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„Konstitutive Merkmale der Neuapostolischen Kirche“ - Sekten.ch

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Grafik aus: Wä<strong>ch</strong>terstimme aus Zion, 1921<br />

<strong>„Konstitutive</strong> <strong>Merkmale</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> <strong>Kir<strong>ch</strong>e“</strong><br />

Eine Zeitr eise mit Or iginalzitaten und kr itis<strong>ch</strong>er Betr a<strong>ch</strong>tung<br />

*****<br />

Ausarbeitung zur Darstellung<br />

bewusstseinsmanipulieren<strong>der</strong> Methoden<br />

in fundamentalistis<strong>ch</strong> religiösen Gruppen<br />

am Beispiel <strong>der</strong><br />

´<strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e`<br />

Gewidmet<br />

ist diese Arbeit all den kleinen und großen Mens<strong>ch</strong>en, <strong>der</strong>en<br />

kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> bedingtes Leid a<strong>ch</strong>tlos ignoriert wird<br />

Mein Auge ist trübe geworden vor Gram<br />

Matt meine Seele und mein Leib<br />

Denn mein Leben ist hinges<strong>ch</strong>wunden in Kummer<br />

I<strong>ch</strong> bin vergessen in ihrem Herzen wie ein Toter<br />

I<strong>ch</strong> bin geworden wie ein zerbro<strong>ch</strong>enes Gefäß<br />

(aus Psalm 31)<br />

Autor: Detlef Strei<strong>ch</strong>, Göppingen ©<br />

E­Mail: detlef.strei<strong>ch</strong>@gmx.de<br />

Aktualisierte Fassung vom Mai 2006


Konstitutive <strong>Merkmale</strong> <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e –<br />

Eine Zeitreise mit Originalzitaten und kritis<strong>ch</strong>er Betra<strong>ch</strong>tung<br />

Glie<strong>der</strong>ung:<br />

I. Historis<strong>ch</strong>e Stationen <strong>der</strong> NAK in Sti<strong>ch</strong>punkten S. 2<br />

II. To<strong>ch</strong>terkir<strong>ch</strong>e o<strong>der</strong> Abspaltung? S. 3<br />

III. Fundamentalismus und Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e S. 4<br />

IV. Predigt­ und S<strong>ch</strong>riftzitate in <strong>ch</strong>ronologis<strong>ch</strong>er Reihenfolge S. 6<br />

IV.1. Historis<strong>ch</strong>e Zitate 1874­1961 S. 6<br />

IV.2. Aktuelle Zitate 1990­2006 S.25<br />

V. Methoden zur Indoktrination und Bewusstseinsmanipulation S.34<br />

V.1. Das ´Werk Gottes` S.34<br />

V.2. Prinzipien <strong>der</strong> Bewusstseinsmanipulation S.36<br />

V.3. Neuapostolis<strong>ch</strong> Denken Reden Handeln S.40<br />

V.4. Eigenes Leben o<strong>der</strong> Ewiges Leben S.43<br />

V.5. Psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Deformationen S.47<br />

VI. Tendenzen und Fragen (Standortbestimmung) S.51<br />

VI.1. Theologis<strong>ch</strong>e Reformansätze S.51<br />

VI.2. Strukturverglei<strong>ch</strong> totalitärer Systeme S.58<br />

VI.3. Reformfähigkeit <strong>der</strong> NAK S.64<br />

VII. Anhang:<br />

VII.1. Ein persönli<strong>ch</strong>es Na<strong>ch</strong>wort ­ Auf ewig bei dem Herrn S.69<br />

VII.2. Erfahrungsberi<strong>ch</strong>t Thea S.74<br />

VII.3. Auswahl maßgebli<strong>ch</strong>er Internetquellen S.77<br />

VII.4. Literaturverzei<strong>ch</strong>nis (Auswahl) S.80<br />

„Was Gott innerli<strong>ch</strong> ordnet, als den Glauben, das gilt ihnen ni<strong>ch</strong>ts.<br />

Sie fahren zu und nötigen alle äußerli<strong>ch</strong>en Worte und die S<strong>ch</strong>rift,<br />

die auf den innerli<strong>ch</strong>en Glauben dringen,<br />

auf eine äußerli<strong>ch</strong>e neue Weise, den alten Mens<strong>ch</strong>en zu töten<br />

und erdi<strong>ch</strong>ten allhier Begriffe ... und des Gaukelwerks mehr,<br />

da ni<strong>ch</strong>t ein einziger Bu<strong>ch</strong>stabe davon in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>rift steht ...,<br />

das aus <strong>der</strong> Erkenntnis Christi ni<strong>ch</strong>ts an<strong>der</strong>es ma<strong>ch</strong>t<br />

denn ein mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Werk.“<br />

(Martin Luther)<br />

1


I. Historis<strong>ch</strong>e Stationen <strong>der</strong> NAK in Sti<strong>ch</strong>punkten<br />

Der Ursprung <strong>der</strong> heutigen <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e liegt in einer ursprüngli<strong>ch</strong> ökumenis<strong>ch</strong><br />

orientierten englis<strong>ch</strong>en Erweckungsbewegung mit ´prophetis<strong>ch</strong>en Apostelrufungen`, die es si<strong>ch</strong><br />

zum Ziel gesetzt hatte, <strong>der</strong> Gesamtheit <strong>der</strong> damaligen Christen und ihren Staats­ und<br />

Kir<strong>ch</strong>enführern ´Gottes Bots<strong>ch</strong>aft <strong>der</strong> Wahrheit` mitzuteilen, ohne dabei eine neue Kir<strong>ch</strong>e<br />

gründen zu wollen. 1836 sind die Grundgedanken <strong>der</strong> ersten 12 ´Apostel` im gemeinsam<br />

verfassten und von Apostel J.B.Cardale zu einem Ganzen zusammengebra<strong>ch</strong>ten sogenannten<br />

Testimonium (Das Zeugnis <strong>der</strong> Apostel) s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> fixiert worden. Dieses Testimonium wurde<br />

im Juli 1838 dur<strong>ch</strong> den zweitberufenen Apostel Drummond, je in Begleitung des Apostels für<br />

Italien (Sp. Perceval) und für Österrei<strong>ch</strong> (Fr. V. Woodhouse), dem aus England gebürtigen<br />

Kardinal Acton für den Papst Gregor XVI. und im September Prinz Metterni<strong>ch</strong> für den Kaiser<br />

Ferdinand von Österrei<strong>ch</strong> überrei<strong>ch</strong>t.<br />

1863 wurde Apostel S<strong>ch</strong>warz wegen Unstimmigkeiten über neue Apostelrufungen (Auffüllung<br />

<strong>der</strong> 12­Zahl) von Ap.Woodhouse (Spra<strong>ch</strong>gebrau<strong>ch</strong> ´englis<strong>ch</strong>e Mutterkir<strong>ch</strong>e`= alte Ordnung)<br />

ausges<strong>ch</strong>lossen. Mit dem ebenfalls exkommunizierten, aber vom eigentli<strong>ch</strong> irrtümli<strong>ch</strong> berufenen<br />

Ap. Roso<strong>ch</strong>atzky wie<strong>der</strong> ins Amt gesetzten deuts<strong>ch</strong>en ´Propheten` Heinri<strong>ch</strong> Geyer, <strong>der</strong> nun<br />

seinerseits wie<strong>der</strong>um S<strong>ch</strong>warz im Amt legitimierte, leitete Apostel S<strong>ch</strong>warz die si<strong>ch</strong> nun<br />

´Allgemeine <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>e Mission` nennende apostolis<strong>ch</strong>e Hamburger Gemeinde<br />

(´To<strong>ch</strong>terkir<strong>ch</strong>e`= neue Ordnung). Wie<strong>der</strong>um im Streit um weitere Apostelrufungen<br />

fraktionierten 1878 die meisten Hamburger Gemeinden gegen Geyer. An die Spitze dieser<br />

Bewegung stellte si<strong>ch</strong> einige Jahre später Fritz Krebs (Bahnmeister), <strong>der</strong> ab 1897 für si<strong>ch</strong> selbst<br />

den Titel ´Stammapostel` na<strong>ch</strong> päpstis<strong>ch</strong>en Muster als Amt einführte. Unter Abs<strong>ch</strong>affung des<br />

Glei<strong>ch</strong>heitsprinzips zwis<strong>ch</strong>en den Aposteln mit nun zentralistis<strong>ch</strong>er Führung dur<strong>ch</strong> den<br />

Stammapostel bildete si<strong>ch</strong> mit S<strong>ch</strong>werpunkt in Deuts<strong>ch</strong>land eine neue Religionsgemeins<strong>ch</strong>aft,<br />

die unter Hermann Niehaus (Landwirt), <strong>der</strong> 1905 das Stammapostelamt übernahm, die<br />

Bezei<strong>ch</strong>nung Neuapostolis<strong>ch</strong>e Gemeinden führte. Der ökumenis<strong>ch</strong>e Grundgedanke war längst<br />

verdrängt und das neue ´Evangelium` im ´Werk Gottes in <strong>der</strong> Sendung seiner Apostel` unter<br />

Leitung des jeweiligen Stammapostels als Stellvertreter Jesu auf Erden war entstanden.<br />

1930 übernahm J.G. Bis<strong>ch</strong>off (S<strong>ch</strong>uhma<strong>ch</strong>er, später Wein­ und Zigarrenhändler) die Leitung für<br />

das In­ und Ausland <strong>der</strong> nunmehr <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e genannten Sekte. Seine Affinität und<br />

Anbie<strong>der</strong>ung an das Nazi­Regime gingen mit vorauseilendem Gehorsam über ein<br />

mögli<strong>ch</strong>erweise gefor<strong>der</strong>tes Maß (um kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> ´überleben` zu können) weit hinaus, galt do<strong>ch</strong><br />

jetzt das absolute Führer­Prinzip wie bisher s<strong>ch</strong>on in <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e nun au<strong>ch</strong> generell für den Staat<br />

und legitimierte si<strong>ch</strong> damit gegenseitig (siehe Zitate). Mit <strong>der</strong> von Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off 1951<br />

als ´Bots<strong>ch</strong>aft` bezei<strong>ch</strong>neten und zum Dogma erhobenen Aussage, Gott werde sein<br />

Erlösungswerk in dessen Lebenszeit beenden, entbehrte die neuapostolis<strong>ch</strong>e Lehre gegen die<br />

Aussage Jesu „von dem Tage aber und <strong>der</strong> Stunde weiß niemand, au<strong>ch</strong> die Engel im Himmel<br />

ni<strong>ch</strong>t, au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Sohn ni<strong>ch</strong>t, son<strong>der</strong>n allein <strong>der</strong> Vater.“ (Mk 13,32) und zumindest endgültig mit<br />

Bis<strong>ch</strong>offs Tod 1960 jegli<strong>ch</strong>er biblis<strong>ch</strong>en Grundlage. Gott hatte na<strong>ch</strong> kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>em Verständnis<br />

plötzli<strong>ch</strong> und unbegreifli<strong>ch</strong>er Weise „seine Meinung geän<strong>der</strong>t“, die ´Bots<strong>ch</strong>aft` selbst galt und<br />

gilt bis heute (!) weiterhin als göttli<strong>ch</strong> inspiriert und damit wahr. (siehe Seite 19 ff)<br />

Seine Na<strong>ch</strong>folger im Stammapostelamt waren Walter S<strong>ch</strong>midt 1960 – 1975 (selbstständiger<br />

Kaufmann), Ernst Streckeisen 1975 – 1978 (kaufm. Angestellter), Hans Urwyler 1978 – 1988<br />

(Kfz.Te<strong>ch</strong>niker und selbst. Kaufmann). Seit dem 3. Mai 1988 ist Ri<strong>ch</strong>ard Fehr (S<strong>ch</strong>riftsetzer und<br />

Werbegrafiker) in Folge <strong>der</strong> dritte Stammapostel aus <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz. Fehr ist na<strong>ch</strong> 17 Amtsjahren<br />

als Stammapostel Pfingsten 2005 in einem weltweiten Übertragungsgottesdienst vom<br />

Kir<strong>ch</strong>enamt zurückgetreten und hat dabei am 15.5.05 seinen Na<strong>ch</strong>folger, Dr. Wilhelm Leber<br />

(geb. 1947, Mathematikstudium ), selbst bestimmt.<br />

2


II. To<strong>ch</strong>terkir<strong>ch</strong>e o<strong>der</strong> Abspaltung?<br />

Der ursprüngli<strong>ch</strong>e Grundgedanke <strong>der</strong> ersten englis<strong>ch</strong>en Apostel ist in dem gemeinsam verfassten<br />

Testimonium <strong>der</strong> Katholis<strong>ch</strong>­ Apostolis<strong>ch</strong>en Gemeinden von 1836 wie folgt zu lesen:<br />

„Die Kir<strong>ch</strong>e Christi ist die Gemeins<strong>ch</strong>aft aller, ohne Unters<strong>ch</strong>ied <strong>der</strong> Zeit und des Landes,<br />

wel<strong>ch</strong>e im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft und dur<strong>ch</strong> ihre<br />

Taufe von allen an<strong>der</strong>en Mens<strong>ch</strong>en ausgeson<strong>der</strong>t sind. [...] Und wie die Kir<strong>ch</strong>e die Gemeins<strong>ch</strong>aft<br />

<strong>der</strong> Getauften ist, so ist die Christenheit die Gesamtheit <strong>der</strong> Nationen, wel<strong>ch</strong>e als Volkskörper<br />

den Glauben <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e Christi angenommen haben... [...]<br />

Einzig dur<strong>ch</strong> die Taufe wird die Kir<strong>ch</strong>e von <strong>der</strong> Welt unters<strong>ch</strong>ieden. Jede Unters<strong>ch</strong>eidung,<br />

dur<strong>ch</strong> wel<strong>ch</strong>e nur ein Teil <strong>der</strong> Getauften als das Volk Gottes hingestellt werden soll, ist eine<br />

Erfindung von Mens<strong>ch</strong>en, die da meinen, ihre eigenen Bündnisse mit Gott ma<strong>ch</strong>en und si<strong>ch</strong><br />

Sein Geri<strong>ch</strong>t anmaßen zu können.<br />

[...] Die Apostel sind die Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e (Eph. 2, 20 und Offenb. 21, 14), ni<strong>ch</strong>t dieser<br />

Kir<strong>ch</strong>e o<strong>der</strong> einer an<strong>der</strong>en, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Einen, heiligen, katholis<strong>ch</strong>en, daher apostolis<strong>ch</strong>en<br />

Kir<strong>ch</strong>e: – <strong>der</strong> Grund, worauf die lebendigen Steine erbaut werden, und das beständige Mittel,<br />

wodur<strong>ch</strong> <strong>der</strong> ganze Bau des lebendigen Tempels, <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e, in Einheit des Geistes und Lebens,<br />

<strong>der</strong> Lehre und Verwaltung erhalten sollte. Das ist das Amt <strong>der</strong> Apostel, wie es die heilige S<strong>ch</strong>rift<br />

klar bes<strong>ch</strong>reibt und seinen Wirkungskreis bestimmt!<br />

[...] Einig, heilig, katholis<strong>ch</strong>, apostolis<strong>ch</strong>, ni<strong>ch</strong>t allein dem Namen na<strong>ch</strong>, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Tat und<br />

Wahrheit; ni<strong>ch</strong>t bloß in <strong>der</strong> Form, son<strong>der</strong>n im Wesen; ni<strong>ch</strong>t bloß in ihrer Gesamtheit, abgesehen<br />

von den Individuen son<strong>der</strong>n so, daß je<strong>der</strong>mann wirkli<strong>ch</strong> als Glied eines Leibes dasteht, in allen<br />

seinen Teilen dieselben Züge <strong>der</strong> Einheit, Heiligkeit, Katholizität und Apostolizität trägt.<br />

[...] ... unser Beruf, den wir mit <strong>der</strong> Hilfe unseres Gottes festhalten wollen, ist vor allem:<br />

anzuhalten mit beständigem Gebet, mit wirksamer Fürbitte für die ganze Kir<strong>ch</strong>e Gottes, für die<br />

ganze Haushaltung des Glaubens, für alle Herrs<strong>ch</strong>er <strong>der</strong> Christenheit samt allen Ständen und<br />

Lagen <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>en innerhalb <strong>der</strong>selben! “<br />

Die kurzen Auss<strong>ch</strong>nitte aus dem sehr umfangrei<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>reiben zeigen im Gegensatz zur<br />

späteren NAK und ihrer Vorläufer eine deutli<strong>ch</strong> ökumenis<strong>ch</strong>e Ausri<strong>ch</strong>tung, die keinesfalls das<br />

Ziel einer neuen Kir<strong>ch</strong>engründung verfolgte.<br />

Ni<strong>ch</strong>t ohne Überhebli<strong>ch</strong>keit kommentierte 1913 Salus (Eberhardt Emil S<strong>ch</strong>midt) die 1863<br />

vollzogene Trennung in dem im Auftrag <strong>der</strong> Apostel verfassten Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tsbu<strong>ch</strong> zur Entwicklung<br />

<strong>der</strong> NAK ´Alte und Neue Wege, Seite 360f` mit dem Verglei<strong>ch</strong>, dass die Sendung <strong>der</strong> ersten<br />

englis<strong>ch</strong>en Apostel nur an die bereits ´Geladenen`/= Gäste (Kaiser, Könige, etc) geri<strong>ch</strong>tet war<br />

und demzufolge (no<strong>ch</strong>) keinen Missionsauftrag beinhaltete. Weiter s<strong>ch</strong>rieb er:<br />

„ Diesem Glei<strong>ch</strong>nis entspre<strong>ch</strong>end ist die Aufgabe <strong>der</strong> heutigen Apostel: Gehet hin an die<br />

Landstraßen, Hecken und Zäune.“<br />

„Um das apostolis<strong>ch</strong>e Werk in England einzuleiten, bediente si<strong>ch</strong> Gott hervorragen<strong>der</strong>,<br />

bedeuten<strong>der</strong>, großer Männer, die er zu Werkzeugen erwählte. Theologen, Ri<strong>ch</strong>ter,<br />

Re<strong>ch</strong>tsanwälte, Doktoren waren ni<strong>ch</strong>t Seltenes. [...]<br />

Die deuts<strong>ch</strong>en Apostel sind einfa<strong>ch</strong>e Männer aus dem Volk, wie einst die ersten Apostel. Ihre<br />

Sendung ist beson<strong>der</strong>s an die unteren und mittleren S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten geri<strong>ch</strong>tet. [...]<br />

Früher gebrau<strong>ch</strong>te Gott (s. alte Ordnung) die Klugen, um die Dummen klug zu ma<strong>ch</strong>en. Aber<br />

Gott ist an keine S<strong>ch</strong>ablone gebunden, er liebt vielmehr die Verän<strong>der</strong>ung, den We<strong>ch</strong>sel. Als die<br />

englis<strong>ch</strong>en Apostel Gott in seiner Wahrheit ni<strong>ch</strong>t mehr erkannten, nahm er die Töri<strong>ch</strong>ten, um die<br />

Klugen dumm zu ma<strong>ch</strong>en. Wo die Einfalt verloren geht, und das Selbstbewußtsein kommt, sagt<br />

Gott: I<strong>ch</strong> kann eu<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t brau<strong>ch</strong>en.“<br />

Eindeutig muss die NAK wegen ihrer theologis<strong>ch</strong> wesentli<strong>ch</strong> an<strong>der</strong>en Ausri<strong>ch</strong>tung und<br />

Zielsetzung (u.a. Tauf­ und Kir<strong>ch</strong>enverständnis, eigenes Glaubensbekenntnis) als Abspaltung<br />

und ni<strong>ch</strong>t als Fortsetzung <strong>der</strong> englis<strong>ch</strong>en ´Mutterkir<strong>ch</strong>e` angesehen werden. Um den eigenen<br />

3


Anspru<strong>ch</strong> aber denno<strong>ch</strong> zu belegen, wurde u.a. 1932 vom Verlag Friedri<strong>ch</strong> Bis<strong>ch</strong>off im Namen<br />

des Apostelkollegiums eine dur<strong>ch</strong> Verkürzungen und Zusätze ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tsfäls<strong>ch</strong>end angepasste<br />

Fassung des Testimoniums herausgegeben. Glei<strong>ch</strong>zeitig diente sie dazu (Strei<strong>ch</strong>ung<br />

entspre<strong>ch</strong>en<strong>der</strong> Textpassagen), das mittlerweile dem Apostelamt in seiner Ma<strong>ch</strong>t lästig<br />

gewordene ´Kontrollorgan` Prophetenamt abzus<strong>ch</strong>affen. Anzumerken ist ferner, dass die NAK<br />

bisher nie ihr eigenes umfangrei<strong>ch</strong>es Quellenmaterial zur Fors<strong>ch</strong>ung geöffnet hat, ihre verfassten<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tswerke für den Religionsunterri<strong>ch</strong>t spiegeln bis heute ledigli<strong>ch</strong> die offiziell gewüns<strong>ch</strong>te<br />

Si<strong>ch</strong>t.<br />

Im Verlauf ihrer Entwicklung produzierte die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e dur<strong>ch</strong> ihren rigorosen<br />

Umgang mit kritis<strong>ch</strong> von <strong>der</strong> gelehrten Meinung abwei<strong>ch</strong>enden Aposteln über 100 Abspaltungen<br />

mit zum Teil rücksi<strong>ch</strong>tslos drastis<strong>ch</strong>en Maßnahmen gegenüber den mitbetroffenen<br />

Glaubensges<strong>ch</strong>wistern in den jeweiligen Apostelbezirken.<br />

III. Fundamentalismus und Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e<br />

Wenn au<strong>ch</strong> wegen <strong>der</strong> Komplexität des Begriffes ´Fundamentalismus` hier keine eingehende<br />

Erläuterung stattfinden kann, ergeben si<strong>ch</strong> bereits aus den bisher skizzierten Bes<strong>ch</strong>reibungen <strong>der</strong><br />

<strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e und den nun folgenden Zitaten uns<strong>ch</strong>wer erkennbar wesentli<strong>ch</strong>e<br />

Übereinstimmungen mit den <strong>ch</strong>arakteristis<strong>ch</strong> für die vers<strong>ch</strong>iedenen religiös­fundamentalistis<strong>ch</strong>en<br />

Gruppierungen als allgemeingültig zu bezei<strong>ch</strong>nenden <strong>Merkmale</strong>n:<br />

• Absolutheitsanspru<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Lehre bzw. des Lehramtes ohne Kritikmögli<strong>ch</strong>keit alternativer<br />

Denkmodelle<br />

• Heilsgewissheit ihrer Mitglie<strong>der</strong><br />

• Endzeitausri<strong>ch</strong>tung (1000jähriges Friedensrei<strong>ch</strong>) und Errettung vor drohendem Weltenunheil<br />

• Ablehnung mo<strong>der</strong>ner Verhaltensweisen o<strong>der</strong> alternativer (Gesells<strong>ch</strong>afts­) Entwürfe<br />

• Eingriff in die Lebensgestaltung <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> (Sexualität, Freizeitverhalten, allgemeiner<br />

binden<strong>der</strong> Moralkodex, etc) mit Tendenz zur totalen Erfassung<br />

• Wissens<strong>ch</strong>aftsfeindli<strong>ch</strong>e Tendenzen<br />

• Wörtli<strong>ch</strong>es Bibelverständnis<br />

Dieter Senhaas spri<strong>ch</strong>t vom Fundamentalismus au<strong>ch</strong> als „ Inszenierung von Traditionen“! Auf<br />

den wohl kürzesten Nenner gebra<strong>ch</strong>t definiert ihn <strong>der</strong> britis<strong>ch</strong>e Historiker Bernard Lewis mit den<br />

Worten: „I am right, you are wrong, go to hell!“<br />

Deutli<strong>ch</strong> zu unters<strong>ch</strong>eiden ist diese unabhängig vom spezifis<strong>ch</strong>en Lehrinhalt bestehende radikale<br />

fundamentalistis<strong>ch</strong>e Haltung trotz S<strong>ch</strong>nittmengen zum rein theologis<strong>ch</strong> orientierten ´biblis<strong>ch</strong>en<br />

Fundamentalismus`, <strong>der</strong> si<strong>ch</strong> unter Betonung des "sola scriptura" im wesentli<strong>ch</strong>en dur<strong>ch</strong> die<br />

folgenden Glaubensgrundlagen kennzei<strong>ch</strong>nen lässt ("The Fundamentals" 1910 –1915):<br />

1. Inspiration und Irrtumslosigkeit <strong>der</strong> Bibel<br />

2. Gottheit von Jesus Christus<br />

3. Seine Jungfrauengeburt<br />

4. Sein stellvertretendes Sühneopfer am Kreuz<br />

5. Seine leibli<strong>ch</strong>e Auferstehung und persönli<strong>ch</strong>e Wie<strong>der</strong>kunft<br />

„Der biblis<strong>ch</strong>e "Fundamentalismus" bezeugt die Glaubensaussage, dass die Bibel<br />

uneinges<strong>ch</strong>ränkte, absolute Offenbarung von Gott ist, mit allen Konsequenzen (göttli<strong>ch</strong><br />

inspiriert, Wahrheit in je<strong>der</strong> Hinsi<strong>ch</strong>t, Einheit ohne wirkli<strong>ch</strong>e Wi<strong>der</strong>sprü<strong>ch</strong>e).<br />

Der biblis<strong>ch</strong>e "Fundamentalismus" bezeugt, dass wir es in <strong>der</strong> Bibel ni<strong>ch</strong>t mit mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>­<br />

irrtümli<strong>ch</strong>en, zeitbedingten Vorstellungen zu tun haben, die veralten würden, son<strong>der</strong>n vielmehr<br />

mit zeitlos gültiger, göttli<strong>ch</strong>er Wahrheit. Die Heilige S<strong>ch</strong>rift hat daher für den, <strong>der</strong> diese<br />

Glaubensaussage teilt, bindende und bestimmende, göttli<strong>ch</strong>e Autorität.<br />

4


Der biblis<strong>ch</strong>e "Fundamentalismus" geht ganz und auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> vom Selbstzeugnis <strong>der</strong> Bibel<br />

aus. Die Bibels<strong>ch</strong>reiber bezeugen, dass sie mit göttli<strong>ch</strong>er Autorität spre<strong>ch</strong>en, dass ihre Worte<br />

von Gottes Geist eingegeben sind.“ (Prof. Dr. Samuel Külling, siehe Link im Anhang)<br />

Die ´biblis<strong>ch</strong>en Fundamentalisten` erkennen konträr zur geltenden Lehre <strong>der</strong> NAK keine <strong>der</strong><br />

Bibel übergeordnete Autorität an, we<strong>der</strong> im Sinne einer weiteren außerbiblis<strong>ch</strong>en<br />

Offenbarungsquelle no<strong>ch</strong> eines zur verbindli<strong>ch</strong>en Auslegung o<strong>der</strong> zum Verständnis <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>rift<br />

gegebenen Lehramtes. Im Gegensatz zu ihrem oft behaupteten Selbstverständnis ist die<br />

Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e also keine <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>­fundamentale ´bibeltreue` Gruppierung (siehe au<strong>ch</strong><br />

Seite 13), ihre ´Fundamentals` entspre<strong>ch</strong>en eher einem traditionsgemäß festen ideologis<strong>ch</strong>en<br />

Denkmuster mit deutli<strong>ch</strong>en Tendenzen zu aggressiver Sturheit bei abwei<strong>ch</strong>endem kritis<strong>ch</strong>en<br />

Verhalten. In dieser Bedeutung ist <strong>der</strong> Begriff ´Fundamentalismus` im weiteren in dieser Arbeit<br />

zu lesen.<br />

Erstaunli<strong>ch</strong> deutli<strong>ch</strong> zeigt si<strong>ch</strong> bereits in den folgenden sehr frühen Textauss<strong>ch</strong>nitten, wie stark<br />

die fundamentalistis<strong>ch</strong>e Ausprägung <strong>der</strong> neuapostolis<strong>ch</strong>en Bewegung bereits im Spra<strong>ch</strong>gebrau<strong>ch</strong><br />

von Anfang an war und wie bestimmte Haltungen gegenüber an<strong>der</strong>en Religionsgemeins<strong>ch</strong>aften<br />

und ´Feinden des Werkes Gottes` o<strong>der</strong> ´Kritikern` aus den eigenen Reihen konsequent als<br />

wesentli<strong>ch</strong>e Bestandteile <strong>der</strong> neuapostolis<strong>ch</strong>en Predigt und damit Lehre bestimmend blieben.<br />

Gerade diese spezifis<strong>ch</strong>en Aspekte, die u.a. begründet sind im immer no<strong>ch</strong> bestehenden<br />

Exklusivitätsanspru<strong>ch</strong>, formen au<strong>ch</strong> heutzutage das häufig betonte und bes<strong>ch</strong>worene<br />

´Neuapostolis<strong>ch</strong>e Profil`, dessen wesentli<strong>ch</strong>es theologis<strong>ch</strong>es Merkmal die von Gott neugegebene<br />

´Sendung des Gnaden­ und Apostelamtes` ist. In dessen Anerkennung und Na<strong>ch</strong>folge (innerhalb<br />

einer absolut autoritären Amtshierar<strong>ch</strong>ie) liegt die persönli<strong>ch</strong>e (exklusive) Heilsgewissheit <strong>der</strong><br />

Gläubigen mittels Sündenvergebung und dem Sakrament <strong>der</strong> ´Versiegelung` mit dem Heiligen<br />

Geist (Geistspendung dur<strong>ch</strong> Handauflegung eines Apostels) zur Erlangung <strong>der</strong> Gotteskinds<strong>ch</strong>aft.<br />

Das Wort <strong>der</strong> Apostel ist ferner (unantastbares) Wort Gottes, o<strong>der</strong> wie Stammapostel Fehr es<br />

seit einiger Zeit au<strong>ch</strong> bezei<strong>ch</strong>nete „Das Wort göttli<strong>ch</strong>er Predigt!“ Der neue Stammapostel Leber<br />

spra<strong>ch</strong> 2006 in Böblingen von <strong>der</strong> „Gegenwartsstimme“ Gottes in den Aposteln. Annähernd jede<br />

neuapostolis<strong>ch</strong>e Predigt kreist beständig um diese Punkte, begründet werden sie ­ wenn<br />

überhaupt ­ mit einer Vielzahl oft aus dem Zusammenhang gerissener Bibelzitate, eine fundierte<br />

Exegese findet jedo<strong>ch</strong> in keiner Weise wirkli<strong>ch</strong> statt. Die ´theologis<strong>ch</strong>en` Behauptungen weisen<br />

im Allgemeinen zumeist eher einen hohen Grad an persönli<strong>ch</strong>er Beliebigkeit und/o<strong>der</strong><br />

elementarer Belanglosigkeit auf.<br />

Ein beson<strong>der</strong>es Thema, das hier aber nur angedeutet werden kann, ist die Praxis <strong>der</strong><br />

Totenversiegelungen. Zur ´si<strong>ch</strong>tbaren` Bestätigung des gottgewollten Weges hatte man in den<br />

frühen Zeiten ni<strong>ch</strong>t einmal davor zurückges<strong>ch</strong>eut, Martin Luther, Calvin und an<strong>der</strong>e wi<strong>ch</strong>tige<br />

verstorbene Mens<strong>ch</strong>en namentli<strong>ch</strong> zu bezei<strong>ch</strong>nen und als ´in <strong>der</strong> Ewigkeit dazugekommene<br />

Seelen` zu feiern. Bis 1904 veröffentli<strong>ch</strong>te man sogar genaue Angaben über die Anzahl <strong>der</strong><br />

vollzogenen ´Ents<strong>ch</strong>lafenenversiegelungen`.<br />

Am 28. Juli 1916 ordinierte auf <strong>der</strong> Apostel­ und Ämterversammlung <strong>der</strong> damalige<br />

Stammapostel Niehaus öffentli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> Apostel und Bis<strong>ch</strong>öfe aus den Reihen <strong>der</strong> Verstorbenen<br />

für die unerlöst Verstorbenen! No<strong>ch</strong> heute missioniert die NAK ni<strong>ch</strong>t nur das Diesseits, son<strong>der</strong>n<br />

au<strong>ch</strong> ´erfolgrei<strong>ch</strong>` dreimal im Jahr das Jenseits, denn au<strong>ch</strong> dort kann Gott na<strong>ch</strong> Auffassung <strong>der</strong><br />

Kir<strong>ch</strong>e nur dur<strong>ch</strong> das ´Gnaden­ und Apostelamt` erlösendes Heil bewirken. (siehe dazu Seite 7<br />

ff)<br />

5


IV. Predigt­ und S<strong>ch</strong>riftzitate in <strong>ch</strong>ronologis<strong>ch</strong>er Reihenfolge:<br />

Auf eine eigene Kommentierung <strong>der</strong> folgenden Originalzitate habe i<strong>ch</strong> bewusst verzi<strong>ch</strong>tet, da sie<br />

selbst eine genügend deutli<strong>ch</strong>e Spra<strong>ch</strong>e spre<strong>ch</strong>en. Gelegentli<strong>ch</strong> sind aber ebenfalls aus NAK­<br />

Quellen Ergänzungen beigefügt, um die jeweilige Aussage zu beleu<strong>ch</strong>ten o<strong>der</strong> zu vertiefen.<br />

Mitunter wurden au<strong>ch</strong> längere Passagen zitiert, um dem vielfa<strong>ch</strong> unterstellten und je<strong>der</strong><br />

Kir<strong>ch</strong>enstellungnahme immanenten Vorwurf subjektiver Hervorkehrung einzelner und aus dem<br />

Zusammenhang genommener Beispiele zuvorzukommen. Die Hervorhebungen sind allerdings<br />

zur Akzentuierung von mir eingefügt. Viele Zitate von Ri<strong>ch</strong>ard Fehr sind wörtli<strong>ch</strong>e<br />

Predigtmits<strong>ch</strong>riften, weil die im kir<strong>ch</strong>eneigenen Zentralorgan ´Unsere Familie (UF)`<br />

abgedruckten Beri<strong>ch</strong>te vom Verlag Friedri<strong>ch</strong> Bis<strong>ch</strong>off und dem Stammapostel selbst redigiert<br />

sind, so dass man<strong>ch</strong>e brisante ´geisterweckte` Aussage dem Leser vorenthalten bleibt!<br />

Vorbemerkt sei no<strong>ch</strong>, dass es si<strong>ch</strong> bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Zitate ni<strong>ch</strong>t um beson<strong>der</strong>e ´Ausruts<strong>ch</strong>er`<br />

ihrer Urheber handelt, vielmehr zeigen sie typis<strong>ch</strong>e und bis heute konstitutive Haltungen und<br />

Meinungen, die zumindest auf dieser Ebene die viel bes<strong>ch</strong>worene Einheit im Apostelkreis<br />

deutli<strong>ch</strong> werden lassen. Um die aktuelle Predigtpraxis zu s<strong>ch</strong>il<strong>der</strong>n wurden den historis<strong>ch</strong>en<br />

Texten gegenüberstellend ­ unter Aussparung <strong>der</strong> Zeit von 1961 bis 1990 – ab Seite 25 Beiträge<br />

aus den Jahren 1991 bis heute aufgenommen. Wer dazu mögli<strong>ch</strong>erweise meint, dass die<br />

historis<strong>ch</strong>en Zitate mittlerweile bedeutungslos geworden seien, weil heute do<strong>ch</strong> an<strong>der</strong>s geglaubt<br />

und gepredigt würde, möge aufmerksam die Zitate <strong>der</strong> letzten 15 Jahre lesen und bewusst<br />

bedenken, dass Stammapostel Fehr („Geist stirbt ni<strong>ch</strong>t“ – ein immer wie<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

hervorgehobener NAK­Slogan!) laut „Unsere Familie“ am 26. 3. 1994 in HH­Borgfelde si<strong>ch</strong><br />

wortwörtli<strong>ch</strong> auf dieses historis<strong>ch</strong>e Fundament <strong>der</strong> ´Gründungsväter` ´geistigerweise` berufen<br />

hat:<br />

„... Wir stehen geistigerweise auf den S<strong>ch</strong>ultern jener 200 (... die si<strong>ch</strong> um die Apostel<br />

Preuß und S<strong>ch</strong>wartz ges<strong>ch</strong>art haben ...) , die den Mut gefunden hatten, Gottes Willen<br />

weiterzutragen und die den unerhörten und uners<strong>ch</strong>rockenen Glauben aufbra<strong>ch</strong>ten,<br />

Auss<strong>ch</strong>luß und Vera<strong>ch</strong>tung und Spott auf si<strong>ch</strong> zu nehmen im Bewußtsein, <strong>der</strong> Herr ist mit<br />

uns.“<br />

IV.1 Historis<strong>ch</strong>e Zitate 1874 bis 1961<br />

1874 Apostel S<strong>ch</strong>warz aus einer S<strong>ch</strong>rift mit dem Titel " De Herinnering" ; Übersetzung aus<br />

dem Nie<strong>der</strong>ländis<strong>ch</strong>en von Bezirksapostel G. Knoblo<strong>ch</strong>; ´Ents<strong>ch</strong>lafenenwesen`, S.72:<br />

„Amsterdam, den 10. April 1874<br />

Im Abendgottesdienst war Versiegelung. Es wurden viele Ents<strong>ch</strong>lafene mit Feuer und dem<br />

Geist getauft. Dur<strong>ch</strong> die Weissagungen wurden wir belehrt, daß die Ents<strong>ch</strong>lafenen si<strong>ch</strong> in<br />

unserer Mitte befänden. [...]<br />

Und denkt eu<strong>ch</strong> nur, am Ende des Gottesdienstes kam eine Weissagung (do<strong>ch</strong> i<strong>ch</strong> habe sie no<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t empfangen): "I<strong>ch</strong>, <strong>der</strong> Herr ... gedenke heute an meinen Kne<strong>ch</strong>t Martin LUTHER, damit er<br />

zu meiner Braut gehöre. Mein Kne<strong>ch</strong>t VERKRUISEN, gehe zu meinem Kne<strong>ch</strong>t, dem Apostel,<br />

und lasse di<strong>ch</strong> taufen für meinen Kne<strong>ch</strong>t Martin LUTHER."<br />

Mithin gehört Vater LUTHER fortan zu den Erstlingen und wohl zum Stamme Juda!<br />

16. April 1874: Dann kann i<strong>ch</strong> eu<strong>ch</strong> folgendes Gesi<strong>ch</strong>t mitteilen: Bei <strong>der</strong> Versiegelung von<br />

Martin LUTHER umgab den Apostel SCHWARTZ und Bru<strong>der</strong> VERKRUISEN ein Glanz<br />

von Li<strong>ch</strong>t, und in diesem Li<strong>ch</strong>t befanden si<strong>ch</strong> viele Ents<strong>ch</strong>lafene.<br />

22. April 1874: Am Himmelfahrtstag empfingen vier Christen die Versiegelung, dann viele<br />

Ents<strong>ch</strong>lafene, darunter die Reformatoren MELANCHTHON, CALVIN, ZWINGLI, STILLING,<br />

DA COSTA und HARMS mit Frau. Somit ist unsere Zahl vermehrt und wir sind <strong>der</strong> Herrli<strong>ch</strong>keit<br />

einen S<strong>ch</strong>ritt näher gekommen.“<br />

6


1895 ´Der Herold` Red. Fr. Krebs, Nr. 20:<br />

Seite 2f: „... Mit diesen Worten „Thut Buße!“ tritt au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Herold ... unter das Volk und kündigt<br />

an: „Das Himmelrei<strong>ch</strong> ist nahe herbei gekommen!“ ...<br />

Das Gesi<strong>ch</strong>t, die Sehensweise, die Ans<strong>ch</strong>auungsweise, die weltli<strong>ch</strong> und irdis<strong>ch</strong> ist, muß<br />

geän<strong>der</strong>t werden ...<br />

Das natürli<strong>ch</strong>e Gehör des Mens<strong>ch</strong>en hört gern weltli<strong>ch</strong>e Thorheiten, S<strong>ch</strong>erzreden und <strong>der</strong>gl. Das<br />

Gehör muß verän<strong>der</strong>t werden, daß es gern Gottes Wort hört, was den natürli<strong>ch</strong>en<br />

Mens<strong>ch</strong>en langweilig und wi<strong>der</strong>li<strong>ch</strong> ist. ...<br />

Der Ges<strong>ch</strong>mack muß verän<strong>der</strong>t werden. Der natürli<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>mack des Mens<strong>ch</strong>en ist auf das<br />

Irdis<strong>ch</strong>e geri<strong>ch</strong>tet. Der Ges<strong>ch</strong>mack muß verän<strong>der</strong>t werden, daß wir sagen können, dein Wort ist<br />

meinem Munde süßer wie Honig und Honigseim. Köstli<strong>ch</strong>er wie Gold und viel feines Gold. ...<br />

Das Gefühl des Mens<strong>ch</strong>en ist von Natur auf das Fleis<strong>ch</strong> geri<strong>ch</strong>tet. Es sollen ni<strong>ch</strong>t fleis<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e<br />

Gefühle in uns wohnen, son<strong>der</strong>n heilige Gefühle ... sollen es sein, die uns erfüllen. ..<br />

So werden die Sinne verän<strong>der</strong>t, so thut man Buße ...<br />

Wenn nun die ganze <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e abgewi<strong>ch</strong>en ist von <strong>der</strong> ersten Liebe, von <strong>der</strong> ersten<br />

Einheit, von dem ersten Glauben, <strong>der</strong> ersten Hoffnung ..., so gilt <strong>der</strong> ganzen Christenheit<br />

die Auffor<strong>der</strong>ung: „I<strong>ch</strong> habe wi<strong>der</strong> di<strong>ch</strong>, daß du die erste Liebe verlässest! Kehre um!<br />

Thue Buße! Wenn aber ni<strong>ch</strong>t, dann werde i<strong>ch</strong> über di<strong>ch</strong> kommen und deinen Leu<strong>ch</strong>ter<br />

wegstoßen von seiner Stätte, wo du ni<strong>ch</strong>t Buße thust. Offb.2, 4­5“<br />

Seite 4:<br />

„Warnung<br />

vor den Angriffen <strong>der</strong> evangelis<strong>ch</strong>­lutheris<strong>ch</strong>en Kir<strong>ch</strong>engemeinde.<br />

Ein Wort an unsere apostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>engemeinde<br />

Wir haben die Angriffe <strong>der</strong> Herren Geistli<strong>ch</strong>en in voriger Nummer s<strong>ch</strong>on ents<strong>ch</strong>ieden<br />

zurückgewiesen und ihr Ges<strong>ch</strong>reibsel beleu<strong>ch</strong>tet ... um <strong>der</strong> Wahrheit willen, die ni<strong>ch</strong>t soll mit<br />

Füßen getreten werden ...<br />

Überhaupt lehrt Paulus, daß immer Apostel bleiben sollten. In Römer 1,10 sagt er: Wir haben<br />

empfangen Gnade und Apostelamt unter allen Heiden den Gehorsam des Glaubens aufzuri<strong>ch</strong>ten.<br />

Ist denn <strong>der</strong> Gehorsam s<strong>ch</strong>on aufgeri<strong>ch</strong>tet unter allen Heiden? Er ist no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mal in <strong>der</strong> Evang.<br />

Landeskir<strong>ch</strong>e aufgeri<strong>ch</strong>tet und zu dem Zwecke hat Gott Gnade und Apostelamt gegeben. ...<br />

Sind wir s<strong>ch</strong>on alle zu einerlei Glauben gekommen? No<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mal die Evang. Landeskir<strong>ch</strong>e ist<br />

dahin gekommen, wie viel weniger die ganze Kir<strong>ch</strong>e Christi?<br />

Aber Paulus lehrt „Apostel sollen die Kir<strong>ch</strong>e zur Vollkommenheit führen, Christus , dur<strong>ch</strong> das<br />

Apostelamt, will die Kir<strong>ch</strong>e erbauen und vollenden. ... Aber ni<strong>ch</strong>t allein Apostel sollen Zeugen<br />

sein des Lebens Jesu, seines Leidens, seiner Auferstehung, son<strong>der</strong>n die ganze Gemeinde Christi<br />

soll eine Zeugin davon sein. In dieser Aeußerung sieht man das dürre, verknö<strong>ch</strong>erte Christentum<br />

<strong>der</strong> Herren Bros<strong>ch</strong>ürens<strong>ch</strong>reiber.“<br />

„Zufall o<strong>der</strong> Gottesgeri<strong>ch</strong>t?( Seite 8)<br />

Es ist ein Gottesgeri<strong>ch</strong>t, denn Gott läßt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t spotten! In <strong>der</strong> letzten sehr regensrei<strong>ch</strong>en Zeit<br />

stand nämli<strong>ch</strong> ein Bauer mit <strong>der</strong> Peits<strong>ch</strong>e in <strong>der</strong> Hand auf seiner Besitzung und sieht, wie sein<br />

Getreide vor Nässe leidet. Er bri<strong>ch</strong>t in S<strong>ch</strong>eltworte über Gott aus, daß es in einemfort regnet,<br />

dabei s<strong>ch</strong>lägt er mit <strong>der</strong> Peits<strong>ch</strong>e in die Luft gegen den Himmel und spra<strong>ch</strong> dabei Lästerworte.<br />

Kurz darauf ward seine Zunge gelähmt, sodaß er seitdem ni<strong>ch</strong>t mehr spre<strong>ch</strong>en kann! Vom<br />

lebendigen Gott Regen und Sonnens<strong>ch</strong>ein und Er läßt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t spotten, wohl erbitten!“<br />

1896 aus dem ´Herold` Zahlen zu Totenversiegelungen:<br />

März Seite 7:„Am 17. Februar fuhr <strong>der</strong> Apostel (Krebs) mit einigen Brü<strong>der</strong>n von Berlin na<strong>ch</strong><br />

Havelberg, wo des Abends Gottesdienst stattfand, obwohl au<strong>ch</strong> daß <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stand groß ist,<br />

wurden do<strong>ch</strong> 64 Seelen versiegelt, so daß auf dieser Reise im Bezirke Berlin 646 Seelen<br />

versiegelt wurden. 204 Lebende und 442 Ents<strong>ch</strong>lafene.“<br />

7


Oktober Seite 7 aus einem Reiseberi<strong>ch</strong>t des Apostels Krebs:<br />

„Es kam eine Fru<strong>ch</strong>t heraus von 47 lebendiggema<strong>ch</strong>ten Seelen, die dann als lebendige Steine im<br />

lebendigen Tempel eingeführt wurden (148 Ents<strong>ch</strong>lafene). ...“<br />

„Am 22. August war abends Gottesdienst in Berlin 111. Es kamen 30 verlangende Seelen<br />

vorgetreten, die dann als eine liebli<strong>ch</strong>e Fru<strong>ch</strong>t in die S<strong>ch</strong>eune des Herrn gebra<strong>ch</strong>t wurden<br />

(98 Ents<strong>ch</strong>lafene)...“<br />

„Am 23. August war <strong>der</strong> Dienst in Berlin 1. Es wurden in dem Dienste 44 versiegelt, die als<br />

lebendige Glie<strong>der</strong> dem Leibe Christi einverleibt wurden (114 Ents<strong>ch</strong>lafene).“<br />

Anm.d.V.: Bis 1904 wurden Angaben über die Versiegelung von Toten veröffentli<strong>ch</strong>t,<br />

laut Jahresstatistik des ´Herold` vom Januar waren es 2597 Ents<strong>ch</strong>lafene.<br />

Bezirksapostel Knoblo<strong>ch</strong> kommentierte 1986 diese Zahlen mit <strong>der</strong> kurzen Bemerkung:<br />

„Diese statistis<strong>ch</strong>en Angaben konnten nur für sol<strong>ch</strong>e Apostelbezirke gema<strong>ch</strong>t werden,<br />

die au<strong>ch</strong> statistis<strong>ch</strong>es Material eingesandt hatten.“<br />

1898 Auszug aus einem Beri<strong>ch</strong>t des Apostels (Stammapostels) Friedri<strong>ch</strong> Krebs vom Januar<br />

(zitiert aus ´Das Ents<strong>ch</strong>lafenenwesen`, G. Knoblo<strong>ch</strong>):<br />

„Na<strong>ch</strong> dem Grundsatze: was ihr Apostel hier auf Erden bindet und löset, soll au<strong>ch</strong> im<br />

Himmel gebunden sein, somit ist dies au<strong>ch</strong> im Himmel <strong>der</strong> ganzen Geistes­Gemeins<strong>ch</strong>aft<br />

hier und unter den Ents<strong>ch</strong>lafenen festgestellt.<br />

So wollen wir weiter in das Totenrei<strong>ch</strong> gehen, und zwar auf dem Wege, den <strong>der</strong> Herr Jesus selbst<br />

ist und vorgegangen ist, um wie hier au<strong>ch</strong> dort Sünden zu vergeben und dadur<strong>ch</strong> eine Erlösung<br />

zu s<strong>ch</strong>affen, daß au<strong>ch</strong> sie, die Ents<strong>ch</strong>lafenen, mit dem Blute des Lammes ihre unbekannten<br />

Sünden und dadur<strong>ch</strong> bewirkten S<strong>ch</strong>ulden bezahlen und aus ihnen herauskommen können.“<br />

1903 aus <strong>der</strong> Verteidigungss<strong>ch</strong>rift " Si tacuisses!" Stammapostel H. Niehaus, Seite 23/24:<br />

„Ein Stein des Anstoßes ist beson<strong>der</strong>s dem Herrn Pastor die Versiegelung und Taufe für die<br />

Toten. Für uns ist diese Handlung ni<strong>ch</strong>t ein Glaubensartikel, son<strong>der</strong>n eine Handlung, die wir im<br />

Glauben ausführen an denen, die da glauben, und haben für unsern Glauben soviel Überzeugung,<br />

daß wir gar ni<strong>ch</strong>t einmal nötig haben, die Bibel zu fragen, ob das so re<strong>ch</strong>t sei, au<strong>ch</strong> keinen<br />

Theologen, denn Johannes sagt, wie es eu<strong>ch</strong> die Salbung lehrt, so ist es wahr und keine<br />

Lüge, ...<br />

Wir haben keine Apostel, die nur na<strong>ch</strong>spre<strong>ch</strong>en dürfen, was die ersten und englis<strong>ch</strong>en Apostel<br />

gespro<strong>ch</strong>en haben, son<strong>der</strong>n wir haben Apostel, in denen <strong>der</strong> lebendige Gott ist, und <strong>der</strong> ist kein<br />

Bu<strong>ch</strong>stabenträger, son<strong>der</strong>n tut alles fein zu seiner Zeit, wie an den ersten Aposteln zu ersehen,<br />

die die Bes<strong>ch</strong>neidung beseitigten und an<strong>der</strong>e Zeremonien, wogegen die damaligen Pastoren<br />

s<strong>ch</strong>rien: Dieser Mens<strong>ch</strong> lehret wi<strong>der</strong> Mosen und wi<strong>der</strong> diese heilige Stätte und wendet das Volk<br />

ab vom väterli<strong>ch</strong>en Gesetze. .“<br />

Ergänzungen zur aktuellen Si<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> Ents<strong>ch</strong>lafenenlehre:<br />

1969 Stammapostel Walter S<strong>ch</strong>midt, Aus: Amtsblatt Nr. 5:<br />

„Wir haben uns ni<strong>ch</strong>t in dem Irrgarten <strong>der</strong> religiösen Gemeins<strong>ch</strong>aften verlaufen<br />

und dur<strong>ch</strong> die Geister dieser Welt binden lassen, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Herr hat si<strong>ch</strong> unser<br />

angenommen und uns zu S<strong>ch</strong>afen seiner Weide gema<strong>ch</strong>t. Als sol<strong>ch</strong>e erkennen wir au<strong>ch</strong><br />

unseren Auftrag im Dienst <strong>der</strong> Liebe an denen, die ihr Erdenkleid abgelegt haben.<br />

Kraft ihres Amtes walten die Apostel Jesu, um den unerlöst in die Ewigkeit<br />

Gegangenen je na<strong>ch</strong> dem Stande ihres Glaubens die Sakramente zu spenden.“<br />

1986 Bezirksapostel Knoblo<strong>ch</strong> 1986 im Vorwort zu ´Das Ents<strong>ch</strong>lafenenwesen`:<br />

„Weil <strong>der</strong> Herr Jesus keine Vors<strong>ch</strong>riften für die Arbeit an den Ents<strong>ch</strong>lafenen<br />

hinterlassen hat, wenigstens befinden si<strong>ch</strong> sol<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t im Neuen Testament, sind die<br />

Apostel in ihrer Ents<strong>ch</strong>eidung frei, na<strong>ch</strong> gangbaren Wegen <strong>der</strong> Hilfe zu su<strong>ch</strong>en.“<br />

8


2001 Stammapostel Fehr aus´Leitgedanken`zur´SCHLÜSSELVOLLMACHT:`<br />

„In diesem Sinne meint <strong>der</strong> Begriff (Himmelrei<strong>ch</strong>) ni<strong>ch</strong>t eine Gebiets­ o<strong>der</strong><br />

Ortsbes<strong>ch</strong>reibung, son<strong>der</strong>n die Darstellung eines Seelenzustandes. ...<br />

Hieraus wird deutli<strong>ch</strong>, dass wir als Himmelrei<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t allein die jenseitige und die<br />

zukünftige Welt bezei<strong>ch</strong>nen dürfen, son<strong>der</strong>n au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on die mit dem Herrn hier<br />

erlebte Gemeins<strong>ch</strong>aft. ...<br />

Wenn <strong>der</strong> Herr davon spri<strong>ch</strong>t, dass das, was Apostel Petrus auf Erden löst, au<strong>ch</strong> im<br />

Himmel los sei, so ist seine Aussage wie folgt zu verstehen:<br />

Was Apostel Petrus auf Erden tut, hat vor Gott ... Gültigkeit. ...<br />

Diese umfassende Vollma<strong>ch</strong>t, ... übt ... heutzutage <strong>der</strong> Stammapostel aus.<br />

Die so verstandene Befugnis verbietet es, die S<strong>ch</strong>lüsselgewalt<br />

auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> auf das Ents<strong>ch</strong>lafenenwesen zu beziehen.<br />

Wegen <strong>der</strong> vielseitigen Zusammenhänge wird <strong>der</strong> Begriff S<strong>ch</strong>lüsselgewalt dur<strong>ch</strong> den<br />

Ausdruck S<strong>ch</strong>lüsselvollma<strong>ch</strong>t ersetzt. ... Die vertiefte Erkenntnis vermehrt die<br />

Si<strong>ch</strong>erheit im Glauben und stärkt die Autorität des Stammapostelamtes.“<br />

2002 Stammapostel Fehr aus ´Unsere Familie`vom 20.Okt., Seite 3:<br />

“...die dur<strong>ch</strong> das Opfer Christi erwirkte Erlösung ist ni<strong>ch</strong>t auf die Lebenden<br />

bes<strong>ch</strong>ränkt, son<strong>der</strong>n rei<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> in die jenseitigen Berei<strong>ch</strong>e hinein. [...]<br />

Ist <strong>der</strong> Weg bereitet zur göttli<strong>ch</strong>en Freistatt von heute, möge Gott allen Seelen<br />

gnädig sein, die gläubig und verlangend aus jener Welt herzutreten mö<strong>ch</strong>ten, um<br />

an dem auf Erden erri<strong>ch</strong>teten Altar des Herrn dur<strong>ch</strong> die Apostel die Segnungen aus<br />

dem Opfer Christi zu empfangen und so vom geistli<strong>ch</strong>en Tod ... errettet zu werden.”<br />

2003 Apostel Kreuzberger in <strong>der</strong> Jugendzeits<strong>ch</strong>rift ´spirit`, Ausgabe 1/03:<br />

„Zu an<strong>der</strong>en Glaubensinhalten gibt die Bibel ni<strong>ch</strong>t so detailliert Auskunft, etwa was<br />

das Leben na<strong>ch</strong> dem Tode betrifft ... . Bei sol<strong>ch</strong>en Fragestellungen setzen wir auf die<br />

Offenbarungen aus dem Heiligen Geist ...“<br />

2006 Stammapostel Leber in Böblingen 26.02., Originalmits<strong>ch</strong>rift:<br />

„Bes<strong>ch</strong>äftigen wir uns do<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> kommenden Wo<strong>ch</strong>e tägli<strong>ch</strong> einmal 20 Minuten bis<br />

eine halbe Stunde mit <strong>der</strong> Ewigkeit. Ihr werdet staunen, was da drüben für eine<br />

Bewegung sein wird ! (...)I<strong>ch</strong> denke, dass es drüben in <strong>der</strong> Ewigkeit au<strong>ch</strong> so ist wie<br />

hier, dass unsere Lieben au<strong>ch</strong> ab und zu Seelen mitbringen zum Ents<strong>ch</strong>lafenen­<br />

Abendmahl. So wie wir au<strong>ch</strong> Gäste mitbringen, die dann au<strong>ch</strong> zum Abendmahl<br />

gehen! I<strong>ch</strong> weiß ni<strong>ch</strong>t, ob es stimmt, denn drüben herrs<strong>ch</strong>en strenge Hierar<strong>ch</strong>ien!<br />

Nehmen wir das vom Gnadenaltar, soviel wir können und geben wir das weiter, weit<br />

in die Ewigkeit. Was wird dann dort am kommenden Sonntag für eine Bewegung<br />

sein!“<br />

1907 Apostolis<strong>ch</strong>es Sonntagsblatt 1. Jg. Nr.1:<br />

„Ebenso ist es eine zeitgemäße apostolis<strong>ch</strong>e Bots<strong>ch</strong>aft, die Gott einst dur<strong>ch</strong> den Propheten, auf<br />

unsere Zeit hinweisend, verkündigen ließ: ´Siehe, es kommt ein Tag, <strong>der</strong> brennen soll, wie ein<br />

Ofen, wo alle Verä<strong>ch</strong>ter und Gottlosen Stroh sein werden, <strong>der</strong> kommende Tag wird sie<br />

anzünden, und wird ihnen we<strong>der</strong> Wurzel no<strong>ch</strong> Zweig lassen. Eu<strong>ch</strong> aber, die meinen Namen, d.h.<br />

meine zeitgemäßen Taten für<strong>ch</strong>ten, soll aufgehen die Sonne <strong>der</strong> Gere<strong>ch</strong>tigkeit, und Heil unter<br />

desselbigen Flügel usw. Mal. 4,1. Wenn das einst gesagt wurde, ... so ist das in dieser Zeit no<strong>ch</strong><br />

viel treffen<strong>der</strong>. ...<br />

In Offb. Joh. 1 heißt es: Es kam ein Engel vom „Aufgang <strong>der</strong> Sonne“, <strong>der</strong> hatte das Siegel des<br />

lebendigen Gottes und rief mit großer Stimme: Haltet die Winde (d.h. die Geri<strong>ch</strong>te), bis das<br />

„Wir“ versiegeln die Kne<strong>ch</strong>te unseres Gottes an ihren Stirnen. Wir sagen, <strong>der</strong> Versiegelungs­<br />

Engel in dem in dieser Zeit wie<strong>der</strong> gesandten Apostolat Christi, kommt vom Aufgang <strong>der</strong> Sonne<br />

9


und versiegelt diejenigen, die sol<strong>ch</strong>es sehen und glauben können in dieser Zeit. Und in diesem<br />

wie<strong>der</strong> aufgeri<strong>ch</strong>teten Apostelwerke erkennen wir das Morgenrot des Tages des Herrn, wel<strong>ch</strong>es<br />

die Wie<strong>der</strong>kunft Christi ankündigt. Das ist die neue lebendige Hoffnung, davon wird das<br />

„Apostolis<strong>ch</strong>e Sonntagsblatt“ zeugen, zum S<strong>ch</strong>recken und Geri<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> Feinde und Gottlosen,<br />

aber zum Heil und zur Freude <strong>der</strong>er, die die Wahrheit lieben.“<br />

1908 Stammapostel Niehaus anlässli<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Apostelversammlung in Frankf. a.M.:<br />

„Ein Je<strong>der</strong> muß seinen Platz einnehmen, wozu er gestellt ist, i<strong>ch</strong> sage, i<strong>ch</strong> wei<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t vom<br />

Platze, es koste mi<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> mein Leben, d.h. im Eifer des Herrn um sein Haus, i<strong>ch</strong> lasse mir die<br />

Kinds<strong>ch</strong>aftsstellung zum Lamme ni<strong>ch</strong>t nehmen.<br />

Ehe i<strong>ch</strong> meinen Platz verlasse, sterbe i<strong>ch</strong> lieber!“<br />

(zitiert aus Neuapostolis<strong>ch</strong>e Runds<strong>ch</strong>au 15. Jg Nr 1 vom 3.1.1909)<br />

1909 Beilage zur <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Runds<strong>ch</strong>au:<br />

Die Blutzeugen Christi<br />

Männer su<strong>ch</strong>t Er, opfermutig, die ni<strong>ch</strong>t lang mit Fleis<strong>ch</strong> und Blut<br />

Si<strong>ch</strong> beraten zu den Taten – das stählt nie den Glaubensmut!<br />

Ganze Männer su<strong>ch</strong>t Er heute, nur mit Sol<strong>ch</strong>en streitet Gott:<br />

Gott mit uns! ihr wackern Streiter, auf, mit Gott hat´s keine Not!<br />

Männer su<strong>ch</strong>t Er, keine Memmen! In <strong>der</strong> glaubensarmen Zeit,<br />

Männer, die zur Fahne Christi treu zu halten sind bereit!<br />

Männer, wie sie vordem waren, ­­­ wie sie heute gehn voran;<br />

Männer in Aposteln stehen! Christi Zeugen bre<strong>ch</strong>en Bahn!<br />

(Anm.d.V.: Dieser Text stand bis 2003 im Gesangbu<strong>ch</strong> <strong>der</strong> NAK unter <strong>der</strong> Nummer 397 )<br />

19?? Ein Aufruf ohne Datumsangabe von Stammapostel Niehaus:<br />

„Zur Rei<strong>ch</strong>stagswahl !<br />

Regieren und Kritisieren !<br />

Regieren und Kritisieren ist zweierlei, das Regieren ist ni<strong>ch</strong>t so lei<strong>ch</strong>t, wenn es au<strong>ch</strong> nur in<br />

einer Familie o<strong>der</strong> einem kleinen Gemeinwesen ist, aber das Kritisieren ist sehr lei<strong>ch</strong>t, das<br />

ist jedem Kuhjungen mögli<strong>ch</strong>, im Na<strong>ch</strong>sehen über eine Sa<strong>ch</strong>e ein Urteil zu fällen. ...<br />

