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DIE NEUE<br />
<strong>Barftgaans</strong> <strong>2017</strong><br />
DAS MAGAZIN FÜR IN UND UM UELZEN<br />
4/5<br />
MÖBEL RECK<br />
MIT BEILAGE<br />
IM HEFT<br />
THEMEN<br />
Feuer und<br />
Flamme<br />
AKTUELLES<br />
Kulturerbe<br />
macht Schule<br />
FRÜHLING<br />
Blick über den<br />
Gartenzaun<br />
FEUILLETON<br />
Ernst, Martin<br />
und Uelzen<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />
1
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WOHNIDEEN<br />
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www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>
LIEBE LESERINNEN,<br />
LIEBE LESER,<br />
Ihr <strong>Barftgaans</strong>-Team: v.l.n.r.: Eva Neuls, Nicole Lütke, Sandra<br />
Hoffmann, Sebastian Tramsen und Friederike Kohnke<br />
Endlich – Frühlingsanfang! Geht es Ihnen zum Ende des Winters auch so?<br />
Sehnsüchtig warte ich jedes Jahr auf den Frühling. Das Vogelgezwitscher,<br />
das klingt doch schon nach Frühling? Die Schneeglöckchen im Garten, ja,<br />
das ist ein Zeichen! Die Sonne, sie wärmt schon wieder ein bisschen – sehr<br />
gut, jetzt kann es nicht mehr lange dauern. Regen, Kälte, Wind – Frühling?<br />
Doch noch nicht!?<br />
Meteorologisch, kalendarisch, gefühlt – er ist da! Meteorologisch sogar<br />
schon einen Monat. Astronomisch seit dem 20. März. War das nicht sonst<br />
der 21.? Eine Frage, die uns im Büro kurzzeitig beschäftigte, als wir die aktuelle<br />
Ausgabe der „Neuen <strong>Barftgaans</strong>“ fertiggestellt haben. Die Antwort<br />
ist im Netz schnell gefunden: Astronomisch beginnt der Frühling am Datum<br />
der Tag-und-Nacht-Gleiche des Kalenderjahres und der fällt auf den<br />
20. März und das wird sich so bald auch nicht ändern, erst 2102 wird der<br />
Frühlingsanfang wieder auf den 21. März fallen. Und gefühlt? Ja, doch. Es<br />
ist deutlich zu merken, auch wenn uns der April sicherlich noch einmal<br />
den einen oder anderen Tag bescheren wird, der uns zweifeln lässt. Allerorts<br />
im Landkreis ist die mit ihm kommende Aufbruchsstimmung und<br />
Tatendrang zu spüren. Es geht wieder los. Frühlingsfeste werden gefeiert<br />
– Ostern, Muttertag und Himmelfahrt erwarten uns. Im Landkreis blühen<br />
nicht nur die Blumen wieder auf, sondern auch die Aktivitäten. Wir<br />
können uns auf ein aktionsreiches Frühjahr freuen – mit Veranstaltungen<br />
zum Reformationsjahr (www.uelzen<strong>2017</strong>.de), mit einem bunten Kulturprogramm<br />
im Klosterflecken Ebstorf, der 1200 Jahre Bestehen feiert (S. 42)<br />
und den Veranstaltungen unserer Kulturschaffenden im gesamten Landkreis.<br />
Aktivitäten im Freien machen wieder mehr Spaß und die Natur lädt<br />
zu einer Entdeckungstour ein. In kultivierter Form und nur im Rahmen der<br />
Offenen Gärten (S. 44) geben unsere ambitionierten Hobbygärtner in der<br />
Region wieder den Blick hinter ihre Gartenpforte frei. Einen Neuanfang<br />
zum Frühlingstart ermöglichte auch das Projekt „LeLA“ (S. 34).<br />
Aber entdecken Sie selbst, was wir im Landkreis für Sie aufgestöbert haben.<br />
Viel Vergnügen beim Lesen der aktuellen Ausgabe wünscht im Namen<br />
des gesamten Teams,<br />
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Für Druckfehler keine Haftung<br />
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Für Sie geöffnet: Montag – Samstag von 7 bis 22 Uhr<br />
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www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />
3
INHALT<br />
AKTUELLES<br />
FREIZEIT<br />
6<br />
It’s Tru[mann]<br />
43<br />
Spieletipp<br />
7<br />
Erobert die Ritterburg!<br />
44<br />
Blühende Wunder<br />
7<br />
Uelzen erleben<br />
46<br />
Termine<br />
9<br />
15<br />
Verantwortung füreinander<br />
Kultur für alle<br />
THEMEN<br />
17<br />
Das pure Leben<br />
8<br />
Gemeinschaft neu erleben<br />
31<br />
Ein gutes Leben auf dem Land<br />
18<br />
Energielecks aufspüren<br />
40<br />
Vitalmarkt<br />
19<br />
Eine gute Idee<br />
FEUILLETON<br />
20<br />
23<br />
Energetisch sanieren<br />
Süße Stachelkugel<br />
10<br />
Ballet trifft Bach<br />
24<br />
Ein Stück Heimat<br />
12<br />
Vollständig kapituliert<br />
26<br />
Feuer und Flamme<br />
13<br />
Ein neues Museum – eine Vision?<br />
28<br />
Ab ins Wasser!<br />
14<br />
Ernst, Martin und Uelzen<br />
32<br />
Interkulturelle Brückenbauer<br />
34<br />
Ein neues Leben<br />
Titelbild:<br />
Osterglocken in Böddenstedt<br />
im Landkreis Uelzen<br />
Foto: Christine Kohnke-Löbert<br />
36<br />
38<br />
Leben unter der Kuppel<br />
Zeit zum Zuhören<br />
WERBEPARTNER IN DIESER AUSGABE<br />
Bad Bevensen Marketing GmbH 30<br />
Ralf Banse, Gartenbau und Holzeinschlag 43<br />
Baumfachwerk, Thorsten Kruse-Neuls 48<br />
Baumschule Meyerholz 44<br />
Baumschule Növig-Maaß 45<br />
Behn Wohnideen/Behn Glaser + Tischler 2<br />
Blumen-Zentrum Hoppe Ch. Hoppe KG 41<br />
Bürowelt Köhn 6<br />
deinjob.jetzt 9/33<br />
Dorfcafé Alte Schule 33<br />
Elbers Hof 34<br />
Erlebnisbauernhof Mielmann 6<br />
Expert Uelzen GmbH 22<br />
Fahrradhaus Bad Bevensen 51<br />
Freilichtmuseum Diesdorf 28<br />
Früchte der Welt, Uwe Stahnke 41<br />
Garten- und Landschaftsbau D. Brandt 45<br />
Garten- und Landschaftsbau H. Schulz 45<br />
Gebäudereinigung Silvester 46<br />
Gehrdau GbR 40<br />
Gestärkt Leben, Katharina Haack 27<br />
Glaserei Neumann 19<br />
Heideglas Uelzen 20<br />
HELIOS Klinikum Uelzen 35<br />
Holdenstedter Hof 8<br />
Hotel Ascona 39<br />
Hotel-Pension Sonnenhügel 32<br />
Juwelier Cordes 8<br />
Kathrin Busse, Kräuter und Stauden 40<br />
Klosterflecken Ebstorf 42<br />
Körperformen Uelzen 29<br />
Kulturkreis Uelzen 11<br />
Lässig im Bahnhof 15<br />
Landleben Eichenhof 15<br />
Maler Schneider 21<br />
Maler Ziegeler 19<br />
Markthalle Bienenbüttel 23<br />
Möbel-Reck GmbH <br />
(Beilage im Heft)<br />
M S M Bäder + Wärme GmbH 49<br />
Mützingenta, Kultur, Musik und Handwerk 50<br />
Natürlich 16<br />
Notenchaos, Andreas Grell 43<br />
OTTO-Shop Uelzen 16<br />
Raumausstatter Ludolf Hencke 32<br />
Rewe Center 3<br />
Samtgemeinde Amelinghausen 48<br />
Schöne Dinge 9<br />
Schenk GmbH 20<br />
Spargelhof Niemann 43<br />
Theater Lüneburg 48<br />
Tischlerei Holzart 21<br />
Tourist-Info Ebstorf 42<br />
Unternehmerinnen-Branchenbuch 38<br />
Vamos! Kulturhalle 47<br />
Werkhaus 6/16<br />
WohnStore Uelzen 52<br />
Woltersburger Mühlen-Café 5<br />
Zimmerei Matthias Kiemann 19<br />
Zweckverband Kreisvolkshochschule<br />
Uelzen/Lüchow-Dannenberg 37<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>
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Freitag, 14 bis 18 Uhr | Wochenende, 9.30 bis 18 Uhr<br />
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EIN BISSCHEN<br />
BELÄMMERT<br />
„Du kleiner Räuber“, kann man hin und wieder aus dem Munde eines<br />
Großvaters hören, der dann den vorwitzigen Enkel (im Überschwang ihm<br />
die Bewegungsfreiheit raubend) auf den Arm nimmt, durchkitzelt oder<br />
beides. Wenig entzückend finden wir die größeren, tatsächlichen Räuber<br />
oder die uns als solche erscheinen. Seien es Menschen, die Mein und Dein<br />
nicht unterscheiden, oder Tiere, wie die seit einiger Zeit die Weidetiere<br />
unseres Landkreises heimsuchenden Wölfe. Eine belämmerte Situation<br />
mag das für die Gewissenhaften unter uns sein, denen schwant, dass auch<br />
unsereins nicht unbeteiligt ist an manchen Entwicklungen, nicht unwesentlich<br />
mit Raubbau betrieben zu haben an unserer Umwelt inklusive<br />
ihrer Bewohner. Wenn belämmert auch eher von lahm als von Lamm abzuleiten<br />
ist, läuft es doch auf das Gleiche hinaus, da man aufgrund seines<br />
Verantwortungsbewusstseins für den Nachwuchs im engeren und weiteren<br />
Sinn, in Bewegungsfreiheit und Entscheidungseifer beeinträchtigter<br />
ist als ein überwiegend triebgesteuertes Wesen.<br />
„Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen, kein Mensch, solange er<br />
nicht weiß, welcher Art der andere ist“, behauptete der römische Dichter<br />
Plautus in seiner Eselskomödie gut zweihundert Jahre vor unserer Zeitrechnung.<br />
Und hat damit noch untertrieben. Es gibt mehr als genug Menschen,<br />
die sich nicht scheuen, sogar die eigene Familie zu übervorteilen.<br />
Jesus von Nazareth, ehe er sich anschickte, selber das ultimative Passah-<br />
bzw. Osterlamm zu werden, mahnte seine Schüler: „Seht (nehmt zu<br />
Herzen), ich sende euch als Schafe mitten unter die Wölfe“ – andere also<br />
Anteil nehmen zu lassen am eigenen Leben. Er riet ihnen zwar, klug zu<br />
sein, sich nicht von Bedürftigen und Aufgaben schier aufzehren zu lassen,<br />
aber auch arglos und unverdorben, nicht ihrerseits andere, womöglich<br />
unter dem Vorwand der Wohltätigkeit, auszubeuten. Die Nachfolger des<br />
guten Hirten oder die vorgaben solche zu sein, haben sich leider allzu bald<br />
von diesem Auftrag verabschiedet und bevorzugten, sich selber wie Wölfe<br />
zu gebärden und die anvertraute Herde als Wirtschaftsgut zu betrachten.<br />
Das aktuelle Jubeljahr der Reformation scheint mir geeigneter Anlass,<br />
sich, über die Osterzeit hinaus, ihres Ursprungs und Wesens zu erinnern.<br />
Man muss kein „dummes Schaf“ sein oder werden. Sich ab und an „ein<br />
bisschen belämmert“ zu fühlen, wäre aber keine Schande, eher ein Zeichen<br />
von Herzensbildung.<br />
It‘s Tru[ma nn]<br />
6<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>
AKTUELLES<br />
Abenteuer verspricht die diesjährige Ferienfreizeit der Stadtjugendförderung auf der Jugendburg Hessenstein. <br />
Foto: Veranstalter<br />
EROBERT DIE RITTERBURG!<br />
Mit der Jugendförderung Uelzen 14 Tage in die Ferien<br />
Die Jugendförderung der Hansestadt Uelzen lädt Kinder im Alter von<br />
acht bis 12 Jahren vom 26. Juni bis 9. Juli zu einer Ferienfreizeit auf die<br />
Jugendburg Hessenstein ein.<br />
Die im 14. Jahrhundert erbaute Burg bietet Abenteuer und vielfältige<br />
moderne Spiel- sowie Sportmöglichkeiten. Die Herberge liegt zwischen<br />
den Städten Frankenberg und Korbach in faszinierender Landschaft nahe<br />
dem Edersee. Außerhalb des Burggeländes gibt es in der Ferienregion<br />
Edersee jede Menge Gelegenheit zum Zeitvertreib. Neben dem Nationalpark,<br />
der Sommerrodelbahn, der Edersee-Staumauer mit dem angrenzenden<br />
Aqua- und Wildtierpark und einem riesigen Aktivspielplatz, gibt<br />
es vieles andere zu entdecken. Eine Tagesfahrt in einen Freizeitpark ist<br />
ebenfalls geplant. Gäste der Burganlage fühlen sich ein wenig wie im Mittelalter,<br />
allerdings mit moderner Ausstattung. Alle Gästezimmer verfügen<br />
über eigene Toiletten und Duschen. Nach Renovierungsarbeiten öffnet<br />
die Jugendburg im Mai wieder. Die Freizeit kostet 320 Euro pro Kind.<br />
Darin sind die An- und Abfahrt sowie die Unterbringung mit Verpflegung<br />
und Programmmittel enthalten.<br />
Eltern mit schmalem Geldbeutel können beim Landkreis Uelzen und<br />
bei der Hansestadt Uelzen einen Zuschuss zu den Kosten beantragen.<br />
Weitere Informationen und Anmeldeformulare gibt es im BAXX Kinderund<br />
Jugendzentrum Uelzen, Gartenstraße 5, 29525 Uelzen, Telefon 0581<br />
800 7755 (14.30 Uhr erreichbar). [UE]<br />
UELZEN ERLEBEN<br />
Die Hansestadt Uelzen lädt zum verkaufsoffenen Sonntag mit vielen Akttraktionen<br />
Uelzen macht auf – unter diesem Motto öffnen am Sonntag, 9. April,<br />
von 12 bis 17 Uhr, die Geschäfte in der Innenstadt und laden zum entspannten<br />
und gemütlichen Bummeln ein. Die Organisatoren haben ein<br />
interessantes und unterhaltsames Rahmenprogramm auf die Beine gestellt,<br />
das die Besucher begeistern wird. Eine der größten Marching-Bands<br />
Norddeutschlands, die „Freibeutermukke Lübeck“ wird musikalisch<br />
und mit flotten Sprüchen für Stimmung sorgen und vom Marktcenter<br />
in die Stadt ziehen. Spektakulär wird es auch mit den Sportjongleuren<br />
Dreilingen, die gemeinsam mit dem Weltmeister im Sportjonglieren,<br />
Fabian Fehlhaber, ihr Können zeigen und ebenfalls in den Markstraßen<br />
zu sehen sein werden. Auf dem Herzogenplatz erfreut das Tierdorf des<br />
Geflügelzuchtvereines Uelzen und Bad Bevensen Groß und Klein. In der<br />
Innenstadt Veerßer Straße / Kreuzung Altes Rathaus sowie auf dem Herzogenplatz<br />
können sich die Gäste an den Essenständen stärken, Freunde<br />
treffen, klönen und eine gute Zeit verleben. <br />
[UE]<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />
7
THEMEN<br />
GEMEINSCHAFT<br />
NEU ERLEBEN<br />
Ein Gespräch mit Propst Jörg Hagen<br />
über Glauben und Kirche<br />
Heiligabend – in den christlichen Kirchen des Landkreises sitzen die<br />
Gläubigen dicht gedrängt auf den Bänken und lauschen der Botschaft<br />
von der Geburt Christi. An den übrigen Tagen sieht das jedoch häufig<br />
anders aus. Die Zeit der Volkskirchen ist vorbei, die Zahl der Austritte<br />
seit Jahren auf hohem Niveau. Kirchengebäude werden in einigen Regionen<br />
Deutschlands bereits wieder entweiht und anders genutzt – zum<br />
Beispiel als Sparkasse oder Party-Location.<br />
Trotz sinkender Mitgliederzahlen spielt die christliche Kirche in<br />
Deutschland eine wichtige Rolle. Die Zahl der kirchlichen Einrichtungen<br />
steigt und die Kirche ist mit rund 1,3 Millionen Mitarbeitern der zweitgrößte<br />
Arbeitgeber nach dem Staat. Doch welche Rolle spielt die Kirche<br />
in Zukunft? Können die Kirchen durch Vermittlung christlicher Werte die<br />
Gesellschaft noch zusammenhalten?<br />
„Glauben hat für mich mit Vertrauen zu tun. Mit Vertrauen auf etwas,<br />
was man nicht sieht, was aber doch spürbar und erfahrbar ist“, erklärt Jörg<br />
Hagen, Propst des Ev.-luth. Kirchenkreises Uelzen und Pastor der St-Marien-Gemeinde<br />
in Uelzen. Durch Glauben könne man Stärkung erfahren<br />
und Mut bekommen, sein Leben zu gestalten. „Ich vertraue darauf, dass<br />
Gott da ist, auch wenn ich ihn nicht sehe.“ Gerade Menschen, die schwierige<br />
Erfahungen im Leben gemacht hätten, seien an ihrem Glauben nicht<br />
zerbrochen, sondern vertrauten auf die Liebe Gottes, berichtet Hagen.<br />
Zum Glauben gehöre auch immer Zweifel, so der Propst. „Gerade wenn<br />
man den Zustand der Welt betrachtet, kann man in Zweifel geraten, verzweifeln<br />
an der Wirkungslosigkeit des Glaubens. – Aber der Mensch ist<br />
ja keine Marionette. Wir denken selbstständig und tragen Verantwortung<br />
für unser Handeln.“<br />
Der Wert der christlichen Gemeinschaft, der Kirche, sei das Miteinander.<br />
„Wir feiern zusammen Gottesdienst, erleben uns als christliche Gemeinschaft,<br />
leben den Glauben und spüren Gottes Nähe“, so Hagen. Das<br />
Christentum stelle den Einzelnen in Verantwortung, seinen Beitrag für das<br />
gemeinschaftliche Zusammenleben aller zu leisten. „Es kann in der Gesellschaft<br />
nicht nur darum gehen, das Beste für mich selbst rauszuholen. Christ<br />
zu sein bedeutet auch, den Schwachen einzubeziehen und Verantwortung<br />
für künftige Generationen zu übernehmen.“ Seit Mitte der 60er Jahre verzeichnet<br />
die Kirche einen deutlichen Rückgang ihrer Mitgliederzahlen,<br />
die Kirchengemeinden werden spürbar kleiner. Eine Herausforderung, die<br />
die Gemeinden annehmen und bewältigen müssen. „Es werden sich neue<br />
Formen der Zusammenarbeit entwickeln, wie sich Menschen in den Gemeinden<br />
begegnen können. So wird es zur Normalität, dass man für den<br />
Gottesdienst in eine andere Gemeinde fährt.“ So seien die Sommerkirchen,<br />
die in vier Gemeinden des Landkreises stattfinden, nur eine Möglichkeit, die<br />
christliche Gemeinschaft neu zu erleben. „In der Kirche wird sich viel verändern<br />
und das bringt zum einen Verunsicherung mit sich. Zum anderen bieten<br />
diese Veränderungen auch Chancen, neue kirchliche Strukturen oder<br />
neue Formen der Begegnung zu entwickeln“, erklärt der Propst.<br />
Die christlichen Kirchen haben sich stets an gesellschaftlichen Debatten<br />
beteiligt, beispielsweise während der Friedensbewegung der 80er Jahre.<br />
„Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung waren immer<br />
Grundpfeiler des Glaubens. Zu diesen Werten müssen wir auch in Zukunft<br />
stehen, sonst werden wir als christliche Gemeinschaft unglaubwürdig.“<br />
Damit die Kirche auch in Zukunft positiv wirken könne, ist es notwendig,<br />
sich noch stärker mit gesellschaftlichen Initiativen und ehrenamtlichen<br />
Gruppen zu vernetzen. „Wenn wir miteinander etwas bewegen wollen,<br />
dann müssen wir ohne Scheu in Kontakt treten und schauen, was wir gemeinsam<br />
erreichen können.“<br />
Wenn der Propst seiner Kirche einen Rat geben könnte, dann würde er<br />
ihr raten: offen zu sein für verschiedene Formen des Glaubens, die Unterschiedlichkeit<br />
der Menschen, neue Lebensentwürfe. „Wir sollten als Christen<br />
Mut fassen, für unsere Werte und unseren Glauben selbstbewusst<br />
einzutreten“, so Hagen. Kirche sei eine Gemeinschaft, die von gleichen<br />
Werten getragen werde; von Menschen, die der gleichen Sache verbunden<br />
seien – auch bei unterschiedlichen Meinungen. <br />
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8<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>
VERANTWORTUNG FÜREINANDER<br />
Auftaktveranstaltung zum Reformationsjubiläum im Neuen Schauspielhaus<br />
Luther – ein erzkonservativer Christ, ein Reformer der Kirche, Vordenker<br />
einer sozialen Gemeinschaft – gab 1517 die Initialzündung für die reformatorische<br />
Bewegung, die auch in Uelzen deutliche Spuren hinterlassen<br />
hat.<br />
„Luther hätte Spaß an Uelzen gehabt“, sagte Uelzens Bürgermeister Jürgen<br />
Markwardt in seiner Rede im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum<br />
Reformationsjubiläum im Neuen Schauspielhaus. Denn es gebe hier viele<br />
„freidenkende Menschen“. Markwardt beschrieb zu Beginn seiner Rede<br />
Luthers ambivalente Persönlichkeit. Der Reformator sei ein „erzkonservativer“<br />
Christ gewesen, der allerdings ein anderes Kirchen- und Menschenbild<br />
gehabt hätte, als es im 16. Jahrhundert üblich war.<br />
Landrat Dr. Heiko Blume sagte, die vielen ganz unterschiedlichen 49<br />
Veranstaltungen in und um Uelzen anlässlich des Reformationsjubiläums<br />
seien der richtige Weg, sich dem Thema Reformation auf vielfältige Weise<br />
zu nähern. Luther sei ein Kind seiner Zeit gewesen, dem Denken seiner<br />
Zeit sehr verhaftet, eine Person, an der man sich reiben könne. Blume<br />
schlug einen Bogen zum „Jahr der sozialen Kompetenz“, das der Landkreis<br />
für <strong>2017</strong> ausgerufen hat. „Die Reformation stellte die Frage, wie wir miteinander<br />
umgehen und das Zusammenleben gestalten.“<br />
„Ernst, Martin und die Reformation in Uelzen“ – Propst Jörg Hagen<br />
brachte das „kultur- und kirchengeschichtlich bedeutsame Ereignis“ Reformation<br />
mit der Stadt Uelzen in Zusammenhang. „Die Reformation<br />
war im Kern eine Stadtbewegung. Sie veränderte das Zusammenleben<br />
sowie das Selbstverständnis der Städte und ihrer Bürger“, so Hagen. Vor<br />
der Reformation habe das karitative Handeln in den Händen der Klöster<br />
gelegen, fromme Stiftungen ermöglichten Pflege und Hilfe, auch wenn<br />
der eigentliche Gedanke dahinter oftmals dem Seelenheil des Stifters<br />
galt, erklärte Hagen. Die Reformation habe vieles verändert, so der Propst<br />
weiter. „Es entwickelte sich ein gemeinsames Engagement der Bürger für<br />
das Wohl ihrer Stadt, ein neues Miteinander. Ein füreinander Eintreten,<br />
auch für die Schwachen.“ Reformation bedeute auch: Der Einzelne stehe<br />
direkt vor Gott. Die Verwirklichung der christlichen Werte wie Glaube, Vetrauen<br />
und Hoffnung rücke in den Vordergrund. Durch die Übersetzung<br />
der Bibel ins Deutsche könne nun jeder Gottes Wort direkt lesen und aufnehmen.<br />
Dass die Reformation nach Uelzen kam, ist vor allem der Rolle Ernst des<br />
Bekenners zu verdanken. Beeindruckt von der Lutherischen Lehre nutzte<br />
der Herzog vor allem die „materiellen Vorteile“, die ihm die Reformation<br />
bot. Im Fürstentum Lüneburg herrschten katastrophale finanzielle Verhältnisse,<br />
das Geld der Klöster kam Ernst da gerade recht. Er reformierte<br />
sein Land sehr schnell, trotz der Widerstände der Klöster Medingen und<br />
Ebstorf.<br />
Die neue Verantwortung der städtischen Gremien für Arme, Kranke<br />
und Schwache sei „Ausdruck eines antwortenden Glaubens vor Gott“. Die<br />
reformatorische Erkenntnis werde umgesetzt im Miteinander und Füreinander<br />
in der Gesellschaft, in der Verantwortung des einzelnen Bürgers.<br />
Das Thema Reformation habe uns heute noch viel zu sagen: Es gibt uns<br />
die Möglichkeit, nach der Verantwortung des einzelnen Bürgers, nach<br />
dem gemeinsamen Unternehmen des guten Zusammenlebens vor Gott<br />
und den Mitmenschen zu fragen, schloss Propst Hagen.<br />
Die Veranstaltungen im Landkreis Uelzen zum Jubiläumsjahr finden<br />
Interessierte auf der Internetseite www.uelzen<strong>2017</strong>.de sowie im Begleitheft,<br />
das an vielen öffentlichen Stellen zum Mitnehmen ausliegt.<br />
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Veerßer Straße 9 • 29525 Uelzen<br />
