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2017-04-00

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Planung · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens <strong>04</strong>/<strong>2017</strong> 220<br />

Der Feuchteschutz nach aktueller<br />

DIN 4108-3<br />

Mit der Einführung der überarbeiteten<br />

DIN 4108-3 im Jahr 2014 änderte<br />

sich einiges in der anzuwendenden<br />

Nachweisführung zum Glaser-Verfahren.<br />

Im Falle von nicht-klimatisierten<br />

Gebäuden stehen dem Planer nun viele<br />

Beispiele zu Schichtaufbauten von<br />

Konstruktionen zur Verfügung, für die<br />

kein rechnerischer Nachweis mehr gej<br />

Abbildung 2: Mangelhaft eingebaute Dampfsperre bei einer energetischen Sanierung in<br />

einem bestehenden Hallenbad, die zur Zerstörung des Holzes führte; Fotos: duzia bauphysik+<br />

architektur, Wuppertal<br />

j Abbildung 3: Innenansicht der Abdeck- und<br />

Tragkonstruktion zu Abbildung 2; hier führte<br />

der Ausfall von Kondensat zu einer Zerstörung<br />

der angrenzenden Hölzer und veränderte<br />

das Tragverhalten der Leimholzbinderkonstruktion.<br />

Randbedingungen nach DIN 4108-3<br />

und im Schwimmbad<br />

Um die konstruktiven Maßnahmen zum<br />

Feuchteschutz zu berechnen, geht die<br />

DIN 4108-3 bei Gebäuden mit normaler<br />

Wohn- oder Büronutzung von winterlichen<br />

Bedingungen aus, die über<br />

90 Tage konstante 20 °C und 50 % relative<br />

Luftfeuchte im Innenraum betragen.<br />

Diese inneren Randbedingungen<br />

werden mit einer durchgängigen<br />

Außentemperatur von -5 °C und einer<br />

relativen Luftfeuchte von 80 % ergänzt.<br />

Mit diesen Vorgaben zur Berechnung<br />

weicht das normative Rechenverfahren<br />

von den innenklimatischen Bedingungen<br />

in einem Schwimmbad komplett<br />

ab, da die Temperaturen ganzjährig<br />

im Innenraum konstant zwischen<br />

22 und bis zu 34 °C liegen und die<br />

relative Luftfeuchte nach VDI 2089,<br />

Technische Gebäudeausrüstung von<br />

Schwimmbädern, 40 - 64 % betragen<br />

kann. Damit können die wärmegedämmten<br />

Konstruktionen der Hüllfläche von<br />

Schwimmhallen nicht einfach mit den<br />

normierten Standardbedingungen des<br />

Glaser-Verfahrens nach DIN 4108-3 bewertet<br />

werden.<br />

Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäuden<br />

Vereinfachte Klimarandbedingungen nach DIN 4108-3:2014-11<br />

Normale Wohn-, Büronutzung<br />

Tauperiode/Winter Temperatur rel. Luftfeuchte Wasserdampfgehalt Wasserdampfgehalt<br />

in °C Ø relativ g/m 3 max. g/m 3<br />

innen 20 °C 50 % ≈ 8,65 17,3<br />

außen –5 °C 80 % ≈ 2,592 3,24<br />

Klimabedingungen nach VDI 2089:2010-01<br />

Schwimmhalle<br />

Tauperiode/Winter Temperatur rel. Luftfeuchte Wasserdampfgehalt Wasserdampfgehalt<br />

in °C Ø relativ g/m 3 max. g/m 3<br />

innen 30 - 34 °C 40 - 64 % ≈ 12,14 - 24,1 30,35 - 37,65<br />

außen –5 °C 80 % ≈ 2,592 3,24<br />

j Tabelle 1: Vergleich der Klimarandbedingungen von Wohn- und Büronutzungen zu Schwimmhallen nach DIN 4108-3 und nach VDI 2089

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