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Handreichung E-Learning und Lernsoftware im ...

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E-<strong>Learning</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernsoftware</strong> <strong>im</strong> Fremdsprachenunterricht<br />

unter besonderer Berücksichtigung der kaufmännischen Berufsschule<br />

_____________________________________________________________________________________________<br />

Interaktion<br />

Die Interaktion kombiniert rezeptive <strong>und</strong> produktive Aktivitäten; die Lerner handeln abwechselnd<br />

als Sprechende <strong>und</strong> Hörende (mündliche Kommunikationsfähigkeit) oder als Schreibende<br />

<strong>und</strong> Lesende (schriftliche Kommunikationsfähigkeit).<br />

In diesem Kompetenzbereich geht es um den Nachweis der Fähigkeiten, Gespräche zu führen<br />

<strong>und</strong> zu korrespondieren. Interaktion ist komplexer als die Bereiche Rezeption <strong>und</strong> Produktion,<br />

da sie durch das alternierende Agieren der Partner als Produzent <strong>und</strong> Rezipient die ständige<br />

Kombination von rezeptiven <strong>und</strong> produktiven Fähigkeiten voraussetzt.<br />

Interaktion ist insbesondere typisch für Gesprächssituationen. Deshalb kommt der Ausprägung<br />

der mündlichen Interaktionsfähigkeit der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Priorität zu. Mündliche Interaktion<br />

setzt die Fähigkeit zur situationsadäquaten <strong>und</strong> angemessenen Aktion <strong>und</strong> Reaktion<br />

sowie die Beherrschung entsprechender Sprechhandlungen <strong>und</strong> Gesprächsstrategien voraus.<br />

Dabei sind interaktive Mittel, u. a. funktionale Wendungen zur Sicherung des gegenseitigen<br />

Verstehens <strong>und</strong> zum Überbrücken von Gesprächslücken, der Situation entsprechend einzusetzen.<br />

Mediation (Sprachmittlung)<br />

Mediation ist zu verstehen als die Vermittlung zwischen zwei Sprachen aus unterschiedlichen<br />

Anlässen <strong>und</strong> mit unterschiedlichen Funktionen. Vermittelt werden Botschaften zwischen<br />

Kommunikationspartnern, die einander ohne die Hilfe des "Vermittlers" nicht verstehen können,<br />

da sie unterschiedliche Sprachen oder auch unterschiedliche Sprachebenen bzw. Sprachregister<br />

verwenden. Dabei muss der Vermittler die kommunikative Äquivalenz bei der Wiedergabe<br />

der Vorgaben der Kommunikationspartner in einer anderen Sprache wahren, darf keine eigenen<br />

Zusätze, Auslassungen, Kommentierungen usw. vornehmen <strong>und</strong> die Inhalte in aufgaben-<br />

<strong>und</strong> empfängerangemessener Form vermitteln. Er hat also eine eher passive Rolle.<br />

Zu den sprachmittelnden Aktivitäten gehören neben dem Übertragen, Dolmetschen <strong>und</strong> Übersetzen<br />

in verschiedenen Ausprägungen auch das Paraphrasieren <strong>und</strong> Zusammenfassen von<br />

mündlichen <strong>und</strong> schriftlichen Äußerungen. Während Übertragen/Umschreiben vor allem inhaltliche<br />

Adäquatheit meinen, zielen Dolmetschen <strong>und</strong> Übersetzen auf inhaltliche <strong>und</strong> formale Adäquatheit<br />

oder sogar Genauigkeit (insbesondere bei Gesetzestexten, Vertragstexten, wissenschaftlichen<br />

Texten).<br />

Die Anforderungen sind ebenfalls komplexer als in den Bereichen Rezeption <strong>und</strong> Produktion,<br />

da auch die Mediation die Kombination von rezeptiven <strong>und</strong> produktiven Fähigkeiten erfordert.<br />

Mediation setzt folgende Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten voraus:<br />

- Beherrschung entsprechender Strategien <strong>und</strong> Techniken der Aufnahme, des Speicherns<br />

<strong>und</strong> der Wiedergabe von Informationen für (mündliches) Übertragen, (schriftliches) Übersetzen<br />

- Strategien <strong>und</strong> Techniken des Übertragens, Zusammenfassens <strong>und</strong> Paraphrasierens von<br />

Texten innerhalb derselben Sprache<br />

- Erkennen von Schlüsselwörtern <strong>und</strong> relevanten Bestandteilen<br />

- rationeller Einsatz von Hilfsmitteln<br />

- Umformulieren von direkter in indirekte Rede u. Ä.<br />

- Mittel zum Kompensieren von Defiziten <strong>im</strong> Sprachvermögen wie Umschreiben, Gebrauch<br />

von Synonymen/Antonymen, Ausweichen auf andere (einfachere) Satzstruktur usw. 30<br />

30 Vgl. Comenius-Institut (2001). Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen zur Gestaltung des Fremdsprachenunterrichts in der<br />

beruflichen Bildung. Kompetenzentwicklung in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation, Interaktion. Bei-<br />

lage zu den Lehrplänen für den Fremdsprachenunterricht an berufsbildenden Schulen.<br />

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