05 81-21 00 • Schoene-Dinge.Uelzen@t-online.de<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />
9
FEUILLETON<br />
Das ganze Dorf feiert Weihnachten mit der einschlägigen Geschichte.<br />
BALLETT TRIFFT BACH<br />
Faszinierendes Theater: „Schlafes Bruder“ auf der Bühne in Lüneburg<br />
Noch niemals bin ich mit solch falschen Erwartungen beziehungsweise<br />
Befürchtungen zu einem Theaterabend gegangen! Um es vorwegzunehmen:<br />
Diese Uraufführung der Fassung der Erfolgsgeschichte des<br />
österreichischen Schriftstellers Robert Schneider am Theater Lüneburg<br />
lässt den Zuschauer sprachlos und hochemotional aufgeladen zurück! Es<br />
ist kein Schauspiel nach der Romanhandlung, die um 1800 spielt – obwohl<br />
Originaltext gesprochen wird. Es ist auch keine Oper – und trotzdem<br />
wird, und wie!, gesungen. Ein Ballettabend ist es ebenfalls nicht – dabei<br />
jagen einem die Tänzer mit Eleganz und Erotik Schauer über den Rücken.<br />
Ja, was dann?<br />
Mit Elias, dem Kind aus einem Alpen-Bergdorf mit der besonderen<br />
Begabung für Musik, bin ich nicht warm geworden. Zu fern ist mir dieses<br />
bigotte Leben, diese dunkle Daseinsgemeinschaft, aus der jeder Andersartige,<br />
der Besondere auch, ausgestoßen wird. Über diesen Jungen, der<br />
seine Gabe, das Universum klingen zu hören und Orgel spielen zu können,<br />
nicht annimmt und glücklicher wäre mit der Liebe seiner Cousine,<br />
erzählte Robert Schneider mit einer gewissen ironischen Distanz und<br />
doch ganz viel Vertrautheit zu seinen Personen. Dazu kam eine sperrige<br />
10<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>
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ZIEMLICH<br />
BESTE<br />
FREUNDE<br />
Komödie<br />
nach dem<br />
gleichnamigen<br />
Film<br />
Hochzeit zu Arvo Pärts „Misere“.<br />
Von links:<br />
Elias und der<br />
Racheengel.<br />
Das Universum<br />
dröhnt.<br />
Orgelreparatur.<br />
Sprache, angereichert mit Worterfindungen und<br />
Dialektausdrücken.<br />
Was das Lüneburger Theater aber daraus<br />
macht, ist aufregend, anregend und absolut sehens-<br />
und hörenswert. In der Dramaturgie Friedrich<br />
von Mansbergs schuf Ballettdirektor Olaf<br />
Schmidt ein Musiktheater aus Charisma und als<br />
„heiterste Lehranstalt für Fantasie“, wie es der<br />
Präsident der Akademie der darstellenden Künste,<br />
Hermann Beil, einmal über das Theater sagte.<br />
Die Lüneburger Symphoniker spielen Bach,<br />
Bach, Bach! Aber auch Arvo Pärt, Monteverdi,<br />
Schubert, Händel und Mozart. Als beeindruckende<br />
Dorfgemeinschaft singen die Chöre des<br />
Theaters und von St. Johannis und St. Michaelis<br />
kraftvoll und schlagkräftig. Dazu gesellen sich<br />
Solisten, von denen einer auch der Erzähler ist.<br />
Der Abend hat mehrere Erzählebenen. Das<br />
Ballettensemble übernimmt die Geschichte<br />
von Elias, Lukas, Peter und Elsbeth, wobei den<br />
Chören eine agierende und kommentierende<br />
Rolle zukommt. Die Gesangssolisten sind – als<br />
die Leser des Buches – quasi der Verfremdungseffekt;<br />
sie beobachten das Geschehen, lassen<br />
sich involvieren, können aber auch zu jeder Zeit<br />
aussteigen. So singt Signe Ravn Heiberg, während<br />
sie den Boden putzt, ein „Ave Maria“ zum<br />
Niederknien, die Geburt eines weiteren Kindes<br />
durch Elias‘ Mutter beobachtend. Zur Hochzeit<br />
von Elsbeth und Lukas<br />
erklingt ausgerechnet<br />
Arvo Pärts<br />
„Misere“ (Elend, Notlage),<br />
weil es für Elias<br />
ein Elend ist, dass<br />
die Geliebte einen<br />
anderen freit. Bachs<br />
wunderbare Toccata<br />
und Fuge d-moll<br />
(565) ertönt, als Elias<br />
die Orgel spielt und<br />
alle Zuhörer verzaubert. Und wenn am Ende die<br />
Bassarie aus der Matthäus-Passion erklingt und<br />
Peter klagt „Mache dich, mein Herze rein, ich will<br />
Jesum selbst begraben“ – dann ist diese Trauer<br />
nicht von gestern oder von heute, sondern von<br />
immer.<br />
Es gäbe viele Szenen zu schildern, zu interpretieren,<br />
die am Herzen zerren und ganz<br />
andere Bilder bloßlegen – ja offenbaren! – als<br />
die gespielten. Weil in der Gegenwart, in jeder<br />
Wirklichkeit, das Mögliche rumort. Ernst Bloch<br />
nannte diese Art des Offenhaltens von Geschichte<br />
„Prinzip Hoffnung“. Nun, für Elias gibt es am<br />
Ende keine Hoffnung. Er wollte, gerade 22 Jahre<br />
alt, sterben. Aus Liebeskummer. Was für ein verschwendetes<br />
Talent!<br />
Die Zeit im Lüneburger Theater ist keineswegs<br />
verschwendet. „Schlafes Bruder“ ist ein veritables<br />
Feuerwerk der Einfälle und Doppelbödigkeit, der<br />
Melange aus Musik, Gesang und Tanz, die den<br />
Atem zu rauben in der Lage ist. Gestaltet von Akteuren,<br />
die ihr Handwerk beherrschen, die das<br />
Theater mit Mut zum Experiment zur Transitstation<br />
machen zwischen Kunst und alltäglichem<br />
Dasein.<br />
Der Zuschauer muss das Buch nicht zwingend<br />
kennen. Er sollte sich aber vor der Aufführung<br />
dem klugen Programmheft, das den getanzten<br />
Inhalt der einzelnen Szenen kurz beschreibt,<br />
zuwenden. Aber auch ohne die eine oder andere<br />
Vorkenntnis verlässt man das Theater nach<br />
zweieinhalb Stunden eingehüllt von Musik und<br />
berührt durch die (getanzte) Geschichte; bleibt<br />
dieser Abend ein Lehrstück über Außenseitertum,<br />
das aus Fragen nach dem Miteinander und<br />
dem Umgang mit dem vermeintlich Anderen<br />
nicht entlässt.<br />
Auf dem Spielplan steht „Schlafes Bruder“<br />
noch am: 28. April, 14., 24., 28. Mai und 2. Juni.<br />
Unterschiedliche Anfangszeiten. Theaterkasse:<br />
0 41 31 / 42 100. [Barbara Kaiser]<br />
9.5.17 19.30 Uhr<br />
Theater an der Ilmenau<br />
11.11.17 20 Uhr<br />
Theater an der Ilmenau<br />
18.11.17 19.30 Uhr<br />
Theater an der Ilmenau<br />
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FEUILLETON<br />
VOLLSTÄNDIG KAPITULIERT<br />
Die Familiengeschichte von H.-H. Decker-Voigt ist im Jahr 1945 angekommen<br />
Es ist das vierte Buch der Familiensaga „Das Pfarrhaus“, das auf der<br />
Buchmesse in Leipzig soeben erschien. Professor Hans-Helmut<br />
Decker-Voigt wird sich schon bald mit Buch fünf befassen, das dann übers<br />
Jahr auf den Markt kommt. Bis jetzt füllt die Geschichte über den Pfarrer<br />
Georg-Wilhelm Vogintius, Jahrgang 1889, seine Frau Dorothea und die<br />
Kinder Elisabeth, Heinrich, Paul, Rudolf, Ursula und Johanna 2558 Seiten.<br />
„Die Vogintii“ nennen sie sich. Klarstellend, dass es sich hier um eine lateingelehrte<br />
Sippe handelt, die die humanistische Bildung hochhält, die<br />
Kraft des Wortes und den Disput schätzt, Gewalt aber verabscheut. Man<br />
verrät kein Geheimnis mit der Voraussage, dass das Epos auf am Ende erheblich<br />
über 3000 Blätter angewachsen sein wird (es gibt aber auch alles<br />
als E-Book). Der Autor wird dann mehr als ein Jahrhundert Familiengeschichte<br />
durchschritten haben.<br />
Aber was heißt Familiengeschichte? Decker-Voigt hat deutsche Geschichte<br />
nur an seiner Familie konkret festgemacht. Die Handelnden sind<br />
seine Großeltern, seine Eltern, Onkel und Tanten. Am Ende von Buch vier<br />
ist er selbst auf diese Welt gebracht worden. Eine Welt, die in Trümmern<br />
versinkt; in ein Leben, das für den kleinen Jungen keinen Vater vorsieht,<br />
weil der kurz vor Kriegsende wegen seiner widerständigen Mitwirkung an<br />
einer Vision vom Deutschland nach „Herrn Hitler“ erschossen wurde.<br />
Die allgemeine Erfahrung mit Fortsetzungen besagt ja, dass sie meist<br />
schlechter werden, weil nichts mehr zu erzählen bleibt. Weil es, eine Entwicklung<br />
darzustellen aus der Persönlichkeit heraus, sie hineinzustellen<br />
in die Zeit, einiger Kunstfertigkeit bedarf. Menschenkenntnis braucht‘s<br />
dazu und die Erfahrungen mit psychischem Druck, mentaler Vereinnahmung,<br />
charakterlichen Schwächen.<br />
Bei Decker-Voigt werden die Bücher mit jeder Fortsetzung besser,<br />
denn er verliert seinen Ton nicht; diesen Erzählstil zwischen poetischer<br />
Schwärmerei und Hauptsatz-Lakonie. Der Professor der Musiktherapie<br />
schreibt immer noch, auch auf Seite 2000, mit Sprachenergie, weil mit<br />
dem Erschrecken darüber, dass vieles, was in der Welt seiner Erzählebene<br />
geschah, ungeheuerlich, grausam und unfassbar – weil von Menschen<br />
angerichtet – war. Nebenbei erschließt sich dem Leser so manche<br />
(historische) Tatsache aus einer anderen Perspektive: Über die Arbeit der<br />
Bekennenden Kirche etwa oder die Involvierten des Stauffenberg-Attentats.<br />
Darüber, wie weit die Vorhaben, ihre Grundlagen und illusorischen<br />
Annahmen über den Ausgang und die Folgen, von der gesellschaftspolitischen<br />
Realität entfernt waren. Denn das Deutschland damals hatte nicht<br />
das kleinste Recht, die kämpfenden Alliierten in Ost und West um Schonung<br />
und Verhandlungen zu ersuchen.<br />
Die Handlung des Buches führt den Leser in die Zeit zwischen Dezember<br />
1943 und Weihnachten 1945, erste Friedensweihnacht nach mörderischen<br />
Jahren. „Vom Kreuz mit den Haken – Feste feiern, bevor die Männer<br />
fallen“ lautet der fast zynisch anmutende Titel. Dabei suchten alle in dieser<br />
Zeit doch nichts mehr als ein wenig Zerstreuung, ein bisschen Normalität<br />
zwischen Bombenhagel und Schützengraben, in all den Unwägbarkeiten<br />
und dem Bewusstsein, selber nicht frei von Schuld zu sein. – Dieser<br />
Band IV bündelt mäandernde Erinnerungen und pralles Leben, Kirchengemeindeklatsch<br />
und Gestapoverhör, Hochzeitsfeier in Kriegszeiten<br />
(„bevor die Männer fallen“) und den Versuch, Gefühl zu erhalten oder zu<br />
entwickeln in einer Beziehung, die in Briefen stattfindet und nie frei von<br />
der Angst ist, der letzte Urlaub könnte wirklich der finale gewesen sein.<br />
Der Autor inszeniert das Schöne und Schlimme des Alltags, des Mittelmäßigen,<br />
auf eine Art, die den Leser immer zum Mitfühlenden macht.<br />
Die Tatsache, dass die Bücher zwischen Holdenstedt und Celle spielen,<br />
könnte sie zur bloßen Regionalerzählung degradieren; weil das Thema<br />
aber ein deutsches ist, werden sie allgemeingültig und damit zu Literatur.<br />
Es hat tausende Familien gegeben, durch die der Riss ging: für oder gegen<br />
die Nazis. Die Familie Vogintius wird zusammengehalten durch den<br />
Glauben, sie mögen es dadurch einfacher gehabt haben, auch wenn sie<br />
die Entwicklung ihres Rudolf, hochdekoriert und an des „Führers“ Kaffeetisch<br />
geladen mit gerade 17 Jahren, mit Sorge sehen.<br />
Decker-Voigt schafft es, sein großes Personal-Tableau vor unser Auge zu<br />
stellen und ihnen Typisches zu verleihen. Wie sonst könnte es sein, dass<br />
ich selber den Astronomie-Studenten Heinrich am meisten mag, die junge<br />
Ehefrau Elisabeth verstehe, obwohl sie ein wenig kühl und sehr rational<br />
daherkommt, für den oberschlauen und vorlauten Paul ein Herz habe<br />
und das Familienoberhaupt Georg-Wilhelm bewundere für sein Pensum<br />
an Arbeit, für die Balance seiner Predigten zwischen Klartext und schlitzohriger<br />
Doppeldeutigkeit, weil die Gestapo in fast jedem Gottesdienst<br />
mitschreibt.<br />
Hans-Helmut Decker-Voigts Annäherung an seine Familie ist respektvoll,<br />
intensiv und behutsam. Dazu unbestechlich. Und er berichtet unausweichlich<br />
über sich selbst, auch wenn er über andere schreibt. – Schreiben<br />
spiegelt Unterwegssein, fragt nach den Wurzeln, nach Verlorenem, neu<br />
Gewonnenem. Der 72-jährige Autor hat sich auf einen sehr langen Weg<br />
gemacht mit seinen Büchern über das Pfarrhaus. Er plaudert und analysiert,<br />
verwebt Fakten und Folgerungen, Anekdoten und Assoziationen zu<br />
einem dichten, farbigen Teppich. Und erschafft damit Gültiges.<br />
<br />
[Barbara Kaiser]<br />
„Vom Kreuz mit<br />
den Haken“<br />
Das Pfarrhaus,<br />
Buch 4. Soeben<br />
erschienen auf der<br />
Leipziger Buchmesse<br />
im Shaker Media<br />
Verlag.<br />
12<br />
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Das Haus an der Alewinstraße 10 soll Grundstock für ein Museum sein.<br />
EIN NEUES MUSEUM – EINE VISION?<br />
Museums- und Heimatverein müht sich um ein modernes Haus für Stadtgeschichte<br />
„Es gibt uns noch!“, sagte Museumsleiter Dr. Ulrich Brohm vor fast zwei<br />
Jahren in einem Gespräch. Zwischen all den Verkaufsvorhaben, deren<br />
Verhinderungsambitionen und eventuellen Abschaffungsgerüchten: Das<br />
Schloss Holdenstedt ist immer noch das Museum der Stadt und es bot<br />
auch in dieser unerträglichen Situation Ausstellungen, die sehenswert<br />
waren. Trotzdem haben sich inzwischen die Besucherzahlen auf etwa<br />
3000 halbiert, weil fast alle denken, das Schloss wird verkauft, das Museum<br />
ist lange geschlossen. So wie das Café. Fördermittel für Projekte muss<br />
man da gar nicht beantragen, die Belastungen durch Miete (an die Stadt!)<br />
und Nebenkosten sind aber natürlich dieselben geblieben.<br />
In einer Stadtratssitzung vor einem Jahr bekannten sich die Politiker<br />
definitiv zu einem Stadtmuseum, obwohl es auch unter ihnen die Meinung<br />
gibt, solch ein Ort der Geschichte wäre unnötig. Oder man solle<br />
doch gleich alles dem Haus in Hösseringen angliedern, dessen Leiter<br />
Brohm ja auch ist.<br />
Ein Museum ist eine wichtige Deponie für erfolgreich Veraltetes, wenngleich<br />
Brohm das Wort „Deponie“ nicht mag, weil es ihm „Abfall“ suggeriert.<br />
Nein! Ein Museum „ist ein Ort, an dem etwas gesammelt wird,<br />
in unserem Falle Zeugnisse der Uelzener Geschichte; aus Politik, Kultur<br />
und gesellschaftlichem Leben.“ Nun sei Uelzener Stadt- und Regionalgeschichte<br />
nicht gerade das, was Universitäten umtreibe, gibt der Historiker<br />
zu, aber „wir sammeln Dinge, um etwas daran zu zeigen.“<br />
Brauchen wir das? Aber ja! Denn an einer Ausstellung historischer Requisiten<br />
entzündet sich unsere Fantasie, wenn man denn aus diesem kalten<br />
Material den Funken erloschenen Lebens zu schlagen in der Lage ist.<br />
All die Dinge, die uns überdauern, benötigen das erzählende Gedächtnis<br />
der aktuellen Zeitgenossen, damit diese einstige Bedeutung fühlen können.<br />
Ein Ding, zur Ausstellung gebracht, zeigt sich selbst; was banal wäre<br />
ohne Zusammenhang, ohne, dass es in uns einen Text abruft, Fragen<br />
stellt.<br />
Deshalb geht der Museums- und Heimatverein seit geraumer Zeit in<br />
die Offensive: Er will ein neues Museum! „Wenn es die Möglichkeit gibt“,<br />
sagt dessen Vorsitzender Otto Lukat, „halten wir nicht am Schloss Holdenstedt<br />
fest.“ Gleichzeitig sieht der Ex-Bürgermeister seine Stadt aber in<br />
der Pflicht: „Wenn das Schloss verkauft wird, erwarten wir eine finanzielle<br />
Beteiligung.“ Schließlich wurde das Schloss gekauft mit Mitteln, die definitiv<br />
für die Kultur auszugeben waren.<br />
Nun besitzt der Verein ein Grundstück (mit Haus) an der Alewinstraße<br />
(siehe Plan). Um-, An- und Ausbau des Gebäudes für Dauer- und<br />
Sonderausstellungen und Funktionsräume summierten sich auf rund<br />
2,5 Millionen Euro. Ein Depot müsste extra entstehen. Das Ganze ist ein<br />
großes Vorhaben – aber wohin kämen wir ohne Visionen, dieses Uelzen<br />
ein Stückchen lebenswerter zu machen? Man liebt etwas, wenn man sich<br />
damit identifizieren kann. Da ist eine Stadt keine Ausnahme. Und ein<br />
Stadtmuseum kann ein Ort sein, Selbstverständnis, das Woher und Wohin,<br />
darzustellen und zu kommunizieren, Wissen zu vermitteln.<br />
„Ich bin nicht für eine Dorfstube“, sagt Otto Lukat, nach seinen Vorstellungen<br />
über ein Museum befragt. Aber: „Ein Museum für eine Stadt<br />
unserer Größe halte ich für eine Notwendigkeit; wie soll man denn sonst<br />
Geschichte erfahrbar machen?“ Und wie schwer es manchmal fällt, sich<br />
eigener Geschichte zu stellen, davon ist in Uelzen ein Lied zu singen. Stichworte<br />
Mahnmal für die Opfer der Gewaltherrschaft 1933/45 und die Straßenumbenennungen!<br />
„Tief ist der Brunnen der Vergangenheit. Sollte man ihn nicht unergründlich<br />
nennen?“ Mit diesen zwei Sätzen, die Behauptungen sind, beginnt<br />
Thomas Mann sein Epos über Joseph und seine Brüder. Wenn wir<br />
uns eines Tages nicht in diesem lichtlosen Brunnen und in Unkenntnis<br />
über Gewesenes verirren wollen, dürfen wir nicht ablassen von dem Versuch,<br />
aus der Geschichte zu lernen. Auch wenn es in der Gegenwart weniger<br />
denn je danach aussieht, dass der Mensch das je könnte – ein Museum<br />
muss dabei Leitfaden sein. Deshalb ist der Museums- und Heimatverein<br />
nicht genug zu loben für ein Vorhaben, das in Zeiten, wo nur zählt, was<br />
sich rechnet, als ein aussichtsloses erscheint. Dabei haben wir doch alle<br />
eine Verantwortung für die Erinnerung, weil, wer souverän mit Geschichte<br />
umgeht, den Kopf frei hat für Gegenwart und seine Kraft nicht verschwendet<br />
für Demagogie.<br />
[Barbara Kaiser]<br />
Rotmarkiert: möglicher Anbau.<br />
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13
FEUILLETON<br />
ERNST, MARTIN UND UELZEN<br />
Gedanken zu den Collage-Kalenderblättern von Georg Lipinsky<br />
Vielleicht zitiert man im Lutherjahr einmal Marx. Nicht Reinhard, den<br />
Präsidenten der deutschen Bischofskonferenz, sondern Karl, den<br />
Ökonom und Philosophen aus Trier. Der feiert ja im nächsten Jahr Jubiläumsgeburtstag,<br />
und der Stadtrat seiner Heimatstadt hat gerade mit großer<br />
Mehrheit das Geschenk aus China, eine gewaltige Bronzestatue des<br />
Denkers, angenommen. Was also sagte der Karl über den Martin: „Luther<br />
hat … die Knechtschaft aus Devotion besiegt, weil er die Knechtschaft aus<br />
Überzeugung an ihre Stelle gesetzt hat. Er hat den Glauben an die Autorität<br />
gebrochen, weil er die Autorität des Glaubens restaurierte. … Er hat den<br />
Leib von der Kette emanzipiert, weil er das Herz in Ketten legte.“ Ja, wie<br />
nun? Große Befreiung oder doch nur wieder Gefangenschaft?<br />
Durch die Jahrhunderte wurden zu<br />
Gunsten Luthers und seiner Anhänger<br />
nicht nur die Widersacher denunziert,<br />
sondern auch die Frauen ganz selbstverständlich<br />
verdrängt. Was also ist mit Ulrich<br />
von Hutten, Erasmus von Rotterdam<br />
(der die Reformation ablehnte), Ulrich<br />
Zwingli? Oder Johannes Reuchlin mit<br />
seiner humanistischen Botschaft, nichts<br />
zu verachten, nur weil es andersartig<br />
ist? Thomas Müntzer nicht zu vergessen,<br />
der die Meinung vertrat, dass die Herren<br />
das selber machen, „daß ihnen der arme<br />
Mann Feind wird“. Und die Frauen? Katharina<br />
Schütz zum Beispiel, die Frau des<br />
Straßburger Reformators Matthäus Zell,<br />
die selber schrieb. Oder die Wittenberger<br />
Liederdichterin Elisabeth Cruciger.<br />
Argula von Grumbach, die aus Bayern<br />
mit Luther korrespondierte und selbst<br />
religiöse Flugschriften verfasste. Wer gedächte<br />
Ottilie von Gersen, der Frau Thomas<br />
Müntzers, die nach dessen Hinrichtung schwanger<br />
und mittellos durchs Land zog, weil ihr das Habe des Mannes verwehrt<br />
wurde.<br />
Friedrich Engels nannte die Zeit, in der die Reformation siedelt, „frühbürgerliche<br />
Revolution“. Und weil hier noch nicht die Namen der Künstler<br />
gefallen sind – Dürer, Ratgeb, Grünewald –, gehört an dieser Stelle und<br />
in diesem Jahr der Besuch des Werner-Tübke-Panoramas in Bad Frankenhausen<br />
nahezu zwingend ins Programm.<br />
Uelzen reiht sich in die Feierlichkeiten mit einem bunten Reigen, der<br />
allerdings beinahe ausschließlich Luther huldigt. Natürlich forderte<br />
der Reformator zu Recht die Zurückdrängung der weltlichen Macht des<br />
Papsttums, das zusätzlich mit dem Ablasshandel eine Gelddruckmaschine<br />
erfunden hatte, und die Rückführung aller kirchlichen Verhältnisse<br />
auf die Einfachheit, die die Bibel für das Urchristentum bezeugt. Aber das<br />
Recht eines jeden, in Sachen des Glaubens selbst zu urteilen, hat Luther<br />
nicht konsequent verfolgt. Die aufständischen Bürger und Bauern – die<br />
von ihm benannten freien Christenmenschen – irritierten den Doktor<br />
doch sehr! Es gäbe also viel zu streiten über diesen Martin Luther, der seinen<br />
neuen Glauben für so unwiderstehlich hielt, dass sogar die Juden ihm<br />
beizutreten hätten. Als sie es nicht taten – wir kennen die Konsequenz.<br />
Aber eigentlich soll hier etwas über die Kalenderblätter von Georg<br />
Lipinsky gesagt werden, die noch bis Oktober im Neuen Schauspielhaus<br />
zu sehen sind. Darauf beschäftigt sich der Künstler mit Martin, Ernst und<br />
Uelzen. Der Reformator und der regierende Herzog – auch keine Frauen<br />
weit und breit! Die verlässlichen Collagen zeigen das bekannte Cranach-<br />
Gemälde von Herzog Ernst I., der 1497 eher zufällig in der hiesigen Pastorenstraße<br />
geboren wurde, in Variationen. Auch im Kostüm des Superman.<br />
Ernst war Mitunterzeichner des Augsburger Bekenntnisses von 1530, einer<br />
Art „Positionspapier“ der protestantischen<br />
Reichstände, das als theoretische<br />
Grundlage für den Schmalkaldischen<br />
Bund gilt. Krieg verhinderte der nicht.<br />
Im Jahr 1555 – da war Ernst schon neun<br />
Jahre tot und konnte also nicht, wie auf<br />
dem Programmheft zur Unterzeichnung<br />
eilen – kam es zum Augsburger Religionsfrieden,<br />
