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Barftgaans 4/5 2017

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THEMEN<br />

FEUER UND FLAMME<br />

Begeisterte Kinder lernen in Feuerwehr-AG an Grundschulen<br />

Die roten Feuerwehr-Fahrzeuge sind natürlich die Attraktion: Neugierig<br />

schauen die Kinder der Grundschule Oldenstadt hinein, fragen<br />

die Brandschützer Löcher in den Bauch und wollen das Gefährt auch in<br />

Aktion sehen – die Augen strahlen, als das rote Auto um die Ecke biegt.<br />

Die kleinen begeisterten – und vielleicht kommenden – Brandschützer<br />

lernen seit 2016 in sogenannten „Feuerwehr-AG“ an den Grundschulen<br />

Oldenstadt und Holdenstedt das „Einmaleins“ eines Feuerwehrmannes.<br />

„Wir wollen die Schüler auf lebendige, interessante und spielerische Art<br />

für das Feuerwehrwesen begeistern“, erklären Andreas Hartig, Stadtjugendfeuerwehrwart,<br />

Vanessa Timmreck, Jugendfeuerwehrwartin der<br />

Jugendfeuerwehr (JF) Oldenstadt und Janek Schulze, stellv. Jugendfeuerwehrwart<br />

der JF Oldenstadt.<br />

Entstanden ist das Projekt „Feuerwehr-AG“ bei der Einführung der<br />

Ganztagsgrundschulen in Uelzen zum Schuljahr 2016/<strong>2017</strong>. „Die Vereine<br />

sollten für die Nachmittage ein interessantes und abwechslungsreiches<br />

Angebot mitgestalten“, erzählt Hartig. Die Grundschule Holdenstedt<br />

sprach ihn daraufhin an, ob er sich ein Feuerwehrprojekt vorstellen könne.<br />

„Wir fanden die Idee super, denn so können die Kinder ganz einfach mit<br />

der Feuerwehr in Kontakt kommen“, so der Stadtjugendfeuerwehrwart. In<br />

Oldenstadt lernen die Kinder einmal in der Woche, in Holdenstedt einmal<br />

im Monat alles, was ein angehender Brandschützer wissen muss.<br />

„Zum Handwerk gehören neben dem speziellen Wissen rund um<br />

Brandschutz natürlich auch das Verhalten in Notfallsituationen“, berichtet<br />

Vanessa Timmreck. Auch die spezielle Feuerwehr-Technik muss von<br />

den Schülern erlernt werden. „Dazu gehören beispielsweise das Setzen<br />

eines Standrohres, einer Armatur zur Wasserentnahme, oder das Erlernen<br />

von bestimmten Feuerwehrknoten, um beispielsweise Gegenstände<br />

festzubinden oder gegen Umfallen und Wegrutschen zu sichern“, erklärt<br />

Andreas Hartig.<br />

Aufgeregt und mit rotem Kopf probierten die Kinder ihre persönliche<br />

Schutzausrüstung an: Helm, Handschuhe, die schwere Überjacke und<br />

Überhose, die Atemschutzgeräteträge, die in brennenden Gebäuden zum<br />

Schutz vor Hitze und Flammen getragen werden. Es wurden Vermutungen<br />

angestellt, wofür der Feuerwehrmann die Schutzkleidung benötigt.<br />

„Die Kinder waren im wahrsten Sinne des Wortes mit Feuereifer dabei<br />

und bevor nicht jedes Kind die Kleidung einmal anprobiert hatte, konnten<br />

wir den Unterricht nicht fortführen“, erzählt Janek Schulze. Bei der Ersten<br />

Hilfe lernen die Kinder, wie sie mit Verbänden umzugehen haben und wie<br />

sie einen Notruf absetzen müssen.<br />

Schwerpunkt des Unterrichts ist die Brandschutzerziehung. Hier lernen<br />

die Kinder, wie sie sich im Fall eines Brandes verhalten sollen. „Gemeinsam<br />

erarbeiten die Kinder, wie die Feuerlöscher funktionieren und wo die<br />

Fluchtwege und Brandmelder in der Schule sind“, berichten die Brandschützer.<br />

Um die Gefahren eines Feuers richtig einschätzen zu können,<br />

führt die Feuerwehr mit den Kindern einige Experimente durch. So kann<br />

die Brandgefahr bei einem falschen Umgang mit einfachen Spraydosen<br />

und Grillanzündern eindrucksvoll vorgeführt werden.<br />

Sollte es zu einem „echten“ Brand kommen, rückt die Feuerwehr mit<br />

Atemschutzgeräteträgern an. Die Kinder konnten anhand von Attrappen<br />

nachempfinden, wie sehr eine Atemschutzmaske den Feuerwehrmann<br />

in seiner Bewegungsfreiheit einschränkt. Diese Aktion sorgte auf dem<br />

Schulhof für viel Aufmerksamkeit – sodass sich einige Kinder für die Mitarbeit<br />

in der AG interessieren. „Wir versuchen, den Schülern viel Spaß in<br />

der Feuerwehr-AG zu bieten und ihnen nebenbei noch hilfreiche Tipps<br />

für den Alltag mitzugeben. Und natürlich ist es eine gute Möglichkeit, die<br />

Kids für eine Mitarbeit im aktiven Dienst zu begeistern“, so Hartig. Obwohl<br />

die Feuerwehrwarte schon lange in der Jugendarbeit tätig sind, kommen<br />

auch sie bei der Arbeit mit den Kindern in der AG oft an ihre Grenzen. „Wir<br />

haben gemerkt, dass es zwischen den Kindern in der AG und der Jugendfeuerwehr<br />

Unterschiede gibt. Gerade in diesem Alter, zwischen neun und<br />

zehn Jahren, verändern sich die Kinder, das ist schon manchmal eine echte<br />

Herausforderung für uns.“<br />

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www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>

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