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Der Betriebsleiter 4/2017

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01 Per Endoskopie wurde im Mercedes-Benz-Werk Ludwigsfelde geprüft, ob die<br />

bewährten SEW-Getriebemoren fit für die Zukunft sind<br />

Variantenmanagement vereinfacht den Einkauf<br />

Neben den Themen Energiesparen und Re-use von Produktionseinrichtungen gab<br />

die Unternehmensführung der Daimler AG den Auftrag an SEW, die Zahl der<br />

eingesetzten Varianten zu reduzieren. Dadurch ist es möglich, den benötigten<br />

Lagerplatz zu verringern, den Verwaltungsaufwand im ERP-System zu senken und<br />

letztlich Kosten zu sparen. SEW-Eurodrive bietet das Variantenmanagement mit<br />

Hilfe eines webbasierten, sicheren Optimierungstools an. Dadurch ist kein Eingriff<br />

in die IT des Kunden erforderlich. Das Tool ermöglicht den Überblick über die<br />

eingesetzte SEW-Antriebstechnik – auch über mehrere Standorte hinweg – und die<br />

schnelle Produktauswahl innerhalb bevorzugter Typen. <strong>Der</strong> Kunde kann eigene<br />

Materiallisten generieren und den Auswahlprozesses durch Filter- und Vergleichsmöglichkeiten<br />