der das berühmte „cuius<br />
regio, eius religio“ formulierte und die<br />
Landesfürsten ermächtigte, ihren Untertanen<br />
die Religion vorzuschreiben. Eine<br />
Trennung von Kirche und Staat, wie an<br />
mehreren Stellen kolportiert während<br />
der Ausstellungseröffnung, war das mitnichten.<br />
Lipinskys Martin Luther kommt in<br />
mancherlei Gestalt, sogar als Popart<br />
oder vielfacher Klon, aufs Papier. Die<br />
Silhouette von St. Marien und die eine<br />
oder andere Lutherrose komplettieren<br />
die Blätter, genau wie eine Partitur der<br />
„festen Burg“, auf der die Wartburg thront.<br />
Das letzte Blatt zeigt Martin und Ernst vereint als winkendes<br />
Zweigestirn. Hier guckt Georg Lipinsky, wie Ausstellungsbesucher<br />
es von ihm gewöhnt sind, über den<br />
Uelzener Tellerrand: Denn er<br />
setzt die Häupter Luthers und<br />
Ernsts dem berühmten Foto von<br />
Wladimir Iljitsch Lenin auf. Sogar<br />
dessen Mütze hält einer in der<br />
Hand. Augenzwinkernde Verbeugung<br />
vor einem anderen<br />
Jubiläum – dem 100. Jahrestag<br />
der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution<br />
in Russland.<br />
Martin, Ernst und Wladimir?<br />
Das müsste man mal weiterdenken!<br />
[Barbara Kaiser]<br />
14<br />
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DE-ÖKO-OO7<br />
KULTUR<br />
FÜR ALLE<br />
Ein Jahr „Kulturtafel Uelzen“<br />
Das kulturelle Leben in Uelzen ist bunt und vielfältig,<br />
aber nicht alle Bürger können daran in<br />
gleichem Maße teilhaben. Einen Abend im Kino verbringen<br />
oder ein Stück im Theater an der Ilmenau besuchen:<br />
Viele Menschen können es sich schlicht nicht<br />
leisten. Menschen mit geringem Einkommen können<br />
schnell in die Isolation geraten, sie gehen nicht ins Theater, Konzert oder Kino und erfahren nicht,<br />
wie bereichernd ein kulturelles Erlebnis oder eine Veranstaltung für das eigene Leben sein kann.<br />
Die Kulturtafel Uelzen genau das: gesellschaftliche Teilhabe. Seit einem guten Jahr gibt es diese<br />
besondere Tafel im Landkreis Uelzen. Die engagierten Initiatoren, Paten und verschiedenen Kulturanbieter<br />
setzen sich dafür ein, dass auch Menschen wie Hartz-IV-Empfänger, Senioren mit kleiner<br />
Rente oder Alleinerziehende mit knappem Budget ins Theater, ins Kino oder ins Konzert gehen<br />
können. Kultur sei kein Luxus, betonen die Kulturanbieter sowie die beteiligten Hilfsorganisationen.<br />
„Es ist wichtig, dass auch Menschen am kulturellen Leben teilnehmen können, die wenig Geld<br />
haben“, sagt Gerard Minnaard von der Woltersburger Mühle, Träger der Kulturtafel.<br />
Über eine Homepage mit einem speziellen Buchungssystem stellen Anbieter kultureller Veranstaltungen<br />
– die große Bandbreite reicht vom Museumsdorf Hösseringen, Schloss Holdenstedt,<br />
dem Mobilen Kino Bad Bevensen, dem Neuen Schauspielhaus über das Theater an der Ilmenau,<br />
das Central-Theater, die Urlaubsregion Ebstorf bis zur Kreisvolkshochschule – kostenlos Karten<br />
zur Verfügung, die von sozialen Organisationen wie beispielsweise der Uelzener Tafel, dem Paritätischen,<br />
der AWO oder dem Kinderschutzbund abgerufen werden und an die Bedürftigen weitergegeben<br />
werden können. Im vergangenen Jahr haben insgesamt 235 Menschen die kostenlosen<br />
Tickets genutzt, allein 126 entfielen auf das Neue Schauspielhaus, 59 auf den Kulturkreis. Ein<br />
„einzigartiges Konzept“ sei das, betonen die Beteiligten und ein echtes Erfolgsmodell. „Es ist nicht<br />
selbstverständlich, dass eine solch‘ gute Idee von so vielen Beteiligten aufgegriffen und umgesetzt<br />
wird – und die Menschen sie auch noch so gut annehmen, so Johannes Vogt-Krause vom Neuen<br />
Schauspielhaus.<br />
Anlässlich des einjährigen Bestehens der Tafel erzählten die Anbieter und Nutzer von der Begeisterung<br />
und der Freude der Menschen, die dank der Kulturtafel ins Theater gehen konnten.<br />
Sabine Hamann von der JVA berichtete, dass die Kulturtafel ein beliebtes Angebot sei, das gerne<br />
wahrgenommen werde. „Es gibt sogar eine Warteliste.“ In der JVA bekommen Menschen mit einer<br />
Vollzugslockerung die Möglichkeit, die Tafel zu nutzen. „Für die meisten dieser Menschen ist Kultur<br />
ein unentdeckter Teil der Gesellschaft“, so Hamann. Sie seien dankbar, dass sie so etwas Schönes<br />
erleben dürfen, Kultur genießen können. „Es ist eine unbekannte Welt, die sich ihnen öffnet“, so<br />
Hamann weiter.<br />
Gerade benachteiligte junge Menschen kommen über die Kulturtafel zum ersten Mal in ihrem<br />
Leben mit Kultur in Kontakt. Sie sind zum ersten Mal im Theater und erleben, was für viele von uns<br />
in unser Gesellschaft selbstverständlich ist. „Durch die Kulturtafel können wir den weniger privilegierten<br />
Menschen eine Brücke bauen, über die sie die Welt der Kultur erreichen können“, so die<br />
Initiatoren. Eine Welt, die gerade auch für Migranten und Flüchtlinge schwer zu entdecken und zu<br />
verstehen ist. Und so war es ein „Heinz-Erhard-Abend“, mit Texten und Liedern des urdeutschen<br />
Komikers, der die Flüchtlinge begeisterte und ihnen einen kulturellen Einblick in die deutsche Gesellschaft<br />
ermöglichte.<br />
Nun mag man fragen: Ist Kultur essentiell wichtig für bedürftige Menschen? Braucht es dafür<br />
eine „Tafel“? – Die Idee, Kultur für alle Menschen zu ermöglichen – also auch finanziell oder in anderer<br />
Weise Benachteiligten, – ist ein zutiefst menschliches und soziales Anliegen. Kultur ist essentiell<br />
für eine demokratische Gesellschaft, sie fordert auf, sich Gedanken zu machen und über den<br />
eigenen Tellerrand zu blicken.<br />
Mehr im Internet unter www. kulturtafel-uelzen.de [Lütke]<br />
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15
Stadtbummel<br />
im Frühling<br />
Die etwas andere<br />
Geschenkbox<br />
Mit den tortigen Schachteln sind Geschenke<br />
immer originell verpackt. Die Swiggie-<br />
Sammelfigur setzt dem Design die<br />
Krone auf.<br />
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in der Veerßer Straße 15 in Uelzen.<br />
Kaffeetrinken wird ab sofort<br />
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Mitte der 70er-Jahre brachte die<br />
Einheitslokomotive Passagiere auf den<br />
Nebenstrecken von A nach B, heute befördert<br />
die Lok Stifte, Lineale und andere Utensilien.<br />
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16<br />
Erhältlich ist die Stiftebox im WERKHAUS-Shop Uelzen, Gudesstraße 22 sowie im<br />
Online-Shop unter www.werkhaus.de/shop.
AKTUELLES<br />
DAS PURE LEBEN<br />
„Subway Eleven“ rocken den Landkreis<br />
Die Geschichte der Band „Subway Eleven“ hätte eine kurze Episode sein<br />
können. Die Band präsentierte ihr musikalisches Können bei einem<br />
„Local Hero Festival 2016“. Lars Oppermann, Inhaber eines Tonstudios in<br />
Algermissen, entdeckte die Jungs und erkannte das große Potential. Er<br />
kontaktierte die Band über Facebook, doch dort verschwand die Nachricht<br />
im Spam-Ordner. Und was lernt man daraus? – Spam-Nachrichten<br />
sollte man nie unbesehen einfach löschen.<br />
Irgendwo in einem Tonstudio zwischen Hildesheim und Hannover<br />
wurden fünf Songs eingespielt, die erste richtige CD der Band „Subway<br />
Eleven“ – „Leaves“, eine sogenannte EP, ein Mini-Album, das nach einem<br />
eigenen Song der Band benannt war. Das Erscheinen des Albums wurde<br />
mit einer Release-Party im „VaKuuM“ in Bad Bevensen gefeiert. Die Band<br />
aus dem Uelzener Umland bescherte dem „Verein der Kunst- und Musikfreunde“<br />
ein volles Haus und „Leaves“ fand unter den neuen und alten<br />
Fans reißenden Absatz.<br />
Felix Klatte, Sänger und Bassist der Band, singt seine Texte in englischer<br />
Sprache – warum eigentlich? „Ich höre selbst nur englischsprachige Musik<br />
und die Texte sollten im Vergleich zur Musik eher im Hintergrund stehen.“<br />
Dinge aus dem Leben sind Inhalt der Texte und drücken sich in der Musik<br />
aus. Politische Statements abzugeben ist nicht das Anliegen der jungen<br />
Musiker. Das Leben, pur und ungeschminkt: Das ist es, was die Band durch<br />
ihre Musik transportiert. Für Texte und Melodien ist Sänger und Bassist<br />
Felix Klatte zuständig. Gitarrist Janek Koch kreiert harte Riffs und Harmonien.<br />
Malte Verch, der seit 2013 dabei ist, liefert die passenden Grooves an<br />
den Drums dazu. Ihre Musik ist schnell und hart, guter Alternative Rock.<br />
Da braucht es gute Riffs, ausgeklügelte Breaks und hippe Grooves, um die<br />
Songs interessant zu gestalten. Ihr Ziel für die Zukunft? „Auch vor größerem<br />
Publikum zu spielen“, so die Jungs. Dabei bleiben sie bodenständig.<br />
Wenn es für eine professionelle Laufbahn nicht reicht, bleibt die Musik ihr<br />
liebstes Hobby. „Wir spielen vor zehn Leuten genauso gern wie vor hundert.“<br />
Ihre Musik vertreiben die Jungs von „Subway Eleven“ über Facebook<br />
und Streaming-Dienste wie Spotify, Itunes oder Youtube.<br />
Ihr nächster großer Auftritt ist am Samstag, 26. August, beim „Heidebeben<br />
Open Air“ in Ebstorf. Dort spielen sie als Vorgruppe der Band „Feuerteufel“,<br />
die beachtliche Erfolge als Rammstein-Cover-Band haben.<br />
Foto/Text: Andreas Grell<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />
17
THEMEN<br />
ENERGIELECKS AUFSPÜREN<br />
Hauseigentümer im Sternviertel informierten sich bei Thermografie-Spaziergang<br />
Das Einfamilienhaus schimmert blau, rötlich-gelb die Fensterflächen<br />
und die Tür. Interessiert schauen die Hausbesitzer, die sich zum Thermografie-Spaziergang<br />
im Sternviertel getroffen haben, auf das Display<br />
der Wärmebildkamera von Marion Schulz, Energieberaterin der Verbraucherzentrale<br />
Lüneburg-Wendland. Das Gerät zeigt sofort die Schwachstellen<br />
des Hauses an: Fensternischen und die Türen sind schlecht gedämmt.<br />
Energie geht verloren.<br />
„Der Hausbestand im Sternviertel ist typisch für die Nachkriegszeit, hier<br />
gibt es noch ein großes Energiesparpotential“, erklärt Laura Elger, Klimaschutzmanagerin<br />
der Stadt Uelzen, die den Spaziergang organisiert hat.<br />
In deutschen Haushalten entfallen nach wie vor rund zwei Drittel des gesamten<br />
Energieverbrauchs auf die Raumheizung. Das habe damit zu tun,<br />
dass ein Großteil der Gebäude Jahrzehnte alt ist und seit der Erbauung<br />
nur geringfügig modernisiert wurde. So gebe es bei den Hausbesitzern einen<br />
großen Informationsbedarf bei den Themen Wärmedämmung und<br />
weiteren Energiesparmaßnahmen. „Wir wollen zum Nachdenken darüber<br />
anregen, wo es Sparpotentiale und Möglichkeiten für eine Sanierung<br />
geben könnte“, sagt Elger.<br />
Marion Schulz richtet die Wärmebildkamera auf vier unterschiedliche<br />
Gebäude, hält auf Fenster, Türen und Wände. „Durch die Wärmebildkamera<br />
können Wärmelecks sichtbar gemacht werden“, erklärt Schulz,<br />
„und die sind an den Häusern hier ganz typisch.“ Es sind die sogenannten<br />
Wärmebrücken an Fensterbänken, Türen oder Anbauten, durch die<br />
wertvolle Energie verloren geht. Einige Hausbesitzer haben schon in eine<br />
Dämmung investiert oder das Dach saniert. „Sie sollten sich auf einzelne,<br />
wichtige Punkte konzentrieren und die größten Probleme identifizieren“,<br />
rät die Energieberaterin. Sie empfiehlt zusätzliche Innenaufnahmen, um<br />
genauere Analysen zu bekommen. „Wir haben vor zweieinhalb Jahren<br />
das Dach neu gemacht und es ist interessant zu sehen, was die Wärmebildkamera<br />
noch für Lecks aufzeigt“, sagt eine Hauseigentümerin.<br />
Es sind vor allem Fensterbänke, Türbögen, Rollladenkästen, herausragende<br />
Balkone, Verbindungsstücke aus Beton oder Metall zu anderen<br />
Bauteilen, Heizkörpernischen oder Briefkastenschlitze in der Haustür, die<br />
meist schlecht gedämmt und damit klassische Wärmebrücken sind. Auch<br />
beim Übergang vom Haus ins Erdreich kommt es häufig zu Wärmeverlusten.<br />
„Es ist unbedingt notwendig, sich von einem Experten beraten zu lassen,<br />
welche Möglichkeiten es gibt und welche sich lohnen. Zum Beispiel<br />
hat sich der Einbau einer neuen Heizung oftmals in sieben bis acht Jahren<br />
amortisiert, das lohnt sich in jedem Fall“, so Schulz. Die Energieberaterin<br />
gibt viele interessante Hinweise dazu, wie viel nachträgliche Dämmung<br />
auch jetzt noch möglich wäre. So rät die Expertin beim Einbau von neuen<br />
Fenstern unbedingt zur Dämmung der Außenfassade, denn sonst könnten<br />
neue Wärmebrücken entstehen. „Man muss sich gut überlegen, was<br />
man einem alten Haus noch zumuten kann“, sagt Schulz. Bei dem Thema<br />
Fassadendämmung denkt man sofort an eine dicke Dämmschicht, die außen<br />
angebracht wird, manchmal kann aber auch kostengünstig ein zweischaliges<br />
Mauerwerk mit Dämmstoff ausgeblasen werden.<br />
Jeder habe ein Stück Verantwortung, einen gezielten Beitrag zum Klimaschutz<br />
zu leisten, erklärt die Energieberaterin. Außerdem profitieren<br />
von einer Sanierung zunächst die Hausbesitzer, da der Komfort steige<br />
und die Heizkosten sinken. Der Bund fördert gezielt Sanierungsmaßnahmen<br />
an alten Häusern sowie Neubauten, die eine hohe Energieeffizienz<br />
aufweisen. Auch bei der Wahl des richtigen Dämmstoffes hilft ein Energieberater<br />
weiter. Wer Bedenken gegenüber Styropor hat, hat noch viele<br />
andere Materialien zur Auswahl. „Doch egal, wofür Sie sich entscheiden,<br />
mit einer fachgerecht ausgeführten Dämmung haben Sie 80 bis 90 Prozent<br />
weniger Wärmeverluste“, so die Beraterin.Mehr Informationen zum<br />
Thema und Ansprechpartner für eine Beratung: Klimaschutzmanagerin<br />
Laura Elger, Telefon 0581 800 6316, E-Mail: klimaschutz@stadt.uelzen.de;<br />
Internet: www.klimaschutz-in-uelzen.de <br />
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18<br />
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nach EnEV mit Sicherheitstechnik nach DIN EN 1627<br />
EINE GUTE IDEE<br />
Was bedeutet eigentlich<br />
„Energetisch sanieren“?<br />
Bei einer energetischen Sanierung wird ein Gebäude so aufgewertet,<br />
dass es mit einem minimalen Energieverbrauch für Heizung, Lüftung<br />
und Warmwasserbereitung auskommt. Der Wert eines Hauses wird gesteigert,<br />
seine Nutzungsdauer verlängert. Anders ist es bei einer reinen<br />
Instandhaltung: Nach etwa fünf bis 15 Jahren sollte die Fassade neu gestrichen<br />
werden. Nach etwa 50 Jahren muss das Ziegeldach häufig erneuert<br />
werden. Am wirtschaftlichsten ist eine energetische Sanierung, wenn<br />
Instandhaltungsmaßnahmen an Dach, Fassade oder Fenstern sowieso<br />
notwendig sind. Bevor sich Eigentümer für einen oder mehrere Sanierungsschritte<br />
entscheiden, sollte das Haus als Ganzes betrachtet werden.<br />
So findet man heraus, welche Kombination von Maßnahmen das beste<br />
Kosten-Nutzen-Verhältnis bietet. Ein Energieberater kann das beurteilen<br />
und ein Sanierungskonzept vorschlagen.<br />
Im Mittelpunkt stehen:<br />
· die Gebäudehülle mit Dach, Fenstern und Außenwand<br />
Ist ein Haus gut gedämmt und dicht, hält es die Wärme im Haus und im<br />
Sommer die Hitze draußen. Der Heizbedarf sinkt.<br />
· die Heizung<br />
Eine effiziente, gut geregelte Heizung mit einem großen Anteil an erneuerbaren<br />
Energien, wie zum Beispiel Solarwärme, senkt den Bedarf<br />
an Gas und Öl erheblich.<br />
Wird das Haus vollständig energetisch saniert, lassen sich gegenüber<br />
einem unsanierten Gebäude 50 bis 80 Prozent Energie und Heizkosten<br />
sparen.<br />
Mit folgenden Fragen finden Sie heraus, ob bei<br />
einem Haus Handlungsbedarf besteht:<br />
· Zieht es in Ihrem Haus? Sind Fenster und Türen undicht?<br />
· Strahlen die Wände Kälte ab? Ist der Fußboden zu kalt?<br />
· Werden die Räume nicht richtig warm, auch wenn Sie heizen?<br />
· Ist die Heizung sehr alt?<br />
· Finden sich Schimmelflecken im Haus?<br />
· Liegt Ihr Jahresverbrauch über 15 Liter Heizöl oder über<br />
15 Kubikmeter Erdgas pro Quadratmeter Wohnfläche?<br />
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19
THEMEN<br />
ENERGETISCH SANIEREN<br />
Kleiner Wegweiser durch die Förderprogramme<br />
Die eigenen vier Wände sind uns allen wichtig. Dort sind wir zuhause,<br />
dort wollen wir uns wohlfühlen. Ob wir uns wohlfühlen, hängt von<br />
der Behaglichkeit ab, die vor allem durch eine angenehme Raumtemperatur<br />
entsteht. In vielen Häusern hilft da nur viel heizen. Aber es geht auch<br />
anders: Ein energetisch gut gebautes oder saniertes Haus hält die Wärme<br />
in den Räumen. Für die energetische Sanierung von Gebäuden, den Austausch<br />
oder die Optimierung der Heizungsanlage, den Einsatz von erneuerbaren<br />
Energien und den Neubau von energieeffizienten Gebäuden gibt<br />
es Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen vom Staat.<br />
Komplettsanierung oder Einzelmaßnahmen<br />
(z. B. Fenstertausch, Dämmung)<br />
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Kredite<br />
und Zuschussförderungen für die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden.<br />
Wenn Sie Ihr Eigenheim zum KfW-Effizienzhaus machen oder<br />
durch effiziente Einzelmaßnahmen sanieren wollen, können Sie das<br />
Förderprogramm 151/152 „Energieeffizient Sanieren – Kredit“ oder das<br />
Förderprogramm 430 „Energieeffizient Sanieren – Zuschuss“ nutzen. Die<br />
KfW fördert auch die professionelle Baubegleitung.<br />
Einsatz von erneuerbaren Energien<br />
Die KfW fördert mit dem Programm 270 „Erneuerbare Energie – Standard“<br />
die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen. Das Programm 275 „Erneuerbare<br />
Energien – Speicher“ fördert den Erwerb von entsprechenden<br />
Speichersystemen für den mit der Anlage erzeugten Strom. Das Bundesamt<br />
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert im Rahmen des<br />
Marktanreizprogramms „Heizen mit erneuerbaren Energien“ die Nutzung<br />
von Solarthermieanlagen, Wärmepumpen und Biomasseanlagen<br />
zu Heizzwecken mit einem Zuschuss. Von der KfW gibt es hierzu einen<br />
passenden Ergänzungskredit (Programmnummer 167 „Energieeffizient<br />
Sanieren – Ergänzungskredit“).<br />
Heizungsmodernisierung<br />
Private Eigentümer von selbst<br />
genutzten oder vermieteten Einoder<br />
Zweifamilienhäusern können<br />
von der KfW eine Förderung<br />
für Brennstoffzellensysteme bekommen.<br />
Über das Programm<br />
433 „Energieeffizient Bauen und<br />
Sanieren – Zuschuss Brennstoffzelle“<br />
wird ein Investitionszuschuss<br />
gewährt. Das Bundesamt für Wirtschaft<br />
und Ausfuhrkontrolle fördert<br />
neue Mini-KWK-Anlagen („Blockheizkraftwerke“) mit einer Leistung bis<br />
20 Kilowatt (kWel) in bestehenden Gebäuden mit einem einmaligen<br />
Investitionszuschuss. Das BAFA fördert im Rahmen des Marktanreizprogramms<br />
„Heizen mit erneuerbaren Energien“ die Nutzung von Solarthermieanlagen,<br />
Wärmepumpen und Biomasseanlagen zu Heizzwecken<br />
mit einem Zuschuss. Von der KfW gibt es hierzu einen passenden Ergänzungskredit<br />
(Programmnummer 167 „Energieeffizient Sanieren – Ergänzungskredit“).Das<br />
BAFA fördert den Ersatz von Heizungspumpen und<br />
Warmwasserzirkulationspumpen durch hocheffiziente Pumpen sowie<br />
den hydraulischen Abgleich am Heizsystem. Bei der KfW gibt es im Rahmen<br />
des Förderprogramms 430 „Energieeffizient Sanieren – Zuschuss“<br />
auch einen Investitionszuschuss für die Erneuerung oder die Optimierung<br />
der Heizungsanlage. Werden diese Maßnahmen kombiniert, ist über das<br />
sogenannte Heizungspaket ein erhöhter Zuschuss möglich.<br />
Vor-Ort-Energieberatung, Fachplanung<br />
und Baubegleitung<br />
Auch für die Planung und professionelle Baubegleitung während der<br />
energetischen Sanierung oder beim Neubau eines KfW-Effizienzhauses<br />
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20<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>
Grafik: © Schüco<br />
gibt es verschiedene Möglichkeiten, einen Zuschuss zu erhalten. Die KfW<br />
fördert für Hauseigentümer, die Fördermittel aus dem Programm „Energieeffizient<br />
Bauen und Sanieren“ (mit den Programmnummern 151/152,<br />
430 und 153) in Anspruch nehmen, zusätzlich die Fachplanung und professionelle<br />
Baubegleitung während der Sanierung oder des Neubaus.<br />
Aus dem Programm 431 „Energieeffizient Bauen und Sanieren – Zuschuss<br />
Baubegleitung“ werden 50 Prozent der Kosten, bis 4.000 Euro pro Vorhaben,<br />
übernommen. Bei einer Vor-Ort-Beratung des Bundesamts für<br />
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ermittelt ein Energieberater vor Ort den<br />
energetischen Zustand des Wohngebäudes. Auf dieser Grundlage erstellt<br />
er ein passendes Sanierungskonzept. Er weist auch darauf hin, welche<br />
Fördermittel beantragt werden können. Die Ergebnisse werden in einem<br />
schriftlichen Energieberatungsbericht zusammengefasst. Die Beratungen<br />
werden mit bis zu 800 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser und bis<br />
zu 1.100 Euro für Wohngebäude mit drei und mehr Wohneinheiten bezuschusst.<br />
Der Zuschuss darf höchstens 60 Prozent der Beratungskosten<br />
betragen. Die Förderung wird an die Energieberater ausgezahlt.<br />
Energieeffiziente Neubauten<br />
