Handreichung E-Learning und Lernsoftware im ...
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E-<strong>Learning</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernsoftware</strong> <strong>im</strong> Fremdsprachenunterricht<br />
unter besonderer Berücksichtigung der kaufmännischen Berufsschule<br />
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1.2 Konzept des E-<strong>Learning</strong><br />
Heutige <strong>und</strong> zukünftige Anforderungen an Lernen in berufsbildenden Schulen erfordern eine<br />
neue Lernkultur: ein Lernen, dass interessant ist <strong>und</strong> motiviert, weil größere Möglichkeiten für<br />
Selbstbest<strong>im</strong>mung <strong>und</strong> Eigenverantwortung sowie Berufs- <strong>und</strong> Praxisnähe gegeben sind.<br />
Bei E-<strong>Learning</strong> <strong>und</strong> dem Einsatz von <strong>Lernsoftware</strong> geht es deshalb vor allem darum, die durch<br />
neue Medien möglichen neuen Lern- <strong>und</strong> Arbeitsformen in veränderte methodische Konzepte<br />
einzubetten.<br />
Verständnis von E-<strong>Learning</strong><br />
Die Abkürzung E-<strong>Learning</strong> steht für ’electronic learning’ oder auch ’electronically supported<br />
learning’ <strong>und</strong> meint Lernprozesse, die in Lernumgebungen stattfinden, die mit Hilfe elektronischer<br />
Medien gestaltet werden. 3<br />
E-<strong>Learning</strong> ist also ein Sammelbegriff für IT-gestütztes Lernen bzw. alle Formen elektronisch<br />
unterstützten Lernens. E-<strong>Learning</strong> ist damit ein Ansatz, der verschiedene Computer- bzw. Internet-<br />
<strong>und</strong> Web-Technologien (Computer Based Training, Web Based Training) nutzt, um<br />
Lernprozesse <strong>und</strong> Kompetenzentwicklungen zu ermöglichen <strong>und</strong> zu fördern. Es ist also keine<br />
Stillarbeitsphase <strong>im</strong> Unterricht, sondern soll selbsttätiges individualisiertes, aber auch kooperatives<br />
Lernen ermöglichen bzw. verbessern <strong>und</strong> herkömmlichen Unterricht sinnvoll ergänzen.<br />
Als Synonym zum Begriff E-<strong>Learning</strong> werden oftmals die Bezeichnungen netzbasiertes Lernen,<br />
Tele-<strong>Learning</strong>, Distance <strong>Learning</strong> etc. verwendet. E-<strong>Learning</strong> kann in sehr unterschiedlicher<br />
methodischer Form realisiert werden. Während Distance <strong>Learning</strong> (Fernunterricht) i. d. R. als<br />
Oberbegriff für alle Lernformen steht, die ohne physische Präsenz stattfinden, geht Blended<br />
<strong>Learning</strong> (Vermischtes Lernen) von einer Mischung von Lernformen <strong>und</strong> Methoden aus <strong>und</strong><br />
zielt auf die effiziente Integration von herkömmlichen Unterrichtsmethoden <strong>und</strong> neuen Unterrichtskonzepten<br />
(z. B. E-<strong>Learning</strong>, Kombination von virtuellen Lernformen <strong>und</strong> Präsenzphasen).<br />
In die folgenden Ausführungen sind Aussagen <strong>und</strong> Ergebnisdarstellungen der Dokumentation<br />
"Bewertung, Einsatz <strong>und</strong> Evaluation von <strong>Lernsoftware</strong> <strong>im</strong> Englischunterricht der Berufsschule<br />
<strong>im</strong> Berufsfeld Wirtschaft <strong>und</strong> Verwaltung" des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus<br />
(2002, S. 11 - 16) in zusammenfassender Form <strong>und</strong> mit Ergänzungen eingegangen.<br />
Typische Merkmale von E-<strong>Learning</strong>-Systemen<br />
Mult<strong>im</strong>edialität <strong>und</strong> -modalität: Integration verschiedener Medien <strong>und</strong> Ansprechen mehrerer<br />
Sinneskanäle<br />
Durch die Integration <strong>und</strong> parallele Präsentation von verschiedenen Medienarten wie Text, Grafik,<br />
Film, Bild <strong>und</strong> Ton ist es möglich, be<strong>im</strong> Lerner mehrere Sinne - auditiv, visuell, z. T. auch<br />
haptisch - zugleich anzusprechen. Damit können Inhalte besser visualisiert <strong>und</strong> die Anschaulichkeit<br />
erhöht werden. Das kann sich positiv auf die Lern- <strong>und</strong> Verstehensprozesse auswirken.<br />
Interaktionsmöglichkeiten <strong>und</strong> individueller Wissensaufbau<br />
Durch die vorhandenen Interaktionsmöglichkeiten können die Lerner gezielt Informationen abrufen,<br />
Ablauf <strong>und</strong> Sequenzen selbst best<strong>im</strong>men <strong>und</strong> so die Inhalte des Programms nach eigenen<br />
Lernzielen <strong>und</strong> entsprechend ihren Interessen <strong>und</strong> Gewohnheiten zusammenstellen (Aufbau<br />
eines individuellen Wissensnetzes).<br />
Interaktivität<br />
Computergestützte Lehr- <strong>und</strong> Lernarrangements ermöglichen nicht nur den Zugriff auf Informationen,<br />
sondern oft auch einen Eingriff: Der Lerner kann eigene Beiträge einstellen <strong>und</strong> sich mit<br />
anderen austauschen.<br />
3<br />
Vgl. Scheffer, U./Hesse, F. W. [Hrsg.] (2002). E-<strong>Learning</strong>. Die Revolution des Lernens gewinnbringend einsetzen<br />
(S. 48 - 49). Stuttgart: Klett-Cotta.<br />
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