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Barftgaans 4/5 2017

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DIE NEUE<br />

<strong>Barftgaans</strong> <strong>2017</strong><br />

DAS MAGAZIN FÜR IN UND UM UELZEN<br />

4/5<br />

MÖBEL RECK<br />

MIT BEILAGE<br />

IM HEFT<br />

THEMEN<br />

Feuer und<br />

Flamme<br />

AKTUELLES<br />

Kulturerbe<br />

macht Schule<br />

FRÜHLING<br />

Blick über den<br />

Gartenzaun<br />

FEUILLETON<br />

Ernst, Martin<br />

und Uelzen<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

1


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WOHNIDEEN<br />

2<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


LIEBE LESERINNEN,<br />

LIEBE LESER,<br />

Ihr <strong>Barftgaans</strong>-Team: v.l.n.r.: Eva Neuls, Nicole Lütke, Sandra<br />

Hoffmann, Sebastian Tramsen und Friederike Kohnke<br />

Endlich – Frühlingsanfang! Geht es Ihnen zum Ende des Winters auch so?<br />

Sehnsüchtig warte ich jedes Jahr auf den Frühling. Das Vogelgezwitscher,<br />

das klingt doch schon nach Frühling? Die Schneeglöckchen im Garten, ja,<br />

das ist ein Zeichen! Die Sonne, sie wärmt schon wieder ein bisschen – sehr<br />

gut, jetzt kann es nicht mehr lange dauern. Regen, Kälte, Wind – Frühling?<br />

Doch noch nicht!?<br />

Meteorologisch, kalendarisch, gefühlt – er ist da! Meteorologisch sogar<br />

schon einen Monat. Astronomisch seit dem 20. März. War das nicht sonst<br />

der 21.? Eine Frage, die uns im Büro kurzzeitig beschäftigte, als wir die aktuelle<br />

Ausgabe der „Neuen <strong>Barftgaans</strong>“ fertiggestellt haben. Die Antwort<br />

ist im Netz schnell gefunden: Astronomisch beginnt der Frühling am Datum<br />

der Tag-und-Nacht-Gleiche des Kalenderjahres und der fällt auf den<br />

20. März und das wird sich so bald auch nicht ändern, erst 2102 wird der<br />

Frühlingsanfang wieder auf den 21. März fallen. Und gefühlt? Ja, doch. Es<br />

ist deutlich zu merken, auch wenn uns der April sicherlich noch einmal<br />

den einen oder anderen Tag bescheren wird, der uns zweifeln lässt. Allerorts<br />

im Landkreis ist die mit ihm kommende Aufbruchsstimmung und<br />

Tatendrang zu spüren. Es geht wieder los. Frühlingsfeste werden gefeiert<br />

– Ostern, Muttertag und Himmelfahrt erwarten uns. Im Landkreis blühen<br />

nicht nur die Blumen wieder auf, sondern auch die Aktivitäten. Wir<br />

können uns auf ein aktionsreiches Frühjahr freuen – mit Veranstaltungen<br />

zum Reformationsjahr (www.uelzen<strong>2017</strong>.de), mit einem bunten Kulturprogramm<br />

im Klosterflecken Ebstorf, der 1200 Jahre Bestehen feiert (S. 42)<br />

und den Veranstaltungen unserer Kulturschaffenden im gesamten Landkreis.<br />

Aktivitäten im Freien machen wieder mehr Spaß und die Natur lädt<br />

zu einer Entdeckungstour ein. In kultivierter Form und nur im Rahmen der<br />

Offenen Gärten (S. 44) geben unsere ambitionierten Hobbygärtner in der<br />

Region wieder den Blick hinter ihre Gartenpforte frei. Einen Neuanfang<br />

zum Frühlingstart ermöglichte auch das Projekt „LeLA“ (S. 34).<br />

Aber entdecken Sie selbst, was wir im Landkreis für Sie aufgestöbert haben.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen der aktuellen Ausgabe wünscht im Namen<br />

des gesamten Teams,<br />

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Für Druckfehler keine Haftung<br />

29525 Uelzen<br />

Veerßer Str. 59<br />

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Für Sie geöffnet: Montag – Samstag von 7 bis 22 Uhr<br />

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www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

3


INHALT<br />

AKTUELLES<br />

FREIZEIT<br />

6<br />

It’s Tru[mann]<br />

43<br />

Spieletipp<br />

7<br />

Erobert die Ritterburg!<br />

44<br />

Blühende Wunder<br />

7<br />

Uelzen erleben<br />

46<br />

Termine<br />

9<br />

15<br />

Verantwortung füreinander<br />

Kultur für alle<br />

THEMEN<br />

17<br />

Das pure Leben<br />

8<br />

Gemeinschaft neu erleben<br />

31<br />

Ein gutes Leben auf dem Land<br />

18<br />

Energielecks aufspüren<br />

40<br />

Vitalmarkt<br />

19<br />

Eine gute Idee<br />

FEUILLETON<br />

20<br />

23<br />

Energetisch sanieren<br />

Süße Stachelkugel<br />

10<br />

Ballet trifft Bach<br />

24<br />

Ein Stück Heimat<br />

12<br />

Vollständig kapituliert<br />

26<br />

Feuer und Flamme<br />

13<br />

Ein neues Museum – eine Vision?<br />

28<br />

Ab ins Wasser!<br />

14<br />

Ernst, Martin und Uelzen<br />

32<br />

Interkulturelle Brückenbauer<br />

34<br />

Ein neues Leben<br />

Titelbild:<br />

Osterglocken in Böddenstedt<br />

im Landkreis Uelzen<br />

Foto: Christine Kohnke-Löbert<br />

36<br />

38<br />

Leben unter der Kuppel<br />

Zeit zum Zuhören<br />

WERBEPARTNER IN DIESER AUSGABE<br />

Bad Bevensen Marketing GmbH 30<br />

Ralf Banse, Gartenbau und Holzeinschlag 43<br />

Baumfachwerk, Thorsten Kruse-Neuls 48<br />

Baumschule Meyerholz 44<br />

Baumschule Növig-Maaß 45<br />

Behn Wohnideen/Behn Glaser + Tischler 2<br />

Blumen-Zentrum Hoppe Ch. Hoppe KG 41<br />

Bürowelt Köhn 6<br />

deinjob.jetzt 9/33<br />

Dorfcafé Alte Schule 33<br />

Elbers Hof 34<br />

Erlebnisbauernhof Mielmann 6<br />

Expert Uelzen GmbH 22<br />

Fahrradhaus Bad Bevensen 51<br />

Freilichtmuseum Diesdorf 28<br />

Früchte der Welt, Uwe Stahnke 41<br />

Garten- und Landschaftsbau D. Brandt 45<br />

Garten- und Landschaftsbau H. Schulz 45<br />

Gebäudereinigung Silvester 46<br />

Gehrdau GbR 40<br />

Gestärkt Leben, Katharina Haack 27<br />

Glaserei Neumann 19<br />

Heideglas Uelzen 20<br />

HELIOS Klinikum Uelzen 35<br />

Holdenstedter Hof 8<br />

Hotel Ascona 39<br />

Hotel-Pension Sonnenhügel 32<br />

Juwelier Cordes 8<br />

Kathrin Busse, Kräuter und Stauden 40<br />

Klosterflecken Ebstorf 42<br />

Körperformen Uelzen 29<br />

Kulturkreis Uelzen 11<br />

Lässig im Bahnhof 15<br />

Landleben Eichenhof 15<br />

Maler Schneider 21<br />

Maler Ziegeler 19<br />

Markthalle Bienenbüttel 23<br />

Möbel-Reck GmbH <br />

(Beilage im Heft)<br />

M S M Bäder + Wärme GmbH 49<br />

Mützingenta, Kultur, Musik und Handwerk 50<br />

Natürlich 16<br />

Notenchaos, Andreas Grell 43<br />

OTTO-Shop Uelzen 16<br />

Raumausstatter Ludolf Hencke 32<br />

Rewe Center 3<br />

Samtgemeinde Amelinghausen 48<br />

Schöne Dinge 9<br />

Schenk GmbH 20<br />

Spargelhof Niemann 43<br />

Theater Lüneburg 48<br />

Tischlerei Holzart 21<br />

Tourist-Info Ebstorf 42<br />

Unternehmerinnen-Branchenbuch 38<br />

Vamos! Kulturhalle 47<br />

Werkhaus 6/16<br />

WohnStore Uelzen 52<br />

Woltersburger Mühlen-Café 5<br />

Zimmerei Matthias Kiemann 19<br />

Zweckverband Kreisvolkshochschule<br />

Uelzen/Lüchow-Dannenberg 37<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


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Frühstücksbuffet<br />

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Samstag & Sonntag<br />

von 9.30 bis 12 Uhr<br />

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Uelzener Wochenmarkt,<br />

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www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

Öffnungszeiten Mühlen-Café<br />

Freitag, 14 bis 18 Uhr | Wochenende, 9.30 bis 18 Uhr<br />

Woltersburger Mühle 1, 29525 Uelzen<br />

An der B191 hinter Oldenstadt/Uelzen<br />

0581 971570-30 | info@woltersburger-muehle.de<br />

www.woltersburger-muehle.de<br />

5


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EIN BISSCHEN<br />

BELÄMMERT<br />

„Du kleiner Räuber“, kann man hin und wieder aus dem Munde eines<br />

Großvaters hören, der dann den vorwitzigen Enkel (im Überschwang ihm<br />

die Bewegungsfreiheit raubend) auf den Arm nimmt, durchkitzelt oder<br />

beides. Wenig entzückend finden wir die größeren, tatsächlichen Räuber<br />

oder die uns als solche erscheinen. Seien es Menschen, die Mein und Dein<br />

nicht unterscheiden, oder Tiere, wie die seit einiger Zeit die Weidetiere<br />

unseres Landkreises heimsuchenden Wölfe. Eine belämmerte Situation<br />

mag das für die Gewissenhaften unter uns sein, denen schwant, dass auch<br />

unsereins nicht unbeteiligt ist an manchen Entwicklungen, nicht unwesentlich<br />

mit Raubbau betrieben zu haben an unserer Umwelt inklusive<br />

ihrer Bewohner. Wenn belämmert auch eher von lahm als von Lamm abzuleiten<br />

ist, läuft es doch auf das Gleiche hinaus, da man aufgrund seines<br />

Verantwortungsbewusstseins für den Nachwuchs im engeren und weiteren<br />

Sinn, in Bewegungsfreiheit und Entscheidungseifer beeinträchtigter<br />

ist als ein überwiegend triebgesteuertes Wesen.<br />

„Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen, kein Mensch, solange er<br />

nicht weiß, welcher Art der andere ist“, behauptete der römische Dichter<br />

Plautus in seiner Eselskomödie gut zweihundert Jahre vor unserer Zeitrechnung.<br />

Und hat damit noch untertrieben. Es gibt mehr als genug Menschen,<br />

die sich nicht scheuen, sogar die eigene Familie zu übervorteilen.<br />

Jesus von Nazareth, ehe er sich anschickte, selber das ultimative Passah-<br />

bzw. Osterlamm zu werden, mahnte seine Schüler: „Seht (nehmt zu<br />

Herzen), ich sende euch als Schafe mitten unter die Wölfe“ – andere also<br />

Anteil nehmen zu lassen am eigenen Leben. Er riet ihnen zwar, klug zu<br />

sein, sich nicht von Bedürftigen und Aufgaben schier aufzehren zu lassen,<br />

aber auch arglos und unverdorben, nicht ihrerseits andere, womöglich<br />

unter dem Vorwand der Wohltätigkeit, auszubeuten. Die Nachfolger des<br />

guten Hirten oder die vorgaben solche zu sein, haben sich leider allzu bald<br />

von diesem Auftrag verabschiedet und bevorzugten, sich selber wie Wölfe<br />

zu gebärden und die anvertraute Herde als Wirtschaftsgut zu betrachten.<br />

Das aktuelle Jubeljahr der Reformation scheint mir geeigneter Anlass,<br />

sich, über die Osterzeit hinaus, ihres Ursprungs und Wesens zu erinnern.<br />

Man muss kein „dummes Schaf“ sein oder werden. Sich ab und an „ein<br />

bisschen belämmert“ zu fühlen, wäre aber keine Schande, eher ein Zeichen<br />

von Herzensbildung.<br />

It‘s Tru[ma nn]<br />

6<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


AKTUELLES<br />

Abenteuer verspricht die diesjährige Ferienfreizeit der Stadtjugendförderung auf der Jugendburg Hessenstein. <br />

Foto: Veranstalter<br />

EROBERT DIE RITTERBURG!<br />

Mit der Jugendförderung Uelzen 14 Tage in die Ferien<br />

Die Jugendförderung der Hansestadt Uelzen lädt Kinder im Alter von<br />

acht bis 12 Jahren vom 26. Juni bis 9. Juli zu einer Ferienfreizeit auf die<br />

Jugendburg Hessenstein ein.<br />

Die im 14. Jahrhundert erbaute Burg bietet Abenteuer und vielfältige<br />

moderne Spiel- sowie Sportmöglichkeiten. Die Herberge liegt zwischen<br />

den Städten Frankenberg und Korbach in faszinierender Landschaft nahe<br />

dem Edersee. Außerhalb des Burggeländes gibt es in der Ferienregion<br />

Edersee jede Menge Gelegenheit zum Zeitvertreib. Neben dem Nationalpark,<br />

der Sommerrodelbahn, der Edersee-Staumauer mit dem angrenzenden<br />

Aqua- und Wildtierpark und einem riesigen Aktivspielplatz, gibt<br />

es vieles andere zu entdecken. Eine Tagesfahrt in einen Freizeitpark ist<br />

ebenfalls geplant. Gäste der Burganlage fühlen sich ein wenig wie im Mittelalter,<br />

allerdings mit moderner Ausstattung. Alle Gästezimmer verfügen<br />

über eigene Toiletten und Duschen. Nach Renovierungsarbeiten öffnet<br />

die Jugendburg im Mai wieder. Die Freizeit kostet 320 Euro pro Kind.<br />

Darin sind die An- und Abfahrt sowie die Unterbringung mit Verpflegung<br />

und Programmmittel enthalten.<br />

Eltern mit schmalem Geldbeutel können beim Landkreis Uelzen und<br />

bei der Hansestadt Uelzen einen Zuschuss zu den Kosten beantragen.<br />

Weitere Informationen und Anmeldeformulare gibt es im BAXX Kinderund<br />

Jugendzentrum Uelzen, Gartenstraße 5, 29525 Uelzen, Telefon 0581<br />

800 7755 (14.30 Uhr erreichbar). [UE]<br />

UELZEN ERLEBEN<br />

Die Hansestadt Uelzen lädt zum verkaufsoffenen Sonntag mit vielen Akttraktionen<br />

Uelzen macht auf – unter diesem Motto öffnen am Sonntag, 9. April,<br />

von 12 bis 17 Uhr, die Geschäfte in der Innenstadt und laden zum entspannten<br />

und gemütlichen Bummeln ein. Die Organisatoren haben ein<br />

interessantes und unterhaltsames Rahmenprogramm auf die Beine gestellt,<br />

das die Besucher begeistern wird. Eine der größten Marching-Bands<br />

Norddeutschlands, die „Freibeutermukke Lübeck“ wird musikalisch<br />

und mit flotten Sprüchen für Stimmung sorgen und vom Marktcenter<br />

in die Stadt ziehen. Spektakulär wird es auch mit den Sportjongleuren<br />

Dreilingen, die gemeinsam mit dem Weltmeister im Sportjonglieren,<br />

Fabian Fehlhaber, ihr Können zeigen und ebenfalls in den Markstraßen<br />

zu sehen sein werden. Auf dem Herzogenplatz erfreut das Tierdorf des<br />

Geflügelzuchtvereines Uelzen und Bad Bevensen Groß und Klein. In der<br />

Innenstadt Veerßer Straße / Kreuzung Altes Rathaus sowie auf dem Herzogenplatz<br />

können sich die Gäste an den Essenständen stärken, Freunde<br />

treffen, klönen und eine gute Zeit verleben. <br />

[UE]<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

7


THEMEN<br />

GEMEINSCHAFT<br />

NEU ERLEBEN<br />

Ein Gespräch mit Propst Jörg Hagen<br />

über Glauben und Kirche<br />

Heiligabend – in den christlichen Kirchen des Landkreises sitzen die<br />

Gläubigen dicht gedrängt auf den Bänken und lauschen der Botschaft<br />

von der Geburt Christi. An den übrigen Tagen sieht das jedoch häufig<br />

anders aus. Die Zeit der Volkskirchen ist vorbei, die Zahl der Austritte<br />

seit Jahren auf hohem Niveau. Kirchengebäude werden in einigen Regionen<br />

Deutschlands bereits wieder entweiht und anders genutzt – zum<br />

Beispiel als Sparkasse oder Party-Location.<br />

Trotz sinkender Mitgliederzahlen spielt die christliche Kirche in<br />

Deutschland eine wichtige Rolle. Die Zahl der kirchlichen Einrichtungen<br />

steigt und die Kirche ist mit rund 1,3 Millionen Mitarbeitern der zweitgrößte<br />