Für Bau oder Ersterwerb eines neuen KfW-Effizienzhauses 55, 40 oder<br />
40 Plus gibt es über die KfW ein zinsgünstiges Darlehen mit Tilgungszuschuss.<br />
Das Förderprogramm 153 „Energieeffizient Bauen – Kredit“ greift<br />
auch bei der Umwidmung unbeheizter Nicht-Wohngebäude (zum Beispiel<br />
Scheunen) zu einem Wohngebäude. Im Zusammenhang mit diesen<br />
Programmen fördert die KfW auch die professionelle Baubegleitung.<br />
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21
expert empfiehlt: clevere Helfer für Küche und Bad<br />
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ENERGIE SPAREN IM HAUSHALT<br />
Mit den passenden Geräten nachhaltig wirtschaften<br />
Waschmaschine, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Kühlund<br />
Gefrierschränke sind aus unseren Haushalten nicht<br />
mehr wegzudenken. Sie gehören wohl zu den letzten Geräten,<br />
auf die wir verzichten könnten. Sie ersparen viel Zeit in unserem<br />
Alltag und wer die richtigen Geräte kauft, spart außerdem<br />
viel Geld und schont die Umwelt.<br />
Tipps für den Alltag:<br />
• Abschalten statt Stand-by<br />
• Wasserkocher statt Herdplatte<br />
• Stoß- statt Dauerlüften<br />
• Energiesparlampen verwenden<br />
• Durchflussbegrenzer für Wasserhähne<br />
Wäschetrockner<br />
Miele TDB130WP Eco<br />
• Füllmenge: bis 7 kg<br />
• Jahresenergieverbrauch:<br />
211 kWh<br />
• punktgenaue Trocknung<br />
für alle Textilien<br />
• einfache Bedienung per<br />
Fingertip-DirectSensor<br />
Kühl-/Gefriergerät<br />
Liebherr CBPest4033-21<br />
• Nutzinhalt Kühlfach gesamt: 204 l<br />
• Nutzinhalt Gefrierfach gesamt: 86 l<br />
• Jahresenergieverbrauch: 161 kWh<br />
• Kühlteil mit Abtauautomatik<br />
und Umluftkühlung<br />
Wäschetrockner<br />
Bosch WTW85493<br />
• Füllmenge: bis 7 kg<br />
• Jahresenergieverbrauch:<br />
159 kWh<br />
• Trockenprogramme für<br />
verschiedene Textilien<br />
• ECARF-Qualitätssiegel<br />
(geeignet für Allergiker)<br />
Geschirrspülmaschine<br />
Miele G 6820 SCU<br />
• Füllmenge: 14 Maßgedecke<br />
• Jahresverbrauch Energie/<br />
Wasser: 189 kWh / 2772 l<br />
• Programme: 11 Programme,<br />
7 Spültemperaturen<br />
• Waterproofsystem<br />
Extra-Tipps zum Energiesparen:<br />
Wasch- und Spülmaschinen benötigen<br />
Strom zum Aufheizen des<br />
Wassers. Hier kann man einen erheblichen<br />
Teil einsparen, wenn das Gerät an<br />
das Warmwasser angeschlossen wird.<br />
Verzichten Sie bei der Geschirrspülmaschine<br />
auf das Vorwaschen per Hand<br />
und achten Sie auf die korrekte Beladung<br />
– klein und groß im Wechsel – und das<br />
richtige Programm.<br />
Auf den Stromverbrauch von Kühlund<br />
Gefriergeräten wirkt sich auch<br />
die Umgebungswärme am Aufstellort<br />
und die Art der Nutzung aus: Je kühler<br />
der Aufstellort, desto geringer ist der<br />
Stromverbrauch.<br />
Außerdem: Tür so wenig wie möglich<br />
öffnen, nicht offen stehen lassen und<br />
Speisen erst abgekühlt in den Kühlschrank<br />
stellen.<br />
Wie bei der Waschmaschine ist die<br />
Effizienz beim Wäschetrockner am<br />
besten, wenn er vollbeladen wird.<br />
Eine hohe Schleuderzahl verringert<br />
die Restfeuchte und das Sortieren<br />
nach Trocknungsgrad spart ebenfalls.<br />
Wer im Sommer die Möglichkeit hat,<br />
draußen an der Wäscheleine zu<br />
trocknen, spart am meisten.<br />
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SÜSSE STACHELKUGEL<br />
NABU-Kindergruppe engagiert sich für gefährdete Igel<br />
Champi, der kleine stachelige Geselle, ist ein<br />
bisschen kränklich. Igel-Mama Maria Kellner,<br />
die sich in ihrem Haus in der Jelmstorfer<br />
Klaepenheide um verwaiste Igel kümmert, hält<br />
ihm die grüne Spritze mit der Nährlösung hin<br />
und schon beginnt die süße Stachelkugel zu<br />
nuckeln.<br />
Ein aufregender Tag für den kleinen Igel: Die<br />
engagierte Kindergruppe des NABUs ist zusammen<br />
mit ihrer Leiterin Caroline Rothe vorbeigekommen,<br />
um Champi zu besuchen. Der<br />
ziemlich rundliche Igel lässt die Besichtigung<br />
ruhig über sich ergehen, auch als er von Hand<br />
zu Hand weitergereicht wird. Er schnuppert mal<br />
hier, mal da, rollt sich zusammen und strampelt<br />
mit seinen kurzen Beinchen. Der Igel ist voll da,<br />
obwohl im Februar eigentlich Winterschlaf angesagt<br />
wäre. Wenn draußen die Temperaturen<br />
im Herbst sinken, dann machen sich die kleinen<br />
Insektenfresser langsam auf die Suche nach<br />
einem geeigneten Winterquartier. Manche<br />
Tiere schaffen es jedoch nicht, rechtzeitig vor<br />
den niedrigen Temperaturen einen geeigneten<br />
Schlafplatz, beispielsweise in einem Laub-, Reisig-<br />
oder Holzhaufen zu finden. Sie irren dann<br />
sogar noch im Schnee in der Natur umher, immer<br />
in Gefahr, gegen die Kälte zu verlieren oder<br />
zu verhungern. Rund 40 von diesen Tieren hatten<br />
Glück: Sie fanden bei Maria Kellner einen<br />
sicheren Winterplatz. Die meisten von ihnen<br />
konnte die Jelmstorferin wieder aufpäppeln<br />
und noch vor dem Herbst wieder in die Freiheit<br />
entlassen. „Junge Igel sollten mindestens 600<br />
bis 700 Gramm wiegen, bevor sie in den Winterschlaf<br />
gehen“, erklärt Kellner. Bei den erwachsenen<br />
Igeln dürfen es auch gerne 900 Gramm<br />
bis zu 1.200 Gramm sein. Ein Gewicht, von dem<br />
Champi weit entfernt war. Nur 90 Gramm brachte<br />
der Igel auf die Waage, als er zu Kellner kam.<br />
Mit Infusionen, Spritzen und Medikamenten<br />
wurde er wieder fast gesund. „Ich war alle zwei<br />
Tage beim Tierarzt, und das ging monatelang.“<br />
Als Insektenfresser gehören Igel zu den ältesten<br />
Säugetieren der Welt. Schon vor rund 150<br />
Millionen Jahren sollen sie die Erde bevölkert<br />
haben. Seiner Lebensweise als nachtaktives Tier<br />
sowie seinem Stachelkleid hat er es zu verdanken,<br />
dass er bis heute überlebt hat. – Allerdings:<br />
Der Igel steht mittlerweile auf der „Roten Liste“<br />
der bedrohten Tierarten. Immer mehr Stacheltiere<br />
kommen jedes Jahr ums Leben: Rund 2,2<br />
Millionen sterben in der Landwirtschaft und<br />
im Garten, dazu kommen rund 1,1 Millionen<br />
auf deutschen Straßen um. Ihr Lebensraum<br />
wird durch den Menschen immer weiter eingeschränkt.<br />
Die wilden Ackerränder mit Wildblumen<br />
und Kräutern und damit Lebensraum für<br />
viele Insekten – die Nahrung für die Igel – werden<br />
durch Spritzmittel in der Landwirtschaft<br />
vernichtet. „Die Igel sind deshalb gezwungen,<br />
Schnecken zu fressen, obwohl sie die gar nicht<br />
mögen“, weiß Kellner. Um den Igeln einen idealen<br />
Lebensraum zu gestalten, braucht es einen<br />
möglichst naturnahen Garten mit Laub-, Reisigoder<br />
Holzhaufen sowie eine abwechslungsreiche<br />
Bepflanzung mit Hecken und Wildkräutern.<br />
Die NABU-Kinder sorgen auf ihre Art und Weise<br />
dafür, dass es Natur und Tieren ein bisschen<br />
besser geht. Die verschiedensten Aktionen und<br />
Naturschutzprojekte haben sie schon auf die<br />
Beine gestellt, wie zum Beispiel die Anlage einer<br />
Blütenwiese für Hummeln oder eines Barfußpfades.<br />
Vor allem die stacheligen Tiere haben es<br />
ihnen angetan – um Geld zu sammeln, haben<br />
sie beispielsweise Igel-Plätzchen im Herz- und<br />
Gefäßzentrum verkauft. Der Erlös ging an Frau<br />
Kellner, die damit spezielles Igel-Futter kaufen<br />
konnte. Der Einsatz für Natur und Tiere liegt den<br />
Kindern wirklich am Herzen. „Wir interessieren<br />
uns für die Tiere und lernen, wie sie leben, das<br />
ist toll“, sagen die jungen Naturschützer einhellig.<br />
Und so ist die Arbeit in der Jugendgruppe<br />
des NABU eine einzigartige Möglichkeit, mit der<br />
Natur in Berührung zu kommen. „Die Igel und<br />
viele andere Tiere leben in unserer Nähe, doch<br />
wir wissen viel zu wenig über ihre Bedürfnisse“,<br />
so Caroline Rothe. Da kann auch Champi nicht<br />
widersprechen. <br />
[Lütke]<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />
23
Entwurfszeichnungen<br />
von Schülern der<br />
Berufsfachschule<br />
Gestaltung.<br />
Die Schüler der BBS I<br />
entwickelten während<br />
des Projektes „denkmal<br />
aktiv“ Ideen,<br />
wie die Häuser des<br />
Schnellenmarktes<br />
„verschönert“ werden<br />
könnten.<br />
EIN STÜCK HEIMAT<br />
Berufsbildenden Schulen I nehmen an Projekt „denkmal aktiv“ teil<br />
Die schmucken Häuser aus historischer Zeit sind in<br />
Uelzen an einer Hand abzuzählen: das Alte Rathaus<br />
gehört dazu, die Probstei, das Gildehaus oder die St.-Marien-Kirche<br />
– und die Fachwerkhäuser am Schnellenmarkt.<br />
Rund um diesen Platz lässt sich das alte Ambiente der<br />
Hansestadt noch erspüren. Ein kulturelles Erbe der Stadt,<br />
das es zu bewahren gilt.<br />
„denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ heißt ein<br />
Projekt der „Deutsche Stiftung Umweltschutz“, das Schülern<br />
den Wert und die Bedeutung des kulturellen Erbes<br />
in ihrer Umgebung vermitteln soll. Im Rahmen von „Kulturerbe<br />
macht Schule“ erkunden die Schüler ein spezielles<br />
Kulturdenkmal und versuchen, in einem eigenen, fächerübergreifenden<br />
Projekt Vorschläge für den Erhalt dieses<br />
Denkmals zu erarbeiten. „Durch das Projekt sollen die<br />
Schüler eine Identifikation mit ihrer Stadt und ein Gefühl<br />
der gemeinsamen Verantwortung entwickeln. Denkmäler<br />
sind ein Stück Heimat“, erklärt Ansgar Büsse, Projektleiter<br />
und Lehrer an den Berufsbildenden Schulen I in Uelzen.Die<br />
Schüler haben sich des Schnellenmarktes mit seinen historischen<br />
Fachwerkgebäuden angenommen. Die Häuser<br />
datieren alle aus dem Jahr 1830 oder sind jünger. „Wir waren<br />
der Meinung, dass sich dieser Platz im Herzen der Stadt<br />
unter Wert verkauft und haben überlegt, was man daraus<br />
machen könnte“, so Büsse.<br />
Fächerübergreifend haben sich die Fachoberschulen<br />
Technik und Gestaltung sowie die verschiedenen Berufsfachschulen<br />
und Berufsschulklassen die Gebäude am<br />
Schnellenmarkt genauer angeschaut; jeder Fachbereich<br />
hat seine Expertise eingebracht. „Die Inhalte haben immer<br />
einen Bezug zum aktuellen Lehrplan, so dass die Schüler<br />
ihr Wissen und Können gleich am ’lebenden Objekt’ einbringen<br />
konnten. Sozusagen Denkmalschutz live“, erzählt<br />
Büsse.<br />
Die Fachoberschule Gestaltung hat die Gebäude zunächst<br />
fotografiert und Zeichnungen angefertigt. Die<br />
Schüler haben ihre Entwürfe dem historischen Baustil<br />
von 1830 nachempfunden, wunderschöne Ornamente<br />
eingefügt oder das Fachwerk hervorgehoben. „Es waren<br />
spannende Ideen dabei, die wir einigen Eigentümern<br />
24<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>
vorgestellt haben und sie waren sehr angetan“, so der Projektleiter.<br />
Laura Basiel und Annika Sellung haben einen<br />
Entwurf zum Schnellenmarkt 1 gezeichnet. „Wir haben das<br />
Fachwerk gelassen, wie es ist, das Gefache ganz weiß gemacht<br />
und dunkles Ebenholz vorgesehen. Unser Entwurf<br />
ist eher schlicht, dafür aber ausdrucksstark“, so die beiden<br />
Schülerinnen. Franziska Hausschild und Melvin Hövermann<br />
haben am Haus in der Rademacherstraße das Fachwerk<br />
hervorgehoben. Echte Hingucker an der Frontseite<br />
sind die Fenster, die durch das Zusammenspiel von Farbe<br />
und Ornamentik in den Mittelpunkt rücken. Josephin Fricker<br />
und Bettina Kunter haben für ein weiteres Wohn- und<br />
Geschäftshaus außergewöhnliche Gestaltungsideen entwickelt.<br />
„Wir hatten viele Informationen über die Geschichte<br />
des Hauses, das hat sehr geholfen.“ Herausgekommen ist<br />
eine farbenfrohe Fassade mit der sehr prägnanten Skyline<br />
der Hansestadt.<br />
Die Maurer im zweiten und dritten Lehrjahr haben insbesondere<br />
das Mauerwerk und die Bausubstanz der Häuser<br />
unter die Lupe genommen, sind in Keller gekrabbelt<br />
und haben die Geschichte der Häuser erforscht. „Ein Hausbesitzer<br />
hatte feuchte Wände im Keller. Die Schüler haben<br />
sich verschiedene Karten besorgt – topographisch, geologisch<br />
und hydrogeologisch – und konnten herausfinden,<br />
dass an diesem Standort der Wasserspiegel sehr hoch und<br />
deswegen der Keller feucht ist“, berichtet Büsse.<br />
Im Rahmen eines Workshops konnten 20 Schüler<br />
der Berufsfachschule Bautechnik in die alte Kunst des<br />
Lehm-Strohbaus hineinschnuppern. Gemeinsam mit Swen<br />
Gieseke erprobten sie die energiesparende und gesunde<br />
Bauweise. „Die Bauweise mit Stroh und Lehm ist umweltschonend<br />
und nachhaltig“, so Gieseke. – Und sie verbraucht<br />
nur ein Prozent der Energiekosten die es braucht, um Ziegel<br />
zu brennen. Die Tischler des dritten Ausbildungsjahres haben<br />
sich Fenster und Türen der alten Häuser vorgenommen<br />
und mit einer Wärmebildkamera auf so genannte Wärmebrücken<br />
untersucht. „Die einfachverglasten Türen und<br />
Fenster sind die größten Schwachstellen im Bereich der<br />
Wärmedämmung“, berichten die Schüler. Am alten Central<br />
Café haben sie beispielsweise einen neuen Eingangsbereich<br />
entworfen; die Stufen sind einem Podest gewichen<br />
und große Glastüren, die komplett zu öffnen sind, wirken<br />
einladender und transparenter als der jetzige, dunkle und<br />
enge Eingang.<br />
Zum Abschluss des Projektes wird es einen Gesamtbericht<br />
geben, der von den Auszubildenden zum Kaufmann/-frau<br />
für Büromanagement bearbeitet und layoutet<br />
wird; die Azubis in den Berufen Rechtsanwalts- und Notargehilfen<br />
überprüfen die rechtlichen Bestimmungen wie<br />
zum Beispiel den Gewährleistungsausschluss. Eine Klasse<br />
des beruflichen Gymnasiums verfasst eine Zusammenfassung<br />
in englischer Sprache. Neben der Zusammenarbeit<br />
der einzelnen Fachbereiche ist auch die Einbindung<br />
von externen fachlichen Partnern wie der Stadt oder dem<br />
Denkmalschutz sowie einem Netzwerk von Handwerkern<br />
und Experten ein wichtiger Bestandteil des Projektes. „Das<br />
Projekt ‘denkmal aktiv – Denkmalschutz macht Schule’ soll<br />
zum einen für den Denkmalschutz sensibilisieren und zum<br />
anderen die Möglichkeiten deutlich machen, wie die Schüler<br />
selbst auf die Gestaltung der öffentlichen Stadtentwicklung<br />
positiv einwirken können“, fasst Ansgar Büsse zusammen.<br />
<br />
[Lütke]<br />
Die Schüler der<br />
Berufsfachschule Gestaltung<br />
präsentieren<br />
ihre Entwürfe. (li.)<br />
Türen und Fenster des<br />
Central Cafés werden<br />
von den Tischlern genau<br />
vermessen. (re.)<br />
Beim Lehmbau-Workshop<br />
können<br />
die Schüler selbst<br />
das Lehmgemisch<br />
auftragen. (li.)<br />
Swen Gieseke<br />
zeigt, wie der Lehm<br />
zwischen die Zweige<br />
geschmiert wird. (re.)<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />
25
THEMEN<br />
FEUER UND FLAMME<br />
Begeisterte Kinder lernen in Feuerwehr-AG an Grundschulen<br />
Die roten Feuerwehr-Fahrzeuge sind natürlich die Attraktion: Neugierig<br />
schauen die Kinder der Grundschule Oldenstadt hinein, fragen<br />
die Brandschützer Löcher in den Bauch und wollen das Gefährt auch in<br />
Aktion sehen – die Augen strahlen, als das rote Auto um die Ecke biegt.<br />
Die kleinen begeisterten – und vielleicht kommenden – Brandschützer<br />
lernen seit 2016 in sogenannten „Feuerwehr-AG“ an den Grundschulen<br />
Oldenstadt und Holdenstedt das „Einmaleins“ eines Feuerwehrmannes.<br />
„Wir wollen die Schüler auf lebendige, interessante und spielerische Art<br />
für das Feuerwehrwesen begeistern“, erklären Andreas Hartig, Stadtjugendfeuerwehrwart,<br />
Vanessa Timmreck, Jugendfeuerwehrwartin der<br />
Jugendfeuerwehr (JF) Oldenstadt und Janek Schulze, stellv. Jugendfeuerwehrwart<br />
der JF Oldenstadt.<br />
Entstanden ist das Projekt „Feuerwehr-AG“ bei der Einführung der<br />
Ganztagsgrundschulen in Uelzen zum Schuljahr 2016/<strong>2017</strong>. „Die Vereine<br />
sollten für die Nachmittage ein interessantes und abwechslungsreiches<br />
Angebot mitgestalten“, erzählt Hartig. Die Grundschule Holdenstedt<br />
sprach ihn daraufhin an, ob er sich ein Feuerwehrprojekt vorstellen könne.<br />
„Wir fanden die Idee super, denn so können die Kinder ganz einfach mit<br />
der Feuerwehr in Kontakt kommen“, so der Stadtjugendfeuerwehrwart. In<br />
Oldenstadt lernen die Kinder einmal in der Woche, in Holdenstedt einmal<br />
im Monat alles, was ein angehender Brandschützer wissen muss.<br />
„Zum Handwerk gehören neben dem speziellen Wissen rund um<br />
Brandschutz natürlich auch das Verhalten in Notfallsituationen“, berichtet<br />
Vanessa Timmreck. Auch die spezielle Feuerwehr-Technik muss von<br />
den Schülern erlernt werden. „Dazu gehören beispielsweise das Setzen<br />
eines Standrohres, einer Armatur zur Wasserentnahme, oder das Erlernen<br />
von bestimmten Feuerwehrknoten, um beispielsweise Gegenstände<br />
festzubinden oder gegen Umfallen und Wegrutschen zu sichern“, erklärt<br />
Andreas Hartig.<br />
Aufgeregt und mit rotem Kopf probierten die Kinder ihre persönliche<br />
Schutzausrüstung an: Helm, Handschuhe, die schwere Überjacke und<br />
Überhose, die Atemschutzgeräteträge, die in brennenden Gebäuden zum<br />
Schutz vor Hitze und Flammen getragen werden. Es wurden Vermutungen<br />
angestellt, wofür der Feuerwehrmann die Schutzkleidung benötigt.<br />
„Die Kinder waren im wahrsten Sinne des Wortes mit Feuereifer dabei<br />
und bevor nicht jedes Kind die Kleidung einmal anprobiert hatte, konnten<br />
wir den Unterricht nicht fortführen“, erzählt Janek Schulze. Bei der Ersten<br />
Hilfe lernen die Kinder, wie sie mit Verbänden umzugehen haben und wie<br />
sie einen Notruf absetzen müssen.<br />
Schwerpunkt des Unterrichts ist die Brandschutzerziehung. Hier lernen<br />
die Kinder, wie sie sich im Fall eines Brandes verhalten sollen. „Gemeinsam<br />
erarbeiten die Kinder, wie die Feuerlöscher funktionieren und wo die<br />
Fluchtwege und Brandmelder in der Schule sind“, berichten die Brandschützer.<br />
Um die Gefahren eines Feuers richtig einschätzen zu können,<br />
führt die Feuerwehr mit den Kindern einige Experimente durch. So kann<br />
die Brandgefahr bei einem falschen Umgang mit einfachen Spraydosen<br />
und Grillanzündern eindrucksvoll vorgeführt werden.<br />
Sollte es zu einem „echten“ Brand kommen, rückt die Feuerwehr mit<br />
Atemschutzgeräteträgern an. Die Kinder konnten anhand von Attrappen<br />
nachempfinden, wie sehr eine Atemschutzmaske den Feuerwehrmann<br />
in seiner Bewegungsfreiheit einschränkt. Diese Aktion sorgte auf dem<br />
Schulhof für viel Aufmerksamkeit – sodass sich einige Kinder für die Mitarbeit<br />
in der AG interessieren. „Wir versuchen, den Schülern viel Spaß in<br />
der Feuerwehr-AG zu bieten und ihnen nebenbei noch hilfreiche Tipps<br />
für den Alltag mitzugeben. Und natürlich ist es eine gute Möglichkeit, die<br />
Kids für eine Mitarbeit im aktiven Dienst zu begeistern“, so Hartig. Obwohl<br />
die Feuerwehrwarte schon lange in der Jugendarbeit tätig sind, kommen<br />
auch sie bei der Arbeit mit den Kindern in der AG oft an ihre Grenzen. „Wir<br />
haben gemerkt, dass es zwischen den Kindern in der AG und der Jugendfeuerwehr<br />
Unterschiede gibt. Gerade in diesem Alter, zwischen neun und<br />
zehn Jahren, verändern sich die Kinder, das ist schon manchmal eine echte<br />
Herausforderung für uns.“<br />
26<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>
Ohne die Unterstützung des Kreisfeuerwehrverbandes, des Kreisbrandmeisters Helmut Rüger,<br />
der Grundschulen Oldenstadt und Holdenstedt sowie der Feuerwehrtechnischen Zentrale des<br />
Landkreises Uelzen, die mit Materialien hilft, wäre ein solches Engagement nicht möglich, betonen<br />
Hartig, Timmreck und Schulze.<br />
Retten, löschen, bergen und schützen: Die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehren<br />
helfen, wenn es brenzlig wird. Doch die Zahl der Aktiven wird von Jahr zu Jahr kleiner. „Wenn sich<br />
keiner mehr bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert, braucht sich niemand wundern, wenn irgendwann<br />
keiner mehr kommt, wenn es brennt“, sagen die Brandschützer aus Oldenstadt. Die<br />
Freiwilligen Feuerwehren suchen Nachwuchs – und Feuerwehr AG in den Schulen sind da nur eine<br />
Möglichkeit, Kinder früh für den Dienst als Brandschützer zu begeistern. <br />
[Lütke]<br />
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Auf Ihrem eigenen Weg<br />
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Bewusstsein und Unterbewusstsein<br />
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Ebenen, auf denen Ihr<br />
Leben gestaltet und beeinflusst<br />
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und Gedanken nehmen<br />
Sie bewusst war, aber alles,<br />
was Sie im Alltag stört<br />
und blockiert, findet im<br />
Unterbewusstsein statt.<br />
Sie können es über Ihren Verstand als übertrieben<br />
und unangemessen erkennen, aber selten<br />
verändern. In der Hypnosetherapie werden Sie<br />
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Gefühle und Erfahrungen geführt und<br />
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Gefühls- und Denkmuster umzubewerten und<br />
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Kinder- und Jugendfeuerwehren im Landkreis<br />