Vom Standpunkte des Glaubens sind wir bei je<strong>der</strong> Wahl verpfli<strong>ch</strong>tet, die Regierung zu<br />

unterstützen, denn wir glauben, die Obrigkeit ist Gottes Dienerin*. Als Gottes Volk sind wir<br />

verpfli<strong>ch</strong>tet, die Dienerin Gottes, die Obrigkeit zu stützen, und zu s<strong>ch</strong>ützen gegen die<br />

revolutionären Bestrebungen und Strömungen, ganz egal ob sie "rot" o<strong>der</strong> "s<strong>ch</strong>warz" sind....<br />

Wir for<strong>der</strong>n hierdur<strong>ch</strong> unsere Mitglie<strong>der</strong> auf, ihr Wahlre<strong>ch</strong>t und au<strong>ch</strong> ihre Wahlpfli<strong>ch</strong>t<br />

auszuüben. Wir halten es für eine heilige Pfli<strong>ch</strong>t, nur sol<strong>ch</strong>e Männer zu wählen, die die<br />

Kaiserli<strong>ch</strong>e Regierung stützen. Das ist unser Stellung und öffentli<strong>ch</strong>e Erklärung.<br />

gez. H. Niehaus“<br />

*Anm.d.V.: Der 10.Glaubensartikel von 1908 wurde 1922 gestri<strong>ch</strong>en (Weimarer<br />

Republik!), dann 1932 vom Apostelkollegium wie<strong>der</strong> eingeführt und 1933 im<br />

beson<strong>der</strong>en von Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off bestätigt:<br />

"In einem Runds<strong>ch</strong>reiben vom 21.3.1933 ma<strong>ch</strong>te es <strong>der</strong> Hauptleiter allen Dienern<br />

und Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Gemeinden zur Pfli<strong>ch</strong>t, <strong>der</strong> von Gott<br />

gegebenen Obrigkeit untertan und gehorsam zu sein. Er for<strong>der</strong>te ferner auf, für die<br />

Obrigkeit zu beten und im Gemeinde­ und Staatsleben die gegebenen Gesetze und<br />

Verordnungen gewissenhaft zu befolgen. Er wies auf eine Verfügung des Hauptleiters<br />

<strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e aus dem Jahre 1908 hin, worin gesagt ist, daß die<br />

<strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> in Staat und Gemeinde si<strong>ch</strong> so bewegen sollen, daß ihre<br />

Mitmens<strong>ch</strong>en von ihnen lernen können und daß sie die Ersten in <strong>der</strong> Treue zur<br />

10


Obrigkeit und zum Vaterland sein sollen." (1933 Rei<strong>ch</strong>sstatthalter Epp, Aktenmaterial über die<br />

NAK, 1934­1935, Akt Rei<strong>ch</strong>s.st.h. 638/1, Bayeris<strong>ch</strong>es Hauptstaatsar<strong>ch</strong>iv, Mün<strong>ch</strong>en)<br />

1910 Neuapostolis<strong>ch</strong>e Runds<strong>ch</strong>au vom 20. November:<br />

„Wenn wir, die hier auf Erden Lebenden, als die streitende Kir<strong>ch</strong>e Christi stehen und mit unsern<br />

Führern und Aposteln die Wa<strong>ch</strong>t halten über die Güter Gottes, die er dur<strong>ch</strong> seinen Sohn Jesum<br />

seiner Kir<strong>ch</strong>e anvertraut; wenn wir gesetzt sind, zu streiten mit Satan und seinen Engeln und mit<br />

dem Dra<strong>ch</strong>en, dessen Bestimmung es ist, in den tiefsten Pfuhl geworfen zu werden, darin für ihn<br />

kein Entrinnen und Wie<strong>der</strong>kommen ist, so stehen aber die Heers<strong>ch</strong>aren <strong>der</strong> triumphierenden<br />

Kir<strong>ch</strong>e jenseits <strong>der</strong> Lebensbrücke und zeigen si<strong>ch</strong> heute uns mit lautem Siegess<strong>ch</strong>rei: wir sind<br />

erlöst, für uns hat Christus, das Lamm, überwunden ...<br />

Und ungestümer rollt das Geistesblut, womit wir dur<strong>ch</strong> Apostelhand versiegelt sind, dur<strong>ch</strong><br />

die straffen Glaubensa<strong>der</strong>n und drängt und treibt, si<strong>ch</strong> in die Reihen <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>sten<br />

Kämpfer zu stürzen mit dem S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>truf:<br />

Wir leben und sterben dem Herrn in <strong>der</strong> Apostelsendung!“ *<br />

*Ergänzung zur realen Situation bei Kriegsausbru<strong>ch</strong>:<br />

1914 „Neuapostolis<strong>ch</strong>e Runds<strong>ch</strong>au“ vom 16.8, Beilage S. 179:<br />

" Der Kaiser rief und alle, alle kamen. Au<strong>ch</strong> die neuapostolis<strong>ch</strong>en Krieger bleiben erst<br />

re<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t zurück. Die Ersten wollen wir sein im Opfer, die Ersten im Rei<strong>ch</strong>e, au<strong>ch</strong> die<br />

Ersten mit in <strong>der</strong> Verteidigung des deuts<strong>ch</strong>en Vaterlandes."<br />

(Quelle ausführli<strong>ch</strong>: „Jesus im Kaiserrei<strong>ch</strong>“ bei http://www.glaubenskultur.de/artikel­116.html)<br />

1913 ´Alte und Neue Wege`, Seite 360:<br />

„Die Apostel stehen ni<strong>ch</strong>t bloß nebeneinan<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n ordnen si<strong>ch</strong> willig <strong>der</strong> Führers<strong>ch</strong>aft des<br />

Stammapostels unter, <strong>der</strong> als letzte und hö<strong>ch</strong>ste Autorität gilt.<br />

Subordination ist kein beliebtes Wort in unserer Zeit, und do<strong>ch</strong> gilt mit Re<strong>ch</strong>t die Disziplin,<br />

d.h. s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>thin unverbrü<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e, selbstverleugnende Gehorsam als die feste Grundlage<br />

eines jeden Gemeinwesens, sei es in Familie, Staat o<strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e.<br />

Der Gehorsam des Glaubens ist au<strong>ch</strong> bei den Neuapostolikern eine <strong>der</strong> wesentli<strong>ch</strong>en Ursa<strong>ch</strong>en<br />

ihres Erfolges und eine si<strong>ch</strong>ere Bürgs<strong>ch</strong>aft für die Zukunft.“<br />

1913 Gottesdienst von Stammapostel Niehaus in Leipzig am 18. Oktober aus<br />

Neuapostolis<strong>ch</strong>e Runds<strong>ch</strong>au Nr. 47/1913, S. 257­258:<br />

(Aus dem Gebet für Verstorbene:)<br />

„Aber nun bitten wir au<strong>ch</strong> heute für alle Apostolis<strong>ch</strong>en, vergib do<strong>ch</strong> allen, was gesündigt ist, und<br />

laß ihre Klei<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> helle werden, laß aber keine Judengenossen unter ihnen sein, halte<br />

vielmehr den neuen und lebendigen Weg, <strong>der</strong> dur<strong>ch</strong> den Vorhang des Fleis<strong>ch</strong>es zum<br />

Gnadenstuhl geht, für alle Verlangenden offen. Erhöre uns um Jesu willen, ...“<br />

1913 Hermann Niehaus in Briefen über Apostel Niemeyer, von Ap. H.Niemeyer:<br />

"Tennefeger, Tempelreiniger, Grobs<strong>ch</strong>mied, Lügner, Heu<strong>ch</strong>ler, Lämmerdieb, Hurer,<br />

Gotteslästerer, Wahrheitsverdreher, Ho<strong>ch</strong>mütiger, Irrgeistiger, Josephswahn, Weltmens<strong>ch</strong>,<br />

Kegelbru<strong>der</strong>, Ver<strong>der</strong>ber, Abbre<strong>ch</strong>er, Sklaventreiber, S<strong>ch</strong>windler, Seelenverkäufer,<br />

unversöhnli<strong>ch</strong>er Judas, zuletzt (alles laut Briefbelege): <strong>der</strong> grösste Heu<strong>ch</strong>ler <strong>der</strong> Welt ! sogar<br />

Auswan<strong>der</strong>ungs­Agent soll i<strong>ch</strong> sein usw.,<br />

­ also zusammen 22 Kosenamen, ohne die tiefsten Ehrkränkungen zu berühren, die i<strong>ch</strong> seit<br />

1906 erdulden musste. (Beweis: Briefe seit 1906).<br />

Nun die Namen, wel<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> seine Heiligkeit <strong>der</strong> Ober­Apostel gegeben hat, gibt und mit<br />

Vorliebe beilegen lässt von Seinen Ihm dienenden gehorsamsten Untertanen und Anbetern, die<br />

ihm zu gefallen förmli<strong>ch</strong> wetteifern !<br />

Die Namen lauten: Sanftmut, Demut, Liebe, Geduld, Tragendes Lamm, Mann aller S<strong>ch</strong>merzen,<br />

Zentrale des Li<strong>ch</strong>ts, Lebenskrone aller Apostel, Träger des Ungema<strong>ch</strong>s und Leidens des Volkes<br />

11


Gottes auf Erden, Jesus mit <strong>der</strong> Dornenkrone im Garten Gethsemane, Oberst des ganzen<br />

Gotteswerkes, Heiliger hoher Priester, <strong>der</strong> allein ins Heiligtum gehen und versöhnen kann für<br />

alle Apostel und Volk Gottes auf Erden ! usw., somit ist Er die alleinige Stätte <strong>der</strong> Anbetung auf<br />

Erden also Jesus selbst. ­ (Obig Ges<strong>ch</strong>riebenes ist alles zu beweisen laut Briefbelegen und<br />

Runds<strong>ch</strong>au­Leitartikeln usw). ­<br />

(Aus: ÖFFENTLICHER AUFRUF !An die Apostolis<strong>ch</strong>en auf <strong>der</strong> ganzen Erde !<br />

Von H. F. Niemeyer Australien The Apostolic Chur<strong>ch</strong> of Queensland 1913)<br />

1914 Apostel C. Brückner in „Neuapostolis<strong>ch</strong>e Runds<strong>ch</strong>au“ vom 23.08. S. 182, Leitartikel<br />

" Was sagt Jesus zu dem Kriege?" :<br />

"... Wir Apostolis<strong>ch</strong>en aber sagen und bekennen, die große Feinds<strong>ch</strong>aft gegen das deuts<strong>ch</strong>e<br />

Volk hat einen tieferen Grund, es sind die unsi<strong>ch</strong>tbaren Mä<strong>ch</strong>te, die gegen Jesum in <strong>der</strong><br />

Apostelsendung im Geisterrei<strong>ch</strong>e tätig sind und arbeiten. Deuts<strong>ch</strong>land trägt in seinem S<strong>ch</strong>oß<br />

den Gesalbten des Herrn in <strong>der</strong> apostolis<strong>ch</strong>en Gemeins<strong>ch</strong>aft. Die Regierungen, Kaiser, Könige<br />

und Obrigkeit s<strong>ch</strong>ützen die apostolis<strong>ch</strong>e Gemeins<strong>ch</strong>aft. Wir sagen, das deuts<strong>ch</strong>e Volk hat es in<br />

seinem bitteren Kampf ni<strong>ch</strong>t mit Fleis<strong>ch</strong> und Blut zu tun, son<strong>der</strong>n mit Fürsten und Gewaltigen,<br />

die in <strong>der</strong> Luft herrs<strong>ch</strong>en, und von diesen Mä<strong>ch</strong>ten sind die feindli<strong>ch</strong>en Völker inspiriert, ohne es<br />

zu wissen."<br />

1914 Apostel C. Brückner in „Neuapostolis<strong>ch</strong>e Runds<strong>ch</strong>au“ vom 30. 8. (Beilage) S.191:<br />

"Dur<strong>ch</strong> den Krieg wird zweifellos au<strong>ch</strong> viel Gutes mit ausgelöst. (...) Es war au<strong>ch</strong> bald ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr s<strong>ch</strong>ön im lieben deuts<strong>ch</strong>en Vaterlande. Die Standesunters<strong>ch</strong>iede wurden immer mehr und<br />

mehr unnatürli<strong>ch</strong>erweise in die Höhe ges<strong>ch</strong>raubt. Man kannte si<strong>ch</strong> im Stolze kaum mehr. Die<br />

Liebe erkaltete immer mehr zueinan<strong>der</strong> unter den einzelnen Volkss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten. Aus den Mens<strong>ch</strong>en<br />

wurden langsam immer mehr Affen. (...)<br />

Glückli<strong>ch</strong>erweise können wir wahrnehmen, daß au<strong>ch</strong> in einem großen Teile des deuts<strong>ch</strong>en<br />

Volkes das Wecken, was Gott bewirkt hat dur<strong>ch</strong> den Krieg, ni<strong>ch</strong>t vergebli<strong>ch</strong> ist. Beson<strong>der</strong>s<br />

unter den Apostolis<strong>ch</strong>en ist das zu merken. Obwohl viele apostolis<strong>ch</strong>e Männer in den Krieg<br />

gezogen sind, so sind unsere Lokale trotzdem mehr besetzt, als in Friedenszeiten. Es gibt keine<br />

Lauen und Trägen mehr. Selbst Verirrte kommen jetzt zurück, die vers<strong>ch</strong>lagen und im faulen<br />

Frieden einges<strong>ch</strong>lafen waren. (...) Gott steuert die Kriege auf Erden, aber solange wie es gut<br />

ist. (...) So wird au<strong>ch</strong> das deuts<strong>ch</strong>e Volk siegen."<br />

1914 Stammapostel Niehaus „Neuapostolis<strong>ch</strong>e Runds<strong>ch</strong>au“ vom 6.09., S. 194:<br />

"Hier in Deuts<strong>ch</strong>land ist <strong>der</strong> Erstgeborene in vielen tausenden Gesalbten stehend (Anm.d.V.<br />

Erstgeborene = Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> NAK). Das weiß <strong>der</strong> Dra<strong>ch</strong>e (Anm.d.V. Dra<strong>ch</strong>e =Teufel). Er weiß<br />

au<strong>ch</strong>, daß von Deuts<strong>ch</strong>land aus die hö<strong>ch</strong>sten idealen Güter <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>heit vermittelt werden.<br />

Deuts<strong>ch</strong>land ist ein ho<strong>ch</strong>gesegnetes Rei<strong>ch</strong>, Gott hat es ho<strong>ch</strong>kommen lassen, weil es dur<strong>ch</strong> seine<br />

Obrigkeit das Volk und Werk Gottes s<strong>ch</strong>ützt, soviel au<strong>ch</strong> die Pfaffengewalt dagegen geistert."<br />

1914 Stammapostel Niehaus „Neuapostolis<strong>ch</strong>e Runds<strong>ch</strong>au“ vom 20. 9., S.206:<br />

" Wenn si<strong>ch</strong> also <strong>der</strong> große König, Jesus Christus, als König über alle Könige, im Kaiser<br />

zeigt, dann dürfen wir uns alle freuen, denn dann sind wir do<strong>ch</strong> unter dem S<strong>ch</strong>utze des großen<br />

Königs. Unser Kaiser, ein Kaiser und König über alle Könige auf Erden erhaben und wir mit<br />

ihm, das ist die große Wahrheit, die wir verkündigen. Dann müssen aber au<strong>ch</strong> seine Waffen<br />

über alle an<strong>der</strong>n Waffen sein, aber au<strong>ch</strong> ein Volk, was in seiner Einheitsma<strong>ch</strong>t über alle<br />

an<strong>der</strong>n Völker erhaben ist." (...)<br />

"Oft hört man die Frage, was ist <strong>der</strong> Grund zu dem gegenwärtigen Morden? Die Frage<br />

können nur sol<strong>ch</strong>e beantworten, die dazu von Gott berufen sind, Verständige, wie es in Daniel<br />

heißt. Es ist versiegelt ­ und nur <strong>der</strong> Versiegelungsengel kann es entziffern. Die Antwort lautet,<br />

daß si<strong>ch</strong> alles nur um den Erstgeborenen handelt, wel<strong>ch</strong>er umgebra<strong>ch</strong>t werden soll, mit<br />

an<strong>der</strong>en Worten, alles dreht si<strong>ch</strong> um das Volk Gottes, diese Tatsa<strong>ch</strong>e ist aber eingewickelt<br />

12


und kann nur von den geistig himmlis<strong>ch</strong> Gesinnten gesehen werden. Im gesalbten Volke Gottes<br />

steht <strong>der</strong> Erstgebornen eingehüllt da. Unsere Feinde sind nur sol<strong>ch</strong>e Völker, wo das Werk<br />

Gottes keinen Raum gefunden hat, während die Völker, wo das Werk Gottes Raum gefunden<br />

hat, unsere Freunde sind, was sehr auffällig ist. (...) England, Frankrei<strong>ch</strong> und Rußland haben<br />

die Boten Gottes ni<strong>ch</strong>t angenommen, und das alte apostolis<strong>ch</strong>e Werk ist in England zu<br />

S<strong>ch</strong>aum geworden, man a<strong>ch</strong>tet es ni<strong>ch</strong>t, aber fremde Götter wurden geehrt, und auf dem<br />

Wege <strong>der</strong> Ungere<strong>ch</strong>tigkeit großgema<strong>ch</strong>t in aller Welt.<br />

O, England, o, England, wie wird es dir ergehen, wenn <strong>der</strong> Herr drein sehen wird, er wird<br />

deine junge Manns<strong>ch</strong>aft mit dem S<strong>ch</strong>wert erwürgen. Du hast uns<strong>ch</strong>uldig Blut vergossen und<br />

das gere<strong>ch</strong>te Blut s<strong>ch</strong>reit von <strong>der</strong> Erde zum Himmel und die Stimme Gottes wird di<strong>ch</strong> rufen:<br />

Kain, Kain, wo ist dein Bru<strong>der</strong> Abel?<br />

O, Frankrei<strong>ch</strong>, o, Frankrei<strong>ch</strong>, wie wird es dir ergehen, Gott wird Strafe üben über deine<br />

Götter und Götzen, die in <strong>der</strong> Hand des Dra<strong>ch</strong>en sind.<br />

O, Rußland, o, Rußland, wie wird es dir ergehen, du hast deine Götter über den Allmä<strong>ch</strong>tigen<br />

erhoben, du wirst mit deinen Göttern zur Erde geworfen werden und mit den Füßen <strong>der</strong><br />

Armen zertreten werden."<br />

1921 aus ´Sei getreu bis in den Tod` für Amtsträger vom 1.1., Hrg. J.G. Bis<strong>ch</strong>off:<br />

Seite 4: „Der hl. Geist im gesandten Amte muß es sein, <strong>der</strong> uns führt und in alle Wahrheit leitet.<br />

Mir zum Beispiel wäre es viel zu gefahrvoll, mi<strong>ch</strong> von <strong>der</strong> Führung dieses Geistes im Stamm­<br />

Apostel zu trennen, in dem Gedanken: I<strong>ch</strong> habe au<strong>ch</strong> den hl. Geist und muß somit selber wissen,<br />

was re<strong>ch</strong>t ist und was ni<strong>ch</strong>t re<strong>ch</strong>t ist. Der hl. Geist ist ni<strong>ch</strong>t gegeben, um si<strong>ch</strong> trennen zu<br />

können, son<strong>der</strong>n um si<strong>ch</strong> immer mehr mit dem zu vereinigen, in dem <strong>der</strong> Herr <strong>der</strong> Führer,<br />

<strong>der</strong> Bewahrer und <strong>der</strong> Segnende sein will.“<br />

Seite 8, Apostel Oosbee:<br />

„Wir sind ni<strong>ch</strong>t gesandt, damit wir Bibelverse erklären, worin si<strong>ch</strong> die eigene Meinung und<br />

<strong>der</strong> Selbstdünkel verhüllen und verbergen kann, son<strong>der</strong>n damit wir Zeugen sein sollen ni<strong>ch</strong>t<br />

allein von dem, <strong>der</strong> da war und kommen wird, son<strong>der</strong>n au<strong>ch</strong> beson<strong>der</strong>s von dem, <strong>der</strong> heute ist<br />

und si<strong>ch</strong> in seinen Gesandten zeigt ...“<br />

Weitere Zitate zur Werts<strong>ch</strong>ätzung <strong>der</strong> Bibel:<br />

1903 aus " Si tacuisses!" Stammapostel H. Niehaus, Seite 24:<br />

„Wenn Gott si<strong>ch</strong> einst in den Aposteln ni<strong>ch</strong>t kümmerte um die Bibel <strong>der</strong> Priester<br />

no<strong>ch</strong> um ihre Aufsätze, dann tut Gott heute no<strong>ch</strong> ebenso in seinen Aposteln. Das<br />

Ges<strong>ch</strong>riebene ist zur Lehre, und <strong>der</strong> heilige Geist bringt es zusammen. Da, wo Gott seine<br />

Taten zeigt, da werden die Bu<strong>ch</strong>staben dur<strong>ch</strong> die Tat lebendig, an<strong>der</strong>s ist <strong>der</strong> Bu<strong>ch</strong>stabe<br />

tot und <strong>der</strong> eine Bibelvers s<strong>ch</strong>lägt den an<strong>der</strong>n tot.“<br />

1928 Niehaus und Krebs, zitiert aus Gustav Is<strong>ch</strong>ebeck, „Wer sind die Apostolis<strong>ch</strong>en<br />

?“<br />

„Herold“ Nr. 119, 4: „Wenn <strong>der</strong> Apostel als Führer ein Wort o<strong>der</strong> Gebot gibt und <strong>der</strong><br />

Bis<strong>ch</strong>of o<strong>der</strong> Priester will erst mal na<strong>ch</strong>sehen in <strong>der</strong> Bibel, ob Moses das au<strong>ch</strong> sagt, o<strong>der</strong><br />

Paulus o<strong>der</strong> Petrus, .... n e i n, was du h e u t e hörest, das ist massgebend, dafür bist du<br />

verantwortli<strong>ch</strong>. Wenn i<strong>ch</strong> die h e u t i g e Stimme Gottes in seinen (heutigen) Aposteln<br />

erkenne und folge, DAS IST GLAUBE, aber in <strong>der</strong> Bibel lesen, und das na<strong>ch</strong> seiner<br />

Herzensstellung beurteilen, das ist kein Glaube, son<strong>der</strong>n ein FÜRWAHRHALTEN.“<br />

„Wä<strong>ch</strong>terstimme“ 62 und 78 Apostel Krebs: „Wo man si<strong>ch</strong> an Bu<strong>ch</strong>staben bindet und<br />

glaubt, das Christentum bestehe darin, die Bibel zu verteidigen, da haben wir oft<br />

gefunden, dass Gott sol<strong>ch</strong>e Weise verurteilt.“<br />

„Die stückweise Erkenntnis des Apostels Paulus und seiner Umgebung, seiner Zeit, kann<br />

do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t als vollkommene Form und Norm für alle Zeiten hingestellt werden ! Es ist<br />

13


dem Bösen gelungen, die Bibel als heilig hinzustellen, das Wort von HEUTE ist<br />

unseres Fusses Leu<strong>ch</strong>te.“<br />

1909 Stap. Niehaus, zitiert na<strong>ch</strong> Karl S<strong>ch</strong>midt „Jenseits <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>enmauern“ S. 147<br />

:<br />

„I<strong>ch</strong> hatte au<strong>ch</strong> eine Bibel und legte sie auf den S<strong>ch</strong>rank und fand na<strong>ch</strong> einiger Zeit,<br />

die Mäuse hatten Jesum und die Apostel aufgefressen. Das ist euer Jesus und das sind<br />

eure Apostel, von denen ni<strong>ch</strong>t einmal eine Maus Respekt hat; seitdem i<strong>ch</strong> dem<br />

lebendigen Gott diene, ist das ganz an<strong>der</strong>s, da laufen selbst die Hunde vor mir fort“.<br />

(Umfangrei<strong>ch</strong>es historis<strong>ch</strong>es Material unter: http://sekten.<strong>ch</strong>/ex­site/tuere­fol<strong>der</strong>/stories­fol<strong>der</strong>/Steuri<strong>ch</strong>12.rtf.)<br />

1993 Verlag Friedri<strong>ch</strong> Bis<strong>ch</strong>off ­ Biografie über Friedri<strong>ch</strong> Krebs, Seite 69:<br />

„Na<strong>ch</strong> einiger Zeit [na<strong>ch</strong> dem Tod von Apostel Menkhoff 1895] herrs<strong>ch</strong>ten immer no<strong>ch</strong><br />

Unsi<strong>ch</strong>erheit und Zweifel in man<strong>ch</strong>en Gemeinden, ob denn wirkli<strong>ch</strong> alles <strong>der</strong> Wille Gottes<br />

sei, was Apostel Krebs und die Brü<strong>der</strong> predigten. Hinzu kam, daß man<strong>ch</strong>es fals<strong>ch</strong><br />

verstanden o<strong>der</strong> von Böswilligen fals<strong>ch</strong> ausgelegt wurde. Wenn beispielsweise <strong>der</strong><br />

Apostel o<strong>der</strong> Stammbis<strong>ch</strong>of Niehaus davon spra<strong>ch</strong>en, daß in <strong>der</strong> Bibel das alte Brot<br />

von gestern gerei<strong>ch</strong>t werde, während das Apostelwort von heute fris<strong>ch</strong>es Brot sei, so<br />

legten das man<strong>ch</strong>e so aus, als ob die Heilige S<strong>ch</strong>rift ni<strong>ch</strong>ts mehr gelten sollte, was<br />

damit keineswegs gemeint war. S<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> lehrten und taten die Apostel <strong>der</strong> Endzeit<br />

ni<strong>ch</strong>ts, was im Wi<strong>der</strong>spru<strong>ch</strong> zur Bibel stand. Im Gegenteil. Sie war und blieb die Basis,<br />

in <strong>der</strong> ihr Glaube verankert war.“<br />

1929 aus ´Der Leitstern` für Amtsträger vom 1.1., Hrg. J.G. Bis<strong>ch</strong>off, S.2 f:<br />

„Wenn si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> man<strong>ch</strong>erlei Gewässer sammeln, sollen do<strong>ch</strong> alle in ´einen` Strom aufgehen.<br />

Sobald si<strong>ch</strong> Bä<strong>ch</strong>e o<strong>der</strong> Flüsse in einen Strom ergießen, lösen sie si<strong>ch</strong> auf und verlieren ihren<br />

Namen. Alle, die wie<strong>der</strong>geboren sind, sollen in dem EINEN aufgehen und ihren früheren<br />

Namen in dem EINEN verlieren. ...<br />

Liebe Brü<strong>der</strong>, wir tragen den Namen neuapostolis<strong>ch</strong>. Wo ist eure Quelle, wo kommt ihr her?<br />

Ihr ... tragt den Amtsnamen Diakon, Priester ... . Wie seid ihr zu diesem Namen gekommen?<br />

Ihr werdet auf die von Gott in Euren Apostel gelegte Quelle hinweisen ...<br />

Wer glaubt, dur<strong>ch</strong> die Hinnahme des Heiligen Geistes o<strong>der</strong> dur<strong>ch</strong> ein empfangenes<br />

Amtsvermögen selbständig s<strong>ch</strong>alten und walten zu können, begeht den s<strong>ch</strong>limmsten<br />

Selbstbetrug und gräbt si<strong>ch</strong> seinen eigenen Brunnen, <strong>der</strong> lö<strong>ch</strong>erig ist und bald austrocknen<br />

wird. ...Wer eigenes Wasser spendet, vergiftet die Kin<strong>der</strong> Gottes.“<br />

1930 Stammapostel Niehaus aus " Wä<strong>ch</strong>terstimme" vom 15.Jan. Seite 10 und 14:<br />

„Wie<strong>der</strong>holt habe i<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on gesagt: Allen, die in den Gottesdienst kommen, um ihr Leben und<br />

Wesen zu bessern, können und wollen wir eine Hilfe sein. Diejenigen aber, die Gottes Gnade<br />

auf Mutwillen ziehen, ständig kritisieren und alles besser wissen wollen, s<strong>ch</strong>ließen wir<br />

nunmehr aus. Für die Seelen, die mit dem festen Vorsatze kommen, si<strong>ch</strong> zu bessern, sind wir<br />

je<strong>der</strong>zeit da, ni<strong>ch</strong>t aber für die Wi<strong>der</strong>spenstigen <strong>der</strong> bezei<strong>ch</strong>neten Art.“<br />

„Wer aber die Gnade Gottes auf Mutwillen zieht, das Werk des Herrn und seine Diener<br />

lä<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>t, wer die Gottesdienste meidet, na<strong>ch</strong>dem er die Erkenntnis <strong>der</strong> Wahrheit<br />

erlangt hat, lädt si<strong>ch</strong> ein unbarmherziges Geri<strong>ch</strong>t auf den Hals, weil wir für diese Sünden<br />

kein Opfer mehr haben.“<br />

1932 Gottesdienste Apostel S<strong>ch</strong>üring (Originalmits<strong>ch</strong>rift):<br />

am 20.12.1932 in Wanne­Eickel:<br />

„Gestern wurde i<strong>ch</strong> an einen Platz gerufen, wo <strong>der</strong> Mann ni<strong>ch</strong>t apostolis<strong>ch</strong> ist und in einem Geist<br />

geendet hat, <strong>der</strong> für seine Angehörigen ni<strong>ch</strong>t angenehm war. Die Frau ist zu bedauern. Der<br />

zweite Junge wird genau wie <strong>der</strong> Vater, <strong>der</strong> reinste Satan. Wenn ein Mens<strong>ch</strong> von sol<strong>ch</strong> einem<br />

Geist besessen ist, ist das s<strong>ch</strong>limm. I<strong>ch</strong> wurde mal dahin gerufen, weil uns die Leute gut kennen<br />

14


und habe da das Beispiel von den wilden Tieren angeführt. Löwen sind gefährli<strong>ch</strong> in ihrem<br />

Wesen. Laufen sie frei auf <strong>der</strong> Strasse herum, ist das Leben <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>en in Gefahr, ebenfalls<br />

bei Bären und Tigern. Diese Tiere gehören ni<strong>ch</strong>t auf die Straße, son<strong>der</strong>n müssen in die Käfige<br />

eingesperrt werden, weil sie hinterlistige Tiere sind.<br />

Mens<strong>ch</strong>en, die sol<strong>ch</strong> ein hinterlistiges Wesen haben, gehören au<strong>ch</strong> in die Käfige und<br />

müssen eingesperrt werden, dass sie dur<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>aden klug werden. Wenn sie eingesperrt sind,<br />

müssen sie au<strong>ch</strong> wissen, was die Ursa<strong>ch</strong>e dazu ist.<br />

am 25.12.1932 in Bo<strong>ch</strong>um:<br />

Geliebte, eine große Sünde, die fur<strong>ch</strong>tbare Wirkungen und Folgen hat, ist <strong>der</strong> Ungehorsam<br />

gegenüber dem Worte <strong>der</strong> Gesandts<strong>ch</strong>aft Gottes. Gehorsam ist besser als Opfer. Der<br />

Ungehorsam jedo<strong>ch</strong> ist eine große Sünde und bringt eine sehr große Unruhe. ...<br />

Wenn das Wohlgefallen des Stammapostels, des jeweiligen Führers, auf mir ruhen soll,<br />

liegt es nur an meinem Verhalten ihm gegenüber. Halte i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> wie ein Kind und stehe in<br />

<strong>der</strong> Kinds<strong>ch</strong>aftsstellung, dann hat er keine Ursa<strong>ch</strong>e, sein Wohlgefallen von mir abzuwenden.<br />

Trete i<strong>ch</strong> aber aus <strong>der</strong> kindli<strong>ch</strong>en Einfalt heraus, hat er au<strong>ch</strong> Ursa<strong>ch</strong>e, sein Wohlgefallen von mir<br />

abzuwenden. Ist sein Wohlgefallen ni<strong>ch</strong>t mehr vorhanden, kann i<strong>ch</strong> sagen, au<strong>ch</strong> das<br />

Wohlgefallen Gottes ruht ni<strong>ch</strong>t auf mir. Soll das Wohlgefallen des Apostels auf den Brü<strong>der</strong>n<br />

und auf allen Glie<strong>der</strong>n ruhen, kommt es ledigli<strong>ch</strong> auf's Verhalten an. ...<br />

In dem Kampfe um si<strong>ch</strong> selbst muss man sterben am eigenen I<strong>ch</strong>. Man muss vom eigenen<br />

Wesen los werden. ...<br />

S<strong>ch</strong>on im Natürli<strong>ch</strong>en hat man, dass unter den Kämpfern au<strong>ch</strong> sol<strong>ch</strong>e sind, die den<br />

Führern gegenüber ungehorsam sind und ihren eigenen Willen dur<strong>ch</strong>setzen, das eigene I<strong>ch</strong><br />

und den eigenen Sinn wollen. Wir haben sol<strong>ch</strong>es im Weltkriege mitgema<strong>ch</strong>t. Sol<strong>ch</strong>e Kämpfer<br />

haben ihre Waffen statt auf den Feind, auf die Führer geri<strong>ch</strong>tet und dadur<strong>ch</strong> Elend, Herzeleid und<br />

viel Kummer über ihre Kameraden gebra<strong>ch</strong>t. Letzten Endes sind sie zu den Feinden<br />

übergelaufen. Wie es natürli<strong>ch</strong> ist, so geht es au<strong>ch</strong> geistig. ...<br />

Eine große Sünde ist, und das wie<strong>der</strong>hole i<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> einmal, <strong>der</strong> Ungehorsam wi<strong>der</strong> das<br />

Walten und Tun <strong>der</strong> Apostel. Dafür haben wir Beweise. Sind wir gehorsam, dann tritt das<br />

vierte Gebot in seiner Verheißung in Ers<strong>ch</strong>einung wie bei den natürli<strong>ch</strong>en Kin<strong>der</strong>n: Es soll<br />

eu<strong>ch</strong> wohlgehen, solange ihr lebt, und wir wollen do<strong>ch</strong> ewig leben.“<br />

1933 Apostel Magney am 11. Januar in Bo<strong>ch</strong>um (Originalmits<strong>ch</strong>rift):<br />

„Diese Tage bekam i<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> einen Brief, allerdings anonym. Der S<strong>ch</strong>reiber wollte ni<strong>ch</strong>t aus<br />

seinem Versteck heraus. Er war ein Kritisierer , <strong>der</strong> alles bekritisierte. I<strong>ch</strong> da<strong>ch</strong>te mir dabei:<br />

Lass er nur kritisieren.<br />

Man sieht aber den Unters<strong>ch</strong>ied, ob man einem Huhn glei<strong>ch</strong> ist, wel<strong>ch</strong>es auf den<br />

Misthaufen geht und si<strong>ch</strong> da ein Körnlein su<strong>ch</strong>t o<strong>der</strong> ob man sagt: Pfui, was stinkt das<br />

alles. Wenn wir in die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te hineinsehen und an David, Salomo und alle an<strong>der</strong>en<br />

herangehen, was su<strong>ch</strong>en wir da? I<strong>ch</strong> su<strong>ch</strong>e mir die Körn<strong>ch</strong>en heraus. David war Mens<strong>ch</strong>, Salomo<br />

war Mens<strong>ch</strong> und alle an<strong>der</strong>en au<strong>ch</strong>. Hatten sie als Mens<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e<br />

S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en?<br />

Der anonyme Briefs<strong>ch</strong>reiber ging auf den Misthaufen von David, von Salomo und wie sie<br />

alle heißen und zeigte da, was die alles gema<strong>ch</strong>t hatten, was do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t lobenswert sei. Gut,<br />

habe i<strong>ch</strong> geda<strong>ch</strong>t, halte du di<strong>ch</strong> nur auf dem Misthaufen auf. I<strong>ch</strong> will mi<strong>ch</strong> aber lieber bei<br />

dem Guten aufhalten.“<br />

1933 Apostel Hartmann am 5. Februar in Herne (Originalmits<strong>ch</strong>rift):<br />

„Wenn aber Ges<strong>ch</strong>wister o<strong>der</strong> unter Umständen sogar ein Amtsbru<strong>der</strong> hinter dem Rücken des<br />

Apostels an<strong>der</strong>s spri<strong>ch</strong>t, an<strong>der</strong>s lehrt o<strong>der</strong> gar die S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en und Mängel aufdeckt, ist dieses<br />

glei<strong>ch</strong> dem Ausstreuen des Unkrautsamens. Lei<strong>der</strong> ist die Natur des Mens<strong>ch</strong>en so, dass das Böse<br />

15


eher geglaubt wird als das Gute. I<strong>ch</strong> habe s<strong>ch</strong>on oft gesagt, seht eu<strong>ch</strong> die kleinen Kin<strong>der</strong> an,<br />

das Böse brau<strong>ch</strong>t man ihnen ni<strong>ch</strong>t beizubringen, <strong>der</strong> eigene Wille brau<strong>ch</strong>t ihnen ni<strong>ch</strong>t<br />

beigebra<strong>ch</strong>t zu werden. Wie s<strong>ch</strong>wer ist es aber, diesen eigenen Willen auszurotten und einen<br />

unbedingten Gehorsam in das Herz zu pflanzen.“<br />

1933 Runds<strong>ch</strong>reiben (21.3.1933) von Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off an die Bezirksleiter <strong>der</strong><br />

<strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Gemeinden Deuts<strong>ch</strong>lands, Frankfurt (Main):<br />

„In meinem Runds<strong>ch</strong>reiben vom 18.7.1932 habe i<strong>ch</strong>, also zu einer Zeit, da wir no<strong>ch</strong> keine<br />

nationale Regierung in Deuts<strong>ch</strong>land hatten, die Stellung und das Verhalten <strong>der</strong><br />

Religionsdiener <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Gemeinde zu <strong>der</strong> nationalen Bewegung erläutert.<br />

Beson<strong>der</strong>s habe i<strong>ch</strong> den Hinweis gegeben, uniformierte Nationalsozialisten in den Gottesdiensten<br />

genau so freundli<strong>ch</strong> zu behandeln wie Personen in Zivilkleidung. Dieser damalige Hinweis hat<br />

den Dienern die nötige Si<strong>ch</strong>erheit in ihrem Verhalten gegeben, und <strong>der</strong> Gehorsam an mein Wort<br />

ließ den Erfolg ni<strong>ch</strong>t ausbleiben. Wie mir bekannt ist, haben des öfteren uniformierte<br />

Nationalsozialisten an den Gottesdiensten teilgenommen, die unsere diesbezügli<strong>ch</strong>e Einstellung<br />

stets dankbar begrüßt haben. Au<strong>ch</strong> die Beisetzung eines Nationalsozialisten, die von an<strong>der</strong>en<br />

Ri<strong>ch</strong>tungen verweigert wurde, haben wir vorgenommen, was von den Beteiligten dankbar<br />

anerkannt wurde.“<br />

1933 aus einem S<strong>ch</strong>reiben <strong>der</strong> Hauptleitung <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e des In­ und<br />

Auslandes vom 2. 8. an das Preußis<strong>ch</strong>e Kultusministerium, Berlin:<br />

„Die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e steht in ihrer Lehre und ihrer Religionsauffassung auf dem<br />

Boden des Ur<strong>ch</strong>ristentums, ni<strong>ch</strong>t aber auf dem des Judentums. . . .<br />

Je<strong>der</strong> Diener und jedes Mitglied <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Gemeinde ist dur<strong>ch</strong> die planmäßige<br />

Beeinflussung seitens <strong>der</strong> Hauptleitung in nationalsozialistis<strong>ch</strong>em Sinn erzogen, so dass die<br />

meisten Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Gemeinde <strong>der</strong> Nationalsozialistis<strong>ch</strong>en Deuts<strong>ch</strong>en<br />

Arbeiterpartei angehören o<strong>der</strong> ihr nahe stehen.“ . . .<br />

Ergänzung d.V.: Zitate zur offiziellen Si<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> NAK in <strong>der</strong> NS­Zeit aus einem<br />

Vortrag vom 1.2.2003 des Medienreferenten <strong>der</strong> NAK, Peter Johanning; zum<br />

Teil handelt es si<strong>ch</strong> dabei um Zitate aus ´Unsere Familie` 2/96:<br />

“In diesen bewegten Zeiten [...] hat si<strong>ch</strong> Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off für den Weg <strong>der</strong><br />

Anpassung, <strong>der</strong> ein Überlebensweg wurde, ents<strong>ch</strong>ieden ­ aus lauteren Motiven.<br />

Na<strong>ch</strong> eingehenden Re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>en kommen wir heute zu folgen<strong>der</strong> Beurteilung:<br />

Gegenüber den Ma<strong>ch</strong>thabern im Nationalsozialismus unters<strong>ch</strong>ied si<strong>ch</strong> das<br />

Verhalten <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> unserer Kir<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t von dem <strong>der</strong> übrigen Bevölkerung.<br />

[...] So mussten beispielsweise in unserer Kir<strong>ch</strong>enzeits<strong>ch</strong>rift staatli<strong>ch</strong> verordnete<br />

Pfli<strong>ch</strong>tartikel abgedruckt werden. ...<br />

Der au<strong>ch</strong> sonst in <strong>der</strong> Gesells<strong>ch</strong>aft dieser Jahre zu beoba<strong>ch</strong>tende Zirkel aus<br />

Spra<strong>ch</strong>losigkeit ­ Anpassung ­ Wi<strong>der</strong>stand ­ Aufklärung spiegelt die innerkir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem Unre<strong>ch</strong>tsregime wi<strong>der</strong>.“<br />

(Quelle: Vortrag Johanning; ´Alte und neue Zeit` ,Link im Anhang)<br />

„Bei <strong>der</strong> Aufstellung aller Satzungen wurde von dem für die Autorität einer Kir<strong>ch</strong>e<br />

bestimmenden Gedanken des Führerprinzips ausgegangen, um dadur<strong>ch</strong> die Mögli<strong>ch</strong>keit zu<br />

einer straffen Organisation zu gelangen.<br />

Wie wir im Staatsleben nur unter einer Führung, die den Erfor<strong>der</strong>nissen des Volkes<br />

Re<strong>ch</strong>nung trägt, ein glückli<strong>ch</strong>es Volk werden können, wie wir nur dann Staatsbürger sein<br />

können, wenn wir uns dieser Führung restlos unterordnen, so kann au<strong>ch</strong> im religiösen<br />

Leben nur <strong>der</strong>jenige Mens<strong>ch</strong> glückli<strong>ch</strong> sein, <strong>der</strong> in einer innerli<strong>ch</strong> gesunden<br />

Religionsauffassung stehend si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>enführung unterordnet und <strong>der</strong>selben den s<strong>ch</strong>uldigen<br />

16


Glaubensgehorsam entgegenbringt, die ihm die Gewähr zu einer seelis<strong>ch</strong>en Befriedigung bietet.“<br />

a.a.O. “Sie haben vor allem die theologis<strong>ch</strong>e und seelsorgeris<strong>ch</strong>e Betreuung <strong>der</strong><br />

Gemeinden im Blickfeld gehabt. Sie haben zwar mit strenger Zu<strong>ch</strong>t einer<br />

Demokratisierung <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e wi<strong>der</strong>standen, dies jedo<strong>ch</strong> stets biblis<strong>ch</strong> legitimiert.<br />

Die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e in jenen Jahren [...] war deuts<strong>ch</strong>, aber ni<strong>ch</strong>t<br />

antisemitis<strong>ch</strong>, sie war national, aber ni<strong>ch</strong>t nationalistis<strong>ch</strong>, sie war fundamental,<br />

aber ni<strong>ch</strong>t fundamentalistis<strong>ch</strong>.”<br />

„Eine große Zahl meiner Runds<strong>ch</strong>reiben an die Leiter und Diener <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e<br />

Deuts<strong>ch</strong>lands liefert den klaren Beweis, dass sie uneinges<strong>ch</strong>ränkt und bedingungslos die<br />

nationalsozialistis<strong>ch</strong>e Bewegung ni<strong>ch</strong>t nur anerkennt, son<strong>der</strong>n au<strong>ch</strong> geför<strong>der</strong>t hat. . . .<br />

Außerdem habe i<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>iedenen an<strong>der</strong>en nationalsozialistis<strong>ch</strong>en Formationen meine<br />

finanzielle Unterstützung zukommen lassen. ...<br />

unterzei<strong>ch</strong>net mit : Heil Hitler, J. G. Bis<strong>ch</strong>off“<br />

[Anm.d.V.: Geleistete Spenden von J.G. Bis<strong>ch</strong>off im Zeitraum vom 22.4.31 bis 12.7.33 bereits<br />

vor <strong>der</strong> Ma<strong>ch</strong>tübernahme laut eigenem ´Lebenslauf`` (datiert 2.8.33) insgesamt 16036.50 RM]<br />

a.a.O. “Unbestritten hat die Kir<strong>ch</strong>enleitung dem nationalsozialistis<strong>ch</strong>en Regime<br />

Zugeständnisse entgegengebra<strong>ch</strong>t, do<strong>ch</strong> das war ­ wie Zeitzeugen wissen und<br />

Dokumente belegen ­ nötig, um dem drohenden Verbot zu entgehen.”<br />

1933 Runds<strong>ch</strong>reiben des Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off an die Amtsträger <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong><br />

Gemeinden vom 1. 12. :<br />

„Das Jahr geht nun ras<strong>ch</strong> zu Ende, aber ni<strong>ch</strong>t das, was es uns gebra<strong>ch</strong>t hat. Dankbaren Herzens<br />

sehen wir auf die Ges<strong>ch</strong>ehnisse im Jahre 1933. Deuts<strong>ch</strong>land ist von <strong>der</strong> Zersplitterung befreit,<br />

Parteiwesen ist ni<strong>ch</strong>t mehr. . . .<br />

Aus diesem allem erkennt man aber, was ein Mann vermag, den die Liebe zu dem deuts<strong>ch</strong>en<br />

Volke trieb, alles neu zu gestalten. Wir <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> wollen alles daran setzen, die vom<br />

Führer zum Wohl des Volkes getroffenen Anordnungen gewissenhaft zu befolgen, damit er<br />

mit uns keine Sorgen und Arbeit hat. Dadur<strong>ch</strong>, dass je<strong>der</strong> Einzelne an seinem Platze seine<br />

Stellung gewissenhaft ausfüllt, ist dem Führer und damit dem ganzen Volk am besten gedient.“<br />

a.a.O. “We<strong>der</strong> Stammapostel Niehaus no<strong>ch</strong> ... Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off, waren<br />

politis<strong>ch</strong> arbeitende Kir<strong>ch</strong>enführer. Sie haben keinerlei Einfluss auf Staatsbelange<br />

genommen!<br />

1936(?) aus einem Empfehlungss<strong>ch</strong>reiben <strong>der</strong> Landesstelle Hessen­Nassau des<br />

Rei<strong>ch</strong>sministeriums für Propaganda und Volksaufklärung; Herrn Müller­S<strong>ch</strong>eld, ein<br />

Mitarbeiter und enger Vertrauter von Joseph Goebbels (Akt RKM 23418 Bundesar<strong>ch</strong>iv<br />

Potsdam):<br />

„Friedri<strong>ch</strong> Bis<strong>ch</strong>off ist Parteigenosse, mir seit Jahren bekannt und politis<strong>ch</strong> und mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

absolut zuverlässig.“<br />

1940 Reiseberi<strong>ch</strong>t aus ´Unsere Familie` von Bez.Ev. Friedri<strong>ch</strong> Bis<strong>ch</strong>off (Sohn vom<br />

Stammapostel, Mitglied <strong>der</strong> NSDAP und SA, ab 12.7. 1953 Bezirksapostel):<br />

5.4.: „S<strong>ch</strong>warze und Mis<strong>ch</strong>linge steigen auf <strong>der</strong> sozialen Leiter immer höher, sie verdrängen mit<br />

ihrer billigen Arbeitskraft den besser bezahlten Weißen au<strong>ch</strong> aus Stellungen, die dem Weißen<br />

allein zustehen sollten ... Das farbige Element ist zum Angriff übergegangen .. England hat<br />

den Buren Südafrika geraubt, uns hat es unsere Kolonien gestohlen, ni<strong>ch</strong>t um sie besser zu<br />

kolonisieren, nein, um sie auszubeuten, um die Besitzer davonzujagen und die Weißen samt ihrer<br />

Kultur an den Neger zu verraten. ...<br />

Ein altes Negerweib sto<strong>ch</strong>ert im Vorbeigehen einmal darin herum, kleine s<strong>ch</strong>warze, nackte<br />

Kin<strong>der</strong> spielen im Dreck o<strong>der</strong> sehen uns erstaunt an. Ihre feisten, vorstehenden Bäu<strong>ch</strong>lein<br />

17


s<strong>ch</strong>einen fast zu platzen.“<br />

20.4.: „Wohl hat si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Weiße no<strong>ch</strong> eine bestimmte Vorherrs<strong>ch</strong>aft erhalten können, sie ist aber<br />

stark ins Wanken geraten, und sie wird no<strong>ch</strong> immer mehr ins Wanken kommen, je mehr <strong>der</strong><br />

Jude Einfluß gewinnt, denn es ist sein Ziel, die Völker zu zersplittern, sie nie<strong>der</strong>zuhalten<br />

und sie auszubeuten.“<br />

a.a.O. “ ... sie waren we<strong>der</strong> Judenhasser no<strong>ch</strong> Brandstifter, allerdings au<strong>ch</strong> keine<br />

Wi<strong>der</strong>standskämpfer.”<br />

1941 Leitartikel von Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off in <strong>der</strong> kriegsbedingt letzten Ausgabe von<br />

´Unsere Familie` vom 5.12:<br />

„Heute steht unser Volk im Abwehrkampf gegen seine Feinde, die es verni<strong>ch</strong>ten wollen. Viele<br />

unserer Brü<strong>der</strong> stehen an <strong>der</strong> Front, kämpfen um die Errei<strong>ch</strong>ung <strong>der</strong> Freiheit, um den<br />

Lebensraum und die Zukunft unseres Volkes, au<strong>ch</strong> wir alle tragen dazu mit unseren<br />

Opfern willig und freudig bei. Dieser Kampf erfor<strong>der</strong>t ein Anspannen aller Kräfte und kann nur<br />

dann zum Sieg führen, wenn wir bereit sind, au<strong>ch</strong> das Letzte daranzugeben im gläubigen<br />

Vertrauen, daß <strong>der</strong> Herr den Kampf dur<strong>ch</strong> den Sieg segnet und die Opfer dur<strong>ch</strong> den<br />

Erfolg lohnt .<br />

So ist im Bestreben, alle Kräfte zusammenzufassen und alle Mittel auf das eine Ziel, den<br />

Endsieg, auszuri<strong>ch</strong>ten, ...“<br />

Unterzei<strong>ch</strong>net hands<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>: J.G. Bis<strong>ch</strong>off<br />

a.a.O. “ Wenn nun immer wie<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>reiben zitiert werden, die ein angebli<strong>ch</strong><br />

unkritis<strong>ch</strong>es, ja unterwürfiges Verhalten <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>enleitung belegen sollen, so darf<br />

bei einer ernsthaften Auseinan<strong>der</strong>setzung mit diesem Thema ni<strong>ch</strong>t vers<strong>ch</strong>wiegen<br />

werden, dass sowohl die Kir<strong>ch</strong>enleitung als au<strong>ch</strong> einzelne Mitglie<strong>der</strong> in jener<br />

s<strong>ch</strong>weren Zeit viel getan haben, um S<strong>ch</strong>limmeres abzuwenden.<br />

Indem die Kir<strong>ch</strong>e ihre Eigenständigkeit bewahren konnte, vers<strong>ch</strong>affte sie ihren<br />

Mitglie<strong>der</strong>n die Mögli<strong>ch</strong>keit, ungea<strong>ch</strong>tet <strong>der</strong> totalitären staatli<strong>ch</strong>en Beeinflussung<br />

ein na<strong>ch</strong> <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en Werten orientiertes Leben zu führen.<br />

Wir verkennen keinesfalls, dass aus dem zeitli<strong>ch</strong>en Abstand heraus heute man<strong>ch</strong>e<br />

Erklärung und Formulierung befremdli<strong>ch</strong> wirken.Do<strong>ch</strong> sei an dieser Stelle betont,<br />

dass es zu einer sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Betra<strong>ch</strong>tung dieser Frage erfor<strong>der</strong>li<strong>ch</strong> ist, die politis<strong>ch</strong>en<br />

und gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Bedingungen <strong>der</strong> damaligen Zeit zu bea<strong>ch</strong>ten.”<br />

1949 erste Na<strong>ch</strong>kriegsausgabe ´Unsere Familie` vom 1.10., Hrg. J.G. Bis<strong>ch</strong>off; aus dem<br />

Artikel " Der S<strong>ch</strong>lüssel des Himmelrei<strong>ch</strong>s" :<br />

„Dur<strong>ch</strong> den dem gegenwärtigen Stammapostel übergebenen S<strong>ch</strong>lüssel des Himmelrei<strong>ch</strong>s sind<br />

uns alle Erkenntnisse, die das Werk Gottes über alle Religionssysteme so ho<strong>ch</strong> erhebt,<br />

übermittelt worden. Au<strong>ch</strong> die guten und neuen Gedanken, die da und dort in den Gottesdiensten<br />

<strong>der</strong> Apostel und Brü<strong>der</strong> geboren werden, haben in dem Geiste des Stammapostel ihren Ursprung,<br />

ihre Quelle, bevor sie in den Worten <strong>der</strong> Amtsbrü<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>s<strong>ch</strong>lag und Ausdruck finden. [...]<br />

Kraft dieses empfangenen S<strong>ch</strong>lüssels handelte er in den zurückliegenden Jahren in einer<br />

Weisheit, die über jede mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Vernunft erhaben ist.“<br />

1951 Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off in " Brot des Lebens" vom 1. Februar:<br />

„ ... i<strong>ch</strong> habe s<strong>ch</strong>on oft gesagt: Im Jenseits gibt es keine Bierbrauereien, keine<br />

S<strong>ch</strong>napsbrennereien, au<strong>ch</strong> keinen Tabak, keine Zigarren­ und Zigarettenfabriken. I<strong>ch</strong> kann eu<strong>ch</strong>,<br />

meine lieben Ges<strong>ch</strong>wister, nur den Rat geben, wenn ihr von irgendeiner Leidens<strong>ch</strong>aft solltet<br />

dur<strong>ch</strong>drungen sein. Löst eu<strong>ch</strong> davon, ehe es zu spät ist!<br />

I<strong>ch</strong> habe das allergrößte Interesse an dem Heil eurer Seele und mö<strong>ch</strong>te ni<strong>ch</strong>t, daß au<strong>ch</strong> nur eines<br />

von eu<strong>ch</strong> um einer Leidens<strong>ch</strong>aft willen in Ewigkeit außerhalb stehen würde."<br />

18


1951 Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off in Giessen (Bots<strong>ch</strong>aft):<br />

"... I<strong>ch</strong> persönli<strong>ch</strong> bin überzeugt, dass die Zubereitung des königli<strong>ch</strong>en Priestertums in <strong>der</strong> Zeit<br />

erfolgt, in <strong>der</strong> i<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> vorhanden bin, und dass die Rei<strong>ch</strong>sgottesarbeit im Weinberg des Herrn<br />

mit mir ihr Ende errei<strong>ch</strong>t ... Für mi<strong>ch</strong> steht si<strong>ch</strong>er, dass, wie angeführt, die Zeit <strong>der</strong> Zubereitung<br />

des königli<strong>ch</strong>en Priestertums unter meiner Hand vollendet wird,... Abraham war <strong>der</strong> erste, dem<br />

Gott Offenbarungen gab. Er war das erste Tor, dur<strong>ch</strong> das <strong>der</strong> Herr den Segen gab. I<strong>ch</strong> stehe als<br />

Tor <strong>der</strong> Mitterna<strong>ch</strong>t ... I<strong>ch</strong> bin <strong>der</strong> Letzte, na<strong>ch</strong> mir kommt keiner mehr."<br />

1951 Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off am 9. Mai, Brief an Bezirksältesten Sulzer (S<strong>ch</strong>affhausen):<br />

„Apostel Güttinger (Anm.d.V.: gemeint ist Ernst Güttinger, <strong>der</strong> Vater) hat s<strong>ch</strong>on vor etwa 3<br />

Jahren ges<strong>ch</strong>rieben: Stammapostel kann je<strong>der</strong> werden, indem alle 2­3 Jahre ein neuer gewählt<br />

wird. ­ Damit hat er zu erkennen gegeben, dass das Stammapostolat für ihn ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

eine Gabe Gottes ist, son<strong>der</strong>n ein Produkt mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Wahl. Voriges Jahr hat er an das<br />

Apostelkollegium den Antrag gestellt, mi<strong>ch</strong> zur Ruhe zu setzen.“<br />

1952 Amtsblatt <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e vom 15.6.:<br />

„Der Stammapostel allein ist die geoffenbarte Liebe Gottes.<br />

Wer si<strong>ch</strong> von ihm trennt, hat sein eigenes Todesurteil unters<strong>ch</strong>rieben .“<br />

1954 Briefwe<strong>ch</strong>sel zur Amtsenthebung von Apostel Otto Güttinger (Sohn von Ernst<br />

Güttinger) dur<strong>ch</strong> Bezirksapostel Ernst Streckeisen:<br />

4.6.54 ohne Anhörung o<strong>der</strong> ´S<strong>ch</strong>uldna<strong>ch</strong>weis` s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>er Vorwurf und Bes<strong>ch</strong>luss :<br />

„Neuerdings haben Sie es gewagt, gegen unsern Stammapostel und unsern Bezirksapostel<br />

aufzustehen. Damit haben Sie aufs neue den Kampf gegen die Einheit des Werkes Gottes in <strong>der</strong><br />

S<strong>ch</strong>weiz eröffnet. ..<br />

Alle Unterzei<strong>ch</strong>neten erwarten hiermit, dass Sie ohne Zögern, das heisst bis spätestens am 9. Juni<br />

1954 das Apostelamt zu Füssen des Stammapostels nie<strong>der</strong>legen, denn wir können Sie als<br />

Amtsträger unmögli<strong>ch</strong> mehr anerkennen. Dieser unser Ents<strong>ch</strong>luss ist endgültig; wir werden<br />

daran ni<strong>ch</strong>ts mehr än<strong>der</strong>n.<br />

Wenn Sie sofort und ohne jeden Versu<strong>ch</strong> zu einer Gegenaktion unsern Wüns<strong>ch</strong>en<br />

entspre<strong>ch</strong>en, soll Ihnen für die Zukunft ein angemessenes Entgegenkommen erwiesen<br />

werden.“<br />

„Mein lieber Apostel Otto Güttinger!<br />

Bei unserem Besu<strong>ch</strong>e bei Dir vom 8. d. M. hast Du dem Unterzei<strong>ch</strong>neten in Gegenwart <strong>der</strong><br />

Apostel Baur und Hänni mitgeteilt, dass Du Di<strong>ch</strong> auf den Brief des Vorstandes und <strong>der</strong><br />

Delegierten hin (vom 5. Juni 1954) an den Stammapostel wenden willst.....<br />

Daraus geht hervor, dass Du Di<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ents<strong>ch</strong>liessen kannst, den Vors<strong>ch</strong>lag und Bes<strong>ch</strong>luss <strong>der</strong><br />

Bezirksämter (Delegierten) zu respektieren und sofort freiwillig zurückzutreten. Dieser<br />

Bes<strong>ch</strong>luss Deinerseits ist bedauerli<strong>ch</strong>, denn er ist Dir ni<strong>ch</strong>t zum Vorteil....<br />

Da Du aber ni<strong>ch</strong>t freiwillig zurücktreten willst, habe i<strong>ch</strong> gar keine an<strong>der</strong>e Mögli<strong>ch</strong>keit mehr, als<br />

Di<strong>ch</strong> eben hiermit und mit sofortiger Wirkung<br />

Deines Amtes zu entheben.<br />

I<strong>ch</strong> stütze mi<strong>ch</strong> dabei auf § 10 <strong>der</strong> Statuten von 1943. Na<strong>ch</strong> dieser heute gültigen Kir<strong>ch</strong>ensatzung<br />

ist keine Mögli<strong>ch</strong>keit gegeben, no<strong>ch</strong> eine an<strong>der</strong>e Instanz anrufen zu können. ...<br />

I<strong>ch</strong> habe do<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> gehofft, Du würdest so klug sein und einsehen, dass Du am besten<br />

wegkommst, wenn Du auf den Vors<strong>ch</strong>lag <strong>der</strong> Delegierten­Versammlung eingehen würdest.<br />

Nun hast Du au<strong>ch</strong> das wie<strong>der</strong> vers<strong>ch</strong>erzt.<br />

Lei<strong>der</strong> hast Du es ni<strong>ch</strong>t über Di<strong>ch</strong> gebra<strong>ch</strong>t, na<strong>ch</strong> dem Erhalt unseres Briefes Di<strong>ch</strong> ruhig zu<br />

verhalten. Au<strong>ch</strong> das ist ni<strong>ch</strong>t klug, mein lieber Freund. Merkst Du ni<strong>ch</strong>t, dass Du Dir dabei<br />

s<strong>ch</strong>adest? I<strong>ch</strong> erlaube mir no<strong>ch</strong>mals, Di<strong>ch</strong> eindringli<strong>ch</strong> zu warnen, do<strong>ch</strong> ja in keiner Weise<br />

gegen uns zu arbeiten. Jedenfalls tust Du gut, au<strong>ch</strong> jene Freunde von Dir, die im Dunkeln<br />

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arbeiten, von einer sol<strong>ch</strong>en Arbeit zurückzuhalten. Es ist s<strong>ch</strong>mutzige Arbeit mit s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tem<br />

Lohn. Mein lieber Otto, glaube mir wenigstens diesmal no<strong>ch</strong>, wenn Du mir vorher ni<strong>ch</strong>t geglaubt<br />

hast und über die man<strong>ch</strong>en guten Rats<strong>ch</strong>läge einfa<strong>ch</strong> weggegangen bist. Glaube mir no<strong>ch</strong><br />

heute, dass Du ni<strong>ch</strong>t no<strong>ch</strong> grösseren S<strong>ch</strong>aden leidest als dies jetzt s<strong>ch</strong>on <strong>der</strong> Fall ist.<br />

Dein E. Streckeisen.“<br />

1955 aus einem S<strong>ch</strong>reiben von Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off an Amtsträger im Apostelbezirk<br />