Arbeitgeber nach dem Staat. Doch welche Rolle spielt die Kirche<br />

in Zukunft? Können die Kirchen durch Vermittlung christlicher Werte die<br />

Gesellschaft noch zusammenhalten?<br />

„Glauben hat für mich mit Vertrauen zu tun. Mit Vertrauen auf etwas,<br />

was man nicht sieht, was aber doch spürbar und erfahrbar ist“, erklärt Jörg<br />

Hagen, Propst des Ev.-luth. Kirchenkreises Uelzen und Pastor der St-Marien-Gemeinde<br />

in Uelzen. Durch Glauben könne man Stärkung erfahren<br />

und Mut bekommen, sein Leben zu gestalten. „Ich vertraue darauf, dass<br />

Gott da ist, auch wenn ich ihn nicht sehe.“ Gerade Menschen, die schwierige<br />

Erfahungen im Leben gemacht hätten, seien an ihrem Glauben nicht<br />

zerbrochen, sondern vertrauten auf die Liebe Gottes, berichtet Hagen.<br />

Zum Glauben gehöre auch immer Zweifel, so der Propst. „Gerade wenn<br />

man den Zustand der Welt betrachtet, kann man in Zweifel geraten, verzweifeln<br />

an der Wirkungslosigkeit des Glaubens. – Aber der Mensch ist<br />

ja keine Marionette. Wir denken selbstständig und tragen Verantwortung<br />

für unser Handeln.“<br />

Der Wert der christlichen Gemeinschaft, der Kirche, sei das Miteinander.<br />

„Wir feiern zusammen Gottesdienst, erleben uns als christliche Gemeinschaft,<br />

leben den Glauben und spüren Gottes Nähe“, so Hagen. Das<br />

Christentum stelle den Einzelnen in Verantwortung, seinen Beitrag für das<br />

gemeinschaftliche Zusammenleben aller zu leisten. „Es kann in der Gesellschaft<br />

nicht nur darum gehen, das Beste für mich selbst rauszuholen. Christ<br />

zu sein bedeutet auch, den Schwachen einzubeziehen und Verantwortung<br />

für künftige Generationen zu übernehmen.“ Seit Mitte der 60er Jahre verzeichnet<br />

die Kirche einen deutlichen Rückgang ihrer Mitgliederzahlen,<br />

die Kirchengemeinden werden spürbar kleiner. Eine Herausforderung, die<br />

die Gemeinden annehmen und bewältigen müssen. „Es werden sich neue<br />

Formen der Zusammenarbeit entwickeln, wie sich Menschen in den Gemeinden<br />

begegnen können. So wird es zur Normalität, dass man für den<br />

Gottesdienst in eine andere Gemeinde fährt.“ So seien die Sommerkirchen,<br />

die in vier Gemeinden des Landkreises stattfinden, nur eine Möglichkeit, die<br />

christliche Gemeinschaft neu zu erleben. „In der Kirche wird sich viel verändern<br />

und das bringt zum einen Verunsicherung mit sich. Zum anderen bieten<br />

diese Veränderungen auch Chancen, neue kirchliche Strukturen oder<br />

neue Formen der Begegnung zu entwickeln“, erklärt der Propst.<br />

Die christlichen Kirchen haben sich stets an gesellschaftlichen Debatten<br />

beteiligt, beispielsweise während der Friedensbewegung der 80er Jahre.<br />

„Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung waren immer<br />

Grundpfeiler des Glaubens. Zu diesen Werten müssen wir auch in Zukunft<br />

stehen, sonst werden wir als christliche Gemeinschaft unglaubwürdig.“<br />

Damit die Kirche auch in Zukunft positiv wirken könne, ist es notwendig,<br />

sich noch stärker mit gesellschaftlichen Initiativen und ehrenamtlichen<br />

Gruppen zu vernetzen. „Wenn wir miteinander etwas bewegen wollen,<br />

dann müssen wir ohne Scheu in Kontakt treten und schauen, was wir gemeinsam<br />

erreichen können.“<br />

Wenn der Propst seiner Kirche einen Rat geben könnte, dann würde er<br />

ihr raten: offen zu sein für verschiedene Formen des Glaubens, die Unterschiedlichkeit<br />

der Menschen, neue Lebensentwürfe. „Wir sollten als Christen<br />

Mut fassen, für unsere Werte und unseren Glauben selbstbewusst<br />

einzutreten“, so Hagen. Kirche sei eine Gemeinschaft, die von gleichen<br />

Werten getragen werde; von Menschen, die der gleichen Sache verbunden<br />

seien – auch bei unterschiedlichen Meinungen. <br />

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8<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


VERANTWORTUNG FÜREINANDER<br />

Auftaktveranstaltung zum Reformationsjubiläum im Neuen Schauspielhaus<br />

Luther – ein erzkonservativer Christ, ein Reformer der Kirche, Vordenker<br />

einer sozialen Gemeinschaft – gab 1517 die Initialzündung für die reformatorische<br />

Bewegung, die auch in Uelzen deutliche Spuren hinterlassen<br />

hat.<br />

„Luther hätte Spaß an Uelzen gehabt“, sagte Uelzens Bürgermeister Jürgen<br />

Markwardt in seiner Rede im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum<br />

Reformationsjubiläum im Neuen Schauspielhaus. Denn es gebe hier viele<br />

„freidenkende Menschen“. Markwardt beschrieb zu Beginn seiner Rede<br />

Luthers ambivalente Persönlichkeit. Der Reformator sei ein „erzkonservativer“<br />

Christ gewesen, der allerdings ein anderes Kirchen- und Menschenbild<br />

gehabt hätte, als es im 16. Jahrhundert üblich war.<br />

Landrat Dr. Heiko Blume sagte, die vielen ganz unterschiedlichen 49<br />

Veranstaltungen in und um Uelzen anlässlich des Reformationsjubiläums<br />

seien der richtige Weg, sich dem Thema Reformation auf vielfältige Weise<br />

zu nähern. Luther sei ein Kind seiner Zeit gewesen, dem Denken seiner<br />

Zeit sehr verhaftet, eine Person, an der man sich reiben könne. Blume<br />

schlug einen Bogen zum „Jahr der sozialen Kompetenz“, das der Landkreis<br />

für <strong>2017</strong> ausgerufen hat. „Die Reformation stellte die Frage, wie wir miteinander<br />

umgehen und das Zusammenleben gestalten.“<br />

„Ernst, Martin und die Reformation in Uelzen“ – Propst Jörg Hagen<br />

brachte das „kultur- und kirchengeschichtlich bedeutsame Ereignis“ Reformation<br />

mit der Stadt Uelzen in Zusammenhang. „Die Reformation<br />

war im Kern eine Stadtbewegung. Sie veränderte das Zusammenleben<br />

sowie das Selbstverständnis der Städte und ihrer Bürger“, so Hagen. Vor<br />

der Reformation habe das karitative Handeln in den Händen der Klöster<br />

gelegen, fromme Stiftungen ermöglichten Pflege und Hilfe, auch wenn<br />

der eigentliche Gedanke dahinter oftmals dem Seelenheil des Stifters<br />

galt, erklärte Hagen. Die Reformation habe vieles verändert, so der Propst<br />

weiter. „Es entwickelte sich ein gemeinsames Engagement der Bürger für<br />

das Wohl ihrer Stadt, ein neues Miteinander. Ein füreinander Eintreten,<br />

auch für die Schwachen.“ Reformation bedeute auch: Der Einzelne stehe<br />

direkt vor Gott. Die Verwirklichung der christlichen Werte wie Glaube, Vetrauen<br />

und Hoffnung rücke in den Vordergrund. Durch die Übersetzung<br />

der Bibel ins Deutsche könne nun jeder Gottes Wort direkt lesen und aufnehmen.<br />

Dass die Reformation nach Uelzen kam, ist vor allem der Rolle Ernst des<br />

Bekenners zu verdanken. Beeindruckt von der Lutherischen Lehre nutzte<br />

der Herzog vor allem die „materiellen Vorteile“, die ihm die Reformation<br />

bot. Im Fürstentum Lüneburg herrschten katastrophale finanzielle Verhältnisse,<br />

das Geld der Klöster kam Ernst da gerade recht. Er reformierte<br />

sein Land sehr schnell, trotz der Widerstände der Klöster Medingen und<br />

Ebstorf.<br />

Die neue Verantwortung der städtischen Gremien für Arme, Kranke<br />

und Schwache sei „Ausdruck eines antwortenden Glaubens vor Gott“. Die<br />

reformatorische Erkenntnis werde umgesetzt im Miteinander und Füreinander<br />

in der Gesellschaft, in der Verantwortung des einzelnen Bürgers.<br />

Das Thema Reformation habe uns heute noch viel zu sagen: Es gibt uns<br />

die Möglichkeit, nach der Verantwortung des einzelnen Bürgers, nach<br />

dem gemeinsamen Unternehmen des guten Zusammenlebens vor Gott<br />

und den Mitmenschen zu fragen, schloss Propst Hagen.<br />

Die Veranstaltungen im Landkreis Uelzen zum Jubiläumsjahr finden<br />

Interessierte auf der Internetseite www.uelzen<strong>2017</strong>.de sowie im Begleitheft,<br />

das an vielen öffentlichen Stellen zum Mitnehmen ausliegt.<br />

[Anzeigen]<br />

Veerßer Straße 9 • 29525 Uelzen<br />

05 81-21 00 • Schoene-Dinge.Uelzen@t-online.de<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

9


FEUILLETON<br />

Das ganze Dorf feiert Weihnachten mit der einschlägigen Geschichte.<br />

BALLETT TRIFFT BACH<br />

Faszinierendes Theater: „Schlafes Bruder“ auf der Bühne in Lüneburg<br />

Noch niemals bin ich mit solch falschen Erwartungen beziehungsweise<br />

Befürchtungen zu einem Theaterabend gegangen! Um es vorwegzunehmen:<br />

Diese Uraufführung der Fassung der Erfolgsgeschichte des<br />

österreichischen Schriftstellers Robert Schneider am Theater Lüneburg<br />

lässt den Zuschauer sprachlos und hochemotional aufgeladen zurück! Es<br />

ist kein Schauspiel nach der Romanhandlung, die um 1800 spielt – obwohl<br />

Originaltext gesprochen wird. Es ist auch keine Oper – und trotzdem<br />

wird, und wie!, gesungen. Ein Ballettabend ist es ebenfalls nicht – dabei<br />

jagen einem die Tänzer mit Eleganz und Erotik Schauer über den Rücken.<br />

Ja, was dann?<br />

Mit Elias, dem Kind aus einem Alpen-Bergdorf mit der besonderen<br />

Begabung für Musik, bin ich nicht warm geworden. Zu fern ist mir dieses<br />

bigotte Leben, diese dunkle Daseinsgemeinschaft, aus der jeder Andersartige,<br />

der Besondere auch, ausgestoßen wird. Über diesen Jungen, der<br />

seine Gabe, das Universum klingen zu hören und Orgel spielen zu können,<br />

nicht annimmt und glücklicher wäre mit der Liebe seiner Cousine,<br />

erzählte Robert Schneider mit einer gewissen ironischen Distanz und<br />

doch ganz viel Vertrautheit zu seinen Personen. Dazu kam eine sperrige<br />

10<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


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ZIEMLICH<br />

BESTE<br />

FREUNDE<br />

Komödie<br />

nach dem<br />

gleichnamigen<br />

Film<br />

Hochzeit zu Arvo Pärts „Misere“.<br />

Von links:<br />

Elias und der<br />

Racheengel.<br />

Das Universum<br />

dröhnt.<br />

Orgelreparatur.<br />

Sprache, angereichert mit Worterfindungen und<br />

Dialektausdrücken.<br />

Was das Lüneburger Theater aber daraus<br />

macht, ist aufregend, anregend und absolut sehens-<br />

und hörenswert. In der Dramaturgie Friedrich<br />

von Mansbergs schuf Ballettdirektor Olaf<br />

Schmidt ein Musiktheater aus Charisma und als<br />

„heiterste Lehranstalt für Fantasie“, wie es der<br />

Präsident der Akademie der darstellenden Künste,<br />

Hermann Beil, einmal über das Theater sagte.<br />

Die Lüneburger Symphoniker spielen Bach,<br />

Bach, Bach! Aber auch Arvo Pärt, Monteverdi,<br />

Schubert, Händel und Mozart. Als beeindruckende<br />

Dorfgemeinschaft singen die Chöre des<br />

Theaters und von St. Johannis und St. Michaelis<br />

kraftvoll und schlagkräftig. Dazu gesellen sich<br />

Solisten, von denen einer auch der Erzähler ist.<br />

Der Abend hat mehrere Erzählebenen. Das<br />

Ballettensemble übernimmt die Geschichte<br />

von Elias, Lukas, Peter und Elsbeth, wobei den<br />

Chören eine agierende und kommentierende<br />

Rolle zukommt. Die Gesangssolisten sind – als<br />

die Leser des Buches – quasi der Verfremdungseffekt;<br />

sie beobachten das Geschehen, lassen<br />

sich involvieren, können aber auch zu jeder Zeit<br />

aussteigen. So singt Signe Ravn Heiberg, während<br />

sie den Boden putzt, ein „Ave Maria“ zum<br />

Niederknien, die Geburt eines weiteren Kindes<br />

durch Elias‘ Mutter beobachtend. Zur Hochzeit<br />

von Elsbeth und Lukas<br />

erklingt ausgerechnet<br />

Arvo Pärts<br />

„Misere“ (Elend, Notlage),<br />

weil es für Elias<br />

ein Elend ist, dass<br />

die Geliebte einen<br />

anderen freit. Bachs<br />

wunderbare Toccata<br />

und Fuge d-moll<br />

(565) ertönt, als Elias<br />

die Orgel spielt und<br />

alle Zuhörer verzaubert. Und wenn am Ende die<br />

Bassarie aus der Matthäus-Passion erklingt und<br />

Peter klagt „Mache dich, mein Herze rein, ich will<br />

Jesum selbst begraben“ – dann ist diese Trauer<br />

nicht von gestern oder von heute, sondern von<br />

immer.<br />

Es gäbe viele Szenen zu schildern, zu interpretieren,<br />

die am Herzen zerren und ganz<br />

andere Bilder bloßlegen – ja offenbaren! – als<br />

die gespielten. Weil in der Gegenwart, in jeder<br />

Wirklichkeit, das Mögliche rumort. Ernst Bloch<br />

nannte diese Art des Offenhaltens von Geschichte<br />

„Prinzip Hoffnung“. Nun, für Elias gibt es am<br />

Ende keine Hoffnung. Er wollte, gerade 22 Jahre<br />

alt, sterben. Aus Liebeskummer. Was für ein verschwendetes<br />

Talent!<br />

Die Zeit im Lüneburger Theater ist keineswegs<br />

verschwendet. „Schlafes Bruder“ ist ein veritables<br />

Feuerwerk der Einfälle und Doppelbödigkeit, der<br />

Melange aus Musik, Gesang und Tanz, die den<br />

Atem zu rauben in der Lage ist. Gestaltet von Akteuren,<br />

die ihr Handwerk beherrschen, die das<br />

Theater mit Mut zum Experiment zur Transitstation<br />

machen zwischen Kunst und alltäglichem<br />

Dasein.<br />

Der Zuschauer muss das Buch nicht zwingend<br />

kennen. Er sollte sich aber vor der Aufführung<br />

dem klugen Programmheft, das den getanzten<br />

Inhalt der einzelnen Szenen kurz beschreibt,<br />

zuwenden. Aber auch ohne die eine oder andere<br />

Vorkenntnis verlässt man das Theater nach<br />

zweieinhalb Stunden eingehüllt von Musik und<br />

berührt durch die (getanzte) Geschichte; bleibt<br />

dieser Abend ein Lehrstück über Außenseitertum,<br />

das aus Fragen nach dem Miteinander und<br />

dem Umgang mit dem vermeintlich Anderen<br />

nicht entlässt.<br />

Auf dem Spielplan steht „Schlafes Bruder“<br />

noch am: 28. April, 14., 24., 28. Mai und 2. Juni.<br />

Unterschiedliche Anfangszeiten. Theaterkasse:<br />

0 41 31 / 42 100. [Barbara Kaiser]<br />

9.5.17 19.30 Uhr<br />

Theater an der Ilmenau<br />

11.11.17 20 Uhr<br />

Theater an der Ilmenau<br />

18.11.17 19.30 Uhr<br />

Theater an der Ilmenau<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


FEUILLETON<br />

VOLLSTÄNDIG KAPITULIERT<br />

Die Familiengeschichte von H.-H. Decker-Voigt ist im Jahr 1945 angekommen<br />

Es ist das vierte Buch der Familiensaga „Das Pfarrhaus“, das auf der<br />

Buchmesse in Leipzig soeben erschien. Professor Hans-Helmut<br />

Decker-Voigt wird sich schon bald mit Buch fünf befassen, das dann übers<br />

Jahr auf den Markt kommt. Bis jetzt füllt die Geschichte über den Pfarrer<br />

Georg-Wilhelm Vogintius, Jahrgang 1889, seine Frau Dorothea und die<br />

Kinder Elisabeth, Heinrich, Paul, Rudolf, Ursula und Johanna 2558 Seiten.<br />

„Die Vogintii“ nennen sie sich. Klarstellend, dass es sich hier um eine lateingelehrte<br />