Kinderfeuerwehr Kirchweyhe/Westerweyhe<br />
Laura Meiritz<br />
0581 3894457<br />
kf-kirchweyhe@kjf-uelzen.de<br />
Jugendfeuerwehr Kirchweyhe/Westerweyhe<br />
Max Schulz<br />
0163 8745309<br />
kirch-westerweyhe@kjf-uelzen.de<br />
Kinderfeuerwehr Veerßen<br />
Diana Schaper-Henkel<br />
0581 97187369<br />
kf-veerssen@kjf-uelzen.de<br />
Jugendfeuerwehr Oldenstadt<br />
Vanessa Timmreck<br />
0172 8056606<br />
oldenstadt@kjf-uelzen.de<br />
Gestärkt<br />
Leben<br />
Jugendfeuerwehr Hanstedt II<br />
Maik Schmidt<br />
05804 970308<br />
hanstedt2@kjf-uelzen.de<br />
Jugendfeuerwehr Uelzen<br />
Timo Gawol<br />
0170 9666966<br />
uelzen@kjf-uelzen.de<br />
Jugendfeuerwehr Holdenstedt<br />
Daniel Rump<br />
0151 11216501<br />
holdenstedt@kjf-uelzen.de<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />
Jugendfeuerwehr Veerßen<br />
Nils Strauch<br />
01511 5741829<br />
veerssen@kjf-uelzen.de<br />
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27
THEMEN<br />
Infos zum DLRG<br />
Mehr Informationen zum DLRG-Ortsverband Rosche und<br />
weiteren Ortsvereinen im Landkreis gibt es im Internet auf<br />
www.bez-lueneburger-heide.dlrg.de/der-bezirk.html<br />
Alles Wissenswertes zur Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft<br />
e.V. (DLRG) gibt es hier: www.dlrg.de<br />
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AB INS WASSER!<br />
DLRG-Ortsgruppe Rosche ist ehrenamtlich das ganze Jahr im Einsatz<br />
Es ist ganz schön viel los an diesem Abend im BADUE in Uelzen: Kinder<br />
laufen umher, die Feierabendschwimmer ziehen ihre Bahnen und<br />
einige entspannen auf den Liegestühlen am Beckenrand. Die kleinen<br />
Schwimmer der DLRG-Ortsgruppe (Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft)<br />
Rosche machen sich bereit für ihren Einsatz. Rein ins Wasser, die<br />
Arme lang auf das Schwimmbrett und kräftig mit den Beinen rudern.<br />
Ruhig, geordnet, nacheinander schwimmen die Jungs und Mädchen die<br />
25-Meter-Bahn entlang. Das geht schon ganz schön flott, man sieht ihnen<br />
den Spaß und den Stolz über die geschaffte Strecke an ....und nochmal<br />
geht es hin und her.<br />
„Vor neun oder zehn Jahren war Schwimmen noch eine Grundkompetenz:<br />
Jedes Kind der Grundschule Suhlendorf konnte am Ende des Schuljahres<br />
schwimmen“, sagt Clemens Meyer, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe<br />
Rosche. Die Schwimmfähigkeit habe nachgelassen, so Meyer. Im<br />
Jahr 2015 ertranken laut Zahlen des DLRG 488 Menschen in Deutschland;<br />
80 Prozent der Opfer verstarben an unbewachten Flüssen, Seen und Teichen<br />
– insgesamt 387 Menschen. Elf ertranken im Schwimmbad, fünf im<br />
Häuser und Gärten – Kultur und Natur<br />
Täglich außer montags 10–17 Uhr geöffnet.<br />
Molmker Straße 23 • 29413 Diesdorf<br />
Jahresprogramm auf www.freilichtmuseum-diesdorf.de<br />
16. April: Ostern im Musuem mit Kunsthandwerk und<br />
abwechslungsreichem Familienprogramm<br />
21. Mai: archaikon – Handwerkertreffen<br />
4. Juni: „Wie zu Kaisers Zeiten“ –<br />
Museumsfest an Pfingsten<br />
Hausgebackene Kuchen<br />
und Torten im<br />
Museumscafé & Shop<br />
Gartenteich oder im privaten Swimmingpool. Dazu 71 in Gräben oder<br />
Hafenbecken. „Das sind schockierende Zahlen. Im Bundesdurchschnitt<br />
können heute rund 20 Prozent der Kinder einer Grundschule nicht<br />
schwimmen“, so Meyer. Viele Faktoren seien dafür verantwortlich, dass die<br />
Schwimmfähigkeiten gerade bei Kindern und Jugendlichen nachgelassen<br />
habe. Zum einen liege es an einer eingeschränkten Bewegungsfähigkeit<br />
der Kinder. „Die Koordination von Armen und Beinen, wie sie nun mal<br />
beim Schwimmen gefordert wird, scheint für die heutigen Generationen<br />
deutlich schwieriger“, erklärt der Vorsitzende. Zum anderen habe die Zahl<br />
der Bäder in vielen Regionen rapide abgenommen, denn die Kommunen<br />
seien gezwungen, sie aus Spargründen zu schließen. Dazu seien die Eintrittspreise<br />
der Freibäder früher günstiger gewesen. „Da haben wir hier<br />
im Landkreis noch Glück mit unseren Bädern. Die Bäderdichte ist ja noch<br />
recht hoch und damit die Bedingungen gut“, betont Meyer. Die DLRG-Vereine<br />
vor Ort bieten viele interessante Kurse für Kinder an, in denen die<br />
Kleinen das Schwimmen erlernen können. „Wir trainieren im Sommer in<br />
Rosche und in Uelzen und im Winter in Uelzen im Hallenbad. So haben<br />
wir immer optimale Bedingungen“, sagt Meyer. Außerdem nutze man für<br />
die kleinen Anfänger das Schwimmbecken der Seeparkklinik Bad Bodenteich,<br />
denn dort betrage die Wassertiefe nur 1,40 Meter im Nichtschwimmerbecken.<br />
Rund 300 Mitglieder hat der Ortsverband, die größte Gruppe<br />
stellen die Sechs- bis 12-Jährigen. Damit ist der DLRG einer der größten<br />
Vereine in der Samtgemeinde Rosche. „Wir unternehmen viel gemeinsam,<br />
machen Fahrradtouren, basteln zusammen oder backen Pizza und<br />
versuchen, für alle Generationen attraktiv zu sein.“ Auch für Menschen mit<br />
Behinderung ist der DLRG Rosche zu einer Heimat geworden. „Wir leben<br />
den Inklusionsgedanken, denn diese Menschen sind bei uns integriert<br />
und machen fast alle Aktivitäten voll mit.“<br />
Die engagierten Ehrenamtlichen können in Rosche für das Rettungsschwimmerabzeichen<br />
trainieren. Wasserrettungen werden im Landkreis<br />
– so wie man es von den Stränden an Nord- und Ostsee kennt – nicht<br />
durchgeführt. „Wir sichern zum Beispiel spezielle Veranstaltungen wie<br />
die Pool-Party oder Veranstaltungen im Schwimmbad in Rosche.“ Die<br />
Lebensretter haben aber auch die Möglichkeit, zwei bis drei Wochen an<br />
der Nordsee zu verbringen, um dort Erfahrungen als „echter“ Rettungsschwimmer<br />
zu sammeln. „Das ist schon eine einmalige Sache, die viel<br />
Spaß macht.“ Seit mehr als 45 Jahren gibt es die Ortsgruppe in Rosche, die<br />
mit dem Betrieb des Bades ihren Dienst antrat. „Wo es ein Schwimmbad<br />
gibt, da gibt es auch eine DLRG-Gruppe – und wo es eine DLRG-Gruppe<br />
gibt, meist auch ein Schwimmbad“, sagt Meyer. Die Kids des DLRG sind jedenfalls<br />
mit Spaß und unermüdlich bei der Sache: Sie sind schon zu ihrer<br />
nächsten Schwimmrunde unterwegs. <br />
[Lütke]<br />
28<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>
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FIT IN DEN FRÜHLING<br />
Mit Hilfe von Elektromuskelstimulation Muskelaufbau und Kreislauf unterstützen<br />
Sportlich bin ich. Und ich probiere gern Neues aus. EMS<br />
ist neu. Das Studio Körperformen an der Bahnhofstraße<br />
in Uelzen ist mir durch die großflächige Fensterwerbung aufgefallen.<br />
Fit in 20 Minuten pro Woche? Wie geht das? Und wie<br />
fühlt es sich an, unter elektrischen Impulsen zu trainieren? Ich<br />
möchte es herausfinden und melde mich für ein Probetraining<br />
an.<br />
Ich werde sehr freundlich empfangen. Alischer Muradow,<br />
Geschäftsinhaber und Trainer (alle nennen ihn Muri) sowie Natalie,<br />
der weibliche Part im Studio, nehmen sich Zeit nur für<br />
mich. Mit einem Glas Wasser für mich und einem Anamnesevordruck<br />
setzen wir uns in die gemütliche Sitzecke, um meine<br />
Trainingsziele herauszuarbeiten. Dabei wird erklärt, worauf<br />
das Training basiert. EMS ist die Abkürzung für Elektromuskelstimulation.<br />
Im Alltag wird unsere Muskulatur mit Bioelektronik<br />
durchweg stimuliert. Seit vielen Jahren wird Reizstrom in der<br />
Physiotherapie angewendet. Das Training unter Strom ist auf<br />
dem Vormarsch und wird immer beliebter. Soviel zur Theorie.<br />
Muri erklärt, was ich tun kann, um meine persönlichen Ziele zu<br />
erreichen. Es gibt spezielle Programme, die individuell abgestimmt<br />
werden. Wir starten mit dem Basisprogramm zum Eingewöhnen.<br />
Jetzt will ich wissen, wie es sich anfühlt.<br />
In der Umkleide steige ich in die bereit gelegte Funktionswäsche.<br />
Dabei handelt es sich um ein knielanges Höschen und<br />
ein ellenbogenlanges Oberteil. Ich brauche nur meine Turnschuhe.<br />
Das übrige Equipment, bestehend aus einer Weste,<br />
einem Gesäßgurt, Arm- und Beinmanschetten, besprüht Muri<br />
gerade mit warmem Wasser, um eine bessere Leitfähigkeit der<br />
Elektroden sicher zu stellen. Natalie hilft mir beim Anlegen der<br />
Weste und Gurte. Es ist angenehm warm und durchnässt die<br />
Funktionswäsche. Sie verkabelt alles miteinander und stellt<br />
die Verbindung zum Steuergerät her. Die Impulsintensität im<br />
Unsere Mediaberaterin Sandra Hoffmann hat EMS für Sie getestet.<br />
Bereich der einzelnen Muskelgruppen wird schrittweise eingestellt.<br />
Von einem zarten Kribbeln über leichtes Vibrieren<br />
bis hin zu einem „Summgefühl“ im Kopf ist alles dabei. Muri<br />
stellt alles so ein, wie ich es als angenehm empfinde. Mit Programmstart<br />
zählt die Uhr von 20 Minuten rückwärts. Die Impulse,<br />
die sich im Viersekundentakt mit Pausen abwechseln,<br />
nehme ich deutlich wahr. Nach Personal-Trainer-Art lässt Muri<br />
mich Übungen, wie ich sie vom Krafttraining mit dem eigenen<br />
Körpergewicht kenne, ausführen. Er registriert jede Instabilität<br />
und korrigiert sie, damit ich die Bewegungsabläufe sauber<br />
und gelenkschonend ausführe. Die Zeit ist schnell um und die<br />
Impulse bleiben aus. Ich fühle mich entspannt, obwohl ich ein<br />
Ganzkörpertraining abgeleistet habe, das über 90 Prozent meiner<br />
Muskelfasern gleichzeitig gefordert hat. Durch die Impulse<br />
sind die Kontraktionen auch bei den tiefer liegenden Muskeln<br />
angekommen, was ich sonst beispielsweise mit Yoga, Pilates<br />
oder einem intensiven Core-Training bewirken kann. Durch<br />
EMS habe ich viel Zeit gespart und kann gleich am Schreibtisch<br />
konzentriert weiter arbeiten. Das Team geht auf die unterschiedlichsten<br />
Zielsetzungen ein und berücksichtigt dabei<br />
die individuellen Voraussetzungen des Trainierenden. Auch<br />
für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit und anderen<br />
körperlichen Grenzen sind Muskelaufbau, Straffung des Bindegewebes,<br />
Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems und Förderung<br />
der Durchblutung, gelenkschonendes Rückentraining,<br />
Stabilisierung von Wirbelsäule und Knochen sowie Stärkung<br />
der Beckenbodenmuskulatur möglich.<br />
Mein Fazit nach einer Woche, drei Dauerläufen und ein wenig<br />
Krafttraining: Ich kann mein Sportprogramm mit EMS zeitlich<br />
straffen. Ich fühle mich wohl und habe etwas für Muskeln<br />
und Gelenke getan, die ich beim Ausdauersport stark beanspruche.<br />
Tag der Offenen Tür<br />
am 9. April von<br />
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Fit in<br />
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29
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8. Bevenser Gesundheitstage<br />
Vorsorge betreiben, aktiv und fi t bleiben, altersgerecht wohnen<br />
– die Liste der Dinge im Gesundheitsbereich, die für das eigene<br />
Leben an Bedeutung gewinnen, ist lang. Bad Bevensen kann<br />
nicht nur auf seine Jahrzehnte lange Tradition als Kur- und Heilbad<br />
zurückblicken, sondern hat auch die Gesundheitsangebote des<br />
Ortes fortlaufend an die Bedürfnisse von Patienten und Kunden<br />
angepasst. Einen Ausblick darauf, was Bad Bevensen im Bereich<br />
der Gesundheitsvorsorge und Pfl ege zu bieten hat, gibt es bei den<br />
Bevenser Gesundheitstagen, die am 22. und 23. April im Kurhaus<br />
stattfinden.<br />
Bevenser Pflegeeinrichtungen<br />
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zu Präventionseinrichtungen präsentieren sich zwischen 10 und<br />
17 Uhr einige Dutzend Unternehmen und klären über Möglichkeiten<br />
der Vorsorge auf. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Versorgung<br />
im Alter. Wie kann ich im Alter leben und wohnen, wie kann<br />
ich stationär oder zuhause versorgt werden – Fragen wie diese<br />
beantworten beispielsweise die Residia Bad Bevensen, das Diana<br />
Pfl egezentrum, Kerstin Effe und ihr Team von der Häuslichen<br />
Krankenpfl ege, das Deutsche Rote Kreuz oder die Alte Post Tagespfl<br />
ege. Menschen, die ihre Selbständigkeit soweit wie möglich<br />
behalten wollen und solche, die für sich oder ihre Angehörigen eine<br />
umfassende Versorgung wünschen, können sich beraten lassen.<br />
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ebenso vorgestellt wie auch ein kleines Quäntchen<br />
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oder die Verbindung von Rückenschmerzen und Stress<br />
runden das Angebot der Bevenser Gesundheitstage ab. Außerdem<br />
können Interessierte Wellnessangebote wie Lachyoga, Achtsames<br />
Gehen und Lama to go ausprobieren. Die Bad Bevensen<br />
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achten Mal, die Veranstaltung fi ndet alle zwei Jahre statt.<br />
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22. und 23. April <strong>2017</strong>, 10:00 bis 17:00 Uhr<br />
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Gedächtnis e.V. oder der Gesundheitspraxis Vitaktiv, die<br />
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3
AKTUELLES<br />
EIN GUTES LEBEN AUF DEM LAND<br />
Projekt „VeLa“ soll Versorgung verbessern/Gründung von „Sozialgenossenschaften“<br />
er Verlust der dörflichen Infrastruktur ist für alle sichtbar: Dorfschulen<br />
werden geschlossen, junge Ärzte auf dem Land sind Mangelware<br />
D<br />
und Läden sowie Dorfkneipen haben schon vielfach aufgegeben. Dörfer<br />
sind schon länger in ihrer Existenz bedroht – zwei Drittel aller ländlichen<br />
Gemeinden verlieren Einwohner. Auch der Landkreis sieht sich diesem<br />
Problem gegenüber. – Wie soll er auf diese Entwicklung reagieren? Welche<br />
Konzepte und Initiativen können gegen die „Schwundregion“ helfen?<br />
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen e. V., Kreisverband<br />
Uelzen, ist Träger eines neuen Projektes, das sich vor allem um die Verbesserung<br />
der Versorgungssituation im Landkreis, insbesondere von alten<br />
und pflegebedürftigen Menschen, kümmern soll: VeLa – Versorgung auf<br />
dem Land. „Das Ziel des innovativen Projektes ist es, Ideen für eine verbesserte<br />
Daseinsvorsorge auf dem Land zu entwickeln“, erklärt Stefanie<br />
Sychla vom Projekt „VeLa“. Es gehe um eine flächendeckende Versorgung<br />
des Landkreises mit als lebensnotwendig eingestuften Gütern – wie zum<br />
Beispiel Lebensmitteln – die in zumutbarer Entfernung zu sozialverträglichen<br />
Preisen zu erhalten sind; darunter fallen technische Dienstleistungen<br />
wie die Versorgung mit Energie, Wasser, oder dem ÖPNV genauso<br />
wie soziale Dienstleistungen wie Kultur, Gesundheitsdienste oder Altenpflege.<br />
„Gerade alte und pflegebedürftige Menschen sind stark vom Rückgang<br />
der dörflichen Infrastruktur betroffen“, so Sychla, „letztendlich profitieren<br />
aber alle Menschen, die in der Gemeinde leben.“ Zunächst sollen konkrete<br />
Versorgungslücken in den Gemeinden aufgespürt werden: Fehlen Läden<br />
und Ärzte? Wie sieht es mit der Erreichbarkeit aus? „Anschließend soll ein<br />
Netzwerk von verschiedenen Akteuren aus unterschiedlichen Branchen<br />
aufgebaut werden, das sich beispielsweise Gedanken um die Daseinsvorsorge<br />
sowie die Bedürfnisse von Senioren und Pflegebedürftigen macht<br />
und entsprechende Lösungen finden möchte“, so Sychla. Gemeinsam<br />
mit ihrer Kollegin Brigitte Peschel bringt Sychla ganz verschiedene Projektpartner<br />
zusammen wie die Johanniter, den SoVD, Pflegedienste und<br />
andere Akteure. Das Projekt „VeLa“ besteht organisatorisch aus einem Projektbeirat<br />
und einem offenen Netzwerk, das sich regelmäßig über Inhalte<br />
und Themen austauscht.<br />
Ein nachhaltiges Projektziel ist die Gründung einer Sozialgenossenschaft.<br />
Wie diese aussehen wird, ist allerdings noch offen. „Daraus entwickeln<br />
könnte sich zum Beispiel ein Wohnprojekt für Senioren, ein mobiler<br />
Verkaufsladen oder ähnliches“, erklären Sychla und Peschel. So soll<br />
ausgelotet werden, ob zusammen mit einem bestehenden Geschäft ein<br />
gemeinsames Angebot entwickelt werden kann. „Es geht uns vor allem<br />
auch um die Vernetzung von verschiedenen Akteuren, um das Ganze auf<br />
eine breite Basis stellen zu können“, so Sychla. Um einer Vereinsamung auf<br />
dem Land entgegenzuwirken, sei ein sozialer Treffpunkt für die älteren<br />
Bewohner wichtig, eine Funktion, die früher zum Beispiel die Tante-Emma-Läden<br />
oder die Dorfkneipen hatten. „Wichtig ist, dass wir ein Angebot<br />
schaffen, dass von den Menschen auch angenommen wird, also bedarfsorientiert<br />
ist“, erklärt Brigitte Peschel. Um das zu erreichen, kooperieren<br />
die Projekt-Organisatorinnen mit bestehenden Initiativen und Vereinen.<br />
„Wir möchten so viele Menschen wie möglich mitnehmen, VeLa lebt vom<br />
Engagement der Einzelnen, von innovativen Ideen. Wir denken, dass seniorengerechtes<br />
Wohnen zudem ein wichtiges Thema werden wird. Es<br />
gibt hier in der Region viele größere Immobilien mit guter Bausubstanz,<br />
mit denen sich ein seniorengerechtes Wohnkonzept entwickeln ließe“, so<br />
Peschel.<br />
Der geplante Umbau der ehemaligen Grundschule in Lüder ist ein<br />
Beispiel dafür, was aus einem mehr als 150 Jahre alten Gebäude werden<br />
könnte. In dem seit 2015 geschlossenen Haus soll zum einen eine Tagespflege<br />
für Senioren entstehen. Der Paritätische wird das Objekt sanieren<br />
und dort 18 Plätze schaffen; ein Mehrzweckraum, ein Therapieraum<br />
sowie ein Ruhebereich werden den Senioren dann zur Verfügung stehen.<br />
Zum anderen ist ein Raum für Selbsthilfegruppen angedacht, damit die<br />
Betroffenen nicht mehr nach Uelzen fahren müssen. „Die Umnutzung<br />
von alten Gebäuden wäre eine Lösung, Strukturen auf den Dörfern zu erhalten<br />
oder wieder neu zu beleben“, sagt Sychla. „Es sind neue Ideen und<br />
Konzepte gefragt, hier wollen wir ansetzen.“ – Damit auch künftige Generationen<br />
ein gutes Leben auf dem Land haben. <br />
[Lütke]<br />
Engagierte gesucht!<br />
Das Projekt „Versorgung auf dem Land“, kurz VeLa, sucht engagierte<br />
Gruppen, Dorfinitiativen oder Einzelpersonen, die an der<br />
Entwicklung neuer Ideen und dem Aufbau einer Sozialgenossenschaft<br />
mitwirken möchten. Interessierte können sich bei Stefanie<br />
Sychla oder Brigitte Peschel melden, Telefon 0581 970730,<br />
E-Mail: stefanie.sychla@paritaetischer.de; brigitte.peschel@paritaetischer.de.<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />
31
THEMEN<br />
Die Uelzener Gesundheitsmediatoren<br />
Wesal Agha<br />
Nasra Balawni<br />
Margit Borsanyi<br />
Saritha Dittrich<br />
Bozena Furgal<br />
Violetta Galwa<br />
Lilia Jacobs<br />
Yüksel Tuac<br />
Ismail Yavru<br />
Evrin Turgay<br />
Haval Xuosef Al Haji<br />
INTERKULTURELLE BRÜCKENBAUER<br />
MiMi-Projekt: Zertifizierte Gesundheitsmediatoren ausgezeichnet<br />
Einen Termin beim Facharzt vereinbaren, ihm sagen, welche Beschwerden<br />
man hat und sich anschließend beraten lassen, Gesundheitsvorsorge<br />
oder Reha-Maßnahmen – alles ganz selbstverständlich und einfach?<br />
Viele Migranten und Asylbewerber stellt der Gang in die Arztpraxis<br />
oftmals vor große Hindernisse und Probleme. Neben den kulturellen<br />
Hürden gibt es Verständnisschwierigkeiten, dazu wissen Migranten kaum<br />
etwas über mögliche Angebote und Hilfen im Gesundheitsbereich.<br />
Um diese Gruppe besser zu erreichen und ihre Teilhabe im Bereich Gesundheit<br />
zu unterstützen, wurde 2003 das Projekt „MiMi - das Gesundheitsprojekt<br />
mit Migranten für Migranten“ ins Leben gerufen, entwickelt<br />
vom Ethno-Medizinischen Zentrum e. V. in Hannover. Seit 2015 gibt es<br />
das Projekt auch in Uelzen. Ziel ist es, engagierte Migranten als interkulturelle<br />
Gesundheitsmediatoren auszubilden. Diese sollen dann ihre<br />
Landsleute in ihrer Muttersprache über das deutsche Gesundheitssystem<br />
und weitere Themen der Gesundheitsförderung und Prävention informieren.<br />
„Wenn jemand in der eigenen Muttersprache mit mir spricht, dann<br />
schafft das Vertrauen und auch schwierige Themen, die oft im Gesundheitsbereich<br />
vorkommen, können besprochen werden“, erklärt eine der<br />
Teilnehmerinnen.<br />
In einer Feierstunde im Kreishaus erhielten nun elf frisch gebackene<br />
zertifizierte Gesundheitsmediatoren ihre Auszeichnung. „Sie haben eine<br />
verantwortungsvolle Aufgabe übernommen“, sagte Landrat Dr. Heiko<br />
Blume, „Sie setzen sich für die Gesundheit der Menschen ein, die hier<br />
ankommen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Integration.“ David<br />
Brinkmann vom Ethno-Medizinischen Zentrum e. V. in Hannover dankte<br />
den neuen Mediatoren für ihren persönlichen Einsatz. „Eine entscheidende<br />
Bedeutung hat Eure Motivation. Ihr unterstützt Eure Landsleute beim<br />
Zugang zum Angebot der Gesundheitsversorgung“, sagte Brinkmann. Er<br />
lobte den Willen der Teilnehmer, trotz unterschiedlicher Hintergründe<br />
zusammenzuarbeiten. Menschen aus 19 Nationen, die 17 Sprachen sprechen,<br />
haben sich 2015/2016 ausbilden lassen. „Das ist eine unglaubliche<br />
Ressource für den Landkreis“, so Brinkmann weiter.<br />
