von Mai bis Oktober <strong>2017</strong> die Ausstellung<br />
„Bürger – Pfarrer – Professoren“, welche<br />
die mittelalterliche und reformationszeitliche<br />
Bedeutung der Stadt als geistiges und kulturelles<br />
Zentrum beleuchtet. In Mühlberg an<br />
der Elbe, etwa zwei Autostunden südlich von<br />
Berlin, wurde die Probstei des Zisterzienserinnenklosters<br />
nach mehrjähriger Umbauphase als<br />
Reformationsgeschichtliches Museum wieder<br />
eröffnet.<br />
Im Kulturquartier Mönchenkloster in Jüterbog<br />
wird von September bis November <strong>2017</strong><br />
die Ausstellung „Tetzel-Ablass-Jüterbog“ gezeigt.<br />
Im Mittelpunkt steht die Bedeutung<br />
TMB Tourismus-Marketing<br />
Brandenburg GmbH<br />
Tel. +49-331-298730<br />
www.reiseland-brandenburg.de<br />
42 Berlin / Brandenburg<br />
des Ablasskommissars Johann Tetzel, einer<br />
der bekanntesten Figuren des Reformationszeitalters<br />
(siehe S. 51ff.) und letztlich Auslöser<br />
für Luthers Protest. Jüterbog liegt in der Region<br />
Fläming genau zwischen zwei zentralen<br />
Schauplätzen des Reformationsjubiläums –<br />
Berlin und Lutherstadt Wittenberg.<br />
Neuerdings können sich im Fläming Interessierte<br />
bequem per Fahrrad auf die<br />
Spuren der Reformation begeben. Als Tagestour<br />
empfiehlt sich der 47 Kilometer lange<br />
Luther-Tetzel-Weg. Er folgt zum Teil dem historischen<br />
Weg, auf dem vor 500 Jahren viele<br />
Wittenberger zu Johann Tetzel pilgerten, um<br />
einen der begehrten Ablassbriefe zu erhalten.<br />
Wer mehr Zeit hat, kann auf einem 295 Kilometer<br />
langen Rundkurs in mehreren Etappen<br />
vom südlichen Stadtrand Berlins bis in die Lutherstadt<br />
Wittenberg radeln. Was es unterwegs<br />
zu sehen gibt, darüber informiert die<br />
Routenkarte „Reformation und Rad“.<br />
Auch das Städtchen Mühlberg ist ein beliebtes<br />
Ziel für Fahrrad-Reisende. Es liegt, bequem<br />
erreichbar, am viel befahrenen Elbe-<br />
Radweg. Insgesamt führen rund 7.000 Kilometer<br />
Radwege durchs flache Brandenburger<br />
Land, eine der beliebtesten Radreiseregionen<br />
<strong>Deutschland</strong>s. Viele Strecken führen an Seen<br />
und Flüssen entlang. Neben dem Elbe-Radweg<br />
sind der Oder-Neiße-Radweg entlang<br />
der deutsch-polnischen Grenze durch den<br />
Nationalpark Unteres Odertal, der Havelradweg<br />
entlang der Flusslandschaft der Havel<br />
und der Spreeradweg bei radelnden Besuchern<br />
besonders beliebt.<br />
Neue Adresse für Kunstliebhaber<br />
Ein Highlight jeder Brandenburg-Rundreise<br />
ist Potsdam. In der Landeshauptstadt<br />
zieht es die Besucher wie magisch zum<br />
Schloss Sanssouci. Die ehemalige Sommerresidenz<br />
Friedrichs des Großen und heutige<br />
Unesco-Welterbestätte ist mit dem prachtvollen,<br />
auf Weinbergterrassen gelegenen<br />
Schloss und dem 290 Hektar großen, mit reizenden<br />
Wasserspielen und Skulpturen gespickten<br />
Schlosspark die wichtigste Sehenswürdigkeit<br />
der ehemaligen Residenzstadt, die<br />
noch zwei weitere kunstvoll angelegte Parklandschaften<br />
und elf Schlösser bietet. Eines<br />
davon ist Schloss Babelsberg. Dort stehen<br />
Die Klosteranlage im Erholungsort Neuzelle ist<br />
eine der wenigen vollständig erhaltenen Zeugnisse<br />
klösterlicher Baukunst und wird auch als das<br />
„Barockwunder Brandenburgs“ bezeichnet<br />
vom 29. April bis zum 15. Oktober <strong>2017</strong> Hermann<br />
Fürst von Pückler und sein Werk im<br />
Mittelpunkt einer Sonderausstellung mit dem<br />
Titel „Visionär, Frauenschwarm und Gartenkünstler“<br />
(siehe S. 64ff.). Eine neue Adresse<br />
für Kunstliebhaber ist das Kunstmuseum Barberini,<br />
das Ende Januar <strong>2017</strong> in dem im Zweiten<br />
Weltkrieg zerstörten und nach historischem<br />
Vorbild wieder errichteten Palais Barberini<br />
seine Pforten öffnet. Werke von Alten<br />
Meistern bis ins 21. Jahrhundert, vornehmlich<br />
aus der Kunstsammlung der Hasso Plattner<br />
Stiftung, bilden den Mittelpunkt. Daneben<br />
finden sich Werke der Amerikanischen Moderne,<br />
Kunst der DDR und Malerei nach<br />
1989. Zur Eröffnung gibt es die Sonderausstellung<br />
„Impressionismus. Die Kunst der<br />
Landschaft“ (23.1.-28.5.<strong>2017</strong>).<br />
Ein Höhepunkt des Kulturangebotes in<br />
Potsdam sind die jährlichen Musik-Festspiele<br />
in den Gärten von Sanssouci, die dieses Jahr<br />
unter dem Motto „Wasser, Feuer, Erde, Luft“<br />
stehen (9.-25.6.<strong>2017</strong>, siehe S. 64ff.). Ein besonderes<br />
Event ist die Potsdamer Schlössernacht<br />
(18.-19.8.<strong>2017</strong>) mit außergewöhnlichen<br />
Konzerten und Tanzvorführungen, Theaterspiel<br />
und einmaligen Klangpräsentationen.<br />
Den besonderen Reiz der „Preußischen<br />
Perle“ erleben Besucher auch abseits der<br />
Schlösser- und Parklandschaft in der hübschen<br />
Innenstadt. Zu den sehenswerten Attraktionen<br />
gehören beispielsweise die Brandenburger<br />
Straße mit ihren hübsch restaurierten<br />
Häusern aus dem 18. Jahrhundert, das<br />
Nach rund vier Jahren Bauzeit öffnet im<br />
Januar <strong>2017</strong> das Museum Barberini in Potsdam –<br />
in den Räumlichkeiten des wieder aufgebauten<br />
barocken Palastes Barberini<br />
Holländische Viertel, das Krongut Borgstedt<br />
und die russische Siedlung Alexandrowka.<br />
Deren 13 pittoresk anmutende holzverkleideten<br />
Häuser zählen ebenfalls zu den Potsdamer<br />
Welterbestätten. Nicht zu vergessen die<br />
klassizistischen Prachtbauten von Karl Friedrich<br />
Schinkel und das Mekka für Cineasten,<br />
der Filmpark Babelsberg, der<br />
mit einer interessanten Mischung<br />
aus Entertainment, Action<br />
und authentischer Filmund<br />
Fernsehwelt seine Besucher<br />
VIDEO begeistert.