Sippe handelt, die die humanistische Bildung hochhält, die<br />

Kraft des Wortes und den Disput schätzt, Gewalt aber verabscheut. Man<br />

verrät kein Geheimnis mit der Voraussage, dass das Epos auf am Ende erheblich<br />

über 3000 Blätter angewachsen sein wird (es gibt aber auch alles<br />

als E-Book). Der Autor wird dann mehr als ein Jahrhundert Familiengeschichte<br />

durchschritten haben.<br />

Aber was heißt Familiengeschichte? Decker-Voigt hat deutsche Geschichte<br />

nur an seiner Familie konkret festgemacht. Die Handelnden sind<br />

seine Großeltern, seine Eltern, Onkel und Tanten. Am Ende von Buch vier<br />

ist er selbst auf diese Welt gebracht worden. Eine Welt, die in Trümmern<br />

versinkt; in ein Leben, das für den kleinen Jungen keinen Vater vorsieht,<br />

weil der kurz vor Kriegsende wegen seiner widerständigen Mitwirkung an<br />

einer Vision vom Deutschland nach „Herrn Hitler“ erschossen wurde.<br />

Die allgemeine Erfahrung mit Fortsetzungen besagt ja, dass sie meist<br />

schlechter werden, weil nichts mehr zu erzählen bleibt. Weil es, eine Entwicklung<br />

darzustellen aus der Persönlichkeit heraus, sie hineinzustellen<br />

in die Zeit, einiger Kunstfertigkeit bedarf. Menschenkenntnis braucht‘s<br />

dazu und die Erfahrungen mit psychischem Druck, mentaler Vereinnahmung,<br />

charakterlichen Schwächen.<br />

Bei Decker-Voigt werden die Bücher mit jeder Fortsetzung besser,<br />

denn er verliert seinen Ton nicht; diesen Erzählstil zwischen poetischer<br />

Schwärmerei und Hauptsatz-Lakonie. Der Professor der Musiktherapie<br />

schreibt immer noch, auch auf Seite 2000, mit Sprachenergie, weil mit<br />

dem Erschrecken darüber, dass vieles, was in der Welt seiner Erzählebene<br />

geschah, ungeheuerlich, grausam und unfassbar – weil von Menschen<br />

angerichtet – war. Nebenbei erschließt sich dem Leser so manche<br />

(historische) Tatsache aus einer anderen Perspektive: Über die Arbeit der<br />

Bekennenden Kirche etwa oder die Involvierten des Stauffenberg-Attentats.<br />

Darüber, wie weit die Vorhaben, ihre Grundlagen und illusorischen<br />

Annahmen über den Ausgang und die Folgen, von der gesellschaftspolitischen<br />

Realität entfernt waren. Denn das Deutschland damals hatte nicht<br />

das kleinste Recht, die kämpfenden Alliierten in Ost und West um Schonung<br />

und Verhandlungen zu ersuchen.<br />

Die Handlung des Buches führt den Leser in die Zeit zwischen Dezember<br />

1943 und Weihnachten 1945, erste Friedensweihnacht nach mörderischen<br />

Jahren. „Vom Kreuz mit den Haken – Feste feiern, bevor die Männer<br />

fallen“ lautet der fast zynisch anmutende Titel. Dabei suchten alle in dieser<br />

Zeit doch nichts mehr als ein wenig Zerstreuung, ein bisschen Normalität<br />

zwischen Bombenhagel und Schützengraben, in all den Unwägbarkeiten<br />

und dem Bewusstsein, selber nicht frei von Schuld zu sein. – Dieser<br />

Band IV bündelt mäandernde Erinnerungen und pralles Leben, Kirchengemeindeklatsch<br />

und Gestapoverhör, Hochzeitsfeier in Kriegszeiten<br />

(„bevor die Männer fallen“) und den Versuch, Gefühl zu erhalten oder zu<br />

entwickeln in einer Beziehung, die in Briefen stattfindet und nie frei von<br />

der Angst ist, der letzte Urlaub könnte wirklich der finale gewesen sein.<br />

Der Autor inszeniert das Schöne und Schlimme des Alltags, des Mittelmäßigen,<br />

auf eine Art, die den Leser immer zum Mitfühlenden macht.<br />

Die Tatsache, dass die Bücher zwischen Holdenstedt und Celle spielen,<br />

könnte sie zur bloßen Regionalerzählung degradieren; weil das Thema<br />

aber ein deutsches ist, werden sie allgemeingültig und damit zu Literatur.<br />

Es hat tausende Familien gegeben, durch die der Riss ging: für oder gegen<br />

die Nazis. Die Familie Vogintius wird zusammengehalten durch den<br />

Glauben, sie mögen es dadurch einfacher gehabt haben, auch wenn sie<br />

die Entwicklung ihres Rudolf, hochdekoriert und an des „Führers“ Kaffeetisch<br />

geladen mit gerade 17 Jahren, mit Sorge sehen.<br />

Decker-Voigt schafft es, sein großes Personal-Tableau vor unser Auge zu<br />

stellen und ihnen Typisches zu verleihen. Wie sonst könnte es sein, dass<br />

ich selber den Astronomie-Studenten Heinrich am meisten mag, die junge<br />

Ehefrau Elisabeth verstehe, obwohl sie ein wenig kühl und sehr rational<br />

daherkommt, für den oberschlauen und vorlauten Paul ein Herz habe<br />

und das Familienoberhaupt Georg-Wilhelm bewundere für sein Pensum<br />

an Arbeit, für die Balance seiner Predigten zwischen Klartext und schlitzohriger<br />

Doppeldeutigkeit, weil die Gestapo in fast jedem Gottesdienst<br />

mitschreibt.<br />

Hans-Helmut Decker-Voigts Annäherung an seine Familie ist respektvoll,<br />

intensiv und behutsam. Dazu unbestechlich. Und er berichtet unausweichlich<br />

über sich selbst, auch wenn er über andere schreibt. – Schreiben<br />

spiegelt Unterwegssein, fragt nach den Wurzeln, nach Verlorenem, neu<br />

Gewonnenem. Der 72-jährige Autor hat sich auf einen sehr langen Weg<br />

gemacht mit seinen Büchern über das Pfarrhaus. Er plaudert und analysiert,<br />

verwebt Fakten und Folgerungen, Anekdoten und Assoziationen zu<br />

einem dichten, farbigen Teppich. Und erschafft damit Gültiges.<br />

<br />

[Barbara Kaiser]<br />

„Vom Kreuz mit<br />

den Haken“<br />

Das Pfarrhaus,<br />

Buch 4. Soeben<br />

erschienen auf der<br />

Leipziger Buchmesse<br />

im Shaker Media<br />

Verlag.<br />

12<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


Das Haus an der Alewinstraße 10 soll Grundstock für ein Museum sein.<br />

EIN NEUES MUSEUM – EINE VISION?<br />

Museums- und Heimatverein müht sich um ein modernes Haus für Stadtgeschichte<br />

„Es gibt uns noch!“, sagte Museumsleiter Dr. Ulrich Brohm vor fast zwei<br />

Jahren in einem Gespräch. Zwischen all den Verkaufsvorhaben, deren<br />

Verhinderungsambitionen und eventuellen Abschaffungsgerüchten: Das<br />

Schloss Holdenstedt ist immer noch das Museum der Stadt und es bot<br />

auch in dieser unerträglichen Situation Ausstellungen, die sehenswert<br />

waren. Trotzdem haben sich inzwischen die Besucherzahlen auf etwa<br />

3000 halbiert, weil fast alle denken, das Schloss wird verkauft, das Museum<br />

ist lange geschlossen. So wie das Café. Fördermittel für Projekte muss<br />

man da gar nicht beantragen, die Belastungen durch Miete (an die Stadt!)<br />

und Nebenkosten sind aber natürlich dieselben geblieben.<br />

In einer Stadtratssitzung vor einem Jahr bekannten sich die Politiker<br />

definitiv zu einem Stadtmuseum, obwohl es auch unter ihnen die Meinung<br />

gibt, solch ein Ort der Geschichte wäre unnötig. Oder man solle<br />

doch gleich alles dem Haus in Hösseringen angliedern, dessen Leiter<br />

Brohm ja auch ist.<br />

Ein Museum ist eine wichtige Deponie für erfolgreich Veraltetes, wenngleich<br />

Brohm das Wort „Deponie“ nicht mag, weil es ihm „Abfall“ suggeriert.<br />

Nein! Ein Museum „ist ein Ort, an dem etwas gesammelt wird,<br />

in unserem Falle Zeugnisse der Uelzener Geschichte; aus Politik, Kultur<br />

und gesellschaftlichem Leben.“ Nun sei Uelzener Stadt- und Regionalgeschichte<br />

nicht gerade das, was Universitäten umtreibe, gibt der Historiker<br />

zu, aber „wir sammeln Dinge, um etwas daran zu zeigen.“<br />

Brauchen wir das? Aber ja! Denn an einer Ausstellung historischer Requisiten<br />

entzündet sich unsere Fantasie, wenn man denn aus diesem kalten<br />

Material den Funken erloschenen Lebens zu schlagen in der Lage ist.<br />

All die Dinge, die uns überdauern, benötigen das erzählende Gedächtnis<br />

der aktuellen Zeitgenossen, damit diese einstige Bedeutung fühlen können.<br />

Ein Ding, zur Ausstellung gebracht, zeigt sich selbst; was banal wäre<br />

ohne Zusammenhang, ohne, dass es in uns einen Text abruft, Fragen<br />

stellt.<br />

Deshalb geht der Museums- und Heimatverein seit geraumer Zeit in<br />

die Offensive: Er will ein neues Museum! „Wenn es die Möglichkeit gibt“,<br />

sagt dessen Vorsitzender Otto Lukat, „halten wir nicht am Schloss Holdenstedt<br />

fest.“ Gleichzeitig sieht der Ex-Bürgermeister seine Stadt aber in<br />

der Pflicht: „Wenn das Schloss verkauft wird, erwarten wir eine finanzielle<br />

Beteiligung.“ Schließlich wurde das Schloss gekauft mit Mitteln, die definitiv<br />

für die Kultur auszugeben waren.<br />

Nun besitzt der Verein ein Grundstück (mit Haus) an der Alewinstraße<br />

(siehe Plan). Um-, An- und Ausbau des Gebäudes für Dauer- und<br />

Sonderausstellungen und Funktionsräume summierten sich auf rund<br />

2,5 Millionen Euro. Ein Depot müsste extra entstehen. Das Ganze ist ein<br />

großes Vorhaben – aber wohin kämen wir ohne Visionen, dieses Uelzen<br />

ein Stückchen lebenswerter zu machen? Man liebt etwas, wenn man sich<br />

damit identifizieren kann. Da ist eine Stadt keine Ausnahme. Und ein<br />

Stadtmuseum kann ein Ort sein, Selbstverständnis, das Woher und Wohin,<br />

darzustellen und zu kommunizieren, Wissen zu vermitteln.<br />

„Ich bin nicht für eine Dorfstube“, sagt Otto Lukat, nach seinen Vorstellungen<br />

über ein Museum befragt. Aber: „Ein Museum für eine Stadt<br />

unserer Größe halte ich für eine Notwendigkeit; wie soll man denn sonst<br />

Geschichte erfahrbar machen?“ Und wie schwer es manchmal fällt, sich<br />

eigener Geschichte zu stellen, davon ist in Uelzen ein Lied zu singen. Stichworte<br />

Mahnmal für die Opfer der Gewaltherrschaft 1933/45 und die Straßenumbenennungen!<br />

„Tief ist der Brunnen der Vergangenheit. Sollte man ihn nicht unergründlich<br />

nennen?“ Mit diesen zwei Sätzen, die Behauptungen sind, beginnt<br />

Thomas Mann sein Epos über Joseph und seine Brüder. Wenn wir<br />

uns eines Tages nicht in diesem lichtlosen Brunnen und in Unkenntnis<br />

über Gewesenes verirren wollen, dürfen wir nicht ablassen von dem Versuch,<br />

aus der Geschichte zu lernen. Auch wenn es in der Gegenwart weniger<br />

denn je danach aussieht, dass der Mensch das je könnte – ein Museum<br />

muss dabei Leitfaden sein. Deshalb ist der Museums- und Heimatverein<br />

nicht genug zu loben für ein Vorhaben, das in Zeiten, wo nur zählt, was<br />

sich rechnet, als ein aussichtsloses erscheint. Dabei haben wir doch alle<br />

eine Verantwortung für die Erinnerung, weil, wer souverän mit Geschichte<br />

umgeht, den Kopf frei hat für Gegenwart und seine Kraft nicht verschwendet<br />

für Demagogie.<br />

[Barbara Kaiser]<br />

Rotmarkiert: möglicher Anbau.<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

13


FEUILLETON<br />

ERNST, MARTIN UND UELZEN<br />

Gedanken zu den Collage-Kalenderblättern von Georg Lipinsky<br />

Vielleicht zitiert man im Lutherjahr einmal Marx. Nicht Reinhard, den<br />

Präsidenten der deutschen Bischofskonferenz, sondern Karl, den<br />

Ökonom und Philosophen aus Trier. Der feiert ja im nächsten Jahr Jubiläumsgeburtstag,<br />

und der Stadtrat seiner Heimatstadt hat gerade mit großer<br />

Mehrheit das Geschenk aus China, eine gewaltige Bronzestatue des<br />

Denkers, angenommen. Was also sagte der Karl über den Martin: „Luther<br />

hat … die Knechtschaft aus Devotion besiegt, weil er die Knechtschaft aus<br />

Überzeugung an ihre Stelle gesetzt hat. Er hat den Glauben an die Autorität<br />

gebrochen, weil er die Autorität des Glaubens restaurierte. … Er hat den<br />

Leib von der Kette emanzipiert, weil er das Herz in Ketten legte.“ Ja, wie<br />

nun? Große Befreiung oder doch nur wieder Gefangenschaft?<br />

Durch die Jahrhunderte wurden zu<br />

Gunsten Luthers und seiner Anhänger<br />

nicht nur die Widersacher denunziert,<br />

sondern auch die Frauen ganz selbstverständlich<br />

verdrängt. Was also ist mit Ulrich<br />

von Hutten, Erasmus von Rotterdam<br />

(der die Reformation ablehnte), Ulrich<br />

Zwingli? Oder Johannes Reuchlin mit<br />

seiner humanistischen Botschaft, nichts<br />

zu verachten, nur weil es andersartig<br />

ist? Thomas Müntzer nicht zu vergessen,<br />

der die Meinung vertrat, dass die Herren<br />

das selber machen, „daß ihnen der arme<br />

Mann Feind wird“. Und die Frauen? Katharina<br />

Schütz zum Beispiel, die Frau des<br />

Straßburger Reformators Matthäus Zell,<br />

die selber schrieb. Oder die Wittenberger<br />

Liederdichterin Elisabeth Cruciger.<br />

Argula von Grumbach, die aus Bayern<br />

mit Luther korrespondierte und selbst<br />

religiöse Flugschriften verfasste. Wer gedächte<br />

Ottilie von Gersen, der Frau Thomas<br />

Müntzers, die nach dessen Hinrichtung schwanger<br />

und mittellos durchs Land zog, weil ihr das Habe des Mannes verwehrt<br />

wurde.<br />

Friedrich Engels nannte die Zeit, in der die Reformation siedelt, „frühbürgerliche<br />