Elf von ihnen haben sich nun ein Jahr später mit ihrem Engagement<br />
und ihren erfolgreichen 22 Informationsveranstaltungen zu verschiedenen<br />
Themen als Auszeichnung ihr Zertifikat verdient. Sie sind dafür<br />
dort hingegangen, wo sie die Zuwanderer treffen, in Stadtteiltreffs, Bildungseinrichtungen,<br />
Kindergärten, Schulen, Flüchtlingsunterkünfte,<br />
Fitnesscenter oder in den Kleingartenverein. Schwerpunktthemen des<br />
MiMi-Gesundheitsprojektes sind unter anderem Kindergesundheit,<br />
Brustkrebsfrüherkennung und -behandlung, Alter, Pflege und Gesundheit,<br />
Impfschutz sowie Diabetes. Die ausgebildeten Gesundheitsmediatoren<br />
können von Institutionen, Gruppen oder einzelnen Personen für<br />
muttersprachliche Informationsveranstaltungen angefragt werden. „Das<br />
Thema Gesundheitsvorsorge für Migranten hat gerade erst begonnen“,<br />
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DIE STELLENBÖRSE FÜR DIE REGION<br />
erklärte Brinkmann. Die gesundheitlichen Belange dieser Gruppe treten<br />
immer mehr in den Vordergrund. In Niedersachsen gibt es rund 300<br />
Mediatoren an 15 Standorten, die ungefähr 300 Informationsveranstaltungen<br />
zu verschiedenen Themen durchgeführt haben. „2011 hatten wir<br />
3.800 Veranstaltungen, 2015 waren es schon 7.600, das zeigt, wie groß der<br />
Bedarf an Information ist“, so Brinkmann. Dr. Gerhard Wermes, leitender<br />
Amtsarzt des Gesundheitsamtes Uelzen, betonte, dass durch eine frühzeitige<br />
Sensibilisierung und Information zu gesundheitlichen Themen eine<br />
bessere Prävention möglich sei oder bei Krankheiten besser und schneller<br />
geholfen werden könne.<br />
Josefin zum Felde, Koordinatorin des Projektes und Leiterin der Koordinierungsstelle<br />
Migration und Teilhabe beim Landkreis Uelzen, hob hervor,<br />
wie wichtig der Einsatz von Gesundheitsmediatoren sei. „Wir wissen, dass<br />
es um die Gesundheitsversorgung der Migranten nicht gut bestellt ist.<br />
Sie sind zum Beispiel zu den Themen Brustkrebs oder Familienplanung<br />
schlecht informiert.“ Das Projekt „MiMi“ richte sich nicht ausschließlich an<br />
Flüchtlinge, sondern auch an Neuzuwanderer aus der EU oder die Generation<br />
der „Gastarbeiter“ und „Aussiedler“, die vielleicht schon seit 30 oder<br />
40 Jahren in Deutschland leben, sich aber mit dem Gesundheitssystem<br />
bisher trotzdem nur schlecht auskennen. „Das hat auch mit fehlenden<br />
Sprachkenntnissen und mit Scheu zu tun“, so zum Felde.<br />
Hier schließen die Mediatoren eine Lücke, denn es sind Muttersprachler<br />
in Arabisch, Kurdisch, Russisch, Türkisch, Polnisch, Ungarisch, Französisch,<br />
Urdu und Englisch, die ausgebildet wurden. Der Landkreis Uelzen<br />
sei bunter geworden, stellte Josefin zum Felde fest. „Vor zehn Jahren lebten<br />
hier knapp drei Prozent Migranten, heute sind es schon fünf Prozent,<br />
Tendenz steigend.“ So sind die interkulturellen Brückenbauer mehr denn<br />
je gefragt und gebraucht, sind unverzichtbar für eine gelungene Integration.<br />
Institutionen und Vereine, die gern selbst mal eine informierende<br />
MiMi-Veranstaltung in ihrem Hause anbieten möchten, sind herzlich eingeladen,<br />
sich zu melden, wenn wenigstens sieben Teilnehmer kommen<br />
und mitmachen. Kosten entstehen ihnen übrigens keine. [Lütke]<br />
Ansprechpartnerin für Interessierte ist Josefin zum Felde, Koordninierungsstelle<br />
Migration und Teilhabe, Telefon 0581 822989.<br />
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EIN NEUES LEBEN<br />
Familie Lukman eröffnete Änderungsschneiderei in Uelzen<br />
An der Wand sind in bunten Farben verschiedene Nähgarne aufgereiht,<br />
die Nähmaschine surrt und erste Kunden bringen Kleidungsstücke<br />
vorbei, die geändert oder ausgebessert werden sollen. Hassan Lukman<br />
hat im wahrsten Sinne des Wortes den Faden in die Hand genommen: In<br />
der Bahnhofstraße 10 in Uelzen hat er mit Hilfe des Projektes „LeLA“ (Leben-Lernen-Arbeiten)<br />
eine Änderungsschneiderei eröffnet und kümmert<br />
sich professionell und umsichtig um die Kleidung der Uelzener.<br />
Geschickt fädelt Lukman den Faden in die Maschine und los geht‘s. Für<br />
ihn kein Problem, denn Stoffe, Nadel und Faden sind sein Leben. Seit rund<br />
25 Jahren arbeitet der Syrer als Schneider. Die kurdische Familie stammt<br />
aus der Stadt Qamishli, die im Nordosten Syriens liegt. Seit vier Jahren lebt<br />
er mit seiner Frau und den vier Kindern, drei Söhnen und einer Tochter, in<br />
Deutschland.<br />
Seit August ist nach Kiel nun Uelzen die neue Heimat. Der Bruder von<br />
Hasan lebt mit seiner Familie in der Ulenköperstadt. Gemeinsam mit seinem<br />
Sohn, der zunächst als Praktikant bei ihm arbeitet, führt er nun die<br />
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Änderungsschneiderei. Egal ob Damen-, Herren- oder Kinderkleidung:<br />
Hassan Lukman ändert oder repariert je nach Wunsch. Auch Jeans oder<br />
Leder sind für ihn kein Problem. „Ich liebe meinen Beruf und mache ihn<br />
mit ganzem Herzen“, erklärt Lukman. Der Schneider fertigt auch individuelle<br />
Kleidungsstücke wie Anzüge oder Mäntel nach Maß an, nach Skizze<br />
oder Entwurf. „Es macht mir Freude, aus einer Idee etwas Schönes zu zaubern.“<br />
Neben der Unterstützung durch Familie und Freunde ist er dankbar<br />
für die Hilfe, die er von den LeLA-Mitarbeitern bei der DAA, der IDA und<br />
der KVHS bekommen hat. „Egal, was ich brauchte: Mir haben alle immer<br />
sehr geholfen, sagt Hassan Lukman. „Mit dem Projekt LeLA wollen wird<br />
Geflüchteten, Asylsuchenden und Migranten so schnell wie möglich die<br />
Chance geben, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und sich nachhaltig<br />
zu integrieren“, sagt Janina Fuge von der DAA. So ist die eigene Änderungsschneiderei<br />
der Familie Lukman ein erster Schritt in eine neues und<br />
eigenständiges Leben in Uelzen. Herzlich willkommen!<br />
DE-ÖKO-022<br />
34<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>
THEMEN<br />
MIT KRAFT UND MUT<br />
LeLA hilft bei der Integration in den Arbeitsmarkt<br />
Hassan Lukman schreibt eine beeindruckende Erfolgsgeschichte: Denn<br />
er ist der erste LeLA-Teilnehmende, der sich mit einem eigenen Unternehmen<br />
in Uelzen selbständig macht<br />
Erklärtes Ziel des Kooperationsprojektes „Leben-Lernen-Arbeiten“<br />
(eben: LeLA) der Deutschen Angestellten-Akademie Uelzen, der Kreisvolkshochschule<br />
Uelzen/Lüchow-Dannenberg und der Woltersburger<br />
Mühle e.V./IDA ist es, seine 55 Teilnehmer, die allesamt Flüchtlinge und<br />
Migranten sind, durch die Kombination von Deutschunterricht, Berufsorientierung<br />
und -qualifizierung sowie Projektarbeit zur Aufnahme einer<br />
Arbeit oder Ausbildung zu befähigen. Für manche ist der Weg weiter,<br />
sie waren beispielsweise auch in ihrer Heimatsprache nicht alphabetisiert,<br />
konnten durch Kriege keine Schule besuchen und überhaupt sind<br />
„Berufsausbildungen“ in unserer Form in den meisten Ländern der Welt<br />
nicht bekannt. Hassan Lukman steht als gutes Beispiel nun dafür, dass es<br />
mit Kraft und Mut gute Wege in ein Arbeitsleben gibt. Und einige andere<br />
LeLA-Teilnehmer haben schon geschafft: einer von ihnen arbeitet in einer<br />
Altenpension als Hausmeister, ein anderer kann als Anlagenmechaniker<br />
anfangen und die Beschäftigung als KfZ-Mechaniker ist für einen dritten<br />
in greifbarer Nähe.. Viele der Teilnehmer probieren sich und ihre Fähigkeiten<br />
zudem gerade in Praktika aus, als Pflegekraft oder Köchin.“<br />
Fragen zu Heimat und Herkunft<br />
Bürgermeister Markwardt fragt, Hasan Lukman antwortet<br />
Jürgen Markwardt<br />
Wie sah Ihr Alltag in Syrien aus, bevor die<br />
Gewalt einzog?<br />
Wir hatten einen ganz normalen Alltag. Wir<br />
hatten ein Haus, die Kinder gingen zur Schule.<br />
Ich hatte eine Firma mit Angestellten, in<br />
der wir Kleidung – Jacken, Hosen, Hemden,<br />
Kleider – und vieles mehr gefertigt haben.<br />
Was haben Sie an Ihrem Land geschätzt, als Sie noch in Frieden leben<br />
konnten?<br />
Die Gemeinschaft, das Zusammenleben mit der Familie und mit Freunden<br />
zusammen zu sein.<br />
Wenn Sie an die Zukunft denken, was wünschen<br />
Sie sich für Syrien?<br />
Dass die Menschen endlich wieder in Frieden<br />
leben können. Die Situation in Syrien ist für die<br />
Menschen dort unerträglich, und ein Teil meiner<br />
Familie lebt noch dort. Das ist bedrückend.<br />
Hassan Lukmann<br />
Mich interessiert, wie Sie Uelzen sehen. Welche<br />
Vorteile hat in Ihren Augen Uelzen zu bieten?<br />
Uelzen ist eine kleine Stadt, man kennt sich hier. Das ist ein Vorteil. Ich bin<br />
dankbar, dass ich wieder ein Geschäft eröffnen konnte. Auch wenn es ein<br />
bisschen dauert, bis die Leute einen kennenlernen.<br />
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Themenabende – Frühjahrsreihe<br />
„Rund um die Gesundheit“<br />
5. April <strong>2017</strong> „Wenn Spritzen nicht mehr helfen –<br />
komplexe Wirbelsäulenchirurgie“<br />
Prof. Dr. med. Ralf Burger, Chefarzt der Sektion<br />
Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie im<br />
HELIOS Klinikum Uelzen<br />
12. April <strong>2017</strong> „Rank und schlank oder rund und gesund?“<br />
Dr. med. Ulrike Heesemann, Chefärztin der<br />
Neurologie und Ärztliche Direktorin im HELIOS<br />
Klinikum Uelzen, Ernährungs medizinerin<br />
HELIOS Klinikum Uelzen,<br />
Hagenskamp 34, 29525 Uelzen<br />
Beginn: jeweils 19.00 Uhr<br />
19. April <strong>2017</strong> „Wenn das Herz aus dem Takt tanzt! –<br />
Vorhofflimmern“<br />
Dr. med. Frank Wiehle, Leitender Oberarzt der<br />
Kardiologie und Leiter Bereich Elektrophysiologie<br />
im HELIOS Klinikum Uelzen<br />
26. April <strong>2017</strong> „Herzinfarkt – jede Minute zählt!“<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Michael Brehm, Chefarzt<br />
der Inneren Medizin II – Kardiologie, Angiologie,<br />
Pulmologie im HELIOS Klinikum Uelzen<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />
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35
THEMEN<br />
LEBEN UNTER DER KUPPEL<br />
Angelique Levknecht verbringt ein Auslandssemester in Ankara<br />
Als wir mit der Erasmus-Gruppe an einem Sonntag den Campus verlassen<br />
und in eine Stadt namens Konya fahren, werden wir unmittelbar<br />
nach Verlassen des Busses von Kindern angesprochen, die uns um<br />
Geld bitten und uns in eine dieser unangenehmen Situationen bringen.<br />
Der innerer Konflikt, der Fragen aufwirft: Wer schickt diese Kinder, ihre<br />
Familie oder eine kriminelle Organisation? Werden sie bestraft, wenn sie<br />
ohne Geld nach Hause kommen, oder wird Kinderarbeit eines Tages eingestellt,<br />
wenn niemand ihnen etwas gibt? Mein Freund aus den Niederlanden<br />
trifft den Nagel auf den Kopf: „Auf dem Campus ist die Welt noch<br />
in Ordnung – kommen wir aber mal raus, so sehen wir, welche Probleme<br />
die türkische Gesellschaft bewegen – Probleme wie Armut.“<br />
Ja, auf dem Campus ist die Welt noch in Ordnung. Tatsächlich fühle ich<br />
mich, als würden wir unter einer Kuppel leben, fernab von der Außenwelt,<br />
fernab von Ankara, obwohl die Haupt- und Regierungsstadt inklusive des<br />
neuen, selbsternannten „Vaters“ und seinem Gefolge direkt um uns herum<br />
tobt.<br />
Zurück am Gate A1 angekommen, einer der vier streng bewachten Eingänge<br />
der Orta Doğu Teknik Üniversitesi (kurz: ODTÜ; dt. Technische Universität<br />
des Nahen Ostens), wird jeder einzelne von einer Sicherheitskraft<br />
aufgefordert, seinen Studentenausweis vorzuzeigen. Der Eintritt in den<br />
vollständig mit Stacheldraht eingezäunten, liberalen Ort in Ankara ist nur<br />
Professoren, Personal und Studenten sowie mit Sondergenehmigung deren<br />
engsten Verwandten gestattet. Die Besucherregeln wurden aufgrund<br />
des Ausnahmezustands angepasst.<br />
Der Bus passiert die West Dormitories und gelangt nach 20 Minuten<br />
Weg quer durch den Campus zu den East Dormitories. Die Nachtwache<br />
erwartet uns in der Lobby. Eigentlich wartet sie auf türkische Studierende,<br />
deren Eltern mindestens 200 Euro pro Monat zahlen, damit kontrolliert<br />
wird, dass ihr Kind vor 1 Uhr das Dormitory erreicht bzw. einen guten<br />
Grund für seine Verspätung hat. Marc und ich wünschen uns eine gute<br />
Nacht, denn zur Nacht trennen sich wie selbstverständlich unsere Wege<br />
nach Geschlechtern.<br />
Vor dem Schlafengehen in meinem Doppelzimmer, das ich mit einer<br />
Türkin aus Adana teile, lese ich über verhaftete Journalisten, historisch<br />
motivierte Beschuldigungen und die Auflösung von Städtepartnerschaften<br />
zwischen Rotterdam und Istanbul.<br />
Bereits einen Tag später darf mein niederländischer Freund beim Beantragen<br />
des Residence Permit den unverhofften Spott am eigenen Leib<br />
erdulden: Nachdem er seinen niederländischen Pass dem türkischen Bürokraten<br />
unter die Nase hält, lacht dieser höhnisch zu seinem Kollegen<br />
herüber. Während besagter niederländischer Freund uns von seinen Erlebnissen<br />
berichtet, genießen wir ein kleines 3-Gänge-Menü für 2,35 Lira.<br />
Da fällt mir ein Flyer der kommunistischen Unipartei auf. Ein türkischer<br />
Freund übersetzt frei, es ginge darum, dass die regierende AKP mit ihrer<br />
Politik nicht das Wohl des Volkes verfolge, sondern lediglich mit den imperialistischen<br />
Feinden kooperiere. Um dies zu stoppen, solle unbedingt<br />
mit „Hayır“ am 16. April gestimmt werden – gegen ein präsidentielles Regierungssystem.<br />
Vorbei an sämtlichen Ingenieurswesensfakultäten laufen wir auf dem<br />
Weg zum Pilateskurs auch am Stadion vorbei. In riesigen Buchstaben<br />
steht auf der Tribüne DEVRIM (dt. Revolution) geschrieben. Ich frage<br />
mich, wie revolutionäre Ideen auf einem Platz mit derartiger Ausdruckskraft<br />
hier unter dieser „Kuppel“ überleben können, in einem Land, in dem<br />
demokratische Strukturen drastisch rückgebildet – gar unterbunden werden.<br />
Schließlich bin ich dankbar dafür, das Bild der Türkei aus der deutschen<br />
Presse gegen meine eigenen Eindrücke aufwiegen und beides zu<br />
einem Puzzle zusammenfügen zu können.<br />
Morgen erwartet mich ein politisches Theaterstück, bei dem meine<br />
Theaterkursleiterin unter einem Pseudonym Regie geführt hat. Normalerweise<br />
arbeitet sie an staatlichen Theatern und fürchtet um ihre Beschäftigung,<br />
wenn sie mit diesem privaten Stück in Verbindung gebracht<br />
werden würde.<br />
Über mich<br />
Mein Name ist Angelique Levknecht, ich bin 23 Jahre alt und habe<br />
von diesen etwa 18 Jahre im Landkreis Uelzen gelebt. Derzeit studiere<br />
ich in Lüneburg Englisch und Deutsch auf Lehramt für die<br />
weiterführende Schule. Seit April 2016 lese ich einige Texte für Initia<br />
Medien sowie für die <strong>Barftgaans</strong> Korrektur und teile das Magazin<br />
in Bad Bevensen aus. Nun juckt es mir erstmals in den Fingern,<br />
selbst einen Artikel beizutragen, denn mir ist es ermöglicht worden,<br />
ein Auslandssemester in Ankara zu verbringen. Bewusst sage ich<br />
nicht „zu studieren“, weil es doch viel mehr ist als das.<br />
36<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>
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GESPROCHENE POESIE<br />
„Wir lernen Arabisch in der KVHS“ – zu Besuch im Kurs für Einsteiger<br />
Mühsam formen sich die fremden Laute: „Min ayn anta? –<br />
Woher kommst du?“ „Ana min Uelzen – Ich komme aus<br />
Uelzen.“ Geduldig wiederholen die Teilnehmer des Einsteiger-Kurses<br />
die Sätze, mit jedem Mal geht es flüssiger. „Arabisch<br />
ist eine wunderschöne, faszinierende Sprache“, schwärmen<br />
sie.<br />
Einmal in der Woche lernt die Gruppe in der Kreisvolkshochschule<br />
Hocharabisch, es ist ihre fünfte Stunde. „Es ist mir<br />
wichtig, dass die Teilnehmer viel sprechen, die Grammatik ist<br />
zunächst etwas untergeordnet“, erklärt Zaher Alturkmeni. Der<br />
gebürtige Syrer lebt seit 2015 in Deutschland und versucht,<br />
den Teilnehmern mit viel Humor und kleinen Geschichten die<br />
Sprache auf lockere Art zu vermitteln. Zum Aufwärmen gibt es<br />
ein paar einfache Sätze, die die Zunge lockern. „Magst du Zucker?“<br />
„Ana uhib a sukkar“, kommt schnell die Antwort. „Ich<br />
mag Zucker“.<br />
Anhand des Lehrbuches werden weitere Sätze geübt, die<br />
Teilnehmer sind ehrgeizig und fragen nach weiteren Begriffen.<br />
Norden, Süden, Osten, Westen – gar nicht so einfach, die ungewohnten<br />
Kehllaute richtig auszusprechen. Die Teilnehmer<br />
hören viel zu und lernen, wie das „R“, vorne gerollt oder eher<br />
hinten betont wird. Eine kleine Gruppenarbeit zur Auflockerung<br />
bringt Abwechslung: Die arabischen Sätze müssen der Übersetzung<br />
richtig zugeordnet werden. So wird Gelerntes gefestigt<br />
und wiederholt.<br />
Ist Arabisch eine komplizierte Sprache? – Das arabische Alphabet<br />
hat 28 Buchstaben. Von diesen gibt es verschiedene<br />
Darstellungsformen, je nachdem, ob die Buchstaben am Anfang,<br />
in der Mitte, am Ende oder isoliert stehen. Zum Beispiel<br />
erkennt man je nach Endung des Wortes, ob es sich um eine<br />
weibliche oder männliche Form handelt oder ob mehrere Personen<br />
angesprochen werden. Viele Besonderheiten, die die<br />
Teilnehmer lernen müssen. Und die sind sichtlich mit Spaß bei<br />
der Sache. „Das liegt auch vor allem am Lehrer“, scherzt die<br />
Gruppe.<br />
Die Teilnehmer haben sich aus ganz unterschiedlichen Gründen<br />
für diesen Kurs bei der KVHS entschieden. „Lernen in der<br />
Gruppe macht eben mehr Spaß. Man motiviert sich gegenseitig“,<br />
sagen sie. Natürlich ist es die Faszination für die Sprache,<br />
die Neugier. Claudia Werner war im vergangenen Jahr in<br />
Jordanien. „Ich fand es sehr betrüblich, dass ich außer „Bitte“<br />
und „Danke“ fast nichts verstanden habe.“ Ulla Busse war vor<br />
allem neugierig auf die Sprache, die sich sehr von anderen<br />
Sprachen abhebt. Alfred Vetter arbeitet als Sachbearbeiter in<br />
den Bereichen Migration und Asyl. „Ich möchte die Menschen<br />
gern in ihrer Sprache begrüßen und ansprechen, das macht<br />
den Kontakt etwas leichter.“ Ruth Hiernies hat familiäre Gründe,<br />
Arabisch zu lernen. „Ich möchte mich gern mit der Familie<br />
meines Mannes – er ist Marokkaner – unterhalten können.“<br />
Malte Friedrich findet, dass durch Sprache eben auch die Kultur<br />
vermittelt werde.<br />
Die Sprache zu lernen sei eine Herausforderung, sagen sie.<br />
Aber sie sei sehr poetisch, habe eine schöne „Melodie“. Und es<br />
sei ein echtes Erfolgserlebnis, wenn man zum Beispiel auf der<br />
Straße ein oder zwei Worte aufschnappt und verstehen kann.<br />
„Das motiviert, weiterzumachen“, so die Gruppe. [Lütke]<br />
Bildung für alle –<br />
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www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />
37
THEMEN<br />
ZEIT ZUM ZUHÖREN<br />
Die Grünen Damen der DianaKlinik engagieren sich seit 25 Jahren für Patienten<br />
Ute Sahm klopft leise an die Tür zum Krankenzimmer. Die beiden Patientinnen<br />
Gerda Hoppe und Ingeborg Bruns bitten lächelnd, doch hereinzukommen.<br />
Sie haben schon auf die Grüne Dame Ute Sahm gewartet,<br />
die anfängt zu plaudern. „Kann ich etwas für Sie tun? Oder soll ich etwas<br />
besorgen?“, fragt sie. Sie ist eine von 17 ehrenamtlichen Grünen Damen<br />
in der DianaKlinik. Diese nehmen sich Zeit für Patienten, hören sich ihre<br />
Sorgen und Nöte an, machen kleine Besorgungen am Kiosk, holten Bücher<br />
aus der Bibliothek, lesen vor oder machen im Sommer auch schon<br />
mal kleine Spaziergänge.<br />
„Wir lassen die Patienten erzählen und hören einfach nur zu, geben<br />
Trost und nehmen ihre Ängste und Sorgen ernst“, berichtet Heidrun<br />
Meyer, Leiterin der Grünen Damen, die sich seit 20 Jahren bei dem besonderen<br />
Besuchsdienst engagiert. „Aber manchmal ist Schweigen auch<br />
ganz wichtig.“ Die Ehrenamtlichen haben ihre „festen“ Stationen, Geriatrie,<br />
Neurologie und Orthopädie, auf denen sie ihre Patienten besuchen,<br />
jeweils einmal in der Woche für zwei bis vier Stunden. „Vor dem Dienst<br />
schauen wir im Stationszimmer vorbei, um zu hören, was los ist“, sagt<br />
Meyer. Die Schwestern wissen, welche Patienten einen Besuch der Grünen<br />
Damen möchten oder wer etwas braucht. Zusätzlich ist es auch möglich,<br />
einen Zettel mit einem Wunsch an die Grünen Damen bei den Krankenschwestern<br />
abzugeben und die Damen schauen dann vorbei.<br />
„Man sollte vor allem kontaktfreudig und zuverlässig sein, Einfühlungsvermögen<br />
mitbringen und eine gewisse Lebenserfahrung haben“,<br />
erklärt Heidrun Meyer, die Besuche auf der Station macht, aber vor allem<br />
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38<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>
Grüne Damen<br />
und Herren gesucht<br />
Wer sich gerne bei den Grünen Damen engagieren<br />
möchte, ist herzlich willkommen<br />
– es werden übrigens auch immer Grüne<br />
Herren gesucht.<br />
Interessierte können sich telefonisch bei der<br />
Seelsorge der Diana-Klinik melden, Telefon<br />
0 58 21 / 80 37 05.<br />
