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„Konstitutive Merkmale der Neuapostolischen Kirche“ - Sekten.ch

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II. To<strong>ch</strong>terkir<strong>ch</strong>e o<strong>der</strong> Abspaltung?<br />

Der ursprüngli<strong>ch</strong>e Grundgedanke <strong>der</strong> ersten englis<strong>ch</strong>en Apostel ist in dem gemeinsam verfassten<br />

Testimonium <strong>der</strong> Katholis<strong>ch</strong>­ Apostolis<strong>ch</strong>en Gemeinden von 1836 wie folgt zu lesen:<br />

„Die Kir<strong>ch</strong>e Christi ist die Gemeins<strong>ch</strong>aft aller, ohne Unters<strong>ch</strong>ied <strong>der</strong> Zeit und des Landes,<br />

wel<strong>ch</strong>e im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft und dur<strong>ch</strong> ihre<br />

Taufe von allen an<strong>der</strong>en Mens<strong>ch</strong>en ausgeson<strong>der</strong>t sind. [...] Und wie die Kir<strong>ch</strong>e die Gemeins<strong>ch</strong>aft<br />

<strong>der</strong> Getauften ist, so ist die Christenheit die Gesamtheit <strong>der</strong> Nationen, wel<strong>ch</strong>e als Volkskörper<br />

den Glauben <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e Christi angenommen haben... [...]<br />

Einzig dur<strong>ch</strong> die Taufe wird die Kir<strong>ch</strong>e von <strong>der</strong> Welt unters<strong>ch</strong>ieden. Jede Unters<strong>ch</strong>eidung,<br />

dur<strong>ch</strong> wel<strong>ch</strong>e nur ein Teil <strong>der</strong> Getauften als das Volk Gottes hingestellt werden soll, ist eine<br />

Erfindung von Mens<strong>ch</strong>en, die da meinen, ihre eigenen Bündnisse mit Gott ma<strong>ch</strong>en und si<strong>ch</strong><br />

Sein Geri<strong>ch</strong>t anmaßen zu können.<br />

[...] Die Apostel sind die Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e (Eph. 2, 20 und Offenb. 21, 14), ni<strong>ch</strong>t dieser<br />

Kir<strong>ch</strong>e o<strong>der</strong> einer an<strong>der</strong>en, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Einen, heiligen, katholis<strong>ch</strong>en, daher apostolis<strong>ch</strong>en<br />

Kir<strong>ch</strong>e: – <strong>der</strong> Grund, worauf die lebendigen Steine erbaut werden, und das beständige Mittel,<br />

wodur<strong>ch</strong> <strong>der</strong> ganze Bau des lebendigen Tempels, <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e, in Einheit des Geistes und Lebens,<br />

<strong>der</strong> Lehre und Verwaltung erhalten sollte. Das ist das Amt <strong>der</strong> Apostel, wie es die heilige S<strong>ch</strong>rift<br />

klar bes<strong>ch</strong>reibt und seinen Wirkungskreis bestimmt!<br />

[...] Einig, heilig, katholis<strong>ch</strong>, apostolis<strong>ch</strong>, ni<strong>ch</strong>t allein dem Namen na<strong>ch</strong>, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Tat und<br />

Wahrheit; ni<strong>ch</strong>t bloß in <strong>der</strong> Form, son<strong>der</strong>n im Wesen; ni<strong>ch</strong>t bloß in ihrer Gesamtheit, abgesehen<br />

von den Individuen son<strong>der</strong>n so, daß je<strong>der</strong>mann wirkli<strong>ch</strong> als Glied eines Leibes dasteht, in allen<br />

seinen Teilen dieselben Züge <strong>der</strong> Einheit, Heiligkeit, Katholizität und Apostolizität trägt.<br />

[...] ... unser Beruf, den wir mit <strong>der</strong> Hilfe unseres Gottes festhalten wollen, ist vor allem:<br />

anzuhalten mit beständigem Gebet, mit wirksamer Fürbitte für die ganze Kir<strong>ch</strong>e Gottes, für die<br />

ganze Haushaltung des Glaubens, für alle Herrs<strong>ch</strong>er <strong>der</strong> Christenheit samt allen Ständen und<br />