Revolution“. Und weil hier noch nicht die Namen der Künstler<br />

gefallen sind – Dürer, Ratgeb, Grünewald –, gehört an dieser Stelle und<br />

in diesem Jahr der Besuch des Werner-Tübke-Panoramas in Bad Frankenhausen<br />

nahezu zwingend ins Programm.<br />

Uelzen reiht sich in die Feierlichkeiten mit einem bunten Reigen, der<br />

allerdings beinahe ausschließlich Luther huldigt. Natürlich forderte<br />

der Reformator zu Recht die Zurückdrängung der weltlichen Macht des<br />

Papsttums, das zusätzlich mit dem Ablasshandel eine Gelddruckmaschine<br />

erfunden hatte, und die Rückführung aller kirchlichen Verhältnisse<br />

auf die Einfachheit, die die Bibel für das Urchristentum bezeugt. Aber das<br />

Recht eines jeden, in Sachen des Glaubens selbst zu urteilen, hat Luther<br />

nicht konsequent verfolgt. Die aufständischen Bürger und Bauern – die<br />

von ihm benannten freien Christenmenschen – irritierten den Doktor<br />

doch sehr! Es gäbe also viel zu streiten über diesen Martin Luther, der seinen<br />

neuen Glauben für so unwiderstehlich hielt, dass sogar die Juden ihm<br />

beizutreten hätten. Als sie es nicht taten – wir kennen die Konsequenz.<br />

Aber eigentlich soll hier etwas über die Kalenderblätter von Georg<br />

Lipinsky gesagt werden, die noch bis Oktober im Neuen Schauspielhaus<br />

zu sehen sind. Darauf beschäftigt sich der Künstler mit Martin, Ernst und<br />

Uelzen. Der Reformator und der regierende Herzog – auch keine Frauen<br />

weit und breit! Die verlässlichen Collagen zeigen das bekannte Cranach-<br />

Gemälde von Herzog Ernst I., der 1497 eher zufällig in der hiesigen Pastorenstraße<br />

geboren wurde, in Variationen. Auch im Kostüm des Superman.<br />

Ernst war Mitunterzeichner des Augsburger Bekenntnisses von 1530, einer<br />

Art „Positionspapier“ der protestantischen<br />

Reichstände, das als theoretische<br />

Grundlage für den Schmalkaldischen<br />

Bund gilt. Krieg verhinderte der nicht.<br />

Im Jahr 1555 – da war Ernst schon neun<br />

Jahre tot und konnte also nicht, wie auf<br />

dem Programmheft zur Unterzeichnung<br />

eilen – kam es zum Augsburger Religionsfrieden,<br />

der das berühmte „cuius<br />

regio, eius religio“ formulierte und die<br />

Landesfürsten ermächtigte, ihren Untertanen<br />

die Religion vorzuschreiben. Eine<br />

Trennung von Kirche und Staat, wie an<br />

mehreren Stellen kolportiert während<br />

der Ausstellungseröffnung, war das mitnichten.<br />

Lipinskys Martin Luther kommt in<br />

mancherlei Gestalt, sogar als Popart<br />

oder vielfacher Klon, aufs Papier. Die<br />

Silhouette von St. Marien und die eine<br />

oder andere Lutherrose komplettieren<br />

die Blätter, genau wie eine Partitur der<br />

„festen Burg“, auf der die Wartburg thront.<br />

Das letzte Blatt zeigt Martin und Ernst vereint als winkendes<br />

Zweigestirn. Hier guckt Georg Lipinsky, wie Ausstellungsbesucher<br />

es von ihm gewöhnt sind, über den<br />

Uelzener Tellerrand: Denn er<br />

setzt die Häupter Luthers und<br />

Ernsts dem berühmten Foto von<br />

Wladimir Iljitsch Lenin auf. Sogar<br />

dessen Mütze hält einer in der<br />

Hand. Augenzwinkernde Verbeugung<br />

vor einem anderen<br />

Jubiläum – dem 100. Jahrestag<br />

der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution<br />

in Russland.<br />

Martin, Ernst und Wladimir?<br />

Das müsste man mal weiterdenken!<br />

[Barbara Kaiser]<br />

14<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


DE-ÖKO-OO7<br />

KULTUR<br />

FÜR ALLE<br />

Ein Jahr „Kulturtafel Uelzen“<br />

Das kulturelle Leben in Uelzen ist bunt und vielfältig,<br />

aber nicht alle Bürger können daran in<br />

gleichem Maße teilhaben. Einen Abend im Kino verbringen<br />

oder ein Stück im Theater an der Ilmenau besuchen:<br />

Viele Menschen können es sich schlicht nicht<br />

leisten. Menschen mit geringem Einkommen können<br />

schnell in die Isolation geraten, sie gehen nicht ins Theater, Konzert oder Kino und erfahren nicht,<br />

wie bereichernd ein kulturelles Erlebnis oder eine Veranstaltung für das eigene Leben sein kann.<br />

Die Kulturtafel Uelzen genau das: gesellschaftliche Teilhabe. Seit einem guten Jahr gibt es diese<br />

besondere Tafel im Landkreis Uelzen. Die engagierten Initiatoren, Paten und verschiedenen Kulturanbieter<br />

setzen sich dafür ein, dass auch Menschen wie Hartz-IV-Empfänger, Senioren mit kleiner<br />

Rente oder Alleinerziehende mit knappem Budget ins Theater, ins Kino oder ins Konzert gehen<br />

können. Kultur sei kein Luxus, betonen die Kulturanbieter sowie die beteiligten Hilfsorganisationen.<br />

„Es ist wichtig, dass auch Menschen am kulturellen Leben teilnehmen können, die wenig Geld<br />

haben“, sagt Gerard Minnaard von der Woltersburger Mühle, Träger der Kulturtafel.<br />

Über eine Homepage mit einem speziellen Buchungssystem stellen Anbieter kultureller Veranstaltungen<br />

– die große Bandbreite reicht vom Museumsdorf Hösseringen, Schloss Holdenstedt,<br />

dem Mobilen Kino Bad Bevensen, dem Neuen Schauspielhaus über das Theater an der Ilmenau,<br />

das Central-Theater, die Urlaubsregion Ebstorf bis zur Kreisvolkshochschule – kostenlos Karten<br />

zur Verfügung, die von sozialen Organisationen wie beispielsweise der Uelzener Tafel, dem Paritätischen,<br />

der AWO oder dem Kinderschutzbund abgerufen werden und an die Bedürftigen weitergegeben<br />

werden können. Im vergangenen Jahr haben insgesamt 235 Menschen die kostenlosen<br />

Tickets genutzt, allein 126 entfielen auf das Neue Schauspielhaus, 59 auf den Kulturkreis. Ein<br />

„einzigartiges Konzept“ sei das, betonen die Beteiligten und ein echtes Erfolgsmodell. „Es ist nicht<br />

selbstverständlich, dass eine solch‘ gute Idee von so vielen Beteiligten aufgegriffen und umgesetzt<br />

wird – und die Menschen sie auch noch so gut annehmen, so Johannes Vogt-Krause vom Neuen<br />

Schauspielhaus.<br />

Anlässlich des einjährigen Bestehens der Tafel erzählten die Anbieter und Nutzer von der Begeisterung<br />

und der Freude der Menschen, die dank der Kulturtafel ins Theater gehen konnten.<br />

Sabine Hamann von der JVA berichtete, dass die Kulturtafel ein beliebtes Angebot sei, das gerne<br />

wahrgenommen werde. „Es gibt sogar eine Warteliste.“ In der JVA bekommen Menschen mit einer<br />

Vollzugslockerung die Möglichkeit, die Tafel zu nutzen. „Für die meisten dieser Menschen ist Kultur<br />

ein unentdeckter Teil der Gesellschaft“, so Hamann. Sie seien dankbar, dass sie so etwas Schönes<br />

erleben dürfen, Kultur genießen können. „Es ist eine unbekannte Welt, die sich ihnen öffnet“, so<br />

Hamann weiter.<br />

Gerade benachteiligte junge Menschen kommen über die Kulturtafel zum ersten Mal in ihrem<br />

Leben mit Kultur in Kontakt. Sie sind zum ersten Mal im Theater und erleben, was für viele von uns<br />

in unser Gesellschaft selbstverständlich ist. „Durch die Kulturtafel können wir den weniger privilegierten<br />

Menschen eine Brücke bauen, über die sie die Welt der Kultur erreichen können“, so die<br />

Initiatoren. Eine Welt, die gerade auch für Migranten und Flüchtlinge schwer zu entdecken und zu<br />

verstehen ist. Und so war es ein „Heinz-Erhard-Abend“, mit Texten und Liedern des urdeutschen<br />

Komikers, der die Flüchtlinge begeisterte und ihnen einen kulturellen Einblick in die deutsche Gesellschaft<br />

ermöglichte.<br />

Nun mag man fragen: Ist Kultur essentiell wichtig für bedürftige Menschen? Braucht es dafür<br />

eine „Tafel“? – Die Idee, Kultur für alle Menschen zu ermöglichen – also auch finanziell oder in anderer<br />

Weise Benachteiligten, – ist ein zutiefst menschliches und soziales Anliegen. Kultur ist essentiell<br />

für eine demokratische Gesellschaft, sie fordert auf, sich Gedanken zu machen und über den<br />

eigenen Tellerrand zu blicken.<br />

Mehr im Internet unter www. kulturtafel-uelzen.de [Lütke]<br />

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www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

15


Stadtbummel<br />

im Frühling<br />

Die etwas andere<br />

Geschenkbox<br />

Mit den tortigen Schachteln sind Geschenke<br />

immer originell verpackt. Die Swiggie-<br />

Sammelfigur setzt dem Design die<br />

Krone auf.<br />

Scheinchen rein und Freude schenken<br />

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Mitte der 70er-Jahre brachte die<br />

Einheitslokomotive Passagiere auf den<br />

Nebenstrecken von A nach B, heute befördert<br />

die Lok Stifte, Lineale und andere Utensilien.<br />

Perfekt für große und kleine Lokomotivführer.<br />

16<br />

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AKTUELLES<br />

DAS PURE LEBEN<br />

„Subway Eleven“ rocken den Landkreis<br />

Die Geschichte der Band „Subway Eleven“ hätte eine kurze Episode sein<br />

können. Die Band präsentierte ihr musikalisches Können bei einem<br />

„Local Hero Festival 2016“. Lars Oppermann, Inhaber eines Tonstudios in<br />

Algermissen, entdeckte die Jungs und erkannte das große Potential. Er<br />

kontaktierte die Band über Facebook, doch dort verschwand die Nachricht<br />

im Spam-Ordner. Und was lernt man daraus? – Spam-Nachrichten<br />

sollte man nie unbesehen einfach löschen.<br />

Irgendwo in einem Tonstudio zwischen Hildesheim und Hannover<br />

wurden fünf Songs eingespielt, die erste richtige CD der Band „Subway<br />

Eleven“ – „Leaves“, eine sogenannte EP, ein Mini-Album, das nach einem<br />

eigenen Song der Band benannt war. Das Erscheinen des Albums wurde<br />

mit einer Release-Party im „VaKuuM“ in Bad Bevensen gefeiert. Die Band<br />

aus dem Uelzener Umland bescherte dem „Verein der Kunst- und Musikfreunde“<br />

ein volles Haus und „Leaves“ fand unter den neuen und alten<br />

Fans reißenden Absatz.<br />

Felix Klatte, Sänger und Bassist der Band, singt seine Texte in englischer<br />

Sprache – warum eigentlich? „Ich höre selbst nur englischsprachige Musik<br />

und die Texte sollten im Vergleich zur Musik eher im Hintergrund stehen.“<br />

Dinge aus dem Leben sind Inhalt der Texte und drücken sich in der Musik<br />

aus. Politische Statements abzugeben ist nicht das Anliegen der jungen<br />

Musiker. Das Leben, pur und ungeschminkt: Das ist es, was die Band durch<br />

ihre Musik transportiert. Für Texte und Melodien ist Sänger und Bassist<br />

Felix Klatte zuständig. Gitarrist Janek Koch kreiert harte Riffs und Harmonien.<br />

Malte Verch, der seit 2013 dabei ist, liefert die passenden Grooves an<br />

den Drums dazu. Ihre Musik ist schnell und hart, guter Alternative Rock.<br />

Da braucht es gute Riffs, ausgeklügelte Breaks und hippe Grooves, um die<br />

Songs interessant zu gestalten. Ihr Ziel für die Zukunft? „Auch vor größerem<br />

Publikum zu spielen“, so die Jungs. Dabei bleiben sie bodenständig.<br />

Wenn es für eine professionelle Laufbahn nicht reicht, bleibt die Musik ihr<br />

liebstes Hobby. „Wir spielen vor zehn Leuten genauso gern wie vor hundert.“<br />

Ihre Musik vertreiben die Jungs von „Subway Eleven“ über Facebook<br />

und Streaming-Dienste wie Spotify, Itunes oder Youtube.<br />

Ihr nächster großer Auftritt ist am Samstag, 26. August, beim „Heidebeben<br />

Open Air“ in Ebstorf. Dort spielen sie als Vorgruppe der Band „Feuerteufel“,<br />

die beachtliche Erfolge als Rammstein-Cover-Band haben.<br />

Foto/Text: Andreas Grell<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

17


THEMEN<br />

ENERGIELECKS AUFSPÜREN<br />

Hauseigentümer im Sternviertel informierten sich bei Thermografie-Spaziergang<br />

Das Einfamilienhaus schimmert blau, rötlich-gelb die Fensterflächen<br />

und die Tür. Interessiert schauen die Hausbesitzer, die sich zum Thermografie-Spaziergang<br />

im Sternviertel getroffen haben, auf das Display<br />

der Wärmebildkamera von Marion Schulz, Energieberaterin der Verbraucherzentrale<br />

Lüneburg-Wendland. Das Gerät zeigt sofort die Schwachstellen<br />

des Hauses an: Fensternischen und die Türen sind schlecht gedämmt.<br />

Energie geht verloren.<br />

„Der Hausbestand im Sternviertel ist typisch für die Nachkriegszeit, hier<br />

gibt es noch ein großes Energiesparpotential“, erklärt Laura Elger, Klimaschutzmanagerin<br />

der Stadt Uelzen, die den Spaziergang organisiert hat.<br />

In deutschen Haushalten entfallen nach wie vor rund zwei Drittel des gesamten<br />

Energieverbrauchs auf die Raumheizung. Das habe damit zu tun,<br />

dass ein Großteil der Gebäude Jahrzehnte alt ist und seit der Erbauung<br />

nur geringfügig modernisiert wurde. So gebe es bei den Hausbesitzern einen<br />

großen Informationsbedarf bei den Themen Wärmedämmung und<br />

weiteren Energiesparmaßnahmen. „Wir wollen zum Nachdenken darüber<br />

anregen, wo es Sparpotentiale und Möglichkeiten für eine Sanierung<br />

geben könnte“, sagt Elger.<br />

Marion Schulz richtet die Wärmebildkamera auf vier unterschiedliche<br />

Gebäude, hält auf Fenster, Türen und Wände. „Durch die Wärmebildkamera<br />

können Wärmelecks sichtbar gemacht werden“, erklärt Schulz,<br />

„und die sind an den Häusern hier ganz typisch.“ Es sind die sogenannten<br />

Wärmebrücken an Fensterbänken, Türen oder Anbauten, durch die<br />

wertvolle Energie verloren geht. Einige Hausbesitzer haben schon in eine<br />

Dämmung investiert oder das Dach saniert. „Sie sollten sich auf einzelne,<br />

wichtige Punkte konzentrieren und die größten Probleme identifizieren“,<br />

rät die Energieberaterin. Sie empfiehlt zusätzliche Innenaufnahmen, um<br />

genauere Analysen zu bekommen. „Wir haben vor zweieinhalb Jahren<br />

das Dach neu gemacht und es ist interessant zu sehen, was die Wärmebildkamera<br />

noch für Lecks aufzeigt“, sagt eine Hauseigentümerin.<br />

Es sind vor allem Fensterbänke, Türbögen, Rollladenkästen, herausragende<br />

Balkone, Verbindungsstücke aus Beton oder Metall zu anderen<br />

Bauteilen, Heizkörpernischen oder Briefkastenschlitze in der Haustür, die<br />

meist schlecht gedämmt und damit klassische Wärmebrücken sind. Auch<br />

beim Übergang vom Haus ins Erdreich kommt es häufig zu Wärmeverlusten.<br />

„Es ist unbedingt notwendig, sich von einem Experten beraten zu lassen,<br />

welche Möglichkeiten es gibt und welche sich lohnen. Zum Beispiel<br />

hat sich der Einbau einer neuen Heizung oftmals in sieben bis acht Jahren<br />

amortisiert, das lohnt sich in jedem Fall“, so Schulz. Die Energieberaterin<br />

gibt viele interessante Hinweise dazu, wie viel nachträgliche Dämmung<br />

auch jetzt noch möglich wäre. So rät die Expertin beim Einbau von neuen<br />

Fenstern unbedingt zur Dämmung der Außenfassade, denn sonst könnten<br />

neue Wärmebrücken entstehen. „Man muss sich gut überlegen, was<br />

man einem alten Haus noch zumuten kann“, sagt Schulz. Bei dem Thema<br />

Fassadendämmung denkt man sofort an eine dicke Dämmschicht, die außen<br />

angebracht wird, manchmal kann aber auch kostengünstig ein zweischaliges<br />

Mauerwerk mit Dämmstoff ausgeblasen werden.<br />

Jeder habe ein Stück Verantwortung, einen gezielten Beitrag zum Klimaschutz<br />

zu leisten, erklärt die Energieberaterin. Außerdem profitieren<br />

von einer Sanierung zunächst die Hausbesitzer, da der Komfort steige<br />

und die Heizkosten sinken. Der Bund fördert gezielt Sanierungsmaßnahmen<br />

an alten Häusern sowie Neubauten, die eine hohe Energieeffizienz<br />

aufweisen. Auch bei der Wahl des richtigen Dämmstoffes hilft ein Energieberater<br />

weiter. Wer Bedenken gegenüber Styropor hat, hat noch viele<br />

andere Materialien zur Auswahl. „Doch egal, wofür Sie sich entscheiden,<br />

mit einer fachgerecht ausgeführten Dämmung haben Sie 80 bis 90 Prozent<br />

weniger Wärmeverluste“, so die Beraterin.Mehr Informationen zum<br />

Thema und Ansprechpartner für eine Beratung: Klimaschutzmanagerin<br />

Laura Elger, Telefon 0581 800 6316, E-Mail: klimaschutz@stadt.uelzen.de;<br />

Internet: www.klimaschutz-in-uelzen.de <br />

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18<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