Düsseldorf:<br />

"Mir ist vom Herrn J esus eine unmittelbare, persönli<strong>ch</strong>e Offenbarung geworden, mit <strong>der</strong> er<br />

mir selbst seine Wie<strong>der</strong>kunft zu meiner Lebenszeit mitgeteilt hat."<br />

1955 Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off in einem Ämtergottesdienst am 27. Februar in Köln­Ehrenfeld<br />

aus Amtsblatt 16 und 17 :<br />

„Der Herr hat mir die Zusage gegeben, dass i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr sterben werde, son<strong>der</strong>n ihm am<br />

Tag <strong>der</strong> Ersten Auferstehung die bereiteten Brautseelen zuführen werde. (...) Das ist gewiß eine<br />

Verheißung, die no<strong>ch</strong> keinem Mens<strong>ch</strong>en auf Erden gegeben wurde. (...) Es ist also des Herren<br />

Sa<strong>ch</strong>e, wenn er einem Mens<strong>ch</strong>en beson<strong>der</strong>s entgegenkommen mö<strong>ch</strong>te. Unter den 600 Millionen<br />

Christen, ja, unter den zweieinhalb Milliarden leben<strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>en, hat mir <strong>der</strong> Herr J esus<br />

allein die Verheißung gegeben, dass er zu meiner Lebenszeit kommt. Wer will dem Herrn<br />

darin Vors<strong>ch</strong>riften ma<strong>ch</strong>en? Das ist do<strong>ch</strong> seine Sa<strong>ch</strong>e! I<strong>ch</strong> freue mi<strong>ch</strong>, dass mir die<br />

Mögli<strong>ch</strong>keit gegeben wurde, dem Volk Gottes das mitzuteilen.<br />

(...) Mir hat <strong>der</strong> liebe Gott bis heute keinen gezeigt, den er als Na<strong>ch</strong>folger bestimmt hätte*.<br />

Daß früher einmal davon die Rede war, hatte einen ganz an<strong>der</strong>en Grund. Das ges<strong>ch</strong>ah hinter<br />

meinem Rücken. I<strong>ch</strong> sagte damals: „Eure Sa<strong>ch</strong>e wird ni<strong>ch</strong>t bestehen!“ – So kam es au<strong>ch</strong>. (...)<br />

*Anmerkung:<br />

1948 " Brot des Lebens" Nr. 20 vom 15. Okt. auf Seite 154 Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off<br />

zur Amtseinsetzung von Ap. Kuhlen als Stammapostelhelfer:<br />

„Und da kam eben do<strong>ch</strong> die Frage: Wer soll, wenn i<strong>ch</strong> vom Herrn abberufen werde, die<br />

Führung des Werkes übernehmen? Die Apostel traten vor einiger Zeit dieserhalb an mi<strong>ch</strong><br />

heran und haben den Apostel Kuhlen als meinen zukünftigen Na<strong>ch</strong>folger vorges<strong>ch</strong>lagen.<br />

Im Frühjahr, am 21. Mai, kamen dann die Apostel na<strong>ch</strong> Frankfurt. Es wurde <strong>der</strong> Satzung<br />

entspre<strong>ch</strong>end eine geheime Wahl vorgenommen, dur<strong>ch</strong> die einstimmig die Erwählung von<br />

Apostel Kuhlen als mein Na<strong>ch</strong>folger festgelegt wurde. Au<strong>ch</strong> alle überseeis<strong>ch</strong>en Apostel<br />

haben inzwis<strong>ch</strong>en zur Einsetzung des Apostels Kuhlen als meinen Na<strong>ch</strong>folger ihre<br />

Zustimmung gegeben. ... Also das Stammapostelamt wird er übernehmen, mit dem<br />

Augenblick, wo i<strong>ch</strong> dienstunfähig werde o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Herr mi<strong>ch</strong> abberuft.“<br />

(Fortsetzung) Damals habe i<strong>ch</strong> Kuhlen Amt und Wirkungskreis gelassen. Nun aber hat er sein<br />

Amt verloren; denn ein ungehorsamer Apostel – und dass er ungehorsam war, ist in diesem Fall<br />

zweifelsfrei bewiesen! – und alle übrigen, die mit ihm sind, konnten ni<strong>ch</strong>ts an<strong>der</strong>es erwarten. Ein<br />

S<strong>ch</strong>af Christi ist mir wertvoller als ein ungehorsamer Apostel*.<br />

*1955 Peter Kuhlen in einem Brief vom 8. März:<br />

„Am 25. November 1950 war i<strong>ch</strong> dann gemeinsam mit Apostel Dehmel beim<br />

Stammapostel. Bei unserer Unterredung mit dem Stammapostel war au<strong>ch</strong><br />

Bezirksältester Weine zugegen. Im Laufe des Gesprä<strong>ch</strong>es sagte <strong>der</strong> Stammapostel: „I<strong>ch</strong><br />

habe vor einiger Zeit den S<strong>ch</strong>weizer Aposteln gesagt, und das wie<strong>der</strong>hole I<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> eu<strong>ch</strong><br />

gegenüber: „I<strong>ch</strong> werde ni<strong>ch</strong>t sterben!" Da haben die S<strong>ch</strong>weizer große Augen gema<strong>ch</strong>t;<br />

aber i<strong>ch</strong> weiß, was i<strong>ch</strong> sage, und i<strong>ch</strong> bleibe au<strong>ch</strong> dabei. I<strong>ch</strong> weiß wohl, daß es viel gesagt<br />

ist „I<strong>ch</strong> werde ni<strong>ch</strong>t sterben", aber i<strong>ch</strong> werde es niemals an<strong>der</strong>s sagen; denn wenn i<strong>ch</strong> es<br />

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je an<strong>der</strong>s sagen würde, dann wäre das ein Abwei<strong>ch</strong>en von <strong>der</strong> Lehre. Die Wie<strong>der</strong>kunft<br />

Christi steht kurz bevor, und wer das ni<strong>ch</strong>t lehrt, <strong>der</strong> steht ni<strong>ch</strong>t ri<strong>ch</strong>tig“.<br />

An jenem Tage erklärte i<strong>ch</strong> meinen Rücktritt vom Amte als Stammapostelhelfer und<br />

Na<strong>ch</strong>folger im Stammapostelamte. Als i<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Bespre<strong>ch</strong>ung beim Stammapostel<br />

ans<strong>ch</strong>ließend mit Apostel Dehmel und dem Bezirksältesten Weine im Büro <strong>der</strong><br />

Gemeinde auf <strong>der</strong> Sophienstraße 48 ankam, um dort mein Rücktrittss<strong>ch</strong>reiben zu<br />

formulieren, wurde mir glei<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> den Hirten Weiler gesagt, daß soeben <strong>der</strong><br />

Stammapostel telefonis<strong>ch</strong> angerufen habe, und mir bestellen ließ, i<strong>ch</strong> soll in mein<br />

S<strong>ch</strong>reiben einfügen, i<strong>ch</strong> träte deshalb zurück, weil i<strong>ch</strong> zu <strong>der</strong> Erkenntnis gekommen sei,<br />

daß <strong>der</strong> Stammapostel das Werk Gottes vollenden würde. ­ Daraufhin habe i<strong>ch</strong> gesagt:<br />

„Das tue i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, denn das ist ni<strong>ch</strong>t meine Überzeugung." .<br />

Fortsetzung (...) Ein Mann, dem das Apostelamt genommen wurde, hat mit allen an<strong>der</strong>en, die<br />

ihres Amtes enthoben sind, niemals das Re<strong>ch</strong>t o<strong>der</strong> die Mögli<strong>ch</strong>keit, Sünden zu vergeben und<br />

den Heiligen Geist zu spenden*! Das ist unmögli<strong>ch</strong>. Wenn ein hoher Beamter, <strong>der</strong> das Re<strong>ch</strong>t hat,<br />

Steuern zu erlassen, seines Amtes enthoben wird, na<strong>ch</strong>her no<strong>ch</strong> Steuerna<strong>ch</strong>laß gewährt, dann<br />

gehen die Betrogenen viellei<strong>ch</strong>t getröstet heim; aber na<strong>ch</strong> einiger Zeit kommt dann do<strong>ch</strong> die<br />

Steueranfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Behörde. (...) Man bedenke die Dreistigkeit jener Leute, die, obwohl sie<br />

ihres Amtes enthoben sind, si<strong>ch</strong> denno<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> dem alten Namen nennen. (...)<br />

*1994 Stammapostel Fehr laut „Unsere Familie“ an 26. 3. in Hamburg zur<br />

Exkommunizierung des Apostels S<strong>ch</strong>wartz und dessen Folgearbeit:<br />

„Wenn i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> im Geiste mit jenen 200 verbinde, die si<strong>ch</strong> um die Apostel Preuß und<br />

S<strong>ch</strong>wartz ges<strong>ch</strong>art haben, dann staune i<strong>ch</strong> immer wie<strong>der</strong>: über den Mut, den diese<br />

S<strong>ch</strong>ar aufbra<strong>ch</strong>te, über den Glauben, den sie an den Tag legte, daß Gott sein Werk<br />

weiterführen und ni<strong>ch</strong>t an starren Formen festhalten wollte. I<strong>ch</strong> staune über die<br />

Opferbereits<strong>ch</strong>aft, über den heiligen Willen, das Werk Gottes weiterzuführen und dem<br />

Herrn treu zu bleiben.(...)<br />

Sie hätten au<strong>ch</strong> sagen können: „Was wollen wir gegenüber <strong>der</strong> großen Mutterkir<strong>ch</strong>e tun,<br />

von <strong>der</strong> wir ausgestoßen und exkommuniziert worden sind? Wir geben do<strong>ch</strong> lieber glei<strong>ch</strong><br />

auf!“ Nein, sie wussten, <strong>der</strong> Herr war mit ihnen.“<br />

(Fortsetzung) Wenn diese Leute klug gewesen wären, hätten sie si<strong>ch</strong> gesagt, <strong>der</strong> Stammapostel<br />

ist ja s<strong>ch</strong>on 84 Jahre alt – es kann ni<strong>ch</strong>t mehr lange dauern, dann muss die Ents<strong>ch</strong>eidung<br />

kommen! – Wenn i<strong>ch</strong> dann, wie sie wüns<strong>ch</strong>en, gestorben wäre, hätten sie alles in ihrer Hand<br />

gehabt. Warum bekämpfen sie uns heute, wenn sie do<strong>ch</strong> glauben zu wissen, dass i<strong>ch</strong> vorher<br />

sterben werde? Warum dieser Kampf, sie hätten es do<strong>ch</strong> viel einfa<strong>ch</strong>er haben können!<br />

Die ihres Amtes enthobenen Männer ma<strong>ch</strong>ten mir den Vorwurf, <strong>der</strong> Herr Jesus habe<br />

keinen seiner Apostel abgesetzt. „Ei“ sagte i<strong>ch</strong>, „ er hatte ja keine Ursa<strong>ch</strong>e dazu gehabt. Sie<br />

waren alle treu und gewissenhaft. Er hat es ni<strong>ch</strong>t nötig gehabt!“<br />

Aber Barmherzigkeit gegen die Wölfe ist Grausamkeit gegen die S<strong>ch</strong>afe, und EIN S<strong>ch</strong>af Christi<br />

ist mir lieber denn VIELE ungetreue Kne<strong>ch</strong>te. (...)<br />

Im Werke Gottes gilt es au<strong>ch</strong>, den letzten S<strong>ch</strong>ritt zu wagen, und <strong>der</strong> letzte S<strong>ch</strong>ritt besteht darin zu<br />

glauben, dass <strong>der</strong> Herr zu unserer Zeit kommt. Hun<strong>der</strong>ttausende sind dadur<strong>ch</strong> in hö<strong>ch</strong>ste Freude<br />

versetzt worden (...) Er kommt also bald! Tag und Stunde ist von mir niemals angegeben<br />

worden. Wer das behauptet, sagt wissentli<strong>ch</strong> die Unwahrheit. Die Jünger haben vor <strong>der</strong><br />

Himmelfahrt Jesu gefragt: “Herr, wirst du auf diese Zeit wie<strong>der</strong> aufri<strong>ch</strong>ten das Rei<strong>ch</strong> Israel?<br />

(Apg 1,6). Darauf sagte Jesus:“ Es gebührt eu<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, zu wissen Zeit o<strong>der</strong> Stunde, wel<strong>ch</strong>e <strong>der</strong><br />

Vater seiner Ma<strong>ch</strong>t vorbehalten hat.“ Diese Frage bezieht si<strong>ch</strong> also ni<strong>ch</strong>t auf sein Kommen, um<br />

die Seinen zu si<strong>ch</strong> zu nehmen; denn die Frage na<strong>ch</strong> seiner Wie<strong>der</strong>kunft wurde am Ölberg<br />

gestellt, als Jesus sie darauf aufmerksam ma<strong>ch</strong>te, dass an dem Tempel in Jerusalem ni<strong>ch</strong>t ein<br />

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Stein auf dem an<strong>der</strong>en bleiben würde. Da haben die Jünger gefragt: “Sage uns, wann wird das<br />

ges<strong>ch</strong>ehen? Und wel<strong>ch</strong>es wird das Zei<strong>ch</strong>en sein deiner Zukunft und des Endes <strong>der</strong> Welt?“ (Mt<br />

24,3). Da konnte Jesus Hinweise geben, wel<strong>ch</strong>es das Zei<strong>ch</strong>en seiner Wie<strong>der</strong>kunft ist.<br />

Wir dürfen beim Lesen <strong>der</strong> Heiligen S<strong>ch</strong>rift ni<strong>ch</strong>t unsere Meinung hineinfle<strong>ch</strong>ten. Das, was<br />

Jesus gesagt hat, die Worte vom Herrn, müssen unangetastet so stehen bleiben, wie er sie<br />

gesagt hat. Ma<strong>ch</strong>en wir es an<strong>der</strong>s, irren wir. Deshalb, meine lieben Brü<strong>der</strong>, ist au<strong>ch</strong> beim<br />

Bibellesen größte Vorsi<strong>ch</strong>t am Platze. Wenn wir etwas lesen und ni<strong>ch</strong>t einwandfrei<br />

verstehen, dann fragt do<strong>ch</strong> bitte euren Apostel. Wenn <strong>der</strong> mal etwas ni<strong>ch</strong>t wissen sollte,<br />

dann fragt er mi<strong>ch</strong>. Da bekommt ihr eine Antwort vom Geist des Herrn, die unverfäls<strong>ch</strong>t<br />

ist und worauf ihr eu<strong>ch</strong> verlassen könnt.“<br />

Apostel Friedri<strong>ch</strong> Bis<strong>ch</strong>off im glei<strong>ch</strong>en Gottesdienst:<br />

„(...) I<strong>ch</strong> will auf Einzelheiten ni<strong>ch</strong>t eingehen: denn das zu wie<strong>der</strong>holen, was an<strong>der</strong>e an Lügen<br />

hervorgebra<strong>ch</strong>t haben, dazu ist hier ni<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> Platz. Wenn wir darüber hinaus sehen, wie nun <strong>der</strong><br />

Betrug an den irregeleiteten Seelen fortgesetzt wird, und wie aus dem Abfall weiterhin nur das<br />

hervorgeht, was aus dem Geiste <strong>der</strong> Lüge kommt , dann werden wir au<strong>ch</strong> erkennen, dass auf dem<br />

Denkzettel, <strong>der</strong> vor dem Herrn ges<strong>ch</strong>rieben ist, ni<strong>ch</strong>t nur Gutes steht, ... (...)<br />

Dass <strong>der</strong> Unterdiakon na<strong>ch</strong> seiner Amtseinsetzung ein Anfänger ist, weiß je<strong>der</strong> von uns. Er<br />

wird au<strong>ch</strong> da von Stufe zu Stufe in die Fülle seiner Aufträge hineinwa<strong>ch</strong>sen. Das ist ihm<br />

aber ni<strong>ch</strong>t dadur<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>, dass er viel liest, dies o<strong>der</strong> jenes unternimmt o<strong>der</strong> Lehrgänge<br />

besu<strong>ch</strong>t, die wir ni<strong>ch</strong>t haben, son<strong>der</strong>n dass er in seinem Glauben zunimmt und in <strong>der</strong><br />

Treue und gewissenhaften Beständigkeit seinem Vorbild na<strong>ch</strong>geht.“<br />

1955 aus einem Gottesdienst von Apostel Startz (Originalmits<strong>ch</strong>rift):<br />

„I<strong>ch</strong> bin man<strong>ch</strong>mal s<strong>ch</strong>on gefragt worden: Was werden wir na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Ho<strong>ch</strong>zeit im Himmel<br />

tun? Ges<strong>ch</strong>wister, da habe i<strong>ch</strong> nur eine Antwort: Genießen, immer wie<strong>der</strong> genießen! Da gibt es<br />

ni<strong>ch</strong>t nur Eintopf, son<strong>der</strong>n i<strong>ch</strong> glaube, mindestens sieben Gänge.<br />

Darf i<strong>ch</strong> eu<strong>ch</strong> das mal etwa so s<strong>ch</strong>il<strong>der</strong>n:<br />

Der erste Gang: ...Vater, das sind die, die du mir gegeben hast.... Sie haben meine Boten<br />

aufgenommen, sie sind mir, dem Lamme, na<strong>ch</strong>gefolgt im Stammapostel und in den treuen<br />

Aposteln.<br />

Dann wird ein Elternpaar stehen und sagen: Jetzt spri<strong>ch</strong>t er mit unserem Sohn, und Gott wird<br />

sagen: Du warst 10 Jahre in <strong>der</strong> Gefangens<strong>ch</strong>aft, hattest keine Antwort, keinen Gruß von <strong>der</strong><br />

Heimat erhalten, durftest ni<strong>ch</strong>t an die Deinen s<strong>ch</strong>reiben. Aber du hast ein offenes Fenster gehabt:<br />

Treu hast an den Stammapostel und an die Apostel Jesu geglaubt. Gehe ein du Getreuer zu<br />

deines Herr Freude.<br />

Der zweite Gang: Dann wird <strong>der</strong> Herr Jesus sagen: Nun kommt, meine Gesegneten und<br />

Geliebten, jetzt will i<strong>ch</strong> eu<strong>ch</strong> den Ho<strong>ch</strong>zeitssaal zeigen, das Rei<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Herrli<strong>ch</strong>keit. ...<br />

Der dritte Gang wird sein: Wenn Gott und sein Sohn sagen werden: Jetzt lernt eu<strong>ch</strong> erst einmal<br />

kennen, Da wird die Witwe ihren Mann, <strong>der</strong> ihr in die Ewigkeit vorausging, sehen und viel zu<br />

erzählen haben. Wir werden Abraham sehen, den Freund Gottes, wir werden Isaak und Jakob<br />

sehen, den Stammapostel Niehaus und alle Apostel Jesu, die uns voraufgegangen. sind. ...<br />

Der vierte Gang wird sein: Wenn <strong>der</strong> liebe Gott sagen wird: Jetzt will i<strong>ch</strong> eu<strong>ch</strong> mal die<br />

Engels<strong>ch</strong>aren zeigen. ...<br />

Da wird man<strong>ch</strong>er Engel sagen: Weißt du no<strong>ch</strong>, als du damals aus dem Auto gefallen bist, da habe<br />

i<strong>ch</strong> di<strong>ch</strong> auf Händen getragen. Mit dem Verstand war es ni<strong>ch</strong>t zu fassen, aber wir waren dabei.<br />

...Der fünfte Gang wird darin bestehen, dass <strong>der</strong> liebe Gott sagt: Jetzt will I<strong>ch</strong> eu<strong>ch</strong> die ganze<br />

S<strong>ch</strong>öpfung zeigen. Da werden wir aber s<strong>ch</strong>nell fertig sein und ni<strong>ch</strong>t lange verweilen, son<strong>der</strong>n<br />

alles s<strong>ch</strong>nell dur<strong>ch</strong>eilen, Die natürli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>öpfung ist ja nur ein Modell <strong>der</strong> geistigen S<strong>ch</strong>öpfung.<br />

Beim se<strong>ch</strong>sten Gang führt uns <strong>der</strong> Herr in alle Berei<strong>ch</strong>e, in alle Ewigkeitskammern,<br />

Gefängnisse, und wo sie alle sein mögen. Viellei<strong>ch</strong>t hat au<strong>ch</strong> jemand Interesse, den Thron Satans<br />

22


zu sehen, aber <strong>der</strong> wird während <strong>der</strong> Ho<strong>ch</strong>zeit im Himmel leer sein, da ist kaum ein Teufel in <strong>der</strong><br />

Hölle, denn sie sind alle auf <strong>der</strong> Erde, um die Stunde <strong>der</strong> Versu<strong>ch</strong>ung dur<strong>ch</strong>zuführen, vor <strong>der</strong> uns<br />

<strong>der</strong> Herr bewahrt hat.<br />

Der siebte Gang wird sein: Wenn Jesus, <strong>der</strong> König aller Könige, sein Königrei<strong>ch</strong> organisiert<br />

und die Könige einsetzt...<br />

I<strong>ch</strong> habe das Gefühl, dass <strong>der</strong> Herr Jesus dann zu mir sagt: Startz, du gehst wie<strong>der</strong> na<strong>ch</strong> Bayern,<br />

die kennst du am besten – und na<strong>ch</strong> dort gehe i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> am liebsten.“<br />

1955 aus einem S<strong>ch</strong>reiben von Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off:<br />

„Wenn man etwas über den lieben Gott wissen will, darf man ni<strong>ch</strong>t den Teufel fragen, und wenn<br />

man etwas über den Stammapostel wissen mö<strong>ch</strong>te, darf man ni<strong>ch</strong>t die ihres Amtes enthobenen<br />

und ausges<strong>ch</strong>lossenen Amtsträger fragen.<br />

Und wer etwas über die neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e wissen will, darf ni<strong>ch</strong>t ihre Gegner fragen! ­ In<br />

den drei genannten Fällen würde man stets eine fals<strong>ch</strong>e Auskunft erhalten. ...<br />

Wer glaubt, wie i<strong>ch</strong> glaube, wer lehrt, wie i<strong>ch</strong> lehre, und hofft, wie i<strong>ch</strong> hoffe, wird mit mir ­<br />

ob er no<strong>ch</strong> lebt o<strong>der</strong> s<strong>ch</strong>on ents<strong>ch</strong>lafen ist ­ an <strong>der</strong> Ersten Auferstehung teilhaben.<br />

I<strong>ch</strong> habe die göttli<strong>ch</strong>e Verheißung empfangen, daß <strong>der</strong> Herr zu meiner Lebenszeit kommt,<br />

und an dieser göttli<strong>ch</strong>en Zusage kann niemand etwas än<strong>der</strong>n; sie wird si<strong>ch</strong> erfüllen. ...“<br />

1955 Amtsblatt Nummer 17 vom 1.9. „ Gehorsam und Na<strong>ch</strong>folge“:<br />

„(...) Uns, dem Volke Gottes <strong>der</strong> Endzeit, ist <strong>der</strong> Stammapostel vom Herrn gegeben, damit er uns<br />

zum Ziele führe, und wir müssen erst einmal beweisen, dur<strong>ch</strong> Gehorsam und Treue dem<br />

Mann Gottes gegenüber, vor Gott beweisen, dass wir es überhaupt wert sind, geführt zu<br />

werden. (...) Wo <strong>der</strong> Felsen des uners<strong>ch</strong>ütterli<strong>ch</strong>en Glaubens im Stammapostel steht, müssen alle<br />

Wi<strong>der</strong>sa<strong>ch</strong>er, Besserwisser, Zweifler und Ungläubige zu Fall kommen.“<br />

1956 Wä<strong>ch</strong>terstimme vom 15.5., S. 69:<br />

„Der Kaiser Nero hat seine Seele dur<strong>ch</strong> die Christenverfolgung ni<strong>ch</strong>t so belastet, wie einer <strong>der</strong><br />

heute gegen das Werk Gottes als Abgefallener kämpft.“<br />

1956 Wä<strong>ch</strong>terstimme vom 1.10., S. 152:<br />

„Der Glaube, dass Jesus Christus für uns gestorben ist, ist ni<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> Sieg, <strong>der</strong> die Welt<br />

überwindet. Wer aber den Glauben an die Bots<strong>ch</strong>aft des Stammapostels in si<strong>ch</strong> trägt, besitzt den<br />

Glauben, <strong>der</strong> die Welt überwindet. Der Glaube an das Wort des Stammapostels, ist für uns die<br />

Kraft, <strong>der</strong> Sieg, <strong>der</strong> die Welt überwindet. Auf etwas an<strong>der</strong>es können wir uns ni<strong>ch</strong>t stützen.“<br />

1959 Wä<strong>ch</strong>terstimme vom 1.2., S. 20:<br />

„Wer dem Stammapostel in einem den Glauben versagt, vers<strong>ch</strong>ließt si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> göttli<strong>ch</strong>en<br />

Gnade in allen. Wer einem an<strong>der</strong>n mehr glauben will als ihm, dem kann er ni<strong>ch</strong>t helfen,<br />

und am Ende einer sol<strong>ch</strong>en Entwicklung steht die Sünde wi<strong>der</strong> <strong>der</strong> heiligen Geist, für die es<br />

we<strong>der</strong> hier auf Erden no<strong>ch</strong> in je <strong>der</strong> jenseitigen Welt eine Vergebung gibt.“<br />

1960 S<strong>ch</strong>reiben vom 7.7. vom neugewählten Stammapostel* Walter S<strong>ch</strong>midt als Reaktion<br />

auf den Tod (6.7.1960) von Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off :<br />

„Wir alle haben aus Überzeugung geglaubt und gehofft, dass <strong>der</strong> Herr die Seinen na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> dem<br />

Stammapostel gegebenen Verheißung no<strong>ch</strong> zu seiner Lebenszeit zu si<strong>ch</strong> nehmen würde. (...) Wir<br />

stehen deshalb vor dem unerfors<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Rats<strong>ch</strong>luss unseres Gottes und fragen uns, warum er<br />

seinen Willen geän<strong>der</strong>t hat. Der Stammapostel, <strong>der</strong> das Erlösungswerk des Herrn auf den<br />

hö<strong>ch</strong>sten Stand <strong>der</strong> Vollendung gebra<strong>ch</strong>t hat und dadur<strong>ch</strong> die Kin<strong>der</strong> Gottes in einem<br />

uners<strong>ch</strong>ütterli<strong>ch</strong>en Glauben an sein Wort fesselte, kann si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t geirrt haben, weil er immer das<br />

Wort des Herrn zur Ri<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>nur seines Handelns gema<strong>ch</strong>t hat. Infolgedessen hat er uns niemals<br />

23


etwas an<strong>der</strong>es gesagt als allein das, was er zuvor vom Herrn auf den Geist gelegt bekommen<br />

hatte.“<br />

(Ergänzung zur aktuellen Si<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> ´Bots<strong>ch</strong>aft`:<br />

1995 aus einem Runds<strong>ch</strong>reiben vom 2. Mai Stammapostel Fehr zur " Bots<strong>ch</strong>aft" :<br />

"Die Ni<strong>ch</strong>terfüllung <strong>der</strong> Bots<strong>ch</strong>aft kann mit dem Verstand letztli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erklärt werden.<br />

Der göttli<strong>ch</strong>e Charakter <strong>der</strong> Bots<strong>ch</strong>aft wird dadur<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t in Frage gestellt. Wir halten<br />

daran fest, dass <strong>der</strong> Stammapostel si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t geirrt hat. Wenn <strong>der</strong> Herr wie<strong>der</strong>gekommen<br />

sein wird, wird die Frage, warum die Bots<strong>ch</strong>aft si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erfüllt hat, vollends<br />

beantwortet werden."<br />

1998 Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e International vom 12.3. zur ´Bots<strong>ch</strong>aft`:<br />

“Der Stammapostel [Bis<strong>ch</strong>off, Anm.d.V.] führte sie auf eine unmittelbare, persönli<strong>ch</strong>e<br />

Offenbarung Jesu Christi zurück. Damit erhielt sie eine beson<strong>der</strong>e Autorität und<br />

Verbindli<strong>ch</strong>keit. Es war den neuapostolis<strong>ch</strong>en Christen seinerzeit ein Bedürfnis, an diese<br />

Bots<strong>ch</strong>aft zu glauben und das eigene Leben darauf einzustellen.<br />

Als <strong>der</strong> Stammapostel am 6. Juli 1960 starb und si<strong>ch</strong> damit die Bots<strong>ch</strong>aft ni<strong>ch</strong>t erfüllte,<br />

war dies für alle, die daran geglaubt hatten, eine Prüfung ihres Vertrauens und ihrer<br />

Treue zu Gott.<br />

Die Frage, warum die Bots<strong>ch</strong>aft si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erfüllte, kann von uns gegenwärtig ni<strong>ch</strong>t<br />

beantwortet werden. Ungea<strong>ch</strong>tet <strong>der</strong> Ni<strong>ch</strong>terfüllung <strong>der</strong> Bots<strong>ch</strong>aft bereiten wir uns als<br />

neuapostolis<strong>ch</strong>e Christen weiterhin intensiv auf die Wie<strong>der</strong>kunft Christi vor. Wir<br />

erwarten den Herrn tägli<strong>ch</strong>.”<br />

2005 Bez. Ap. Stu<strong>der</strong> am 1. Mai " Erste S<strong>ch</strong>ritte zur Versöhnung" (nak.org/news):<br />

„Die Leitung <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>weiz ents<strong>ch</strong>uldigt si<strong>ch</strong> bei den Betroffenen<br />

für die in <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>entrennung getroffenen Fehlents<strong>ch</strong>eide und das man<strong>ch</strong>erorts<br />

praktizierte un<strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>e Verhalten in unsa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Aktionen und Reaktionen einiger<br />

ihrer Mitglie<strong>der</strong>.<br />

Die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e erklärt si<strong>ch</strong> bereit, die seinerzeit in diesem Zusammenhang<br />

verfügten Kir<strong>ch</strong>enverbote und Auss<strong>ch</strong>lüsse mit sofortiger Wirkung aufzuheben. ...“<br />

*Anmerkungen zum angebli<strong>ch</strong>en Termin <strong>der</strong> Stammapostelwahl:<br />

Offizielle Darstellung aus: Susanne S<strong>ch</strong>eibler „Walter S<strong>ch</strong>midt“ Seite 68:<br />

„In <strong>der</strong> Apostelversammlung vom 7. Juli 1960, an <strong>der</strong> 15 Bezirksapostel und etli<strong>ch</strong>e Apostel aus<br />

vielen Teilen <strong>der</strong> Erde zugegen waren, erfolgte die Berufung von Walter S<strong>ch</strong>midt zum<br />

Stammapostel <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e. Als am Samstag darauf, dem 9. Juli, über 30<br />

Apostel aus aller Welt zusammengekommen waren, stellten sie si<strong>ch</strong> einmütig hinter diesen ersten<br />

Kne<strong>ch</strong>t des Herrn.“<br />

Wahlprotokoll vom 2. August 1960 (!!) von Bez.Ap. Rockenfel<strong>der</strong>:<br />

„Na<strong>ch</strong> dem Ableben des Herrn Bis<strong>ch</strong>off hat <strong>der</strong> Protokollführer des Apostelkollegiums,<br />

Bezirksapostel (Bezirksleiter) G. Rockenfel<strong>der</strong>, re<strong>ch</strong>tzeitig unter Bekanntgabe <strong>der</strong> Tagesordnung<br />

die Mitglie<strong>der</strong> des Apostelkollegiums zu einer außerordentli<strong>ch</strong>en Mitglie<strong>der</strong>versammlung laut<br />

Paragraph 6, Abs. 6, <strong>der</strong> Satzung eingeladen, die am 2. August 1960, na<strong>ch</strong>mittags 15.00 Uhr, in<br />

dem Konferen zimmer <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Gemeinde zu Frankfurt a.M.­West, Sophienstrasse<br />

50, stattgefunden hat. (...)<br />

Dann wurde <strong>der</strong> Bezirksapostel (Bezirksleiter) Walter S<strong>ch</strong>midt, (...) zum Stammapostel<br />

(Hauptleiter) vorges<strong>ch</strong>lagen. Er wurde einstimmig dur<strong>ch</strong> Zuruf zum Stammapostel (Hauptleiter)<br />

und Oberhaupt <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e sowie zum Vorstand (Vorsitzen<strong>der</strong>) des<br />

eingetragenen Vereins "Apostelkollegium <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Gemeinden Deuts<strong>ch</strong>lands", Sitz<br />

Frankfurt a.M., gewählt. Herr Walter S<strong>ch</strong>midt nahm die Wahl an.”<br />

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IV.2 Aktuelle Zitate ab 1991<br />

1991 aus einem Gottesdienst des Stammapostel Fehr , Unsere Familie vom 20.6.:<br />

„... Wir leben in einer Zeit, in <strong>der</strong> sehr, sehr viel Kritik offenbar wird. Es ist ni<strong>ch</strong>t allzu s<strong>ch</strong>wer,<br />

das festzustellen. Kritik ist an <strong>der</strong> Tagesordnung, und das zeigt si<strong>ch</strong> zur Zeit au<strong>ch</strong> innerhalb des<br />

Werkes Gottes. Es ist ni<strong>ch</strong>t zu vermeiden, daß Strömungen von außen eindringen. Aber dann<br />

muß man au<strong>ch</strong> zulassen, daß <strong>der</strong> Geist Gottes auf sol<strong>ch</strong>e Strömungen aufmerksam ma<strong>ch</strong>t und <strong>der</strong><br />

liebe Gott das eine und an<strong>der</strong>e dazu sagt.<br />

Ges<strong>ch</strong>wister, das Wort „Kritik" kommt ni<strong>ch</strong>t ein einziges Mal in <strong>der</strong> Heiligen S<strong>ch</strong>rift vor!<br />

I<strong>ch</strong> habe in einigen Konkordanzen na<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>aut: Das Wort „Kritik" steht nirgends in <strong>der</strong><br />

Bibel. Also hat es bei uns im Werke Gottes au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts zu su<strong>ch</strong>en.<br />

Nun könnte mir jemand entgegenhalten: Ja, Stammapostel, das ist eben ein mo<strong>der</strong>nes Wort,<br />

darum steht es ni<strong>ch</strong>t in <strong>der</strong> Bibel. Das stimmt aber ni<strong>ch</strong>t! Es ist von <strong>der</strong> französis<strong>ch</strong>en Spra<strong>ch</strong>e<br />

übernommen worden, kommt ursprüngli<strong>ch</strong> aber aus dem Grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en, und viele Worte, die aus<br />

Grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en stammen, sind in <strong>der</strong> Bibel zu finden. Do<strong>ch</strong> das Wort „Kritik" steht nirgends in <strong>der</strong><br />

Heiligen S<strong>ch</strong>rift. Davon muß man ableiten, daß wir es im Werke Gottes gar ni<strong>ch</strong>t nötig<br />

haben, uns mit Kritik zu befassen.<br />

Wel<strong>ch</strong>e Bedeutung hat dieses Wort? ­ Kritisieren heißt: eine Beurteilung abgeben. Gewiß, wenn<br />

es um organisatoris<strong>ch</strong>e Angelegenheiten geht, um äußere Dinge, kann da und dort eine<br />

Beurteilung sogar befru<strong>ch</strong>tend sein, und gesunde Kritik hat no<strong>ch</strong> nie ges<strong>ch</strong>adet. Wenn es aber<br />

um das Wort Gottes geht, um das Wirken des Heiligen Geistes am lebendigen Altar und<br />

um das Wohnen unter den s<strong>ch</strong>önen Giebeln <strong>der</strong> göttli<strong>ch</strong>en Gnade, das Bauen des geistigen<br />

Hauses auf dem Grund des heiligen Evangeliums, meine Brü<strong>der</strong> und S<strong>ch</strong>western, dann<br />

gibt’s keine Beurteilung! Das ist alles längst von Gott selbst beurteilt; deshalb ist keine Kritik<br />

angebra<strong>ch</strong>t. Das muß einmal gesagt werden in einer Zeit, in <strong>der</strong> Kritik in vielen Belangen an <strong>der</strong><br />

Tagesordnung ist. Liebe Ges<strong>ch</strong>wister, wir wollen darauf a<strong>ch</strong>ten, daß wir selbst einen gewissen<br />

kritis<strong>ch</strong>en Punkt ni<strong>ch</strong>t übers<strong>ch</strong>reiten. Wir wollen uns hüten, den kritis<strong>ch</strong>en Punkt beim lieben<br />

Gott zu übers<strong>ch</strong>reiten, damit wir nie aus seiner Gnade fallen! In den heiligsten Dingen, im<br />

ewigen Evangelium Gottes, in seinem Erlösungsplan, im Wirken seines Geistes bedarf es keiner<br />

mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Beurteilung, keiner Kritik. Da sind Na<strong>ch</strong>folge und kindli<strong>ch</strong>er Glaube gefragt.“<br />

1993 Innerdienstli<strong>ch</strong>e Mitteilungen für Amtsträger, Bezirksapostel S<strong>ch</strong>rö<strong>der</strong> am 31.8.:<br />

„Es ist nämli<strong>ch</strong> in Gottes Werk überhaupt ni<strong>ch</strong>t ents<strong>ch</strong>eidend was man kann, son<strong>der</strong>n was man tut<br />

!“<br />

1994 Bez.Ap. S<strong>ch</strong>rö<strong>der</strong> aus einem Brief vom 23.8. an die Apostel, Bis<strong>ch</strong>öfe, Bezirksämter<br />

und Gemeindevorsteher zur „Diffamierung <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e in den Medien“:<br />

„...Es ist ni<strong>ch</strong>ts Neues, dass die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e von Mens<strong>ch</strong>en und Vereinigungen<br />

an<strong>der</strong>er Glaubensauffassung angegriffen wird. Es ist die Tragik des Christentums, si<strong>ch</strong><br />

gegenseitig zu zerfleis<strong>ch</strong>en. Dabei wird ans<strong>ch</strong>einend außer A<strong>ch</strong>t gelassen, dass die Wesensart<br />

Christi sol<strong>ch</strong>e Verhaltensweise ni<strong>ch</strong>t kennt. Er lehrte, si<strong>ch</strong> mit den eigenen S<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>heiten zu<br />

befassen. Ihr seid dessen Zeuge, dass we<strong>der</strong> in unserem S<strong>ch</strong>rifttum no<strong>ch</strong> in den Predigten<br />

diffamierende Äußerungen* über an<strong>der</strong>e Glaubensri<strong>ch</strong>tungen o<strong>der</strong> Weltauffassungen<br />

enthalten sind, ja es gibt sogar Anordnungen, die dies verbieten. ...<br />

Natürli<strong>ch</strong> ist das Apostelamt unserer Kir<strong>ch</strong>e ­ und beson<strong>der</strong>s die Stellung unseres Stammapostels<br />

­ Stein des Anstoßes bei unseren Kritikern. Man meint, diese Ämter würden uns autoritär<br />

na<strong>ch</strong> eigenen Glaubensmaßstäben manipulieren und beherrs<strong>ch</strong>en.<br />

Dabei degradiert man hun<strong>der</strong>ttausende neuapostolis<strong>ch</strong>e Christen in Deuts<strong>ch</strong>land und die 8<br />

Millionen in aller Welt als unmündige und verdummte <strong>Sekten</strong>mitglie<strong>der</strong>. ...<br />

Es ist allen diesen uns missgünstig gesinnten Leuten völlig entgangen, dass wir unseren<br />

Stammapostel und die Apostel lieben und sie aus persönli<strong>ch</strong>er Glaubensüberzeugung als<br />

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Lehrer des Evangeliums a<strong>ch</strong>ten und ihnen um des erkannten Glaubenszieles willen folgen. ...<br />

Es ist eine Anmaßung son<strong>der</strong>barster Art, wenn man uns vors<strong>ch</strong>reiben will, wie wir zu<br />

glauben und zu leben hätten. Es ist do<strong>ch</strong> gerade ein hervorste<strong>ch</strong>endes Merkmal <strong>der</strong><br />

Demokratie, dass Mens<strong>ch</strong>en ihre Glaubensüberzeugung aus freien Stücken und unbes<strong>ch</strong>adet<br />

an<strong>der</strong>er religiöser Ansi<strong>ch</strong>ten wählen können, wenn dadur<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t bestehende Gesetze und die<br />

Freiheit an<strong>der</strong>er angetastet wird. Wir maßen uns do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t eine Kritik über die<br />

Ansi<strong>ch</strong>ten an<strong>der</strong>er an! ...<br />

Warum wird nun unsere Kir<strong>ch</strong>e so massiv mit Unwahrheiten und Halbwahrheiten<br />

(Halbwahrheiten sind au<strong>ch</strong> Lügen) sowie aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten übel<br />

beleumdet?Zum einen wird es religiöse Gruppierungen geben, die das aktive Gemeindeleben <strong>der</strong><br />

<strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e mit Neid besehen. Ihnen selbst sind die wahren <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en<br />

Lebensinhalte und damit au<strong>ch</strong> ihre Anhänger verloren gegangen.<br />

Jesus Christus, <strong>der</strong> Fels und Grund unserer Kir<strong>ch</strong>e, musste si<strong>ch</strong> von den religiösen<br />

Meinungsma<strong>ch</strong>ern seiner Zeit viel Ungehöriges anhören, und Verleumdung <strong>der</strong> übelsten<br />

Art führte zu seinem Kreuzestod. Er hat seine Na<strong>ch</strong>folger darüber ni<strong>ch</strong>t im Unklaren<br />

gelassen, dass man ihnen Glei<strong>ch</strong>es tun würde.<br />

... lasst Eu<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t in Diskussionen mit jenen ein, die mit Unwahrheiten und S<strong>ch</strong>mutz<br />

werfen. Ni<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> ist s<strong>ch</strong>mutzig, <strong>der</strong> beworfen wird, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong>, wel<strong>ch</strong>er den S<strong>ch</strong>mutz in<br />

die Hand o<strong>der</strong> den Mund nimmt. Es gibt einen kleinen Spru<strong>ch</strong> und <strong>der</strong> heißt: Die Karawane<br />

zieht ruhig ihrem Ziel entgegen, au<strong>ch</strong> wenn in einem Dorf die Hunde bellen.“<br />

*Ergänzung bezügli<strong>ch</strong> ´diffamieren<strong>der</strong> Äußerungen`:<br />

1961 Stammapostel S<strong>ch</strong>midt aus ´Der Jugendfreund `Nr. 3:<br />

„Den Christen ist allgemein <strong>der</strong> Ausdruck " ewiges Leben" geläufig, weniger aber<br />

o<strong>der</strong> gar ni<strong>ch</strong>t " ewiger Tod" . Mangelnde Erkenntnis trägt hieran die S<strong>ch</strong>uld.<br />

Obglei<strong>ch</strong> uns die Heilige S<strong>ch</strong>rift über beides rei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Aufs<strong>ch</strong>luß gibt, so kommt es<br />

hierbei allerdings darauf an, wer unser Lehrmeister ist. Wo ni<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> Heilige Geist<br />

lehrt, bleibt es dabei, daß mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Geist si<strong>ch</strong> von jeher berufen gefühlt hat, die<br />

S<strong>ch</strong>rift auszulegen und zu deuten. Dadur<strong>ch</strong> sind im Laufe <strong>der</strong> Zeiten die vielen<br />

Lehrbegriffe entstanden, weil je<strong>der</strong> Geist na<strong>ch</strong> seiner Meinung die S<strong>ch</strong>rift auslegte<br />

und nur seine Auslegung als die allein gültige verkündet hat. Daraus haben si<strong>ch</strong><br />

dann je länger je mehr Glaubensstreitigkeiten entwickelt, die bis in unsere Tage zu<br />

heftigen Glaubenskämpfen geführt haben mit dem Ergebnis, daß in <strong>der</strong> <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en<br />

Welt eine völlige Verwirrung Platz gegriffen hat.“<br />

1994 Bezirksapostel S<strong>ch</strong>rö<strong>der</strong> im eigenen Brief:<br />

“ Es ist die Tragik des Christentums, si<strong>ch</strong> gegenseitig zu zerfleis<strong>ch</strong>en. ...<br />

Zum einen wird es religiöse Gruppierungen geben, die das aktive Gemeindeleben <strong>der</strong><br />

<strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e mit Neid besehen.<br />

Ihnen selbst sind die wahren <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en Lebensinhalte und damit au<strong>ch</strong> ihre<br />

Anhänger verloren gegangen.”<br />

2001 Stammapostel Fehr am 21.1. in Berlin, aus Unsere Familie vom 20.05.:<br />

„Als i<strong>ch</strong> heute früh dur<strong>ch</strong>s morgendli<strong>ch</strong>e, sonntägli<strong>ch</strong>e Berlin fuhr, war auf den<br />

Strassen no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t viel los. Man sah kaum Autos, man sah kaum Leute, nur ganz<br />

wenige waren unterwegs ­ ein paar Jogger, die etwas für ihre Gesundheit tun wollten,<br />

ein paar, die den Hund ausführten und ­ siehe da! ­ ein paar Gotteskin<strong>der</strong>, die si<strong>ch</strong> ins<br />

Haus des Herrn aufma<strong>ch</strong>ten. Aber insgesamt vermittelte Berlin an diesem<br />

Sonntagmorgen den Eindruck einer no<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>lafenden Stadt ­ wo man do<strong>ch</strong> meinen<br />

sollte, in <strong>der</strong> Christenheit wäre ein gewisses Verlangen da, in die Kir<strong>ch</strong>e zu gehen, um<br />

Gott nahe zu sein, um sein Wort zu hören. Ohne abs<strong>ch</strong>ätzig über an<strong>der</strong>e urteilen zu<br />

wollen, muss i<strong>ch</strong> do<strong>ch</strong> sagen: Die Christenheit heutzutage s<strong>ch</strong>läft.“<br />

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1995 Bezirksapostels Klaus Saur am 11.6 in Eppelheim (Rhein–Neckar–Halle), Jugendtag:<br />

„Ja, es ist so wi<strong>ch</strong>tig, wa<strong>ch</strong> zu sein und wa<strong>ch</strong> zu bleiben. I<strong>ch</strong> war vor einigen Jahren einmal in<br />

Nigeria. Dort brau<strong>ch</strong>t man, wenn man irgendwo in einem Haus wohnt, Wä<strong>ch</strong>ter. Wenn man<br />

ni<strong>ch</strong>t da ist, muss jemand dort sein, <strong>der</strong> das Eigentum, das Haus, bewa<strong>ch</strong>t. Unser Apostel Gfeller<br />

hat au<strong>ch</strong> einige sol<strong>ch</strong>er Wä<strong>ch</strong>ter. Wir sind am Abend weggefahren zum Gottesdienst. Die<br />

Wä<strong>ch</strong>ter blieben zu Hause. Dann kamen wir um Mitterna<strong>ch</strong>t wie<strong>der</strong> na<strong>ch</strong> Lagos. Der Apostel<br />

kam an sein Hoftor und hat mit <strong>der</strong> Hupe ganz fest Signal gegeben. Er hat einen Mordslärm<br />

gema<strong>ch</strong>t. Die ganze Gegend ist aufgewa<strong>ch</strong>t. Es ist ganz lange gegangen, bis dann einer kam, um<br />

das Tor aufzuma<strong>ch</strong>en, weil <strong>der</strong> nämli<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>lafen hat. Den musste man zuerst mit <strong>der</strong> Hupe<br />

aufwecken. Gut, dann fuhren wir dur<strong>ch</strong> das Tor, den Weg entlang und kamen in den Hof. Dann<br />

sahen wir im S<strong>ch</strong>einwerferli<strong>ch</strong>t, mitten im Hof, einen S<strong>ch</strong>warzen liegen. Der hat selig<br />

ges<strong>ch</strong>lafen. Der hat ni<strong>ch</strong>t reagiert, war ni<strong>ch</strong>t anspre<strong>ch</strong>bar. Er hat si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t bewegt. Die Augen<br />

waren zu. Der hat kein Wort gesagt. Die Hände lagen irgendwo in <strong>der</strong> Gegend. Er lag da wie ein<br />

toter Mann. Wisst Ihr, was <strong>der</strong> Apostel gema<strong>ch</strong>t hat? Er ist mit seinem Auto über den Mann<br />

gefahren und als er mitten unter dem Auto lag, da hat er gestoppt. Es hat si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts getan,<br />

aber au<strong>ch</strong> gar ni<strong>ch</strong>ts. Dann fing <strong>der</strong> Apostel an zu hupen und Radau zu ma<strong>ch</strong>en. So ganz<br />

allmähli<strong>ch</strong>, i<strong>ch</strong> weiß ni<strong>ch</strong>t, na<strong>ch</strong> fünf Minuten, wir haben uns im Auto fast kaputt gela<strong>ch</strong>t,<br />

kam unter dem Auto einer vorgekro<strong>ch</strong>en und hat si<strong>ch</strong> aufgeri<strong>ch</strong>tet. Er hat si<strong>ch</strong> die Augen<br />

gerieben und hat so ganz s<strong>ch</strong>uldig um si<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>aut. Dann ist <strong>der</strong> Apostel ausgestiegen, gar<br />

ni<strong>ch</strong>t so lieb und sanft, wie Ihr ihn erlebt habt am letzten Sonntag, im Mitdienen. Er hat<br />

gebrüllt wie ein Stier und hat dem S<strong>ch</strong>warzen gesagt: " Warum hast du ges<strong>ch</strong>lafen?" Der<br />

hat no<strong>ch</strong> blö<strong>der</strong> ges<strong>ch</strong>aut, wie vorhin s<strong>ch</strong>on, ni<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> Apostel. Dann hat er es do<strong>ch</strong><br />

fertiggebra<strong>ch</strong>t und hat gesagt: "Sir, i<strong>ch</strong> habe ni<strong>ch</strong>t ges<strong>ch</strong>lafen!"<br />

So geht's, wenn man s<strong>ch</strong>läft, man hört und sieht ni<strong>ch</strong>ts und nimmt gar ni<strong>ch</strong>ts wahr.“<br />

1997 Bezirksapostel Pos in Managua, Unsere Familie 5.Mai:<br />

"Der Stammapostel offenbart in Wort und Tat den Willen des Sohnes."<br />

1997 Stammapostel Fehr in Berlin, Unsere Familie 20. Juni:<br />

"Es ist <strong>der</strong> Ausdruck wa<strong>ch</strong>sen<strong>der</strong> Gesetzlosigkeit auf man<strong>ch</strong>en Gebieten, dass heute so vieles<br />

erlaubt ist o<strong>der</strong> toleriert wird, was no<strong>ch</strong> vor Jahren undenkbar war. Und man wird als verkorkst<br />

hingestellt, wenn man da o<strong>der</strong> dort ni<strong>ch</strong>t mitma<strong>ch</strong>t und dieser Gesetzlosigkeit keinen Vors<strong>ch</strong>ub<br />

leistet."<br />

1997 Stammapostel Fehr in Krefeld am 6.4, Unsere Familie 20. Juli:<br />

"Und man<strong>ch</strong> einer meint, er wisse dies und jenes besser als die Apostel und <strong>der</strong><br />

Stammapostel ­ au<strong>ch</strong> das kommt vor. Das alles sind Zei<strong>ch</strong>en <strong>der</strong> letzten Zeit. ...<br />

Liebe Brü<strong>der</strong> und S<strong>ch</strong>western, bei allem, was au<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> Zukunft gegen Gottes Wer k<br />

vorgebra<strong>ch</strong>t wird, muss eines uns klar sein: Wir stehen an <strong>der</strong> Sa<strong>ch</strong>e des Herrn; unsere Sa<strong>ch</strong>e<br />

ist aus Gott und hat Bestand, sie ist ni<strong>ch</strong>t aus Mens<strong>ch</strong>en. Gottes Werk wird ni<strong>ch</strong>t untergehen!"<br />

1997 Stammapostel Fehr in Lugano 13.7. , Beri<strong>ch</strong>t in Unsere Familie:<br />

„Wir wollen ni<strong>ch</strong>t zu denen zählen, die das kurze Leben auf <strong>der</strong> Erde in allen Facetten, in<br />

allen S<strong>ch</strong>attierungen genießen, es auskosten und mögli<strong>ch</strong>st viel erleben wollen, son<strong>der</strong>n wollen<br />

zu denen zählen, die das Wort Gottes a<strong>ch</strong>ten, dadur<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> glauben können und in diesem<br />

Glauben weitergehen . ...Wenn das Wort göttli<strong>ch</strong>er Predigt ni<strong>ch</strong>t mehr kindli<strong>ch</strong> aufgenommen<br />

würde, wie wollte man da glauben? Das wäre unmögli<strong>ch</strong>. Und wenn das Wort göttli<strong>ch</strong>er<br />

Predigt analysiert und auseinan<strong>der</strong>genommen und dur<strong>ch</strong>diskutiert und bespro<strong>ch</strong>en wird<br />

von hinten na<strong>ch</strong> vorn und von vorn na<strong>ch</strong> hinten, wie soll es dann im Herzen no<strong>ch</strong> Glauben<br />

wirken können? ...<br />

Wer wollte dem lieben Gott persönli<strong>ch</strong> wi<strong>der</strong>spre<strong>ch</strong>en? Selbstverständli<strong>ch</strong> niemand, das ist uns<br />

allen klar! Aber könnte man Gott ni<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> wi<strong>der</strong>spre<strong>ch</strong>en, indem man seine Sendung<br />

27


ablehnt, indem man bei denen, die er gesandt hat, S<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>heiten su<strong>ch</strong>t und diese<br />

brandmarkt? ...<br />

1999 Stammapostel in Homburg am 20.6.; Bezirksapostelhelfer Latorcai (UF Nr.18):<br />

"Dur<strong>ch</strong> das Dienen unseres Stammapostels haben wir die Stimme des himmlis<strong>ch</strong>en Vaters<br />

wahrgenommen. Wir alle haben gehört, was <strong>der</strong> Stammapostel uns gesagt hat. Unser<br />

himmlis<strong>ch</strong>e Vater hat mit uns geredet. [...]<br />

Der Stammapostel spra<strong>ch</strong> davon, dass einige das Wort sogar kritisieren. Sie bes<strong>ch</strong>weren si<strong>ch</strong><br />

über das Wort Gottes und beklagen si<strong>ch</strong> do<strong>ch</strong> tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> über das, was <strong>der</strong> Stammapostel<br />

sagt und was Gott meint. Viellei<strong>ch</strong>t sollte i<strong>ch</strong> das ni<strong>ch</strong>t sagen, aber warum beklagen sie si<strong>ch</strong>?<br />

Warum kommen sie eigentli<strong>ch</strong> hierher, wenn sie das Wort Gottes do<strong>ch</strong> nur kritisieren?<br />

Dann sollten sie do<strong>ch</strong> besser zu Hause bleiben! Ist das ni<strong>ch</strong>t wahr?<br />

Und wenn sie s<strong>ch</strong>on das Wort des Stammapostels kritisieren, warum verbreiten sie es au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong>?<br />

Warum beklagen sie si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t bei <strong>der</strong> hö<strong>ch</strong>sten Autorität, beim himmlis<strong>ch</strong>en Vater?<br />

1999 Stammapostel Fehr am 26. September in Hof (O r igin a lmit s<strong>ch</strong> r ift ):<br />

„Es gilt au<strong>ch</strong> heute, liebe Ges<strong>ch</strong>wister. I<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te diesen Satz unterstrei<strong>ch</strong>en: Ohne Opfer kein<br />

Segen. Wer aber opferwillig ist, wird gesegnet sein.“ ...<br />

„Und alle die, die uns böse wollen, da hat's man au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on erlebt, geistli<strong>ch</strong> gesehen sind die<br />

blind. Liebe Ges<strong>ch</strong>wister, i<strong>ch</strong> muss au<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> mit dem trösten: oft ges<strong>ch</strong>ieht's, wenn i<strong>ch</strong> am<br />

Sonntag einen Gottesdienst halte, im alten Europa, das ges<strong>ch</strong>ieht in Amerika ni<strong>ch</strong>t, und in<br />

Afrika zweimal ni<strong>ch</strong>t, aber hier bei uns: dann ist am Montag im Internet mein Gottesdienst<br />

s<strong>ch</strong>on zu lesen, verbunden mit gehässigen Kommentaren, mit viellei<strong>ch</strong>t sogar<br />

Wortverdrehungen, das hat er gesagt, und das stimmt ni<strong>ch</strong>t, und jenes hat er<br />

herausposaunt und ist ein Unsinn und so weiter. I<strong>ch</strong> muss mit dem leben. Wisst ihr, wie i<strong>ch</strong><br />

mi<strong>ch</strong> tröste? Die sind lei<strong>der</strong> blind geworden, für Gottes Werk und Plan! Und weil sie blind<br />

sind, offenbaren sie sol<strong>ch</strong>e Dinge! Da müssen wir uns auf den Gebetsberg flü<strong>ch</strong>ten. Und auf<br />

dem Gebetsberg ist au<strong>ch</strong> zuglei<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Offenbarungsberg. Da sehen wir man<strong>ch</strong>es, was man sonst<br />

mit einem irdis<strong>ch</strong>en Auge ni<strong>ch</strong>t sieht.“<br />

1999 Stammapostel Fehr aus Unsere Familie 11/99 − Seite 9:<br />

„...Erdbeben sind eine Offenbarung <strong>der</strong> Allma<strong>ch</strong>t Gottes! Sie dienen au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> geistigen<br />

Erweckung, damit man zur Besinnung kommt und weiß, wer man ist, wo man steht und wohin<br />

man will. ...“<br />

2001 Stammapostel Fehr Pfingsten, (O r igin a lmit s<strong>ch</strong> r ift ):<br />

„..i<strong>ch</strong> komme heute mal ganz spezifis<strong>ch</strong> auf Bürgerpfli<strong>ch</strong>ten zu reden <strong>der</strong> Bürger des<br />

Himmelrei<strong>ch</strong>es, unter den Titel: Keine Halbheiten!<br />

... Keine Halbheiten! Wenn wir nur mit halbem Herz dabei wären bei <strong>der</strong> Sa<strong>ch</strong>e, bewiesen wir<br />

damit, dass wir nur eine halbe Liebe haben zu Gott und seinem Werk.<br />

...Wenn wir ihn nur das halbe Herz s<strong>ch</strong>enken, haben wir nur halbe Liebe, und wenn wir einen<br />

halben Glauben hätten ­ zum Teil glauben wir, aber zum Teil zweifeln wir, zum Teil hinterfragen<br />

wir ­ keine Halbheiten, mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> sagen, liebe Ges<strong>ch</strong>wister. Keinen halben Glauben! Ein<br />

halber Glaube ist Kleinglaube, und ein halber Glaube und ein Kleinglaube ma<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> keine<br />

Glaubenserlebnisse und sammelt keine Glaubenserfahrungen.<br />

Keine Halbheiten, ein ganzer Glaube! Er wird ja ges<strong>ch</strong>affen dur<strong>ch</strong> das Wort göttli<strong>ch</strong>er<br />

Predigt, das wir aufnehmen und in uns bewegen. ... Ges<strong>ch</strong>wister, keine Halbheiten!<br />

Ni<strong>ch</strong>t eine halbe Hoffnung haben! Einmal hoffen wir auf den Tag des Herrn, und am<br />

an<strong>der</strong>en Tag steht das wie<strong>der</strong> zur Diskussion, ob er überhaupt kommt, und ob er uns<br />

überhaupt kennt, und ob wir überhaupt ein Bürgerre<strong>ch</strong>t haben im Himmel, von wo <strong>der</strong><br />

Herr wie<strong>der</strong>kommen wird zu den Seinen. ... Keine Halbheiten. Wer nur halb si<strong>ch</strong> freuen<br />

kann, für den wird man<strong>ch</strong>es zu viel im Hause Gottes.“<br />

28


2001 Bezirksapostel Saur Pfingsten , (O r igin a lmit s<strong>ch</strong> r ift ):<br />

„Wir sind Wie<strong>der</strong>geborene aus Wasser und dem Heiligen Geist, das ist zwar eine ganz kleine<br />

S<strong>ch</strong>ar heute auf dieser Erde, aber es ist die S<strong>ch</strong>ar, die ohne Angst und ohne Fur<strong>ch</strong>t über diese<br />

Erde gehen darf [...] Die Wie<strong>der</strong>geburt wird uns dann au<strong>ch</strong> so groß, wenn wir daran denken, dass<br />

es auf dieser Erde ni<strong>ch</strong>t nur Wie<strong>der</strong>geborene gibt, es gibt beispielsweise au<strong>ch</strong> Fleis<strong>ch</strong>geborene.<br />

Während die Wie<strong>der</strong>geborenen dana<strong>ch</strong> tra<strong>ch</strong>ten, na<strong>ch</strong> dem Rei<strong>ch</strong>e Gottes und seine<br />

Gere<strong>ch</strong>tigkeit, geht das Sinnen und Tra<strong>ch</strong>ten <strong>der</strong> Fleis<strong>ch</strong>geborenen meistens nur aufs Irdis<strong>ch</strong>e<br />

und ins Vergängli<strong>ch</strong>e. Was für ein Unters<strong>ch</strong>ied, ihr lieben Ges<strong>ch</strong>wister, zwis<strong>ch</strong>en den<br />

Fleis<strong>ch</strong>geborenen und den Wie<strong>der</strong>geborenen, was für ein Unters<strong>ch</strong>ied zwis<strong>ch</strong>en den Seelen, die<br />

den Heiligen Geist tragen und besitzen, und ihn in si<strong>ch</strong> wirken und s<strong>ch</strong>affen lassen zur Ehre<br />

Gottes und zu ihrem eigenen Segen.<br />

Im Moment kommt mir <strong>der</strong> Gedanke, liebe Ges<strong>ch</strong>wister, es gibt au<strong>ch</strong> so viele<br />

Umsonstgeborene, Mens<strong>ch</strong>en die dieses Leben dazu nützen, nur zu irdis<strong>ch</strong>em Rei<strong>ch</strong>tum, zu<br />

Ansehen, zu Ehre zu kommen, zu Rei<strong>ch</strong>tum. Sie tun ni<strong>ch</strong>ts für das ewige Leben und kommen<br />

dann einmal, viel zu spät, zu <strong>der</strong> Überzeugung und Einsi<strong>ch</strong>t:<br />

