Ferienmagazin Deutschland 2017
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Landgrafenschloss, Marburg<br />
Luther erwandern, erfahren, erleben<br />
An die bewegte Zeit um 1500 erinnert die<br />
Bayerische Landesausstellung „Ritter, Bauern,<br />
Lutheraner“ in der Veste Coburg. 1530 verfolgte<br />
der unter Reichsacht stehende Luther<br />
auf der Veste den Augsburger Reichstag<br />
(9.5.-5.11.<strong>2017</strong>, siehe S. 9ff.).<br />
Augsburg spielte in der Reformationsgeschichte<br />
eine bedeutende Rolle. Warum das<br />
so ist, erzählen im Jubiläumsjahr Pfarrerinnen<br />
und Pfarrer bei der Lauschtour „Luther in<br />
Augsburg“. Via Smartphone-App erfährt der<br />
Stadtspaziergänger unter anderem wo Luther<br />
1518 verhört und 1530 die Confessio Augustana<br />
veröffentlicht wurde.<br />
Bereits früh war Rothenburg ob der Tauber<br />
der reformatorischen Bewegung zugetan,<br />
doch der Bauernkrieg verzögerte 1525 die<br />
Einführung der Lehre Luthers. Die Wirren jener<br />
Zeit stehen im Mittelpunkt verschiedener<br />
Stadtführungen (siehe S. 9ff.). Unter dem Titel<br />
„Mit dem Schwert oder festem Glauben – Luther<br />
und die Hexen“ beleuchtet<br />
das Mittelalterliche Kriminalmuseum<br />
die Geschichte<br />
des Hexenglaubens und des<br />
Hexerei-Delikts (bis<br />
VIDEO<br />
31.12.2018). Eine Ausstellung<br />
im Reichsstadtmuseum widmet<br />
sich der Rolle der „Medien in der<br />
Reformation“ (bis 30.9.<strong>2017</strong>). Die<br />
begleitende Broschüre „Rothenburg<br />
in Renaissance und Reformation“<br />
bietet vertiefende Informationen<br />
zum Epochenumbruch.<br />
Auf dem Wormser Reichstag<br />
1521 musste Luther seine Thesen<br />
vor dem Kaiser verteidigen. Dadurch<br />
ist Worms eng mit der Reformation<br />
verbunden. Schon 1520<br />
wurde in der Magnuskirche evangelisch<br />
gepredigt. Im 18. Jh. bauten<br />
die Lutheraner mit der Dreifaltigkeitskirche<br />
eine Reformationsgedächtniskirche<br />
und die Reformierten<br />
die Friedrichskirche. Die<br />
Lutherkirche wurde 1512 im<br />
Darmstädter Jugendstil erbaut.<br />
Ausstellungen und diverse Führungen<br />
lohnen dieses Jahr den<br />
Besuch.<br />
Im Mai <strong>2017</strong> wird in Worms der<br />
„Lutherweg 1521“ eröffnet. Der<br />
Weg orientiert sich in seinem Verlauf an der<br />
Reiseroute Martin Luthers zum Reichstag nach<br />
Worms und zurück zur Wartburg und führt<br />
Wanderer und Pilger insgesamt rund 400 Kilometer<br />
durch die Bundesländer Rheinland-<br />
Pfalz, Hessen und Thüringen.<br />
Reichsstadtmuseum Rothenburg ob der Tauber<br />
Auf vielfältige Weise beschäftigen sich Museen<br />
und Städte in Nordrhein-Westfalen mit<br />
dem Reformationsjubiläum. Ein Höhepunkt ist<br />
die Ausstellung „Der geteilte Himmel“ im<br />
RuhrMuseum auf der Zeche Zollverein in Essen<br />
(3.4-31.10.<strong>2017</strong>). Erzählt wird die Entwicklung<br />
der Religionen und Konfessionen an<br />
Rhein und Ruhr vom Spätmittelalter bis heute.<br />
Ein enger Freund Luthers war Lucas Cranach<br />
d. Ä., einer der bedeutendsten Maler der<br />
Deutschen Renaissance. Dem Wittenberger<br />
Maler widmet das Museum Kunstpalast in<br />
Düsseldorf eine groß angelegte Sonderschau<br />
„Cranach. Meister – Marke – Moderne“ mit<br />
rund 200 Werken aus internationalen Museen<br />
und Sammlungen (8.4.-30.7.<strong>2017</strong>).<br />
Als „Pionierland der Reformation“ präsentiert<br />
sich Hessen, wo Luther sich mehrmals<br />
aufhielt – meist auf der Durchreise, was auf<br />
dem „Lutherweg 1521“ nacherlebbar wird.<br />
1529 traf Luther beim „Religionsgespräch“ in<br />
Marburg mit Philipp Melanchton zusammen,<br />
woran im Jubiläumsjahr mit zahlreichen<br />
Events, u. a. der Ausstellung „Bildungsereignis<br />
Reformation! Ideen – Krisen – Wirkungen“<br />
(6.5.-31.10.<strong>2017</strong>) im Landgrafenschloss erinnert<br />
wird.<br />
Den stürmischen Zeiten der Reformation,<br />
Luther sprach damals von „diesen geschwinden<br />
Zeiten“, widmet sich das Landesmuseum<br />
Braunschweig: Die Schau „Im Aufbruch. Reformation<br />
1517-1617“ (7.5.-19.11.<strong>2017</strong>) befasst<br />
sich mit der niedersächsischen Geschichte<br />
der großen Zeitenwende im Reformationsjahrhundert.<br />
Der Ablasskommissar Johann Tetzel, ein wesentlicher<br />
Auslöser für Luthers Protest, steht<br />
im brandenburgischen Jüterbog im<br />
Mittelpunkt der Ausstellung „Tetzel-<br />
Ablass-Jüterbog“ (8.9.-26.11.<strong>2017</strong>).<br />
Zum Jubiläum gibt es einen speziellen<br />
„Luther-Pass“, der – vom Pilgerpass<br />
inspiriert – die Stätten der Reformation<br />
im Landkreis Elbe-Elster mit der<br />
Tetzelstadt Jüterbog, mit Torgau, dem<br />
Sterbeort von Luthers Gemahlin Katharina<br />
von Bora und mit der Lutherstadt<br />
Wittenberg verbindet.<br />
Autoreisen auf Luthers Spuren: Acht<br />
Routen, auf denen Interessierte dem<br />
Leben und Wirken Luthers nachspüren<br />
können, hat die Deutsche Zentrale<br />
für Tourismus (DZT) gestaltet (www.<br />
germany.travel/luther). Sie führen zwischen<br />
Berlin und München zu allen Orten, die für die<br />
Reformation von besonderer Bedeutung waren.<br />
Die Route „Wo Luthers Erbe am lebendigsten<br />
ist“ reiht die wichtigsten Stationen<br />
seines Lebensweges auf.<br />
Renaissance<br />
und Reformation<br />
in Rothenburg ob der Tauber<br />
Luther und die Hexen<br />
Mittelalterliches Kriminalmuseum<br />
1.5. 2016 bis 31.12. 2018<br />
Medien der Reformation –<br />
Kampf der Konfessionen<br />
Reichsstadtmuseum<br />
2.10. 2016 bis 30.9. <strong>2017</strong><br />
Rothenburg Tourismus Service<br />
Tel. +49 9861 404800<br />
www.rothenburg.de/tourismus<br />
info@rothenburg.de<br />
500 Jahre Reformation<br />
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