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neue Fenster und Türen aus Holz, Kunststoff und Alu<br />

nach EnEV mit Sicherheitstechnik nach DIN EN 1627<br />

EINE GUTE IDEE<br />

Was bedeutet eigentlich<br />

„Energetisch sanieren“?<br />

Bei einer energetischen Sanierung wird ein Gebäude so aufgewertet,<br />

dass es mit einem minimalen Energieverbrauch für Heizung, Lüftung<br />

und Warmwasserbereitung auskommt. Der Wert eines Hauses wird gesteigert,<br />

seine Nutzungsdauer verlängert. Anders ist es bei einer reinen<br />

Instandhaltung: Nach etwa fünf bis 15 Jahren sollte die Fassade neu gestrichen<br />

werden. Nach etwa 50 Jahren muss das Ziegeldach häufig erneuert<br />

werden. Am wirtschaftlichsten ist eine energetische Sanierung, wenn<br />

Instandhaltungsmaßnahmen an Dach, Fassade oder Fenstern sowieso<br />

notwendig sind. Bevor sich Eigentümer für einen oder mehrere Sanierungsschritte<br />

entscheiden, sollte das Haus als Ganzes betrachtet werden.<br />

So findet man heraus, welche Kombination von Maßnahmen das beste<br />

Kosten-Nutzen-Verhältnis bietet. Ein Energieberater kann das beurteilen<br />

und ein Sanierungskonzept vorschlagen.<br />

Im Mittelpunkt stehen:<br />

· die Gebäudehülle mit Dach, Fenstern und Außenwand<br />

Ist ein Haus gut gedämmt und dicht, hält es die Wärme im Haus und im<br />

Sommer die Hitze draußen. Der Heizbedarf sinkt.<br />

· die Heizung<br />

Eine effiziente, gut geregelte Heizung mit einem großen Anteil an erneuerbaren<br />

Energien, wie zum Beispiel Solarwärme, senkt den Bedarf<br />

an Gas und Öl erheblich.<br />

Wird das Haus vollständig energetisch saniert, lassen sich gegenüber<br />

einem unsanierten Gebäude 50 bis 80 Prozent Energie und Heizkosten<br />

sparen.<br />

Mit folgenden Fragen finden Sie heraus, ob bei<br />

einem Haus Handlungsbedarf besteht:<br />

· Zieht es in Ihrem Haus? Sind Fenster und Türen undicht?<br />

· Strahlen die Wände Kälte ab? Ist der Fußboden zu kalt?<br />

· Werden die Räume nicht richtig warm, auch wenn Sie heizen?<br />

· Ist die Heizung sehr alt?<br />

· Finden sich Schimmelflecken im Haus?<br />

· Liegt Ihr Jahresverbrauch über 15 Liter Heizöl oder über<br />

15 Kubikmeter Erdgas pro Quadratmeter Wohnfläche?<br />

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19


THEMEN<br />

ENERGETISCH SANIEREN<br />

Kleiner Wegweiser durch die Förderprogramme<br />

Die eigenen vier Wände sind uns allen wichtig. Dort sind wir zuhause,<br />

dort wollen wir uns wohlfühlen. Ob wir uns wohlfühlen, hängt von<br />

der Behaglichkeit ab, die vor allem durch eine angenehme Raumtemperatur<br />

entsteht. In vielen Häusern hilft da nur viel heizen. Aber es geht auch<br />

anders: Ein energetisch gut gebautes oder saniertes Haus hält die Wärme<br />

in den Räumen. Für die energetische Sanierung von Gebäuden, den Austausch<br />

oder die Optimierung der Heizungsanlage, den Einsatz von erneuerbaren<br />

Energien und den Neubau von energieeffizienten Gebäuden gibt<br />

es Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen vom Staat.<br />

Komplettsanierung oder Einzelmaßnahmen<br />

(z. B. Fenstertausch, Dämmung)<br />

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Kredite<br />

und Zuschussförderungen für die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden.<br />

Wenn Sie Ihr Eigenheim zum KfW-Effizienzhaus machen oder<br />

durch effiziente Einzelmaßnahmen sanieren wollen, können Sie das<br />

Förderprogramm 151/152 „Energieeffizient Sanieren – Kredit“ oder das<br />

Förderprogramm 430 „Energieeffizient Sanieren – Zuschuss“ nutzen. Die<br />

KfW fördert auch die professionelle Baubegleitung.<br />

Einsatz von erneuerbaren Energien<br />

Die KfW fördert mit dem Programm 270 „Erneuerbare Energie – Standard“<br />

die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen. Das Programm 275 „Erneuerbare<br />

Energien – Speicher“ fördert den Erwerb von entsprechenden<br />

Speichersystemen für den mit der Anlage erzeugten Strom. Das Bundesamt<br />

für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert im Rahmen des<br />

Marktanreizprogramms „Heizen mit erneuerbaren Energien“ die Nutzung<br />

von Solarthermieanlagen, Wärmepumpen und Biomasseanlagen<br />

zu Heizzwecken mit einem Zuschuss. Von der KfW gibt es hierzu einen<br />

passenden Ergänzungskredit (Programmnummer 167 „Energieeffizient<br />

Sanieren – Ergänzungskredit“).<br />

Heizungsmodernisierung<br />

Private Eigentümer von selbst<br />

genutzten oder vermieteten Einoder<br />

Zweifamilienhäusern können<br />

von der KfW eine Förderung<br />

für Brennstoffzellensysteme bekommen.<br />

Über das Programm<br />

433 „Energieeffizient Bauen und<br />

Sanieren – Zuschuss Brennstoffzelle“<br />

wird ein Investitionszuschuss<br />

gewährt. Das Bundesamt für Wirtschaft<br />

und Ausfuhrkontrolle fördert<br />

neue Mini-KWK-Anlagen („Blockheizkraftwerke“) mit einer Leistung bis<br />

20 Kilowatt (kWel) in bestehenden Gebäuden mit einem einmaligen<br />

Investitionszuschuss. Das BAFA fördert im Rahmen des Marktanreizprogramms<br />

„Heizen mit erneuerbaren Energien“ die Nutzung von Solarthermieanlagen,<br />

Wärmepumpen und Biomasseanlagen zu Heizzwecken<br />

mit einem Zuschuss. Von der KfW gibt es hierzu einen passenden Ergänzungskredit<br />

(Programmnummer 167 „Energieeffizient Sanieren – Ergänzungskredit“).Das<br />

BAFA fördert den Ersatz von Heizungspumpen und<br />

Warmwasserzirkulationspumpen durch hocheffiziente Pumpen sowie<br />

den hydraulischen Abgleich am Heizsystem. Bei der KfW gibt es im Rahmen<br />

des Förderprogramms 430 „Energieeffizient Sanieren – Zuschuss“<br />

auch einen Investitionszuschuss für die Erneuerung oder die Optimierung<br />

der Heizungsanlage. Werden diese Maßnahmen kombiniert, ist über das<br />

sogenannte Heizungspaket ein erhöhter Zuschuss möglich.<br />

Vor-Ort-Energieberatung, Fachplanung<br />

und Baubegleitung<br />

Auch für die Planung und professionelle Baubegleitung während der<br />

energetischen Sanierung oder beim Neubau eines KfW-Effizienzhauses<br />

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Energiesparen mit Glas!<br />

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Telefon (05 81) 8 07 90<br />

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• Ornamentglas<br />

• Bleiverglasungen<br />

• Terrassenüberdachungen<br />

20<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


Grafik: © Schüco<br />

gibt es verschiedene Möglichkeiten, einen Zuschuss zu erhalten. Die KfW<br />

fördert für Hauseigentümer, die Fördermittel aus dem Programm „Energieeffizient<br />

Bauen und Sanieren“ (mit den Programmnummern 151/152,<br />

430 und 153) in Anspruch nehmen, zusätzlich die Fachplanung und professionelle<br />

Baubegleitung während der Sanierung oder des Neubaus.<br />

Aus dem Programm 431 „Energieeffizient Bauen und Sanieren – Zuschuss<br />

Baubegleitung“ werden 50 Prozent der Kosten, bis 4.000 Euro pro Vorhaben,<br />

übernommen. Bei einer Vor-Ort-Beratung des Bundesamts für<br />

Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ermittelt ein Energieberater vor Ort den<br />

energetischen Zustand des Wohngebäudes. Auf dieser Grundlage erstellt<br />

er ein passendes Sanierungskonzept. Er weist auch darauf hin, welche<br />

Fördermittel beantragt werden können. Die Ergebnisse werden in einem<br />

schriftlichen Energieberatungsbericht zusammengefasst. Die Beratungen<br />

werden mit bis zu 800 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser und bis<br />

zu 1.100 Euro für Wohngebäude mit drei und mehr Wohneinheiten bezuschusst.<br />

Der Zuschuss darf höchstens 60 Prozent der Beratungskosten<br />

betragen. Die Förderung wird an die Energieberater ausgezahlt.<br />

Energieeffiziente Neubauten<br />

Für Bau oder Ersterwerb eines neuen KfW-Effizienzhauses 55, 40 oder<br />

40 Plus gibt es über die KfW ein zinsgünstiges Darlehen mit Tilgungszuschuss.<br />

Das Förderprogramm 153 „Energieeffizient Bauen – Kredit“ greift<br />

auch bei der Umwidmung unbeheizter Nicht-Wohngebäude (zum Beispiel<br />

Scheunen) zu einem Wohngebäude. Im Zusammenhang mit diesen<br />

Programmen fördert die KfW auch die professionelle Baubegleitung.<br />

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Die Alternative : Glasaustausch mit<br />

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www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

21


expert empfiehlt: clevere Helfer für Küche und Bad<br />

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ENERGIE SPAREN IM HAUSHALT<br />

Mit den passenden Geräten nachhaltig wirtschaften<br />

Waschmaschine, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Kühlund<br />

Gefrierschränke sind aus unseren Haushalten nicht<br />

mehr wegzudenken. Sie gehören wohl zu den letzten Geräten,<br />

auf die wir verzichten könnten. Sie ersparen viel Zeit in unserem<br />

Alltag und wer die richtigen Geräte kauft, spart außerdem<br />

viel Geld und schont die Umwelt.<br />

Tipps für den Alltag:<br />

• Abschalten statt Stand-by<br />

• Wasserkocher statt Herdplatte<br />

• Stoß- statt Dauerlüften<br />

• Energiesparlampen verwenden<br />

• Durchflussbegrenzer für Wasserhähne<br />

Wäschetrockner<br />

Miele TDB130WP Eco<br />

• Füllmenge: bis 7 kg<br />

• Jahresenergieverbrauch:<br />

211 kWh<br />

• punktgenaue Trocknung<br />

für alle Textilien<br />

• einfache Bedienung per<br />

Fingertip-DirectSensor<br />

Kühl-/Gefriergerät<br />

Liebherr CBPest4033-21<br />

• Nutzinhalt Kühlfach gesamt: 204 l<br />

• Nutzinhalt Gefrierfach gesamt: 86 l<br />

• Jahresenergieverbrauch: 161 kWh<br />

• Kühlteil mit Abtauautomatik<br />

und Umluftkühlung<br />

Wäschetrockner<br />

Bosch WTW85493<br />

• Füllmenge: bis 7 kg<br />

• Jahresenergieverbrauch:<br />

159 kWh<br />

• Trockenprogramme für<br />

verschiedene Textilien<br />

• ECARF-Qualitätssiegel<br />

(geeignet für Allergiker)<br />

Geschirrspülmaschine<br />

Miele G 6820 SCU<br />

• Füllmenge: 14 Maßgedecke<br />

• Jahresverbrauch Energie/<br />

Wasser: 189 kWh / 2772 l<br />

• Programme: 11 Programme,<br />

7 Spültemperaturen<br />

• Waterproofsystem<br />

Extra-Tipps zum Energiesparen:<br />

Wasch- und Spülmaschinen benötigen<br />

Strom zum Aufheizen des<br />

Wassers. Hier kann man einen erheblichen<br />

Teil einsparen, wenn das Gerät an<br />

das Warmwasser angeschlossen wird.<br />

Verzichten Sie bei der Geschirrspülmaschine<br />

auf das Vorwaschen per Hand<br />

und achten Sie auf die korrekte Beladung<br />

– klein und groß im Wechsel – und das<br />

richtige Programm.<br />

Auf den Stromverbrauch von Kühlund<br />

Gefriergeräten wirkt sich auch<br />

die Umgebungswärme am Aufstellort<br />

und die Art der Nutzung aus: Je kühler<br />

der Aufstellort, desto geringer ist der<br />

Stromverbrauch.<br />

Außerdem: Tür so wenig wie möglich<br />

öffnen, nicht offen stehen lassen und<br />

Speisen erst abgekühlt in den Kühlschrank<br />

stellen.<br />

Wie bei der Waschmaschine ist die<br />

Effizienz beim Wäschetrockner am<br />

besten, wenn er vollbeladen wird.<br />

Eine hohe Schleuderzahl verringert<br />

die Restfeuchte und das Sortieren<br />

nach Trocknungsgrad spart ebenfalls.<br />

Wer im Sommer die Möglichkeit hat,<br />

draußen an der Wäscheleine zu<br />

trocknen, spart am meisten.<br />

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expert Uelzen GmbH • Meisterweg 2 • 29525 Uelzen • Telefon: 0581 / 90 88 - 0 • E-Mail: info@expert-uelzen.de<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