Umsonst geboren, umsonst gelebt.“<br />

2001 Stammapostel Fehr Pfingsten, (O r igin a lmit s<strong>ch</strong> r ift ):<br />

„I<strong>ch</strong> weiß, wir leben in einer Zeit, wo alles angezweifelt wird und die Eckwerte des Evangeliums<br />

umgestoßen werden. I<strong>ch</strong> sagte den Aposteln vor dem Gottesdienst, dass i<strong>ch</strong> kürzli<strong>ch</strong> gehört habe,<br />

wie<strong>der</strong> von jemandem, <strong>der</strong> sagt: Tot ist tot, und dann ist alles aus, und es gibt keinen S<strong>ch</strong>öpfer<br />

aller Dinge. Es ist alles entstanden dur<strong>ch</strong> die Moleküle und s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> einen Urknall, und<br />

wie die Theorien alle heißen. Dann habe i<strong>ch</strong> gesagt:<br />

Das ist genau glei<strong>ch</strong>, wie wenn man behaupten würde, dur<strong>ch</strong> eine Explosion in einer<br />

Bu<strong>ch</strong>druckerei ist das Brockhaus­Lexikon entstanden.“<br />

Anmerkungen: Apostel Startz vom 10.5.1972 aus einem privaten S<strong>ch</strong>reiben mit<br />

ähnli<strong>ch</strong> wissens<strong>ch</strong>aftsfeindli<strong>ch</strong>er Tendenz:<br />

„Wir geben zu, daß dur<strong>ch</strong> Ausgrabungen <strong>der</strong> Nean<strong>der</strong>taler­Mens<strong>ch</strong> gefunden<br />

wurde, <strong>der</strong> s<strong>ch</strong>on vor 100 000 Jahren gelebt haben soll. Steht es aber Gott ni<strong>ch</strong>t zu,<br />

von dem Mens<strong>ch</strong>en, den er s<strong>ch</strong>affen wollte, zuerst ein Modell zu ma<strong>ch</strong>en? In dem<br />

Modell hat er aber ni<strong>ch</strong>t gewohnt. Ein kluger Bauherr läßt si<strong>ch</strong> von seinem Ar<strong>ch</strong>itek­<br />

ten au<strong>ch</strong> zuerst ein Modell anfertigen. Dieses wird er nie beziehen o<strong>der</strong> gar darin<br />

wohnen. So hat Gott au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t in dem Nean<strong>der</strong>taler­Mens<strong>ch</strong>en gewohnt. Er war<br />

ledigli<strong>ch</strong> das Modell. Dann aber kam die Stunde, in wel<strong>ch</strong>er <strong>der</strong> allmä<strong>ch</strong>tige Gott die<br />

Worte spra<strong>ch</strong>: "Lasset uns Mens<strong>ch</strong>en ma<strong>ch</strong>en, ein Bild, das uns glei<strong>ch</strong> sei!" In diesem<br />

Ebenbild Gottes wohnte <strong>der</strong> Herr, denn er gab ihm seinen Geist und dadur<strong>ch</strong> wurde<br />

<strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> zu einer lebendigen Seele.“<br />

2004 NAKI Verlautbarung vom 11.11. zur Evolutionstheorie:<br />

“Die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e sieht in <strong>der</strong> Evolutionstheorie keine geeignete<br />

Erklärung für die S<strong>ch</strong>öpfung, weil diese Theorie Gott als S<strong>ch</strong>öpfer in ihre<br />

Betra<strong>ch</strong>tungen ni<strong>ch</strong>t einbezieht. Dagegen sieht sie in den wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Erkenntnissen zur Evolution keinen Wi<strong>der</strong>spru<strong>ch</strong> zu den Aussagen <strong>der</strong> Bibel. (...) Es<br />

ist denkbar, dass <strong>der</strong> heutige Mens<strong>ch</strong> (Homo sapiens sapiens) von Anfang an ein<br />

beseelter Mens<strong>ch</strong> war, mögli<strong>ch</strong>erweise s<strong>ch</strong>on vor über 130.000 Jahren.”<br />

2001 Stammapostel Fehr in Tilburg /Holland, (O r igin a lmit s<strong>ch</strong> r ift ):<br />

„Liebe Ges<strong>ch</strong>wister, und wer den Heiligen Geist will, <strong>der</strong> kann wegen mir na<strong>ch</strong> Rom reisen,<br />

o<strong>der</strong> zum Dalai Lama in den Himalaja o<strong>der</strong> weiß <strong>der</strong> Kuckuck wohin, er wird diesen Geist<br />

29


ni<strong>ch</strong>t empfangen, es sei denn dur<strong>ch</strong> die gesandten Apostel Jesu Christi.<br />

Das sei wie<strong>der</strong> mal in aller Deutli<strong>ch</strong>keit gesagt.“<br />

2001 Bez.Ev. Peter Johanning, Medienreferent <strong>der</strong> NAK im Interview am 6.1. (GK):<br />

„Ökumene bedeutet für uns au<strong>ch</strong>, dass wir uns dur<strong>ch</strong> unsere neuapostolis<strong>ch</strong>e Identität und unser<br />

glaubensmäßiges Profil leiten lassen.“<br />

2001 Stammapostel Fehr am 18.3. in Mannheim (Originalmits<strong>ch</strong>rift GK):<br />

„Es mag man<strong>ch</strong>er Mens<strong>ch</strong> behaupten ­ und dabei hat er si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> bis zu einem gewissen<br />

Grad re<strong>ch</strong>t ­, dass er Gottes Werke tut, aber wenn <strong>der</strong> Glaube an die Sendung fehlt, mögen<br />

sol<strong>ch</strong>e zusehen, wohin sie mit ihrem Lebenss<strong>ch</strong>ifflein fahren.“<br />

2001 Stammapostel Fehr in Villa<strong>ch</strong>/Kärnten aus Unsere Familie 2001, Nr. 15 :<br />

„Der große Sieg <strong>der</strong> Gotteskin<strong>der</strong> kommt! Seien wir getrost! Wenn <strong>der</strong> Herr <strong>der</strong> sein Werk<br />

vollendet und die Seinen als Braut zu si<strong>ch</strong> nimmt, ist <strong>der</strong> Sieg bekannt in allen Himmeln.<br />

Und wenn er mit ihnen auf Erden sein Friedensrei<strong>ch</strong> aufri<strong>ch</strong>tet, wird <strong>der</strong> Triumph und<br />

Sieg <strong>der</strong> Gotteskin<strong>der</strong> au<strong>ch</strong> auf dieser Welt bekannt sein.“<br />

2001 Stammapostel Fehr an alle Bezirksapostel in Europa vom 4.7. (Auszüge):<br />

„Auf Grund vers<strong>ch</strong>iedener Veröffentli<strong>ch</strong>ungen zum Thema Ökumene, sind in jüngster Zeit<br />

vermehrte Kontakte und Aktivitäten mit an<strong>der</strong>en Kir<strong>ch</strong>en festzustellen. I<strong>ch</strong> sehe daher die<br />

Notwendigkeit, dass sol<strong>ch</strong>e Aktionen einheitli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>geführt werden. Dies ist insbeson<strong>der</strong>e<br />

deshalb wi<strong>ch</strong>tig, weil wir in wesentli<strong>ch</strong>en Lehraussagen ni<strong>ch</strong>t mit denen an<strong>der</strong>er Kir<strong>ch</strong>en<br />

übereinstimmen. Dies bedeutet konkret, dass wir uns deshalb ni<strong>ch</strong>t an gemeinsamen<br />

Gottesdiensten, Sakraments­ und Segenshandlungen beteiligen. Damit s<strong>ch</strong>eiden au<strong>ch</strong> weiterhin<br />

gemeinsame Abendmahlsfeiern, Taufhandlungen, Segensspendungen, z.B. bei Trauungen sowie<br />

Trauerfeiern aus.Wir dürfen zudem ni<strong>ch</strong>t verkennen, dass ein Teil unserer Amtsbrü<strong>der</strong> und<br />

Glaubensges<strong>ch</strong>wister <strong>der</strong>artigen Maßnahmen distanziert gegenüber steht.<br />

Die Maßgaben unserer kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Öffentli<strong>ch</strong>keitsarbeit, Profil und Identität unserer<br />

Kir<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> außen deutli<strong>ch</strong> zu ma<strong>ch</strong>en, sind zu bea<strong>ch</strong>ten.“<br />

2002 Bezirksapostel Saur in <strong>der</strong> Jugendzeits<strong>ch</strong>rift ´spirit` 2/02:<br />

„Abs<strong>ch</strong>ließend verweise i<strong>ch</strong> auf die ´Engel des Mens<strong>ch</strong>ensohnes`, die als Bots<strong>ch</strong>after Jesu<br />

Auftrag haben, die Brautgemeinde zu sammeln und zu bereiten.<br />

... ihr Auftrag und die Arbeit, die sie verri<strong>ch</strong>ten, lassen deutli<strong>ch</strong> werden, dass sie Werkzeuge in<br />

des Herren Hand sind, ausgerüstet mit <strong>der</strong> Kraft des Heiligen Geistes, zum Dienst <strong>der</strong>er<br />

bestimmt, die von <strong>der</strong> ziehenden Liebe Gottes erwählt werden.<br />

Wenn wir sie als Gesandte des Herren erkennen, das von ihnen verkündigte Wort und die<br />

dur<strong>ch</strong> sie angebotenen Sakramente im Glauben ergreifen und ihnen im Vertrauen folgen,<br />

werden wir von ihnen si<strong>ch</strong>er geleitet und gelangen zum herrli<strong>ch</strong>en Glaubensziel.“<br />

2002 Pfingsten am 19. 05. in Sü d a fr ik a (O r igin a lmit s<strong>ch</strong> r ift ):<br />

Stammapostel Ri<strong>ch</strong>ard Fehr:<br />

„I<strong>ch</strong> stelle da und dort etwas fest: Die Naherwartung <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>kunft ist hier und da etwas<br />

zurückgegangen. Gewiss: wir sind ausgefüllt mit Tausend Dingen jeden Tag. Wir haben für<br />

dieses und jenes zu sorgen. Trotzdem bleibt do<strong>ch</strong> das wi<strong>ch</strong>tigste die Naherwartung <strong>der</strong><br />

Wie<strong>der</strong>kunft des Herrn; denn es kann heute sein, es kann morgen sein, es kann in 5 Jahren<br />

sein. Wir wissen es ni<strong>ch</strong>t. Aber für uns gilt:<br />

Seien wir bereit. Und wer in <strong>der</strong> Naherwartung steht, <strong>der</strong> ist bereit.<br />

30


[...]Wenn die Seinen Tag und Na<strong>ch</strong>t rufen, wird er sie erretten in einer Kürze. Viellei<strong>ch</strong>t ist da<br />

und dort dieses Rufen etwas einges<strong>ch</strong>lafen, vor allem bei denen, die es gut haben. Die Nahrung,<br />

Kleidung, Obda<strong>ch</strong> haben und si<strong>ch</strong> über dies no<strong>ch</strong> man<strong>ch</strong>es leisten können.<br />

Dann könnte man soweit kommen, dass es uns in dieser Welt ganz gut gefällt.“<br />

Bezirksapostel Kit<strong>ch</strong>ing:<br />

...“Wir leben in einer s<strong>ch</strong>wierigen Zeit. Es gibt viele Dinge, die uns anfe<strong>ch</strong>ten ­ au<strong>ch</strong><br />

psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>. Da sind Komplexe, die wir entwickeln. Wir müssen den Frieden entwickeln; er<br />

fällt ni<strong>ch</strong>t vom Himmel. Dieser Friede wird in unserem Herzen und in unseren Gedanken<br />

aufgebaut. Gott stärkt unsere Gedanken dur<strong>ch</strong> Selbstkontrolle, wenn wir na<strong>ch</strong> den Prinzipien<br />

des Evangeliums Christus leben. Wenn wir zurück zu dieser Basis kommen; dann bekommen<br />

wir neuen Frieden. Der Frieden fällt ni<strong>ch</strong>t vom Himmel herunter. Wir sind verantwortli<strong>ch</strong> für<br />

unseren eigenen Frieden, wenn wir na<strong>ch</strong> dem Evangelium leben.<br />

Der Heilige Geist hat viele weitere Gaben. Lasst uns diese Gaben ergreifen; dann sind wir rei<strong>ch</strong>.<br />

Wir haben ein großes Potential in uns; aber es ist no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t entwickelt, weil wir ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr für unserem Glauben leben. Das betrübt unseren lieben Gott. Lasst uns na<strong>ch</strong> unserem<br />

Glauben leben und treu bleiben bis ans Ende.“<br />

Bezirksapostel Freund (New York):<br />

„Wir müssen den Mann Gottes studieren, um zu wissen, was ist sein Wille. Aber au<strong>ch</strong> um<br />

zu wissen, was ist sein Wuns<strong>ch</strong>. Der Stammapostel hat uns seinen Willen erklärt. Er kann<br />

uns seinen Willen erklären. Man<strong>ch</strong>es steht viellei<strong>ch</strong>t im Herzen unseres Stammapostels,<br />

was er ni<strong>ch</strong>t erwähnt. Aber das müssen wir au<strong>ch</strong> studieren. Das ist Einheit.“<br />

2002 Bezirksapostel Armin Stu<strong>der</strong> am16.06. in Halle/Saale in seiner Co­Predigt während<br />

des Stammaposteldienstes (Originalmits<strong>ch</strong>rift GK):<br />

„Freuet eu<strong>ch</strong>!" (Dazu müsse) "allerdings etwas ges<strong>ch</strong>ehen, was unser Stammapostel am Anfang<br />

dieses Gottesdienstes erwähnt hat, als er von diesen Leuten spra<strong>ch</strong>, die zu Jesus gehen wollten<br />

und da waren Hin<strong>der</strong>nisse vorhanden: Sie mussten diese Hin<strong>der</strong>nisse überwinden!<br />

Und dann mussten sie no<strong>ch</strong> etwas tun: Weil <strong>der</strong> Eingang verstellt war, mussten sie auf das Da<strong>ch</strong><br />

steigen und das Da<strong>ch</strong> abdecken. Was bedeutet das? Der Verstand muss ausges<strong>ch</strong>altet werden!<br />

Und dann kommt man zu Jesus und wird geheilt.“<br />

2002 Bezirksapostel Latorcai am 11.12 in New York in seiner Co­Predigt während des<br />

Stammaposteldienstes (Originalmits<strong>ch</strong>rift, Übersetzung R.S.):<br />

„Hier am Altar unseres Himmlis<strong>ch</strong>en Vaters wird die absolute Wahrheit verkündet.<br />

Nirgendwo sonst, we<strong>der</strong> im Himmel no<strong>ch</strong> auf Erden no<strong>ch</strong> sonst wo ist dieser Altar aufgeri<strong>ch</strong>tet,<br />

wo uns die absolute göttli<strong>ch</strong>e Wahrheit verkündet wird. Wenn wir diese göttli<strong>ch</strong>e Wahrheit<br />

akzeptieren, wird sie uns frei ma<strong>ch</strong>en.<br />

I<strong>ch</strong> da<strong>ch</strong>te, viellei<strong>ch</strong>t sollte i<strong>ch</strong> das jetzt ni<strong>ch</strong>t sagen, aber i<strong>ch</strong> will es trotzdem tun. Wenn die<br />

Wahrheit von diesem Altar ni<strong>ch</strong>t mehr verkündet werden darf, liebe Ges<strong>ch</strong>wister, und wenn sie<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr von uns als den Kin<strong>der</strong>n Gottes dieser wun<strong>der</strong>baren Familie angenommen wird ­ wie<br />

gesagt, viellei<strong>ch</strong>t sollte i<strong>ch</strong> das jetzt ni<strong>ch</strong>t sagen, aber i<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>e es trotzdem: dann ist es ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr länger Gottes Wort! Es könnte genau so gut wo an<strong>der</strong>s verkündet werden. Das ist göttli<strong>ch</strong>e<br />

Wahrheit. Ja, diese verletzt man<strong>ch</strong>mal, aber wenn wir sie akzeptieren, dann ma<strong>ch</strong>t sie uns frei.“<br />

Anm.d.V. als Beispiel für die manipulative Bearbeitungsweise na<strong>ch</strong>stehend die<br />

Druckversion dieser Rede vom Verlag F. Bis<strong>ch</strong>off aus UF vom 5.4. 03:<br />

“Es gibt viele Wahrheiten. Es ist wahr, dass wir hier zusammen sind. Das ist keine<br />

göttli<strong>ch</strong>e Wahrheit. Wir haben gehört, was göttli<strong>ch</strong>e Wahrheit ist. Wir haben gehört,<br />

31


was Freiheit ist: das zu tun, was unser Wuns<strong>ch</strong> und was <strong>der</strong> Wuns<strong>ch</strong> unseres<br />

Himmlis<strong>ch</strong>en Vaters ist.<br />

Wir gehen auf dem Weg, von dem wir gehört haben: "I<strong>ch</strong> bin <strong>der</strong> Weg, die Wahrheit<br />

und das Leben. Niemand kommt zum Vater denn dur<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong>!" (Joh. 14:6)<br />

Man<strong>ch</strong>mal verletzt Wahrheit. Aber wenn wir sie akzeptieren, ma<strong>ch</strong>t sie uns frei. Dann<br />

werden wir uns freuen, wir werden unserem Himmlis<strong>ch</strong>en Vater dankbar sein, dass er<br />

uns die Gnade ges<strong>ch</strong>enkt hat, seine Wahrheit erkennen zu können.”<br />

2003 Stammapostel Fehr am 1.1. in Oberhausen (O r igin a lmit s<strong>ch</strong> r ift NAK ­ NR W *):<br />

(*Anm.d.V.: Dieser Beri<strong>ch</strong>t ist na<strong>ch</strong> wenigen Tagen von <strong>der</strong> Homepage wie<strong>der</strong> entfernt worden!)<br />

„Das Wort göttli<strong>ch</strong>er Predigt s<strong>ch</strong>afft diesen (kindli<strong>ch</strong>en) Glauben in unseren Herzen. Und wenn<br />

wir erhöht werden aus Unglauben und Zweifel in den kindli<strong>ch</strong>en Glauben hinein und<br />

s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> Glaubenserlebnisse haben und Glaubenserfahrungen ma<strong>ch</strong>en, dann stärkt uns das<br />

ungemein, und i<strong>ch</strong> sage wie<strong>der</strong> einmal: Dann können hun<strong>der</strong>t kommen und gegen uns kläffen<br />

o<strong>der</strong> wegen mir au<strong>ch</strong> spotten und sagen: 'Was glaubst du nur? Dir ist ja ni<strong>ch</strong>t zu helfen in<br />

unserer so mo<strong>der</strong>nen Zeit.' [...]<br />

Es blieb ja ni<strong>ch</strong>t verborgen, dass <strong>der</strong> Bezirksapostel in den Ruhestand treten wird an Neujahr,<br />

und dann war die Frage wohl überall: Wie geht es weiter? I<strong>ch</strong> musste sogar im Internet Vorwürfe<br />

entgegennehmen, dass <strong>der</strong> Stammapostel so ein Geheimniskrämer ist und ni<strong>ch</strong>t sagt, wie und<br />

wann und wer und wo. Ja, müsste i<strong>ch</strong> denn den Internet­S<strong>ch</strong>reiberlingen wirkli<strong>ch</strong> alles<br />

zuvor auf die Nase binden, dass sie na<strong>ch</strong>her mit ihrem Kommentar alles breits<strong>ch</strong>lagen<br />

können? Das Werk Gottes ist keine Demokratie, son<strong>der</strong>n eine Theokratie, und ab und zu ein<br />

Geheimnis s<strong>ch</strong>adet au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts.“<br />

Stammapostel Fehr in <strong>der</strong> Anspra<strong>ch</strong>e an Horst Ehlebra<strong>ch</strong>t zu dessen Demission:<br />

„... i<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te do<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong>mals betonen, mein lieber Bezirksapostel, wie du selbst gesagt hast,<br />

zwis<strong>ch</strong>en uns war in den elf Jahren kein Haarriss. Du bist hun<strong>der</strong>tprozentig hinter dem<br />

Stammapostel gestanden in allen Dingen und allen Belangen. Du warst in Treue und Gehorsam<br />

des Glaubens. I<strong>ch</strong> glaube, wenn i<strong>ch</strong> dir mal gesagt hätte: Horst, setze einen Gottesdienst an<br />

morgens um 3:00 Uhr, dann hättest du es getan und ni<strong>ch</strong>t argumentiert: "Das geht do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, das<br />

ist do<strong>ch</strong> Dummheit!" So kindli<strong>ch</strong> war dein Aufs<strong>ch</strong>auen zu deinem Vorangänger.“<br />

2003 Ri<strong>ch</strong>ard Fehr : " Leitgedanken (Predigtanweisungen) zum Gottesdienst" am 26.1.:<br />

„Wer am Altar des Herrn vorbeigeht, viellei<strong>ch</strong>t sogar eigene Wege su<strong>ch</strong>t, um selig zu<br />

werden, wird früher o<strong>der</strong> später bemerken, dass er innerli<strong>ch</strong> vereinsamt und sogar in die<br />

Irre geht ...<br />

Baue die Mauern zu Jerusalem! –<br />

Der Psalmist hat Gott darum gebeten, er möge die Mauern zu Jerusalem bauen. Jerusalem im<br />

übertragenen Sinn ist die Gemeins<strong>ch</strong>aft <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> Gottes. Heute werden wir aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

an den Mauern mitzubauen. Wie heißen wohl diese Mauern?<br />

Gottesfur<strong>ch</strong>t, ein reines Herz, wahrer Opfersinn, stete und treue Na<strong>ch</strong>folge.<br />

Aus diesen vier Mauern bilden si<strong>ch</strong> dann sogar no<strong>ch</strong> vier Türme:<br />

­ Aus <strong>der</strong> Gottesfur<strong>ch</strong>t wä<strong>ch</strong>st Weisheit.<br />

­ Ein reines Herz wird Gott s<strong>ch</strong>auen (vgl. Matthäus 5,8), und zwar so, wie er si<strong>ch</strong> heute<br />

offenbart: in Gottes Werk, im Wirken des Heiligen Geistes, in Bru<strong>der</strong> und S<strong>ch</strong>wester.<br />

­ Opfersinn bringt immer wie<strong>der</strong> neuen Segen. Hinter dieses Geheimnis ist viellei<strong>ch</strong>t <strong>der</strong><br />

eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e no<strong>ch</strong> gar ni<strong>ch</strong>t gekommen.<br />

­ Die stete Na<strong>ch</strong>folge vers<strong>ch</strong>afft Si<strong>ch</strong>erheit!<br />

Von den Zinnen dieser "Türme" aus sieht man weit ins Land,<br />

(man) kann Freund und Feind erkennen und entspre<strong>ch</strong>ende Vorkehrungen treffen.“<br />

32


2004 Ri<strong>ch</strong>ard Fehr : " Leitgedanken (Predigtanweisungen) zum Gottesdienst" am 18.7.:<br />

„Was für einen Sinn hat es, jetzt das S<strong>ch</strong>iff zu verlassen? Wer das S<strong>ch</strong>iff verlässt, ertrinkt!<br />

Wer an Bord bleibt, kommt in den Hafen des ewigen Vaterlandes. Das edle S<strong>ch</strong>iff, die Kir<strong>ch</strong>e<br />

von Jesus Christus, wird sein Ziel errei<strong>ch</strong>en, denn Gott sorgt dafür.“<br />

2006 NAKI Wort zum Monat Februar aus einem Gd des Stammapostels (no<strong>ch</strong> Fehr):<br />

„Wenn i<strong>ch</strong> Gutes tue – ist das ni<strong>ch</strong>t Gottes Werk?<br />

Dem Nä<strong>ch</strong>sten helfen und Gutes tun ist ni<strong>ch</strong>t verkehrt. Aber das Wi<strong>ch</strong>tigste ist etwas<br />

an<strong>der</strong>es. Jesus Christus hat geantwortet: "Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er<br />

gesandt hat." (Johannes 6,28.29). (...)<br />

Das Wi<strong>ch</strong>tigste ist au<strong>ch</strong> heute: denen zu glauben, die Gott sendet.<br />

Wenn man das tut, kann man den Segen Gottes auf si<strong>ch</strong> ziehen und bereitet werden für die ewige<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aft mit dem dreieinigen Gott.<br />

Wen hat Jesus Christus heute gesandt? Der Herr hat gesagt: "Wie mi<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Vater gesandt hat, so<br />

sende i<strong>ch</strong> eu<strong>ch</strong>." (Johannes 20,21). Und: "I<strong>ch</strong> bitte … au<strong>ch</strong> für die, die dur<strong>ch</strong> ihr Wort an mi<strong>ch</strong><br />

glauben werden." (Johannes 17,20). Das alles hat er seinen Aposteln gesagt.<br />

Es geht also au<strong>ch</strong> heute darum, die Apostel des Herrn aufzunehmen und ihrem Wort zu<br />

glauben. Wer das tut, erlebt Nähe und Gnade Gottes; wer das tut, den führt <strong>der</strong> Herr in die<br />

Herrli<strong>ch</strong>keit.<br />

Glauben wir denen, die <strong>der</strong> Herr heute sendet, seinen Aposteln – das ist Gottes Werk.<br />

I<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te es no<strong>ch</strong> etwas verdeutli<strong>ch</strong>en, was das bedeutet, den Aposteln Jesu Christi zu glauben.<br />

Man kann sehr intensiv, aber au<strong>ch</strong> sehr oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> glauben. Der Herr erwartet einen tief<br />

gehenden Glauben. Das ist ein Glaube, bei dem man na<strong>ch</strong>folgt. Das ist ein Glaube, bei dem<br />

man unbegrenztes Vertrauen zu den Boten Jesu hat.“<br />

2006 NAKI Wort zum Monat März aus einem Gottesdienst des Stammapostels Leber:<br />

„Was uns bes<strong>ch</strong>weren kann, sind Zweifel, Streit, Zwietra<strong>ch</strong>t, Unfrieden, Unversöhnli<strong>ch</strong>keit.<br />

Beson<strong>der</strong>s s<strong>ch</strong>limm ist es, wenn man si<strong>ch</strong> ärgert. (...)<br />

Wie kann man diese Belastungen und das, was uns bes<strong>ch</strong>wert, ablegen?<br />

Der Hebräerbrief gibt den wi<strong>ch</strong>tigen Hinweis: Aufsehen zu Jesus Christus, den Anfänger und<br />

Vollen<strong>der</strong> des Glaubens! Wenn wir nur auf die Fehler und S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en <strong>der</strong> Amtsträger<br />

sehen, wenn wir versäumen, an jenen Männern, die <strong>der</strong> Herr gegeben hat, aufzus<strong>ch</strong>auen<br />

und sie zu akzeptieren als Segensboten, dann bes<strong>ch</strong>wert das. Wenn man dagegen eins ist<br />

mit ihnen, wenn man eine enge Verbindung unterhält, dann ma<strong>ch</strong>t dies das Herz lei<strong>ch</strong>t,<br />

dann gibt das Segen, gibt das Kraft. Wieso also unnötig bes<strong>ch</strong>wert sein? Lasst uns dafür Sorge<br />

tragen, dass wir die Lasten loswerden, unbes<strong>ch</strong>wert sind und so zum Ziel des Glaubens<br />

vorstoßen.“<br />

2006 Stap Leber im Ämtergottesdienst am 12.3. in Wiesbaden (Originalmits<strong>ch</strong>rift):<br />

„Aus <strong>der</strong> Mission kann i<strong>ch</strong> eine Episode erzählen. I<strong>ch</strong> denke man<strong>ch</strong>es Mal daran. Wir waren in<br />

einem Land und da ist inzwis<strong>ch</strong>en eine s<strong>ch</strong>öne S<strong>ch</strong>ar Neuapostolis<strong>ch</strong>er zusammen gekommen.<br />

Und das ganze Land ist eigentli<strong>ch</strong> katholis<strong>ch</strong> – gewesen, muss man sagen, bis wir kamen.<br />

Ja, dann hat <strong>der</strong> Bez.Apostel Brinkmann ein Gesprä<strong>ch</strong> geführt mit einer Ministerin von diesem<br />

Land um uns vorzustellen, um au<strong>ch</strong> Unterstützung zu bekommen.<br />

Dann wurde er gefragt: Ja, was wollen Sie denn eigentli<strong>ch</strong>? Es ist do<strong>ch</strong> alles katholis<strong>ch</strong>, was<br />

wollt ihr denn eigentli<strong>ch</strong>?<br />

Da hat er gesagt: Gerade das wollen wir än<strong>der</strong>n!“<br />

33


V. Methoden zur Indoktrination und Bewusstseinsmanipulation<br />

V.1 Das ´Werk Gottes`<br />

„Die Destruktivität totalitärer Heilsbewegungen brau<strong>ch</strong>t in Deuts<strong>ch</strong>land na<strong>ch</strong> den<br />

Erfahrungen des Dritten Rei<strong>ch</strong>es ni<strong>ch</strong>t näher erläutert zu werden. Diese Erfahrung<br />

hat allerdings die Deuts<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t gegen die Verführung dur<strong>ch</strong> Heilsbewegungen, ob<br />

sie nun religiös verbrämt sind o<strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t, immun gema<strong>ch</strong>t.“<br />

( KARBE, Klaus G. / MÜLLER­KÜPPERS, Manfred (Hg.) 1983. Destruktive Kulte. Gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e und gesundheitli<strong>ch</strong>e<br />

Folgen totalitärer pseudoreligiöser Bewegungen. Vandenhoeck & Rupre<strong>ch</strong>t : Göttingen, S.6)<br />

Die vielen Zitatbeispiele werfen die oft unbea<strong>ch</strong>tete Frage auf, auf wel<strong>ch</strong>e Art und Weise es<br />

<strong>Sekten</strong> im Allgemeinen und hier speziell <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>enleitung <strong>der</strong> NAK in Vergangenheit und<br />

Gegenwart erfolgrei<strong>ch</strong> gelang (etwa 10 Millionen Mitglie<strong>der</strong> weltweit und rund 380000 in<br />

Deuts<strong>ch</strong>land mit ca. 2700 Gemeinden), trotz sol<strong>ch</strong>er ´Predigten` und völlig unbiblis<strong>ch</strong>er<br />

Lehraussagen ihre Position denno<strong>ch</strong> erfolgrei<strong>ch</strong> zu halten o<strong>der</strong> sogar auszubauen.<br />

O<strong>der</strong> an<strong>der</strong>sherum gefragt: Was bringt Mens<strong>ch</strong>en dazu, trotz <strong>der</strong> gravierenden Fehler und<br />

Überhebli<strong>ch</strong>keiten <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>enleitung in dieser ´Kir<strong>ch</strong>e` zu bleiben?<br />

Albert Einstein formulierte einmal den s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>ten und do<strong>ch</strong> tiefsinnigen Satz:<br />

"Um ein tadelloses Mitglied einer S<strong>ch</strong>afherde sein zu können, muss man<br />

vor allem ein S<strong>ch</strong>af sein."<br />

Wie aber wird ein Mens<strong>ch</strong> zu einem sol<strong>ch</strong> tadellosen und folgsamen S<strong>ch</strong>af gema<strong>ch</strong>t?<br />

“Das Verstehen von Situationsma<strong>ch</strong>t ist wesentli<strong>ch</strong>, um zu lernen, wie man ihr<br />

wi<strong>der</strong>stehen und wie man die Vorherrs<strong>ch</strong>aft <strong>der</strong> vielen Mittel <strong>der</strong><br />

Bewußtseinsmanipulation entkräften kann, die ihr Ges<strong>ch</strong>äft tägli<strong>ch</strong> hinter<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Gesi<strong>ch</strong>tern und Fassaden mit uns allen betreibt.” (Philip G. Zimbardo, 2002)<br />

Die Erklärungen sol<strong>ch</strong>er Prozesse sind viels<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tig und zudem abhängig von <strong>der</strong> persönli<strong>ch</strong>en<br />

inneren Disposition <strong>der</strong> jeweiligen Personen. Der jedo<strong>ch</strong> im Rahmen dieser Arbeit und für die<br />

Methoden <strong>der</strong> NAK zunä<strong>ch</strong>st einmal wesentli<strong>ch</strong>e und alles verbinden<strong>der</strong> Faktor ist für die dieser<br />

Kir<strong>ch</strong>e und ihrer Lehre glaubenden Mens<strong>ch</strong>en die für sie absolut gültige Tatsa<strong>ch</strong>e:<br />

´Es` ist eben ­ trotz allem ­ das Werk Gottes, ohne das keine wirkli<strong>ch</strong>e Gottesnähe<br />

und persönli<strong>ch</strong>e Heilserwartung zu erlangen ist.<br />

Der Großteil <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> hört diesen Kernsatz von Kindheit an und bekommt ihn mit<br />

vielfältigen Methoden <strong>der</strong> Manipulation in <strong>der</strong> Erziehung und späteren Sozialisation als<br />

Jugendli<strong>ch</strong>e so felsenfest eingeimpft, dass ein an<strong>der</strong>es Denken annähernd unmögli<strong>ch</strong> wird.<br />

Völlig bedeutungslos ist dabei, dass die Bezei<strong>ch</strong>nung „Werk Gottes“ als Synonym für die Kir<strong>ch</strong>e<br />

si<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> gemeinten Weise we<strong>der</strong> biblis<strong>ch</strong> ableiten lässt no<strong>ch</strong> theologis<strong>ch</strong> haltbar ist. „ Kommt<br />

her und sehet an die Werke Gottes, <strong>der</strong> so wun<strong>der</strong>bar ist in seinem Tun an den<br />

Mens<strong>ch</strong>enkin<strong>der</strong>n“ heißt es zum Beispiel in Psalm 66 und gemeint ist mit „Werk(e) Gottes“ stets<br />

Gottes eigenes souveränes Wirken. Die au<strong>ch</strong> gebrau<strong>ch</strong>ten Wendungen „Werk des Herrn“ na<strong>ch</strong><br />

1.Kor.15,58 (dort bezogen auf Jesu Wirken) o<strong>der</strong> „Haus des Herrn“ (Tempel) wurden in glei<strong>ch</strong>er<br />

Weise umgedeutet. Die ursprüngli<strong>ch</strong>e Bezei<strong>ch</strong>nung „apostolis<strong>ch</strong>es Werk“ mutierte damit<br />

zweckdienli<strong>ch</strong> zu diesen heute zentralen Begriffen neuapostolis<strong>ch</strong>er Indoktrination. Seit Februar<br />

2006 wird <strong>der</strong> Begriff “Werk des Herren“ offiziell wie folgt definiert (<br />

http://www.nak.org/download/stellungnahme­taufe­versiegelung­de­240106.pdf):<br />

„23 Mit <strong>der</strong> Formulierung „Werk des Herrn“ kommt zum Ausdruck, dass Gott<br />

innerhalb <strong>der</strong> „Gemeins<strong>ch</strong>aft <strong>der</strong> an Christus Glaubenden und ihn Bekennenden“ ein<br />

34


eson<strong>der</strong>es Werk <strong>der</strong> Erlösung vollbringt. In dieses Werk sind nur die aus Wasser und<br />

Geist Wie<strong>der</strong>geborenen einbezogen.“<br />

Wel<strong>ch</strong>e ers<strong>ch</strong>reckende Auswirkung sol<strong>ch</strong>e beson<strong>der</strong>e „Neuapostolis<strong>ch</strong>e Heilslehre` in letzter<br />

Konsequenz bei Jugendli<strong>ch</strong>en entwickeln kann zeigt si<strong>ch</strong> an zwei Gästebu<strong>ch</strong>einträgen beson<strong>der</strong>s<br />

deutli<strong>ch</strong>:<br />

" Kir<strong>ch</strong>e und Krieg" von Heldt aus Wilmersdorf am 06.03.2003, 21:27:06<br />

“Grundsätzli<strong>ch</strong> ist Krieg meiner Meinung na<strong>ch</strong> abzulehnen, do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> im alten<br />

Testament finden si<strong>ch</strong> Beri<strong>ch</strong>te über kriegeris<strong>ch</strong>e Auseinan<strong>der</strong>setzungen z.B. die<br />

Einnahme des gelobten Landes.<br />

Heute könnte man viellei<strong>ch</strong>t unter dem Aspekt die " letzte Seele" zu finden bzw. ein<br />

bisher ni<strong>ch</strong>t missionierbares Land <strong>der</strong> Missionsmögli<strong>ch</strong>keit zuzuführen, wie z.B. in<br />

Kabul ges<strong>ch</strong>ehen (siehe Familienberi<strong>ch</strong>t) einen Krieg als notwendig ansehen. Wir<br />

können Krieg mit Si<strong>ch</strong>erheit ni<strong>ch</strong>t verhin<strong>der</strong>n, aber wir können beten, das unser Vater<br />

seine s<strong>ch</strong>ützende Hand über das Land und seine Bürger hält und sie die Mögli<strong>ch</strong>keit<br />

bekommen, das Werk des Herrn kennenzulernen.”<br />

http://brx.diebruecke.de/forum.php?h=jugend&id=34&pfad=/31/34<br />

O<strong>der</strong>, Bezug nehmend auf die verheerende Flut am 26.12.04, ein Eintrag bei www.tio­online.de,<br />

einer neuapostolis<strong>ch</strong>en Jugendseite:<br />

"Hoffe ihr habt trotz <strong>der</strong> s<strong>ch</strong>reckli<strong>ch</strong>en Ereignisse gefeiert und Spass gehabt! Lasst<br />

uns aber au<strong>ch</strong> dankbar sein das dies alles nötig ist damit <strong>der</strong> Herr bald kommt!"<br />

Zwar wurde dieser Eintrag bald darauf von <strong>der</strong> Redaktion gelös<strong>ch</strong>t, denno<strong>ch</strong> zeigen si<strong>ch</strong> in den<br />

beiden Beispielen bestehende Denkmuster, die ni<strong>ch</strong>t von ungefähr kommen. Neben den „Zei<strong>ch</strong>en<br />

<strong>der</strong> Zeit“, die ­ umso s<strong>ch</strong>limmer sie sind desto stärker ­ das „herannahende Ende“ ankündigen,<br />

wurde in den 90er Jahren vielerorts argumentativ gepredigt, dass <strong>der</strong> ´Eiserne Vorhang` als ein<br />

Zei<strong>ch</strong>en göttli<strong>ch</strong>en Einwirkens gefallen ist, um den dortigen ´Seelen` au<strong>ch</strong> das ´Werk Gottes`<br />

nahe bringen zu können, von den mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en und politis<strong>ch</strong>en Aspekten des Systemzerfalls<br />

wurde selbstverständli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gespro<strong>ch</strong>en, denn ´das hat ja mit unserem Glauben ni<strong>ch</strong>ts zu tun`.<br />

Wieso aber wird sol<strong>ch</strong> ein Denken ni<strong>ch</strong>t vom erwa<strong>ch</strong>sen gewordenen und nunmehr mündigen<br />

Mens<strong>ch</strong>en verworfen? Und wie bringt man den erwa<strong>ch</strong>senen Mens<strong>ch</strong>en dazu, dieser<br />

fundamentalistis<strong>ch</strong> indoktrinierten Ansi<strong>ch</strong>t mitunter sogar wi<strong>der</strong> besseres Wissen und s<strong>ch</strong>einbar<br />

freiwillig zu folgen?<br />

Nun, die verspro<strong>ch</strong>ene Heilsgewissheit ist anfängli<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> verführeris<strong>ch</strong>, aber ni<strong>ch</strong>t<br />

ausrei<strong>ch</strong>end, um zu erklären, warum die vers<strong>ch</strong>iedenen Stufen <strong>der</strong> Akkulturation so vollständig<br />

dur<strong>ch</strong>laufen werden, dass ni<strong>ch</strong>t nur die Fragen ausbleiben, son<strong>der</strong>n sogar das eigenständige<br />

Denken den Prinzipien <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>enleitung und ihren Dogmen untergeordnet wird.<br />

„Gottes Wort kann ni<strong>ch</strong>t mit dem Verstand erfasst werden, son<strong>der</strong>n nur mit einem<br />

kindli<strong>ch</strong> gläubigen Herzen ergriffen und in die Seele genommen werden“.<br />

Diese Prämisse neuapostolis<strong>ch</strong>er Lehre, die immer wie<strong>der</strong> hervorgehoben und mit dem Prinzip<br />

<strong>der</strong> ´Na<strong>ch</strong>folge` als heilsnotwendigem Weg gelehrt und gefor<strong>der</strong>t wird, s<strong>ch</strong>altet folgeri<strong>ch</strong>tig bei<br />

Vielen das eigenständige Denken bereits an <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>entür aus. Nur die Apostel und <strong>der</strong><br />

Stammapostel <strong>der</strong> NAK haben qua Amt Lehrbefugnis und die Fähigkeit zur (ri<strong>ch</strong>tigen)<br />

Auslegung <strong>der</strong> Heiligen S<strong>ch</strong>rift, mehr no<strong>ch</strong> ­ die Zitate belegten dies bereits überdeutli<strong>ch</strong> ­ gilt<br />

ihr gespro<strong>ch</strong>enes Wort direkt als zeitgemäß offenbartes Wort Gottes und ist damit unantastbar.<br />

35


V.2 Prinzipien <strong>der</strong> Bewusstseinsmanipulation<br />

Robert Jay Lifton bes<strong>ch</strong>rieb sol<strong>ch</strong>e Indoktrinationsprozesse in den 60er Jahren unter Aufstellung<br />

von a<strong>ch</strong>t Kriterien, die unter <strong>der</strong> Bezei<strong>ch</strong>nung ´Bewusstseinsmanipulation` o<strong>der</strong> ´Gehirnwäs<strong>ch</strong>e`<br />

zu ideologis<strong>ch</strong>em Totalitarismus führen.<br />

(Robert Jay Lifton: Thought Reform and the Psy<strong>ch</strong>ology of Totalism; A Study of "Brainwashing" 1963, Kap.22:<br />

Ideologis<strong>ch</strong>er Totalitarismus)<br />

Die von Lifton benannten Punkte sollen nun kurz unter den konkreten Bedingungen <strong>der</strong> NAK<br />

betra<strong>ch</strong>tet werden. Eine eigentli<strong>ch</strong> notwendige und intensive Auseinan<strong>der</strong>setzung mit diesem<br />

Thema ist hier wegen des großen Umfangs <strong>der</strong> darzustellenden Einzelaspekte ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong>;<br />

ausführli<strong>ch</strong>e Untersu<strong>ch</strong>ungen harren weiterhin <strong>der</strong> Annahme dur<strong>ch</strong> entspre<strong>ch</strong>ende soziologis<strong>ch</strong>e<br />

o<strong>der</strong> psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>e Fa<strong>ch</strong>arbeiten. Eine deutli<strong>ch</strong> theologis<strong>ch</strong>e Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong><br />

spezifis<strong>ch</strong>en NAK­Lehre und ihrer unbiblis<strong>ch</strong>en Lehraussagen ist im Rahmen dieser Arbeit au<strong>ch</strong><br />

nur ansatzweise mögli<strong>ch</strong>. Ohnehin s<strong>ch</strong>eint sie we<strong>der</strong> aus einer traditionellen Bibelakzeptanz<br />

no<strong>ch</strong> aus einer zeitgemäß kritis<strong>ch</strong> ­ historis<strong>ch</strong>en Bibelsi<strong>ch</strong>t heraus sinnvoll und mutet insgesamt<br />

müßig an, weil die Kir<strong>ch</strong>enleitung bislang jede Diskussion o<strong>der</strong> Argumentation in dieser<br />

Hinsi<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t wirkli<strong>ch</strong> zur Kenntnis genommen hat. In ´Unsere Familie` 5/1990 Seite 47 ist zu<br />

lesen:<br />

„Der Apostel diente mit einem Wort aus Matthäus 13,45­46 und zeigte den<br />

Unters<strong>ch</strong>ied zwis<strong>ch</strong>en e<strong>ch</strong>ten Perlen, Zu<strong>ch</strong>tperlen und künstli<strong>ch</strong>en Perlen auf. Dabei<br />

wies er darauf hin, dass alle, die mit einer Bibel in <strong>der</strong> Hand rufen " Hier ist <strong>der</strong><br />

Herr" , nur künstli<strong>ch</strong>e Perlen besitzen; e<strong>ch</strong>te Perlen dagegen kommen aus dem<br />

Wort Gottes, das die Apostel verkündigen.“<br />

Und in <strong>der</strong> nur den Bezirksaposteln gerei<strong>ch</strong>ten Ausarbeitung zum ´Ents<strong>ch</strong>lafenenwesen` s<strong>ch</strong>rieb<br />

1986 Bezirksapostel Knoblo<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> Einleitung:<br />

“Es ist ni<strong>ch</strong>t nötig, hier etwas darüber zu s<strong>ch</strong>reiben, was mit dem Erlös<strong>ch</strong>en des<br />

Apostelamtes alles verlorengegangen o<strong>der</strong> als kümmerli<strong>ch</strong>er, oft entstellter Rest<br />

<strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>er Wahrheit verblieben ist. Der ers<strong>ch</strong>reckende Zustand <strong>der</strong> Christenheit ist<br />

offenbar und für je<strong>der</strong>mann zu sehen. Allerdings halten die großen und kleinen<br />

<strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en Kir<strong>ch</strong>en mit Verbissenheit an den einges<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>enen Irrtümern fest.<br />

Und <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e, dem Werke des Herrn, sagt man in gehässiger<br />

Weise na<strong>ch</strong>, daß diese Kir<strong>ch</strong>e, indem sie do<strong>ch</strong> nur den Willen Gottes und seines lieben<br />

Sohnes erfüllt, Spiritismus und S<strong>ch</strong>limmeres treibe.”<br />

An dieser überhebli<strong>ch</strong>en Meinung hat si<strong>ch</strong> bis heute kaum etwas geän<strong>der</strong>t. Am 18. 3. 2003<br />

äußerte si<strong>ch</strong> Diakon Dr. R. Kiefer, theologis<strong>ch</strong>er Mitarbeiter des Verlages Friedri<strong>ch</strong> Bis<strong>ch</strong>off,<br />

aktuell in einem öffentli<strong>ch</strong>en Vortrag als offizieller Kir<strong>ch</strong>envertreter wie folgt:<br />

“Für den neuapostolis<strong>ch</strong>en Glauben ist eigentli<strong>ch</strong> nur dort im Vollsinne Kir<strong>ch</strong>e<br />

vorhanden, wo die Apostel sind. Wo sie fehlen, sind folgli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die notwendigen<br />

Heilsmittel ni<strong>ch</strong>t in sa<strong>ch</strong>gemäßer Weise gegeben.”<br />

(Quelle: Kiefer; ´Die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e`, Link im Anhang)<br />

Bei dieser Haltung bleibt nur <strong>der</strong> Versu<strong>ch</strong>, die inhärent wirksamen Me<strong>ch</strong>anismen <strong>der</strong> NAK zur<br />

Vermittlung ihrer den Ans<strong>ch</strong>ein von Heiligkeit aufweisenden Lehrfloskeln und Dogmen<br />

aufzudecken; o<strong>der</strong>, um ein biblis<strong>ch</strong>es Bild zu gebrau<strong>ch</strong>en, den ´Wolf im S<strong>ch</strong>afspelz` zu<br />

demaskieren, <strong>der</strong> allerdings, wie die Tendenzen bereits zeigen, niemals ein zweites Mal in <strong>der</strong><br />

glei<strong>ch</strong>en Verkleidung ers<strong>ch</strong>eint, wohl aber mit ähnli<strong>ch</strong>en Mitteln und demselben Ziel. Ihrer<br />

Selbstdarstellung und s<strong>ch</strong>einbaren Öffnung zum Trotz ist die NAK na<strong>ch</strong> wie vor eine psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong><br />

abhängig und krank ma<strong>ch</strong>ende Vereinigung mit bewusstseinsmanipulierenden Methoden.<br />

Sie ist ferner entgegen ihrem eigenen Anspru<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t wirkli<strong>ch</strong> eine <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e, son<strong>der</strong>n<br />

36


estenfalls eine Sekte im Sinne von „Gemeins<strong>ch</strong>aften, die mit <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en Überlieferungen<br />

wesentli<strong>ch</strong>e außerbiblis<strong>ch</strong>e Wahrheits­ und Offenbarungsquellen verbinden und in <strong>der</strong> Regel<br />

ökumenis<strong>ch</strong>e Beziehungen ablehnen“ .(Aus: Reller/Kiessig, Handbu<strong>ch</strong> Religiöse Gemeins<strong>ch</strong>aften" <strong>der</strong> VELKD1985, S. 15)<br />

“Dass au<strong>ch</strong> die Bibel ni<strong>ch</strong>t das letzte Wort Gottes ist, dass ni<strong>ch</strong>t nur in ihr Gottes<br />

Wort und Tun bezeugt werden, son<strong>der</strong>n gerade au<strong>ch</strong> in unserer Gegenwart<br />

Wirkli<strong>ch</strong>keit sind, gehört zu den neuapostolis<strong>ch</strong>en Grundüberzeugungen. Folgli<strong>ch</strong><br />

wird dem reformatoris<strong>ch</strong>en Prinzip, die Bibel als alleinige Quelle des Glaubens<br />

aufzufassen, eine deutli<strong>ch</strong>e Absage erteilt.”(Kiefer a.a.O.)<br />

Die NAK ist seit ihrer Entstehung eine stark fundamentalistis<strong>ch</strong> orientierte Bewegung mit<br />

´Kult`­Eigens<strong>ch</strong>aften und totalitären Tendenzen und zwingt akkulturierend die Mens<strong>ch</strong>en unter<br />

ihren Bann, die ihren indoktrinierenden, s<strong>ch</strong>ein<strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en Ansätzen und dem verzerrten<br />

Gottesbild folgen. Je<strong>der</strong> Toleranzgedanke im Sinne <strong>der</strong> Religionsfreiheit in Bezug auf das<br />

System ´Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e` ist aufgrund <strong>der</strong> na<strong>ch</strong>stehenden Ausführungen kritis<strong>ch</strong> zu<br />

bedenken, denn beson<strong>der</strong>s bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendli<strong>ch</strong>en sind die bewusstseinsmanipulierenden<br />

Methoden bis ins Erwa<strong>ch</strong>senenalter hinein na<strong>ch</strong>haltig prägend und lebensbeeinträ<strong>ch</strong>tigend, weil<br />

sie tendenziell und oft erfolgrei<strong>ch</strong> die Auss<strong>ch</strong>altung des freien Willens zum Ziel haben. Diese<br />

Behauptungen und die Methoden und Mittel <strong>der</strong> manipulierenden Beeinflussung sollen in den<br />

folgenden Ausführungen erläutert und belegt werden. (siehe dazu im beson<strong>der</strong>en au<strong>ch</strong> das<br />

Kapitel zur Psy<strong>ch</strong>odynamik, S.63)<br />

Dur<strong>ch</strong> eine Vielzahl an Angeboten zur Freizeitbetätigung wie Kin<strong>der</strong><strong>ch</strong>or, Jugend<strong>ch</strong>or,<br />

Gemeinde<strong>ch</strong>or, Bezirks<strong>ch</strong>or, Or<strong>ch</strong>ester, spezifis<strong>ch</strong>e Unterweisungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, Jugendstunden<br />

und entspre<strong>ch</strong>ende Predigthinweise wie ´Wir sind zwar no<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> Welt, aber ni<strong>ch</strong>t von <strong>der</strong><br />

Welt` o<strong>der</strong> ´Wir stellen uns als Erwählte Gottes ni<strong>ch</strong>t dieser Welt glei<strong>ch</strong>` etc. wird über die<br />

Milieukontrolle (1) eine Eins<strong>ch</strong>ränkung <strong>der</strong> Kommunikation ihrer Mitglie<strong>der</strong> errei<strong>ch</strong>t, die den<br />

geistigen Austaus<strong>ch</strong> auf den Umgang <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> untereinan<strong>der</strong> begrenzt. Das System kapselt<br />

si<strong>ch</strong> vor <strong>der</strong> bedrohenden Welt ab, die Gruppe wird zum Maßstab und zur allein prägenden<br />

Realität des Lebens, bindet zusammen, ermögli<strong>ch</strong>t Eheanbahnungen und spätere Freunds<strong>ch</strong>aften.<br />

Zudem wird das Freizeitverhalten <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> in hohem Maß kontrollierbar (neben <strong>der</strong><br />

allgemeinen ´Si<strong>ch</strong>tkontrolle` eins<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> <strong>der</strong> übli<strong>ch</strong>en Na<strong>ch</strong>fragen zur Abwesenheit wird<br />

selbst <strong>der</strong> als verpfli<strong>ch</strong>tend angesehene Gottesdienstbesu<strong>ch</strong> in Listen erfasst und überwa<strong>ch</strong>t!).<br />

Infolge <strong>der</strong> mystis<strong>ch</strong>en Manipulation (2) leitet si<strong>ch</strong> die Begründung des eigenen Daseins nur<br />

aus dem angestrebten höheren Glaubensziel als eigentli<strong>ch</strong>em Sinn des Lebens ab, nämli<strong>ch</strong> in<br />

Gottes 1000jährigen Friedensrei<strong>ch</strong> König o<strong>der</strong> Priester zu sein und si<strong>ch</strong> ´hier auf Erden` darauf<br />

vorbereiten zu lassen. Die meisten privaten Gesprä<strong>ch</strong>e kreisen um das Thema ´Kir<strong>ch</strong>e`, ­ wenn<br />

au<strong>ch</strong> oft sehr kritis<strong>ch</strong> ­ über die aber eben mit den Mitmens<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t wirkli<strong>ch</strong> gespro<strong>ch</strong>en<br />

werden kann.<br />

Wie in einer Art geheiligter Wissens<strong>ch</strong>aft (3) werden in Wort und S<strong>ch</strong>rift die grundlegenden<br />

Dogmen und Lehrsätze <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e gelehrt, als wären sie fundierte Wahrheiten; es gibt keine<br />

Mögli<strong>ch</strong>keit, sie zu wi<strong>der</strong>legen. Die weltweite Korruption, die beständig (und zu Unre<strong>ch</strong>t)<br />

betonte Säkularisierung (siehe die starke Zunahme esoteris<strong>ch</strong>er Strömungen ...) und <strong>der</strong> Sitten­<br />

und Moralverfall in <strong>der</strong> Welt sind immer ein Endzeitsignal und offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>es Zei<strong>ch</strong>en für die<br />

Herrs<strong>ch</strong>aft und Kontrolle des Fürsten dieser Welt (Satan). Es gibt keine Mögli<strong>ch</strong>keit, seine<br />

Existenz zu beweisen o<strong>der</strong> zu wi<strong>der</strong>legen. Jede Ausführung beginnt bei <strong>der</strong> grundsätzli<strong>ch</strong>en<br />

Annahme, dass die gelehrten göttli<strong>ch</strong>en Prinzipien unumstößli<strong>ch</strong> wahr sind, we<strong>der</strong> ihre<br />

Infragestellung no<strong>ch</strong> ihre Verifikation stehen zur Wahl.<br />

“Aus <strong>der</strong> Zukunft des wie<strong>der</strong>gekommenen Christus wird den Aposteln die<br />

eigentli<strong>ch</strong>e Legitimation zuteil, ... Hier haben wir ein Gegenmodell zur apostolis<strong>ch</strong>en<br />

37


Sukzession, also zur historis<strong>ch</strong>en Ableitung <strong>der</strong> Legitimation etwa des Bis<strong>ch</strong>ofsamtes<br />

in <strong>der</strong> Römis<strong>ch</strong>­Katholis<strong>ch</strong>en Kir<strong>ch</strong>e.”(Kiefer a.a.O.)<br />

Die si<strong>ch</strong> ´aus <strong>der</strong> Zukunft heraus legitimierende Sendung <strong>der</strong> Apostel` bei glei<strong>ch</strong>zeitigem<br />

Verglei<strong>ch</strong> mit dem katholis<strong>ch</strong>en Prinzip <strong>der</strong> Sukzession – als stünden beide Mögli<strong>ch</strong>keiten<br />

glei<strong>ch</strong>wertig nebeneinan<strong>der</strong> – ist in ihrer Absurdität kaum zu übertreffen.<br />

Belegt werden sol<strong>ch</strong>e dogmatis<strong>ch</strong>en Behauptungen mit weiteren S<strong>ch</strong>einkonstrukten<br />

“Eine sol<strong>ch</strong>e glei<strong>ch</strong>sam historisierende Si<strong>ch</strong>t auf das Amt kann es im neuapostolis<strong>ch</strong>en<br />

Glauben ni<strong>ch</strong>t geben, sie würde im unüberbrückbaren Gegensatz zu seiner<br />

grundsätzli<strong>ch</strong> es<strong>ch</strong>atologis<strong>ch</strong>en Ausri<strong>ch</strong>tung stehen.” (Kiefer a.a.O.)<br />

und S<strong>ch</strong>einkausalitäten, bzw. je na<strong>ch</strong> den bibelkundigen Mögli<strong>ch</strong>keiten des Predigers au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong><br />

eine bestürmende Vielzahl passend ausgewählter Bibelworte, denen nur <strong>der</strong> theologis<strong>ch</strong><br />

gebildete Mens<strong>ch</strong> in einer Diskussion etwas entgegenhalten könnte, ni<strong>ch</strong>t aber innerhalb o<strong>der</strong><br />

na<strong>ch</strong> einer Predigt von 40 Minuten.<br />

Unter diesen bisher aufgezeigten Aspekten ist dann die Unterordnung <strong>der</strong> Person unter die<br />

Doktrin(4) nur folgeri<strong>ch</strong>tig s<strong>ch</strong>lüssig. Dabei wird <strong>der</strong> Wert des einzelnen Mens<strong>ch</strong>en seinem<br />

Wert innerhalb <strong>der</strong> Gruppe und damit ihrer Arbeit und Doktrin untergeordnet. Erst kommt <strong>der</strong><br />

´Hö<strong>ch</strong>ste und sein Werk, dann <strong>der</strong> Nä<strong>ch</strong>ste, dann die Familie` und s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> das, was letzten<br />

Endes als persönli<strong>ch</strong>es Selbst des Mens<strong>ch</strong>en viellei<strong>ch</strong>t no<strong>ch</strong> übrig ist. Individualität o<strong>der</strong><br />

Selbstverwirkli<strong>ch</strong>ung gelten als Selbstsu<strong>ch</strong>t, das Aufgehen in <strong>der</strong> Gruppe hingegen wird mit dem<br />

Konzept <strong>der</strong> Selbstlosigkeit und heilsnotwendiger Gottergebenheit gepriesen.<br />

Diese Si<strong>ch</strong>tweise pervertiert si<strong>ch</strong> bis hin zur Aberkennung <strong>der</strong> Existenz (5) von ehemaligen<br />

und jetzt ´vom Werk des Herrn abgefallenen` Mitglie<strong>der</strong>n, die ´Gott den Rücken zugedreht<br />

haben` und ´ihrer ewigen Bestimmung verlustig gehen`. Gott verdammt dabei natürli<strong>ch</strong><br />

niemanden, aber ´sie wollen eben ni<strong>ch</strong>t zu IHM kommen in <strong>der</strong> heutigen Sendung seiner Kne<strong>ch</strong>te<br />

im wie<strong>der</strong>aufgeri<strong>ch</strong>teten Gnaden­ und Apostelamt, und dafür kann ER s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts.<br />

Gerettet werden nur seine Auserwählten, aber“ <strong>der</strong> Herr su<strong>ch</strong>t seine S<strong>ch</strong>afe (!) bei den Hirten“.<br />

In privaten Hausbesu<strong>ch</strong>en dur<strong>ch</strong> den örtli<strong>ch</strong>en Priester wird man unter dem Gedanken <strong>der</strong><br />

Seelsorge na<strong>ch</strong> seinen innersten Ängsten und Sorgen befragt und legt sie in diesem persönli<strong>ch</strong>en<br />

Bekenntnis (6) vertrauensvoll ´in die Hand des Herrn`, <strong>der</strong> ja im Priester anwesend ist.<br />

Dabei ist allerdings die Verletzung des Bei<strong>ch</strong>tgeheimnisses in den ´Ri<strong>ch</strong>tlinien für Amtsträger`<br />

sozusagen vorprogrammiert:1993 hieß es no<strong>ch</strong> im entspre<strong>ch</strong>enden Absatz:<br />

“Fühlt si<strong>ch</strong> ein Amtsträger bei <strong>der</strong> Behandlung von Problemen überfor<strong>der</strong>t,<br />

unterri<strong>ch</strong>tet er unverzügli<strong>ch</strong> seinen Vorangänger, <strong>der</strong> si<strong>ch</strong> dann selber <strong>der</strong> Sa<strong>ch</strong>e<br />

annehmen o<strong>der</strong> geeignete Rats<strong>ch</strong>läge geben kann.”<br />

Und die allgemeiner gehaltene Än<strong>der</strong>ung vom September 1997:<br />

“Fühlt si<strong>ch</strong> ein Amtsträger bei <strong>der</strong> Behandlung von Problemen überfor<strong>der</strong>t, wendet er<br />

si<strong>ch</strong> an seinen Vorangänger.”<br />

So wird das in dem Gesprä<strong>ch</strong> erfahrene ´Problem` mögli<strong>ch</strong>erweise auf <strong>der</strong> Amtsträgerleiter<br />

dur<strong>ch</strong>gerei<strong>ch</strong>t und kann bei Bedarf von ´oben` dur<strong>ch</strong>aus als feines Drohmittel missbrau<strong>ch</strong>t<br />

werden. Für die Bewusstseinsmanipulation hat dieses Bekennen <strong>der</strong> innersten Gedanken und<br />

Gefühle no<strong>ch</strong> den psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>en Effekt, über die erlebte Nähe eine starke Bindung an die<br />

entspre<strong>ch</strong>enden Mens<strong>ch</strong>en zu entwickeln bis hin zur Abhängigkeit aller Ents<strong>ch</strong>eidungen von<br />

ihrem Rat. Je<strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>, <strong>der</strong> si<strong>ch</strong> einem an<strong>der</strong>en aus <strong>der</strong> Tiefe seiner Seele anvertraut,<br />

entwickelt naturgemäß eine an<strong>der</strong>e Beziehung zu ihm, wie viel mehr no<strong>ch</strong>, wenn göttli<strong>ch</strong>er<br />

Segen an diese Aufnahme <strong>der</strong> ´Boten Gottes` gebunden wird. Umgekehrt wird als Spiel mit <strong>der</strong><br />

Angst bei <strong>der</strong> Ablehnung <strong>der</strong> Amtsträger göttli<strong>ch</strong>er ´Unsegen` als Strafe mögli<strong>ch</strong>erweise direkt<br />

