Handreichung E-Learning und Lernsoftware im ...
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E-<strong>Learning</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernsoftware</strong> <strong>im</strong> Fremdsprachenunterricht<br />
unter besonderer Berücksichtigung der kaufmännischen Berufsschule<br />
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Die situativen Voraussetzungen schließen schulische <strong>und</strong> organisatorische Rahmenbedingungen<br />
wie Vorgaben, räumliche Möglichkeiten, Ausstattung <strong>und</strong> entsprechende Handlungs-<br />
<strong>und</strong> Entscheidungsspielräume (Freiräume) ein. Einflussgrößen mit besonderer Bedeutung sind<br />
u. a. die Lehrqualität, Möglichkeiten für Eigenaktivität <strong>und</strong> Kompetenzerfahrungen, die soziale<br />
Einbindung <strong>und</strong> die Kontrolle über Lernziele, -inhalte <strong>und</strong> -wege.<br />
Die situativen Voraussetzungen können positiv gestaltet werden, indem<br />
- attraktive <strong>und</strong> effiziente Begleitangebote (z. B. <strong>Lernsoftware</strong>) zum herkömmlichen Unterricht<br />
bereit gestellt werden,<br />
- eine professionelle Unterstützung durch die Lehrenden bei individuellen Lernentscheidungen<br />
erfolgt,<br />
- Lernen auch <strong>im</strong> sozialen Kontext stattfinden kann <strong>und</strong><br />
- Lernende die Möglichkeit haben, auch traditionelle Lernformen zu wählen.<br />
Förderung selbstgesteuerten Lernens<br />
"Effizienz <strong>und</strong> Effektivität selbstgesteuerten Lernens ergeben sich nicht von allein. Sie bedürfen<br />
der Unterstützung durch Information <strong>und</strong> Beratung." 20<br />
Konrad/Traub formulieren als Gr<strong>und</strong>sätze der Förderung selbstgesteuerten Lernens:<br />
1. Selbstgesteuertes Lernen tritt nicht automatisch durch die Reduktion fremdgesteuerten Lernens<br />
ein.<br />
2. Selbstgesteuertes Lernen bedarf sorgfältiger Anleitung <strong>und</strong> Begleitung. Der Lehrende muss<br />
den Lernenden Schritt für Schritt <strong>und</strong> häufig über einen längeren Zeitraum an das selbstgesteuerte<br />
Lernen heranführen.<br />
3. Selbstgesteuertes Lernen setzt ein großes Strukturwissen <strong>und</strong> sprachliche Kompetenz bei<br />
den Lernenden voraus.<br />
4. Selbstgesteuertes Lernen setzt bei den Lehrenden Kompetenzen hinsichtlich des Erkennens<br />
von Lernbedarf, des Planens von Lernschritten, der Ausführung dieser Lernschritte<br />
<strong>und</strong> der Einschätzung von Lernfortschritten voraus.<br />
5. Selbstgesteuertes Lernen hat nur dann positive Effekte, wenn die Metakognition der Lernenden<br />
verbessert <strong>und</strong> dies durch den Wandel der Rolle der Lehrenden zum Beobachter<br />
<strong>und</strong> Berater unterstützt wird.<br />
6. Selbstgesteuertes Lernen darf mit Rücksicht auf schwächere Schüler nicht die einzige Lehrform<br />
sein. In Abhängigkeit von der Person des Lernenden, den Lerninhalten <strong>und</strong> Lehr-/<br />
Lernzielen ist die Verknüpfung von Phasen des selbstgesteuerten <strong>und</strong> des fremdgesteuerten<br />
Lernens ratsam.<br />
Unter Berücksichtigung dieser Gr<strong>und</strong>sätze ist der Lernende zu befähigen, folgende Schritte<br />
zunehmend eigenständig durchzuführen:<br />
a) Vorbereitung des selbstgesteuerten Lernens<br />
b) Ausführung der erforderlichen Lernschritte<br />
c) Selbstkontrolle des Lernens<br />
d) Selbstbewertung<br />
e) Aufrechterhaltung von Motivation <strong>und</strong> Konzentration.<br />
20<br />
Vgl. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 14.04.2000. Selbstgesteuertes Lernen in der Weiterbildung<br />
(S. 3).<br />
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