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SÜSSE STACHELKUGEL<br />

NABU-Kindergruppe engagiert sich für gefährdete Igel<br />

Champi, der kleine stachelige Geselle, ist ein<br />

bisschen kränklich. Igel-Mama Maria Kellner,<br />

die sich in ihrem Haus in der Jelmstorfer<br />

Klaepenheide um verwaiste Igel kümmert, hält<br />

ihm die grüne Spritze mit der Nährlösung hin<br />

und schon beginnt die süße Stachelkugel zu<br />

nuckeln.<br />

Ein aufregender Tag für den kleinen Igel: Die<br />

engagierte Kindergruppe des NABUs ist zusammen<br />

mit ihrer Leiterin Caroline Rothe vorbeigekommen,<br />

um Champi zu besuchen. Der<br />

ziemlich rundliche Igel lässt die Besichtigung<br />

ruhig über sich ergehen, auch als er von Hand<br />

zu Hand weitergereicht wird. Er schnuppert mal<br />

hier, mal da, rollt sich zusammen und strampelt<br />

mit seinen kurzen Beinchen. Der Igel ist voll da,<br />

obwohl im Februar eigentlich Winterschlaf angesagt<br />

wäre. Wenn draußen die Temperaturen<br />

im Herbst sinken, dann machen sich die kleinen<br />

Insektenfresser langsam auf die Suche nach<br />

einem geeigneten Winterquartier. Manche<br />

Tiere schaffen es jedoch nicht, rechtzeitig vor<br />

den niedrigen Temperaturen einen geeigneten<br />

Schlafplatz, beispielsweise in einem Laub-, Reisig-<br />

oder Holzhaufen zu finden. Sie irren dann<br />

sogar noch im Schnee in der Natur umher, immer<br />

in Gefahr, gegen die Kälte zu verlieren oder<br />

zu verhungern. Rund 40 von diesen Tieren hatten<br />

Glück: Sie fanden bei Maria Kellner einen<br />

sicheren Winterplatz. Die meisten von ihnen<br />

konnte die Jelmstorferin wieder aufpäppeln<br />

und noch vor dem Herbst wieder in die Freiheit<br />

entlassen. „Junge Igel sollten mindestens 600<br />

bis 700 Gramm wiegen, bevor sie in den Winterschlaf<br />

gehen“, erklärt Kellner. Bei den erwachsenen<br />

Igeln dürfen es auch gerne 900 Gramm<br />

bis zu 1.200 Gramm sein. Ein Gewicht, von dem<br />

Champi weit entfernt war. Nur 90 Gramm brachte<br />

der Igel auf die Waage, als er zu Kellner kam.<br />

Mit Infusionen, Spritzen und Medikamenten<br />

wurde er wieder fast gesund. „Ich war alle zwei<br />

Tage beim Tierarzt, und das ging monatelang.“<br />

Als Insektenfresser gehören Igel zu den ältesten<br />

Säugetieren der Welt. Schon vor rund 150<br />

Millionen Jahren sollen sie die Erde bevölkert<br />

haben. Seiner Lebensweise als nachtaktives Tier<br />

sowie seinem Stachelkleid hat er es zu verdanken,<br />

dass er bis heute überlebt hat. – Allerdings:<br />

Der Igel steht mittlerweile auf der „Roten Liste“<br />

der bedrohten Tierarten. Immer mehr Stacheltiere<br />

kommen jedes Jahr ums Leben: Rund 2,2<br />

Millionen sterben in der Landwirtschaft und<br />

im Garten, dazu kommen rund 1,1 Millionen<br />

auf deutschen Straßen um. Ihr Lebensraum<br />

wird durch den Menschen immer weiter eingeschränkt.<br />

Die wilden Ackerränder mit Wildblumen<br />

und Kräutern und damit Lebensraum für<br />

viele Insekten – die Nahrung für die Igel – werden<br />

durch Spritzmittel in der Landwirtschaft<br />

vernichtet. „Die Igel sind deshalb gezwungen,<br />

Schnecken zu fressen, obwohl sie die gar nicht<br />

mögen“, weiß Kellner. Um den Igeln einen idealen<br />

Lebensraum zu gestalten, braucht es einen<br />

möglichst naturnahen Garten mit Laub-, Reisigoder<br />

Holzhaufen sowie eine abwechslungsreiche<br />

Bepflanzung mit Hecken und Wildkräutern.<br />

Die NABU-Kinder sorgen auf ihre Art und Weise<br />

dafür, dass es Natur und Tieren ein bisschen<br />

besser geht. Die verschiedensten Aktionen und<br />

Naturschutzprojekte haben sie schon auf die<br />

Beine gestellt, wie zum Beispiel die Anlage einer<br />

Blütenwiese für Hummeln oder eines Barfußpfades.<br />

Vor allem die stacheligen Tiere haben es<br />

ihnen angetan – um Geld zu sammeln, haben<br />

sie beispielsweise Igel-Plätzchen im Herz- und<br />

Gefäßzentrum verkauft. Der Erlös ging an Frau<br />

Kellner, die damit spezielles Igel-Futter kaufen<br />

konnte. Der Einsatz für Natur und Tiere liegt den<br />

Kindern wirklich am Herzen. „Wir interessieren<br />

uns für die Tiere und lernen, wie sie leben, das<br />

ist toll“, sagen die jungen Naturschützer einhellig.<br />

Und so ist die Arbeit in der Jugendgruppe<br />

des NABU eine einzigartige Möglichkeit, mit der<br />

Natur in Berührung zu kommen. „Die Igel und<br />

viele andere Tiere leben in unserer Nähe, doch<br />

wir wissen viel zu wenig über ihre Bedürfnisse“,<br />

so Caroline Rothe. Da kann auch Champi nicht<br />

widersprechen. <br />

[Lütke]<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

23


Entwurfszeichnungen<br />

von Schülern der<br />

Berufsfachschule<br />

Gestaltung.<br />

Die Schüler der BBS I<br />

entwickelten während<br />

des Projektes „denkmal<br />

aktiv“ Ideen,<br />

wie die Häuser des<br />

Schnellenmarktes<br />

„verschönert“ werden<br />

könnten.<br />

EIN STÜCK HEIMAT<br />

Berufsbildenden Schulen I nehmen an Projekt „denkmal aktiv“ teil<br />

Die schmucken Häuser aus historischer Zeit sind in<br />

Uelzen an einer Hand abzuzählen: das Alte Rathaus<br />

gehört dazu, die Probstei, das Gildehaus oder die St.-Marien-Kirche<br />

– und die Fachwerkhäuser am Schnellenmarkt.<br />

Rund um diesen Platz lässt sich das alte Ambiente der<br />

Hansestadt noch erspüren. Ein kulturelles Erbe der Stadt,<br />

das es zu bewahren gilt.<br />

„denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ heißt ein<br />

Projekt der „Deutsche Stiftung Umweltschutz“, das Schülern<br />

den Wert und die Bedeutung des kulturellen Erbes<br />

in ihrer Umgebung vermitteln soll. Im Rahmen von „Kulturerbe<br />

macht Schule“ erkunden die Schüler ein spezielles<br />

Kulturdenkmal und versuchen, in einem eigenen, fächerübergreifenden<br />

Projekt Vorschläge für den Erhalt dieses<br />

Denkmals zu erarbeiten. „Durch das Projekt sollen die<br />

Schüler eine Identifikation mit ihrer Stadt und ein Gefühl<br />

der gemeinsamen Verantwortung entwickeln. Denkmäler<br />

sind ein Stück Heimat“, erklärt Ansgar Büsse, Projektleiter<br />

und Lehrer an den Berufsbildenden Schulen I in Uelzen.Die<br />

Schüler haben sich des Schnellenmarktes mit seinen historischen<br />

Fachwerkgebäuden angenommen. Die Häuser<br />

datieren alle aus dem Jahr 1830 oder sind jünger. „Wir waren<br />

der Meinung, dass sich dieser Platz im Herzen der Stadt<br />

unter Wert verkauft und haben überlegt, was man daraus<br />

machen könnte“, so Büsse.<br />

Fächerübergreifend haben sich die Fachoberschulen<br />

Technik und Gestaltung sowie die verschiedenen Berufsfachschulen<br />

und Berufsschulklassen die Gebäude am<br />

Schnellenmarkt genauer angeschaut; jeder Fachbereich<br />

hat seine Expertise eingebracht. „Die Inhalte haben immer<br />

einen Bezug zum aktuellen Lehrplan, so dass die Schüler<br />

ihr Wissen und Können gleich am ’lebenden Objekt’ einbringen<br />

konnten. Sozusagen Denkmalschutz live“, erzählt<br />

Büsse.<br />

Die Fachoberschule Gestaltung hat die Gebäude zunächst<br />

fotografiert und Zeichnungen angefertigt. Die<br />

Schüler haben ihre Entwürfe dem historischen Baustil<br />

von 1830 nachempfunden, wunderschöne Ornamente<br />

eingefügt oder das Fachwerk hervorgehoben. „Es waren<br />

spannende Ideen dabei, die wir einigen Eigentümern<br />

24<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


vorgestellt haben und sie waren sehr angetan“, so der Projektleiter.<br />

Laura Basiel und Annika Sellung haben einen<br />

Entwurf zum Schnellenmarkt 1 gezeichnet. „Wir haben das<br />

Fachwerk gelassen, wie es ist, das Gefache ganz weiß gemacht<br />

und dunkles Ebenholz vorgesehen. Unser Entwurf<br />

ist eher schlicht, dafür aber ausdrucksstark“, so die beiden<br />

Schülerinnen. Franziska Hausschild und Melvin Hövermann<br />

haben am Haus in der Rademacherstraße das Fachwerk<br />

hervorgehoben. Echte Hingucker an der Frontseite<br />

sind die Fenster, die durch das Zusammenspiel von Farbe<br />

und Ornamentik in den Mittelpunkt rücken. Josephin Fricker<br />

und Bettina Kunter haben für ein weiteres Wohn- und<br />

Geschäftshaus außergewöhnliche Gestaltungsideen entwickelt.<br />

„Wir hatten viele Informationen über die Geschichte<br />

des Hauses, das hat sehr geholfen.“ Herausgekommen ist<br />

eine farbenfrohe Fassade mit der sehr prägnanten Skyline<br />

der Hansestadt.<br />

Die Maurer im zweiten und dritten Lehrjahr haben insbesondere<br />

das Mauerwerk und die Bausubstanz der Häuser<br />

unter die Lupe genommen, sind in Keller gekrabbelt<br />

und haben die Geschichte der Häuser erforscht. „Ein Hausbesitzer<br />

hatte feuchte Wände im Keller. Die Schüler haben<br />

sich verschiedene Karten besorgt – topographisch, geologisch<br />

und hydrogeologisch – und konnten herausfinden,<br />

dass an diesem Standort der Wasserspiegel sehr hoch und<br />

deswegen der Keller feucht ist“, berichtet Büsse.<br />

Im Rahmen eines Workshops konnten 20 Schüler<br />

der Berufsfachschule Bautechnik in die alte Kunst des<br />

Lehm-Strohbaus hineinschnuppern. Gemeinsam mit Swen<br />

Gieseke erprobten sie die energiesparende und gesunde<br />

Bauweise. „Die Bauweise mit Stroh und Lehm ist umweltschonend<br />

und nachhaltig“, so Gieseke. – Und sie verbraucht<br />

nur ein Prozent der Energiekosten die es braucht, um Ziegel<br />

zu brennen. Die Tischler des dritten Ausbildungsjahres haben<br />

sich Fenster und Türen der alten Häuser vorgenommen<br />

und mit einer Wärmebildkamera auf so genannte Wärmebrücken<br />

untersucht. „Die einfachverglasten Türen und<br />

Fenster sind die größten Schwachstellen im Bereich der<br />

Wärmedämmung“, berichten die Schüler. Am alten Central<br />

Café haben sie beispielsweise einen neuen Eingangsbereich<br />

entworfen; die Stufen sind einem Podest gewichen<br />

und große Glastüren, die komplett zu öffnen sind, wirken<br />

einladender und transparenter als der jetzige, dunkle und<br />

enge Eingang.<br />

Zum Abschluss des Projektes wird es einen Gesamtbericht<br />

geben, der von den Auszubildenden zum Kaufmann/-frau<br />

für Büromanagement bearbeitet und layoutet<br />

wird; die Azubis in den Berufen Rechtsanwalts- und Notargehilfen<br />

überprüfen die rechtlichen Bestimmungen wie<br />

zum Beispiel den Gewährleistungsausschluss. Eine Klasse<br />

des beruflichen Gymnasiums verfasst eine Zusammenfassung<br />

in englischer Sprache. Neben der Zusammenarbeit<br />

der einzelnen Fachbereiche ist auch die Einbindung<br />

von externen fachlichen Partnern wie der Stadt oder dem<br />

Denkmalschutz sowie einem Netzwerk von Handwerkern<br />

und Experten ein wichtiger Bestandteil des Projektes. „Das<br />

Projekt ‘denkmal aktiv – Denkmalschutz macht Schule’ soll<br />

zum einen für den Denkmalschutz sensibilisieren und zum<br />

anderen die Möglichkeiten deutlich machen, wie die Schüler<br />

selbst auf die Gestaltung der öffentlichen Stadtentwicklung<br />

positiv einwirken können“, fasst Ansgar Büsse zusammen.<br />

<br />

[Lütke]<br />

Die Schüler der<br />

Berufsfachschule Gestaltung<br />

präsentieren<br />

ihre Entwürfe. (li.)<br />

Türen und Fenster des<br />

Central Cafés werden<br />

von den Tischlern genau<br />

vermessen. (re.)<br />

Beim Lehmbau-Workshop<br />

können<br />

die Schüler selbst<br />

das Lehmgemisch<br />

auftragen. (li.)<br />

Swen Gieseke<br />

zeigt, wie der Lehm<br />

zwischen die Zweige<br />

geschmiert wird. (re.)<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

25


THEMEN<br />

FEUER UND FLAMME<br />

Begeisterte Kinder lernen in Feuerwehr-AG an Grundschulen<br />

Die roten Feuerwehr-Fahrzeuge sind natürlich die Attraktion: Neugierig<br />

schauen die Kinder der Grundschule Oldenstadt hinein, fragen<br />

die Brandschützer Löcher in den Bauch und wollen das Gefährt auch in<br />

Aktion sehen – die Augen strahlen, als das rote Auto um die Ecke biegt.<br />

Die kleinen begeisterten – und vielleicht kommenden – Brandschützer<br />

lernen seit 2016 in sogenannten „Feuerwehr-AG“ an den Grundschulen<br />

Oldenstadt und Holdenstedt das „Einmaleins“ eines Feuerwehrmannes.<br />

„Wir wollen die Schüler auf lebendige, interessante und spielerische Art<br />

für das Feuerwehrwesen begeistern“, erklären Andreas Hartig, Stadtjugendfeuerwehrwart,<br />

Vanessa Timmreck, Jugendfeuerwehrwartin der<br />

Jugendfeuerwehr (JF) Oldenstadt und Janek Schulze, stellv. Jugendfeuerwehrwart<br />

der JF Oldenstadt.<br />

Entstanden ist das Projekt „Feuerwehr-AG“ bei der Einführung der<br />

Ganztagsgrundschulen in Uelzen zum Schuljahr 2016/<strong>2017</strong>. „Die Vereine<br />

sollten für die Nachmittage ein interessantes und abwechslungsreiches<br />

Angebot mitgestalten“, erzählt Hartig. Die Grundschule Holdenstedt<br />

sprach ihn daraufhin an, ob er sich ein Feuerwehrprojekt vorstellen könne.<br />

„Wir fanden die Idee super, denn so können die Kinder ganz einfach mit<br />

der Feuerwehr in Kontakt kommen“, so der Stadtjugendfeuerwehrwart. In<br />

Oldenstadt lernen die Kinder einmal in der Woche, in Holdenstedt einmal<br />

im Monat alles, was ein angehender Brandschützer wissen muss.<br />

„Zum Handwerk gehören neben dem speziellen Wissen rund um<br />

Brandschutz natürlich auch das Verhalten in Notfallsituationen“, berichtet<br />

Vanessa Timmreck. Auch die spezielle Feuerwehr-Technik muss von<br />

den Schülern erlernt werden. „Dazu gehören beispielsweise das Setzen<br />

eines Standrohres, einer Armatur zur Wasserentnahme, oder das Erlernen<br />

von bestimmten Feuerwehrknoten, um beispielsweise Gegenstände<br />

festzubinden oder gegen Umfallen und Wegrutschen zu sichern“, erklärt<br />

Andreas Hartig.<br />

Aufgeregt und mit rotem Kopf probierten die Kinder ihre persönliche<br />

Schutzausrüstung an: Helm, Handschuhe, die schwere Überjacke und<br />

Überhose, die Atemschutzgeräteträge, die in brennenden Gebäuden zum<br />

Schutz vor Hitze und Flammen getragen werden. Es wurden Vermutungen<br />

angestellt, wofür der Feuerwehrmann die Schutzkleidung benötigt.<br />

„Die Kinder waren im wahrsten Sinne des Wortes mit Feuereifer dabei<br />

und bevor nicht jedes Kind die Kleidung einmal anprobiert hatte, konnten<br />

wir den Unterricht nicht fortführen“, erzählt Janek Schulze. Bei der Ersten<br />

Hilfe lernen die Kinder, wie sie mit Verbänden umzugehen haben und wie<br />

sie einen Notruf absetzen müssen.<br />

Schwerpunkt des Unterrichts ist die Brandschutzerziehung. Hier lernen<br />

die Kinder, wie sie sich im Fall eines Brandes verhalten sollen. „Gemeinsam<br />

erarbeiten die Kinder, wie die Feuerlöscher funktionieren und wo die<br />

Fluchtwege und Brandmelder in der Schule sind“, berichten die Brandschützer.<br />