38


heraufbes<strong>ch</strong>woren, und ´man brau<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> dann ni<strong>ch</strong>t zu wun<strong>der</strong>n, wenn es einem s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t<br />

ergeht, weil man eben ni<strong>ch</strong>t in <strong>der</strong> Na<strong>ch</strong>folge steht`.<br />

Wem dieser Spra<strong>ch</strong>gebrau<strong>ch</strong> befremdli<strong>ch</strong> ers<strong>ch</strong>eint sollte si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> darüber ni<strong>ch</strong>t wun<strong>der</strong>n, denn<br />

in dem ständigen Perfektionsstreben und Versu<strong>ch</strong>, ein immer no<strong>ch</strong> besserer Mens<strong>ch</strong> zu werden<br />

(was aber in wirkli<strong>ch</strong>er Gültigkeit erst bei <strong>der</strong> ´Vollendung am Tag des Herrn` errei<strong>ch</strong>t wird) und<br />

<strong>der</strong> sehr speziellen ´Spra<strong>ch</strong>e des Geistes` liegen bereits die nä<strong>ch</strong>sten Punkte, die Lifton als<br />

For<strong>der</strong>ung na<strong>ch</strong> Reinheit und die Bedeutungsvers<strong>ch</strong>iebung <strong>der</strong> Spra<strong>ch</strong>e (7, 8) bezei<strong>ch</strong>net.<br />

Analog zur Frage Jesu, wer denn wirkli<strong>ch</strong> sein(e) ´Vater, Mutter, S<strong>ch</strong>western, und Brü<strong>der</strong>` sind<br />

(nämli<strong>ch</strong> die, die Christus und damit heute den ´Bots<strong>ch</strong>aftern an Christi statt` na<strong>ch</strong>folgen) und<br />

<strong>der</strong> weiteren Feststellung, wer seine ´natürli<strong>ch</strong>en` Verwandten mehr liebt als IHN, <strong>der</strong> tauge<br />

ni<strong>ch</strong>t zum Rei<strong>ch</strong> Gottes, wird die Kir<strong>ch</strong>e vollends zum wesentli<strong>ch</strong>sten Bezugspunkt des Lebens<br />

(Vater= Apostel, Mutter= Bis<strong>ch</strong>of, Gemeinde= Bru<strong>der</strong> und S<strong>ch</strong>wester). Wirkli<strong>ch</strong>e Reinheit zeigt<br />

si<strong>ch</strong> wenn nötig sogar in <strong>der</strong> Abwendung von ´eigenem Fleis<strong>ch</strong> und Blut`, was im konkreten Fall<br />

dazu führen kann, dass Eltern ihre Liebe den Kin<strong>der</strong>n entziehen o<strong>der</strong> die Beziehung zu ihnen im<br />

Extremfall völlig abbre<strong>ch</strong>en, weil sie das ´Werk des Herrn` verlassen haben!<br />

“Eine Mutter sieht si<strong>ch</strong> in größter Seelennot. Denn ihr Sohn hat ihr gesagt: "Die<br />

Konfirmation wird mein letzter Gottesdienstbesu<strong>ch</strong> sein." Mit Weinen und Beten<br />

bringt die Mutter die Sorge um ihr Kind vor Gott. Kurz vor <strong>der</strong> Konfirmation geht <strong>der</strong><br />

Junge ins S<strong>ch</strong>wimmbad, springt vom Sprungbrett, bri<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> das Genick und stirbt.<br />

Die Mutter dankt Gott für seine Liebe, dass er ihr Kind zu si<strong>ch</strong> nahm, bevor es ihm<br />

untreu werden konnte.<br />

Eine hanebü<strong>ch</strong>ene Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, erzählt von einem Priester <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong><br />

Kir<strong>ch</strong>e (NAK) bei einem Konfirmationsgottesdienst”<br />

(Quelle: http://www.sonntagsblatt­bayern.de/ar<strong>ch</strong>iv01/30/wo<strong>ch</strong>e2.htm)<br />

Diese ´Mutter` s<strong>ch</strong>eint vom wirkli<strong>ch</strong>en Prediger (Name und Ort sind dem Autor bekannt) wohl<br />

eher ´pädagogis<strong>ch</strong>` konstruiert zu sein, aber negative Beispiele gibt es lei<strong>der</strong> zur Genüge, die<br />

jedo<strong>ch</strong> werden von <strong>der</strong> NAK wie au<strong>ch</strong> alle psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>äden (siehe Aussteigerberi<strong>ch</strong>te im<br />

Anhang) überhebli<strong>ch</strong> o<strong>der</strong> ignorant als bedauerli<strong>ch</strong>e Einzelfälle kommentiert.<br />

In einem ´Bekehrungsberi<strong>ch</strong>t` eines jungen Mens<strong>ch</strong>en, <strong>der</strong> ­dur<strong>ch</strong> einen ´Freund dazugebra<strong>ch</strong>t`­<br />

gegen den Willen seiner Mutter in die NAK eintreten wollte, ist zu lesen:<br />

„Wer Vater o<strong>der</strong> Mutter mehr liebt denn mi<strong>ch</strong>, <strong>der</strong> ist mein ni<strong>ch</strong>t wert; und wer Sohn<br />

o<strong>der</strong> To<strong>ch</strong>ter mehr liebt denn mi<strong>ch</strong>, <strong>der</strong> ist mein ni<strong>ch</strong>t wert' (Matthäus 10, 37). No<strong>ch</strong><br />

nie hatte mi<strong>ch</strong> ein Wort so getroffen wie dieses; denn i<strong>ch</strong> glaubte, <strong>der</strong> Herr hätte es<br />

persönli<strong>ch</strong> zu mir gespro<strong>ch</strong>en. Seiner unwert zu sein, wäre mir fur<strong>ch</strong>tbar gewesen.<br />

Aber was sollte i<strong>ch</strong> tun; denn i<strong>ch</strong> geda<strong>ch</strong>te au<strong>ch</strong> an das vierte Gebot und wollte<br />

meinen Eltern gegenüber ni<strong>ch</strong>t als ungehorsam erfunden werden? Au<strong>ch</strong> diese von mir<br />

geäußerten Bedenken wusste mein Freund zu zerstreuen, indem er sagte: 'Man muss<br />

Gott mehr gehor<strong>ch</strong>en denn den Mens<strong>ch</strong>en (Apostelges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te 5, 29). Wenn deine<br />

Eltern wüssten, dass es si<strong>ch</strong> bei <strong>der</strong> apostolis<strong>ch</strong>en Kir<strong>ch</strong>e um das Werk Gottes<br />

handelt, würden sie dir niemals im Wege stehen. Betrittst du aber wie<strong>der</strong> den alten<br />

Weg, so werden dir deine Eltern in Ewigkeit Vorwürfe darüber ma<strong>ch</strong>en.“<br />

("Der Jugendfreund" Nummer vom 24. Mai 1931,Seite 76/77, Quelle ´Seelenfänger`)<br />

Die ges<strong>ch</strong>ickt manipulativ indoktrinierende Verwendung beson<strong>der</strong>s ´passen<strong>der</strong> ` Bibelworte zur<br />

´Überzeugung` eines potentiellen neuen Mitgliedes zieht si<strong>ch</strong> methodis<strong>ch</strong> bis heute dur<strong>ch</strong> die<br />

Predigt­ und Gesprä<strong>ch</strong>spraxis neuapostolis<strong>ch</strong>er Amtsträger.<br />

Ni<strong>ch</strong>t min<strong>der</strong> wirkungsvoll kreierte die NAK neben den ihr eigenen dogmatis<strong>ch</strong>­´theologis<strong>ch</strong>en`<br />

Begriffen eine Bedeutungsvers<strong>ch</strong>iebung <strong>der</strong> Spra<strong>ch</strong>e, die Ni<strong>ch</strong>tmitglie<strong>der</strong>n zunä<strong>ch</strong>st völlig fremd<br />

ist. Zum einen werden Begriffe kir<strong>ch</strong>enspezifis<strong>ch</strong> inhaltli<strong>ch</strong> neu definiert (Brü<strong>der</strong> und<br />

S<strong>ch</strong>western = Mitglie<strong>der</strong>; ´die Brü<strong>der</strong>/ Vorangänger/ Segensträger`= Amtsträger; ´Na<strong>ch</strong>folge` =<br />

39


dem Vorbild und den Anweisungen <strong>der</strong> Amtsträger devot im ´Glaubensgehorsam` ohne eigenen<br />

Willen folgen; ´WELT` = Wehe –Elend – Leid – Tod; ´Wort des Herrn`= Predigt; ´dienen` =<br />

predigen, Predigt; ´Gotteskin<strong>der</strong>`= nur Mietglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> NAK; ´Werk Gottes` = NAK; ´Haus des<br />

Herrn`= Kir<strong>ch</strong>enbau; usf. ...) Zum an<strong>der</strong>en hört <strong>der</strong> Eingeweihte hinter den vor<strong>der</strong>gründigen<br />

S<strong>ch</strong>lagworten und standardisierten Spra<strong>ch</strong>floskeln eins<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> bestimmter Bibelzitate oft<br />

unbewusst eine Fülle angstbesetzter Konnotationen, die wesentli<strong>ch</strong> dem Erhalt <strong>der</strong><br />

Unmündigkeit <strong>der</strong> Person und damit <strong>der</strong> Stabilisierung des kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Ma<strong>ch</strong>tanspru<strong>ch</strong>es dienen.<br />

Diese Konnotationen hinter den Predigtworten, dur<strong>ch</strong> Erziehung und religiöse Prägung<br />

lebenslang erworben, sind Ni<strong>ch</strong>tmitglie<strong>der</strong>n kaum verständli<strong>ch</strong> zu ma<strong>ch</strong>en und wären dur<strong>ch</strong>aus<br />

eine eigenständige rhetoris<strong>ch</strong>/psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>/linguistis<strong>ch</strong>e Untersu<strong>ch</strong>ung wert.<br />

[Man betra<strong>ch</strong>te z.B. im folgenden Zitat zur ´starken Seele` nur einmal die Fülle an versteckten<br />

Implikationen, u.a. dur<strong>ch</strong> die vorgenommenen Begriffsverknüpfungen (z.B. Welt­Treiben), und<br />

unters<strong>ch</strong>welligen o<strong>der</strong> konkret genannten Bedingungen einer ´starken Seele`. Wer eine wirkli<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>e o<strong>der</strong> kranke ´Seele` hat, wird unter dem Lesen <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen im Umkehrs<strong>ch</strong>luss die<br />

Gründe <strong>der</strong> ´S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>e` bei si<strong>ch</strong> su<strong>ch</strong>en und auf si<strong>ch</strong> selbst und sein vermeintli<strong>ch</strong> eigenes und<br />

sogar ursä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es (Fehl­) Verhalten zurückgeworfen, anstatt die erhoffte Hilfe zu erfahren.]<br />

V.3 Neuapostolis<strong>ch</strong> Denken Reden Handeln<br />

In den bes<strong>ch</strong>riebenen a<strong>ch</strong>t Punkten geht es primär aber ni<strong>ch</strong>t um das mögli<strong>ch</strong>erweise wenig<br />

Einfluss nehmende einzelne Element, son<strong>der</strong>n mehr um das Zusammenspiel aller Faktoren. Im<br />

Mittelpunkt <strong>der</strong> gedankenmanipulierenden Prozesse steht deswegen ni<strong>ch</strong>t so sehr das eher<br />

vor<strong>der</strong>gründige Erlernen bestimmter kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> dogmatis<strong>ch</strong>er Fa<strong>ch</strong>kenntnisse, Fa<strong>ch</strong>begriffe o<strong>der</strong><br />

spezieller Lehren, son<strong>der</strong>n Ziel ist, dass mittels <strong>der</strong> gezeigten Einflussmögli<strong>ch</strong>keiten <strong>der</strong> gläubige<br />

Mens<strong>ch</strong> unbewusst das ganze System erlernt, denn<br />

„im leibli<strong>ch</strong>en Leben ... sollen wir (Anm.d.V.: für das Werk Gottes) na<strong>ch</strong> unserem<br />

Vermögen arbeiten, solange wir no<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> Gottess<strong>ch</strong>ule sein dürfen, damit wir ni<strong>ch</strong>t zu<br />

sagen brau<strong>ch</strong>en: "Hätte i<strong>ch</strong> do<strong>ch</strong> getan, was mir gelehrt wurde!<br />

Wie habe i<strong>ch</strong> do<strong>ch</strong> meine Zeit verstrei<strong>ch</strong>en lassen! Nun ist es zu spät!"<br />

Lernen wir re<strong>ch</strong>tzeitig, neuapostolis<strong>ch</strong> zu denken, zu reden und zu handeln!“<br />

(1929, ´Der Jugendfreund` 8.01, Seite 8)<br />

Ni<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> Inhalt <strong>der</strong> einzelnen Predigt ist wirkli<strong>ch</strong> an si<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tig, son<strong>der</strong>n das in den Worten<br />

indoktrinierte allgemeine Grundprinzip, das mit dem folgenden Zitat aus ´Unsere Familie` vom<br />

20.7.1993 no<strong>ch</strong> einmal deutli<strong>ch</strong> gezeigt werden soll:<br />

"Die Seele erstarkt, wenn sie si<strong>ch</strong> mit den Gedanken<br />

• an die Gnadenwahl*,<br />

• an ihren Erlöser, <strong>der</strong> ihr im Gnaden­ und Apostelamt begegnet,<br />

• an die verheißene ewige Heimat<br />

bes<strong>ch</strong>äftigen darf [ ... ]<br />

Nehmen wir die re<strong>ch</strong>te Haltung ein<br />

• zur Welt und ihrem Treiben? [ ... ]<br />

• zu Gott und seinem Werk? [ ... ]<br />

• zu unseren Segensträgern?<br />

In ihnen begegnet uns <strong>der</strong> Herr, au<strong>ch</strong> im Unterdiakon. Deshalb ist das Wort, das sie<br />

uns im Auftrag ihres Sen<strong>der</strong>s verkündigen, ein unbeste<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Maßstab für unser<br />

Tun."<br />

*Stammapostel Fehr im Monatswort zum Februar 2001:<br />

”Das Größte, was ein Mens<strong>ch</strong> auf Erden erwerben kann, ist die Gotteskinds<strong>ch</strong>aft.”<br />

Aus den ges<strong>ch</strong>il<strong>der</strong>ten Zusammenhängen erklärt si<strong>ch</strong> so au<strong>ch</strong>, warum es bisher in <strong>der</strong> NAK<br />

40


konsequenterweise keiner theologis<strong>ch</strong>en Ausbildung <strong>der</strong> Priester bedurfte, weil eben das von<br />

ihnen in <strong>der</strong> Individuation von Kindheit an erworbene o<strong>der</strong> als Erwa<strong>ch</strong>sener in <strong>der</strong> Akkulturation<br />

verinnerli<strong>ch</strong>te System ´NAK` nebst den mitgelieferten entspre<strong>ch</strong>end passenden Bibelstellen im<br />

wesentli<strong>ch</strong>en bestimmen<strong>der</strong> Bestandteil <strong>der</strong> Predigten ist. Eine theologis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>ulung würde<br />

geradezu auf die gravierenden Irrtümer <strong>der</strong> neuapostolis<strong>ch</strong>en Lehre und ihrer Glaubenspraxis<br />

aufmerksam ma<strong>ch</strong>en und dem quasi aus dem Unterbewusstsein kommenden ´geisterweckten<br />

Wort`, das in frei assoziierter Rede ohne Manuskript gepredigt wird, nur hin<strong>der</strong>li<strong>ch</strong> im Weg<br />

stehen. S<strong>ch</strong>önfärbend begründend kommentiert Dr. Kiefer die mangelnde theologis<strong>ch</strong>e<br />

Ausbildung <strong>der</strong> Amtsträger <strong>der</strong> NAK jedo<strong>ch</strong> zirkels<strong>ch</strong>lüssig so:<br />

“Da <strong>der</strong> neuapostolis<strong>ch</strong>e Glaube auf die Praxis ausgeri<strong>ch</strong>tet ist, spielte seine<br />

intellektuelle Dur<strong>ch</strong>dringung bislang eher eine untergeordnete Rolle.<br />

Dass es keine wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> ausgebildete Theologens<strong>ch</strong>aft gibt, ist in diesem<br />

Kontext nur selbstverständli<strong>ch</strong>. Von daher ist die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e au<strong>ch</strong> keine<br />

Kir<strong>ch</strong>e <strong>der</strong> dogmatis<strong>ch</strong>en Entfaltungen.” (Kiefer a.a.O.)<br />

Es bleibt allerdings die Frage, wel<strong>ch</strong>er Praxisbezug hier angespro<strong>ch</strong>en wird. Predigten zu<br />

biblis<strong>ch</strong> fundiertem <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>em Lebenswandel finden si<strong>ch</strong> so gut wie nie, au<strong>ch</strong> auf die<br />

Glei<strong>ch</strong>nisse Jesu wird exegetis<strong>ch</strong> kaum eingegangen, und wenn, dann fast auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> im Sinn<br />

<strong>der</strong> treuen Gefolgs<strong>ch</strong>aft gegenüber <strong>der</strong> Amtskir<strong>ch</strong>e und ihren Aposteln. In diesem Sinn spielt<br />

tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> die ´intellektuelle Dur<strong>ch</strong>dringung eher eine untergeordnete Rolle`. Aber anstatt das<br />

fadens<strong>ch</strong>einige theologis<strong>ch</strong>e Konzept zu erkennen und Wege heraus zu su<strong>ch</strong>en wird wie<strong>der</strong>um<br />

evident die Ri<strong>ch</strong>tigkeit <strong>der</strong> eigenen Position beharrli<strong>ch</strong> unterstri<strong>ch</strong>en:<br />

“In vielen Dingen verzi<strong>ch</strong>tet man auf eindeutige lehrmäßige Klärung, weil man ihren<br />

unmittelbaren Bezug zur Glaubenspraxis und zum Glaubensziel, nämli<strong>ch</strong> <strong>der</strong> nahen<br />

Wie<strong>der</strong>kunft Christi, ni<strong>ch</strong>t erkennt.” (Kiefer a.a.O.)<br />

Je<strong>der</strong> Amtsträger o<strong>der</strong> Lehrer innerhalb dieser Kir<strong>ch</strong>e ist also einerseits sozialisationsbedingt ihr<br />

Opfer, aber an<strong>der</strong>erseits au<strong>ch</strong> Täter, ob aus Ma<strong>ch</strong>tdespotismus, <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>er Nä<strong>ch</strong>stenliebe o<strong>der</strong><br />

kir<strong>ch</strong>endienstli<strong>ch</strong>er Pfli<strong>ch</strong>ttreue heraus und dient damit willentli<strong>ch</strong> o<strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t dem Erhalt des<br />

institutionellen Ma<strong>ch</strong>tapparates des Systems mit seinen tiefgreifenden Folgen. Viele <strong>der</strong><br />

Amtsträger, selbst unerkannt ausgenutzt und missbrau<strong>ch</strong>t, werden si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t über die dabei au<strong>ch</strong><br />

von ihnen angewandten Methoden im Klaren sein, son<strong>der</strong>n im (tiefen) Glauben an die<br />

Ri<strong>ch</strong>tigkeit dieses von ´Gott so gewollten Weges` Zeit, Geld und damit einen großen Teil ihres<br />

Familienlebens opfern, um dem ´Herrn und seinem Werk` mit ganzer Kraft zu dienen.<br />

Wenn s<strong>ch</strong>on bei mündigen Mens<strong>ch</strong>en diese manipulierenden Te<strong>ch</strong>niken mit Erfolg zur<br />

Erziehung eines systemkonform denkenden und handelnden Mens<strong>ch</strong>en erfolgrei<strong>ch</strong> sind (und<br />

no<strong>ch</strong>mals, <strong>der</strong> Einzelne muss si<strong>ch</strong> darüber keinesfalls bewusst sein, im Gegenteil ist sein<br />

´Unbewusstsein` über die Wirkme<strong>ch</strong>anismen eher konstitutiv notwendig, um den Gedanken <strong>der</strong><br />

´reinen Lehre` als Basis zur eigenen Handlungsgrundlage erfolgrei<strong>ch</strong> beibehalten zu können!),<br />

wie viel mehr und umso gravieren<strong>der</strong> ist demzufolge <strong>der</strong> suggestiv erzieheris<strong>ch</strong>e Effekt bei <strong>der</strong><br />

Beeinflussung von Kin<strong>der</strong>n innerhalb ihrer no<strong>ch</strong> stattfindenden Entwicklung und Selbstbildung.<br />

Die dabei sehr feinen aber psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong> äußerst wirksamen Methoden <strong>der</strong> Fremdsteuerung von<br />

Eltern und Kin<strong>der</strong>n samt ihrer Auswirkungen auf das spätere Leben sind aber ein Feld für si<strong>ch</strong><br />

und können hier immer wie<strong>der</strong> nur gestreift werden. Angemerkt sei, dass prinzipiell die gesamte<br />

kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Kin<strong>der</strong>literatur und die differenzierte pädagogis<strong>ch</strong>e Kin<strong>der</strong>arbeit darauf ausgeri<strong>ch</strong>tet<br />

sind, die Kin<strong>der</strong> von klein auf vollständig in das System NAK einzupassen. Bei Kin<strong>der</strong>n wie<br />

au<strong>ch</strong> bei Erwa<strong>ch</strong>senen werden die bes<strong>ch</strong>riebenen und das Bewusstsein manipulierenden<br />

Methoden benutzt, um zunä<strong>ch</strong>st über sehr wirksame emotionale Zugangskanäle eine Än<strong>der</strong>ung<br />

im Verhalten des Mens<strong>ch</strong>en herbeizuführen. Daraus folgt eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> persönli<strong>ch</strong>en<br />

Einstellungen, des Denkens und damit insgesamt <strong>der</strong> kognitiven und psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Abläufe.<br />

41


Eine unmerkli<strong>ch</strong>e und unheilvolle Reaktionskette über ans<strong>ch</strong>einend positive Seiten <strong>der</strong> NAK hat<br />

begonnen, denn unauffällige, aber wirkungsvolle und bewusst eingesetzte Mittel zur emotionalen<br />

Beeinflussung finden si<strong>ch</strong> in ihrem kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Milieu vielfältig. Zum einen werden regelmäßig<br />

und zielgeri<strong>ch</strong>tet Veranstaltungen in Großgruppen mit 5000 bis 10000 direkt Anwesenden<br />

dur<strong>ch</strong>geführt, bei Stammapostelgottesdiensten eins<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Fernsehübertragungen in die<br />

Gemeinden können au<strong>ch</strong> 80000 und mehr (zu Pfingsten weltweite Übertragung) live dem direkt<br />

vom Stammapostel verkündeten ´Wort Gottes` folgen und damit die ´große Gemeins<strong>ch</strong>aft und<br />

Einheit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> Gottes erleben, zu <strong>der</strong> je<strong>der</strong> Einzelne aus Gnaden erwählt und berufen ist`.<br />

Regional sind zudem jährli<strong>ch</strong>e Kin<strong>der</strong>­ und Jugendtage sowie Senioren­ o<strong>der</strong> Jugendausflüge<br />

mittlerweile in fast jedem Apostelbezirk Standart.<br />

Über die psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>en und soziologis<strong>ch</strong>en Auswirkungen von sol<strong>ch</strong>en Großgruppen (viele<br />

Gemeinden mit einer Besu<strong>ch</strong>erquote von sonntägli<strong>ch</strong> 200 Personen können hier au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on<br />

dazugezählt werden) auf die Psy<strong>ch</strong>e <strong>der</strong> Teilnehmer und die dadur<strong>ch</strong> entstehenden<br />

Beeinflussungsmögli<strong>ch</strong>keiten brau<strong>ch</strong>t hier ni<strong>ch</strong>t vertiefend gespro<strong>ch</strong>en werden, weil bei diesen<br />

Veranstaltungen heute meist nur das Wir­Gefühl angespro<strong>ch</strong>en und verstärkt wird, ni<strong>ch</strong>t aber die<br />

enthemmenden Wirkungen und damit das mögli<strong>ch</strong>e Gewaltpotential gegen si<strong>ch</strong> o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

missbrau<strong>ch</strong>t werden. Gruppenzwang, Gemeins<strong>ch</strong>aftsgefühl und die Suggestion <strong>der</strong> ´großen<br />

Familie <strong>der</strong> Gotteskin<strong>der</strong>` sind aber alleine s<strong>ch</strong>on in ihren Auswirkungen beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>.<br />

In <strong>der</strong> ´Predigt` selbst werden als weitere spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Mittel <strong>der</strong> Manipulation ständig<br />

vereinnahmende stereotype ´Wir`­ Formulierungen gebrau<strong>ch</strong>t, die zudem suggestiv an eine<br />

Vielzahl von Gefühls­ und Haltungsvorgaben gekoppelt werden:<br />

• Wir als Gotteskin<strong>der</strong> wollen ...<br />

• Wir wollen do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ...<br />

• Wir dürfen uns freuen, dass wir ... denn ...<br />

• Wir lieben do<strong>ch</strong> unsere(n) ... und wollen deswegen (ni<strong>ch</strong>t) ...<br />

• Wenn wir..., dann stärkt es uns ...,<br />

• Wir mö<strong>ch</strong>ten do<strong>ch</strong> alle ... und müssen deswegen ...<br />

• Wer aber heute ni<strong>ch</strong>t ... kann au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t... usf.<br />

Als konkretes Beispiel eine Originalmits<strong>ch</strong>rift von Stammapostel Leber in Böblingen am<br />

26.2.2006:<br />

„Es würde bestimmt ni<strong>ch</strong>t so man<strong>ch</strong>es böse Wort gespro<strong>ch</strong>en, es würde bestimmt<br />

weniger Streit und Ärger geben, wenn wir uns immer dessen bewusst sind: Der Herr<br />

steht daneben und sieht alles! (...)<br />

Wir müssen uns reinigen von Unfrieden!<br />

Lassen wir do<strong>ch</strong> dem Unfrieden keine Chance. (...)<br />

Reinigen wir uns davon und denken wir erst na<strong>ch</strong>, ehe wir den Mund auftun und zurück<br />

brüllen!<br />

Wir müssen uns reinigen von Unversöhnli<strong>ch</strong>keit ! (...)<br />

Wir müssen uns reinigen von <strong>der</strong> Glei<strong>ch</strong>gültigkeit !<br />

Niemand sollte uns Glei<strong>ch</strong>gültig sein o<strong>der</strong> egal sein!<br />

Wir müssen uns reinigen von irdis<strong>ch</strong>em Denken !<br />

Denken wir do<strong>ch</strong> zukünftig und ewigkeitsbewusster, dann haben wir au<strong>ch</strong> viel Segen und<br />

können für an<strong>der</strong>e ein Segen sein.<br />

Zum an<strong>der</strong>en müssen wir uns reinigen von unseren harten Herzen !“<br />

Na<strong>ch</strong> wie vor zeigen si<strong>ch</strong> die glei<strong>ch</strong>en konstitutiven Grundmuster. Seelsorgeris<strong>ch</strong>e Qualitäten<br />

haben sol<strong>ch</strong>e ´Predigten` ni<strong>ch</strong>t, weil zwar Probleme angespro<strong>ch</strong>en werden, aber keinerlei<br />

lebenstaugli<strong>ch</strong>e Lösungen angeboten werden.<br />

42


V.4 Eigenes Leben o<strong>der</strong> ´Ewiges Leben<br />

Trotzdem greifen sol<strong>ch</strong>e Gefühlsvorgaben und S<strong>ch</strong>einkausalitäten emotional tief in die<br />

persönli<strong>ch</strong>e Glaubens­ und Gedankenwelt ein und haben na<strong>ch</strong> eigenem NAK­Verständnis ´in <strong>der</strong><br />

Seele`(sic!) und in <strong>der</strong> Vergangenheit oft expressis verbis gewüns<strong>ch</strong>t kurz­ und beson<strong>der</strong>s<br />

langfristig deutli<strong>ch</strong>e Auswirkungen als ´Zei<strong>ch</strong>en des göttli<strong>ch</strong>en Wirkens`, gilt es do<strong>ch</strong>, dem Wort<br />

zu folgen:<br />

„Lerne im Leben unterlassen, was du im Jenseits ni<strong>ch</strong>t fortsetzen kannst ...“<br />

Dieser neuapostolis<strong>ch</strong>e Kernsatz von Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off (aus UF 1 vom 18.2.1934) geisterte<br />

dur<strong>ch</strong> unzählige NAK­Predigten und wird au<strong>ch</strong> heute no<strong>ch</strong> als Glaubensgrundsatz unreflektiert<br />

zitiert, ohne in seiner lebensverneinenden Aussage tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> verstanden zu werden, denn<br />

„...wenn wir den letzten S<strong>ch</strong>ritt zu tun versäumen, (dann) wird alle von uns vorher<br />

angewandte Mühe und Arbeit wertlos. Anstatt zur Ho<strong>ch</strong>zeit des Lammes eingeladen,<br />

müßten wir draußen stehen.“<br />

So s<strong>ch</strong>ließt si<strong>ch</strong> in lückenloser (Na<strong>ch</strong>­) Folge <strong>der</strong> indoktrinierten ´Wenn ­ Dann` ­Bedingungen<br />

zur Erlangung des ewigen Heils mit den aktuellen Predigten vom Stammapostel und seiner<br />

Apostel <strong>der</strong> traditionsgeprägte Predigtkreis stets glei<strong>ch</strong>er neuapostolis<strong>ch</strong>er o<strong>der</strong> na<strong>ch</strong> kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er<br />

Ansi<strong>ch</strong>t eben ´göttli<strong>ch</strong>er Wahrheiten`.<br />

Begleitend und kalkuliert gefühlsbetont (s.a. die offiziellen Kir<strong>ch</strong>envideos) kommen neben dem<br />

insgesamt sehr verfeierli<strong>ch</strong>ten Gepräge eines Gottesdienstes leise Orgelmusik und Chorlie<strong>der</strong><br />

dazu, die vor und während je<strong>der</strong> Veranstaltung emotional einstimmend und vertiefend wirken;<br />

die Lie<strong>der</strong>sammlungen (Spra<strong>ch</strong>gebrau<strong>ch</strong>: ´Unser Liedgut`), seit Generationen vielfa<strong>ch</strong> die<br />

glei<strong>ch</strong>en Stücke, sind selbstverständli<strong>ch</strong> vereinheitli<strong>ch</strong>t und unterliegen <strong>der</strong> Aufsi<strong>ch</strong>t <strong>der</strong><br />

Kir<strong>ch</strong>enleitung. Je<strong>der</strong> kann sie mitsummen, damit au<strong>ch</strong> mit <strong>der</strong> Musik das ´Herz` und ni<strong>ch</strong>t etwa<br />

<strong>der</strong> ´Verstand` angespro<strong>ch</strong>en wird!<br />

Selbst die freundli<strong>ch</strong>e Begrüßung am Eingang und meist au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> mehrfa<strong>ch</strong> vor o<strong>der</strong> im<br />

Kir<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>iff dur<strong>ch</strong> die ´Brü<strong>der</strong>` trägt zur kaum bemerkten Beeinflussung bei, denn die<br />

aufgesetzte Freundli<strong>ch</strong>keit ist angeordnet und erlernt, und wie alles an<strong>der</strong>e au<strong>ch</strong> letztli<strong>ch</strong> auf den<br />

Nutzen <strong>der</strong> Institution ausgeri<strong>ch</strong>tet (siehe au<strong>ch</strong> den Erfahrungsberi<strong>ch</strong>t ´Thea` im Anhang!):<br />

„Wenn Fremde unsere Gottesdienste besu<strong>ch</strong>en, sollen sie von den an <strong>der</strong> Tür<br />

stehenden Brü<strong>der</strong>n, die dort ihren Dienst tun, freundli<strong>ch</strong> begrüßt und empfangen<br />

werden. Es wird den Fremden ein geeigneter Platz angewiesen und ein Gesangbu<strong>ch</strong><br />

gerei<strong>ch</strong>t. Na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>luß des Gottesdienstes erkundigt man si<strong>ch</strong> freundli<strong>ch</strong>, was sie zu<br />

uns geführt hat, und fragt allerdings in taktvoller Weise, na<strong>ch</strong> ihrem Namen, ihrer<br />

Wohnung und ob es erwüns<strong>ch</strong>t sei, sie einmal zu besu<strong>ch</strong>en. Oft ist es zwar geraten,<br />

dies erst na<strong>ch</strong> einem zweiten o<strong>der</strong> dritten Gottesdienstbesu<strong>ch</strong> zu tun. Nie aber soll<br />

man es unterlassen, sie immer wie<strong>der</strong> freundli<strong>ch</strong> zu begrüßen und beim Weggehen<br />

aufs neue einzuladen. Sol<strong>ch</strong>e Seelen sind dur<strong>ch</strong> öftere Besu<strong>ch</strong>e sorgfältig zu pflegen,<br />

sobald dies mögli<strong>ch</strong> ist. Der Vorsteher, <strong>der</strong> stets über sol<strong>ch</strong>e Seelen in Kenntnis<br />

gesetzt werden muß, wird hierzu bestimmte Amtsbrü<strong>der</strong> beauftragen und auf diese<br />

Weise die Besu<strong>ch</strong>e regeln. ...<br />

Es muß aber von vornherein im Auge behalten werden, daß die Familienbesu<strong>ch</strong>e<br />

keine Freunds<strong>ch</strong>aftsbesu<strong>ch</strong>e sind, son<strong>der</strong>n daß sie auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> dazu dienen,<br />

näher an die Seelen heranzukommen, ihr Vertrauen zu gewinnen und zu erhalten<br />

und dann seelsorgeris<strong>ch</strong> auf sie einzuwirken.“<br />

(Aus: Ri<strong>ch</strong>tlinien für Amtsträger <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e 1963, Seite 83)<br />

Au<strong>ch</strong> wenn diese Ri<strong>ch</strong>tlinien heute als überholt gelten, bleiben do<strong>ch</strong> die alteingewohnten<br />

Verhaltensweisen: man kümmert si<strong>ch</strong> betont freundli<strong>ch</strong> um die ´Gäste`, erkundigt si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> dem<br />

43


Befinden, au<strong>ch</strong> werden Fragen na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Lehre verständnisvoll aufgegriffen und oft mit dem<br />

Hinweis beantwortet, dass dieses alles ni<strong>ch</strong>t mit einem Mal verstanden werden kann. Man möge<br />

einfa<strong>ch</strong> die Gottesdienste besu<strong>ch</strong>en, die ´göttli<strong>ch</strong>e Erkenntnis` stelle si<strong>ch</strong> mit <strong>der</strong> Zeit s<strong>ch</strong>on ein.<br />

Ein aktueller Appell von Stap Leber im Ämtergottesdienst am 12.3. 2006 in Wiesbaden bestätigt<br />

diese Haltung deutli<strong>ch</strong>:<br />

„Heute ist es notwendig, um jede einzelne Seele zu kämpfen! [...] Und wenn es man<strong>ch</strong>mal<br />

aussi<strong>ch</strong>tslos ers<strong>ch</strong>einen mag, lasst uns kämpfen. [...]<br />

Wie sollen wir denn kämpfen? ´Den Juden bin i<strong>ch</strong> wie ein Jude geworden, damit i<strong>ch</strong> die<br />

Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin i<strong>ch</strong> wie einer unter dem Gesetz<br />

geworden ­ obwohl i<strong>ch</strong> selbst ni<strong>ch</strong>t unter dem Gesetz bin ­, damit i<strong>ch</strong> die, die unter dem<br />

Gesetz sind, gewinne`. [...] 1. Kor. 9, 20ff<br />

So wollen wir kämpfen, jedem begegnen auf seiner Ebene. Es nützt ni<strong>ch</strong>ts, so jemandem<br />

den Glauben überstülpen zu wollen, son<strong>der</strong>n man muss ihn zuerst einmal gewinnen,<br />

zuerst einmal herankommen an das Herz. [...] Das bedeutet, mit viel Verständnis<br />

versu<strong>ch</strong>en, Vertrauen aufzubauen, die Herzen zu gewinnen, weiterzuführen.“<br />

Gerade einsame o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s empfindsame Mens<strong>ch</strong>en sowie Senioren mö<strong>ch</strong>ten nun diese<br />

netten ´Brü<strong>der</strong>` ni<strong>ch</strong>t enttäus<strong>ch</strong>en und fangen sehr s<strong>ch</strong>nell an, si<strong>ch</strong> in ihren (Ant­)Worten<br />

(Spra<strong>ch</strong>gebrau<strong>ch</strong> ´Brü<strong>der</strong>`), Lebensgewohnheiten (Besu<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Gottesdienste, Jugendstunden etc)<br />

und ihrem Ers<strong>ch</strong>einungsbild (Kleidung, Haare, Bart) dem Gruppenverhalten anzupassen.<br />

Man fragt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr, warum man dort eigentli<strong>ch</strong> ursprüngli<strong>ch</strong> hingehen wollte, son<strong>der</strong>n<br />

findet Gründe, warum man weiterhin hingehen sollte: anheimelnde Atmosphäre, soziale<br />

Geborgenheit, Aktivitätspotential in Jugendgruppen und Chören etc.<br />

Die leise Manipulation unter dem Mantel <strong>der</strong> Nä<strong>ch</strong>stenliebe hat begonnen, und s<strong>ch</strong>on früh<br />

müsste ggf. ein „deprogramming“ dur<strong>ch</strong>geführt werden, um den weiteren Weg unbemerkter<br />

psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>er und verhaltensmäßiger Identifikation mit den Gruppenvorgaben auf dem Weg zu<br />

´Man muss wollen, was man soll!` (Predigtzitat Bezirksapostel Steinweg) aufzuhalten.<br />

Das Ziel ist dabei ni<strong>ch</strong>t die seelis<strong>ch</strong>e Ausgegli<strong>ch</strong>enheit und Erfülltheit des Einzelnen, son<strong>der</strong>n<br />

seine Assimilierung in das System mit einem ´freiwilligen` monatli<strong>ch</strong>en Beitrag von 10% seines<br />

Einkommens. Man re<strong>ch</strong>ne 10 Millionen Mitglie<strong>der</strong> einmal ho<strong>ch</strong> ! Laut offizieller NAK­<br />

Information in ´News 2001` kamen alleine als zusätzli<strong>ch</strong>es Son<strong>der</strong>opfer am Erntedanktag „1999<br />

beispielsweise in Deuts<strong>ch</strong>land rund 18 Millionen DM und in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz knapp über 2 Millionen<br />

Franken an Spenden zusammen“; insgesamt beliefen si<strong>ch</strong> die Einnahmen in Deuts<strong>ch</strong>land 1999<br />

laut UF 2001/Nr.15 auf 245.429.000 DM, weltweit auf 417.000.000 DM!.<br />

Ohne dieses ´Opfer` erlangt man in <strong>der</strong> NAK ni<strong>ch</strong>t den gewüns<strong>ch</strong>ten göttli<strong>ch</strong>en Segen, denn „das<br />

Opfern aus Liebe zu Gott und zu seinem Werk wird uns in vielfältiger Hinsi<strong>ch</strong>t göttli<strong>ch</strong>en Segen<br />

ers<strong>ch</strong>ließen.“ (Bez.Apostel Klaus Saur in: 1/2002; ´s Jugendbläddle).<br />

Das Opfern lernen die Kin<strong>der</strong> lehrgangsbestimmt bereits früh in <strong>der</strong> Vorsonntags<strong>ch</strong>ule:<br />

„Die Lehrkraft betra<strong>ch</strong>tet mit den Kin<strong>der</strong>n einen Opferkasten. Au<strong>ch</strong> Kin<strong>der</strong> dürfen<br />

dem lieben Gott ihre Dankbarkeit zeigen, indem sie Geld opfern. Er freut si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> an<br />

ganz kleinen Beträgen, weil er das Herz ansieht.“<br />

(Lehrerhandbu<strong>ch</strong> zur Vorsonntagss<strong>ch</strong>ule in <strong>der</strong> NAK; Seite 136)<br />

Wem dieses Beispiel eher positiv und rührend anmutet mag si<strong>ch</strong> verdeutli<strong>ch</strong>en, dass in je<strong>der</strong><br />

positiven Formulierung <strong>der</strong> NAK konnotativ als Drohung kausal ihr Umkehrs<strong>ch</strong>luss steht. Hinter<br />

den 18 Millionen DM Son<strong>der</strong>opfer steckt die Angst vor dem Verlust des Segens Gottes, <strong>der</strong> nur<br />

vollständig ´erworben` werden kann, wenn au<strong>ch</strong> dieses Zusatzopfer no<strong>ch</strong> gebra<strong>ch</strong>t wird. Au<strong>ch</strong><br />

das ´lernen` nebenbei s<strong>ch</strong>on die Kleinsten, so dass aus den ´kleinen Beträgen` im späteren<br />

Erwa<strong>ch</strong>senenalter große Summen zur erkauften Rettung des eigenen Seelenheils werden.<br />

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Einmal im System gefangen hört aber die vermeintli<strong>ch</strong>e Seelsorge meist s<strong>ch</strong>nell auf und jedes<br />

kleine o<strong>der</strong> große ´Kind Gottes` bleibt in den wirkli<strong>ch</strong>en Nöten des Lebens alleingelassen.<br />

Bezirksapostel S<strong>ch</strong>rö<strong>der</strong> s<strong>ch</strong>rieb im Advent 1996 unter <strong>der</strong> sympathis<strong>ch</strong>en Übers<strong>ch</strong>rift (Auszug):<br />

„Eine geistli<strong>ch</strong>e Zuwendung für alle, die <strong>der</strong> Stärkung, Aufri<strong>ch</strong>tung und des Trostes bedürftig<br />

sind“: „Nur <strong>der</strong> Verlassene entbehrt des Trostes; wer no<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> Gemeins<strong>ch</strong>aft ist und eine<br />

Hand <strong>der</strong> Hilfe kennt, kann si<strong>ch</strong> immer wie<strong>der</strong> aufri<strong>ch</strong>ten.<br />

Nun hört man oft bei Leidbetroffenen: Ein an<strong>der</strong>er kann si<strong>ch</strong> ja gar ni<strong>ch</strong>t in meine<br />

Lage hineinversetzen o<strong>der</strong> mitfühlen, dazu müßte man selber die Situation o<strong>der</strong><br />

Krankheit erleben. Diese Behauptung ist zwar ri<strong>ch</strong>tig, hat aber au<strong>ch</strong> einen etwas<br />

bitteren Beiges<strong>ch</strong>mack und ist ni<strong>ch</strong>t immer gere<strong>ch</strong>t. Was wäre, wenn alle, denen wir<br />

das sagen, ebenfalls auf dem Krankenlager lägen o<strong>der</strong> si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr in die Kir<strong>ch</strong>e<br />

bewegen könnten? Dann würden sie uns ni<strong>ch</strong>t mit einem Besu<strong>ch</strong> erfreuen und si<strong>ch</strong> um<br />

uns sorgen. Um es drastis<strong>ch</strong> auszudrücken: Der Priester kann do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t sterben,<br />

um das Sterben in allen Tiefen na<strong>ch</strong>empfinden zu können.<br />

Aber i<strong>ch</strong> glaube, so denken ja die wenigsten unter Eu<strong>ch</strong>, denn Ihr seid Eu<strong>ch</strong> <strong>der</strong><br />

Einmaligkeit unserer Gemeins<strong>ch</strong>aft und <strong>der</strong> Fürsorge im Werke Gottes wohl<br />

bewußt. Oft muß uns <strong>der</strong> liebe Gott erst ein wenig abseits führen, damit uns <strong>der</strong><br />

volle Wert <strong>der</strong> Gottesdienste und des ges<strong>ch</strong>wisterli<strong>ch</strong>en Zusammenhaltes bewußt<br />

wird. [...] ­ unsere Sehnsu<strong>ch</strong>t ist <strong>der</strong> Herr!“<br />

Dieser seelsorgeris<strong>ch</strong>e Tiefsts<strong>ch</strong>lag soll hier unkommentiert für si<strong>ch</strong> spre<strong>ch</strong>en, die offizielle<br />

werbewirksame Darstellung <strong>der</strong> NAK hingegen verspri<strong>ch</strong>t vollmundig:<br />

“Deuts<strong>ch</strong>landweit betra<strong>ch</strong>tet steht etwa 16 Mitglie<strong>der</strong>n ein Amtsträger zur Verfügung.<br />

...Dabei gilt <strong>der</strong> Grundsatz: Alles zur Ehre Gottes und zum Wohle des Nä<strong>ch</strong>sten! ...<br />

Zuglei<strong>ch</strong> wird deutli<strong>ch</strong>, dass die individuelle Seelsorge jedes einzelnen<br />

neuapostolis<strong>ch</strong>en Christen gewährleistet ist: Ihr Seelsorger ist anspre<strong>ch</strong>bar,<br />

errei<strong>ch</strong>bar und engagiert.” (Stand: 31.12.2002, http://www.nak.de/zahlen.html )<br />

Eine tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> för<strong>der</strong>li<strong>ch</strong>e Seelsorge gibt es trotz <strong>der</strong> als wesentli<strong>ch</strong> akzentuierten<br />

´Gemeins<strong>ch</strong>aft <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> Gottes` eher selten, denn zu wirkli<strong>ch</strong> hilfrei<strong>ch</strong>er Seelsorge sind die<br />

Amtsträger <strong>der</strong> NAK weitestgehend au<strong>ch</strong> bei besten Absi<strong>ch</strong>ten ni<strong>ch</strong>t in <strong>der</strong> Lage, weil sie dafür<br />

ni<strong>ch</strong>t ges<strong>ch</strong>ult sind. Ihr Zuspru<strong>ch</strong> besteht aus gutgemeinten standardisierten Spra<strong>ch</strong>floskeln<br />

religiöser Gewohnheit, wie ´seine Sorgen einfa<strong>ch</strong> und mit tiefem Glauben vertrauensvoll in die<br />

S<strong>ch</strong>ale des Gebetes zu legen`, o<strong>der</strong> no<strong>ch</strong>mals Ap. S<strong>ch</strong>rö<strong>der</strong> „unsere Hand in die Hand des Vaters<br />

geben und festhalten. Das gibt Geborgenheit.“<br />

Ni<strong>ch</strong>t wirkli<strong>ch</strong>er Trost für das Leben wird gegeben, son<strong>der</strong>n Vertröstung auf das ´jenseitige<br />

Leben` mit <strong>der</strong> vagen Hoffnung auf eine von Gott kommende Hilfe, die jedo<strong>ch</strong> tatenlos<br />

abzuwarten bleibt (um ´dem lieben Gott ni<strong>ch</strong>t ins Handwerk zu pfus<strong>ch</strong>en`), beson<strong>der</strong>s wenn es<br />

si<strong>ch</strong> um gegen kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Auffassungen zu treffende Ents<strong>ch</strong>eidungen handelt (z.B. elementare<br />

Unzufriedenheiten mit Amtsträgern, Missstände in <strong>der</strong> Gemeinde o<strong>der</strong> Ehe).<br />

Ein sehr häufig in diesem Zusammenhang geäußerter Gedanke o<strong>der</strong> Satz <strong>der</strong> betroffenen<br />

Mens<strong>ch</strong>en lautet dann: ´I<strong>ch</strong> wollte, wir wären s<strong>ch</strong>on beim Herrn`!<br />

Klartext: Wäre mein Leben do<strong>ch</strong> am besten s<strong>ch</strong>on zu Ende, weil eben keinerlei Ausblick und<br />

Hoffnung auf ein erfülltes ´diesseitiges` Leben mehr vorhanden sind, bzw. sogar jegli<strong>ch</strong>es eigene<br />

Wüns<strong>ch</strong>en in dieser Ri<strong>ch</strong>tung dur<strong>ch</strong> die spezielle ´religiöse` Sozialisation und kir<strong>ch</strong>enorientierte<br />

Erziehung innerhalb <strong>der</strong> Gruppe aberzogen wurde. Es sei hier no<strong>ch</strong> einmal an den Satz von<br />

Stammapostel Fehr zu Pfingsten 2002 erinnert, dass es soweit kommen könnte, „dass es uns in<br />

dieser Welt ganz gut gefällt!“<br />

Ni<strong>ch</strong>t die Freude am Leben wird gepredigt, son<strong>der</strong>n die Sorge, für Jesu Wie<strong>der</strong>kunft bereit zu<br />

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sein, eins<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> <strong>der</strong> zur ´Würdigkeit` notwendigen Jenseitssehnsu<strong>ch</strong>t. Und da seit 170 Jahren<br />

sonntägli<strong>ch</strong> von ´Seinem Kommen` die Rede ist, s<strong>ch</strong>eint dieses Ziel immer greifbarer zu werden,<br />

denn ´je<strong>der</strong> vergehende Tag bringt uns dem Tag des Herrn ja einen S<strong>ch</strong>ritt näher`! Somit „fühlt<br />

si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> neuapostolis<strong>ch</strong>e Christ in einer endzeitli<strong>ch</strong>en Situation, die ihn dazu aufruft [...], eine<br />

wahrhaft es<strong>ch</strong>atologis<strong>ch</strong>e Existenz zu führen.“(Kiefer a.a.O.) Dieses Abwarten auf den Tod<br />

(vers<strong>ch</strong>leiern<strong>der</strong> Spra<strong>ch</strong>gebrau<strong>ch</strong>: ´Ewige Herrli<strong>ch</strong>keit`) als Glaubensprinzip hat mitunter s<strong>ch</strong>on<br />

als kleines Kind in den frühesten Tagen <strong>der</strong> Kindheit begonnen und begleitet den Mens<strong>ch</strong>en<br />

dur<strong>ch</strong> sein gesamtes Leben mit allen dadur<strong>ch</strong> zwangsläufig entstehenden Ängsten und<br />

psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Deformationen. Man darf dabei den Unters<strong>ch</strong>ied ni<strong>ch</strong>t außer A<strong>ch</strong>t lassen, ob si<strong>ch</strong><br />

ein Erwa<strong>ch</strong>sener ´freiwillig` einer Sekte ans<strong>ch</strong>ließt, o<strong>der</strong> ob er unfreiwillig als Kind das<br />

zweifelhafte ´Glück hat, in die Gemeins<strong>ch</strong>aft <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> Gottes hineingeboren zu werden`. Der<br />

erwa<strong>ch</strong>sene Mens<strong>ch</strong> ents<strong>ch</strong>eidet si<strong>ch</strong> selbständig und aus Überzeugung, weil ihm bestimmte<br />

Werte und Normen innerhalb <strong>der</strong> Gruppe zusagen und zu Teilen seinem bestehenden Verhaltens­<br />

und Kodifizierungsmuster entspre<strong>ch</strong>en. Das Kind hingegen und <strong>der</strong> spätere Jugendli<strong>ch</strong>e geraten<br />

unweigerli<strong>ch</strong> in starke innerli<strong>ch</strong>e Konflikte, weil zum einen die eigenen gegenwärtigen Wüns<strong>ch</strong>e<br />

und si<strong>ch</strong> entwickelnden Lebensvorstellungen sowie zum an<strong>der</strong>en <strong>der</strong> gesamtgesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

Erziehungs­ und Bildungsrahmen den kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> vorgegebenen zentralen Punkten wi<strong>der</strong>spre<strong>ch</strong>en.<br />

Zumindest die heutigen Großeltern sind z.B. von Lehren wie dieser geprägt worden:<br />

„ (...) Man<strong>ch</strong>e Mens<strong>ch</strong>en meinen, ihr Seelendurst würde gestillt, wenn sie aus <strong>der</strong><br />

Quelle <strong>der</strong> Wissens<strong>ch</strong>aften, <strong>der</strong> sogenannten s<strong>ch</strong>önen Künste und aus dem Born <strong>der</strong><br />

Lüste trinken. Aber no<strong>ch</strong> keiner ist bei diesem Trank jemals innerli<strong>ch</strong> zufrieden<br />

geworden, denn die Seele verlangt na<strong>ch</strong> einem Trank, <strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t von dieser Erde ist.<br />

(...) Wer in <strong>der</strong> sogenannten „Kunst“ seine seelis<strong>ch</strong>e Befriedigung su<strong>ch</strong>t, <strong>der</strong> wird<br />

enttäus<strong>ch</strong>t, wenn er einmal die näher kennen lernt, die si<strong>ch</strong> ihr vers<strong>ch</strong>rieben haben.<br />

Die meisten geben kein Beispiel dafür, dass das Edle und S<strong>ch</strong>öne Inhalt ihrer eigenen<br />

Lebensführung geworden ist.<br />

Der Born <strong>der</strong> Lüste wird in seiner ver<strong>der</strong>bli<strong>ch</strong>en Wirkung für die Ewigkeit lei<strong>der</strong> erst<br />

zu spät erkannt. Es darf ni<strong>ch</strong>t unters<strong>ch</strong>ätzt werden, wel<strong>ch</strong>e Verheerung in <strong>der</strong> Seele<br />

die Lust dieser Welt verursa<strong>ch</strong>t. Lei<strong>der</strong> gibt es selbst apostolis<strong>ch</strong>e Mütter, die eine so<br />

geringe Erkenntnis haben, dass sie ihren Kin<strong>der</strong>n die Folgen eines sol<strong>ch</strong>en<br />

Verlangens ni<strong>ch</strong>t ri<strong>ch</strong>tig klar ma<strong>ch</strong>en können, Wer nämli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t völlig <strong>der</strong> Welt<br />

und ihrer Lust abgestorben ist, <strong>der</strong> trägt immer in si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> einen Funken dieses<br />

Ver<strong>der</strong>bens, und dieser Funke kommt lei<strong>ch</strong>t aus dem Glimmen zum Brennen.<br />

Man<strong>ch</strong>e Eltern, die ihre Kin<strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t ernstli<strong>ch</strong> gewarnt und aufmerksam gema<strong>ch</strong>t<br />

haben auf diese Gefahren, laden eine s<strong>ch</strong>were Verantwortung auf si<strong>ch</strong>..”<br />

(1955 Amtsblatt 16 vom 15. August „Vers<strong>ch</strong>iedene Quellen“)<br />

Der kleine o<strong>der</strong> junge Mens<strong>ch</strong> muss(te) si<strong>ch</strong> ständig ents<strong>ch</strong>eiden, ob er dem kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> gefor<strong>der</strong>ten<br />

Entfremdungsprozess <strong>der</strong> ´Welt` gegenüber folgt und die eigenen Bedürfnisse als s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t<br />

betra<strong>ch</strong>tet und folgeri<strong>ch</strong>tig verdrängt, o<strong>der</strong> ob er sein ewiges Leben aufs Spiel setzen will und<br />

si<strong>ch</strong> mit s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tem Gewissen <strong>der</strong> ´Sünde`, dem Ungehorsam und allen unauswei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en dies­<br />

und jenseitigen Folgen hingibt. Der neuapostolis<strong>ch</strong>e Christ ­ wenn er si<strong>ch</strong> dieser Kir<strong>ch</strong>e<br />

entfremden lässt ­ verliert eben ni<strong>ch</strong>t ´nur` seinen Glauben und damit alles, was ihm in seiner<br />

bisherigen Sozialisation wesentli<strong>ch</strong> war; er konvertiert au<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>erweise ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> zu<br />

einer an<strong>der</strong>en (<strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en) Konfession. Der neuapostolis<strong>ch</strong>e Christ gibt vielmehr vollständig<br />

sein bisheriges Bezugssystem und seine spezifis<strong>ch</strong>en Hoffnungen vom ´Ewigen Leben` auf,<br />

eins<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> <strong>der</strong> definitiven Erwartung, in <strong>der</strong> Ewigkeit seine geliebten Mens<strong>ch</strong>en<br />

wie<strong>der</strong>zusehen und für immer mit ihnen vereint zu sein. Und <strong>der</strong> s<strong>ch</strong>limmste Gedanke: er trennt<br />

si<strong>ch</strong> – in Ewigkeit ­ von Gott (<strong>der</strong> ihm ja nur, hier wie dort, über die Apostel begegnen kann!)!<br />

Au<strong>ch</strong> hier steckt <strong>der</strong> ´Teufel` wie<strong>der</strong>um versteckt im inhärent kausalen Umkehrs<strong>ch</strong>luss einer von<br />

außen mögli<strong>ch</strong>erweise erstrebenswert ers<strong>ch</strong>einenden ´lebendigen` Glaubensüberzeugung.<br />

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V.5 Psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Deformationen<br />

Methoden dieser Art sind als eine beson<strong>der</strong>e Art des sozialen Lernens anzusehen. Das<br />

Aufwa<strong>ch</strong>sen in so beeinflussten Gruppen ist demzufolge eine von Kindheit an begrenzte<br />

Mögli<strong>ch</strong>keit zur Sozialisation, immer orientiert am und beengt vom Muster des in <strong>der</strong> Gruppe<br />

bestehenden Gefle<strong>ch</strong>tes aus Glauben, Wert­ und Moralvorstellungen, Verehrungen einer Idee<br />

o<strong>der</strong> Person(en) mit dem Ziel, systematis<strong>ch</strong> den Zustand einer dauerhaft psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en<br />

Abhängigkeit zu erzeugen. Und damit neigt die Gruppe dazu, glei<strong>ch</strong>, ob man sie als Kir<strong>ch</strong>e,<br />

Sekte o<strong>der</strong> Kult mit jeweils fundamentalistis<strong>ch</strong>er Ausprägung bezei<strong>ch</strong>net, ihren Mitglie<strong>der</strong>n<br />

insgesamt sowie im einzelnen <strong>der</strong>en Familien und speziell Kin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Jugendli<strong>ch</strong>en au<strong>ch</strong> im<br />

Verhältnis zu ihrem sozialen Umfeld unabsehbar psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>aden zuzufügen.<br />

Ein Zitat aus ´Unsere Familie` vom 5.1.1994 zeigt die gefor<strong>der</strong>te absolute Systemkonformität<br />

eins<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> angstbesetzter Folgen bei Ungehorsam sowie die vorhandene o<strong>der</strong> gewüns<strong>ch</strong>te<br />

seelis<strong>ch</strong>e Abhängigkeit relativ zeitnah ers<strong>ch</strong>reckend deutli<strong>ch</strong>:<br />

"Liebe Jugend,<br />

Ihr seid in dem Abs<strong>ch</strong>nitt des Lebens, wo si<strong>ch</strong> die Frage <strong>der</strong> Berufswahl stellt [...]<br />

Wir Gotteskin<strong>der</strong> setzten dabei au<strong>ch</strong> unseren Glauben ein. Wir haben die göttli<strong>ch</strong>en<br />

Ratgeber und zudem au<strong>ch</strong> ein Empfinden, das uns sagt, wo Gefahren liegen könnten.<br />

Wir wissen beispielsweise, dass es Berufe gibt, die es s<strong>ch</strong>werma<strong>ch</strong>en, das Werk<br />

Gottes immer an erste Stelle zu setzten.<br />

Ist es Eu<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on einmal passiert, dass Ihr bei einer Ents<strong>ch</strong>eidung bewusst Eure<br />

Segensträger umgangen habt aus Fur<strong>ch</strong>t, sie könnten einen Rat erteilen, <strong>der</strong> si<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t mit Euren Überlegungen deckt?<br />

Dann werdet Ihr Eu<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t re<strong>ch</strong>t wohl gefühlt haben; es war, als hättet Ihr eine<br />

rote Verkehrsampel ni<strong>ch</strong>t bea<strong>ch</strong>tet. Man<strong>ch</strong>er hat si<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on um seine<br />

Zukunfts<strong>ch</strong>ance gebra<strong>ch</strong>t [... ]<br />

Die Gefahr, den Angeboten des Bösen zu erliegen, ist für ein Gotteskind beson<strong>der</strong>s<br />

groß, das si<strong>ch</strong> abson<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> Gemeins<strong>ch</strong>aft.<br />

S<strong>ch</strong>ließen wir uns in <strong>der</strong> Gemeinde <strong>der</strong> Jugend an, dem Chor, denen, die mithelfen<br />

beim Kir<strong>ch</strong>enreinigen o<strong>der</strong> was es au<strong>ch</strong> sein mag.<br />

Dann hat <strong>der</strong> Versu<strong>ch</strong>er weniger Chancen bei uns."<br />

Sol<strong>ch</strong>erweise „autoritär strukturierte Gruppierungen mit vereinnahmen<strong>der</strong>, totalitärer Tendenz<br />

operieren ges<strong>ch</strong>ickt und perfid mit den viels<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tigen Ängsten verunsi<strong>ch</strong>erter und i<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>er<br />

Mens<strong>ch</strong>en. Ihre neue gefährli<strong>ch</strong>e Qualität besteht in dem systematis<strong>ch</strong>en Einsatz von<br />

psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>en Te<strong>ch</strong>niken und Praktiken, die letztli<strong>ch</strong> alle darauf zielen, den Willen des<br />

Individuums zu s<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en o<strong>der</strong> zu bre<strong>ch</strong>en, Gewalt über sein Denken, Fühlen und Handeln zu<br />

erlangen.“ (Matthias Mettner ,1993 in ´Die Katholis<strong>ch</strong>e Mafia`; Seite 218)<br />

Die Deuts<strong>ch</strong>e Angestellten Krankenkasse (DAK) hat in ihrer Zeits<strong>ch</strong>rift "AHA" vom September<br />

1997 eine Checkliste erstellt, die Jugendli<strong>ch</strong>en erkennen helfen soll, "ob eine religiöse Bewegung<br />

o<strong>der</strong> eine Psy<strong>ch</strong>o­Gruppe die geistige, seelis<strong>ch</strong>e o<strong>der</strong> körperli<strong>ch</strong>e Gesundheit gefährdet." Sie<br />

benennt u.a. folgende <strong>Merkmale</strong> dafür:<br />

• „Die Gruppe hat ein Bild von <strong>der</strong> Welt, das verblüffend einfa<strong>ch</strong> ist.<br />

• Das Weltbild <strong>der</strong> Gruppe kann wirkli<strong>ch</strong> jedes Problem erklären.<br />

• Die Gruppe bietet alles an, was man vorher vergebli<strong>ch</strong> gesu<strong>ch</strong>t hat.<br />

• Die Gruppe vermittelt, dass die Welt auf eine Katastrophe zutreibt, und nur die Gruppe weiß,<br />

wie die Welt no<strong>ch</strong> zu retten ist.<br />

• Die Gruppe hat einen Meister, einen Guru, einen Führer, einen Vater, <strong>der</strong> allein im Besitz<br />

<strong>der</strong> ganzen und ri<strong>ch</strong>tigen Wahrheit ist. Er wird von <strong>der</strong> Gruppe oft wie ein Gott verehrt.<br />