in der Bücherei dafür sorgt, dass den Patienten der interessante Lesestoff<br />
nicht ausgeht. In verschiedenen Schulungen werden die Grünen Damen<br />
auf ihre anspruchsvolle Aufgabe vorbereitet; dazu gibt es spezielle Fortbildungen<br />
von der Evangelischen Krankenhaushilfe und der Klinik. „So<br />
lernen wir beispielsweise verschiedene Therapieformen kennen, damit<br />
wir unsere Patienten auch verstehen, wenn sie davon berichten, zudem<br />
werden wir beispielsweise zu den Themen Erste Hilfe und Hygiene geschult<br />
und psychologisch begleitet “, erzählt Meyer. Die Damen gehen<br />
stets kommunikativ, aber nie aufdringlich auf die Patienten zu. „Man<br />
muss sich auch zurücknehmen können, Zuhören ist häufig wichtiger als<br />
Reden. Es geht ja schließlich nicht um unsere Lebensgeschichte, sondern<br />
um die Menschen, denen wir begegnen. Der Patient steht im Mittelpunkt<br />
und wir schenken ihm Raum und Zeit, über das zu sprechen, was<br />
ihn bewegt“, sagen die beiden Damen, die ihrem Namen entsprechend<br />
während ihrer Arbeit einen grünen Kittel tragen. Jeder Patient sei anders,<br />
seine Geschichte sehr individuell. „Wir nehmen den Menschen in<br />
seiner Einzigartigkeit an und versuchen, auf ihn einzugehen“, betont Ute<br />
Sahm. Dass ihre Aufgabe kein Ehrenamt für jedermann ist, wird in den<br />
Geschichten deutlich. „Man muss sensibel sein und doch Grenzen setzen“,<br />
sagt Sahm. Manchmal bekomme man einen tiefen Einblick in die Seele<br />
des Patienten, erfahre sehr persönliche Dinge. Dabei ist alles vertraulich,<br />
nichts von den Gesprächen wird weitergetragen. Einige Patienten hätten<br />
eine lange Leidenszeit hinter sich, verschiedene Krankenhausaufenthalte.<br />
„Es ist wichtig, dass diese Menschen sich öffnen und über das Erlebte<br />
oder ihre Ängste sprechen können, da muss man einfach nur zuhören“,<br />
sagt Sahm. Und Heidrun Meyer ergänzt: „Es braucht Einfühlungsvermögen<br />
und Verständnis.“ Es sind aber vor allem die positiven Erlebnisse mit<br />
den Patienten, die die Aufgabe zu etwas ganz Besonderem machen: ein<br />
dankbares Lächeln, eine kleine Aufmerksamkeit. „Man spürt, wie wichtig<br />
unsere Besuche gerade für die Menschen sind, die keine Angehörigen<br />
mehr haben und keinen Besuch bekommen“, erzählen die beiden Damen.<br />
Für die Grünen Damen ist die Hilfe und die geschenkte Zeit für die<br />
Patienten zu einer Herzensaufgabe geworden – und das seit 25 Jahren,<br />
denn so lange gibt es den Besucherdienst an der DianaKlinik. Anlässlich<br />
ihres diesjährigen Jubiläums wurde den Damen große Anerkennung zuteil.<br />
„Sie geben etwas sehr Kostbares und rar Gewordenes, was für unsere<br />
Patienten einen ganz besonders hohen Wert besitzt: Ihre Zeit. Die Diana-<br />
Klinik hat viele Heldinnen und Helden des Alltags – zu ihnen gehören<br />
auf jeden Fall die Grünen Damen“, sagte Detlef Bätz, Geschäftsführer der<br />
DianaKlinik.<br />
„Mir macht die Arbeit großen Spaß und es ist schön, wenn man den Patienten<br />
mit einem Besuch und Aufmerksamkeit eine Freude machen kann.<br />
Das macht mir Freude und gibt auch meinem Leben viel Wertvolles und<br />
Erfüllendes“, betont Heidrun Meyer. Ute Sahm zückt ihr Notizbuch und ist<br />
schon wieder unterwegs zur nächsten Station, dem nächsten Besuch, zum<br />
nächsten Zimmer, an dessen Tür sie leise klopfen wird.<br />
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Blühen Sie im Frühling wieder auf!<br />
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39
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Wichtiger Hinweis<br />
Am Wochenende des Stadtfests<br />
findet der VitalMarkt Uelzen auf<br />
dem Schnellenmarkt und in der<br />
Lüneburger Straße statt.<br />
VIELSEITIG UND BUNT<br />
Saison frei für frisches Obst und Gemüse aus der Region<br />
Spargel im Dezember, Erdbeeren im Januar: Die<br />
Globalisierung macht es möglich, dass wir zu jeder<br />
Jahreszeit mit frischem Obst und Gemüse aus den<br />
verschiedensten Anbaugebieten der Welt versorgt<br />
werden. Allerdings gibt es gute Gründe, sich ganz<br />
bewusst mit frischen Waren aus der Region zu versorgen.<br />
Heimisches Obst bietet viele Vorteile:<br />
Saisonale Ware wird geerntet, wenn sie reif ist. Deshalb<br />
hat sie den höchsten Gehalt an Vitaminen und<br />
wichtigen Inhaltsstoffen<br />
Reife Früchte haben das beste Aroma.<br />
Kurze Lagerzeiten erhalten die Frische und Qualität<br />
Heimisches Gemüse hat kurze Wege zum Verbraucher<br />
und ist deutlich günstiger.<br />
Jede unserer mehr als 40 Gemüse- und 30 Obstarten<br />
hat ihre Saison. Naturbedingt halten der Sommer<br />
und der Herbst eine besonders reichliche Auswahl<br />
bereit, aber selbst im April sind schon fast zehn heimische<br />
Frischgemüsearten im Angebot. So sorgt die<br />
Natur immer für schmackhafte Abwechslung auf unserem<br />
Teller.<br />
Der Direktverkauf beim Erzeuger auf dem Vitalmarkt<br />
ist eine interessante Einkaufsmöglichkeit, denn<br />
hier erhalten die Kunden nicht nur eine sachkundige<br />
Beratung, sondern können auch einiges über die Anbaumethoden<br />
erfahren.<br />
Unser<br />
Rezept-Tipp<br />
der Saison<br />
Spargel mit Tomaten-<br />
Pinienkern-Salsa<br />
– für vier Personen<br />
Zwei Kilogramm weißen Spargel wie gewohnt garen. 60<br />
Gramm Pinienkerne ohne Fett rösten und dann hacken. 60<br />
Gramm Tomaten feinwürfeln. Zwei Lauchzwiebeln in feine<br />
Ringe schneiden, mit Pinienkernen und Tomaten mischen. Vier<br />
Esslöffel Balsamico-Essig mit drei Esslöffeln Olivenöl, Salz,<br />
Pfeffer und etwas Zucker verrühren und zum Gemüse geben.<br />
KÖNIGLICHER<br />
HOCHGENUSS<br />
Kaum ein anderes Gemüse wird so sehnsüchtig im Frühjahr erwartet wie<br />
Spargel. Kein Wunder – das Gemüse ist vielseitig verwendbar, kalorisch ein<br />
Leichtgewicht und aromatisch ein Hochgenuss. Spargel sollte man möglichst<br />
frisch zubereiten, denn er verliert rasch an Qualität. Für höchstens ein bis zwei<br />
Tage bleibt Spargel in einem feuchten Tuch im Kühlschrank knackig. Eine Portion<br />
Spargel mit 500 Gramm deckt 80 Prozent des Tagesbedarfs an den Vitaminen<br />
C und E und fast die Hälfte des Folsäure- und Kaliumbedarfs. Daneben<br />
enthält Spargel verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe wie die Pflanzenfarbstoffe<br />
Anthozyane oder Carotinoide und schwefelhaltige Sulfide. Diesen<br />
Stoffen wird unter anderem eine antibakterielle und eine Krebs hemmende<br />
Wirkung zugeschrieben. Zudem enthält Spargel kaum Fett..<br />
Mit Spargel, neuen Kartoffeln oder Baguette anrichten und genießen.<br />
Gehrdau GbR<br />
Hohensand 40<br />
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GESUNDE<br />
FRÜCHTCHEN<br />
Erdbeeren sind vielseitig und gesund<br />
Erdbeeren sind gesund: Sie stecken voller Vitamine, Mineralstoffe und sekundärer<br />
Pflanzenstoffe, insbesondere biologisch erzeugte Freilandfrüchte.<br />
Darüber hinaus sind sie sehr kalorienarm. Erdbeeren enthalten pro 100<br />
Gramm sogar mehr Vitamin C als Zitronen oder Orangen. Eine kleine Schale<br />
mit 150 Gramm Erdbeeren deckt bereits den Tagesbedarf eines Erwachsenen.<br />
Bei den Vitaminen sind weiterhin Folsäure, Vitamin B1 und Vitamin K erwähnenswert.<br />
Bei den Mineralstoffen treten vor allem Zink, Kupfer und Mangan<br />
hervor. Mit etwa 32 kcal pro 100 Gramm sind Erdbeeren sehr energiearm.<br />
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KRÄUTER SELBST<br />
ZIEHEN<br />
Große Auswahl gibt es auf dem Vitalmarkt<br />
Wenn sich die ersten Blüten der Bäume öffnen und die Sonne uns schon<br />
stundenweise mit Wärme und Energie versorgt, können wir mehr und<br />
mehr dazu übergehen, uns mit frischen Kräutern und gesundem Gemüse<br />
zu versorgen. Wenn Sie ein paar einfache Regeln befolgen, wachsen auch<br />
bei Ihnen die aromatischsten Küchenkräuter und selbstgezogenes Gemüse.<br />
Mit diesen Kräutern können allerlei Gerichte wie Suppen, Eintöpfe, Fleischgerichte<br />
und Gemüsepfannen verfeinert werden. Basilikum eignet sich hervorragend<br />
für die mediterrane Küche. Dieses Kraut ist sehr empfindlich und<br />
braucht einen optimalen Platz, muss regelmäßig gegossen werden, darf<br />
dabei aber auch nicht ertränkt werden. Schnittlauch ist robust und vielseitig<br />
verwendbar. Bestreuen Sie Ihr Frischkäsebrot damit oder Ihren frischen Gartensalat.<br />
Petersilie ist eines der nährstoffreichsten Gartenkräuter. Es eignet<br />
sich sowohl für die optische und geschmackliche Verfeinerung von Speisen<br />
als auch als Hauptzutat im grünen Smoothie. Rosmarin ist eine mediterrane<br />
Pflanze mit starkem Aroma. Auf trockenen Böden fühlt sie sich wohl. Üppig<br />
auf Ofenkartoffeln verteilt, kann man sich dieses Kraut richtig schmecken<br />
lassen. Dill ist geschmacklich intensiv, es eignet sich hervorragend für Salatdressings<br />
oder zu Spargel. Eine große Auswahl an vorgezogenen Kräutern und<br />
Gemüsepflänzchen gibt es auf dem Vitalmarkt in Uelzen – für Frische aus dem<br />
eigenen Garten!<br />
Obst, Gemüse, Südfrüchte<br />
Uwe Stahnke<br />
Dorfstraße 49<br />
21365 Adendorf<br />
Telefon: 0171 / 7757560<br />
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Kommende<br />
Veranstaltungen<br />
• 22. April, 19 Uhr:<br />
Konzert mit dem TBO;<br />
Klosterkirche Ebstorf<br />
Ruhige Töne in altehrwürdigen<br />
Mauern. Das Sinfonische<br />
Blasorchester des TBO<br />
Ebstorf spielt dem Rahmen<br />
angemessene Unterhaltungsmusik,<br />
bei der für jeden<br />
Zuhörer etwas dabei ist.<br />
• 7. Mai, 10.30 Uhr<br />
Landeswandertag; verschiedene<br />
Wanderungen<br />
von 7 bis 15 km mit dem<br />
TUS Ebstorf, Kinderwanderung,<br />
u.a. 3000 Schritte gegen<br />
Demenz, buntes Treiben<br />
mit Ständen und Verpflegung<br />
auf dem Schützenplatz<br />
• 26. und 27. Mai:<br />
A Walk in the Park –<br />
Kleinkunstfestival<br />
im Domänenpark Ebstorf<br />
zweitägiges buntes Programm<br />
für Groß und Klein auf<br />
neun Bühnen, Picknick-<br />
Atmosphäre und Feuerwerk<br />
Ausblick<br />
• 25. bis 27. August:<br />
Heidebeben<br />
am Schützenhaus<br />
Neue Deutsche Welle, Rock<br />
vom Feinsten und ein musikalisches<br />
Bürgerfrühstück<br />
• 9. und 10. September:<br />
Historischer Markt zu<br />
Luthers Zeiten im und<br />
ums Kloster herum<br />
Handwerk, Kunst, Musik und<br />
Theater im mittelalterlichen<br />
Markttreiben wie vor 500<br />
Jahren<br />
Karten bei allen bekannten Vorverkaufsstellen<br />
und unter www.reservix.de<br />
DER KLOSTERFLECKEN FEIERT 1200 JAHRE!<br />
Ein ganz neues, und zum Wiederholen angedachtes Event wird das Kulturfest „A Walk in the<br />
Park“ im Domänenpark des Klosterfleckens am 26. und 27. Mai im Rahmen der 1200 Jahr<br />
Feier in Ebstorf. Es ist angelehnt an dem Konzept „Kleine Feste im großen Garten“. Auf 9<br />
Bühnen Kleinkunst, Akrobatik, Varieté, Musik, Kultur, Kulinarisches, die Möglichkeit zum Picknicken<br />
auf den Grünflächen mitten im Geschehen und ein großes Feuerwerk als Abschluss.<br />
„A WALK IN THE PARK“<br />
Kleinkunst ganz groß im Domänenpark des Klosterfleckens<br />
In jedem Ort gibt es Menschen mit Visionen<br />
und Tatkraft – in Ebstorf sind es Ute Drewes<br />
und Holger Hilmer. Ute Drewes liebt die Besuche<br />
auf den „Kleinen Festen im großen Garten“<br />
und Holger Hilmer wollte schon immer ein<br />
besonderes Event in Ebstorf platzieren. Das<br />
geplante Jubiläum zu „1200 Jahre Ebstorf“<br />
machte ihnen beiden Mut, das Konzept dem<br />
Klosterflecken vorzustellen und das Mammutprojekt<br />
anzugehen.<br />
Das Motto heißt „A Walk in the Park“ und findet<br />
am 26. und 27. Mai <strong>2017</strong> hauptsächlich im<br />
Domänenpark des Klosterfleckens statt, auf<br />
neun Bühnen und überall dort, wo die Gäste<br />
vielleicht gar keine Künstler und Musiker<br />
vermuten. Das Programm mit Künstlern wie<br />
Clown Tasso, La Tanik mit ihrer Straßenshow,<br />
dem Comedien Herrn Niels, Sven Kamin bekannt<br />
als Poetry-Slam-Künstler, Werner Momsen,<br />
„Loriot“ mit Erika Döhmen und Thomas<br />
Ney, der Vokalband DeltaQ, Chaos Varieté,<br />
Frank und seine Freunde, Eggo Fuhrmann,<br />
Comedien und Kabarettist Nagelritz sowie<br />
der EMG und den Sport-Jongleuren Dreilingen<br />
versprechen ein außerordentliches und<br />
für Ebstorf<br />
noch nie dagewesenes Erlebnis zum Lachen,<br />
Staunen und Träumen über zwei Tage mit<br />
einem fulminanten Feuerwerk als Abschluss<br />
am Samstag gegen 22.30 Uhr.<br />
Natürlich wird für Essen und Trinken an<br />
unterschiedlichen Ständen gesorgt sein, die<br />
Gastgeber haben jedoch nichts dagegen,<br />
wenn sich von zu Hause Leckereien mitgebracht<br />
werden und der Park sich zur Picknickfläche<br />
verwandelt. Freuen Sie sich also auf<br />
ein neues Event für Groß und Klein im Klosterflecken<br />
Ebstorf.<br />
42<br />
Orte und Wege der Besinnung!<br />
Geschichte erleben, Kultur erfahren und sich selbst<br />
finden und entdecken in der Urlaubsregion Ebstorf<br />
rund um den Klosterflecken.<br />
Informationen bei der Tourist-Info Ebstorf<br />
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Email: andreas@notenchaos.de<br />
MEA CULPA<br />
Anno Domini 1517. Johann Tetzel, der Dominikanermönch hat eine beschwerliche<br />
Reise auf sich genommen. Vom fernen Rom her ist er gereist<br />
in die deutschen Lande. Denn dort, im Römischen Reiche, plant der<br />
heilige Vater Großes. Der Welt möchte der Pontifex das größte Haus Gottes<br />
auf Erden bescheren. Einen Dom von ungeahnten Ausmaßen wird das<br />
Stadtbild Roms einst beherrschen; und er soll den Namen Petersdom tragen.<br />
In Deutschland bietet der fromme Tetzel nun feil, wonach dieser Tage<br />
jeder verlangt, der sich der Sünde schuldig gemacht. Ablass verspricht er<br />
großen wie kleinen Sündern. Wer strebet nicht nach einer Abkehr vom<br />
sicheren Weg in die Hölle? Und so ist es denn kaum verwunderlich, dass<br />
ein Jeder seinem verlockenden Angebote erliegt. Spenden sammelt er<br />
reichlich, der Dominikaner. Seine Ablassbriefe bedeuten uns garantierte<br />
Himmelfahrt in kleinen Schritten. Genug kann man davon nicht haben.<br />
Drum lässt keine von uns armen Seelen etwas unversucht, an mehr und<br />
mehr der begehrten heiligen Schriftstücke zu gelangen. Wenn es nötig<br />
ist, beschreiten wir zu diesem Zwecke den Weg der Sünde. Schließlich<br />
wird so manche Kerbe unser Holz zieren auf dem Weg zu den begehrten<br />
Briefen. So bedienen wir uns nicht nur der Dienste des Händlers, um an<br />
wertvolle Güter für die edlen Spenden zu gelangen. Nein, denn am Ort<br />
der größten Sünde erwartet uns hilfreiche Kunde. Die leichten Damen im<br />
Freudenhause hören so manches und wissen stets den rechten Einfluss zu<br />
nehmen, spenden lustvollen Genuss obendrein. Hier finden sich alle ein,<br />
der kleine Sünder wie der Kaiser höchst selbst. Sogar der Papst … doch,<br />
pssst! Den hat wahrlich niemand gesehen. Oder?<br />
Mea Culpa ist das Spiel der kleinen und großen Sünder. Mit reichlich<br />
Augenzwinkern präsentieren uns die schelmischen Autoren einen, aus<br />
heutiger Sicht amüsanten Teil der Geschichte, in dem es letztlich um den<br />
Bau sakraler Monumente geht. Unsere Aufgabe ist allerdings nicht die<br />
altbekannte: Sende Baumeister aus und ernte Ruhm und Ehre, sondern<br />
wir begehen Sünden und wandern Schritt für Schritt gen Hölle, verlieren<br />
also Punkte statt solche anzusammeln. All unser Treiben läuft schließlich<br />
darauf hinaus, am Spielende möglichst viele Ablassbriefe, in möglichst<br />
wertvoller Zusammensetzung angesammelt zu haben. Auf diese Weise<br />
können wir in einer großen Abrechnung zum Schluss in großen Schritten<br />
zum Himmelstor eilen. Die grandiose Gestaltung des Spiels trägt ihren<br />
Teil zum großen Spielspaß bei. Famos!<br />
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43
THEMEN FREIZEIT<br />
Der Garten der Familie Westermann ist zu jeder Jahreszeit eine echte Schönheit.<br />
BLÜHENDE WUNDER<br />
Offene Gärten starten im Mai in die Saison<br />
Alles neu macht der Mai – überall Blüten im Garten, herrliche Düfte<br />
und Frühlingslaune pur! Im Mai werfen sich Rhododendren vielfarbig<br />
in Schale und Kübelpflanzen dürfen endlich ins Freie. Auch der Garten<br />
der Familie Westermann hat sein buntes Frühlingskleid angezogen, in jeder<br />
Ecke blüht und grünt es. Doch es ist vor allem die Weite des Ausblicks<br />
und die farbenfrohe Vielfalt der Stauden, Rosen und Rhododendren, die<br />
den Westermannschen Garten zu einem echten Hingucker und Besuchermagneten<br />
machen.<br />
Am Samstag, 13., und Sonntag, 14. Mai, öffnen die „Offenen Gärten in<br />
der Region Uelzen“ zum ersten Mal in dieser Saison ihre Pforten. Interessierte<br />
Gartenfreunde sind auch in diesem Jahr zum Staunen und Fachsimpeln<br />
eingeladen. Es ist insbesondere die Vielfalt der grünen Gartenparadiese,<br />
die den Reiz und den Charme der beliebten „Offenen Gärten“<br />
ausmacht.<br />
Besucher sollten unbedingt einen Blick durch die geöffneten Pforten<br />
werfen, um die unterschiedlichsten Gärten der Region zu bewundern und<br />
mit den Gartenbesitzern Erfahrungen rund um das blühende Grün auszutauschen.<br />
Die Gestaltung der Gärten ist für viele mehr als nur ein Hobby.<br />
Es ist eine echte Leidenschaft, die mit den ersten Sonnenstrahlen und<br />
dem Erwachen der Natur jedes Jahr aufs Neue erblüht. Der Garten von<br />
Familie Westermann in Tätendorf-Eppensen ist ein farbenfrohes Kleinod<br />
auf 3.000 Quadratmetern und eine echte Herzensangelegenheit für Güde<br />
und Georg Westermann. „Das Gärtnern ist mir in die Wiege gelegt worden.<br />
Ich liebe es einfach, in der Erde zu buddeln, Pflanzen zu vermehren<br />
und mir zu überlegen, was ich in diesem Jahr noch dazu pflanzen könnte“,<br />
erzählt die gebürtige Schleswig-Holsteinerin. Ihr Garten habe sich im Laufe<br />
der Zeit so entwickelt, erzählt Güde Westermann. Viele Stauden, Rosen,<br />
Farne, Gräser, Rhododendren, As tern, Dahlien, Lilien und unterschiedliche<br />
Gehölze verleihen dem Garten seinen speziellen Charakter. Im hinteren<br />
Teil des Gartens gibt es einen großen Gemüsegarten, der allerdings<br />
verkleinert werden soll. „Wir versuchen, den Garten pflegeleichter zu gestalten,<br />
daher wird auf dem einen Teilstück des Gemüsegartens künftig<br />
Rasen eingesät“, erzählt das Ehepaar. Ein Teil soll aber auch künftig wohlschmeckendes,<br />
frisches Gemüse hervorbringen. „Es ist einfach schön, sein<br />
eigenes Gemüse anzubauen“, sagt Georg Westermann.<br />
Auffällig ist die kluge Anordnung und Bepflanzung des Gartens. „Man<br />
kann sich bei der Pflege vieles einfacher machen. Zum einen sollte man<br />
Bodendecker wie Waldsteinia nutzen, darin fühlen sich alle Frühjahrsblü-<br />
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her wohl und man hat weniger Arbeit mit dem Unkraut. Und zum anderen<br />
hilft es so zu pflanzen, dass man das ganze Jahr über einen schönen<br />
Garten hat“, lacht die Hobby-Gärtnerin. Dazu gehöre ein breites Pflanzenwissen<br />
und ein bisschen Gefühl fürs Grün. „Ich habe es einfach im Gefühl,<br />
welche Pflanze an welchem Standort gut gedeiht“, sagt sie. Es sei wichtig,<br />
im Garten einen „Rahmen zu setzen“, der bleibe und je nach Jahreszeit<br />
bunte Highlights dazu zu pflanzen. „Vieles funktioniert auch durch<br />
Ausprobieren“, erklärt Güde Westermann. Viele Gartenfreunde wissen<br />
die Erfahrung der Hobby-Gärtnerin zu schätzen und schauen zu den Öffnungstagen<br />
des Offenen Gartens im Barumer Weg 1 in Tätendorf-Eppensen<br />
vorbei. „Es ist immer schön, sich über den Garten auszutauschen oder<br />
Tipps geben zu können“, sagt Güde Westermann. Ihr Garten sei auf jeden<br />
Fall ein „Frühlingsgarten“, zu dieser Jahreszeit sei er am schönsten, auch<br />
wenn jede Jahreszeit ihren besonderen Reiz habe.<br />
Besucher dürfen sich in dieser Saison auf viele interessante „Offene Gärten“<br />
mit verschiedenen Schwerpunkten freuen – die Gartenbesitzer haben<br />
die ersten warmen Tage genutzt, um ihr Grün vorzubereiten und ihre neuen<br />
Deko- und Pflanzideen umzusetzen.<br />
Lassen Sie sich von den Offenen Gärten verzaubern, inspirieren und erleben<br />
Sie anregende Gespräche zwischen Gartenfreunden! [Lütke]<br />
Offene Gärten im Landkreis Uelzen<br />
Die Offenen Gärten haben jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet.<br />
Viele Gartenbesitzer bieten auch Besichtigungen nach Absprache<br />
an.<br />
Termine: Wochenenden am 13. und 14. Mai, 24. und 25. Juni, 22.<br />
und 23. Juli, 2. und 3. September sowie am 7. und 8. Oktober.<br />
Das vollständige Programm gibt es unter www.offene-gaertenuelzen.de<br />
oder im neuen Faltblatt der „Offenen Gärten“, das an<br />
vielen Stellen im Landkreis zu finden ist.<br />
Weitere Fotos und Informationen gibt es auf der Facebook-<br />
Seite der offenen Gärten:<br />
www. /facebook.com/offene.gaerten.uelzen<br />
Denn IHR Garten ist unsere Leidenschaft!<br />
Allenbostel 37 1a<br />
29582 Hanstedt I<br />
Telefon: 05822 941789<br />
Mobile: 0179 4661276<br />
E-Mail: info@garten-landschaftsbau-schulz.de<br />
www.garten-landschaftsbau-schulz.de<br />
Der Frühling treibt’s bunt!<br />