Um die Gefahren eines Feuers richtig einschätzen zu können,<br />

führt die Feuerwehr mit den Kindern einige Experimente durch. So kann<br />

die Brandgefahr bei einem falschen Umgang mit einfachen Spraydosen<br />

und Grillanzündern eindrucksvoll vorgeführt werden.<br />

Sollte es zu einem „echten“ Brand kommen, rückt die Feuerwehr mit<br />

Atemschutzgeräteträgern an. Die Kinder konnten anhand von Attrappen<br />

nachempfinden, wie sehr eine Atemschutzmaske den Feuerwehrmann<br />

in seiner Bewegungsfreiheit einschränkt. Diese Aktion sorgte auf dem<br />

Schulhof für viel Aufmerksamkeit – sodass sich einige Kinder für die Mitarbeit<br />

in der AG interessieren. „Wir versuchen, den Schülern viel Spaß in<br />

der Feuerwehr-AG zu bieten und ihnen nebenbei noch hilfreiche Tipps<br />

für den Alltag mitzugeben. Und natürlich ist es eine gute Möglichkeit, die<br />

Kids für eine Mitarbeit im aktiven Dienst zu begeistern“, so Hartig. Obwohl<br />

die Feuerwehrwarte schon lange in der Jugendarbeit tätig sind, kommen<br />

auch sie bei der Arbeit mit den Kindern in der AG oft an ihre Grenzen. „Wir<br />

haben gemerkt, dass es zwischen den Kindern in der AG und der Jugendfeuerwehr<br />

Unterschiede gibt. Gerade in diesem Alter, zwischen neun und<br />

zehn Jahren, verändern sich die Kinder, das ist schon manchmal eine echte<br />

Herausforderung für uns.“<br />

26<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


Ohne die Unterstützung des Kreisfeuerwehrverbandes, des Kreisbrandmeisters Helmut Rüger,<br />

der Grundschulen Oldenstadt und Holdenstedt sowie der Feuerwehrtechnischen Zentrale des<br />

Landkreises Uelzen, die mit Materialien hilft, wäre ein solches Engagement nicht möglich, betonen<br />

Hartig, Timmreck und Schulze.<br />

Retten, löschen, bergen und schützen: Die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehren<br />

helfen, wenn es brenzlig wird. Doch die Zahl der Aktiven wird von Jahr zu Jahr kleiner. „Wenn sich<br />

keiner mehr bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert, braucht sich niemand wundern, wenn irgendwann<br />

keiner mehr kommt, wenn es brennt“, sagen die Brandschützer aus Oldenstadt. Die<br />

Freiwilligen Feuerwehren suchen Nachwuchs – und Feuerwehr AG in den Schulen sind da nur eine<br />

Möglichkeit, Kinder früh für den Dienst als Brandschützer zu begeistern. <br />

[Lütke]<br />

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Gestärkt leben …<br />

Entdecken Sie Ihre eigenen Ressourcen<br />

Auf Ihrem eigenen Weg<br />

unterstütze ich Sie mit Hilfe von ...<br />

• Hypnosetherapie<br />

• Gesprächstherapie nach Rogers<br />

• Energiearbeit<br />

• EMDR<br />

... Ihre eigenen Potenziale und Möglichkeiten zu<br />

sehen, zu aktivieren und für sich zu nutzen.<br />

Hypnosetherapie<br />

Bewusstsein und Unterbewusstsein<br />

sind zwei<br />

Ebenen, auf denen Ihr<br />

Leben gestaltet und beeinflusst<br />

wird. Gefühle<br />

und Gedanken nehmen<br />

Sie bewusst war, aber alles,<br />

was Sie im Alltag stört<br />

und blockiert, findet im<br />

Unterbewusstsein statt.<br />

Sie können es über Ihren Verstand als übertrieben<br />

und unangemessen erkennen, aber selten<br />

verändern. In der Hypnosetherapie werden Sie<br />

von mir einfühlsam und achtsam in Ihre gespeicherten<br />

Gefühle und Erfahrungen geführt und<br />

bekommen so die Möglichkeit, Ihre Verhaltens-,<br />

Gefühls- und Denkmuster umzubewerten und<br />

positiv zu verändern. Sie befinden sich in einem<br />

tief entspannten Wachzustand und haben jederzeit<br />

die Kontrolle über sich.<br />

Hypnose bedeutet einen klaren bewussten<br />

Zugang zu sich Selbst und lässt gewünschte<br />

Veränderungsprozesse direkt entstehen.<br />

Anwendungsgebiete und mein weiteres<br />

Therapie-Angebot finden Sie auf meiner<br />

Homepage.<br />

Kinder- und Jugendfeuerwehren im Landkreis<br />

Kinderfeuerwehr Kirchweyhe/Westerweyhe<br />

Laura Meiritz<br />

0581 3894457<br />

kf-kirchweyhe@kjf-uelzen.de<br />

Jugendfeuerwehr Kirchweyhe/Westerweyhe<br />

Max Schulz<br />

0163 8745309<br />

kirch-westerweyhe@kjf-uelzen.de<br />

Kinderfeuerwehr Veerßen<br />

Diana Schaper-Henkel<br />

0581 97187369<br />

kf-veerssen@kjf-uelzen.de<br />

Jugendfeuerwehr Oldenstadt<br />

Vanessa Timmreck<br />

0172 8056606<br />

oldenstadt@kjf-uelzen.de<br />

Gestärkt<br />

Leben<br />

Jugendfeuerwehr Hanstedt II<br />

Maik Schmidt<br />

05804 970308<br />

hanstedt2@kjf-uelzen.de<br />

Jugendfeuerwehr Uelzen<br />

Timo Gawol<br />

0170 9666966<br />

uelzen@kjf-uelzen.de<br />

Jugendfeuerwehr Holdenstedt<br />

Daniel Rump<br />

0151 11216501<br />

holdenstedt@kjf-uelzen.de<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

Jugendfeuerwehr Veerßen<br />

Nils Strauch<br />

01511 5741829<br />

veerssen@kjf-uelzen.de<br />

Hauptstr. 56 · 29590 Rätzlingen<br />

Telefon 0 58 04 971 11 96<br />

Mobil 0151 721 223 63<br />

info@gestaerkt-leben.de<br />

www.gestaerkt-leben.de<br />

27


THEMEN<br />

Infos zum DLRG<br />

Mehr Informationen zum DLRG-Ortsverband Rosche und<br />

weiteren Ortsvereinen im Landkreis gibt es im Internet auf<br />

www.bez-lueneburger-heide.dlrg.de/der-bezirk.html<br />

Alles Wissenswertes zur Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft<br />

e.V. (DLRG) gibt es hier: www.dlrg.de<br />

[Anzeige]<br />

AB INS WASSER!<br />

DLRG-Ortsgruppe Rosche ist ehrenamtlich das ganze Jahr im Einsatz<br />

Es ist ganz schön viel los an diesem Abend im BADUE in Uelzen: Kinder<br />

laufen umher, die Feierabendschwimmer ziehen ihre Bahnen und<br />

einige entspannen auf den Liegestühlen am Beckenrand. Die kleinen<br />

Schwimmer der DLRG-Ortsgruppe (Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft)<br />

Rosche machen sich bereit für ihren Einsatz. Rein ins Wasser, die<br />

Arme lang auf das Schwimmbrett und kräftig mit den Beinen rudern.<br />

Ruhig, geordnet, nacheinander schwimmen die Jungs und Mädchen die<br />

25-Meter-Bahn entlang. Das geht schon ganz schön flott, man sieht ihnen<br />

den Spaß und den Stolz über die geschaffte Strecke an ....und nochmal<br />

geht es hin und her.<br />

„Vor neun oder zehn Jahren war Schwimmen noch eine Grundkompetenz:<br />

Jedes Kind der Grundschule Suhlendorf konnte am Ende des Schuljahres<br />

schwimmen“, sagt Clemens Meyer, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe<br />

Rosche. Die Schwimmfähigkeit habe nachgelassen, so Meyer. Im<br />

Jahr 2015 ertranken laut Zahlen des DLRG 488 Menschen in Deutschland;<br />

80 Prozent der Opfer verstarben an unbewachten Flüssen, Seen und Teichen<br />

– insgesamt 387 Menschen. Elf ertranken im Schwimmbad, fünf im<br />

Häuser und Gärten – Kultur und Natur<br />

Täglich außer montags 10–17 Uhr geöffnet.<br />

Molmker Straße 23 • 29413 Diesdorf<br />

Jahresprogramm auf www.freilichtmuseum-diesdorf.de<br />

16. April: Ostern im Musuem mit Kunsthandwerk und<br />

abwechslungsreichem Familienprogramm<br />

21. Mai: archaikon – Handwerkertreffen<br />

4. Juni: „Wie zu Kaisers Zeiten“ –<br />

Museumsfest an Pfingsten<br />

Hausgebackene Kuchen<br />

und Torten im<br />

Museumscafé & Shop<br />

Gartenteich oder im privaten Swimmingpool. Dazu 71 in Gräben oder<br />

Hafenbecken. „Das sind schockierende Zahlen. Im Bundesdurchschnitt<br />

können heute rund 20 Prozent der Kinder einer Grundschule nicht<br />

schwimmen“, so Meyer. Viele Faktoren seien dafür verantwortlich, dass die<br />

Schwimmfähigkeiten gerade bei Kindern und Jugendlichen nachgelassen<br />

habe. Zum einen liege es an einer eingeschränkten Bewegungsfähigkeit<br />

der Kinder. „Die Koordination von Armen und Beinen, wie sie nun mal<br />

beim Schwimmen gefordert wird, scheint für die heutigen Generationen<br />

deutlich schwieriger“, erklärt der Vorsitzende. Zum anderen habe die Zahl<br />

der Bäder in vielen Regionen rapide abgenommen, denn die Kommunen<br />

seien gezwungen, sie aus Spargründen zu schließen. Dazu seien die Eintrittspreise<br />

der Freibäder früher günstiger gewesen. „Da haben wir hier<br />

im Landkreis noch Glück mit unseren Bädern. Die Bäderdichte ist ja noch<br />

recht hoch und damit die Bedingungen gut“, betont Meyer. Die DLRG-Vereine<br />

vor Ort bieten viele interessante Kurse für Kinder an, in denen die<br />

Kleinen das Schwimmen erlernen können. „Wir trainieren im Sommer in<br />

Rosche und in Uelzen und im Winter in Uelzen im Hallenbad. So haben<br />

wir immer optimale Bedingungen“, sagt Meyer. Außerdem nutze man für<br />

die kleinen Anfänger das Schwimmbecken der Seeparkklinik Bad Bodenteich,<br />

denn dort betrage die Wassertiefe nur 1,40 Meter im Nichtschwimmerbecken.<br />

Rund 300 Mitglieder hat der Ortsverband, die größte Gruppe<br />

stellen die Sechs- bis 12-Jährigen. Damit ist der DLRG einer der größten<br />

Vereine in der Samtgemeinde Rosche. „Wir unternehmen viel gemeinsam,<br />

machen Fahrradtouren, basteln zusammen oder backen Pizza und<br />

versuchen, für alle Generationen attraktiv zu sein.“ Auch für Menschen mit<br />

Behinderung ist der DLRG Rosche zu einer Heimat geworden. „Wir leben<br />

den Inklusionsgedanken, denn diese Menschen sind bei uns integriert<br />

und machen fast alle Aktivitäten voll mit.“<br />

Die engagierten Ehrenamtlichen können in Rosche für das Rettungsschwimmerabzeichen<br />

trainieren. Wasserrettungen werden im Landkreis<br />

– so wie man es von den Stränden an Nord- und Ostsee kennt – nicht<br />

durchgeführt. „Wir sichern zum Beispiel spezielle Veranstaltungen wie<br />

die Pool-Party oder Veranstaltungen im Schwimmbad in Rosche.“ Die<br />

Lebensretter haben aber auch die Möglichkeit, zwei bis drei Wochen an<br />

der Nordsee zu verbringen, um dort Erfahrungen als „echter“ Rettungsschwimmer<br />

zu sammeln. „Das ist schon eine einmalige Sache, die viel<br />

Spaß macht.“ Seit mehr als 45 Jahren gibt es die Ortsgruppe in Rosche, die<br />

mit dem Betrieb des Bades ihren Dienst antrat. „Wo es ein Schwimmbad<br />

gibt, da gibt es auch eine DLRG-Gruppe – und wo es eine DLRG-Gruppe<br />

gibt, meist auch ein Schwimmbad“, sagt Meyer. Die Kids des DLRG sind jedenfalls<br />

mit Spaß und unermüdlich bei der Sache: Sie sind schon zu ihrer<br />

nächsten Schwimmrunde unterwegs. <br />

[Lütke]<br />

28<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


[Anzeige]<br />

FIT IN DEN FRÜHLING<br />

Mit Hilfe von Elektromuskelstimulation Muskelaufbau und Kreislauf unterstützen<br />

Sportlich bin ich. Und ich probiere gern Neues aus. EMS<br />

ist neu. Das Studio Körperformen an der Bahnhofstraße<br />

in Uelzen ist mir durch die großflächige Fensterwerbung aufgefallen.<br />

Fit in 20 Minuten pro Woche? Wie geht das? Und wie<br />

fühlt es sich an, unter elektrischen Impulsen zu trainieren? Ich<br />

möchte es herausfinden und melde mich für ein Probetraining<br />

an.<br />

Ich werde sehr freundlich empfangen. Alischer Muradow,<br />

Geschäftsinhaber und Trainer (alle nennen ihn Muri) sowie Natalie,<br />

der weibliche Part im Studio, nehmen sich Zeit nur für<br />

mich. Mit einem Glas Wasser für mich und einem Anamnesevordruck<br />

setzen wir uns in die gemütliche Sitzecke, um meine<br />

Trainingsziele herauszuarbeiten. Dabei wird erklärt, worauf<br />

das Training basiert. EMS ist die Abkürzung für Elektromuskelstimulation.<br />

Im Alltag wird unsere Muskulatur mit Bioelektronik<br />

durchweg stimuliert. Seit vielen Jahren wird Reizstrom in der<br />

Physiotherapie angewendet. Das Training unter Strom ist auf<br />

dem Vormarsch und wird immer beliebter. Soviel zur Theorie.<br />

Muri erklärt, was ich tun kann, um meine persönlichen Ziele zu<br />

erreichen. Es gibt spezielle Programme, die individuell abgestimmt<br />

werden. Wir starten mit dem Basisprogramm zum Eingewöhnen.<br />

Jetzt will ich wissen, wie es sich anfühlt.<br />

In der Umkleide steige ich in die bereit gelegte Funktionswäsche.<br />

Dabei handelt es sich um ein knielanges Höschen und<br />

ein ellenbogenlanges Oberteil. Ich brauche nur meine Turnschuhe.<br />

Das übrige Equipment, bestehend aus einer Weste,<br />

einem Gesäßgurt, Arm- und Beinmanschetten, besprüht Muri<br />

gerade mit warmem Wasser, um eine bessere Leitfähigkeit der<br />

Elektroden sicher zu stellen. Natalie hilft mir beim Anlegen der<br />

Weste und Gurte. Es ist angenehm warm und durchnässt die<br />

Funktionswäsche. Sie verkabelt alles miteinander und stellt<br />

die Verbindung zum Steuergerät her. Die Impulsintensität im<br />

Unsere Mediaberaterin Sandra Hoffmann hat EMS für Sie getestet.<br />

Bereich der einzelnen Muskelgruppen wird schrittweise eingestellt.<br />

Von einem zarten Kribbeln über leichtes Vibrieren<br />

bis hin zu einem „Summgefühl“ im Kopf ist alles dabei. Muri<br />

stellt alles so ein, wie ich es als angenehm empfinde. Mit Programmstart<br />

zählt die Uhr von 20 Minuten rückwärts. Die Impulse,<br />

die sich im Viersekundentakt mit Pausen abwechseln,<br />

nehme ich deutlich wahr. Nach Personal-Trainer-Art lässt Muri<br />

mich Übungen, wie ich sie vom Krafttraining mit dem eigenen<br />

Körpergewicht kenne, ausführen. Er registriert jede Instabilität<br />

und korrigiert sie, damit ich die Bewegungsabläufe sauber<br />

und gelenkschonend ausführe. Die Zeit ist schnell um und die<br />

Impulse bleiben aus. Ich fühle mich entspannt, obwohl ich ein<br />

Ganzkörpertraining abgeleistet habe, das über 90 Prozent meiner<br />

Muskelfasern gleichzeitig gefordert hat. Durch die Impulse<br />

sind die Kontraktionen auch bei den tiefer liegenden Muskeln<br />

angekommen, was ich sonst beispielsweise mit Yoga, Pilates<br />

oder einem intensiven Core-Training bewirken kann. Durch<br />

EMS habe ich viel Zeit gespart und kann gleich am Schreibtisch<br />

konzentriert weiter arbeiten. Das Team geht auf die unterschiedlichsten<br />

Zielsetzungen ein und berücksichtigt dabei<br />

die individuellen Voraussetzungen des Trainierenden. Auch<br />

für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit und anderen<br />

körperlichen Grenzen sind Muskelaufbau, Straffung des Bindegewebes,<br />

Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems und Förderung<br />

der Durchblutung, gelenkschonendes Rückentraining,<br />

Stabilisierung von Wirbelsäule und Knochen sowie Stärkung<br />

der Beckenbodenmuskulatur möglich.<br />

Mein Fazit nach einer Woche, drei Dauerläufen und ein wenig<br />

Krafttraining: Ich kann mein Sportprogramm mit EMS zeitlich<br />

straffen. Ich fühle mich wohl und habe etwas für Muskeln<br />

und Gelenke getan, die ich beim Ausdauersport stark beanspruche.<br />

Tag der Offenen Tür<br />

am 9. April von<br />

12 bis 17 Uhr<br />

Fit in<br />

20 Min.<br />

pro Woche<br />

Körperformen<br />

Uelzen<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

Bahnhofsstraße 31 | 29525 Uelzen<br />

uelzen@kformen.com | 0581 208 889 96 | www.körperformen.de<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 10 bis 19 Uhr und Samstag 12 bis 16 Uhr<br />