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• Die Gruppe hält si<strong>ch</strong> selbst für beson<strong>der</strong>s wi<strong>ch</strong>tig, die übrige Mens<strong>ch</strong>heit für krank o<strong>der</strong><br />

verloren. Nur wer mitma<strong>ch</strong>t, kann gerettet werden.<br />

• Kritik o<strong>der</strong> Ablehnung dur<strong>ch</strong> Außenstehende wird als Beweis gewertet, daß die Gruppe re<strong>ch</strong>t<br />

hat.<br />

• Die Gruppe bezei<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> selbst als die "wahre" Familie o<strong>der</strong> Gemeins<strong>ch</strong>aft, alles an<strong>der</strong>e<br />

Familiäre wird abgelehnt.<br />

• Die Gruppe setzt si<strong>ch</strong> von <strong>der</strong> übrigen Welt ab. Kleidung, Ernährungsvors<strong>ch</strong>riften, eine<br />

eigene "Gruppenspra<strong>ch</strong>e", Rituale und Reglementierungen von zwis<strong>ch</strong>enmens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />

Beziehungen werden von <strong>der</strong> Gruppe vorgegeben.<br />

• Die Gruppe s<strong>ch</strong>reibt au<strong>ch</strong> das Sexualverhalten ihrer Mitglie<strong>der</strong> vor: Gruppensexualität,<br />

totale Enthaltsamkeit o<strong>der</strong> Zusammenführung von Partnern.<br />

• Die Gruppe verlangt strikte Befolgung <strong>der</strong> Regeln o<strong>der</strong> absolute Disziplin und stellt dies als<br />

einzigen Weg zur Rettung dar.<br />

• Wer zweifelt, wenn si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> verspro<strong>ch</strong>ene "Erfolg" ni<strong>ch</strong>t einstellt, wer ni<strong>ch</strong>t "geheilt" wird,<br />

ist selbst s<strong>ch</strong>uld. Dann setzt man si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t genug ein o<strong>der</strong> glaubt ni<strong>ch</strong>t genug.<br />

• Es gibt kaum eine Mögli<strong>ch</strong>keit, si<strong>ch</strong> zunä<strong>ch</strong>st ein Bild von <strong>der</strong> Gruppe zu ma<strong>ch</strong>en.<br />

Na<strong>ch</strong>denken, Reflektieren und Prüfen ist ni<strong>ch</strong>t erwüns<strong>ch</strong>t. Gewüns<strong>ch</strong>t ist das Erleben. "Das<br />

kann man ni<strong>ch</strong>t erklären. Komm do<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong> in unser Zentrum und ma<strong>ch</strong> erst einmal mit."<br />

Au<strong>ch</strong> in dieser Liste gefährden<strong>der</strong> <strong>Merkmale</strong> ist die Übereinstimmung mit Haltungen und<br />

Lehrinhalten <strong>der</strong> NAK m.E. annähernd vollständig. Wenn au<strong>ch</strong> aktuell hier und da<br />

Aufwei<strong>ch</strong>ungen entstehen und einzelne Amtsträger einen neuen Kurs anzudeuten s<strong>ch</strong>einen,<br />

än<strong>der</strong>t dies bestenfalls regional und nur kosmetis<strong>ch</strong> die immer no<strong>ch</strong> gängige Manipulationspraxis<br />

und offiziell geltende Lehre (siehe dazu ausführli<strong>ch</strong> Kapitel VI).<br />

Die Tatsa<strong>ch</strong>e an si<strong>ch</strong>, dass eine unbewusste psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>e Beeinflussung stattfindet, beinhaltet<br />

zwar an si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> keine Wertung, da sol<strong>ch</strong>e Prozesse existenziell und universell sind und jedem<br />

Mens<strong>ch</strong>en tagtägli<strong>ch</strong> begegnen, denn jede Beziehung besteht aus Liebe, Hass, Abhängigkeit,<br />

Angst o<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>uld. Wenn jedo<strong>ch</strong> wie bes<strong>ch</strong>rieben die Integrität einer Person verletzt wird gibt es<br />

keine Bere<strong>ch</strong>tigung, glei<strong>ch</strong> wel<strong>ch</strong>e no<strong>ch</strong> so ´edlen` Motive verfolgt werden, dass die gute<br />

Absi<strong>ch</strong>t die Mittel heiligt.<br />

Das ni<strong>ch</strong>t zu dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>auende irrationale und unbewusste Netz, das den Mens<strong>ch</strong>en <strong>der</strong>gestalt in<br />

eine bestehende Gruppe bzw. Sekte einbindet, dass er keine freie Wahl mehr über seine<br />

Ents<strong>ch</strong>eidung im Sinne des ´Für o<strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>` und den daraus tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> entstehenden<br />

Konsequenzen hat, ist ethis<strong>ch</strong> und moralis<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t zu re<strong>ch</strong>tfertigen und missbrau<strong>ch</strong>t sein<br />

gewonnenes Vertrauen ents<strong>ch</strong>ieden.<br />

Das vornehmli<strong>ch</strong>e Interesse <strong>der</strong> <strong>Sekten</strong>leiter ist trotz vorgebli<strong>ch</strong>em Ans<strong>ch</strong>ein eben ni<strong>ch</strong>t wirkli<strong>ch</strong><br />

auf das Wohl des einzelnen Mens<strong>ch</strong>en ausgeri<strong>ch</strong>tet, son<strong>der</strong>n orientiert si<strong>ch</strong> über eine<br />

´Dauerinfantilisierung des religiösen Bewusstseins` (Drewermann Glauben in Freiheit; Walter 93 S.138) <strong>der</strong><br />

Kir<strong>ch</strong>enmitglie<strong>der</strong> primär am Erhalt <strong>der</strong> systemimmanenten o<strong>der</strong> persönli<strong>ch</strong>en<br />

Ma<strong>ch</strong>tstabilisierung. Seelsorge, Liebe o<strong>der</strong> Gemeins<strong>ch</strong>aft verblassen zu leeren Formeln, um den<br />

Bestand zu wahren und die kir<strong>ch</strong>eneigenen Kassen zu füllen. Der s<strong>ch</strong>einbare Wert <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Gruppe zu erfahrenden Geborgenheit und stabilisierenden Orientierungsmögli<strong>ch</strong>keit gegenüber<br />

den mögli<strong>ch</strong>en Gefahren altersgemäßer peer­groups eins<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> drohen<strong>der</strong> Säkularisierung<br />

steht den manipulativen Beeinflussungen mit ihren psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>ädigungen keinesfalls<br />

angemessen zur Güterabwägung gegenüber, weil die frühen Beeinträ<strong>ch</strong>tigungen in <strong>der</strong> seelis<strong>ch</strong>en<br />

Entwicklung zu einem ´zwangsneurotis<strong>ch</strong>en Erleben` führen und zu einer annähernd<br />

´unkorrigierbaren Grundeinstellung dem Dasein insgesamt gegenüber verfestigen` (a.a.O. Seite 146) !<br />

Wenn au<strong>ch</strong> viellei<strong>ch</strong>t und hoffentli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t in allen Fällen wirkli<strong>ch</strong> unkorrigierbar, so treten<br />

do<strong>ch</strong> gravierende S<strong>ch</strong>wierigkeiten bei dem Versu<strong>ch</strong> auf, si<strong>ch</strong> von einer Sekte zu lösen. Kjell<br />

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Totland, Psy<strong>ch</strong>ologe, bes<strong>ch</strong>reibt sie aus <strong>der</strong> Si<strong>ch</strong>t des Mormonismus mit folgenden Punkten:<br />

1. Das Kind (und <strong>der</strong> Erwa<strong>ch</strong>sene, A.d.V.) hat seine Identifikationsobjekte in <strong>der</strong> Bewegung.<br />

2. Das Kind (und <strong>der</strong> Erwa<strong>ch</strong>sene, A.d.V.) erlebt Zugehörigkeit und Lebensbewältigung nur in <strong>der</strong><br />

Glaubensgemeins<strong>ch</strong>aft<br />

3. Das Kind (und <strong>der</strong> Erwa<strong>ch</strong>sene, A.d.V.) erlebt soziale Anerkennung und Freunds<strong>ch</strong>aft nur in <strong>der</strong><br />

Glaubensgemeins<strong>ch</strong>aft<br />

4. Das Kind (und <strong>der</strong> Erwa<strong>ch</strong>sene, A.d.V.) kann si<strong>ch</strong> selbst nur dur<strong>ch</strong> die Zielsetzung <strong>der</strong><br />

Glaubensgemeins<strong>ch</strong>aft verwirkli<strong>ch</strong>en<br />

5. Das Kind (und <strong>der</strong> Erwa<strong>ch</strong>sene, A.d.V.) wä<strong>ch</strong>st mit einem allgemeinen Mißtrauen gegen die<br />

„Gesells<strong>ch</strong>aft außerhalb“ (die „Welt“) o<strong>der</strong> mit Angst vor dieser auf.<br />

6. Das Kind (und <strong>der</strong> Erwa<strong>ch</strong>sene, A.d.V.) hat keine Erfahrung damit, aus eigenem selbständigem<br />

Denken zu handeln, wenn es um die Frage eines eventuellen Austritts geht.<br />

7. Das Kind (und <strong>der</strong> Erwa<strong>ch</strong>sene, A.d.V.) hat keine alternative gedankli<strong>ch</strong>e Plattform entwickelt,<br />

von <strong>der</strong> aus es das, wo es dabei ist, kritis<strong>ch</strong> beurteilen kann.<br />

8. Das Kind (und <strong>der</strong> Erwa<strong>ch</strong>sene, A.d.V.) investiert „alles“ in die Bindung an die<br />

Glaubensgemeins<strong>ch</strong>aft und wird si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>euen, si<strong>ch</strong> von diesen Investitionen zu trennen.<br />

9. Das Kind (und <strong>der</strong> Erwa<strong>ch</strong>sene, A.d.V.) wagt ni<strong>ch</strong>t, seinen Eltern gegenüber kritis<strong>ch</strong> zu sein, au<strong>ch</strong><br />

wenn es in die Pubertät kommt.<br />

Quelle: http://www.mormonismus­online.de/index.htm?psy<strong>ch</strong>o­soziales.htm dort unter: Soziologie und Mormonismus<br />

Dem ist lei<strong>der</strong> au<strong>ch</strong> aus neuapostolis<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t für ein in die Gemeins<strong>ch</strong>aft hineingeborenes Kind<br />

wenig entgegenzusetzen. Je na<strong>ch</strong> dem Grad <strong>der</strong> erlebten Indoktrination gelingt es dabei lei<strong>ch</strong>ter<br />

o<strong>der</strong> s<strong>ch</strong>werer, den eigenen Lösungss<strong>ch</strong>ritt tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> zu vollziehen. Wel<strong>ch</strong>e Konsequenzen si<strong>ch</strong><br />

daraus dann für den weiteren und neuen Lebensweg ergeben und in wel<strong>ch</strong>e Beziehung <strong>der</strong><br />

Aussteiger zu <strong>der</strong> ihn umgebenden tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Wirkli<strong>ch</strong>keit treten können wird, ist jeweils nur<br />

individuell zu betra<strong>ch</strong>ten. In vielen Fällen ist dieser S<strong>ch</strong>ritt ins Leben den betroffenen Mens<strong>ch</strong>en<br />

ohne therapeutis<strong>ch</strong>e Hilfe jedenfalls ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong>, weil die vielfältigen Konditionierungen in all<br />

ihren Auswirkungen dem eigenen Bewusstsein ni<strong>ch</strong>t ohne weiteres zugängli<strong>ch</strong> sind und das<br />

Verständnis für die vorhandenen Beeinträ<strong>ch</strong>tigungen und <strong>der</strong>en psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Folgen (z.B. starke<br />

Depressionen) erst mühsam geweckt werden muss.<br />

Zu einer künftig wirkli<strong>ch</strong>en Reform <strong>der</strong> NAK gehörte denn au<strong>ch</strong>, den bisherigen Opfern aus<br />

ihrer Art <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>enführung mit dem Eingeständnis gema<strong>ch</strong>ter Fehler in eingehen<strong>der</strong> Weise<br />

Bea<strong>ch</strong>tung zukommen zu lassen und ni<strong>ch</strong>t ignorant sogar dagegen zu polemisieren. In einem<br />

privaten S<strong>ch</strong>reiben vom 4.1. 1993 äußerte si<strong>ch</strong> Apostel Volker Kühnle an das Ehepaar D. in E<br />

zum Sti<strong>ch</strong>wort ´Religiöse Neurosen` hingegen wie folgt:<br />

„Daß hin und wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Eindruck entstehen mag, es würde "Druck ausgeübt", will<br />

i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t leugnen. Aber bedenken Sie do<strong>ch</strong> bitte: Wenn i<strong>ch</strong> z.B. einen Ni<strong>ch</strong>tfa<strong>ch</strong>mann<br />

vor dem Umgang mit dem elektris<strong>ch</strong>en Strom warne, dann könnte dies als Drohung<br />

empfunden werden, obwohl es eine reine Vorsi<strong>ch</strong>tsmaßnahme ist. Wer hat denn den<br />

S<strong>ch</strong>aden, wenn dur<strong>ch</strong> unsa<strong>ch</strong>gemäßes Handeln do<strong>ch</strong> etwas passiert? Do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t <strong>der</strong>,<br />

<strong>der</strong> den Rat gegeben, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong>, <strong>der</strong> ihn ni<strong>ch</strong>t bea<strong>ch</strong>tet hat. So ließen si<strong>ch</strong> viele<br />

Beispiele anführen, die deutli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>en, daß in Rats<strong>ch</strong>lägen beste Absi<strong>ch</strong>t liegt,<br />

wennglei<strong>ch</strong> diese oft als Drohung empfunden werden mögen. So ist es au<strong>ch</strong> auf dem<br />

Gebiet des Glaubens. Wird ein Rat in bestimmten Fragen und Ents<strong>ch</strong>eidungen erteilt,<br />

kann dies viellei<strong>ch</strong>t als Drohung aufgefaßt werden. Ist es dies jedo<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong>, o<strong>der</strong> ist<br />

es ni<strong>ch</strong>t vielmehr ein Bewahren­Wollen vor unnötigem S<strong>ch</strong>aden?!“<br />

O<strong>der</strong> Bezirksapostel Hagen Wend:<br />

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“ Je<strong>der</strong> einzelne Fall, in dem jemand zu S<strong>ch</strong>aden gekommen ist bzw. glaubt, zu<br />

S<strong>ch</strong>aden gekommen zu sein, ma<strong>ch</strong>t uns betroffen.[...]<br />

Wenn bisweilen behauptet wird, alle diese Mens<strong>ch</strong>en seien in gewisser Weise<br />

manipuliert, dann ist dies in einer offenen Gesells<strong>ch</strong>aft und bei einer Kir<strong>ch</strong>e, die ihre<br />

Gläubigen na<strong>ch</strong> außen ni<strong>ch</strong>t abs<strong>ch</strong>ottet, ausges<strong>ch</strong>lossen, sofern man unseren<br />

Mitglie<strong>der</strong>n ein normales Maß an Intelligenz und Lebenserfahrung zugesteht.”<br />

(Aus: Offener Briefwe<strong>ch</strong>sel mit Siegfried Dannwolf , Frankfurt, 19.11.2001)<br />

Selbst in <strong>der</strong> Publikation Psy<strong>ch</strong>ologie Heute, August 98, s<strong>ch</strong>rieb ähnli<strong>ch</strong> argumentierend Heiner<br />

Barz unter dem Titel ´Ist die <strong>Sekten</strong>gefahr nur ein Popanz` wie folgt:<br />

„Dur<strong>ch</strong> die auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong>e Präsentation von „ Opfern“ entsteht <strong>der</strong> Eindruck, alle<br />

<strong>Sekten</strong>mitglie<strong>der</strong> erlebten ähnli<strong>ch</strong>es. Die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e (NAK)<br />

beispielsweise hat in Deuts<strong>ch</strong>land 430 000 Mitglie<strong>der</strong> ­in den Beri<strong>ch</strong>ten über die NAK<br />

tau<strong>ch</strong>t allerdings nur eine Handvoll Aussteiger auf, die entspre<strong>ch</strong>end massive<br />

Vorwürfe formulieren. Zum Verglei<strong>ch</strong>: Wel<strong>ch</strong>es Bild entstünde von <strong>der</strong> katholis<strong>ch</strong>en<br />

Kir<strong>ch</strong>e, wenn auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> die Dissidenten zu Wort kämen? ...<br />

Die <strong>Sekten</strong>gefahr werde zu einem <strong>der</strong> wi<strong>ch</strong>tigsten sozialen Probleme ho<strong>ch</strong>stilisiert,<br />

dabei gehe von den extremistis<strong>ch</strong>­religiösen Gruppen nur für eine vers<strong>ch</strong>windende<br />

Min<strong>der</strong>heit eine reale Gefahr aus.“<br />

Wenn Herr Barz zudem meint „ Die Ursa<strong>ch</strong>en von familiären Konflikten, psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en<br />

Krankheiten o<strong>der</strong> Suizid auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> <strong>Sekten</strong>karriere zu su<strong>ch</strong>en, ist äußerst fragwürdig ­<br />

eher ist die Hinwendung zu einer Sekte selbst s<strong>ch</strong>on Ausdruck eines Problems .... als eine Form<br />

des Wie<strong>der</strong>holungszwangs.“ , so ist dem und seiner oben zitierten Aussage m.E. dur<strong>ch</strong>aus<br />

zuzustimmen, nur lässt er dabei außer A<strong>ch</strong>t, dass die über Generationen erfolgte Erziehung und<br />

Beeinflussung es den betroffenen Mens<strong>ch</strong>en dur<strong>ch</strong> die erlebte Sozialisation als Kind annähernd<br />

unmögli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>t, mit einem klaren Blick auf si<strong>ch</strong> selbst in eine kritis<strong>ch</strong>e Distanz zur Sekte zu<br />

treten. Demzufolge besteht eben ni<strong>ch</strong>t nur für eine ´vers<strong>ch</strong>windende Min<strong>der</strong>heit` eine reale<br />

Gefahr, son<strong>der</strong>n für jedes aktive Mitglied <strong>der</strong> betreffenden Gruppierung und <strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n.<br />

Intelligenz und Gehirnwäs<strong>ch</strong>e s<strong>ch</strong>ließen einan<strong>der</strong> eben lei<strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t aus. Weitere Aspekte zu<br />

diesem Thema habe i<strong>ch</strong> in einer zweiten Arbeit, die i<strong>ch</strong> auf Anfrage gerne als Datei versende,<br />

ausführli<strong>ch</strong> dargestellt:<br />

„Zur Psy<strong>ch</strong>odynamik religiös fundamentalistis<strong>ch</strong>er Bewegungen“<br />

Psy<strong>ch</strong>odynamis<strong>ch</strong>e Prozesse zwis<strong>ch</strong>en System und Mitglie<strong>der</strong>n und ihre<br />

Auswirkungen am Beispiel <strong>der</strong> ´<strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e`<br />

Eine Kir<strong>ch</strong>e aber, die krank ma<strong>ch</strong>t statt Lebensfreude und Mut zu bringen, muss si<strong>ch</strong> fragen und<br />

fragen lassen, ob sie weiterhin das Spiel mit ihren alten und immer wie<strong>der</strong> neu ´inszenierten<br />

Traditionen` betreiben will und damit si<strong>ch</strong> selbst und ihre gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e und <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>e<br />

Legitimation untergräbt, o<strong>der</strong> ob sie si<strong>ch</strong> den erkannten Punkten einer Erneuerung ernsthaft und<br />

gegebenenfalls radikal zuwenden mö<strong>ch</strong>te.<br />

50


VI. Tendenzen und Fragen (Standortbestimmung)<br />

VI.1 Theologis<strong>ch</strong>e Reformansätze<br />

In <strong>der</strong> NAK wird man heute ni<strong>ch</strong>t mehr generell und offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> o<strong>der</strong> auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> zu<br />

negativen Bewertungen finden, da die ´Lebens­Bedingungen` auf <strong>der</strong> Gemeindeebene zum<br />

Glück teilweise offener gestaltet werden , als sie von <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>enleitung eigentli<strong>ch</strong> eingefor<strong>der</strong>t<br />

o<strong>der</strong> vorgegeben sind. Die daraus entstehenden innerli<strong>ch</strong>en und äußerli<strong>ch</strong>en Konflikte tragen in<br />

diesen Fällen jedo<strong>ch</strong> in hohem Maß die jeweiligen Gemeindevorsteher o<strong>der</strong> Priester.<br />

So ´wüns<strong>ch</strong>te` Stammapostel Fehr 1995 in einem Gottesdienst für Amtsträger mit Ehefrauen am<br />

8.1. in Bielefeld den 60029 Zuhörenden „viel Mut, im re<strong>ch</strong>ten Augenblick allem Zeitgeist<br />

entgegenzutreten, und da und dort zu sagen: “Ihr Lieben, wenn ihr das tut, ist das Sünde. Und<br />

das ist Gott ni<strong>ch</strong>t wohlgefällig. Wollt ihr sein Wort und seine Gnade ignorieren?“ Wird es dann<br />

do<strong>ch</strong> so gema<strong>ch</strong>t, liegt es in <strong>der</strong> Eigenverantwortung. Wir haben zuvor etwas dazu gesagt. [...]<br />

Wir sind gesetzt als Wä<strong>ch</strong>ter, Hüter und Mahner ... Also, wie arbeiten wir weiter?“<br />

Die aufges<strong>ch</strong>lossenen Amtsträger werden dem auf ihnen lastenden Druck standhalten müssen,<br />

solange ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> eine wesentli<strong>ch</strong>e Reform ihr jetziges Verhalten von <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>enleitung<br />

legitimiert wird. Als Bedingung dazu müsste si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> das Amtsverständnis <strong>der</strong> leitenden<br />

Amtsträger und beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Apostel auf breiter Basis vollständig umkehren. Das jedo<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>eint auf Grund <strong>der</strong> gewa<strong>ch</strong>senen Traditionen eigentli<strong>ch</strong> undenkbar, zumal die NAK in diesem<br />

Fall ihr bisheriges und vor Neuerungen oft s<strong>ch</strong>ützend ho<strong>ch</strong>gehaltenes ´Neuapostolis<strong>ch</strong>es Profil`<br />

preisgeben würde ohne zu wissen, wohin <strong>der</strong> unbekannte Kurs geht.<br />

„Die reformatoris<strong>ch</strong>e Relativierung des Amtes ers<strong>ch</strong>eint in diesem Kontext de facto als ein Akt<br />

<strong>der</strong> Auflösung von <strong>Kir<strong>ch</strong>e“</strong>(Kiefer a.a.O.) und ist von daher dur<strong>ch</strong> die Amtsleitung ohne<br />

zunehmenden Druck von innen und außen au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t freiwillig zu erwarten.<br />

So ist es dur<strong>ch</strong>aus Besorgnis erregend, wenn <strong>der</strong> Beauftragte für Weltans<strong>ch</strong>auungsfragen <strong>der</strong><br />

Evangelis<strong>ch</strong>en Landeskir<strong>ch</strong>e in Württemberg Dr. Hansjörg Hemminger in einem Interview vom<br />

25.11. 2002 si<strong>ch</strong> u.a. zu einer mögli<strong>ch</strong>en Aufnahme <strong>der</strong> NAK in die ´Arbeitsgemeins<strong>ch</strong>aft<br />

Christli<strong>ch</strong>er Kir<strong>ch</strong>en (ACK)` wie folgt äußerte:<br />

Hemminger: Viellei<strong>ch</strong>t könnte die NAK sagen:<br />

"Wir haben erkannt, dass <strong>der</strong> Geist Gottes weht, wo er will ­ wir vertrauen aber<br />

zuversi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> darauf, dass er dur<strong>ch</strong> die Heilige Versiegelung gespendet wird."<br />

Es wäre ja au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on ein Forts<strong>ch</strong>ritt, wenn sie in die Neuausgabe von "Fragen und<br />

Antworten" hinein s<strong>ch</strong>reiben würde:<br />

"Der Geist Gottes wirkt in an<strong>der</strong>en <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en Gemeins<strong>ch</strong>aften und Kir<strong>ch</strong>en na<strong>ch</strong><br />

<strong>der</strong>en Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und Glauben", dann bräu<strong>ch</strong>te man am Glaubensbekenntnis<br />

viellei<strong>ch</strong>t gar ni<strong>ch</strong>t unbedingt etwas zu än<strong>der</strong>n.<br />

GK­Frage: Sonst gibt es wirkli<strong>ch</strong> keine Punkte, die einer Aufnahme entgegenstünden?<br />

Hemminger: Nein, nur das ist ents<strong>ch</strong>eidend. Sonst haben wir ja au<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> ACK eine Menge<br />

Son<strong>der</strong>bräu<strong>ch</strong>e. Natürli<strong>ch</strong> gibt es no<strong>ch</strong> die Bedeutung des Stammapostelamtes. Die<br />

sollte wirkli<strong>ch</strong> so weit heruntergefahren werden, dass <strong>der</strong> Unters<strong>ch</strong>ied zu Jesus<br />

Christus deutli<strong>ch</strong> ist.<br />

(Interview unter: http://www.glaubenskultur.de/_neu/interview/hemminger_02­12_3.php)<br />

Es wäre zu wüns<strong>ch</strong>en, dass die Vertreter für Weltans<strong>ch</strong>auungsfragen o<strong>der</strong> <strong>Sekten</strong>beauftragte si<strong>ch</strong><br />

intensiver mit den inneren Me<strong>ch</strong>anismen <strong>der</strong> NAK vertraut ma<strong>ch</strong>en und ni<strong>ch</strong>t dem äußerli<strong>ch</strong><br />

erzeugten Bild einer s<strong>ch</strong>einbaren Öffnung einen unangebra<strong>ch</strong>ten Wert beimessen. Dr. Fincke<br />

bes<strong>ch</strong>rieb zur NAK das Problem sehr zutreffend:<br />

51


"Die Kritik an einer Gemeins<strong>ch</strong>aft, <strong>der</strong>en Kir<strong>ch</strong>en allsonntägli<strong>ch</strong> wohl besu<strong>ch</strong>t sind<br />

und die eine gut funktionierende religiöse Lebensgemeins<strong>ch</strong>aft darstellt, fällt s<strong>ch</strong>wer."<br />

Deswegen ist zu hoffen, dass mit dem bisher gezeigten Innenblick hinter die s<strong>ch</strong>einbar s<strong>ch</strong>öne<br />

Fassade <strong>der</strong> neuapostolis<strong>ch</strong>en ´Glaubensfamilie` Zusammenhänge ges<strong>ch</strong>il<strong>der</strong>t werden konnten,<br />

die genau diese Problematik aufgreifen und damit mögli<strong>ch</strong>erweise au<strong>ch</strong> dem interessierten und<br />

aufges<strong>ch</strong>lossenen Amtsträger o<strong>der</strong> Mitglied <strong>der</strong> NAK einen ungewohnten Einblick in die eigenen<br />

Verstrickungen bieten und so man<strong>ch</strong>es vorhandene dumpfe Gefühl bei si<strong>ch</strong> und an<strong>der</strong>en<br />

erklärbar ma<strong>ch</strong>en.<br />

Es dürfen die produzierten psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>ädigungen ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong> ignoriert und<br />

legalisiert werden, dass diese ´Kir<strong>ch</strong>e` anstandslos und plötzli<strong>ch</strong> gesells<strong>ch</strong>aftsfähig geworden in<br />

den Reihen des ACK etabliert wird, nur weil einige ihrer abgesandten Vertreter ein von <strong>der</strong><br />

bestehenden Realität losgelöstes positives Wuns<strong>ch</strong>­ o<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>einbild demonstrieren.<br />

Zu wenig än<strong>der</strong>te die bereits 2002 theologis<strong>ch</strong> erneuerte Spra<strong>ch</strong>regelung über die<br />

Wirksamkeit des Heiligen Geistes<br />

„Die Spendung des Heiligen Geistes (Gotteskinds<strong>ch</strong>aft ­Wie<strong>der</strong>geburt) ist dem<br />

Apostelamt vorbehalten. Die Wirksamkeit des Heiligen Geistes ist ni<strong>ch</strong>t nur auf das<br />

Apostelamt bes<strong>ch</strong>ränkt. Er wirkte bereits im Alten Bund dur<strong>ch</strong> die Propheten.<br />

Na<strong>ch</strong>dem die Apostel <strong>der</strong> Urkir<strong>ch</strong>e gestorben waren, wirkte <strong>der</strong> Heilige Geist<br />

während vieler Jahrhun<strong>der</strong>te dur<strong>ch</strong> geeignete Werkzeuge“ – R.Fehr<br />

o<strong>der</strong> die fadendünne Eingrenzung <strong>der</strong> Exklusivitätslehre<br />

„Na<strong>ch</strong> unserer Erkenntnis sieht die göttli<strong>ch</strong>e Ordnung für die Wie<strong>der</strong>kunft Christi das<br />

Kinds<strong>ch</strong>aftsverhältnis ­ gegründet auf <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>geburt und einem würdigen, Gott<br />

wohlgefälligen Lebenswandel ­ vor. Das heimholende Wie<strong>der</strong>kommen Jesu ist<br />

jedo<strong>ch</strong> eine souveräne Ents<strong>ch</strong>eidung Gottes, ebenso wie die Ents<strong>ch</strong>eidung darüber,<br />

wer dabei sein wird“ – R.Fehr<br />

etwas an <strong>der</strong> gezeigten und tradierten Grundhaltung und Lehre <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>enleitung no<strong>ch</strong> an <strong>der</strong><br />

Manipulationspraxis <strong>der</strong> psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Beeinflussung. Dies bestätigte si<strong>ch</strong> u.a. erneut deutli<strong>ch</strong> im<br />

Wort zum Monat April 2003 von Stammapostel Fehr:<br />

"Dur<strong>ch</strong> die Sendung des Heiligen Geistes s<strong>ch</strong>uf er (Jesus Christus) die Mögli<strong>ch</strong>keit<br />

zur Wie<strong>der</strong>geburt und verhieß, wie<strong>der</strong>zukommen, um die Seinen zu si<strong>ch</strong> zu nehmen in<br />

die ewige Gemeins<strong>ch</strong>aft mit Gott.<br />

Heil aus seinen Wunden wurde uns zuteil, als wir dur<strong>ch</strong> Handauflegung eines von<br />

Jesus gesandten Apostels die Gotteskinds<strong>ch</strong>aft erlangten. Nur dur<strong>ch</strong> seine Wunden<br />

können wir in <strong>der</strong> Vergebung <strong>der</strong> Sünden vom Anre<strong>ch</strong>t des Bösen befreit werden ­<br />

wel<strong>ch</strong> unermessli<strong>ch</strong>es Heil!"<br />

Etwas versteckt wird hier suggeriert, dass das ´Seelenheil` gekoppelt ist an die Handauflegung<br />

eines ´lebenden Apostels`. Jesu Leben und Hingabe wird damit in seiner elementaren Gültigkeit<br />

ni<strong>ch</strong>t nur reduziert, son<strong>der</strong>n die zentrale Bedeutung <strong>der</strong> lösenden Kraft seiner Bots<strong>ch</strong>aft für jeden<br />

Christen wird abhängig gema<strong>ch</strong>t von <strong>der</strong> notwendigen Tätigkeit eines NAK­Amtes. Die<br />

´Gotteskinds<strong>ch</strong>aft` und die gepredigten Heilswirkungen bleiben damit weiterhin den Mitglie<strong>der</strong>n<br />

52


<strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e vorbehalten. Aus dem ursprüngli<strong>ch</strong> radikalen Bekenntnis Jesu zum<br />

Vater­Gott ist ein kir<strong>ch</strong>enbürokratis<strong>ch</strong>er Verwaltungs­ und Ma<strong>ch</strong>tapparat degeneriert.<br />

Wie bes<strong>ch</strong>rieb Stammapostel Fehr 2001 im s<strong>ch</strong>on zitierten Brief die grundlegend geltende<br />

neuapostolis<strong>ch</strong>e Handlungsmaxime:<br />

„Die Maßgaben unserer kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Öffentli<strong>ch</strong>keitsarbeit, Profil und Identität<br />

unserer Kir<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> außen deutli<strong>ch</strong> zu ma<strong>ch</strong>en, sind zu bea<strong>ch</strong>ten.“<br />

Es rei<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t aus, die an si<strong>ch</strong> als positiven Ansatz zu wertende Ausarbeitung ´Dienen und<br />

Führen` von 1998 nur erstellen zu lassen und sie als ri<strong>ch</strong>tungsweisend zum Umgang zwis<strong>ch</strong>en<br />

Amtsträgern und Gemeinde in ´gegenseitiger A<strong>ch</strong>tung` zu erklären, o<strong>der</strong> ab 2003<br />

Priesterseminare für gehaltvolle Predigten dur<strong>ch</strong>zuführen, wenn ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong>zeitig die<br />

theologis<strong>ch</strong>en Grundlagen dazu ges<strong>ch</strong>affen werden und vor allem die neue ´Linie` au<strong>ch</strong> und<br />

gerade in den Predigten und Haltungen des Stammapostels und seiner Apostel deutli<strong>ch</strong> zu<br />

erkennen ist. So heißt es in ´Dienen und Führen` zwar wörtli<strong>ch</strong>:<br />

“Führungsverantwortli<strong>ch</strong>e sollen immer bereit sein, ihr eigenes Führungsverhalten zu<br />

überprüfen und ihre Führungsfähigkeiten weiterzuentwickeln. Dem <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en<br />

Selbstverständnis folgend, respektieren sie die religiösen Auffassungen aller<br />

Mens<strong>ch</strong>en. Sie werten an<strong>der</strong>e Kulturen, Sitten und Gebräu<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t ab. Vielmehr<br />

begegnen sie allen Mens<strong>ch</strong>en mit <strong>der</strong> gebotenen A<strong>ch</strong>tung. Von den Amtsträgern und<br />

Glaubensges<strong>ch</strong>wistern verlangen sie ni<strong>ch</strong>t mehr, als sie selbst zu tun gewillt sind.”<br />

Zu den leitenden ´Führungsverantwortli<strong>ch</strong>en` ist dieser Satz jedo<strong>ch</strong> bislang kaum<br />

dur<strong>ch</strong>gedrungen. So wandte si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> Stammapostel Fehr am 18. April 2004 in Bad<br />

Blankenburg (Thüringen) im Gottesdienst an die Mitglie<strong>der</strong> des dortigen früheren Reformiert­<br />

Apostolis<strong>ch</strong>en Gemeindebundes (RAG), <strong>der</strong>en Grün<strong>der</strong> Apostel Brückner eins<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> vieler<br />

ihm unterstehen<strong>der</strong> Gemeinden 1921 vom damaligen Stammapostel Niehaus u.a. wegen<br />

bere<strong>ch</strong>tigter Differenzen zum Personenkult um Niehaus ausges<strong>ch</strong>lossen wurde:<br />

Stammapostel Fehr (Wortprotokoll Glaubenskultur):<br />

"Wenn sie meine Worte hören sollten auf irgendwel<strong>ch</strong>en Wegen o<strong>der</strong> Umwegen, sage<br />

i<strong>ch</strong> heute für diese Seelen: Komm zurück zur Mutter, die Türe ist sperrangelweit offen,<br />

aber au<strong>ch</strong> unsere Herzen sind offen!"<br />

„Vor vielen Jahren kam es hier zu einer großen Spaltung. Blühende Gemeinden sind<br />

entzwei gerissen worden. Was heißt entzwei gerissen? Von hun<strong>der</strong>t sind viellei<strong>ch</strong>t<br />

no<strong>ch</strong> drei o<strong>der</strong> vier geblieben.<br />

" Eine neue Ri<strong>ch</strong>tung ist entstanden. Man hat si<strong>ch</strong> vom Stammapostel gelöst,<br />

obs<strong>ch</strong>on das das Dümmste ist, was man ma<strong>ch</strong>en kann, wenn man apostolis<strong>ch</strong> ist,<br />

si<strong>ch</strong> vom Stammapostel zu lösen."<br />

"Immer no<strong>ch</strong> hat es Seelen hier, die jenen Weg gehen. Ges<strong>ch</strong>wister, vergessen wir sie<br />

ni<strong>ch</strong>t. Beten wir für sie. Wenn es mögli<strong>ch</strong> ist, möge die Liebe und Gnade Gottes den<br />

einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en zurückführen zur Mutter. Das wäre eine Freude im Vaterhaus wie<br />

im Bild vom verlorenen Sohn, als er zurüc kam."<br />

Fäls<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>erweise unterstellt Stammapostel Fehr hier, dass es si<strong>ch</strong> bei den tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

exkommunizierten Ges<strong>ch</strong>wistern um eine aktive Abspaltungsgruppe gehandelt habe, denn <strong>der</strong><br />

(eigentli<strong>ch</strong> verstoßene und nunmehr) ´verlorene Sohn` möge si<strong>ch</strong> also besinnen und endli<strong>ch</strong><br />

seinen Fehler einsehen, um in den S<strong>ch</strong>oß <strong>der</strong> Mutterkir<strong>ch</strong>e zurückzukehren.<br />

Im Gegensatz zum gewüns<strong>ch</strong>ten S<strong>ch</strong>einbild zei<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> die offizielle Haltung mit dieser Rede<br />

und au<strong>ch</strong> auf <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e – International in den dort<br />

eingestellten vers<strong>ch</strong>iedenen Artikeln ganz an<strong>der</strong>s und es entsteht die Frage, ob <strong>der</strong> Weg aus <strong>der</strong><br />

53


<strong>Sekten</strong>nis<strong>ch</strong>e heraus überhaupt gewüns<strong>ch</strong>t wird o<strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t. Filtert man das dort befindli<strong>ch</strong>e<br />

Nebelkerzenbeiwerk heraus, lassen si<strong>ch</strong> aus den Artikeln folgende deutli<strong>ch</strong>e Aussagen<br />

entnehmen (Stand 2005):<br />

„Die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e versteht si<strong>ch</strong> als die Kir<strong>ch</strong>e Christi glei<strong>ch</strong> den<br />

apostolis<strong>ch</strong>en Gemeinden zur Zeit <strong>der</strong> ersten Apostel. ... Die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e<br />

erkennt ihren Auftrag darin, allen Mens<strong>ch</strong>en Gottes Wort und Gebote nahe zu bringen<br />

“.<br />

Kennzei<strong>ch</strong>en <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e wie<strong>der</strong>um ist,<br />

„ daß <strong>der</strong> Herr Jesus seine Kir<strong>ch</strong>e dur<strong>ch</strong> lebende Apostel regiert bis zu seinem<br />

Wie<strong>der</strong>kommen, daß er seine Apostel gesandt hat und no<strong>ch</strong> sendet mit dem Auftrag,<br />

zu lehren, in seinem Namen Sünden zu vergeben und mit Wasser und dem Heiligen<br />

Geist zu taufen“ und „daß sämtli<strong>ch</strong>e Ämter in <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e Christi nur von Aposteln<br />

erwählt und in ihr Amt eingesetzt werden und daß aus dem Apostelamt Christi<br />

sämtli<strong>ch</strong>e Gaben und Kräfte hervorgehen müssen.“<br />

Ziel war und bleibt na<strong>ch</strong> diesen Worten die Darstellung <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e als allein<br />

gültige Kir<strong>ch</strong>e Jesu Christi, die ihre Aufgabe mögli<strong>ch</strong>st in <strong>der</strong> Mission <strong>der</strong> ganzen Welt sieht<br />

(„allen Mens<strong>ch</strong>en“). Au<strong>ch</strong> bezeugen die Apostel dieser Kir<strong>ch</strong>e in ihrem Gelöbnis vor <strong>der</strong><br />

Amtseinsetzung deutli<strong>ch</strong> ihren unbedingten Gehorsam gegenüber dem Stammapostel und <strong>der</strong><br />

Kir<strong>ch</strong>e :<br />

„I<strong>ch</strong> anerkenne den Stammapostel als obersten Geistli<strong>ch</strong>en und si<strong>ch</strong>ere ihm meine<br />

volle Unterstützung zu. I<strong>ch</strong> bekenne mi<strong>ch</strong> zur Einheit mit dem Stammapostel und den<br />

mit ihm verbundenen Bezirksaposteln und Aposteln <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e....“<br />

Frei na<strong>ch</strong> dem alten Gesangbu<strong>ch</strong>motto ´Geht´s au<strong>ch</strong> wi<strong>der</strong> die Natur, Jesus spri<strong>ch</strong>t ja, glaube<br />

nur` heißt es dann au<strong>ch</strong> passend an an<strong>der</strong>er Stelle:<br />

„Wir bekennen uns zu <strong>der</strong> Lehrautorität des Apostelamtes, zu dessen Amtsvermögen<br />

au<strong>ch</strong> die Gabe gehört, aus <strong>der</strong> Kraft des Heiligen Geistes die S<strong>ch</strong>rift zu deuten.“<br />

„ Die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass <strong>der</strong> Lehre <strong>der</strong> Apostel „an allen Enden“ wi<strong>der</strong>spro<strong>ch</strong>en wurde,<br />

än<strong>der</strong>t ni<strong>ch</strong>ts an ihrem Wahrheitsgehalt.“<br />

Und na<strong>ch</strong> <strong>der</strong>en aktueller Lehre gilt au<strong>ch</strong> die Wassertaufe eben nur eins<strong>ch</strong>ränkend als „ein<br />

Bestandteil <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>geburt“, wodur<strong>ch</strong> „ <strong>der</strong> Täufling die Anwarts<strong>ch</strong>aft zur Empfangnahme<br />

des Heiligen Geistes erlangt.“ Ein vollgültiges Kind Gottes wird man erst dann, wenn „die mit<br />

Wasser Getauften dur<strong>ch</strong> einen Apostel zur Erlangung <strong>der</strong> Gotteskinds<strong>ch</strong>aft den Heiligen Geist<br />

empfangen ..., wodur<strong>ch</strong> sie als Glie<strong>der</strong> dem Leibe Christi eingefügt werden.“<br />

Also stellt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t einmal wirkli<strong>ch</strong> die Frage, ob Ni<strong>ch</strong>t<strong>ch</strong>risten vor Gott angesehen sind und<br />

ob damit an<strong>der</strong>e religiöse Überzeugungen anerkannt werden sollten, wenn na<strong>ch</strong> dem<br />

neuapostolis<strong>ch</strong>en Verständnis so gesehen selbst die <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en Kir<strong>ch</strong>en in ihren Reihen ni<strong>ch</strong>t<br />

ein einziges ´Gotteskind `haben und <strong>der</strong>en Taufe bis 2006 au<strong>ch</strong> nur na<strong>ch</strong> neuapostolis<strong>ch</strong>er<br />

Bestätigung als gültig angesehen wurde (siehe dazu im S<strong>ch</strong>lusskapitel die 2006 vorgenommene<br />

Lehrän<strong>der</strong>ung). Weiter heißt es:<br />

„Stammapostel Fehr: „Aufgrund <strong>der</strong> Überlieferung <strong>der</strong> Heiligen S<strong>ch</strong>rift können wir<br />

bezeugen, dass das Evangelium, so wie es in <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e<br />

verkündigt wird, in allen Stücken <strong>der</strong> Lehre des Herrn Jesus entspri<strong>ch</strong>t“<br />

Also und aber eben nur dort! Es bleibt abzuwarten, ob eine wirkli<strong>ch</strong>e Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Dogmen und<br />

Verhaltensmuster dann einmal stattfinden wird, wenn die ´kleine S<strong>ch</strong>ar` in Deuts<strong>ch</strong>land in<br />

54


absehbarer Zeit überalternd auf eine sehr übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Zahl ges<strong>ch</strong>rumpft sein wird und damit<br />

die riesigen Opfersummen eine verna<strong>ch</strong>lässigbare ´Größe` darstellen werden. O<strong>der</strong> gilt au<strong>ch</strong><br />

dann no<strong>ch</strong> dieser Satz:<br />

„Es ist eine hinlängli<strong>ch</strong> bekannte Tatsa<strong>ch</strong>e, dass die Wahrheit ni<strong>ch</strong>t unbedingt dort zu<br />

finden sein muss, wo die Mehrheit ist. Die Wahrheit des Evangeliums offenbart si<strong>ch</strong><br />

vielmehr dort, wo Mens<strong>ch</strong>en bereit sind, den Geist Gottes wirken zu lassen.“<br />

Mit sol<strong>ch</strong>en Aussagen konterkariert das gefor<strong>der</strong>te Prinzip <strong>der</strong> ´Na<strong>ch</strong>folge` innerhalb <strong>der</strong><br />

autoritären Amtshierar<strong>ch</strong>ie in bekannter Weise vorhandene reformatoris<strong>ch</strong>en Bemühungen und<br />

produziert bei den offen reformwilligen Mens<strong>ch</strong>en seelis<strong>ch</strong>e Nöte, die im Spannungsfeld <strong>der</strong><br />

konfliktierenden Ziele erneut psy<strong>ch</strong>osomatis<strong>ch</strong>e o<strong>der</strong> neurotis<strong>ch</strong>e Störungen zur Folge haben.<br />

Die verständli<strong>ch</strong>e Argumentation <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>enleitung zu ihrer notwendigen Opportunität einem<br />

Teil <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> gegenüber zum Erhalt tradierter Identifikationsparameter o<strong>der</strong> au<strong>ch</strong> die<br />

Gefahr des Legitimationsverlustes des Apostelamtes bei Aufgabe <strong>der</strong> bislang grundlegend<br />

lehrbestimmenden parakletis<strong>ch</strong>en Wortverkündung, <strong>der</strong> Geistspendung zum Empfang <strong>der</strong><br />

Gotteskinds<strong>ch</strong>aft o<strong>der</strong> <strong>der</strong> auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> sie autorisierten Sündenvergebung ist<br />

na<strong>ch</strong>vollziehbar, lässt aber außer A<strong>ch</strong>t, dass <strong>der</strong> au<strong>ch</strong> ohne die Erlaubnis <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>enpräsidenten<br />

forts<strong>ch</strong>reitende Paradigmenwe<strong>ch</strong>sel ni<strong>ch</strong>t ohne gravierend S<strong>ch</strong>aden zu nehmen nur auszusitzen<br />

ist. Hierbei geht es ni<strong>ch</strong>t nur um wesentli<strong>ch</strong>e Haltungen und Dogmen <strong>der</strong> NAK, au<strong>ch</strong> die beiden<br />

<strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en Großkir<strong>ch</strong>en und/o<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>gemeins<strong>ch</strong>aften sind z.T. betroffen. Glei<strong>ch</strong>, wel<strong>ch</strong>e<br />

´unverän<strong>der</strong>li<strong>ch</strong>en Wahrheiten` als religiöse Rigorismen beibehalten werden sollen, damit si<strong>ch</strong><br />

die Kir<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t von <strong>der</strong> ´Heiligkeit Gottes und dem ihm s<strong>ch</strong>uldigen Gehorsam` entfernen, die<br />

Kluft zwis<strong>ch</strong>en dem mit allen Mitteln aufre<strong>ch</strong>t erhaltenen Lehrgebäude und den ho<strong>ch</strong>komplexen<br />

Problemen <strong>der</strong> gegenwärtigen gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Situation wird zunehmend größer:<br />

„Die für ontologis<strong>ch</strong> gehaltenen und als unwandelbar deklarierten Wertvorstellungen sind<br />

nämli<strong>ch</strong> keine Wi<strong>der</strong>spiegelungen <strong>der</strong> tägli<strong>ch</strong>en Wirkli<strong>ch</strong>keit (mehr), son<strong>der</strong>n Fixierungen einer<br />

grandiosen Irrealität. Gerade dadur<strong>ch</strong> aber wirken sie verhängnisvoll: Denn <strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong><br />

diese Irrealitäten als sol<strong>ch</strong>e bezei<strong>ch</strong>net, ist na<strong>ch</strong> diesen Vorstellungen ni<strong>ch</strong>t nur ein Irren<strong>der</strong>, er<br />

ist vielmehr bösartig. Obwohl er könnte, folgt er nämli<strong>ch</strong> dem Anruf Gottes dur<strong>ch</strong> das Lehramt<br />

<strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t. ... Es werden ni<strong>ch</strong>t gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>­ökonomis<strong>ch</strong>e Verhältnisse angeprangert,<br />

son<strong>der</strong>n die einzelnen Mens<strong>ch</strong>en, die oft unter diesen Verhältnissen leiden und leben müssen.“<br />

(Aus: ´Religion als Chance o<strong>der</strong> Risiko`, 1994, Hrg. G. Klosinski; ebd. ´Religiöser Rigorismus ... `, J. Neumann, S.87)<br />

Solange dur<strong>ch</strong> die ´Vergöttli<strong>ch</strong>ung` des eigenen Standpunktes in <strong>der</strong> NAK die ´An<strong>der</strong>en`<br />

weiterhin ausgegrenzt werden und bleiben, führen sol<strong>ch</strong>e regressiv fundamentalistis<strong>ch</strong>en<br />

Glaubenssysteme ´zur individuellen und kollektiven Katastrophe` und sind ´für das<br />

Zusammenleben <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>en mit unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Traditionen, Glaubensvorstellungen und<br />

Sinnsystemen in hö<strong>ch</strong>stem Maß bedrohli<strong>ch</strong>.` (ebd. S.89)<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Beispiele dafür gibt es bis in die Gegenwart hinein lei<strong>der</strong> zur Genüge. Dabei ist<br />

ni<strong>ch</strong>t son<strong>der</strong>li<strong>ch</strong> ents<strong>ch</strong>eidend, ob die einzelne Glaubensgemeins<strong>ch</strong>aft, Gemeinde o<strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e<br />

explizit gewaltbereit ist. Solange unter Missa<strong>ch</strong>tung des ´Dialogis<strong>ch</strong>en Prinzips` (Buber)<br />

grundsätzli<strong>ch</strong> <strong>der</strong> trennende Aspekt zwis<strong>ch</strong>en den Religionen o<strong>der</strong> Kongregationen gesu<strong>ch</strong>t und<br />

betont wird, anstatt die verbindenden Gemeinsamkeiten in den Vor<strong>der</strong>grund zu rücken, wird <strong>der</strong><br />

bestehende Zwist und das damit verbundene Konfliktpotenzial in <strong>der</strong> heutigen globalisierten<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft beständig größer. Und au<strong>ch</strong> für den einzelnen Gläubigen gilt (Drewermann a.a.O. S. 35) :<br />

„... solange die Mens<strong>ch</strong>en von <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e gezwungen werden, zwis<strong>ch</strong>en Selbstfindung<br />

und Gottfindung, zwis<strong>ch</strong>en Selbstvertrauen und Gottvertrauen, zwis<strong>ch</strong>en persönli<strong>ch</strong>er<br />

Reifung und entfalteter Frömmigkeit, zwis<strong>ch</strong>en Diesseits und Jenseits, zwis<strong>ch</strong>en Zeit und<br />

Ewigkeit alternativis<strong>ch</strong> wie zwis<strong>ch</strong>en Entwe<strong>der</strong>­O<strong>der</strong> zerrissen zu werden, fliehen sie<br />

zure<strong>ch</strong>t die Kir<strong>ch</strong>e als Form einer mittelalterli<strong>ch</strong> anmutenden Zerrissenheit des Geistes,<br />

55


die es ni<strong>ch</strong>t fertigbringt, die Religion als ein System symbolis<strong>ch</strong>er Verweisungen des<br />

Irdis<strong>ch</strong>en ins Unendli<strong>ch</strong>e aufzufassen und die Mens<strong>ch</strong>en gütig bei <strong>der</strong> Hand zu nehmen,<br />

um sie aus dem Irrgarten ihrer Ängste und Wi<strong>der</strong>sprü<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>keiten herauszuführen.“<br />

Es werden in Zukunft ganz neue Legitimationsgründe für Kir<strong>ch</strong>e (und/o<strong>der</strong> Apostelamt)<br />

gefunden werden müssen, die <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e ein gesundes und offenes Profil geben können und au<strong>ch</strong><br />

ihren jungen Mitglie<strong>der</strong>n sinngebende und zeitgemäße Identifikationsmögli<strong>ch</strong>keiten bieten. Die<br />

Sorge vor dem benannten Reformenunverständnis ihrer fundamentalistis<strong>ch</strong> traditionsgebundenen<br />

Mitglie<strong>der</strong> s<strong>ch</strong>afft die gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en und kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Realitäten ni<strong>ch</strong>t beiseite und s<strong>ch</strong>eint<br />

ohnehin wenig relevant angesi<strong>ch</strong>ts <strong>der</strong> Expansion, die die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

zu steigernden Enttäus<strong>ch</strong>ung beim Tod von Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off trotz <strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t eingetroffenen<br />

Parusie erfahren hat. Aber damals konnte man au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> systemkonform Gott die S<strong>ch</strong>uld in die<br />

S<strong>ch</strong>uhe s<strong>ch</strong>ieben, ER hatte s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> seine Meinung geän<strong>der</strong>t!<br />

Zu einer notwendigen Identifikation des Einzelnen gehört allerdings au<strong>ch</strong> eine wirkli<strong>ch</strong> eigene<br />

Identität, die aber nur dann entstehen kann, wenn ein eigenes Selbst existiert. Die bestehende<br />

´Identitätskrise` <strong>der</strong> NAK und ihrer Mitglie<strong>der</strong> ist ni<strong>ch</strong>t zuletzt darauf zurückzuführen, dass ihre<br />

Mitglie<strong>der</strong> zu ´Selbst`­losen Na<strong>ch</strong>folgern gema<strong>ch</strong>t worden sind, <strong>der</strong>en Identität vornehmli<strong>ch</strong> auf<br />

ihrer Zugehörigkeit zur Kir<strong>ch</strong>e beruht. Ohne e<strong>ch</strong>tes Selbst ist aber keine wirkli<strong>ch</strong>e Identifikation<br />

mögli<strong>ch</strong>! Jetzt nur diese o<strong>der</strong> jene Reform vorzus<strong>ch</strong>lagen, ohne das System von Grund auf zu<br />

erneuern, ist auf lange Si<strong>ch</strong>t gesehen sinnlos, denn sol<strong>ch</strong>en Vors<strong>ch</strong>lägen fehlt die mitreißende<br />

Kraft einer starken Motivation. (Absatz inhaltli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Eri<strong>ch</strong> Fromm aus ´Haben o<strong>der</strong> Sein`)<br />

So ist es zwar ein ´Wort` in die ri<strong>ch</strong>tige Ri<strong>ch</strong>tung, wenn Peter Johanning im s<strong>ch</strong>on erwähnten<br />

Vortrag am S<strong>ch</strong>luss formuliert:<br />

„Wir legen heute den eindeutigen Vorrang auf die Lehre, auf Inhalte, statt auf die<br />

Würdigung von Personen. Die Glaubwürdigkeit <strong>der</strong> Lehre und <strong>der</strong> sie vertretenden<br />

Personen stehen im Vor<strong>der</strong>grund. Die Jugend als die Zukunft <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e lässt si<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t mit Äußerli<strong>ch</strong>keiten beeindrucken, son<strong>der</strong>n wüns<strong>ch</strong>t Tiefgang in <strong>der</strong><br />

theologis<strong>ch</strong>en Auseinan<strong>der</strong>setzung.“ (a.a.O. 2003)<br />

Dem wäre aber no<strong>ch</strong> bedenkend entgegenzuhalten:<br />

“Es gibt eine normative Kraft des Faktis<strong>ch</strong>en, aber es gibt keine Phraseologie, die<br />

das Faktis<strong>ch</strong>e ersetzen kann.”(F.J. Strauß zuges<strong>ch</strong>rieben)<br />

Es ist zwingend notwendig, den unterstützenswerten Worten und Ansätzen au<strong>ch</strong> die<br />

entspre<strong>ch</strong>enden Taten folgen zu lassen, denn allein von einem ´Tiefgang in <strong>der</strong> theologis<strong>ch</strong>en<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung` ist we<strong>der</strong> in Ri<strong>ch</strong>tung Tiefgang no<strong>ch</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung viel zu bemerken.<br />

An den Taten und ni<strong>ch</strong>t an den Worten wird si<strong>ch</strong> heute und in <strong>der</strong> Zukunft zeigen, inwieweit die<br />

demonstrierten Öffnungen na<strong>ch</strong> innen und außen hin ernst gemeint sind o<strong>der</strong> do<strong>ch</strong> erneut nur<br />

propagandistis<strong>ch</strong> als Mittel zum Zweck dienen sollen, um den in den eigenen Reihen wackelig<br />

gewordenen Ma<strong>ch</strong>tstatus <strong>der</strong> Amtskir<strong>ch</strong>e und ihrer Vertreter zu stabilisieren. Es blieb bislang bei<br />

den immer glei<strong>ch</strong>en Bemühungen zur Eins<strong>ch</strong>wörung auf den kir<strong>ch</strong>eneigenen Dogmatismus:<br />

• „Der Weg zum Heil, das heißt zur Teilnahme an <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>kunft Christi und damit zum<br />

Leben in <strong>der</strong> Gemeins<strong>ch</strong>aft mit Gott, findet si<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e.<br />

• Das Apostelamt ist die von Christus bevollmä<strong>ch</strong>tigte Lehrautorität<br />

• Im Apostelamt liegt die Vollma<strong>ch</strong>t Christi, die Sakramente zu spenden. Der Empfang <strong>der</strong><br />

Sakramente ist heilsnotwendig.<br />

• Neuapostolis<strong>ch</strong>e Christen haben die Si<strong>ch</strong>erheit, dur<strong>ch</strong> die Versiegelung mit dem Heiligen<br />

Geist ist die Gotteskinds<strong>ch</strong>aft erlangt zu haben.“ (Zitat: Gebietskir<strong>ch</strong>e Nie<strong>der</strong>sa<strong>ch</strong>sen – 31. 5. 2003)<br />

56


Es bleibt bei dieser Haltung <strong>der</strong> NAK zu bedenken:<br />

Solange die Leitung <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e<br />

• die Wie<strong>der</strong>kunft Christi an heilsnotwendig reduziertes Leben koppelt und vor dem<br />

bedrohli<strong>ch</strong>en Hintergrund eines je<strong>der</strong>zeit einbre<strong>ch</strong>en könnenden Endzeitszenarios verkündigt,<br />

predigt sie Angst erzeugend gegen den zum Leben geborenen Mens<strong>ch</strong>en und s<strong>ch</strong>ädigt die auf<br />

das aktive zukünftige Leben geri<strong>ch</strong>tete natürli<strong>ch</strong>e Entwicklung von Kin<strong>der</strong>n;<br />

• deutli<strong>ch</strong> o<strong>der</strong> versteckt zwis<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> und <strong>der</strong> (<strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en) Welt polarisiert, bleibt ihr<br />

Heilsdenken exklusiv und wirkt als Druckmittel auf ihre Mitglie<strong>der</strong>;<br />

• die Anerkennung ihrer göttli<strong>ch</strong>en Sendung einfor<strong>der</strong>t und überhebli<strong>ch</strong> Gottes Heil für den<br />

Mens<strong>ch</strong>en davon abhängig ma<strong>ch</strong>t, spri<strong>ch</strong>t sie Gott seine absolute Souveränität ab;<br />

• ein mit ´Wenn­Dann`­ Bedingungen verzerrtes Gottesbild predigt, wird Gott mit<br />

s<strong>ch</strong>eintheologis<strong>ch</strong>en Phrasen zum gebräu<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Handlanger <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e degradiert;<br />

• zulässt, dass Bezirksapostel ihre Söhne und S<strong>ch</strong>wiegersöhne unter dem Deckmantel <strong>der</strong><br />

´Segenslinie` in das lukrative Apostelamt manövrieren, ist dies Amtsmissbrau<strong>ch</strong> auf Kosten<br />

<strong>der</strong> Opfergel<strong>der</strong> ihrer Mitglie<strong>der</strong>;<br />

• überhebli<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong> selbst zum Maßstab des Lebens ihrer Mitglie<strong>der</strong> erhebt, erzieht sie ihre<br />

Mitglie<strong>der</strong> zur Abhängigkeit, Unmündigkeit, Konformität und Erniedrigung unter<br />

Missa<strong>ch</strong>tung des Grundre<strong>ch</strong>tes auf Selbstbestimmung;<br />

• behauptet, ihre Amtsträger verkündigen ´vom Altar` direkt Gottes Wort und Willen, bleibt sie<br />

unkritisierbar und damit unfehlbar;<br />

• ihre manipulierenden Me<strong>ch</strong>anismen <strong>der</strong> Bewusstseinkontrolle und Beeinflussung in<br />

Vergangenheit und Gegenwart ni<strong>ch</strong>t erkennt und eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> bisherigen Praxis<br />

deutli<strong>ch</strong> forciert, bleibt sie in ihrer Wirkung psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong> deformierend;<br />

• dem Apostelamt uneinges<strong>ch</strong>ränkte göttli<strong>ch</strong>e Autorität zubilligt, verunmögli<strong>ch</strong>t sie<br />

pluralistis<strong>ch</strong>e Haltungen und damit Entwicklungen von ´unten`;<br />

• duldet, dass ihre Funktionsträger autoritär ihr Ma<strong>ch</strong>tpotential missbrau<strong>ch</strong>en und na<strong>ch</strong><br />

Belieben ihre Meinungen ´predigen` und einfor<strong>der</strong>n, bleibt <strong>der</strong> Willkür Tür und Tor geöffnet;<br />

• Frauen vom kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Verkündungsamt ausges<strong>ch</strong>lossen bleiben, bleiben die Hälfte ihrer<br />

Mitglie<strong>der</strong> ´stimmlos` und patriar<strong>ch</strong>alis<strong>ch</strong>es Denken bestimmend;<br />

Und solange die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e als ´System` in Gestalt ihrer Kir<strong>ch</strong>enleitung, ihrer<br />

Lehre, Funktionäre und Amtsträger diese und weitere Feststellungen ni<strong>ch</strong>t als Kritikpunkte<br />

aufgreift und angemessen reflektiert, bleibt sie eine fundamentalistis<strong>ch</strong>e Sekte mit Kult­<br />

Tendenzen. Drohgebärden in Ri<strong>ch</strong>tung ihrer Kritiker und Verweise auf die Strafe am Jüngsten<br />