Lagen <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>en innerhalb <strong>der</strong>selben! “<br />

Die kurzen Auss<strong>ch</strong>nitte aus dem sehr umfangrei<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>reiben zeigen im Gegensatz zur<br />

späteren NAK und ihrer Vorläufer eine deutli<strong>ch</strong> ökumenis<strong>ch</strong>e Ausri<strong>ch</strong>tung, die keinesfalls das<br />

Ziel einer neuen Kir<strong>ch</strong>engründung verfolgte.<br />

Ni<strong>ch</strong>t ohne Überhebli<strong>ch</strong>keit kommentierte 1913 Salus (Eberhardt Emil S<strong>ch</strong>midt) die 1863<br />

vollzogene Trennung in dem im Auftrag <strong>der</strong> Apostel verfassten Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tsbu<strong>ch</strong> zur Entwicklung<br />

<strong>der</strong> NAK ´Alte und Neue Wege, Seite 360f` mit dem Verglei<strong>ch</strong>, dass die Sendung <strong>der</strong> ersten<br />

englis<strong>ch</strong>en Apostel nur an die bereits ´Geladenen`/= Gäste (Kaiser, Könige, etc) geri<strong>ch</strong>tet war<br />

und demzufolge (no<strong>ch</strong>) keinen Missionsauftrag beinhaltete. Weiter s<strong>ch</strong>rieb er:<br />

„ Diesem Glei<strong>ch</strong>nis entspre<strong>ch</strong>end ist die Aufgabe <strong>der</strong> heutigen Apostel: Gehet hin an die<br />

Landstraßen, Hecken und Zäune.“<br />

„Um das apostolis<strong>ch</strong>e Werk in England einzuleiten, bediente si<strong>ch</strong> Gott hervorragen<strong>der</strong>,<br />

bedeuten<strong>der</strong>, großer Männer, die er zu Werkzeugen erwählte. Theologen, Ri<strong>ch</strong>ter,<br />

Re<strong>ch</strong>tsanwälte, Doktoren waren ni<strong>ch</strong>t Seltenes. [...]<br />

Die deuts<strong>ch</strong>en Apostel sind einfa<strong>ch</strong>e Männer aus dem Volk, wie einst die ersten Apostel. Ihre<br />

Sendung ist beson<strong>der</strong>s an die unteren und mittleren S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten geri<strong>ch</strong>tet. [...]<br />

Früher gebrau<strong>ch</strong>te Gott (s. alte Ordnung) die Klugen, um die Dummen klug zu ma<strong>ch</strong>en. Aber<br />

Gott ist an keine S<strong>ch</strong>ablone gebunden, er liebt vielmehr die Verän<strong>der</strong>ung, den We<strong>ch</strong>sel. Als die<br />

englis<strong>ch</strong>en Apostel Gott in seiner Wahrheit ni<strong>ch</strong>t mehr erkannten, nahm er die Töri<strong>ch</strong>ten, um die<br />

Klugen dumm zu ma<strong>ch</strong>en. Wo die Einfalt verloren geht, und das Selbstbewußtsein kommt, sagt<br />

Gott: I<strong>ch</strong> kann eu<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t brau<strong>ch</strong>en.“<br />

Eindeutig muss die NAK wegen ihrer theologis<strong>ch</strong> wesentli<strong>ch</strong> an<strong>der</strong>en Ausri<strong>ch</strong>tung und<br />

Zielsetzung (u.a. Tauf­ und Kir<strong>ch</strong>enverständnis, eigenes Glaubensbekenntnis) als Abspaltung<br />

und ni<strong>ch</strong>t als Fortsetzung <strong>der</strong> englis<strong>ch</strong>en ´Mutterkir<strong>ch</strong>e` angesehen werden. Um den eigenen<br />

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