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„Konstitutive Merkmale der Neuapostolischen Kirche“ - Sekten.ch

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Der biblis<strong>ch</strong>e "Fundamentalismus" geht ganz und auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> vom Selbstzeugnis <strong>der</strong> Bibel<br />

aus. Die Bibels<strong>ch</strong>reiber bezeugen, dass sie mit göttli<strong>ch</strong>er Autorität spre<strong>ch</strong>en, dass ihre Worte<br />

von Gottes Geist eingegeben sind.“ (Prof. Dr. Samuel Külling, siehe Link im Anhang)<br />

Die ´biblis<strong>ch</strong>en Fundamentalisten` erkennen konträr zur geltenden Lehre <strong>der</strong> NAK keine <strong>der</strong><br />

Bibel übergeordnete Autorität an, we<strong>der</strong> im Sinne einer weiteren außerbiblis<strong>ch</strong>en<br />

Offenbarungsquelle no<strong>ch</strong> eines zur verbindli<strong>ch</strong>en Auslegung o<strong>der</strong> zum Verständnis <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>rift<br />

gegebenen Lehramtes. Im Gegensatz zu ihrem oft behaupteten Selbstverständnis ist die<br />

Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e also keine <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>­fundamentale ´bibeltreue` Gruppierung (siehe au<strong>ch</strong><br />

Seite 13), ihre ´Fundamentals` entspre<strong>ch</strong>en eher einem traditionsgemäß festen ideologis<strong>ch</strong>en<br />

Denkmuster mit deutli<strong>ch</strong>en Tendenzen zu aggressiver Sturheit bei abwei<strong>ch</strong>endem kritis<strong>ch</strong>en<br />

Verhalten. In dieser Bedeutung ist <strong>der</strong> Begriff ´Fundamentalismus` im weiteren in dieser Arbeit<br />

zu lesen.<br />

Erstaunli<strong>ch</strong> deutli<strong>ch</strong> zeigt si<strong>ch</strong> bereits in den folgenden sehr frühen Textauss<strong>ch</strong>nitten, wie stark<br />

die fundamentalistis<strong>ch</strong>e Ausprägung <strong>der</strong> neuapostolis<strong>ch</strong>en Bewegung bereits im Spra<strong>ch</strong>gebrau<strong>ch</strong><br />

von Anfang an war und wie bestimmte Haltungen gegenüber an<strong>der</strong>en Religionsgemeins<strong>ch</strong>aften<br />

und ´Feinden des Werkes Gottes` o<strong>der</strong> ´Kritikern` aus den eigenen Reihen konsequent als<br />

wesentli<strong>ch</strong>e Bestandteile <strong>der</strong> neuapostolis<strong>ch</strong>en Predigt und damit Lehre bestimmend blieben.<br />

Gerade diese spezifis<strong>ch</strong>en Aspekte, die u.a. begründet sind im immer no<strong>ch</strong> bestehenden<br />

Exklusivitätsanspru<strong>ch</strong>, formen au<strong>ch</strong> heutzutage das häufig betonte und bes<strong>ch</strong>worene<br />

´Neuapostolis<strong>ch</strong>e Profil`, dessen wesentli<strong>ch</strong>es theologis<strong>ch</strong>es Merkmal die von Gott neugegebene<br />

´Sendung des Gnaden­ und Apostelamtes` ist. In dessen Anerkennung und Na<strong>ch</strong>folge (innerhalb<br />

einer absolut autoritären Amtshierar<strong>ch</strong>ie) liegt die persönli<strong>ch</strong>e (exklusive) Heilsgewissheit <strong>der</strong><br />

Gläubigen mittels Sündenvergebung und dem Sakrament <strong>der</strong> ´Versiegelung` mit dem Heiligen<br />

Geist (Geistspendung dur<strong>ch</strong> Handauflegung eines Apostels) zur Erlangung <strong>der</strong> Gotteskinds<strong>ch</strong>aft.<br />

Das Wort <strong>der</strong> Apostel ist ferner (unantastbares) Wort Gottes, o<strong>der</strong> wie Stammapostel Fehr es<br />

seit einiger Zeit au<strong>ch</strong> bezei<strong>ch</strong>nete „Das Wort göttli<strong>ch</strong>er Predigt!“ Der neue Stammapostel Leber<br />

spra<strong>ch</strong> 2006 in Böblingen von <strong>der</strong> „Gegenwartsstimme“ Gottes in den Aposteln. Annähernd jede<br />

neuapostolis<strong>ch</strong>e Predigt kreist beständig um diese Punkte, begründet werden sie ­ wenn<br />

überhaupt ­ mit einer Vielzahl oft aus dem Zusammenhang gerissener Bibelzitate, eine fundierte<br />

Exegese findet jedo<strong>ch</strong> in keiner Weise wirkli<strong>ch</strong> statt. Die ´theologis<strong>ch</strong>en` Behauptungen weisen<br />

im Allgemeinen zumeist eher einen hohen Grad an persönli<strong>ch</strong>er Beliebigkeit und/o<strong>der</strong><br />

elementarer Belanglosigkeit auf.<br />

Ein beson<strong>der</strong>es Thema, das hier aber nur angedeutet werden kann, ist die Praxis <strong>der</strong><br />

Totenversiegelungen. Zur ´si<strong>ch</strong>tbaren` Bestätigung des gottgewollten Weges hatte man in den<br />

frühen Zeiten ni<strong>ch</strong>t einmal davor zurückges<strong>ch</strong>eut, Martin Luther, Calvin und an<strong>der</strong>e wi<strong>ch</strong>tige<br />

verstorbene Mens<strong>ch</strong>en namentli<strong>ch</strong> zu bezei<strong>ch</strong>nen und als ´in <strong>der</strong> Ewigkeit dazugekommene<br />

Seelen` zu feiern. Bis 1904 veröffentli<strong>ch</strong>te man sogar genaue Angaben über die Anzahl <strong>der</strong><br />

vollzogenen ´Ents<strong>ch</strong>lafenenversiegelungen`.<br />

Am 28. Juli 1916 ordinierte auf <strong>der</strong> Apostel­ und Ämterversammlung <strong>der</strong> damalige<br />

Stammapostel Niehaus öffentli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> Apostel und Bis<strong>ch</strong>öfe aus den Reihen <strong>der</strong> Verstorbenen<br />

für die unerlöst Verstorbenen! No<strong>ch</strong> heute missioniert die NAK ni<strong>ch</strong>t nur das Diesseits, son<strong>der</strong>n<br />

au<strong>ch</strong> ´erfolgrei<strong>ch</strong>` dreimal im Jahr das Jenseits, denn au<strong>ch</strong> dort kann Gott na<strong>ch</strong> Auffassung <strong>der</strong><br />

Kir<strong>ch</strong>e nur dur<strong>ch</strong> das ´Gnaden­ und Apostelamt` erlösendes Heil bewirken. (siehe dazu Seite 7<br />

ff)<br />

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