Tag, wie die von Stammapostel Fehr am 23.1.2005 in Züri<strong>ch</strong> (Wortprotokoll GK), sind zwar<br />

bezei<strong>ch</strong>nend, aber ni<strong>ch</strong>t konstruktiv:<br />

„Es ist eine Sa<strong>ch</strong>e unserer Zeit, dass das Wort des Herrn ni<strong>ch</strong>t immer und überall<br />

vorbehaltlos an­ und aufgenommen wird. Oft wird darüber diskutiert, oft wird es<br />

hinterfragt, oft wird es sogar zerzaust, ni<strong>ch</strong>t zuletzt man<strong>ch</strong>mal sogar verdreht. Selbst i<strong>ch</strong>,<br />

meine Brü<strong>der</strong> und S<strong>ch</strong>western, muss damit leben, dass na<strong>ch</strong> einem Gottesdienst, den i<strong>ch</strong><br />

irgendwo gehalten habe, am Montag darauf im Internet die tollsten Kommentare zu<br />

lesen sind. Dazu will i<strong>ch</strong> nur eines sagen: Was da alles gesagt und ges<strong>ch</strong>rieben wird,<br />

sollte eigentli<strong>ch</strong> etwas mehr unter dem Aspekt betra<strong>ch</strong>tet werden, dass <strong>der</strong> Tag kommt,<br />

wo man Re<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>aft ablegen muss über jedes unnütze Wort, was man gespro<strong>ch</strong>en hat<br />

­ und wir können da ergänzen: über jedes unnütze Wort, das man ges<strong>ch</strong>rieben hat.“<br />

57


VI.2 Strukturverglei<strong>ch</strong> totalitärer Systeme<br />

Mehr no<strong>ch</strong> gilt es do<strong>ch</strong> gerade in Deuts<strong>ch</strong>land, beson<strong>der</strong>e Verantwortung im Umgang mit<br />

Ideologien zu zeigen, die, ob versteckt o<strong>der</strong> offen, totalitäre Züge aufweisen und damit in die<br />

Nähe fas<strong>ch</strong>istoi<strong>der</strong> Bewegungen geraten, in denen die unter ihrem Bann stehenden Mens<strong>ch</strong>en als<br />

willenlose Masse begriffen werden, <strong>der</strong>en Denken und Handeln je na<strong>ch</strong> weltans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>er<br />

Position beliebig formbar ist. Ein „Führer“ for<strong>der</strong>t bedingungslosen (Glaubens­)Gehorsam und<br />

Unterordnung des eigenen Willens selbst wi<strong>der</strong> besseres Wissen, Si<strong>ch</strong>erheit und Ordnung im<br />

System sind wi<strong>ch</strong>tiger als Forts<strong>ch</strong>ritt o<strong>der</strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es S<strong>ch</strong>icksal, An<strong>der</strong>sgläubigen und<br />

An<strong>der</strong>sdenkenden begegnet man ohne vernünftige Begründung intolerant und mit Feindbil<strong>der</strong>n.<br />

Aus sol<strong>ch</strong>er Tradition kommt die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e, <strong>der</strong>en diesbezügli<strong>ch</strong>e Haltungen ihrer<br />

Stammapostel und vieler Apostel in einer historis<strong>ch</strong>en Sukzession von Krebs, Niehaus über<br />

Bis<strong>ch</strong>off bis zu R. Fehr in den angeführten Zitaten deutli<strong>ch</strong> aufgezeigt werden konnten:<br />

„Wenn si<strong>ch</strong> also <strong>der</strong> große König, Jesus Christus, als König über alle Könige, im Kaiser<br />

zeigt,(...) Dann müssen aber au<strong>ch</strong> seine Waffen über alle an<strong>der</strong>n Waffen sein, aber au<strong>ch</strong> ein<br />

Volk, was in seiner Einheitsma<strong>ch</strong>t über alle an<strong>der</strong>n Völker erhaben ist." (...)<br />

(...) mit an<strong>der</strong>en Worten, alles dreht si<strong>ch</strong> um das Volk Gottes, (...)<br />

Unsere Feinde sind nur sol<strong>ch</strong>e Völker, wo das Werk Gottes keinen Raum gefunden hat“<br />

(Stammapostel Niehaus 1914)<br />

„Bei <strong>der</strong> Aufstellung aller Satzungen wurde von dem für die Autorität einer Kir<strong>ch</strong>e<br />

bestimmenden Gedanken des Führerprinzips ausgegangen, ...Im religiösen Leben (kann) nur<br />

<strong>der</strong>jenige Mens<strong>ch</strong> glückli<strong>ch</strong> sein, <strong>der</strong> in einer innerli<strong>ch</strong> gesunden Religionsauffassung stehend<br />

si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>enführung unterordnet und <strong>der</strong>selben den s<strong>ch</strong>uldigen Glaubensgehorsam<br />

entgegenbringt, die ihm die Gewähr zu einer seelis<strong>ch</strong>en Befriedigung bietet.“<br />

(Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off, 1933)<br />

Dieser Kampf erfor<strong>der</strong>t ein Anspannen aller Kräfte und kann nur dann zum Sieg führen, wenn<br />

wir bereit sind, au<strong>ch</strong> das Letzte daranzugeben im gläubigen Vertrauen, daß <strong>der</strong> Herr den<br />

Kampf dur<strong>ch</strong> den Sieg segnet und die Opfer dur<strong>ch</strong> den Erfolg lohnt .<br />

So ist im Bestreben, alle Kräfte zusammenzufassen und alle Mittel auf das eine Ziel, den<br />

Endsieg, auszuri<strong>ch</strong>ten, ...“<br />

(Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off 1941)<br />

Nur fas<strong>ch</strong>istis<strong>ch</strong>e Systeme und ihre Ideologien stellen si<strong>ch</strong> selbst außerhalb je<strong>der</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit zu<br />

sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Kritik. Begriffe wie Gemeins<strong>ch</strong>aft, Würde, Größe, Sendung, Opfer degenerieren zu<br />

S<strong>ch</strong>lagwörtern und werden einerseits dur<strong>ch</strong> den häufigen Gebrau<strong>ch</strong> zunehmend sinnentleert<br />

und/o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>erseits zur Vortäus<strong>ch</strong>ung von Harmonie und Einheit ideologis<strong>ch</strong> angepasst und<br />

mythis<strong>ch</strong> bzw. affektiv besetzt. Ein wi<strong>ch</strong>tiges Wesensmerkmal ihrer Spra<strong>ch</strong>e in S<strong>ch</strong>rift o<strong>der</strong><br />

Rede ist unter an<strong>der</strong>em, ni<strong>ch</strong>t an den Verstand, son<strong>der</strong>n (bes<strong>ch</strong>wörend) an das Irrationale und<br />

Gefühlvolle zu appellieren. Der Hörer soll ohne rational überzeugt zu werden zum Glauben an<br />

die „Bewegung“ gebra<strong>ch</strong>t werden. Man bea<strong>ch</strong>te die deutli<strong>ch</strong>en Parallelen zur NAK.<br />

Denno<strong>ch</strong> (o<strong>der</strong> gerade deswegen?) vers<strong>ch</strong>leiert Johanning in seinem Vortrag ´Alte und neue<br />

Zeit`‚ (siehe no<strong>ch</strong>mals die zu Beginn in den Zitaten eingefügten Beispiele von ihm)<br />

bes<strong>ch</strong>wi<strong>ch</strong>tigend die historis<strong>ch</strong>e Situation <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e beson<strong>der</strong>s während <strong>der</strong> Herrs<strong>ch</strong>aft <strong>der</strong><br />

Nationalsozialisten. Da bei ihm von einer guten Quellenkenntnis si<strong>ch</strong>er auszugehen ist, muss<br />

vermutet werden, dass die in seinem Vortrag auszuma<strong>ch</strong>ende ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tsverzerrende und<br />

demagogis<strong>ch</strong>e Darstellungsweise dur<strong>ch</strong>aus propagandistis<strong>ch</strong> bewusst eingesetzt wurde, um bei<br />

den zuhörenden Tagungsteilnehmern ein bes<strong>ch</strong>önigtes Bild <strong>der</strong> historis<strong>ch</strong>en und bestehenden<br />

<strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e zu erzeugen. O<strong>der</strong> ist sein eigener Blick dur<strong>ch</strong> die selbst erfahrene<br />

Indoktrination und Gehirnwäs<strong>ch</strong>e so gehalten, dass er deutli<strong>ch</strong>e Zusammenhänge und inhaltli<strong>ch</strong><br />

klare Aussagen mögli<strong>ch</strong>erweise selbst ni<strong>ch</strong>t erkennen kann?<br />

58


Sol<strong>ch</strong>e und weitere aus Raumgründen hier ni<strong>ch</strong>t zu untersu<strong>ch</strong>ende <strong>Merkmale</strong> lassen si<strong>ch</strong> bis<br />

heute immer wie<strong>der</strong> in den Predigten und S<strong>ch</strong>riften wesentli<strong>ch</strong>er neuapostolis<strong>ch</strong>er<br />

Kir<strong>ch</strong>enpräsidenten finden:<br />

„ Um wie<strong>der</strong> auf die Gesandten zurückzukommen, die Heilande, die Erlöser, die Lehrer, die<br />

Ratgeber, die Führer (wel<strong>ch</strong>e sind die Apostel): Sie sind die Kne<strong>ch</strong>te Gottes und ER ist nur für<br />

sie verantwortli<strong>ch</strong>. Ni<strong>ch</strong>t seine Kin<strong>der</strong> wählten seine Kne<strong>ch</strong>te, son<strong>der</strong>n Gott hat immer s<strong>ch</strong>on<br />

seine eigenen Kne<strong>ch</strong>te erwählt. Er son<strong>der</strong>te sie au<strong>ch</strong> aus und rüstete sie aus mit den Gaben und<br />

Kräften für ihren Amtsauftrag, und ni<strong>ch</strong>t die Gemeinde...Niemals hat unser Himmlis<strong>ch</strong>er Vater<br />

diese Mögli<strong>ch</strong>keiten seinen S<strong>ch</strong>ülern eröffnet (den Mitglie<strong>der</strong>n). ER hat es au<strong>ch</strong> nie zugelassen,<br />

dass seine Kne<strong>ch</strong>te das Ziel von Kritik, Verurteilung o<strong>der</strong> Herabwürdigung seitens <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong> wurden. Im Werk unseres himmlis<strong>ch</strong>en Vaters ist kein Platz für Ri<strong>ch</strong>ter. ...<br />

Wer si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t daran hält und trotzdem zum Heiligen Abendmahl geht, nimmt daran zu seiner<br />

eigenen Verdammnis teil, eine s<strong>ch</strong>werwiegende Ents<strong>ch</strong>eidung. Wer sie auf die lei<strong>ch</strong>te S<strong>ch</strong>ulter<br />

nimmt und ni<strong>ch</strong>t befolgt, dem gelten die Worte Jesus ... es wäre besser, er wäre nie geboren<br />

worden. Was bra<strong>ch</strong>te den Verräter zur Selbstanklage und zum Selbstmord? Er verurteilte den<br />

Mann Gottes, Jesus, obwohl er absolut kein Re<strong>ch</strong>t dazu hatte.<br />

Ein Neuapostolis<strong>ch</strong>es Mitglied, ein so genannter Anwärter auf die Königswürde, die ihn<br />

erwartet, hat nur eine Sa<strong>ch</strong>e zu erfüllen und das ist: Das zu tun, was ihm befohlen ist.<br />

Ansonsten hat er absolut ni<strong>ch</strong>ts zu vermelden. ...Vergesst also ni<strong>ch</strong>t: Die zukünftigen Könige<br />

und Priester kennen während ihrer Lehrzeit hier auf Erden nur ein Gesetz: Zu gehor<strong>ch</strong>en und<br />

das zu tun, was ihnen aufgetragen ist. Sie haben ni<strong>ch</strong>ts das Geringste zu vermelden in diesem<br />

göttli<strong>ch</strong>en Werk. Ihre Aufgabe besteht einzig und allein darin, in bedingungslosem<br />

Glaubensgehorsam na<strong>ch</strong>zufolgen.<br />

P.S. Dieser Brief geht zur Information an unseren Stammapostel und wird an jede<br />

Neuapostolis<strong>ch</strong>e Familie in den USA und Kanada verteilt. “<br />

(Bezirksapostel Mi<strong>ch</strong>ael Kraus 1989)<br />

„Wir wollen diese Freudenboten Jesu Christi in unserer Zeit immer wie<strong>der</strong> an­ und aufnehmen.<br />

Wenn man sie ablehnte aus irgendwel<strong>ch</strong>en Gründen, müsste man si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t wun<strong>der</strong>n, wenn mit<br />

<strong>der</strong> Zeit die Freude in einem erstirbt. Wer aber die Freudenboten aufnimmt, die auf diesem Berg<br />

Gottes einhergehen, <strong>der</strong> wird Freude in seinem Herzen haben. Warum? I<strong>ch</strong> erwähne es<br />

no<strong>ch</strong>mals: weil die Gotteskinds<strong>ch</strong>aft Freude s<strong>ch</strong>afft und weil wir den Erlösungsplan Gottes<br />

kennen, <strong>der</strong> einen fulminanten Höhepunkt hat, <strong>der</strong> vor uns liegt, nämli<strong>ch</strong> <strong>der</strong> große Tag des<br />

Herrn, die Wie<strong>der</strong>kunft Christi. Das Kennen und Erfassen dieses Erlösungsplanes s<strong>ch</strong>afft<br />

Freude. Wer die Freudenboten ni<strong>ch</strong>t aufnimmt ­ aus irgendeinem Grund, <strong>der</strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

gesehen sogar eine gewisse Bere<strong>ch</strong>tigung hätte, weil man einmal enttäus<strong>ch</strong>t wurde o<strong>der</strong><br />

irgendetwas ges<strong>ch</strong>ehen ist, das einem ni<strong>ch</strong>t gefallen hat ­, muss si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t wun<strong>der</strong>n, wenn mit<br />

<strong>der</strong> Zeit in seinem Herzen die Freude erstirbt. Wer sie aber an­ und aufnimmt, <strong>der</strong> hat Frieden,<br />

weil sie ja Frieden verkündigen, [...] Brü<strong>der</strong> und S<strong>ch</strong>western, die liebli<strong>ch</strong>en Freudenboten auf<br />

dem Berg des Herrn, die wollen wir immer wie<strong>der</strong> an­ und aufnehmen.<br />

Was ist denn heutzutage des Herrn Berg? Brü<strong>der</strong> und S<strong>ch</strong>western, das ist das wun<strong>der</strong>bare<br />

Gnaden­ und Erlösungswerk unseres Gottes und unseres Herrn Jesus Christus. Das ist des<br />

Herrn Berg. Und die heilige Stätte, von <strong>der</strong> hier ges<strong>ch</strong>rieben steht, was ist denn das? Das Haus<br />

und <strong>der</strong> Altar Gottes, <strong>der</strong> auf des Herrn Berg steht. Brü<strong>der</strong> und S<strong>ch</strong>western, die liebli<strong>ch</strong>en<br />

Freudenboten auf dem Berg des Herrn, die wollen wir immer wie<strong>der</strong> an­ und aufnehmen.“<br />

(Stammapostel R. Fehr am 15. 8.04; Zitat aus UF 22, S.7f)<br />

O<strong>der</strong> no<strong>ch</strong>mals in glei<strong>ch</strong>er demagogis<strong>ch</strong>er Manier, egal ob Berg o<strong>der</strong> Burg, Stammapostel<br />

Ri<strong>ch</strong>ard Fehr am 12. 12. 2004 in Magdeburg:<br />

59


„Diese Burg, das ist das Werk Gottes. Dieses Werk kann ni<strong>ch</strong>t zerstört werden, es kann nur<br />

vollendet werden. (...) Diese Burg ist uneinnehmbar für fremde Geister. Diese Burg hat einen<br />

Brunnen, <strong>der</strong> immer fris<strong>ch</strong>es Wasser hat. Dieser Brunnen steht im Werk Gottes. Solange <strong>der</strong><br />

Altar Gottes auf Erden steht, fließt au<strong>ch</strong> das Wasser in dieser Burg, denn die Burg steht auf dem<br />

Felsen <strong>der</strong> Jesu­ und Apostellehre. (...) In dieser Burg gibt es Geborgenheit wie sonst nirgends<br />

und deshalb wollen wir in dieser Burg bleiben. (...) Wir wollen bleiben in <strong>der</strong> Burg des Herrn,<br />

im s<strong>ch</strong>önen Werk Gottes.“ (Quelle: naktuell, wörtli<strong>ch</strong>e Mits<strong>ch</strong>rift)<br />

Im zweiten Auss<strong>ch</strong>nitt wird nun sogar die NAK als „Burg“ direkt und expressis verbis selbst als<br />

heilsbedeutend in den Mittelpunkt gerückt! Interessanter Weise korrigiert Bezirksapostel<br />

Klingler in einem zusammenfassenden Beri<strong>ch</strong>t Anfang und S<strong>ch</strong>luss dieser Aussage wie folgt:<br />

„Wenn <strong>der</strong> Herr unsere Burg ist, wird sie für fremde Geister uneinnehmbar. (...)<br />

Im Werke Gottes sind wir geborgen. Lasst uns in <strong>der</strong> Burg bleiben!“<br />

http://www.nak­mitteldeuts<strong>ch</strong>land.de/beri<strong>ch</strong>te/beson<strong>der</strong>e_anlaesse/2004­12­stammapostelgottesdienst.html<br />

Zur weiteren Verdeutli<strong>ch</strong>ung dieser beson<strong>der</strong>en spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en <strong>Merkmale</strong> und dem dahinter<br />

stehenden Weltbild seien no<strong>ch</strong>mals einige <strong>der</strong> bereits angeführten Predigtsätze von Vertretern<br />

<strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>enleitung zitiert, die hier nun aber stark verkürzt wie<strong>der</strong>gegeben<br />

werden:<br />

„Davon muß man ableiten, daß wir es im Werke Gottes gar ni<strong>ch</strong>t nötig haben, uns mit Kritik zu<br />

befassen. ...“ (Stammapostel R.Fehr, 1991)<br />

„...Erdbeben sind eine Offenbarung <strong>der</strong> Allma<strong>ch</strong>t Gottes! Sie dienen au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> geistigen<br />

Erweckung, damit man zur Besinnung kommt und weiß, wer man ist, wo man steht und wohin<br />

man will. ...“ (Stammapostel R.Fehr, 1991)<br />

„Wer wollte dem lieben Gott persönli<strong>ch</strong> wi<strong>der</strong>spre<strong>ch</strong>en? Selbstverständli<strong>ch</strong> niemand, das ist uns<br />

allen klar! Aber könnte man Gott ni<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> wi<strong>der</strong>spre<strong>ch</strong>en, indem man seine Sendung<br />

ablehnt, indem man bei denen, die er gesandt hat, S<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>heiten su<strong>ch</strong>t und diese<br />

brandmarkt?“ (Stammapostel R.Fehr, 1997)<br />

„ ... es gibt au<strong>ch</strong> so viele Umsonstgeborene, Mens<strong>ch</strong>en die dieses Leben dazu nützen, nur zu<br />

irdis<strong>ch</strong>em Rei<strong>ch</strong>tum, zu Ansehen, zu Ehre zu kommen, zu Rei<strong>ch</strong>tum. Sie tun ni<strong>ch</strong>ts für das ewige<br />

Leben und kommen dann einmal, viel zu spät, zu <strong>der</strong> Überzeugung und Einsi<strong>ch</strong>t: Umsonst<br />

geboren, umsonst gelebt.“ (Bez.Apostel Saur, 2001)<br />

„Der große Sieg <strong>der</strong> Gotteskin<strong>der</strong> kommt! Seien wir getrost! Wenn <strong>der</strong> Herr <strong>der</strong> sein Werk<br />

vollendet und die Seinen als Braut zu si<strong>ch</strong> nimmt, ist <strong>der</strong> Sieg bekannt in allen Himmeln.<br />

Und wenn er mit ihnen auf Erden sein Friedensrei<strong>ch</strong> aufri<strong>ch</strong>tet, wird <strong>der</strong> Triumph und Sieg <strong>der</strong><br />

Gotteskin<strong>der</strong> au<strong>ch</strong> auf dieser Welt bekannt sein.“ (Stammapostel R.Fehr, 2001)<br />

„Der Verstand muss ausges<strong>ch</strong>altet werden! Und dann kommt man zu Jesus und wird geheilt.“<br />

(Bez.Apostel Stu<strong>der</strong> 2002)<br />

„ Gott stärkt unsere Gedanken dur<strong>ch</strong> Selbstkontrolle, wenn wir na<strong>ch</strong> den Prinzipien des<br />

Evangeliums Christus leben.“ (Anm.d.V.: gemeint ist damit die neuapostolis<strong>ch</strong>e Verkündung;<br />

Bez.Apostel Kit<strong>ch</strong>ing 2002)<br />

„Hier am Altar unseres Himmlis<strong>ch</strong>en Vaters wird die absolute Wahrheit verkündet. Nirgendwo<br />

sonst ...“ (Bez. Apostel Latorcai 2002)<br />

„Wer am Altar des Herrn vorbeigeht, viellei<strong>ch</strong>t sogar eigene Wege su<strong>ch</strong>t, um selig zu werden,<br />

wird früher o<strong>der</strong> später bemerken, dass er innerli<strong>ch</strong> vereinsamt und sogar in die Irre geht ...<br />

60


Von den Zinnen dieser „Türme“ (Anm.d.V. gemeint sind: Gottesfur<strong>ch</strong>t, ein reines Herz, wahrer<br />

Opfersinn, stete und treue Na<strong>ch</strong>folge) aus ... kann (man) Freund und Feind erkennen und<br />

entspre<strong>ch</strong>ende Vorkehrungen treffen.“ (Stammapostel R. Fehr 2003)<br />

„Wer das S<strong>ch</strong>iff verlässt, ertrinkt!“(Stammapostel R. Fehr 2004)<br />

Es ist hier ni<strong>ch</strong>t die Gelegenheit zu einer ausführli<strong>ch</strong>en Analyse, aber bei genauer Betra<strong>ch</strong>tung<br />

kommt man eben ni<strong>ch</strong>t umhin, diese indoktrinierenden Reden, Denk­ und Verhaltensmuster in<br />

die Nähe fas<strong>ch</strong>istoi<strong>der</strong> Systeme rücken zu müssen. Man bea<strong>ch</strong>te den Verglei<strong>ch</strong>:<br />

„Mit Stolz sehen wir ...: Er hat immer Re<strong>ch</strong>t und wird immer Re<strong>ch</strong>t haben. In <strong>der</strong> kritiklosen<br />

Treue, in <strong>der</strong> Hingabe an den Führer (lies ´Stammapostel`), die na<strong>ch</strong> dem Warum im<br />

Einzelfalle ni<strong>ch</strong>t fragt, in <strong>der</strong> stills<strong>ch</strong>weigenden Ausführung seiner Befehle (lies ´Worte`) liegt<br />

unser aller Nationalsozialismus (lies ´Glaubensgewissheit`) verankert. Wir glauben daran,<br />

dass <strong>der</strong> Führer (lies ´Stammapostel`) einer höheren Berufung zur Gestaltung des deuts<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>icksals (lies ´Werkes Gottes`) folgt. An diesem Glauben gibt es keine Kritik.“<br />

(Rudolf Hess, 1934 vor Parteigenossen Quelle: Bil<strong>der</strong> und Dokumente zur Zeitges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te 1933­1945,<br />

Mün<strong>ch</strong>en 1961, Bayris<strong>ch</strong>e Landeszentrale für Heimantdienst (Hrsg.)<br />

Wie ers<strong>ch</strong>reckend glei<strong>ch</strong> klingt dieser Appell, taus<strong>ch</strong>t man nur einige wenige Vokabeln aus!<br />

So wirken au<strong>ch</strong> die von systemtreuen Anhängern stets positiv hervorgehobenen Neuerungen <strong>der</strong><br />

letzten Jahre systemtypis<strong>ch</strong> letztli<strong>ch</strong> eher fragmentaris<strong>ch</strong> und s<strong>ch</strong>einen mehr Ausdruck <strong>der</strong><br />

gewohnten autoritären Strukturen und inneren Wi<strong>der</strong>sprü<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>keiten zu sein, weil au<strong>ch</strong> sie<br />

funktionswidrig als „zwangsverordnetes Umdenken“ an den erfor<strong>der</strong>li<strong>ch</strong>en Bedürfnissen vorbei<br />

strategis<strong>ch</strong> unbeholfen einfa<strong>ch</strong> befohlen werden, ohne aber an <strong>der</strong> Basis o<strong>der</strong> in den Köpfen <strong>der</strong><br />

leitenden Amtsträger si<strong>ch</strong>tbare Auswirkungen im Sinne tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Verän<strong>der</strong>ungen in Gang<br />

gesetzt zu haben:<br />

Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e International „NEWS“:<br />

ausführli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>zulesen unter http://www.naki.org/text/14­d.html<br />

2006:<br />

• Der Jenseitsglaube neuapostolis<strong>ch</strong>er Christen<br />

• Verständnis von Taufe und Versiegelung;<br />

• Heil, Exklusivität, Heilsnotwendigkeit Apostelamt, Na<strong>ch</strong>folge<br />

2005<br />

• Än<strong>der</strong>ungen von Lehraussagen<br />

• Ökumene<br />

• Der Sündenbegriff<br />

• S<strong>ch</strong>öpfungsglaube u. Evolutionstheorie<br />

• Die 144'000<br />

• Vor 150 Jahren starb Apostel Th. Carlyle<br />

• Stellungnahme zu Fragen des Sexualverhaltens<br />

• Verlautbarung zum Hirntod / Herztod<br />

• Bros<strong>ch</strong>üre über den Jenseitsglauben<br />

2004:<br />

• Anfor<strong>der</strong>ungsprofil für Konfirmandenunterri<strong>ch</strong>t<br />

• Bibel ist Grundlage <strong>der</strong> neuapostolis<strong>ch</strong>en Lehre<br />

• Neue Lehraussage zur "Großen Trübsal"<br />

• Evolutionstheorie<br />

2003:<br />

• Statuten <strong>der</strong> NAKI<br />

• Erweiterte Lehraussage zur Ersten Auferstehung<br />

61


• Wirkung <strong>der</strong> Musik auf den Mens<strong>ch</strong>en<br />

• Struktur und Organisation <strong>der</strong> NAK<br />

• Einführung neues Gesangbu<strong>ch</strong><br />

2002:<br />

• Pfingsten (Teil 2) (Artikel aus Lehre und Erkenntnis)<br />

2001:<br />

• Einführung <strong>der</strong> New King James­Bibel<br />

• Weihna<strong>ch</strong>ten<br />

• Neuregelung Unterdiakonenamt<br />

• Pfingsten (Teil 1)<br />

• Beteiligung an ökumenis<strong>ch</strong>en Veranstaltungen<br />

• Arbeitstreffen 16.05.01 apostolis<strong>ch</strong>er Gemeins<strong>ch</strong>aften<br />

• Leitbild Dienen und Führen<br />

Sol<strong>ch</strong>e Lehrän<strong>der</strong>ungen müssten inhaltli<strong>ch</strong> vermittelt werden, um auf breiter Basis verstanden<br />

und angenommen werden zu können, o<strong>der</strong> sie bleiben bedeutungsloser Aktionismus.<br />

Kennzei<strong>ch</strong>nend für die eigentli<strong>ch</strong>e Unents<strong>ch</strong>lossenheit ist au<strong>ch</strong>, dass zwar für 2008 ein<br />

überarbeiteter Kate<strong>ch</strong>ismus angekündigt wird, man bis dahin – und beson<strong>der</strong>s ganz oben ­ aber<br />

unverdrossen weiter im altgewohnten Stil predigt. Die kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> gebrau<strong>ch</strong>te Begründung, es<br />

handle si<strong>ch</strong> bei den Lehrän<strong>der</strong>ungen jeweils um göttli<strong>ch</strong> inspirierte geistgewirkte neue<br />

Grundwahrheiten, ist s<strong>ch</strong>on wegen <strong>der</strong> kir<strong>ch</strong>eneigenen Inkonsequenz und auf Grund des re<strong>ch</strong>t<br />

kurzen Verfallsdatums ihrer dogmatis<strong>ch</strong>en Behauptungen außer A<strong>ch</strong>t zu lassen. Es zeigt si<strong>ch</strong><br />

heute wie damals deutli<strong>ch</strong>,<br />

„ dass die Täter, ob wortrei<strong>ch</strong> o<strong>der</strong> dur<strong>ch</strong> Auslassungen, s<strong>ch</strong>amlos logen, um ihre<br />

körperli<strong>ch</strong>e und mentale Beteiligung ... zu vertus<strong>ch</strong>en. Darum ist es aus methodis<strong>ch</strong>en<br />

Erwägungen notwendig, alle apologetis<strong>ch</strong>en Aussagen zu ignorieren ... Wer die<br />

Selbstre<strong>ch</strong>tfertigung <strong>der</strong> Täter akzeptiert ... wird lei<strong>ch</strong>t auf Irrwege geraten und nur<br />

s<strong>ch</strong>wer zurück zur Wahrheit finden.“<br />

(D.J. Goldhagen „Hitlers willige Vollstrecker“ (Siedler Verlag),Seite 547)<br />

Und wie selbstverständli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>reibt Rupert Lay (Ketzer Dogmen Denkverbote, S.74):<br />

„Systemagenten sind stets Fas<strong>ch</strong>isten. Der Bestand einer Institution ist ihnen hö<strong>ch</strong>stes zu<br />

s<strong>ch</strong>ützendes Gut. ... dem kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Systemagenten ist <strong>der</strong> Bestand <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e (und ni<strong>ch</strong>t<br />

etwa des Heil <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>en) hö<strong>ch</strong>stes zu s<strong>ch</strong>ützendes religiöses Gut.“<br />

Wenn das hinter <strong>der</strong> Glaubensfassade liegende System <strong>der</strong> NAK als ein fundamentalistis<strong>ch</strong>es<br />

System mit fas<strong>ch</strong>istoiden Zügen erkannt werden kann, und dies den Gläubigen dieser Kir<strong>ch</strong>e<br />

bewusst gema<strong>ch</strong>t werden könnte, ließen si<strong>ch</strong> daraus angemessene Verhaltenstrategien zum<br />

Umgang mit dem System und seiner Funktionäre entwickeln. Dann for<strong>der</strong>t einen plötzli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr <strong>der</strong> „liebe Apostel“ o<strong>der</strong> Amtsträger, <strong>der</strong> do<strong>ch</strong> sonst so verständnisvoll ist, einfa<strong>ch</strong> zu<br />

irgendwel<strong>ch</strong>en Na<strong>ch</strong>folgeprinzipien mit Stillhalteparolen auf, son<strong>der</strong>n dann wird dur<strong>ch</strong> ihn das<br />

hinter ihm stehende System deutli<strong>ch</strong>. Zwis<strong>ch</strong>en ´Führungskräften` als Systemagenten und<br />

`Führungsverantwortli<strong>ch</strong>en` ist in diesem Zusammenhang also tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> klar zu unters<strong>ch</strong>eiden.<br />

Zutreffend deutli<strong>ch</strong> spri<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> Jesus des Thomasevangeliums:<br />

„(102) Jesus sagte: Wehe den Pharisäern, denn sie glei<strong>ch</strong>en einem Hund, <strong>der</strong> in dem<br />

Trog <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong> liegt; denn er frißt ni<strong>ch</strong>t, no<strong>ch</strong> läßt er die Rin<strong>der</strong> fressen.“<br />

Für die Amtskir<strong>ch</strong>e und <strong>der</strong>en Vertreter gilt <strong>der</strong> klare Satz von Hans Küng:<br />

„Die Vergangenheit <strong>der</strong> Unwahrhaftigkeit hat für die Gegenwart <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e keine<br />

62


Zukunft mehr, aber es bleibt ihre eigene Vergangenheit. ... So muss si<strong>ch</strong> die Kir<strong>ch</strong>e immer<br />

wie<strong>der</strong> neu von ihrer Vergangenheit abwenden auf ihre Zukunft hin, die ihre<br />

Wahrhaftigkeit ist. Diese Zukunft ist ihr dur<strong>ch</strong> Gottes Gnade bereits als Angeld ges<strong>ch</strong>enkt<br />

... Aber sie muss sie immer wie<strong>der</strong> neu ergreifen, si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>enken lassen.<br />

Weil sie wahrhaftig ist, soll sie au<strong>ch</strong> wahrhaftig sein; <strong>der</strong> Indikativ for<strong>der</strong>t den Imperativ.<br />

Das ist es, was die apostolis<strong>ch</strong>e Verkündigung for<strong>der</strong>t.“<br />

(Hans Küng aus: Vertrauen, das trägt ­ Spiritualität für heute, Seite 69)<br />

Die heutigen Apostel dieser Kir<strong>ch</strong>e sind aber na<strong>ch</strong> eigenem neuapostolis<strong>ch</strong>em Bekunden eben<br />

keine Apostel Jesu wie in <strong>der</strong> Urkir<strong>ch</strong>e, son<strong>der</strong>n Bots<strong>ch</strong>after <strong>der</strong> NAK mit dem Stammapostel als<br />

oberste Autorität. Sie geloben in ihrem offiziellen Amtseid im S<strong>ch</strong>lusssatz:<br />

" Als leitendes Amt <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e will i<strong>ch</strong> für dieses Bekenntnis stets<br />

unmissverständli<strong>ch</strong> einstehen und entspre<strong>ch</strong>end dem Evangelium als Apostel <strong>der</strong><br />

<strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e leben.“<br />

Ohnehin ist selbst ein "einfa<strong>ch</strong>er" Apostel in <strong>der</strong> NAK mittlerweile zu einem unteren Glied in<br />

dieser Ebene <strong>der</strong> Amtshierar<strong>ch</strong>ie degradiert und, da weitestgehend ohne eigene Befugnisse, nur<br />

ein Ausführungsorgan seiner „Vorangänger“ im Stammapostel, Stammapostelhelfer, Senior­<br />

Bezirksapostel, Bezirksapostel und Bezirksapostel­Helfer, je na<strong>ch</strong>dem, ob diese Ämter gerade<br />

besetzt sind o<strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t.<br />

63


VI.4 Reformfähigkeit <strong>der</strong> NAK<br />

Gerade die bislang aufgezeigte Problematik und die Konfrontation <strong>der</strong> gegenwärtig aufeinan<strong>der</strong><br />

prallenden Positionen lässt es unbedingt nötig ers<strong>ch</strong>einen, anstelle <strong>der</strong> stets vernebelnden<br />

propagandistis<strong>ch</strong>en Stellungnahmen si<strong>ch</strong> eindeutig zu den gestellten Fragen und entstandenen<br />

Fragwürdigkeiten zu äußern, au<strong>ch</strong> auf die Gefahr eines drohenden S<strong>ch</strong>ismas. Sol<strong>ch</strong> deutli<strong>ch</strong>e<br />

Haltung wäre au<strong>ch</strong> in allen wüns<strong>ch</strong>enswerten ökumenis<strong>ch</strong>en o<strong>der</strong> kir<strong>ch</strong>eninternen Gesprä<strong>ch</strong>en<br />

und Kontakten mit neuapostolis<strong>ch</strong>en Amtsträgern eins<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> und beson<strong>der</strong>s ihrer hö<strong>ch</strong>sten<br />

Vertreter auf offizieller Ebene angebra<strong>ch</strong>t, um den bei wohlwollen<strong>der</strong> Betra<strong>ch</strong>tung si<strong>ch</strong>tbaren<br />

Reformkurs wirkli<strong>ch</strong> unterstützend zu begleiten. Jede Indifferenz bestärkt die<br />

fundamentalistis<strong>ch</strong>e Grundhaltung, dies zeigen die historis<strong>ch</strong>e Entwicklung und die aktuell lei<strong>der</strong><br />

immer no<strong>ch</strong> ungebro<strong>ch</strong>ene Gültigkeit des folgenden Zitates deutli<strong>ch</strong>.<br />

„I<strong>ch</strong> habe diese Bros<strong>ch</strong>üre ni<strong>ch</strong>t ges<strong>ch</strong>rieben, um Staub aufzuwirbeln, ...<br />

Da i<strong>ch</strong> aus eigener Erfahrung weiß, wie s<strong>ch</strong>wer es ist, si<strong>ch</strong> selbst und an<strong>der</strong>e<br />

Mens<strong>ch</strong>en aus den Netzen <strong>der</strong> neuapostolis<strong>ch</strong>en Seelenfänger zu befreien, halte i<strong>ch</strong> es<br />

für meine Pfli<strong>ch</strong>t, zu warnen und Einblicke in das wahre Wesen <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong><br />

Gemeinde zu gewähren – so weit mir dies mögli<strong>ch</strong> ist – damit ni<strong>ch</strong>t immer wie<strong>der</strong><br />

Tausende und Abertausende von Mens<strong>ch</strong>en geistig und materiell ges<strong>ch</strong>ädigt werden.“<br />

(Aus: F. Wolf, ´Seelenfänger`, 1931)<br />

Wie formulierte do<strong>ch</strong> Bernard Lewis so treffli<strong>ch</strong> die fundamentalistis<strong>ch</strong>e Haltung:<br />

„I am right, you are wrong, go to hell!“<br />

Und ni<strong>ch</strong>t min<strong>der</strong> deutli<strong>ch</strong> drückte für die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e eine sol<strong>ch</strong>e Haltung au<strong>ch</strong><br />

Stammapostel Fehr 2001 mit den Worten aus:<br />

„... wenn <strong>der</strong> Glaube an die Sendung fehlt, mögen sol<strong>ch</strong>e (Mens<strong>ch</strong>en, die glauben<br />

Gottes Werke zu tun ) zusehen, wohin sie mit ihrem Lebenss<strong>ch</strong>ifflein fahren.“<br />

O<strong>der</strong> in Bad Blankenburg am 18. April 2004:<br />

"Wenn man uns heute fragen würde: gerade ihr? Wir hätten keine Antwort. Es ist ein<br />

Gnadenangebot Gottes. Es ist ein Geheimnis seiner Gnade, aber es ist au<strong>ch</strong> göttli<strong>ch</strong>e<br />

Realität. Und wenn jemand s<strong>ch</strong>reit und sagt: Ihr seid eingebildet und das ist<br />

ungere<strong>ch</strong>t und was ist mit allen an<strong>der</strong>en? Dann will i<strong>ch</strong> darauf nur antworten:<br />

Es wären no<strong>ch</strong> viele erwählt, aber sie ma<strong>ch</strong>en den Kapitalfehler, dass sie die<br />

Erwählung ni<strong>ch</strong>t fest ma<strong>ch</strong>en."<br />

"Wer ist <strong>der</strong> Nä<strong>ch</strong>ste? Unser Mitbru<strong>der</strong> unsere Mits<strong>ch</strong>wester, die su<strong>ch</strong>enden und<br />

verlangenden Seelen, das sind die Nä<strong>ch</strong>sten.."<br />

Der Pfingsten 2005 vollzogene We<strong>ch</strong>sel im Stammapostelamt und damit <strong>der</strong> We<strong>ch</strong>sel an <strong>der</strong><br />

Spitze <strong>der</strong> leitenden Führung <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e gab nun Hinweise, ob die Anzei<strong>ch</strong>en<br />

mögli<strong>ch</strong>er Reformen ernst zu nehmen sind o<strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t. Der ´freiwillige` Rücktritt des sehr<br />

liberalen Apostel Sepers mit <strong>der</strong> s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>en Begründung dur<strong>ch</strong> Stammapostel Fehr, „dass si<strong>ch</strong><br />

die Sehensweise von Apostel Sepers in einigen wesentli<strong>ch</strong>en Punkten beispielsweise <strong>der</strong><br />

Exklusivität unserer Kir<strong>ch</strong>e und <strong>der</strong> Notwendigkeit des Apostelamtes, ni<strong>ch</strong>t mit <strong>der</strong> Lehre und<br />

Identität <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e deckt“, zeigte no<strong>ch</strong> deutli<strong>ch</strong> in die an<strong>der</strong>e Ri<strong>ch</strong>tung.<br />

Diese Aussage des Stammapostels kommentierte <strong>der</strong> Pressespre<strong>ch</strong>er Peter Johanning am<br />

11.12.04 gegenüber dem GK­Autor Mi<strong>ch</strong>ael Ko<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> wie folgt:<br />

"Du findest (...) bei uns keinen Auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong>keitsanspru<strong>ch</strong>. Da musst du woan<strong>der</strong>s<br />

su<strong>ch</strong>en, etwa im 'Dominus Iesus'. Wir können über den Heiligen Geist ni<strong>ch</strong>t<br />

'verfügen', aber wir können glauben, dass er dur<strong>ch</strong> Apostel bei <strong>der</strong> Heiligen<br />

64


Versiegelung als Anwarts<strong>ch</strong>aft auf die Teilnahme bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>kunft Jesu gespendet<br />

wird. Au<strong>ch</strong> haben wir an<strong>der</strong>e Mens<strong>ch</strong>en nie vom Heil in Jesus Christus<br />

ausges<strong>ch</strong>lossen (...)<br />

Ob Gott au<strong>ch</strong> unversiegelte Seelen zur Braut des Herrn zählt, bleibt seiner<br />

Souveränität überlassen. Die einzige Form kann es s<strong>ch</strong>on deshalb ni<strong>ch</strong>t sein, weil<br />

Gott in seinen Angelegenheiten autonom bleibt."<br />

In glei<strong>ch</strong>er Weise wi<strong>der</strong>sprü<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> drückte si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> Fehr s<strong>ch</strong>on 2002 in seiner Rede anlässli<strong>ch</strong><br />

<strong>der</strong> Einweihung des neuen Verwaltungsgebäudes <strong>der</strong> NAK am 26. September in Züri<strong>ch</strong> aus:<br />

"Es gehört zum Merkmal <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e, dem Apostelamt beson<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung beizumessen, ohne ihm jedo<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong>zeitig Heil zuzuspre<strong>ch</strong>en. Das Heil<br />

kommt von Gott und es ist in keinem an<strong>der</strong>en Heil außer in Jesus Christus.<br />

Inwieweit die Gere<strong>ch</strong>tigkeit Gottes an<strong>der</strong>e Wege als den biblis<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>il<strong>der</strong>ten geht,<br />

entzieht si<strong>ch</strong> unserer Beurteilung. Do<strong>ch</strong> als Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e halten wir an<br />

dem fest, was Jesus selbst an Aufgaben in das Apostelamt weitergab: alle Welt zu<br />

lehren, in seinem Namen zu taufen, sein Wort zu predigen und in seinem Namen<br />

Sünden zu vergeben." (Quelle: Glaubenskultur<br />

Magazin, Stand: 01/2003)<br />

Nun wurde na<strong>ch</strong> einem guten halben Jahr Amtszeit des neuen Stammapostels Leber am 24.<br />

Januar 2006 eine mit großem Aufwand ( via Satellit Übertragung in vers<strong>ch</strong>iedene Gemeinden)<br />

betriebene Informationsveranstaltung für Amtsträger und Lehrbeauftragte angekündigt und<br />

dur<strong>ch</strong>geführt, in <strong>der</strong> die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e Lehrän<strong>der</strong>ungen über ihr neues Verständnis<br />

von Taufe und Versiegelung dur<strong>ch</strong> Stap. Leber bekannt gab, wörtli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>zulesen unter:<br />

http://www.blickpunkt­nak.de/Dokumente/Informationsabend%20240106.pdf<br />

Neben einigen offen und tolerant wirkenden Aussagen gab es Aussagen, die ni<strong>ch</strong>t gerade geprägt<br />

waren von großer Erkenntnis <strong>der</strong> „Gegenwartsstimme Gottes“ (Leber 2006 Böblingen):<br />

„Erbsünde ... ist ein rein theologis<strong>ch</strong>er Begriff <strong>der</strong> aber au<strong>ch</strong> so seine S<strong>ch</strong>wierigkeiten<br />

hat. Einzelheiten zu dieser Thematik werden no<strong>ch</strong> erarbeitet. Also mehr zur Erbsünde<br />

kann i<strong>ch</strong> eu<strong>ch</strong> heute no<strong>ch</strong> gar ni<strong>ch</strong>t sagen. Wenn die Ausarbeitung vorliegt werden wir<br />

alle hoffentli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>lauer werden. So <strong>der</strong> nä<strong>ch</strong>ste Punkt ist abwas<strong>ch</strong>en....“<br />

o<strong>der</strong> mit hinlängli<strong>ch</strong> bekannter Arroganz verkündet wurden:<br />

„... Es gibt natürli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> man<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>en die <strong>der</strong> Auffassung sind, dass mit <strong>der</strong> Taufe<br />

au<strong>ch</strong> die individuelle Abwas<strong>ch</strong>ung <strong>der</strong> Sünden verknüpft ist. Wir gehen diesem Wirrwarr<br />

elegant aus dem Wege. In unserer heutigen Praxis tragen wir diesem Gedanken darin<br />

Re<strong>ch</strong>nung, dass vor <strong>der</strong> eigentli<strong>ch</strong>en Taufhandlung immer die Vergebung <strong>der</strong><br />

individuellen Sünden erfolgt.“<br />

Letztli<strong>ch</strong> blieben aber die grundlegenden dogmatis<strong>ch</strong>en Standpunkte glei<strong>ch</strong>. In den offiziellen<br />

s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>en Ausführungen heißt es zwar (http://www.nak.org/download/stellungnahme­taufe­versiegelung­de­<br />

240106.pdf):<br />

„Neu am Taufverständnis <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e ist die vollständige Anerkennung<br />

<strong>der</strong> in an<strong>der</strong>en <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en Kir<strong>ch</strong>en vollzogenen Taufhandlung. Weil die Taufe eines<br />

Mens<strong>ch</strong>en künftig als Gnadenmitteilung Gottes und Näheverhältnis zu ihm aufgefasst<br />

wird, werden alle getauften Mens<strong>ch</strong>en als Christen verstanden.“<br />

„1.6 Die in an<strong>der</strong>en kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Gemeins<strong>ch</strong>aften vollzogene <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>e Taufe wird aner­<br />

kannt, sofern sie formgere<strong>ch</strong>t in dem Namen des dreieinigen Gottes gespendet worden<br />

ist.“<br />

65


Zur Verdeutli<strong>ch</strong>ung <strong>der</strong> eigentli<strong>ch</strong>en Position muss jedo<strong>ch</strong> die Anmerkung 20 hinzugezogen<br />

werden:<br />

„Dass die Gotteskinds<strong>ch</strong>aft dur<strong>ch</strong> die Wie<strong>der</strong>geburt aus Wasser und Geist erlangt wird,<br />

bedeutet, dass die Gotteskinds<strong>ch</strong>aft erst erlangt ist, wenn sowohl die Taufe mit Wasser<br />

als au<strong>ch</strong> die Versiegelung vollzogen sind.“<br />

Und was daran neu ist bleibt fragli<strong>ch</strong>. Als „Christen“ wurden Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> beiden Großkir<strong>ch</strong>en<br />

weitestgehend s<strong>ch</strong>on immer angesehen, die „Gotteskinds<strong>ch</strong>aft“ bleibt jedo<strong>ch</strong> immer no<strong>ch</strong> den<br />

Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> NAK vorbehalten.<br />

Ebenso wenig neu sind die folgenden Gedankengänge über „Das Verständnis von Heil,<br />

Exklusivität, Heilsnotwendigkeit des Apostelamtes und Na<strong>ch</strong>folge in <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong><br />

<strong>Kir<strong>ch</strong>e“</strong>, die inhaltli<strong>ch</strong> bereits vor 30 Jahren von Bez.Ap. Steinweg und an<strong>der</strong>en so gepredigt<br />

wurden.<br />

Zwar wird in 2.6 ohne Zitatkennzei<strong>ch</strong>nung und abges<strong>ch</strong>rieben aus <strong>der</strong> Erklärung Dominus Iesus<br />

von Kardinal Ratzinger (dass es "vielfältige Elemente <strong>der</strong> Heiligung und <strong>der</strong> Wahrheit" au<strong>ch</strong><br />

außerhalb <strong>der</strong> römis<strong>ch</strong>­katholis<strong>ch</strong> verfassten Kir<strong>ch</strong>e gibt) jetzt zugestanden, dass „es au<strong>ch</strong><br />

außerhalb <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e in kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Gemeins<strong>ch</strong>aften, die Christus wahrhaftig<br />

bekennen, vielfältige Elemente von Wahrheit gibt. In diesem Sinn wirkt <strong>der</strong> Heilige Geist au<strong>ch</strong><br />

außerhalb <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e.“, aber „1.5 Die Vermittlung von Heil ges<strong>ch</strong>ieht na<strong>ch</strong><br />

dem Zeugnis <strong>der</strong> Heiligen S<strong>ch</strong>rift im gegenwärtigen Abs<strong>ch</strong>nitt des göttli<strong>ch</strong>en Heilsplans dur<strong>ch</strong><br />

das Apostelamt, das die Aufgabe hat, das Wort Gottes zu verkündigen und die Sakramente zu<br />

spenden.“<br />

Es haben also wie<strong>der</strong>um nur (2.4) „die Apostel Auftrag und Vollma<strong>ch</strong>t vom Herrn, allen das<br />

volle Heil anzubieten“. Daraus folgt für die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> NAK als Heilsnotwendigkeit, (4.4)<br />

„dass man den von ihm gesandten Aposteln na<strong>ch</strong>folgt“. (4.5) „Das glei<strong>ch</strong>e Prinzip gilt au<strong>ch</strong> für<br />

die Na<strong>ch</strong>folge <strong>der</strong> von den Aposteln ordinierten Amtsträger.“<br />

„4.7 Na<strong>ch</strong>folge in diesem Sinne fällt lei<strong>ch</strong>t, wenn man sie ni<strong>ch</strong>t als Unterordnung unter eine<br />

mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Autorität versteht, son<strong>der</strong>n in dem Amtsträger eine Gabe Gottes erkennt.“<br />

Und spitzfindig wird fortgesetzt, dass dies alles nun aber ni<strong>ch</strong>t im Sinn eines exklusiven<br />

Absolutheitsanspru<strong>ch</strong> zu verstehen sei, weil ja im Endgeri<strong>ch</strong>t (2.5) „letztli<strong>ch</strong> alle Mens<strong>ch</strong>en Heil<br />

erlangen können, au<strong>ch</strong> wenn sie ni<strong>ch</strong>t Mitglied <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e gewesen sind.<br />

Darin findet <strong>der</strong> Wille Gottes, allen Mens<strong>ch</strong>en zu helfen, Ausdruck. Es ist also unzutreffend,<br />

die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e als „allein selig ma<strong>ch</strong>end“ zu bezei<strong>ch</strong>nen.“<br />

http://www.neuapostolis<strong>ch</strong>ekir<strong>ch</strong>e.de/news/20060124­382­d.html<br />

Folgeri<strong>ch</strong>tig heißt es deswegen au<strong>ch</strong> vor wie na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Veranstaltung in Uster parallel dazu im<br />

Wort zum Monat Februar 2006 aus einer Predigt des Stammapostels:<br />

„Nun kommen wir in unsere Zeit. Worum geht es heute? Es gibt viele, die Gutes tun und<br />

an<strong>der</strong>en helfen. Das ist eine gute Sa<strong>ch</strong>e und wir freuen uns, wenn wir helfen können o<strong>der</strong><br />

auf hilfsbereite Mens<strong>ch</strong>en treffen. Aber es ist ni<strong>ch</strong>t das Wi<strong>ch</strong>tigste. Das Wi<strong>ch</strong>tigste ist<br />

au<strong>ch</strong> heute: denen zu glauben, die Gott sendet. Wenn man das tut, kann man den<br />

Segen Gottes auf si<strong>ch</strong> ziehen und bereitet werden für die ewige Gemeins<strong>ch</strong>aft mit dem<br />

dreieinigen Gott.<br />

Wen hat Jesus Christus heute gesandt? Der Herr hat gesagt: "Wie mi<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Vater<br />

gesandt hat, so sende i<strong>ch</strong> eu<strong>ch</strong>." (Johannes 20,21). Und: "I<strong>ch</strong> bitte … au<strong>ch</strong> für die, die<br />

dur<strong>ch</strong> ihr Wort an mi<strong>ch</strong> glauben werden." (Johannes 17,20). Das alles hat er seinen<br />

Aposteln gesagt. Es geht also au<strong>ch</strong> heute darum, die Apostel des Herrn aufzunehmen<br />

und ihrem Wort zu glauben. Wer das tut, erlebt Nähe und Gnade Gottes; wer das tut,<br />

66


den führt <strong>der</strong> Herr in die Herrli<strong>ch</strong>keit. Glauben wir denen, die <strong>der</strong> Herr heute sendet,<br />

seinen Aposteln – das ist Gottes Werk.<br />

I<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te es no<strong>ch</strong> etwas verdeutli<strong>ch</strong>en, was das bedeutet, den Aposteln Jesu Christi zu<br />

glauben. Man kann sehr intensiv, aber au<strong>ch</strong> sehr oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> glauben. Der Herr<br />

erwartet einen tief gehenden Glauben. Das ist ein Glaube, bei dem man na<strong>ch</strong>folgt. Das ist<br />

ein Glaube, bei dem man unbegrenztes Vertrauen zu den Boten Jesu hat.“<br />

http://www.naci.org/wzm/wzm­d­0602.html<br />

Diese Informationsveranstaltung war demzufolge ni<strong>ch</strong>ts als ´alter Wein in neuen S<strong>ch</strong>läu<strong>ch</strong>en`<br />

und klärt bestenfalls darüber auf, dass si<strong>ch</strong>, liest man genau und vollständig, ni<strong>ch</strong>ts geän<strong>der</strong>t hat.<br />

Das war aber im Prinzip bereits eigentli<strong>ch</strong> im Vorfeld klar, denn in Bezug auf<br />

Lehrverän<strong>der</strong>ungen hatte Stammapostel Leber im Oktober 2005 im Ämtergottesdienst in<br />

Castrop­Rauxel deutli<strong>ch</strong> gesagt:<br />

„I<strong>ch</strong> persönli<strong>ch</strong> würde es vorziehen, von Anpassung o<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ärfung zu spre<strong>ch</strong>en; denn<br />

die große Linie unserer Glaubensauffassung ist unverän<strong>der</strong>t geblieben und wird es au<strong>ch</strong><br />

bleiben. Anpassungen o<strong>der</strong> S<strong>ch</strong>ärfungen gibt es aber. [...] Die Grundlinie bleibt<br />

erhalten.“<br />

Es bleibt also gegenwärtig kaum mehr fragli<strong>ch</strong>, ob die notwendigen Klärungen <strong>der</strong> theologis<strong>ch</strong>en<br />

Fragwürdigkeiten und psy<strong>ch</strong>omanipulativen Einwirkungen <strong>der</strong> NAK tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> ein Anliegen<br />

des neuen Stammapostels Wilhelm Leber sind. Er hätte es in <strong>der</strong> Hand, dieser Kir<strong>ch</strong>e dur<strong>ch</strong> eine<br />

umfassende historis<strong>ch</strong>e Aufarbeitung <strong>der</strong> begangenen Fehler und theologis<strong>ch</strong>en Irrtümer<br />

mögli<strong>ch</strong>er Weise eine in die Zukunft weisende Gestalt zu geben, o<strong>der</strong> do<strong>ch</strong> wie gehabt<br />

fundamentalistis<strong>ch</strong> und restriktiv am Alten festzuhalten.<br />

Offiziell bekundete Leber bei <strong>der</strong> Pressekonferenz anlässli<strong>ch</strong> seiner Amtseinführung am 18. Mai<br />

2005 laut NAKtuell zwar:<br />

„Wir sind im Moment dabei, unsere Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te aufzubereiten. Das ist natürli<strong>ch</strong> eine<br />

sehr aufwändige Sa<strong>ch</strong>e, wenn man es wirkli<strong>ch</strong> seriös ma<strong>ch</strong>en will – und das wollen<br />

wir! Aber das brau<strong>ch</strong>t Zeit. Wir wollen auf <strong>der</strong> Grundlage dessen, was wir dort<br />

herausfinden und dann an Ergebnissen haben werden, gerne die Kommunikation und die<br />

Verbindung su<strong>ch</strong>en und stehen au<strong>ch</strong> zu eventuellen Fehlern, die in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

begangen worden sind. I<strong>ch</strong> fasse das au<strong>ch</strong> mit unter den Begriff <strong>der</strong> Offenheit. Und i<strong>ch</strong><br />

will au<strong>ch</strong> gerne dazu beitragen, dass wir auf diesem Gebiet zu Forts<strong>ch</strong>ritten kommen.“<br />

Wie ernst dieses von ihm selbst postulierte Anliegen einer tief gehenden Erneuerung tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

genommen wird, zeigte si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> im GK­Interview vom Februar 2006. Hier antwortete Stap.<br />

Leber auf die Frage, wie denn nun die in Uster 2006 bereits verkündeten Lehrän<strong>der</strong>ungen<br />

umgesetzt und <strong>der</strong> breiten Masse bekannt gegeben werden sollten, wie folgt:<br />

"Das haben wir no<strong>ch</strong> gar ni<strong>ch</strong>t endgültig bespro<strong>ch</strong>en, weil wir erst einmal warten<br />

wollten, wie die Reaktion ist und wir erst einmal im Kreis <strong>der</strong> Amtsträger eine gewisse<br />

Si<strong>ch</strong>erheit s<strong>ch</strong>affen wollten. Aber geda<strong>ch</strong>t ist zumindest an Artikel in <strong>der</strong> Zeits<strong>ch</strong>rift<br />

UNSERE FAMILIE (UF), die den Zusammenhang darstellen. Es ist au<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>, dass<br />

man in den einzelnen Berei<strong>ch</strong>en Gemeindeabende o<strong>der</strong> Gesprä<strong>ch</strong>skreise initiiert, um<br />

die Ges<strong>ch</strong>wister darin si<strong>ch</strong>er zu ma<strong>ch</strong>en. Dazu würden wir au<strong>ch</strong> Anregungen geben, das<br />

werde i<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> mit den Bezirksaposteln bespre<strong>ch</strong>en."<br />

Also wie<strong>der</strong>um mehr fragmentaris<strong>ch</strong>er Aktionismus als tiefgehende Konzepte zur Umsetzung<br />

o<strong>der</strong> Umgestaltung. Im Gegenteil wird erneut dem in seinem kleinen Berei<strong>ch</strong> verantwortli<strong>ch</strong>en<br />

Amtsträger die Last <strong>der</strong> Frage auferlegt, wie denn nun mit diesen „Än<strong>der</strong>ungen“ umzugehen sei.<br />

Worum es <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>enleitung wirkli<strong>ch</strong> geht, ma<strong>ch</strong>te Stap.Leber kurz darauf glei<strong>ch</strong> zu Beginn<br />

67


seiner Predigt in Böblingen deutli<strong>ch</strong>:<br />

„Möge es so sein, dass wir (...) die Stimme Gottes, von dem, <strong>der</strong> da IST, also die<br />

Gegenwartsstimme, wie<strong>der</strong> hören dürfen und unsere Herzen unter seinen Willen<br />

beugen.<br />

( ...) Wie ist das bei uns? Sehen wir den Sohn Gottes, wenn die Amtsträger hinter dem<br />

Altar stehen?“<br />

Und no<strong>ch</strong>mals Stap. Leber im Wort zum Monat März 2006:<br />

„...wenn wir versäumen, an jenen Männern, die <strong>der</strong> Herr gegeben hat, aufzus<strong>ch</strong>auen und<br />

sie zu akzeptieren als Segensboten, dann bes<strong>ch</strong>wert das. Wenn man dagegen eins ist mit<br />

ihnen, wenn man eine enge Verbindung unterhält, dann ma<strong>ch</strong>t dies das Herz lei<strong>ch</strong>t ...“<br />

O<strong>der</strong> kurz darauf am Ostersonntag:<br />

"...Wie oft sehen wir nur den "Gärtner"? Wie oft sehen wir nur "den Mens<strong>ch</strong>en", au<strong>ch</strong> in<br />

den Gottesdiensten? Es ist ni<strong>ch</strong>t automatis<strong>ch</strong>, dass wir sofort erkennen, es ist ja <strong>der</strong> Herr,<br />

<strong>der</strong> dahinter steht. Wir sehen oftmals viel zu sehr das Irdis<strong>ch</strong>e, das, was vor Augen ist,<br />

also den Gärtner und erkennen gar ni<strong>ch</strong>t: Es ist do<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Herr, <strong>der</strong> dahinter steht. Au<strong>ch</strong><br />

in den Begegnungen mit den Brü<strong>der</strong>n. Wie s<strong>ch</strong>ön ist es, wenn wir immer uns vor Augen<br />

halten: Es ist <strong>der</strong> Herr!<br />

Diese Eins<strong>ch</strong>wur auf das Prinzip „Na<strong>ch</strong>folge bis zuletzt“ dur<strong>ch</strong> Unterordnung und mit<br />

angedrohten bes<strong>ch</strong>werenden Folgen ist und bleibt substanziell, „alles an<strong>der</strong>e ist Leerlauf“ (Stap.<br />

Streckeisen), denn:<br />

„Ein PKW im Leerlauf verbrau<strong>ch</strong>t zwar Treibstoff, bewegt si<strong>ch</strong> aber ni<strong>ch</strong>t weiter. Viele<br />

Mens<strong>ch</strong>en sind zwar aktiv, immer ist etwas los, sie entwickeln si<strong>ch</strong> aber ni<strong>ch</strong>t weiter und<br />

kommen dem Tag des Herrn, <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>kunft Jesu ni<strong>ch</strong>t näher.“ Stap. Fehr 2003 in Göttingen<br />

Also au<strong>ch</strong> von Stap.Leber in altbekannter Tradition vom System bestimmte klare Worte im<br />

Nebel <strong>der</strong> Reformverunsi<strong>ch</strong>erungen über den zukünftigen Weg <strong>der</strong> NAK. Der Zeitreisekreis von<br />

den ersten Zitaten in dieser Arbeit ­„Subordination ist kein beliebtes Wort in unserer Zeit, und<br />

do<strong>ch</strong> gilt mit Re<strong>ch</strong>t die Disziplin, d.h. s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>thin unverbrü<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e, selbstverleugnende<br />

Gehorsam als die feste Grundlage ...“ (1913 Salus, ´Alte und Neue Wege`, Seite 360) ­ und <strong>der</strong><br />

im weiteren als konstitutiv herausgearbeiteten <strong>Merkmale</strong> <strong>der</strong> „<strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> <strong>Kir<strong>ch</strong>e“</strong> s<strong>ch</strong>ließt<br />

si<strong>ch</strong> damit au<strong>ch</strong> mit <strong>der</strong> Amtsfortsetzung dur<strong>ch</strong> Stammapostel Leber folgeri<strong>ch</strong>tig. Die Ordination<br />

