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Festspielzeit Frühling 2017

Das Magazin der Bregenzer Festspiele

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Bereits 2016 war Enrique Mazzola bei den Bregenzer Festspielen zu erleben.<br />

Im Rahmen der Orchesterkonzerte spielten die Wiener Symphoniker unter<br />

seiner Leitung Werke von Verdi, Donatoni und Donizetti.<br />

MOSES IN ÄGYPTEN<br />

seiner Ablehnung der romantischen<br />

Ästhetik etwas sehr Wichtiges:<br />

Liebe wird als etwas Erhabenes<br />

angesehen, als eine Darstellung von<br />

Liebe und als ein Gefühl, das wir alle<br />

haben, aber nicht wirklich erleben<br />

können. Rossinis theatrale »Liebe«<br />

ist immer unmöglich, und wenn sie<br />

möglich ist, dann ist sie – ahimè –<br />

nicht wahrhaftig!<br />

1827 wurde die französische Version<br />

der Oper unter dem Titel Moïse ou<br />

Le passage de la Mer rouge in Paris<br />

aufgeführt, die auch in Italien Erfolg<br />

hatte und Mosè in Egitto bis 1981<br />

von den Spielplänen verdrängte.<br />

Warum bevorzugen Sie die originale<br />

italienische Version?<br />

Prinzipiell bin ich ein großer<br />

Freund von ersten Opernversionen.<br />

Ich dirigierte zum Beispiel die erste<br />

Version von Donizettis Poliuto und<br />

Wagners Der fliegende Holländer,<br />

die sich beide sehr von den späteren<br />

Versionen unterscheiden. Ich<br />

finde in den ersten Ideen der Komponisten<br />

immer die direktesten<br />

Botschaften an das Publikum, die<br />

unmittelbarsten und aufrichtigsten<br />

musikalischen Lösungen für das<br />

Libretto. Ganz zu schweigen davon,<br />

dass Mosè in Frankreich eine Art<br />

frühe Grand opéra mit einem Akt<br />

zusätzlich und einem Ballett wurde –<br />

sehr weit entfernt von der ursprünglichen<br />

Idee, eine Art Kompromiss.<br />

Die Regisseurin unserer Inszenierung,<br />

Lotte de Beer, brachte die<br />

überraschende Idee der Zusammenarbeit<br />

mit Hotel Modern auf. Dieses<br />

Theaterkollektiv wird kleine Objekte<br />

und Puppen auf der Bühne bewegen,<br />

die per Video übertragen werden.<br />

Welche Herausforderungen ergeben<br />

sich dadurch für den Dirigenten?<br />

Ich freue mich sehr auf die Arbeit<br />

mit Lotte und Hotel Modern. Als<br />

Dirigent habe ich das Privileg,<br />

die Inszenierung immer von einem<br />

der »besten Plätze« aus zu sehen,<br />

in der ersten Reihe. Ich werde die<br />

Oper dirigieren und eine Aufführung<br />

in der Aufführung sehen.<br />

Ich bin sehr offen für neue Ideen<br />

in der Oper und denke, die größte<br />

Herausforderung wird sein, das<br />

perfekte Timing zwischen Musik<br />

und Live-Video zu finden.<br />

Die Fragen stellte<br />

Olaf A. Schmitt.<br />

ENRIQUE MAZZOLA<br />

ist seit 2015<br />

Musikdirektor des Orchestre<br />

national d'Île-de-France.<br />

Der in Barcelona geborene<br />

Italiener zählt zu den<br />

gefragtesten Dirigenten<br />

seiner Generation. Zuletzt<br />

dirigierte er unter anderem<br />

am Opernhaus Zürich,<br />

an der Metropolitan Opera<br />

New York sowie beim<br />

Festival in Glyndebourne.<br />

OPER IM FESTSPIELHAUS<br />

MOSES IN ÄGYPTEN<br />

Gioachino Rossini<br />

Tragisch-sakrale Handlung<br />

in drei Akten (1818|19) |<br />

Libretto von Andrea Leone<br />

Tottola | In italienischer<br />

Sprache mit deutschen<br />

Übertiteln<br />

Premiere<br />

20. Juli <strong>2017</strong> – 19.30 Uhr<br />

Vorstellungen<br />

23. Juli – 11.00 Uhr<br />

31. Juli – 19.30 Uhr |<br />

Festspielhaus<br />

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