auf Basis zahlreicher technischer Merkmale steuern.<br />

02 Harald Brosig, Leiter Industriegetriebe im<br />

Service Competence Center Mechanik/<br />

Mechatronik von SEW-Eurodrive, demonstriert<br />

die Getriebeuntersuchung per<br />

Videoendoskopie<br />

barkeit gewährleistet ist. „Das macht eine<br />

gute Instandhaltung aus“, fasst Ulrich Padur<br />

die Aufgabe seines Teams zusammen. „Mein<br />

Interesse ist es auch, die Produktionsmittel<br />

nachhaltig einzusetzen.“ Das heißt, wo es<br />

sinnvoll ist, wählt er Retrofit statt Neukauf.<br />

Dabei kann er sich auf SEW-Eurodrive als<br />

Partner verlassen. Bei der Neuwertreparatur,<br />

die SEW-Eurodrive anbietet, wird der<br />

Antrieb in einen neuwertigen Zustand versetzt.<br />

Im Sinne der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

rechnet sich das für den Kunden.<br />

Er erhält ein praktisch neuwertiges Produkt<br />

– zu einem günstigeren Preis.<br />

Jan Schlichting betreut bei SEW-Eurodrive<br />

als Global Account Manager die Daimler AG.<br />

Er sagt: „Nach einer Grundüberholung gibt<br />

SEW-Eurodrive die volle Gewährleistung wie<br />

für einen neuen Antrieb. Wir sind übrigens<br />

auch in der Lage, Fremdmotoren und -getriebe<br />

zu reparieren und können mit solchen<br />

Konzepten die Mercedes-Benz-Werke umfassend<br />

unterstützen.“<br />

Vorhandene Produktionsanlagen<br />

weiter verwenden<br />

Das Mercedes-Benz-Werk Ludwigsfelde<br />

wird auch den Nachfolger des jetzigen<br />

Sprinters produzieren. Dieses Modell<br />

kommt in den nächsten Jahren auf den<br />

Markt. Natürlich muss auch die neue Fertigung<br />

wirtschaftlich sein. Für ein Fahrzeug,<br />

das ähnliche technische Kenndaten hat,<br />

kann man prinzipiell die vorhandenen Produktionsanlagen<br />

weiter verwenden. Nach<br />

einer generellen Vorgabe der Unternehmensführung<br />

der Daimler AG bekam das<br />

Werk daher den Auftrag, im Sinne des Reuse<br />

möglichst viele der technischen Anlagen<br />

weiterhin zu nutzen. Ulrich Padur:<br />

„Die Antriebe sind seit zehn Jahren im Einsatz.<br />

Wir wollten jetzt prüfen, ob wir die<br />

vorhandene Technik weiter verwenden<br />

können oder etwas austauschen müssen.“<br />

Die Getriebemotoren sind so in die Produktionsanlagen<br />

integriert, dass sie nicht in kurzer<br />

Zeit ausgebaut werden können. Immerhin<br />

wiegt ein 127er Getriebe mit 180er Motor ca.<br />

500 bis 600 kg. Daher musste ein anderer Weg<br />

gefunden werden. Ulrich Padur erinnert sich:<br />

„In einem Newsletter von SEW-Eurodrive lasen<br />

wir eine Information über das Getriebemonitoring.<br />

Das passte zeitlich gut mit unserem<br />

Vorhaben zusammen.“ Wenige Monate<br />

später wurde die Untersuchung während<br />

einer planmäßigen Produktionsruhe abgewickelt,<br />

die für Wartung und Instandhaltung<br />

regelmäßig einmal im Jahr stattfindet.<br />

Begutachtung per Endoskopie<br />

Zunächst nahm der regionale Außendienst<br />

von SEW-Eurodrive vor Ort in Ludwigsfelde<br />

die Antriebe auf und prüfte, ob sie geeignet<br />

sind, per Endoskopie begutachtet zu werden.<br />

SEW-Eurodrive konnte alle nötigen Informationen<br />

für die geplanten Untersuchungen<br />

ermitteln. Nach einer Bedarfsanalyse<br />

und Konzeption unterbreitete der SEW-<br />

Service dem Kunden ein individuell<br />

zugeschnittenes Angebot. Woraufhin Mercedes-Benz<br />

den Serviceeinsatz in diesem<br />

Umfang zu einem festgelegten Termin während<br />

der Produktionsruhe in Auftrag gab.<br />

Hierzu kamen zwei Service-Mitarbeiter von<br />

SEW-Eurodrive nach Ludwigsfelde und<br />

führten alle erforderlichen Arbeiten durch.<br />

Im Zusammenhang mit der Endoskopie<br />

muss das Öl aus dem Getriebe abgelassen<br />

werden. Bei möglichen Auffälligkeiten –<br />

starker Abrieb und Verschleiß – wäre eine<br />

Ölanalyse sinnvoll. Das war hier jedoch<br />

nicht erforderlich. Die vorhandenen Gehäusebohrungen<br />

kann man nutzen, um das<br />

Endoskop in das Getriebe einzuführen. Je<br />

nach Getriebeart wurden die Montagedeckel<br />

der Getriebe geöffnet. Servicespezialist<br />

Padur ist zufrieden: „Wir mussten keine<br />

Motoren abnehmen. Die Getriebe lassen<br />

sich im eingebauten Zustand gut endoskopieren.“<br />

Während der Untersuchung fertigten<br />

die SEW-Servicemitarbeiter Fotos der<br />

Zahnräder an, die bei SEW-Eurodrive ausgewertet<br />

wurden. Nach Abschluss der Endoskopie<br />

wurden alle Verschlussschrauben<br />

wieder eingesetzt und die Montagedeckel<br />

neu abgedichtet. Anschließend wurden die<br />

Getriebe mit neuem Öl befüllt.<br />

Die Endoskopie wurde bei insgesamt acht<br />

Getrieben in allen drei Gewerken durchgeführt<br />

– vier in der Montage und je zwei im<br />

Rohbau und der Lackiererei. Untersucht wurden<br />

unterschiedliche Getriebebaugrößen von<br />

107 bis 157. „Endoskopie ist sinnvoll bei Getrieben,<br />

die schwer zugänglich und von ihrer<br />

Masse her nicht einfach handhabbar sind und<br />

deren Ausbau kostenintensiv wäre“, erläutert<br />

Global Account Manager Jan Schlichting.<br />

Sehr zufriedenstellendes<br />

Prüfergebnis<br />

Die Überprüfung zeigte, dass sich alle Getriebe<br />

in einem hervorragenden Zustand befinden.<br />

Um den weiteren Verlauf besser einschätzen<br />

zu können, empfiehlt der SEW-Service<br />

nach einer bestimmten Zeit eine Zweituntersuchung.<br />

Ulrich Padur: „Das Ergebnis<br />

bestätigt, dass der damals gewählte Lieferant<br />

– SEW-Eurodrive – alles richtig gemacht hat.<br />

Für uns sind das wichtige Erfahrungen. Wir<br />

haben viele neue und anspruchsvolle Themen<br />

in Planung. Auch hierfür sollte man die<br />

bewährten, sicheren Wege gehen.“<br />

www.sew-eurodrive.de/retrofit-service<br />

Im Fokus<br />

Nachhaltigkeit<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2017</strong> 9

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