<strong>der</strong> Amtsträger bedingt na<strong>ch</strong> wie vor konsequent die unbedingt eingefor<strong>der</strong>te Sub­Ordination <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> NAK und ihre damit zwangsläufig beför<strong>der</strong>te Unfreiheit dur<strong>ch</strong> Abhängigkeit und<br />

Bestimmtheit vom „System“.<br />

Wohl dem, <strong>der</strong> dieses Kaisers neue Klei<strong>der</strong> erkennen kann und seine eigenen S<strong>ch</strong>lüsse daraus<br />

zieht.<br />

68


VII. Anhang:<br />

VII.1 Anstelle eines Na<strong>ch</strong>wortes ­ „Auf ewig bei dem Herrn“ (ges<strong>ch</strong>rieben Januar 2005)<br />

Man<strong>ch</strong>em Leser wird si<strong>ch</strong> die Frage gestellt haben: Wer s<strong>ch</strong>reibt so eine Arbeit eigentli<strong>ch</strong>?<br />

Warum ma<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> jemand allein diese Mühe <strong>der</strong> umfangrei<strong>ch</strong>en und ers<strong>ch</strong>reckenden<br />

Zitatsammlung, die eigentli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on beim bloßen Lesen unerträgli<strong>ch</strong> ist?<br />

Nun, die Antwort na<strong>ch</strong> dem „Warum“ ist s<strong>ch</strong>nell gegeben: um aufzuklären und ­ so mögli<strong>ch</strong> ­<br />

wa<strong>ch</strong> zu rütteln! Und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Aspekt? Au<strong>ch</strong> mir selbst stellte si<strong>ch</strong> zwangsläufig die Frage<br />

„Wer bin I<strong>ch</strong> eigentli<strong>ch</strong>?“, allerdings in einem an<strong>der</strong>en Sinn: Was bleibt von mir übrig, wenn<br />

aus meinem Leben die NAK vers<strong>ch</strong>windet? Was bin i<strong>ch</strong> JETZT, nur no<strong>ch</strong> Mens<strong>ch</strong>, ohne das<br />

Bezugssystem NAK? Hierzu mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> anstelle eines Na<strong>ch</strong>wortes einige persönli<strong>ch</strong>e und<br />

demzufolge eher subjektive Bemerkungen anfügen. Der rote Faden soll dabei Lied 252 aus dem<br />

alten neuapostolis<strong>ch</strong>en Gemeindegesangbu<strong>ch</strong> sein.<br />

In vierter Generation neuapostolis<strong>ch</strong> gelang mir na<strong>ch</strong> 100jähriger Familienges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te im Jahr<br />

2001 mit 45 Jahren endli<strong>ch</strong> <strong>der</strong> wesentli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>ritt zum mühsamen Ausstieg aus <strong>der</strong> NAK, ein<br />

si<strong>ch</strong> nun seit Jahren vollziehen<strong>der</strong> und bisweilen mühevoller Erkenntnis­ und Lösungsprozess<br />

zur Befreiung von <strong>der</strong> inneren und bis zu diesem Zeitpunkt alles Leben bestimmenden<br />

Umklammerung!<br />

Davor standen 30 Jahre hingebungsvolle und aufopfernde Arbeit für das „Werk des Herrn“, mit<br />

allem Ernst und aus tiefster Überzeugung, obwohl weitestgehend ohne <strong>der</strong>en dogmatis<strong>ch</strong>en<br />

Überzeugungen, aber mit sol<strong>ch</strong>em Gefühl (Lieblingslied meines Opas, <strong>der</strong> Priester war):<br />

1) Auf ewig bei dem Herrn!<br />

soll meine Losung sein.<br />

Dies Wort sei in <strong>der</strong> Na<strong>ch</strong>t mein Stern,<br />

es führ' zum Himmel ein!<br />

I<strong>ch</strong> walle dur<strong>ch</strong> die Welt<br />

bin nur ein Fremdling hier<br />

und s<strong>ch</strong>lage auf mein Pilgerzelt,<br />

o Herr, stets näher dir.<br />

Näher dir, näher dir,<br />

o Herr, stets näher dir!<br />

Dabei au<strong>ch</strong> 30 Jahre Kampf – und dies sogar relativ erfolgrei<strong>ch</strong> ­ gegen Intoleranz, geistige<br />

Engstirnigkeit und ma<strong>ch</strong>torientierte, arrogante Amtsträger mit zum Teil dümmster<br />

S<strong>ch</strong>einargumentation, die nur vorstellbar ist. Dazu Apostel X befragt und Antwort von ihm:<br />

„Es gibt heutzutage viele kleine Hitler!“<br />

Kampf für mehr Hirn gegen polemis<strong>ch</strong>e Dogmatik, erfolgrei<strong>ch</strong>er Kampf sogar seit dem<br />

Musikstudium von kleinsten musikalis<strong>ch</strong>en Anfängen in <strong>der</strong> Gemeinde bis hin zu überregionaler<br />

Tätigkeit als Dirigent für Chöre und Or<strong>ch</strong>ester, au<strong>ch</strong> mit eigener kompositoris<strong>ch</strong>er Arbeit (für<br />

Or<strong>ch</strong>ester, weil ja J.S. Ba<strong>ch</strong> in Berlin no<strong>ch</strong> verboten war)!<br />

Na<strong>ch</strong> mühevollem Weg als bekannter NAK­Musikkritiker ­ zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> mal von allen<br />

Aufgaben befreit, weil i<strong>ch</strong> es wagte, einen Oberlippenbart zu tragen, obwohl dies von Züri<strong>ch</strong> aus<br />

für Chorsänger erlaubt wurde, aber eben nur für die! ­ später sogar (Bart war wie<strong>der</strong> ab)<br />

Beauftragung zur Dur<strong>ch</strong>führung von Dirigentens<strong>ch</strong>ulungen innerhalb von Westberlin, <strong>der</strong> Bock<br />

wurde tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> zum Gärtner gema<strong>ch</strong>t!<br />

Glei<strong>ch</strong>zeitig (u.a.) eine kybernetis<strong>ch</strong> orientierte Analyse zur musikalis<strong>ch</strong>en Situation in <strong>der</strong><br />

NAK ausgearbeitet und an einige Apostel samt Stammapostel ges<strong>ch</strong>ickt, mit konkreten<br />

Vors<strong>ch</strong>lägen zur Verän<strong>der</strong>ung und Demokratisierung zwecks Besserung <strong>der</strong> musikalis<strong>ch</strong>en<br />

Arbeit. Erfolg? Ja, die systemis<strong>ch</strong>e Struktur meiner Empfehlungen wurde sogar europaweit<br />

69


eingeführt (Musikberatersystem), allerdings ohne dass in diesem Zusammenhang mein Name<br />

genannt wurde. Ma<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts, es ging ja um die Sa<strong>ch</strong>e und ni<strong>ch</strong>t um Ruhm!<br />

Vor Ort aber immer wie<strong>der</strong> ungezählte Rücks<strong>ch</strong>läge, Wi<strong>der</strong>wärtigkeiten, Diskussionen na<strong>ch</strong><br />

oben und unten und Kleinkriege samt familiärer Konflikte. Sie wurden überbrückt zum Beispiel<br />

mit Gemeindegesangbu<strong>ch</strong> 300 (Herrns<strong>ch</strong>midt, Johann Daniel;1675­1723):<br />

1)Gott will ma<strong>ch</strong>en,<br />

daß die Sa<strong>ch</strong>en<br />

gehen, wie es heilsam ist.<br />

Laß die Wellen<br />

höher s<strong>ch</strong>wellen,<br />

wenn nur Jesus in dir ist.<br />

4)Wann die Stunden<br />

si<strong>ch</strong> gefunden,<br />

bri<strong>ch</strong>t die Hilf mit Ma<strong>ch</strong>t herein,<br />

und dein Grämen<br />

zu bes<strong>ch</strong>ämen,<br />

wird es unversehens sein.<br />

Also festhalten an <strong>der</strong> gehofften Utopie, die NAK könne si<strong>ch</strong> wesentli<strong>ch</strong> und von Grund auf<br />

verän<strong>der</strong>n (ni<strong>ch</strong>t nur teilweise o<strong>der</strong> sogar nur dem Ans<strong>ch</strong>ein na<strong>ch</strong> reformieren!), ist sie do<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> Gottes Werk, und das kann do<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t so bleiben, weil ER <strong>der</strong> Chef ist!<br />

Zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> ein Amt abgelehnt („Der Herr hat ein Auge auf Sie geworfen“ –<br />

Bezirksevangelist W. in Berlin) mit <strong>der</strong> Begründung von mir, dass i<strong>ch</strong> wegen meiner<br />

umfangrei<strong>ch</strong>en musikalis<strong>ch</strong>en Arbeit dafür gar keine Zeit habe („Wenn Sie das so sehen ...“<br />

Antwort von mir: Wie soll i<strong>ch</strong> es denn sonst sehen bei jetzt s<strong>ch</strong>on dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> se<strong>ch</strong>s Tagen<br />

kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Abendarbeit in <strong>der</strong> Wo<strong>ch</strong>e?) Hätte bei Zustimmung sogar Dirigent des<br />

prestigeträ<strong>ch</strong>tigen S<strong>ch</strong>ul<strong>ch</strong>ores werden sollen, allerdings um den Preis, zuvor die Leitung des<br />

Berliner S<strong>ch</strong>allplatten<strong>ch</strong>ores abzugeben, <strong>der</strong> den Mä<strong>ch</strong>tigen im Lande ein Dorn im Auge war.<br />

Außerdem wurde mir nahe gelegt, dass i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> zudem von meinem Freund und musikalis<strong>ch</strong>en<br />

Partner, dem Diakon B. Bis<strong>ch</strong>off, <strong>der</strong> überall und sogar öffentli<strong>ch</strong> kritisierte, do<strong>ch</strong> deutli<strong>ch</strong><br />

trennen müsste, da er einen s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Einfluss ausübt. Das war dann do<strong>ch</strong> die Höhe und i<strong>ch</strong><br />

lehnte ab. Unverständnis und S<strong>ch</strong>weigen ­ beleidigter Abgang des Bezirksevangelisten.<br />

Und wie<strong>der</strong> so gefühlt, o<strong>der</strong> zumindest so ähnli<strong>ch</strong>:<br />

2) Zur Höhe blick' i<strong>ch</strong> auf;<br />

dort winkt die Heimat mir,<br />

und oft ist mir's im Glaubenslauf,<br />

als säh' i<strong>ch</strong> sie s<strong>ch</strong>on hier.<br />

Dann sehn' i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> hinein;<br />

o daß i<strong>ch</strong> sei bereit,<br />

in dir zu sein voll Himmelss<strong>ch</strong>ein,<br />

du Land <strong>der</strong> Herrli<strong>ch</strong>keit!<br />

Himmelss<strong>ch</strong>ein, Himmelss<strong>ch</strong>ein<br />

im Land <strong>der</strong> Herrli<strong>ch</strong>keit!<br />

Na<strong>ch</strong> einiger Zeit durfte i<strong>ch</strong> im Auftrag des Apostels Klingler für alle Berliner Dirigenten dann<br />

zwar S<strong>ch</strong>ulungen betreiben, aber in <strong>der</strong> eigenen Gemeinde immer no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts aktiv tun, ni<strong>ch</strong>t<br />

einmal vertretungsweise dirigieren (bis endli<strong>ch</strong> <strong>der</strong> zuständige Bezirksälteste Z. in Rente ging!).<br />

Etwas später, na<strong>ch</strong> ungefragten kritis<strong>ch</strong>en Einmis<strong>ch</strong>ungen, Einberufung zur überregionalen<br />

Mitarbeit in Züri<strong>ch</strong> am neuen Lehrwerk für die Sonntags<strong>ch</strong>ule als Textautor und Komponist.<br />

70


Ferner wegen <strong>der</strong> Zögerli<strong>ch</strong>keiten im Verlag Fr. Bis<strong>ch</strong>off im Selbstverlag Herausgabe eigener<br />

Kompositionen, darunter sind beson<strong>der</strong>s neue Kin<strong>der</strong>lie<strong>der</strong> zu nennen (natürli<strong>ch</strong> ökumenis<strong>ch</strong>e<br />

Texte), die mittlerweile von <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz bis zur Nordsee in <strong>der</strong> NAK gesungen werden. In<br />

später Folge dann Dur<strong>ch</strong>führung eigener Fortbildungen speziell für Kin<strong>der</strong><strong>ch</strong>orleitung erst in<br />

Hannover unter kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>em Ap.­Klingler­Segen, und unter cantus e.V. in Hamm, Stuttgart und<br />

an<strong>der</strong>norts ...<br />

Au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> feindli<strong>ch</strong>en Übernahme des Westberliner Kir<strong>ch</strong>enbezirkes dur<strong>ch</strong> die Ostberliner<br />

Führungsgarde 1995 habe i<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> vier Jahre musikmissionaris<strong>ch</strong> weiter gekämpft, nun erneut<br />

aber gegen die östli<strong>ch</strong>en Oberamtss<strong>ch</strong>immel in einer kleinen Gemeinde als Chorleiter, ebenfalls<br />

mit gutem Erfolg an einem Chor, <strong>der</strong> anfangs ni<strong>ch</strong>t einmal ges<strong>ch</strong>lossen einen Ton ri<strong>ch</strong>tig<br />

abnehmen konnte, am Ende aber vierstimmige Sätze vom Blatt singen konnte. Dann irgendwann<br />

plötzli<strong>ch</strong> psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong> zusammengeklappt – ni<strong>ch</strong>ts ging mehr, au<strong>ch</strong> kein Dirigieren, Kraft am Ende,<br />

wie früher au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on:<br />

3) Do<strong>ch</strong> oft seh' i<strong>ch</strong>'s ni<strong>ch</strong>t mehr;<br />

es trübet si<strong>ch</strong> mein Blick.<br />

I<strong>ch</strong> flieg' wie Noahs Taub' umher, ...<br />

do<strong>ch</strong> jetzt endgültig, denn <strong>der</strong> Rest <strong>der</strong> Strophe funktionierte ni<strong>ch</strong>t mehr:<br />

... zur Ar<strong>ch</strong>e geht's zurück.<br />

Die Wolken teilen si<strong>ch</strong>,<br />

und na<strong>ch</strong> dem Sturm und ' S<strong>ch</strong>merz<br />

erfreun die Friedensboten mi<strong>ch</strong><br />

und trösten mir mein Herz.<br />

Friedensli<strong>ch</strong>t, Friedensli<strong>ch</strong>t,<br />

wie tröstest du mein Herz!<br />

Aus und vorbei mit <strong>der</strong> Ver­Tröstung und eigenen Selbsttäus<strong>ch</strong>ung. Mit großem Aufwand<br />

damals als Vertretungsdirigent vom Bis<strong>ch</strong>of B. für ein Jahr innerhalb des Gottesdienstes mit<br />

Hands<strong>ch</strong>lag und Gelöbnis in <strong>der</strong> Gemeinde eingesetzt (na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Einsetzung heimli<strong>ch</strong> und leise,<br />

immer no<strong>ch</strong> vor <strong>der</strong> Gemeinde: „Den Bart rasiert er si<strong>ch</strong> aber no<strong>ch</strong> ab!“ I<strong>ch</strong>: „Nein, <strong>der</strong><br />

Bezirksapostel hat gegen Bärte, au<strong>ch</strong> Vollbärte, keinen Einwand. Das hat er do<strong>ch</strong> bei unserer<br />

ersten Zusammenkunft deutli<strong>ch</strong> gesagt!“ – also mein Bart blieb diesmal dran!), dann na<strong>ch</strong> vier<br />

Jahren sang­ und klanglos per Telefon die Erlaubnis vom Bis<strong>ch</strong>of, dass i<strong>ch</strong> gehen dürfte (er<br />

wohnte zwei Minuten neben dem Vorsteher, einen kurzen Besu<strong>ch</strong> war es ihm aber ni<strong>ch</strong>t wert!).<br />

Das Unangenehme (o<strong>der</strong> den „Unangenehmen“?) dem Vorsteher überlassen, <strong>der</strong> allerdings sehr<br />

einfühlsam war. Die psy<strong>ch</strong>osomatis<strong>ch</strong>en Folgen <strong>der</strong> vielen Jahre <strong>der</strong> Demütigungen und<br />

Enttäus<strong>ch</strong>ungen for<strong>der</strong>ten ihren seelis<strong>ch</strong>en Tribut trotz aller erfolgrei<strong>ch</strong>en Arbeit, sogar trotz<br />

erfahrener Selbstbestätigung und vieler erlebter s<strong>ch</strong>öner Situationen:<br />

4) Wenn einst mein Pulss<strong>ch</strong>lag steht, ...<br />

Nein, vorher sollte do<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> das stattfinden, was wirkli<strong>ch</strong> verdient, „erfülltes Leben“ genannt<br />

zu werden. Ni<strong>ch</strong>t erst, wenn<br />

die Seele los si<strong>ch</strong> reißt,<br />

und aus dem Tod ins Leben geht, ...<br />

Beziehungsweise do<strong>ch</strong> erst einmal, als Voraussetzung zum neuen Leben, die eigene Seele<br />

losreißen von den verzerrten Gottesvorstellungen dieser Kir<strong>ch</strong>e als erster S<strong>ch</strong>ritt, um überhaupt<br />

in ein eigenes Leben treten zu können! Leben? Eigenes Leben ohne kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Erlaubnis o<strong>der</strong><br />

Bestätigung? Was ist das? Ist das, was i<strong>ch</strong> jetzt tue, überhaupt vereinbar mit dem göttli<strong>ch</strong>en<br />

Willen, o<strong>der</strong> gehe i<strong>ch</strong> in den angedrohten „geistli<strong>ch</strong>en Tod“? Eigentli<strong>ch</strong> ist do<strong>ch</strong> dieses Leben<br />

nur auf den Tod hin ausgeri<strong>ch</strong>tet, dana<strong>ch</strong> erst findet do<strong>ch</strong> das wirkli<strong>ch</strong>e Leben statt, denn:<br />

71


dann triumphiert mein Geist.<br />

Dann seh' i<strong>ch</strong> alles klar,<br />

was hier mir s<strong>ch</strong>ien so fern; ...<br />

Was ers<strong>ch</strong>eint hier wirkli<strong>ch</strong> „so fern“? Wohl die freie Entfaltung dessen, was Persönli<strong>ch</strong>keit und<br />

Selbstbestimmtheit heißt, also Findung <strong>der</strong> eigenen Lebensspur! Entfaltung des ICH ohne<br />

Ellbogen und S<strong>ch</strong>euklappen! Und ni<strong>ch</strong>t mehr Todessehnsu<strong>ch</strong>t als Lebensinhalt transzendent<br />

verbrämt:<br />

dann bin i<strong>ch</strong> ­ o wie wun<strong>der</strong>bar! ­<br />

auf ewig bei dem Herrn.<br />

Wun<strong>der</strong>bar, wun<strong>der</strong>bar!<br />

Auf ewig bei dem Herrn!<br />

Aber immer wie<strong>der</strong> fallen Lie<strong>der</strong> in die Gedanken ein, eben das gelernte Metier. Lie<strong>der</strong> als zur<br />

Predigt ergänzend missbrau<strong>ch</strong>te Mittel vollkommenster Gehirnwäs<strong>ch</strong>e mit heute no<strong>ch</strong> übrig<br />

gebliebenen Bru<strong>ch</strong>stücken wie: „I<strong>ch</strong> kann ni<strong>ch</strong>ts, darf ni<strong>ch</strong>ts, bin ni<strong>ch</strong>ts – alles Herr bist du“,<br />

o<strong>der</strong> wie z.B. in GB 276:<br />

3)Jesus, ri<strong>ch</strong>te mein Gesi<strong>ch</strong>te<br />

nur auf jenes Ziel!<br />

Lenk die S<strong>ch</strong>ritte, stärk die Tritte,<br />

wenn i<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>heit fühl'!<br />

Lockt die Welt, so spri<strong>ch</strong> mir zu!<br />

S<strong>ch</strong>mäht sie mi<strong>ch</strong>, so tröste du!<br />

Deine Gnade führ' gerade<br />

mi<strong>ch</strong> aus ihrem Spiel!<br />

Immer wie<strong>der</strong> – trotz theologis<strong>ch</strong> mittlerweile befreiter Erkenntnis unter an<strong>der</strong>em dur<strong>ch</strong> Paul<br />

Tilli<strong>ch</strong>: „Religion ist das, was uns unbedingt angeht!“ – diese Einbrü<strong>ch</strong>e von Lie<strong>der</strong>n und<br />

gehörten Redephrasen ins Bewusstsein und Gefühlsleben; Rückfälle in konditionierte<br />

Denks<strong>ch</strong>ablonen und dadur<strong>ch</strong> wie<strong>der</strong>um manipulierte Gefühlsme<strong>ch</strong>anismen.<br />

Immer wie<strong>der</strong> fällt einem diese NAK ins Wort, in die Gedanken – ungefragt, ungerufen – und<br />

damit in den Rücken ...<br />

Wie s<strong>ch</strong>wer fällt eigenes Gehen, wenn bislang nur an Krücken gelaufen werden durfte, und dies<br />

au<strong>ch</strong> nur innerhalb gesetzter S<strong>ch</strong>ranken: erlernte Hilflosigkeit! Und nun: wie ein Kind gehen<br />

lernen müssen, ganz neu ohne Gelän<strong>der</strong> und den bisher gewohnten Halt!<br />

Freiheit des Seins? Wie s<strong>ch</strong>wer fällt das Denken und Fühlen, wenn im bisher kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

sanktioniertem Rahmen „die hö<strong>ch</strong>ste Freiheit Gebundensein in Deinem Sinn“ bedeutete?<br />

Wer stärkt jetzt die S<strong>ch</strong>ritte? Wer führt mi<strong>ch</strong> jetzt, obwohl i<strong>ch</strong> den verwüns<strong>ch</strong>ten „Führer“<br />

endli<strong>ch</strong> hinter mir lassen konnte?<br />

Alles Leben umgebro<strong>ch</strong>en, nur blanker Acker übrig. Mal sehen, was einem do<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> blühen<br />

wird, blühen kann ... so ungeborgen, hier ausgesetzt auf den Bergen des Herzens (Rilke):<br />

Ausgesetzt auf den Bergen des Herzens. Steingrund<br />

unter den Händen. Hier blüht wohl<br />

einiges auf; aus stummem Absturz<br />

blüht ein unwissendes Kraut singend hervor.<br />

Do<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> Hoffnung, o<strong>der</strong> die alte Hoffnungslosigkeit?<br />

Ni<strong>ch</strong>t selten als Mitfolge Auflösung <strong>der</strong> Ehe, so au<strong>ch</strong> bei mir. Bislang eingebunden in die NAK<br />

verliert oft au<strong>ch</strong> die Partners<strong>ch</strong>aft ihren Halt. Zur Kir<strong>ch</strong>entrennung also no<strong>ch</strong> Auflösung des<br />

privaten Bezugssystems, am Ende Auflösung aller bisher bestehenden sozialen Kontakte. Und<br />

trotzdem dem Führer im eigenen Herzen trauen, wie Hesse s<strong>ch</strong>reibt? O<strong>der</strong> na<strong>ch</strong> dem an<strong>der</strong>en<br />

72


Wort von ihm: Wohlan denn, Herz, nimm Abs<strong>ch</strong>ied und gesunde! (Stufen). Endli<strong>ch</strong> do<strong>ch</strong><br />

göttli<strong>ch</strong>e Kraft verspüren und die tiefe eigene Enttäus<strong>ch</strong>ung überwinden? Zum Glück konnte<br />

i<strong>ch</strong> das eine Zeitlang sehr hilfrei<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> evangelis<strong>ch</strong>en Dorfkir<strong>ch</strong>e erleben! Und damit au<strong>ch</strong><br />

Mut finden! Mut zum eigenen Gefühl, und dazu zu stehen!Mut zur Trauer und Wut über die<br />

erlebten Ent­ Täus<strong>ch</strong>ungen und den Verlust <strong>der</strong> geistigen Heimat! Mut, die S<strong>ch</strong>einideen zu<br />

begraben, die alles Sein bestimmten, und si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> eigenen Trauer über den Verlust im<br />

tiefsten Inneren zu stellen! Mut au<strong>ch</strong> zum Abs<strong>ch</strong>ied, si<strong>ch</strong> von diesem Verein zu lösen, ihn wenn<br />

mögli<strong>ch</strong> aus den Gedanken zu strei<strong>ch</strong>en und sogar den kritis<strong>ch</strong>en und um Reform bemühten<br />

Gedanken ganz fallen zu lassen!<br />

Mut, zu si<strong>ch</strong> selbst zu finden, selbst aktiv zu leben und die eigene Passivität zu überwinden!<br />

Mut zur eigenen Neuorientierung, dem entwurzelten Baum einen neuen Standort geben!<br />

Mut, die eigene Angst zu überwinden und selbst Handeln<strong>der</strong> zu werden, werden zu dürfen!<br />

Lebenserlaubnis, überhaupt SELBST handeln zu können!<br />

Lei<strong>ch</strong>ter haben es wohl sol<strong>ch</strong>e Aussteiger, die s<strong>ch</strong>on immer mit einem Bein in <strong>der</strong> Welt standen,<br />

die „am Tag des Herrn ohnehin ni<strong>ch</strong>t dabei gewesen wären“. Wer es mit si<strong>ch</strong> und <strong>der</strong> Sa<strong>ch</strong>e<br />

ernst gemeint hatte, <strong>der</strong> hat no<strong>ch</strong>mals die größeren S<strong>ch</strong>wierigkeiten au<strong>ch</strong> im Lösungsprozess.<br />

Hinzukommen die übli<strong>ch</strong>erweise auftretenden psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Folgeprobleme na<strong>ch</strong> dem Ausstieg:<br />

• Aggressivität und Feindseligkeit<br />

• Kommunikations­ und Konzentrationsunfähigkeit<br />

• Sexstau<br />

• Bewusstseinsverän<strong>der</strong>ung, Verlust des Realitätsgefühls<br />

• Rücks<strong>ch</strong>ritte in <strong>der</strong> Gesamtentwicklung<br />

• Unfähigkeit, mit <strong>der</strong> Realität fertig zu werden (Anzei<strong>ch</strong>en des »Hospitalismus«)<br />

• immense S<strong>ch</strong>uldgefühle (bedingt dur<strong>ch</strong> das Gefühl, die »Ges<strong>ch</strong>wister« verraten zu haben)<br />

• Angst Quelle: http://www.ilsehruby.at/<strong>Sekten</strong>bros<strong>ch</strong>uere.html<br />

Die NAK ist ein Labyrinth. Wer meint, es mit dem Auss<strong>ch</strong>eiden allein ges<strong>ch</strong>afft zu haben, irrt<br />

si<strong>ch</strong>. Denn hinter jedem neuen Lä<strong>ch</strong>eln, das einem begegnet, hinter jedem guten Gefühl, das si<strong>ch</strong><br />

einstellt, hinter je<strong>der</strong> positiven Entwicklung, die si<strong>ch</strong> einleitet, kann sie au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> dem Ausstieg<br />

innerli<strong>ch</strong> wie ein graues Monster unvermittelt aufstehen und einem innerli<strong>ch</strong> immer wie<strong>der</strong><br />

sagen, wie wenig do<strong>ch</strong> man selbst und die Freuden dieser Welt wert sind. Depressive S<strong>ch</strong>übe<br />

sind das mindeste und können si<strong>ch</strong> steigern bis hin zur grundlos anhaltenden Freudlosigkeit. Die<br />

erfahrenen Konditionierungen und <strong>der</strong>en Folgen lassen si<strong>ch</strong> aber ni<strong>ch</strong>t ignorieren, son<strong>der</strong>n nur<br />

mit Hilfe des Lebenspartners – wenn dies geht – und/o<strong>der</strong> dur<strong>ch</strong> zielgeri<strong>ch</strong>tete therapeutis<strong>ch</strong>e<br />

Begleitung überwinden, wenn diese Kir<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> weiterhin na<strong>ch</strong>trägli<strong>ch</strong> binden und<br />

immer no<strong>ch</strong> Lebensenergie stehlen soll!<br />

Die Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> Gott war unmerkli<strong>ch</strong> zur Su<strong>ch</strong>t geworden, Su<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> institutioneller<br />

Anerkennung dur<strong>ch</strong> die Systemdroge NAK, Abhängigkeit dem System gegenüber! Also Entzug<br />

ist angesagt! Si<strong>ch</strong> dem Einfluss entziehen und endli<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>luss damit! Au<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>luss mit dem oft<br />

verbleibenden letzten Punkt: <strong>der</strong> immer no<strong>ch</strong> wohlmeinenden Kritik an <strong>der</strong> NAK!<br />

Aufbru<strong>ch</strong> in ein no<strong>ch</strong>mals neues Leben ganz ohne diese emotional verarmende Kir<strong>ch</strong>e, Aufbru<strong>ch</strong><br />

in ein „na<strong>ch</strong>kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es Christentum“ (Rupert Lay). Je früher, desto besser! Au<strong>ch</strong> wenn es große<br />

Überwindung und Ungewissheit bedeutet, aber dadur<strong>ch</strong> endli<strong>ch</strong> und tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> „zum Leben<br />

dringen, für wel<strong>ch</strong>es Gott mi<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>uf“, mit feierloser Beerdigung meines alten (Kir<strong>ch</strong>en­)Gottes<br />

(Nietzs<strong>ch</strong>e).<br />

Wem die eigene mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Existenz ohne die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>ts wert s<strong>ch</strong>eint, dem<br />

– so kann i<strong>ch</strong> heute sagen – bedeutet sein Leben in all <strong>der</strong> offenen Vielseitigkeit und als<br />

einmaliger „gewollter Gedanke Gottes“ wohl au<strong>ch</strong> mit <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> Kir<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t<br />

wirkli<strong>ch</strong> viel!<br />

73


VII.2 Erfahrungsberi<strong>ch</strong>t Thea (Name geän<strong>der</strong>t) vom 12. Feb. 2004<br />

Mein Name ist Thea und i<strong>ch</strong> bin 35 Jahre alt. I<strong>ch</strong> bin we<strong>der</strong> neuapostolis<strong>ch</strong>, no<strong>ch</strong> gehöre i<strong>ch</strong><br />

einer an<strong>der</strong>en Religion an. Aber mein Mann, den i<strong>ch</strong> nun seit 3 Jahren kenne, und seine Kin<strong>der</strong><br />

aus erster Ehe, die bei uns leben, sind NAKler. Vorher hatte i<strong>ch</strong> ehrli<strong>ch</strong> gesagt no<strong>ch</strong> nie etwas<br />

von <strong>der</strong> NAK gehört, und deshalb war i<strong>ch</strong> erstmal ganz irritiert. Locker lustig wie i<strong>ch</strong> bin frage<br />

i<strong>ch</strong> erstmal ohne na<strong>ch</strong>zudenken und eigentli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> mehr so aus Spaß: „Is das ne Sekte, o<strong>der</strong><br />

warum sagt mir das ni<strong>ch</strong>ts?“ I<strong>ch</strong> wußte ja ni<strong>ch</strong>t... Nun, neugierig bin i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> und erzählt hat mir<br />

mein Mann ni<strong>ch</strong>t sehr viel, deshalb bin i<strong>ch</strong> ganz s<strong>ch</strong>nell mit in die Gottesdienste gegangen. I<strong>ch</strong><br />

war super beeindruckt glei<strong>ch</strong> als i<strong>ch</strong> zur Tür reinkam. Da s<strong>ch</strong>üttelten mir do<strong>ch</strong> tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

wildfremde Mens<strong>ch</strong>en die Hand und alle s<strong>ch</strong>ienen si<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong> zu freuen, dass i<strong>ch</strong> da war. I<strong>ch</strong><br />

war e<strong>ch</strong>t gerührt und da<strong>ch</strong>te wenn i<strong>ch</strong> bis jetzt ni<strong>ch</strong>t glauben konnte, hier wirst du es können, hier<br />

wirst du „etwas“ empfangen. Also laus<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> dem Priester ganz gespannt und verstand<br />

eigentli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts. Au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts beim nä<strong>ch</strong>sten und übernä<strong>ch</strong>sten Mal....<br />

Die Kin<strong>der</strong> gingen teilweise no<strong>ch</strong> in die Sonntagss<strong>ch</strong>ule und i<strong>ch</strong> da<strong>ch</strong>te mir wenn i<strong>ch</strong> da mit<br />

hingehen würde, dann „kommt“ mir da bestimmt was. I<strong>ch</strong> wollte no<strong>ch</strong> ein wenig darüber<br />

na<strong>ch</strong>denken. Dann standen kurz hintereinan<strong>der</strong> 2 Familienfeste von Seiten meines Mannes an.<br />

Und dann war i<strong>ch</strong> ehrli<strong>ch</strong> gesagt das erste Mal ein biß<strong>ch</strong>en ges<strong>ch</strong>ockt. Bei diesen Festen gab es<br />

ni<strong>ch</strong>ts was wirkli<strong>ch</strong> an ein Fest, eine Feier erinnerte. Bis auf das Essen viellei<strong>ch</strong>t, aber ansonsten<br />

kam we<strong>der</strong> Stimmung auf, no<strong>ch</strong> wurde etwas dazu beigetragen. Da spielte ni<strong>ch</strong>tmal Musik. Es<br />

wurde NUR über die Kir<strong>ch</strong>e geredet, über Priester, Apostel, Ges<strong>ch</strong>wister, Heimgegangene usw.<br />

Da ein Hirte zur Familie gehört, spra<strong>ch</strong> meist er und alle hörten ihm andä<strong>ch</strong>tig zu. Mir s<strong>ch</strong>ienen<br />

alle wie in Trance und plötzli<strong>ch</strong> fühlte i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> wie, ents<strong>ch</strong>uldigt, Satan persönli<strong>ch</strong>. I<strong>ch</strong> verhielt<br />

mi<strong>ch</strong> natürli<strong>ch</strong> ruhig und hoffte insgeheim, dass wir bald na<strong>ch</strong> hause fahren. Kaum im Auto<br />

s<strong>ch</strong>wärmten mein Mann und die Kin<strong>der</strong> von dieser tollen Feier... Lang war es ni<strong>ch</strong>t mehr so<br />

s<strong>ch</strong>ön. Panik stieg in mir ho<strong>ch</strong>, sollte do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> bald in meiner Familie eine Feier stattfinden....<br />

Unmögli<strong>ch</strong> konnte i<strong>ch</strong> sie dorthin mitnehmen.<br />

Zu hause angekommen bat i<strong>ch</strong> meinen Mann um ein Gesprä<strong>ch</strong>. Wie<strong>der</strong> erzählte er mir so gut<br />

wie ni<strong>ch</strong>ts. Er beteuerte mir, dass er mi<strong>ch</strong> liebe und mi<strong>ch</strong> so akzeptiert wie i<strong>ch</strong> bin. I<strong>ch</strong> fand das<br />

ni<strong>ch</strong>t fair, aber ließ dann erst einmal von <strong>der</strong> Sa<strong>ch</strong>e ab.<br />

Ein paar Tage später kündigte si<strong>ch</strong> Besu<strong>ch</strong> bei uns an, und zwar wollte <strong>der</strong> Bezirksälteste mal<br />

vorbeis<strong>ch</strong>auen.<br />

Mein Mann sagte mir, das sei, weil si<strong>ch</strong> alle so freuen das er wie<strong>der</strong> eine liebe Frau gefunden hat<br />

und das i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> so toll um die Kin<strong>der</strong> kümmere usw., er wolle halt s<strong>ch</strong>auen, ob wir zufrieden<br />

sind und es uns gut geht.<br />

Hui, i<strong>ch</strong> war ganz begeistert und überlegte direkt wie wir denn unseren Gast bewirten könnten.<br />

Aber mein Mann meinte, das wäre ni<strong>ch</strong>t nötig. Hm, na gut da<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong>, ma<strong>ch</strong> i<strong>ch</strong> wenigstens<br />

nen Kaffee. Aber au<strong>ch</strong> das sollte i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ma<strong>ch</strong>en.<br />

Als es dann endli<strong>ch</strong> soweit war und <strong>der</strong> Bezirksälteste kam, alle waren ganz freudig erregt, stellte<br />

si<strong>ch</strong> bei mir ganz s<strong>ch</strong>nell die Ernü<strong>ch</strong>terung ein. Ohne viel drumherum fragte er, wann wir denn<br />

heiraten würden. Da i<strong>ch</strong> ganz ehrli<strong>ch</strong> bin, sagte i<strong>ch</strong> ihm, dass das, selbst wenn wir es vorhätten,<br />

gar ni<strong>ch</strong>t ginge, da i<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> verheiratet war zu dem Zeitpunkt.<br />

I<strong>ch</strong> glaube, das hat dem gar ni<strong>ch</strong>t gefallen, denn er s<strong>ch</strong>ickte dann erstmal die Kin<strong>der</strong> auf ihre<br />

Zimmer und wurde ganz ernst. Dann redete er nur no<strong>ch</strong> mit meinem Mann. Es ging um sein<br />

Amt als Diakon. Er würde ihm ans Herz legen, dem Apostel einen Brief zu s<strong>ch</strong>reiben und ihm<br />

den Sa<strong>ch</strong>verhalt zu s<strong>ch</strong>il<strong>der</strong>n und glei<strong>ch</strong>zeitig darum bitten, das Amt ruhen zu lassen bis wir<br />

unsere Verhältnisse geklärt hätten. So ginge es ja s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t!<br />

Glaubt mir, i<strong>ch</strong> hatte Tränen in den Augen. Vor Wut!<br />

Mein Mann s<strong>ch</strong>ien ihm no<strong>ch</strong> dankbar zu sein für den Tip. Als er si<strong>ch</strong> verabs<strong>ch</strong>iedet hatte, ging<br />

bei uns die Post ab. Unser erster Streit war fällig. I<strong>ch</strong> wollte endli<strong>ch</strong> kapieren, was da lief. Mir<br />

wurde es inzwis<strong>ch</strong>en nämli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on ehrli<strong>ch</strong> gesagt zu viel. Aber au<strong>ch</strong> diesmal sollte i<strong>ch</strong> keine<br />

74


Antworten bekommen. Unser Gesprä<strong>ch</strong> endete, indem wir beide auf <strong>der</strong> Cou<strong>ch</strong> saßen und je<strong>der</strong><br />

für si<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong> weinte.<br />

Von da an ging i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr mit in die Kir<strong>ch</strong>e. Für meinen Mann und die Kin<strong>der</strong> war es ok,<br />

dass i<strong>ch</strong> zu hause blieb und für mi<strong>ch</strong> war es ok, dass sie Sonntags in die Gottesdienste gehen.<br />

Mittwo<strong>ch</strong>s ging mein Mann nun au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr. I<strong>ch</strong> habe ihn ni<strong>ch</strong>t darum gebeten, zu hause zu<br />

bleiben, das würde i<strong>ch</strong> nie tun. Bis dahin war mir no<strong>ch</strong> nie groß aufgefallen, dass wir zu hause<br />

ni<strong>ch</strong>t beteten. I<strong>ch</strong> war es ni<strong>ch</strong>t gewöhnt, deshalb fiel es mir wohl au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t auf. Eins <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

sagte dann mal, dass sie gar ni<strong>ch</strong>t mehr beten seit i<strong>ch</strong> da bin. Nun, das tat mir leid und i<strong>ch</strong><br />

versi<strong>ch</strong>erte, dass dies bestimmt ni<strong>ch</strong>t an mir liegt. Wir redeten mit meinem Mann und <strong>der</strong> sagte,<br />

es wäre einfa<strong>ch</strong> ok so wie es jetzt ist. Damit fanden si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die Kin<strong>der</strong> ab. I<strong>ch</strong> hatte wohl ein<br />

s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tes Gewissen, zumindest den Kin<strong>der</strong>n gegenüber, aber sie meinten, dass brau<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t, weil <strong>der</strong> Papa das ja gesagt hat. Dann folgten Anrufe von Frauen aus <strong>der</strong> Gemeinde, die<br />

si<strong>ch</strong> alle mit mir verabreden wollten. Erst nahm i<strong>ch</strong> diese Einladungen au<strong>ch</strong> an, weil i<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong><br />

da<strong>ch</strong>te dies ges<strong>ch</strong>ieht aus Nettigkeit. Aber mit wel<strong>ch</strong>er „S<strong>ch</strong>wester“ i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> traf, alle<br />

wollten mi<strong>ch</strong> von ihrem Glauben überzeugen. Mein Argument: „I<strong>ch</strong> akzeptiere, dass ihr glaubt,<br />

also bitte akzeptiert, dass i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t glaube!“ ignorierten alle. Eine war dann sogar ziemli<strong>ch</strong> fies<br />

und meinte, dass i<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on sehen werde was i<strong>ch</strong> davon habe, wenn <strong>der</strong> Vater seinen Sohn<br />

s<strong>ch</strong>ickt! (Anm.d.V.: gemeint sind Gott und Christus) I<strong>ch</strong> hab mi<strong>ch</strong> nie wie<strong>der</strong> mit einer getroffen<br />

und i<strong>ch</strong> habe davon au<strong>ch</strong> nie jemandem erzählt. I<strong>ch</strong> war und bin zu jedem aus <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e und <strong>der</strong><br />

Familie meines Mannes nett und höfli<strong>ch</strong>.<br />

Da i<strong>ch</strong> immer no<strong>ch</strong> so viele Fragen hatte und i<strong>ch</strong> bemerkte, wie die älteste unserer Tö<strong>ch</strong>ter na<strong>ch</strong><br />

ihrer Konfirmation ihr komplettes Leben na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e ausri<strong>ch</strong>tete, su<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> Antworten im<br />

Internet. Je<strong>der</strong> von eu<strong>ch</strong> wird wissen auf was i<strong>ch</strong> da zu erst gestoßen bin. Genau...NAK­eine<br />

Sekte?? Da waren so viele Beri<strong>ch</strong>te von Aussteigern, die die wahnsinnigsten Horrorges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />

erzählten. Aber ganz viele Beri<strong>ch</strong>te waren von Frauen, die an <strong>der</strong> Seite ihrer amtstragenden<br />

Männer einfa<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr damit zure<strong>ch</strong>t kamen, dass sie als Gehilfin ihres Mannes nur für die<br />

Kin<strong>der</strong> zu sorgen und die Kir<strong>ch</strong>e zu putzen hatten. Dass sie immer allein waren, und dass die<br />

Kin<strong>der</strong> mehr und mehr au<strong>ch</strong> nur (unter Zwang?)für die Kir<strong>ch</strong>e lebten. Unsere To<strong>ch</strong>ter ist au<strong>ch</strong> an<br />

5 Abenden <strong>der</strong> Wo<strong>ch</strong>e in <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e!<br />

I<strong>ch</strong> hatte sol<strong>ch</strong>e Angst. I<strong>ch</strong> habe den ganzen Tag gelesen, mir war s<strong>ch</strong>on s<strong>ch</strong>windelig.<br />

Als mein Mann von <strong>der</strong> Arbeit kam konfrontierte i<strong>ch</strong> ihn sofort damit. Er versi<strong>ch</strong>erte mir, dass<br />

alles was i<strong>ch</strong> gelesen habe ni<strong>ch</strong>t wahr ist. Er s<strong>ch</strong>wor auf Gott, dass er nie hinter sowas stehen<br />

würde. Das glaubte i<strong>ch</strong> ihm, denn i<strong>ch</strong> kannte ihn ja inzwis<strong>ch</strong>en und wusste, dass er ein<br />

liebevoller Mann ist und ihm ni<strong>ch</strong>ts wi<strong>ch</strong>tiger war als WIR (unsere Familie).<br />

Da i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> nun also eigentli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> gar ni<strong>ch</strong>t beklagen konnte und mein Mann mir sagte, dass<br />

er au<strong>ch</strong>, wenn wir dann verheiratet sind kein Amt übernehmen würde, kümmerte i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong><br />

einfa<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr um all diese Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten. I<strong>ch</strong> gewöhnte mi<strong>ch</strong> an die Familienfeste und sorgte<br />

dafür, dass unsere kleineren Tö<strong>ch</strong>ter immer pünktli<strong>ch</strong> zum Religionsunterri<strong>ch</strong>t kamen. I<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>aute das sie sonntags morgens hübs<strong>ch</strong> aussahen und heiratete s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> im März diesen<br />

Jahres sogar kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>. Zwar eine Haustrauung, aber i<strong>ch</strong> wollte meinem Mann diesen Wuns<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t ganz abs<strong>ch</strong>lagen. Es war eine s<strong>ch</strong>öne Ho<strong>ch</strong>zeit. Unsere Familien vermis<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> und so<br />

war es keinesfalls langweilig o<strong>der</strong> spießig.<br />

Im nä<strong>ch</strong>sten Jahr hat unsere an<strong>der</strong>e To<strong>ch</strong>ter Konfirmation. Seid ein paar Wo<strong>ch</strong>en darf sie nun mit<br />

zu den Chorproben. (Die große und mein Mann sind au<strong>ch</strong> im Chor) Sie hat si<strong>ch</strong> zwar gefreut,<br />

aber so ri<strong>ch</strong>tig toll findet sie es ni<strong>ch</strong>t. Da da<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> mir, so da wird sie ja ni<strong>ch</strong>t hin müssen wenn<br />

sie ni<strong>ch</strong>t will, aber da hab i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> nun geirrt. Mein Mann findet es zwar eigentli<strong>ch</strong> ok wenn sie<br />

ni<strong>ch</strong>t will, aber da kommen dann die Omas ins Spiel... Besser das Kind ist in <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e als in<br />

<strong>der</strong> Diskothek. (hat meine S<strong>ch</strong>wiegermutter mir tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> so gesagt) Da fiel mir wie<strong>der</strong> ein,<br />

dass mein Mann in seinem ganzen Leben au<strong>ch</strong> nie in einer Disco war und plötzli<strong>ch</strong> wusste i<strong>ch</strong>,<br />

dass sein „I<strong>ch</strong> hatte da einfa<strong>ch</strong> nie Lust drauf“ einfa<strong>ch</strong> ein Vorwand war um ni<strong>ch</strong>t sagen zu<br />

müssen: „I<strong>ch</strong> durfte ja ni<strong>ch</strong>t!“ Da fing es bei mir wie<strong>der</strong> an zu ko<strong>ch</strong>en.<br />

75


Das Kind sollte auf keinen Fall unter Zwang zum Chor no<strong>ch</strong> sonst irgendwohin.<br />

Sie stehen sonntags s<strong>ch</strong>on ni<strong>ch</strong>t gern auf, um in den Gottesdienst zu gehen, aber sie tun es. OK,<br />

aber alles an<strong>der</strong>e muss einfa<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t sein, wenn sie ni<strong>ch</strong>t mö<strong>ch</strong>ten.<br />

Das sieht mein Mann eigentli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> so, und er will nun, na<strong>ch</strong> unserer letzten Ausspra<strong>ch</strong>e, au<strong>ch</strong><br />

mit den Kin<strong>der</strong>n reden, dass sie si<strong>ch</strong> neben <strong>der</strong> Kir<strong>ch</strong>e au<strong>ch</strong> einen Freiraum s<strong>ch</strong>affen sollen.<br />

I<strong>ch</strong> finde das sehr gut, nur sehe i<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, das es letztendli<strong>ch</strong> so ges<strong>ch</strong>ehen soll.<br />

Er sagt selbst, dass seine Eltern dann wohl auf die Kin<strong>der</strong> einreden würden und si<strong>ch</strong>er au<strong>ch</strong> <strong>der</strong><br />

Jugendleiter demnä<strong>ch</strong>st. Bei aller Liebe könnte er ni<strong>ch</strong>ts weiter tun als den Kin<strong>der</strong>n von ihm aus<br />

das OK zu geben.<br />

Gegen seine Eltern werde i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t wehren, i<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te sie ni<strong>ch</strong>t verletzen.<br />

Aber einen Jugendleiter werde i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ins Haus lassen, um unseren Kin<strong>der</strong>n ein s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tes<br />

Gewissen zu ma<strong>ch</strong>en.<br />

Meinem Mann habe i<strong>ch</strong> das no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gesagt. I<strong>ch</strong> weiß ni<strong>ch</strong>t was no<strong>ch</strong> alles auf uns zukommt.<br />

Langsam ents<strong>ch</strong>winden mir die Kräfte und i<strong>ch</strong> denke es wird nie an<strong>der</strong>s.<br />

Soll i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> damit abfinden?<br />

Was kann i<strong>ch</strong> tun?<br />

Soll i<strong>ch</strong> den Kin<strong>der</strong>n helfen o<strong>der</strong> ist es s<strong>ch</strong>on OK was so läuft?<br />

Liebe Grüße,<br />

die ziemli<strong>ch</strong> ratlose Thea<br />

76


VII.4 Literaturauswahl maßgebli<strong>ch</strong>er Quellen im Internet; Stand April 2003:<br />

A. Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>/ Soziologis<strong>ch</strong>/ Theologis<strong>ch</strong>:<br />

• Nils Johan Lavik; „Erlöst o<strong>der</strong> verführt ?“<br />

Über "Gehirnwäs<strong>ch</strong>e" und psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>e Beeinflussung in neu­religiösen <strong>Sekten</strong><br />

http://griess.st1.at/gsk/lavik.htm<br />

• Kjell Totland, Psy<strong>ch</strong>ologe „Warum ist es so s<strong>ch</strong>wierig, eine Glaubensgemeins<strong>ch</strong>aft mit starken<br />

sektiereris<strong>ch</strong>en Zügen zu verlassen?“<br />

http://www.mormonismus­online.de/index.htm?psy<strong>ch</strong>o­soziales.htm<br />

• Geri­Ann Galanti, Ph.D.; „Überlegungen zu "Gehirnwäs<strong>ch</strong>e"“<br />

http://griess.st1.at/gsk/recov3.htm<br />

• Robert Jay Lifton: Ideologis<strong>ch</strong>er Totalitarismus (Kap.23)<br />

http://www.agpf.de/lifton22.htm<br />

• Mi<strong>ch</strong>ael D. Langone, Ph.D., Margaret Thaler Singer; „Psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>e und psy<strong>ch</strong>iatris<strong>ch</strong>e Störungen<br />

dur<strong>ch</strong> "Destruktive Kulte"“<br />

http://griess.st1.at/gsk/recov0.htm<br />

• Cultic Studies Review, Bewußtseinsmanipulation [Mind control]<br />

http://griess.st1.at/gsk/mindcont.htm<br />

• Peter F. S<strong>ch</strong>mid; Personzentrierte Psy<strong>ch</strong>otherapie na<strong>ch</strong> C.R. Rodgers<br />

http://www.pfs­online.at/papers/paper­slun.htm#top<br />

• Dr. Steffen Fliegel ; „JUGENDLICHE UND SEKTEN ­ Die Probleme und Hilfen“(DAK­Liste)<br />

http://www.wdr.de/radio/wdr2/westzeit/psy<strong>ch</strong>ologie980420.html<br />

• Dagfinn Ulland: Religiöses <strong>Sekten</strong>wesen und mentale Leiden<br />

http://griess.st1.at/gsk/ulland.htm<br />

• Kurt­Helmuth Eimuth; <strong>Sekten</strong>­Kin<strong>der</strong> – geboren, um dem Guru zu dienen<br />

http://www.wahle.de/sekten/allgemein/sektenkin<strong>der</strong>.htm<br />

• Philipp Flammer; „Die Auseinan<strong>der</strong>setzung um das Phänomen <strong>der</strong> "<strong>Sekten</strong>"“<br />

http://www.infosekta.<strong>ch</strong>/is5/themen/sekten_flam1994.html<br />

• Heiner Barz, in: Psy<strong>ch</strong>ologie Heute, August 98 „ Ist die <strong>Sekten</strong>gefahr nur ein Popanz?“<br />

http://www.google.de/sear<strong>ch</strong>?q=ca<strong>ch</strong>e:OssqUGmFhfIJ:www.merian.fr.bw.s<strong>ch</strong>ule.de/unterri<strong>ch</strong>t/FOF<br />

Wahlpfli<strong>ch</strong>t/<strong>Sekten</strong>disk.doc+barz+sektengefahr+popanz&hl=de&ie=UTF­8<br />

• Hansjörg Hemminger; „Aufwa<strong>ch</strong>sen in einer Sekte­ zur Situation von Kin<strong>der</strong>n und Jugendli<strong>ch</strong>en<br />

http://www.ilsehruby.at/HHWien.html<br />

• Dr. Fr. Jung; Was ist <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>er Fundamentalismus<br />

http://www.efg­hohenstaufenstr.de/downloads/texte/<strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>er_fundamentalismus.html<br />

• Prof. Dr. Samuel Külling; Generalangriff gegen den biblis<strong>ch</strong>en "Fundamentalismus"<br />

http://www.efg­hohenstaufenstr.de/downloads/texte/biblis<strong>ch</strong>er_fundamentalismus.html<br />

• <strong>Sekten</strong> – Wissen s<strong>ch</strong>ützt (!)<br />

http://www.ilsehruby.at/<strong>Sekten</strong>bros<strong>ch</strong>uere.html<br />

77


B. NAK­bezogene kritis<strong>ch</strong>e Seiten:<br />

• Sylvia Kranefeld; „<strong>Sekten</strong> ­ Ein Blick hinter die Fassade <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> <strong>Kir<strong>ch</strong>e“</strong><br />

http://www.sekten.<strong>ch</strong>/ex­site/tuere­fol<strong>der</strong>/stories­fol<strong>der</strong>/bu<strong>ch</strong>kranefeld.rtf<br />

• Horst Hartmann; In <strong>der</strong> Welt, aber ni<strong>ch</strong>t von <strong>der</strong> Welt /Die Gotteskin<strong>der</strong> <strong>der</strong> NAK<br />

http://de.geocities.com/s<strong>ch</strong>labatti/index.html<br />

• Luise Kraft; „Unter Aposteln und Propheten ­ Erinnerungen aus meinem Leben“(1913)<br />

http://wae<strong>ch</strong>terstimme.tripod.com/lkraft.html<br />

Anmerkungen zum Bu<strong>ch</strong>: Zur Rolle <strong>der</strong> Frau in <strong>der</strong> NAK<br />

http://home.t­online.de/home/Olaf.Stoffel/seite5.htm<br />

• Friedri<strong>ch</strong> Wolf; „Seelenfänger und ihre Arbeitsweisen“ (1931)<br />

http://www.sekten.<strong>ch</strong>/ex­site/tuere­fol<strong>der</strong>/stories­fol<strong>der</strong>/Steuri<strong>ch</strong>11.rtf.<br />

• Walter Su<strong>ch</strong>sland; „Mein Auss<strong>ch</strong>luss aus <strong>der</strong> <strong>Neuapostolis<strong>ch</strong>en</strong> <strong>Kir<strong>ch</strong>e“</strong>, Korrespondenz 1958 ­2000<br />

http://www.beepworld.de/members/religion/<br />

• Siegfried Dannwolf, „Das Ende ist nah ­ seid gehorsam!“<br />

http://www.sonntagsblatt­bayern.de/ar<strong>ch</strong>iv01/30/wo<strong>ch</strong>e2.htm<br />

• Historis<strong>ch</strong>es Quellenmaterial zum Phänomen neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e<br />

http://www.geocities.com/quellentexte/index.html<br />

• Otto Güttinger, Manifest ... 1954<br />

http://www.united­apostolic.org/d/hintergruende/literatur/manifest.html<br />

• Umfassende Material­ und Quellensammlung zur NAK<br />

http://wae<strong>ch</strong>terstimme.tripod.com/index.html<br />

• Die 'Bots<strong>ch</strong>aft' von Stammapostel Bis<strong>ch</strong>off, vers<strong>ch</strong>iedene Beri<strong>ch</strong>te<br />

http://wae<strong>ch</strong>terstimme.tripod.com/in­botsc.html<br />

• Peter Kuhlen, Na<strong>ch</strong>denkli<strong>ch</strong>es zur Bots<strong>ch</strong>aft<br />

http://www.united­apostolic.org/d/hintergruende/f_hintergruende.html<br />

• NAK und ACK, Interview mit Dr. J. Ehmann 2002<br />

http://www.naktuell.de/1002/1002004.html<br />

• Biblis<strong>ch</strong>e Lehre – Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e<br />

http://mission2000.org/pub/deuts<strong>ch</strong>/traktate/traktat1201.pdf.<br />

• Ev. Materialdienst 1990; Testimoniumsfäls<strong>ch</strong>ung 1932<br />

http://wae<strong>ch</strong>terstimme.tripod.com/mat9009.html<br />

• Umfangrei<strong>ch</strong>e Sammlung vers<strong>ch</strong>iedener Texte; Aus <strong>der</strong> Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te <strong>der</strong> NAK<br />

http://www.sekten.<strong>ch</strong>/ex­site/tuere­fol<strong>der</strong>/stories­fol<strong>der</strong>/Steuri<strong>ch</strong>12.rtf<br />

• Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te <strong>der</strong> apostolis<strong>ch</strong>en Kir<strong>ch</strong>e und Testimonium<br />

http://www.apostolic.de/003_themen/index.html<br />

78


• Gerrit Sepers homepage<br />

http://maimonides.web­log.nl/log/1929610<br />

C. NAK­Quellen (Texte):<br />

• Re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>e; Vers<strong>ch</strong>iedene Texte und Dokumente (aktuelle Links)<br />

http://www.naktuell.de/re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>e/<br />

• Günter Knoblo<strong>ch</strong>; „Ents<strong>ch</strong>lafenenwesen“<br />

http://wae<strong>ch</strong>terstimme.tripod.com/entswes1.html<br />

• Die Jugend fragt ­ Der Stammapostel antwortet (2001)<br />

http://wae<strong>ch</strong>terstimme.tripod.com/frundant.html<br />

• Die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e, „Lehre und Erkenntnis“<br />

http://www.nak.org/text/13­d.html<br />

• NAK­ Eine Sekte?<br />

http://www.nak.org/le/le­d­0004.html<br />

• Dr. Reinhold Kiefer; Vortrag: Was glauben neuapostolis<strong>ch</strong>e Christen?<br />

http://www.nak.de/nrw/p_6_5.html#1<br />

• Peter Johanning „Alte und neue Zeit“; Vortrag zur Entwicklungsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te <strong>der</strong> NAK, 2003<br />

http://www.nak.de/news/entwicklungsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te/index.html<br />

• Dr. Reinhard Kiefer; Vortrag: Die Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e, 2003<br />

http://www.nak.de/news/vortrag/tagung_hofgeismar.pdf<br />

• Neuapostolis<strong>ch</strong>e Kir<strong>ch</strong>e, Gefahren für Leib und Seele; Hamburg 1993, Auss<strong>ch</strong>nitte:<br />

http://www.naki.de/_nak_quellen/nak_lehre_quellen_8.htm<br />

Gesamter Text<br />

http://wae<strong>ch</strong>terstimme.tripod.com/gefahr.html<br />

• NEUAPOSTOLISCHE KIRCHE NRW­ Warum bis zur Ehe warten?<br />

http://wae<strong>ch</strong>terstimme.tripod.com/biszurehe.html<br />

• Glaubenskultur (Webmagazin)<br />

http://www.glaubenskultur.de/<br />

79


VII.5. Literaturverzei<strong>ch</strong>nis (Auswahl)<br />

Drewermann Eugen : „Glauben in Freiheit, o<strong>der</strong> Tiefenpsy<strong>ch</strong>ologie und Dogmatik“, Verlag:<br />

Walter­Verlag<br />

Braun Herbert: „Jesus­ <strong>der</strong> Mann aus Nazareth“ erweiterte Studienausgabe Kreuz Verlag 1984<br />

Buber Martin: „Das dialogis<strong>ch</strong>e Prinzip“, WB<br />

Buggle Franz: „Denn sie wissen ni<strong>ch</strong>t, was sie glauben“, rororo<br />

Frankl Viktor E. : „ Logotherapie und Existenzanalyse“ , Verlag: Beltz Tas<strong>ch</strong>enbu<strong>ch</strong><br />

Frankl Viktor E. : „ Der unbewusste Gott, Psy<strong>ch</strong>otherapie und Religion“, Verlag: dtv<br />

Frankl Viktor E., Pin<strong>ch</strong>as Lapide : „ Gottsu<strong>ch</strong>e und Sinnfrage“, Gütersloher Verlagshaus<br />

Goldhagen Daniel: „Hitlers willige Vollstrecker“, Siedler<br />

Klosinski Gunter (Herausgeber) : „ Religion als Chance o<strong>der</strong> Risiko“, Verlag: Hans Huber<br />

Kranefeld Sylvia: „<strong>Sekten</strong>, Aufklärung statt Therapie“; The World of Books Ltd, London 1994<br />

Lay Rupert : „ Na<strong>ch</strong>kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es Christentum“, Verlag: Econ<br />

Lay Rupert : „ Ketzer Dogmen Denkverbote“, Verlag: Econ<br />

Mentzos Stavros: „Psy<strong>ch</strong>odynamis<strong>ch</strong>e Modelle in <strong>der</strong> Psy<strong>ch</strong>iatrie 5.Aufl.“<br />

Moser Tilmann : „ Gottesvergiftung“ , Verlag: Surkamp<br />

Ringel Erwin, Kir<strong>ch</strong>mayr Alfred : „ Religionsverlust dur<strong>ch</strong> religiöse Erziehung?“, Verlag:<br />

Her<strong>der</strong>, Freiburg<br />

Ruysbeek/ Messing: „Das Thomasevangelium“ Walter<br />

Tilli<strong>ch</strong> Paul: „Wesen und Wandel des Glaubens“, Ullstein<br />

Tilli<strong>ch</strong> Paul: „ Die verlorene Dimension“ , Fur<strong>ch</strong>e­Verlag<br />

Tilli<strong>ch</strong> Paul: „Die neue Wirkli<strong>ch</strong>keit“, dtv<br />

Weber Günther : „ I<strong>ch</strong> glaube, i<strong>ch</strong> zweifle, Notizen im na<strong>ch</strong>hinein“, Verlag: Benzinger<br />

Zahrnt Heinz : „ Die Sa<strong>ch</strong>e mit Gott“ , Verlag: Piper<br />

Zahrnt Heinz : „ Glaube unter leerem Himmel“, Verlag: Piper<br />

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