• Großbaumaktion bis zum 1. Mai: große Bäume für<br />
Garten, Hof und Wiese schon ab 39 Euro, Transport- und<br />
Pflanzservice auf Anfrage möglich<br />
• Ostern: Ostereiersuchen in der Baumschule<br />
• 29. & 30. April: Beet- & Balkonpflanzen-Ausstellung<br />
mit weiteren Ausstellern, Essen und Trinken und der Eröffnung<br />
des Duftpfades<br />
• 10. und 11. Juni: Sprakensehler Gartentage<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo bis Fr 8 bis 18 Uhr | Sa 8 bis 13 Uhr<br />
So 10 bis 12 Uhr | In der Hauptpflanzzeit Sa bis 16 Uhr<br />
Hauptstrasse 1<br />
29365 Sprakensehl<br />
Tel. 0 58 37 / 12 27<br />
noevig-maass@gmx.de | www.noevig-maass.de<br />
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45
TERMINE<br />
Samstag, 15. April, 11 Uhr<br />
Dienstag, 18. April, 13.30 Uhr<br />
Führung durch die historische Innenstadt Uelzen<br />
Besucher können Erstaunliches, Kurioses und Amüsantes über<br />
die einst florierende Hanse- und Bierbrauerstadt Uelzen erfahren.<br />
Auf dem Rundgang durch die historische Innenstadt hören<br />
sie, warum die Ur-Uelzener ihre ursprüngliche Siedlung verließen<br />
und noch einmal neu anfingen, wie es zu den verheerenden<br />
Stadtbränden kam, wie die Pest einen Großteil der Einwohner<br />
hinraffte und wie nach all den Katastrophen Uelzen immer wieder<br />
neu aufgebaut wurde. Treffpunkt ist an der Tourist-Info am<br />
Herzogenplatz.<br />
Montag, 17. April, 15 Uhr<br />
Ländliches Leben und Arbeiten im Zeitalter der Reformation<br />
Themenführung im Museumsdorf in Hösseringen, mit Dr. Ulrich<br />
Brohm.<br />
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Radtour mit der Wandergruppe des TuS Bodenteich<br />
Die Wanderschuhe bleiben heute einmal zuhause, die schöne<br />
Umgebung Bad Bodenteichs wird mit dem Rad erkundet. Treffpunkt<br />
ist der Burgparkplatz.<br />
Dienstag, 18. April, 15 Uhr<br />
Trauercafé in Bad Bevensen<br />
Das Trauercafé bietet Betroffenen die Möglichkeit, sich in gemütlicher<br />
Atmosphäre beim DRK, Klein Bünstorfer Str. 2, mit<br />
anderen Trauernden auszutauschen und sich gegenseitig zu<br />
stützen.<br />
Freitag, 21. April, 15 Uhr<br />
Deutsche Schrift lesen und schreiben<br />
Unter Anleitung von Dr. Hans-Jürgen Vogtherr werden die Teilnehmer<br />
in das Lesen und Schreiben der alten „deutschen Schrift“<br />
eingeführt und können das Gelernte auch selbst ausprobieren.<br />
Eine Anmeldung bis zum 14. April ist erforderlich, Telefon<br />
0 58 26 / 17 74, E-Mail: info@museumsdorf-hoesseringen.de<br />
Bald ist<br />
Muttertag<br />
Samstag, 22. April, 10.30 Uhr<br />
Tag der Bahnhofsmission<br />
Der Diakonieverband Nordostniedersachsen lädt zum „Tag der<br />
Bahnhofsmission“ alle Interessierten, Reisende und Freunde zu<br />
einem Besuch in die Bahnhofsmission am Gleis 301 am Bahnhof<br />
Uelzen ein. Die Mitarbeiter werden über ihre Arbeit informieren<br />
und gerne Fragen beantworten. Dazu können die Räume besichtigt<br />
werden.<br />
Zum Muttertag Danke sagen und<br />
freie Zeit verschenken:<br />
mit einem Gutschein für<br />
Reinigungsleistungen nach Bedarf.<br />
46<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>
BLECKEDER<br />
SCHLOSSNÄCHTE <strong>2017</strong><br />
Stefan Gwildis: Alles dreht sich mit Quartett<br />
Stefan Gwildis zeigt seit nunmehr 40 Jahren, welchen Wert Musik in seinem Leben<br />
hat. Elf Platten, drei DVDs, unzählige Konzerte und sogar Musicals<br />
später ist er immer noch ganz bei sich. So wie eigentlich<br />
schon immer, in seinem Leben wie in seiner Musik. Lineare<br />
Karriereplanung und das sonst in der Musikbranche übliche<br />
Denken von Album zu Album sind nicht seins. Auch<br />
nicht, als der Erfolg kommt mit dem Album „Neues<br />
Spiel“ und seinen ins Deutsche übertragenen Versionen<br />
großer Soulklassiker. Und genauso hält Gwildis<br />
es auch nach seinen letzten beiden, fast parallel<br />
erschienenen Alben „Frei Händig“ und dem mit der<br />
NDR Bigband eingespielten Jazz-Album „Das mit<br />
dem Glücklichsein“: Er tourt mit seiner kompletten<br />
Band, gibt Konzerte mit Tobi Neumann im Duo, mit<br />
dem Jazz-Trio oder in einer Besetzung mit zwei Gitarren<br />
und einem Cello. Mit der NDR Bigband spielt<br />
er eine deutschlandweite Tournee, mit den Kieler<br />
Philharmonikern ein großes Open Air, und zwischendurch<br />
ruft er mit seinen beiden alten Fahrensmännern<br />
Rolf Claussen und Joja Wendt noch die Söhne Hamburgs<br />
ins Leben. Bei „Alles dreht sich“ schafft er es, seinen Zuschauern<br />
ohne schulmeisterliche Gesellschaftskritik und ohne<br />
erhobenen Zeigefinger das Leben nahe zu bringen. Es ist mehr so ein<br />
Nase-in-den-Wind-halten und dann mal schauen, was für Fragen die<br />
Wellen des Lebens so an den Strand werfen. Das Publikum darf sich<br />
bei „Alles dreht sich mit Quartett“ auf einen entspannten Abend mit<br />
gewohntem Charme, neuen Texten und belebten Melodien, verpackt<br />
in einem Jazz-Soul-Gewand nach Gwildis-Manier freuen. Unterstützt<br />
wird Stefan Gwildis durch Musiker am Cello, am Bass, am Schlagzeug<br />
und an den Tasten. <br />
www.stefangwildis.de<br />
OPEN<br />
AIR<br />
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BLECKEDER<br />
SCHLOSSNÄCHTE<br />
24. UND 25. JUNI <strong>2017</strong><br />
STEFAN GWILDIS<br />
Alles dreht sich mit Quartett<br />
SAMSTAG // Beginn: 20 Uhr<br />
STRUWWELPETER<br />
Eine Junk-Oper ab 16 Jahren<br />
SONNTAG // Beginn: 20 Uhr<br />
Veranstalter: Campus Lüneburg e. V.<br />
Tourneeveranstalter: Michow Concerts Entertainment GmbH<br />
Schlosshof Bleckede<br />
Samstag, 24. Juni <strong>2017</strong><br />
Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr<br />
VVK inkl. Gebühr: Sitzplatz ab 45 € / Stehplatz ab 42 €<br />
Struwwelpeter<br />
Eine Junk-Oper ab 16 Jahren nach den Geschichten von Heinrich<br />
Hoffmann in einer Fassung von Philip Richert und Gregor Müller.<br />
Wer kennt sie nicht, die Geschichten vom Fliegenden Robert,<br />
dem brennenden Paulinchen oder Konrad, dem Daumenlutscher?<br />
Vom Hans-guck-in-die-Luft, dem bitterbösen<br />
Friederich oder dem Zappelphilipp?! Philip Richert und<br />
Gregor Müller, beide langjährige Mitglieder des Lüneburger<br />
Schauspielensembles, hauchen diesen und<br />
weiteren Figuren aus Heinrich Hoffmanns “Struwwelpeter”<br />
neues, frisches und rockiges Leben ein<br />
– und das seit vier Jahren bei stets ausverkauften<br />
Vorstellungen im Theater in Lüneburg. Im Sommer<br />
<strong>2017</strong> geht der STRUWWELPETER nun endlich auf<br />
Tour und macht dabei auch Station bei den Bleckeder<br />
Schlossnächten – und zwar am Sonntag, den 25.<br />
Juni <strong>2017</strong> um 20 Uhr. Im Mittelpunkt dieser Junk-Oper<br />
stehen die schrägen Songs der Struwwelpeter-Band<br />
“Die Böhzen Buben”: Henning Thomsen am Schlagzeug,<br />
Robert Schulz am Bass, Benjamin Albrecht am Keyboard/<br />
Akkordeon und Philip Richert an der Gitarre. Die morbid-schrille<br />
Version des STRUWWELPETER treibt die Leiden und Nöte der<br />
Figuren auf die Spitze – kräftig unterstützt werden Richert/Müller hierbei<br />
außerdem noch von Calvin-Noel Auer, Dominik Semrau und Till Krüger, die als “Engelchen”<br />
in Erscheinung treten werden.<br />
Lassen Sie sich überraschen ... www.facebook.com/struwwelpeterlueneburg<br />
Ab 16 Jahren.<br />
Veranstalter: Campus Lüneburg e.V.<br />
Schlosshof Bleckede, Sonntag, 25. Juni <strong>2017</strong><br />
Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr<br />
VVK inkl. Gebühr: ab 25 €<br />
Tickets sind an allen bekannten VVK-Stellen,<br />
Online unter www.ticketmaster.de<br />
und www.eventim.de sowie im Café Fritz<br />
im Schloss Bleckede erhältlich.<br />
Schlosshof Bleckede<br />
Schlossstraße 10 · 21354 Bleckede<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.cafefritz-bleckede.de<br />
Veranstalter: Campus Lüneburg e.V. 47
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Kontakt QR-Code<br />
Samstag, 22. April, 20 Uhr<br />
Baumpflege ( ZTV)<br />
Spezialfällungen<br />
Baumsanierung<br />
Männer, Frauen und andere Katastrophen<br />
im Neuen Schauspielhaus<br />
Beratung<br />
Visuelle Baumkontrolle<br />
Gutachten<br />
Baubegleitung<br />
Baumkataster<br />
Kronensicherung<br />
„Frauen sind doch Haie.<br />
Gibt man ihnen den kleinen<br />
Finger, ist der Arm ab“, meint<br />
ER. SIE hat am gewöhnlichen<br />
Mann mehr auszusetzen<br />
als an der Deutschen<br />
Bahn. Männer und Frauen<br />
passen einfach nicht zusammen.<br />
Dass sie es trotzdem immer wieder versuchen, gibt dem<br />
Leben die Würze und dem neuen Programm des KIECK-Theaters<br />
den Inhalt. Eintrittskarten sind bei der Tourist-Info im Uelzener<br />
Rathaus, Telefon 0581 / 800 61 72, im Neuen Schauspielhaus,<br />
auf www.reservix.de sowie an der Abendkasse erhältlich.<br />
Premiere<br />
06. Mai<br />
Jenseits von<br />
Eden<br />
Schauspiel nach dem Roman von<br />
John Steinbeck<br />
Karten<br />
theater-lueneburg.de<br />
04131– 42100<br />
Verkaufsoffener Sonntag<br />
Vorstellungen bis<br />
24. Juni<br />
Frühlingstag<br />
Amelinghausen begrüßt den Frühling<br />
am Sonntag, 9. April, ab 12 Uhr<br />
Unsere Highlights:<br />
J vielseitige Aktionen der Geschäftswelt<br />
J kleiner Wochenmarkt für Küche & Garten<br />
J bunte Marktmeile mit Kinderunterhaltung<br />
J Erlebnisangebote für die Familie<br />
J Kunsthandwerkermarkt<br />
J Büchermarkt im Rathaus<br />
J Flohmarkt im Jungfernstieg<br />
J Kutschfahrten zu den Osterlämmern<br />
Eigenbetrieb „Tourismus, Marketing und Wirtschaftsförderung“<br />
Telefon 0 41 32 - 92 09 43 | E-Mail: tourist-info@amelinghausen.de | www.amelinghausen.de<br />
mit Unterstützung der Samtgemeinde und der Gemeinde Amelinghausen<br />
Sonntag, 23. April, 15 Uhr<br />
Der kleine Muck<br />
Der kleine Muck ist auf<br />
der Suche nach dem<br />
Kaufmann, der das<br />
Glück verkauft, gescheitert<br />
und lebt zurückgezogen<br />
in seinem<br />
Haus. Er geht nur alle<br />
vier Wochen aus, denn<br />
er ist nicht nur klein,<br />
sondern hat auch noch einen Buckel und wird darum von den<br />
Kindern der Stadt geärgert und gehänselt. Er hat Angst und<br />
läuft immer davon. Als er aber eines Tages seine Angst überwindet<br />
und durch eine List die Kinder bei sich einsperrt, um ihnen<br />
seine Geschichte zu erzählen, wendet sich das Blatt. Durch die<br />
Geschichte, die er erzählt und einen Traum, dem er nachgeht,<br />
findet er am Ende unerwartet doch noch das Glück. Das Stück<br />
ist im Neuen Schauspielhaus an der Rosenmauer zu sehen. Karten<br />
gibt es bei der Stadt- und Tourist-Info im Uelzener Rathaus,<br />
Telefon 0581 / 800 61 72 oder auf www.reservix.de<br />
Freitag, 28. April, 16 und 20 Uhr<br />
Kulturkino im Theater in Bad Bevensen<br />
Das Kulturkino zeigt um<br />
16 Uhr den Film „Vilja<br />
und die Räuber“. In den<br />
Sommerferien von einer<br />
wilden Räuberbande<br />
entführt werden? Das<br />
ist das Beste, was Vilja<br />
seit langem passiert ist!<br />
Statt einer langweiligen<br />
Reise zur Oma mit nervösen Eltern und einer unausstehlichen<br />
Schwester gibt es jede Menge Spaß für das zehnjährige Mädchen.<br />
Um 20 Uhr ist der Film „Nur Fliegen ist schöner“ zu sehen.<br />
Der 50-jährige Michel arbeitet Tag für Tag am Computer als<br />
Designer für Infografiken. Ohne seine Frau Rachelle bricht er<br />
mit dem Boot auf und findet im Ausflugslokal der Wirtin Laëtitia<br />
und ihrer Kellnerin Mila eine ideale Basis, um seinem Leben<br />
wieder etwas Aufregung zu verleihen.<br />
48<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>
Freitag, 28. April, 19 Uhr<br />
Benefizkonzert mit dem Polizeiorchester<br />
Unter dem Motto „Musik ohne Grenzen“ wird das niedersächsische<br />
Polizeiorchester unter der Leitung von Matthias Wengele<br />
zu Gunsten der sozialpädagogischen Jugendarbeit des Vereins<br />
Jugendhilfe e. V. und für den Kinderschutzbund e. V. Uelzen mit<br />
einem abwechslungsreichen Programm im Theater an der Ilmenau<br />
in Uelzen aufspielen. Der Eintritt für dieses einmalige Konzerterlebnis<br />
ist frei. Spenden werden erbeten. Veranstalter sind<br />
der Präventionsrat Uelzen und das Polizeikommissariat Uelzen.<br />
WIRKLICH-<br />
KEITEN für<br />
VERTRÄUMTE<br />
Sonntag, 30. April, 19.30 Uhr<br />
Live im VaKuuM: „eigenARTig“<br />
Der kraftvolle treibende Didge-Rock-Sound der Band wird besonders<br />
durch den Einsatz eines Didgeridoo, des traditionellen<br />
Blasinstruments der australischen Aborigines, einer Maultrommel<br />
(Jews harp) geprägt. Ihr ausschließlich eigenes Repertoire<br />
aus instrumentalen und englischsprachigen Songs fasziniert immer<br />
wieder ihre Fans und neue Zuhörer. Der Einlass ins VaKuuM<br />
am Bahnhof in Bad Bevensen beginnt um 19.30 Uhr.<br />
Freitag, 5. Mai, 19.30 Uhr<br />
Live im VaKuuM: „Prisoners Dream“<br />
Eine Mischung aus Rock, Prog, Psychedelic und Metal macht<br />
das Programm der Band absolut abwechslungsreich. Mit harten<br />
Gitarrenriffs, kräftigen Drums, vielseitigen Keyboardsounds und<br />
melodiösen, eingängigen Vocals lässt sich der rote Faden des<br />
Bandsounds erkennen. Einlass im VaKuuM am Bahnhof in Bad<br />
Bevensen ist um 19.30 Uhr; der Eintritt kostet fünf Euro.<br />
Samstag, 6. Mai, 14 Uhr<br />
Was wächst denn da am Wegesrand?<br />
Interessierte können mit Ulrike Witte-Spohr auf eine interessante<br />
und schmackhafte Exkursion in die Welt der heimischen Kräuter<br />
gehen. Treffpunkt ist auf Burg Bodenteich. Neben den vielen<br />
Eindrücken während der Wanderung gibt es noch Leckereien<br />
zum Probieren. Anmeldungen unter Kurverwaltung Bad Bodenteich,<br />
Telefon 05824/3539 oder unter tourismus@sg-aue.de<br />
Samstag, 6. Mai, 14 Uhr<br />
Börse rund ums Kind<br />
In der Grundschule Veerßen werden Baby- und Kinderkleidung<br />
bis Größe 176, Umstandsmode, Spielsachen und alles, was<br />
Baby, Kind und Mutter sonst noch brauchen, angeboten. Für<br />
Schwangere beginnt der Vorverkauf bereits ab 13.30 Uhr. Dazu<br />
gibt es Kaffee und selbstgebacken Kuchen in der Cafeteria;<br />
auch mit Außer-Haus-Verkauf.<br />
Weitere Infos und Anmeldung unter Telefon 0170 / 316 10 49,<br />
E-Mail: boerse@schule-veerssen.de<br />
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Sonntag, 14. Mai, 19.30 Uhr<br />
Lesung „Uhl noir“<br />
Carsten Schlüter, Redakteur bei Radio ZuSa, wird im VaKuuM am Bahnhof in Bad<br />
Bevensen aus seinem ersten Uelzen-Krimi „Uhl noir“ lesen. Uelzen – die Stadt, die<br />
immer schläft und niemals wacht – ist das Revier von Privatdetektiv Holger Hammer.<br />
Doch das beschauliche Leben des Schnüfflers wird durcheinandergeworfen, als die<br />
schöne und geheimnisvolle Florentine in seinem Büro auftaucht. Ihr Mann, Landrats-Kandidat<br />
Frank-Rüdiger Sackmann wird kurz vor der entscheidenden Kommunalwahl<br />
erpresst. Hammer soll den politischen Konkurrenten von Sackmann festnageln.<br />
Doch ganz so einfach ist der Fall nicht. Denn kaum hat Hammer die Fährte<br />
aufgenommen, pflastert auch schon eine Leiche den Weg zur Wahrheit. Je tiefer der<br />
Detektiv in die dunklen Geheimnisse und Intrigen eintaucht, desto klarer wird für ihn:<br />
Im Sumpf der Lokalpolitik kann niemand sauber bleiben. Einlass ist ab 19 Uhr. Der<br />
Eintritt kostet 7 Euro/5 Euro (ermäßigt).<br />
Sonntag, 21. Mai, 10 Uhr<br />
Altes Handwerk erleben<br />
Internationaler Museumstag im Handwerksmuseum Suhlendorf mit Aktionsbacken,<br />
Kaffeegarten am Backhaus. Handwerk zum Mitmachen: Bäcker, Müller, Töpferin,<br />
Imker, Schmied und Weberin.<br />
Sonntag, 21. Mai, 10 bis 17 Uhr<br />
archaikon – Handwerkertreffen<br />
Wie arbeitete man mit einer Wippdrechselbank?<br />
Was ist beim Bogenbau zu beachten? Die im Museumsdorf<br />
Diesdorf versammelten Handwerker geben<br />
an ihren Ständen und fliegenden Werkstätten<br />
gerne Antwort und präsentieren archaische Techniken<br />
und kreative Neuinterpretationen. Groß und<br />
Klein können in der Holzwerkstatt Flitzebögen und<br />
Holzschwerter bauen. Zudem gibt es Führungen<br />
durch die Böttcher- und Küferausstellung und in<br />
der Dorfschmiede klingt der Amboss. Da das archaikon in diesem Jahr am Internationalen<br />
Museumstag stattfindet, ist der Eintritt frei!<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber/Verlag<br />
Initia Medien und Verlag UG<br />
(haftungsbeschränkt)<br />
Woltersburger Mühle 1<br />
29525 Uelzen<br />
Telefon 0581 971570-60<br />
www.initia-medien.de<br />
Redaktion<br />
redaktion.barftgaans@initia-medien.de<br />
Eva Neuls [V.i.S.d.P.] [Neuls]<br />
Nicole Lütke [Lütke]<br />
Barbara Kaiser (Feuilleton)<br />
Jürgen Trumann (Kolumnist)<br />
Gastautoren<br />
Matthias Palmer, Andreas Grell,<br />
Angelique Levknecht<br />
Gestaltung/Fotografie<br />
Friederike Kohnke<br />
Sebastian Tramsen<br />
grafik@initia-medien.de<br />
Mediaberatung<br />
Sandra Hoffmann<br />
Mobil 0176 53800695<br />
sandra.hoffmann@initia-medien.de<br />
Sarah Schnürer<br />
Mobil 0176 39072931<br />
sarah.schnuerer@initia-medien.de<br />
Erscheinungsweise: 6 x im Jahr<br />
Druck-Auflage: 14.000 Exemplare<br />
Druck<br />
Mundschenk Druck- und<br />
Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG<br />
29614 Soltau<br />
www.barftgaans.de<br />
Aktuelle Berichte und<br />
unser Feuilleton im Netz!<br />
50<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>
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links: So sah es in den 1950er Jahren aus. Im Vordergrund eine der vielen Benzin-Zapfanlagen im damaligen Bevensen.<br />
SOLIDE ZWEIRAD-QUALITÄT<br />
Fahrradhaus Bevensen feiert 64-jähriges Bestehen<br />
Während die Bevenser Werbegemeinschaft seit 66 Jahren<br />
besteht, findet sich in der Medinger Straße 20 ein Unternehmen,<br />
das auf eine ähnlich lange Tradition zurückblicken<br />
kann und in diesem Jahr schon 64 Jahre alt wird.<br />
Gegründet wurde es am 1. November 1953 von Paul Groß<br />
und viele Leser ahnen schon, um welches Unternehmen es<br />
sich hier handelt. Am 18. Februar 1971 ging das Unternehmen<br />
auf Inge Groß über und ab dem 28. Februar 1990 wurde es an<br />
Olaf Behnke verpachtet. Spätestens jetzt weiß jeder Bescheid:<br />
Es handelt sich um das Fahrradhaus Bevensen mit der Inhaber-OHG<br />
Olaf Behnke, Torsten Friebe und Hardy Koesling.<br />
Die drei sind echte Fahrrad-Enthusiasten. „Fahrräder darf<br />
man nicht einfach nur verkaufen“, ist ihre Überzeugung, „man<br />
muss sie lieben, um sie ehrlich an den Mann oder die Frau<br />
zu bringen“. Und so handeln sie auch. Der Zweiradmechanikermeister<br />
Olaf Behnke ist seit 1979 in der Fahrradbranche<br />
zuhause und hat mittlerweile eine Art Röntgenblick für Fahrräder<br />
entwickelt. Ebenso übrigens wie seine beiden Kollegen<br />
Hardy Koesling, ebenfalls Zweiradmechaniker und seit 1986<br />
in der Branche, und Torsten Friebe, der aus der Industrieanlagenmechanik<br />
in die Zweiradbranche wechselte und hier seit<br />
1992, also mittlerweile 25 Jahre, tätig ist. Sie alle sind nicht<br />
nur mit Fachverstand, sondern auch mit Liebe zu ihrem Beruf<br />
dabei. Und wohl nur deshalb bekommen sie es fertig, wenn es<br />
denn erklärter Kundenwille ist, selbst den rostigsten Drahtesel<br />
wieder zur Rennmaschine zu machen. Ganz früh schon setzten<br />
die drei auf die Elektromobilität und können daher bereits<br />
auf über 15 Jahre Erfahrung zurückblicken. Die ersten E-Bikes<br />
waren noch Eigenkreationen. Mittlerweile hat sich das Fahrradhaus<br />
einen führenden Platz unter den E-Bike-Händlern und<br />
-Mechanikern in der Region erobert. Das hängt offensichtlich<br />
mit der kompetenten und individuellen Beratung zusammen,<br />
die dem Kunden hier zuteil wird.<br />
Ein Blick in die Räume des Fahrradhauses zeigt eine ungeheure<br />
Vielfalt an Fahrrädern, E-Bikes, Kinderrädern und<br />
Fahrradzubehör wie besondere Leuchten, Navigationssysteme,<br />
Taschen und Anhänger und und und. Ungezählte Kunden<br />
vertrauen den drei Fahrradmenschen ihre Zweiräder an; sei es<br />
für eine Inspektion, Reparatur oder Umrüstung. Schnell und<br />
fachmännisch korrekt werden diese Anforderungen erledigt.<br />
Und wer ein neues Rad sucht, sollte sich nicht von der großen<br />
Auswahl auf dem Hof oder im Laden beeindrucken lassen – sie<br />
zeigt nur einen Bruchteil der vorhandenen Zweiräder, denn im<br />
ersten Stock des Nebengebäudes stehen noch mehr dicht an<br />
dicht und warten auf Kunden.<br />
Der alte Paul Groß wäre wohl stolz, würde er erleben, was<br />
aus seinem einstigen Fahrradhandel geworden ist. Die drei Inhaber<br />
jedenfalls leben ihr Motto:„Qualität besitzen – Service<br />
genießen!“<br />
„Dr. Zweirad“ Hardy Koesling lässt nicht den kleinsten Fehler<br />
durchgehen.<br />
Text und Bilder: © Jürgen Schliekau<br />
FAHRRADHAUS BEVENSEN<br />
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Medinger Straße 20 • 29549 Bad Bevensen<br />
www.fahrradhaus-badbevensen.de<br />
fahrradhausbevensen@t-online.de<br />
Tel. 0 58 21 / 13 05<br />
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Fotos: ©erfal / ©JOKA / W. & L. Jordan GmbH<br />
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