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Kompendium Forschung & Klinik 2012 – 2016

Universitätsklinik für Orthopädie der Medizinischen Universität Wien am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien

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und geplanten Implantatposition, weil es<br />

oft schwierig ist, die exakte Patienten-<br />

Position auf dem Operationstisch zu bestimmen.<br />

Diese Probleme haben gezeigt,<br />

dass es notwendig ist, genauere Werkzeuge<br />

zu entwickeln, um Fehlpositionierungen<br />

der Implantate zu vermeiden und die Reproduzierbarkeit<br />

der Implantatposition in<br />

der Hüfttotalendoprothetik zu verbessern.<br />

In einer prospektiv randomisiert kontrollierten<br />

Studie von zwei Gruppen mit jeweils<br />

56 Patienten untersuchten wir die Implantationsgenauigkeit<br />

(Pfannenposition, Beinlängen-Differenz),<br />

das klinische Outcome,<br />

die Operationszeit und die navigationsassoziierten<br />

Komplikationen bei Verwendung<br />

eines sogennanten „Imageless“-<br />

Navigationssystems, welches keine zusätzliche<br />

präoperative Bildgebung für die Planung<br />

benötigt, verglichen mit der konventionellen<br />

Freihandtechnik.<br />

Die Position der Pfannenkomponenten (Anteversion<br />

und Inklination) wurde postoperativ<br />

anhand von CTs des Beckens für jeden<br />

Patienten durch einen unabhängigen<br />

Untersucher bestimmt. Die klinischen<br />

Resultate wurden mittels des Harris-Hip-<br />

Score und WOMAC-Score bestimmt. Die<br />

Ergebnisse zeigten eine höhere Implantationsgenauigkeit<br />

für die navigierten Totalendoprothesen,<br />

besonders für die Anteversion.<br />

Darüber hinaus konnten wir keine<br />

navigationsassoziierten Komplikationen<br />

finden. Dies ist in Übereinstimmung<br />

mit rezenten Studien, welche die Überlegenheit<br />

der computerassistierten Implantation<br />

von Endoprothesen in Bezug auf<br />

30<br />

die Genauigkeit zeigen konnten. Besonders<br />

bei der Verwendung von minimalinvasiven<br />

Techniken scheint die computerassistierte<br />

Technik die Lösung für die eingeschränkte<br />

Sichtbarkeit der anatomischen<br />

Landmarken zu sein.<br />

Verschiedene Verankerungen<br />

Die optimale Implantatverankerung in der<br />

Hüftendoprothetik ist ein weiterer wichtiger<br />

Aspekt für die Langzeitstabilität und<br />

damit das Überleben des Implantates.<br />

Die zementfreie Verankerung von Implantaten<br />

im Knochen wird seit vielen Jahrzehnten<br />

weltweit verwendet und verhindert<br />

das Freiwerden von Zementpartikeln<br />

und damit eine Lockerung zwischen Implantat<br />

und Knochen. In den letzten Jahren<br />

ist das Versagen von Hüft-Systemen<br />

aufgrund von Abriebpartikel induzierten<br />

Lockerungen, vor allem durch das Polyethylen,<br />

immer häufiger beschrieben worden.<br />

Etliche biomechanische Studien konnten<br />

Faktoren aufzeigen, welche die Abriebrate<br />

beeinflussen können.<br />

Neben dem Polyethylen-Abrieb im Gelenkspalt<br />

wurden auch Rückstände des Beschichtungsmaterials<br />

auf den verschiedenen<br />

Oberflächen der zementfreien Verankerung<br />

gefunden. Diese Partikel führen zum<br />

Dreikörperverschleiß, dem sogenannten<br />

„Third-Body-Wear“, welcher ebenfalls über<br />

Aktivierung von Entzündungsmediatoren<br />

zur Lockerung der Implantate führen kann.<br />

Der Zweck einer retrospektiven Studie war<br />

die Untersuchung der frühen klinischen und<br />

radiologischen Ergebnisse eines zement-<br />

Wiener Universitätsklinik für Orthopädie

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