29


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GESUND LEBEN, VERSORGT IM ALTER<br />

8. Bevenser Gesundheitstage<br />

Vorsorge betreiben, aktiv und fi t bleiben, altersgerecht wohnen<br />

– die Liste der Dinge im Gesundheitsbereich, die für das eigene<br />

Leben an Bedeutung gewinnen, ist lang. Bad Bevensen kann<br />

nicht nur auf seine Jahrzehnte lange Tradition als Kur- und Heilbad<br />

zurückblicken, sondern hat auch die Gesundheitsangebote des<br />

Ortes fortlaufend an die Bedürfnisse von Patienten und Kunden<br />

angepasst. Einen Ausblick darauf, was Bad Bevensen im Bereich<br />

der Gesundheitsvorsorge und Pfl ege zu bieten hat, gibt es bei den<br />

Bevenser Gesundheitstagen, die am 22. und 23. April im Kurhaus<br />

stattfinden.<br />

Bevenser Pflegeeinrichtungen<br />

Von Pfl egeeinrichtungen über Sanitäts- und REHA-Häuser bis hin<br />

zu Präventionseinrichtungen präsentieren sich zwischen 10 und<br />

17 Uhr einige Dutzend Unternehmen und klären über Möglichkeiten<br />

der Vorsorge auf. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Versorgung<br />

im Alter. Wie kann ich im Alter leben und wohnen, wie kann<br />

ich stationär oder zuhause versorgt werden – Fragen wie diese<br />

beantworten beispielsweise die Residia Bad Bevensen, das Diana<br />

Pfl egezentrum, Kerstin Effe und ihr Team von der Häuslichen<br />

Krankenpfl ege, das Deutsche Rote Kreuz oder die Alte Post Tagespfl<br />

ege. Menschen, die ihre Selbständigkeit soweit wie möglich<br />

behalten wollen und solche, die für sich oder ihre Angehörigen eine<br />

umfassende Versorgung wünschen, können sich beraten lassen.<br />

Heilmöglichkeiten neben der Medizin<br />

Sanfte, alternative Heilmethoden wie Phonophorese – eine Behandlung<br />

per Einsatz über Stimmgabeln, Kneipptreten und Soleanwendungen<br />

und -kosmetik werden bei den Bevenser Gesundheitstagen<br />

ebenso vorgestellt wie auch ein kleines Quäntchen<br />

Hilfe „von oben“: Die Heilungsräume Uelzen beten für Kranke.<br />

Vorträge, beispielsweise über die Bemer Gefäßtherapie, Brainbalance<br />

oder die Verbindung von Rückenschmerzen und Stress<br />

runden das Angebot der Bevenser Gesundheitstage ab. Außerdem<br />

können Interessierte Wellnessangebote wie Lachyoga, Achtsames<br />

Gehen und Lama to go ausprobieren. Die Bad Bevensen<br />

Marketing GmbH organisiert die Gesundheitstage bereits zum<br />

achten Mal, die Veranstaltung fi ndet alle zwei Jahre statt.<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

8. Bevenser<br />

Gesundheitstage<br />

Kurhaus, Bad Bevensen<br />

22. und 23. April <strong>2017</strong>, 10:00 bis 17:00 Uhr<br />

Fitness für Muskulatur und Hirn<br />

Um jede Menge Fitness für Körper und Hirn geht es beim Bundesverband<br />

Gedächtnis e.V. oder der Gesundheitspraxis Vitaktiv, die<br />

mit anregenden Übungen fürs Gehirn und entspannenden Anwendungen<br />

für Rücken und Muskulatur praktische Beispiele für die ei-<br />

über 40 Unternehmen<br />

Kliniken und Vereine<br />

Eintritt<br />

frei!<br />

gene Vorsorge liefern. Das Unternehmen Gesunde Zelle zeigt, wie<br />

mittels der Physikalischen Gefäßtherapie Bemer Gefäße zur besseren<br />

Durchblutung angeregt werden können, während Bevenser<br />

von klassischer Medizin bis zur Pflege<br />

Vorträge und Gesundheitskost<br />

Apotheken über Abnehmprogramme und Gesundheitsthema Nr.<br />

1, den Darm, informieren. Die therapeutische Praxis Physio plus<br />

veranschaulicht Einsatzmöglichkeiten von Physiotherapie, Osteo-<br />

und vieles mehr...<br />

www.bad-bevensen.de<br />

30<br />

pathie und Wellnessanwendungen. Reha-Einrichtungen zeigen<br />

die Einsatzmöglichkeiten von Orthopädietechnik, Gehhilfen und<br />

anderen medizinischen Hilfsmitteln.<br />

Veranstalter:<br />

Bad Bevensen Marketing GmbH<br />

Dahlenburger Straße 1<br />

29549 Bad Bevensen<br />

Telefon: 0 5821 976 83 0<br />

E-Mail: info@bad-bevensen.de<br />

www.bad-bevensen.de<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

3


AKTUELLES<br />

EIN GUTES LEBEN AUF DEM LAND<br />

Projekt „VeLa“ soll Versorgung verbessern/Gründung von „Sozialgenossenschaften“<br />

er Verlust der dörflichen Infrastruktur ist für alle sichtbar: Dorfschulen<br />

werden geschlossen, junge Ärzte auf dem Land sind Mangelware<br />

D<br />

und Läden sowie Dorfkneipen haben schon vielfach aufgegeben. Dörfer<br />

sind schon länger in ihrer Existenz bedroht – zwei Drittel aller ländlichen<br />

Gemeinden verlieren Einwohner. Auch der Landkreis sieht sich diesem<br />

Problem gegenüber. – Wie soll er auf diese Entwicklung reagieren? Welche<br />

Konzepte und Initiativen können gegen die „Schwundregion“ helfen?<br />

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen e. V., Kreisverband<br />

Uelzen, ist Träger eines neuen Projektes, das sich vor allem um die Verbesserung<br />

der Versorgungssituation im Landkreis, insbesondere von alten<br />

und pflegebedürftigen Menschen, kümmern soll: VeLa – Versorgung auf<br />

dem Land. „Das Ziel des innovativen Projektes ist es, Ideen für eine verbesserte<br />

Daseinsvorsorge auf dem Land zu entwickeln“, erklärt Stefanie<br />

Sychla vom Projekt „VeLa“. Es gehe um eine flächendeckende Versorgung<br />

des Landkreises mit als lebensnotwendig eingestuften Gütern – wie zum<br />

Beispiel Lebensmitteln – die in zumutbarer Entfernung zu sozialverträglichen<br />

Preisen zu erhalten sind; darunter fallen technische Dienstleistungen<br />

wie die Versorgung mit Energie, Wasser, oder dem ÖPNV genauso<br />

wie soziale Dienstleistungen wie Kultur, Gesundheitsdienste oder Altenpflege.<br />

„Gerade alte und pflegebedürftige Menschen sind stark vom Rückgang<br />

der dörflichen Infrastruktur betroffen“, so Sychla, „letztendlich profitieren<br />

aber alle Menschen, die in der Gemeinde leben.“ Zunächst sollen konkrete<br />

Versorgungslücken in den Gemeinden aufgespürt werden: Fehlen Läden<br />

und Ärzte? Wie sieht es mit der Erreichbarkeit aus? „Anschließend soll ein<br />

Netzwerk von verschiedenen Akteuren aus unterschiedlichen Branchen<br />

aufgebaut werden, das sich beispielsweise Gedanken um die Daseinsvorsorge<br />

sowie die Bedürfnisse von Senioren und Pflegebedürftigen macht<br />

und entsprechende Lösungen finden möchte“, so Sychla. Gemeinsam<br />

mit ihrer Kollegin Brigitte Peschel bringt Sychla ganz verschiedene Projektpartner<br />

zusammen wie die Johanniter, den SoVD, Pflegedienste und<br />

andere Akteure. Das Projekt „VeLa“ besteht organisatorisch aus einem Projektbeirat<br />

und einem offenen Netzwerk, das sich regelmäßig über Inhalte<br />

und Themen austauscht.<br />

Ein nachhaltiges Projektziel ist die Gründung einer Sozialgenossenschaft.<br />

Wie diese aussehen wird, ist allerdings noch offen. „Daraus entwickeln<br />

könnte sich zum Beispiel ein Wohnprojekt für Senioren, ein mobiler<br />

Verkaufsladen oder ähnliches“, erklären Sychla und Peschel. So soll<br />

ausgelotet werden, ob zusammen mit einem bestehenden Geschäft ein<br />

gemeinsames Angebot entwickelt werden kann. „Es geht uns vor allem<br />

auch um die Vernetzung von verschiedenen Akteuren, um das Ganze auf<br />

eine breite Basis stellen zu können“, so Sychla. Um einer Vereinsamung auf<br />

dem Land entgegenzuwirken, sei ein sozialer Treffpunkt für die älteren<br />

Bewohner wichtig, eine Funktion, die früher zum Beispiel die Tante-Emma-Läden<br />

oder die Dorfkneipen hatten. „Wichtig ist, dass wir ein Angebot<br />

schaffen, dass von den Menschen auch angenommen wird, also bedarfsorientiert<br />

ist“, erklärt Brigitte Peschel. Um das zu erreichen, kooperieren<br />

die Projekt-Organisatorinnen mit bestehenden Initiativen und Vereinen.<br />

„Wir möchten so viele Menschen wie möglich mitnehmen, VeLa lebt vom<br />

Engagement der Einzelnen, von innovativen Ideen. Wir denken, dass seniorengerechtes<br />

Wohnen zudem ein wichtiges Thema werden wird. Es<br />

gibt hier in der Region viele größere Immobilien mit guter Bausubstanz,<br />

mit denen sich ein seniorengerechtes Wohnkonzept entwickeln ließe“, so<br />

Peschel.<br />

Der geplante Umbau der ehemaligen Grundschule in Lüder ist ein<br />

Beispiel dafür, was aus einem mehr als 150 Jahre alten Gebäude werden<br />

könnte. In dem seit 2015 geschlossenen Haus soll zum einen eine Tagespflege<br />

für Senioren entstehen. Der Paritätische wird das Objekt sanieren<br />

und dort 18 Plätze schaffen; ein Mehrzweckraum, ein Therapieraum<br />

sowie ein Ruhebereich werden den Senioren dann zur Verfügung stehen.<br />

Zum anderen ist ein Raum für Selbsthilfegruppen angedacht, damit die<br />

Betroffenen nicht mehr nach Uelzen fahren müssen. „Die Umnutzung<br />

von alten Gebäuden wäre eine Lösung, Strukturen auf den Dörfern zu erhalten<br />

oder wieder neu zu beleben“, sagt Sychla. „Es sind neue Ideen und<br />

Konzepte gefragt, hier wollen wir ansetzen.“ – Damit auch künftige Generationen<br />

ein gutes Leben auf dem Land haben. <br />

[Lütke]<br />

Engagierte gesucht!<br />

Das Projekt „Versorgung auf dem Land“, kurz VeLa, sucht engagierte<br />

Gruppen, Dorfinitiativen oder Einzelpersonen, die an der<br />

Entwicklung neuer Ideen und dem Aufbau einer Sozialgenossenschaft<br />

mitwirken möchten. Interessierte können sich bei Stefanie<br />

Sychla oder Brigitte Peschel melden, Telefon 0581 970730,<br />

E-Mail: stefanie.sychla@paritaetischer.de; brigitte.peschel@paritaetischer.de.<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

31


THEMEN<br />

Die Uelzener Gesundheitsmediatoren<br />

Wesal Agha<br />

Nasra Balawni<br />

Margit Borsanyi<br />

Saritha Dittrich<br />

Bozena Furgal<br />

Violetta Galwa<br />

Lilia Jacobs<br />

Yüksel Tuac<br />

Ismail Yavru<br />

Evrin Turgay<br />

Haval Xuosef Al Haji<br />

INTERKULTURELLE BRÜCKENBAUER<br />

MiMi-Projekt: Zertifizierte Gesundheitsmediatoren ausgezeichnet<br />

Einen Termin beim Facharzt vereinbaren, ihm sagen, welche Beschwerden<br />

man hat und sich anschließend beraten lassen, Gesundheitsvorsorge<br />

oder Reha-Maßnahmen – alles ganz selbstverständlich und einfach?<br />

Viele Migranten und Asylbewerber stellt der Gang in die Arztpraxis<br />

oftmals vor große Hindernisse und Probleme. Neben den kulturellen<br />

Hürden gibt es Verständnisschwierigkeiten, dazu wissen Migranten kaum<br />

etwas über mögliche Angebote und Hilfen im Gesundheitsbereich.<br />

Um diese Gruppe besser zu erreichen und ihre Teilhabe im Bereich Gesundheit<br />

zu unterstützen, wurde 2003 das Projekt „MiMi - das Gesundheitsprojekt<br />

mit Migranten für Migranten“ ins Leben gerufen, entwickelt<br />

vom Ethno-Medizinischen Zentrum e. V. in Hannover. Seit 2015 gibt es<br />

das Projekt auch in Uelzen. Ziel ist es, engagierte Migranten als interkulturelle<br />

Gesundheitsmediatoren auszubilden. Diese sollen dann ihre<br />

Landsleute in ihrer Muttersprache über das deutsche Gesundheitssystem<br />

und weitere Themen der Gesundheitsförderung und Prävention informieren.<br />

„Wenn jemand in der eigenen Muttersprache mit mir spricht, dann<br />

schafft das Vertrauen und auch schwierige Themen, die oft im Gesundheitsbereich<br />

vorkommen, können besprochen werden“, erklärt eine der<br />

Teilnehmerinnen.<br />

In einer Feierstunde im Kreishaus erhielten nun elf frisch gebackene<br />

zertifizierte Gesundheitsmediatoren ihre Auszeichnung. „Sie haben eine<br />

verantwortungsvolle Aufgabe übernommen“, sagte Landrat Dr. Heiko<br />

Blume, „Sie setzen sich für die Gesundheit der Menschen ein, die hier<br />

ankommen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Integration.“ David<br />

Brinkmann vom Ethno-Medizinischen Zentrum e. V. in Hannover dankte<br />

den neuen Mediatoren für ihren persönlichen Einsatz. „Eine entscheidende<br />

Bedeutung hat Eure Motivation. Ihr unterstützt Eure Landsleute beim<br />

Zugang zum Angebot der Gesundheitsversorgung“, sagte Brinkmann. Er<br />

lobte den Willen der Teilnehmer, trotz unterschiedlicher Hintergründe<br />

zusammenzuarbeiten. Menschen aus 19 Nationen, die 17 Sprachen sprechen,<br />

haben sich 2015/2016 ausbilden lassen. „Das ist eine unglaubliche<br />

Ressource für den Landkreis“, so Brinkmann weiter.<br />

Elf von ihnen haben sich nun ein Jahr später mit ihrem Engagement<br />

und ihren erfolgreichen 22 Informationsveranstaltungen zu verschiedenen<br />

Themen als Auszeichnung ihr Zertifikat verdient. Sie sind dafür<br />

dort hingegangen, wo sie die Zuwanderer treffen, in Stadtteiltreffs, Bildungseinrichtungen,<br />

Kindergärten, Schulen, Flüchtlingsunterkünfte,<br />

Fitnesscenter oder in den Kleingartenverein. Schwerpunktthemen des<br />

MiMi-Gesundheitsprojektes sind unter anderem Kindergesundheit,<br />

Brustkrebsfrüherkennung und -behandlung, Alter, Pflege und Gesundheit,<br />

Impfschutz sowie Diabetes. Die ausgebildeten Gesundheitsmediatoren<br />

können von Institutionen, Gruppen oder einzelnen Personen für<br />

muttersprachliche Informationsveranstaltungen angefragt werden. „Das<br />

Thema Gesundheitsvorsorge für Migranten hat gerade erst begonnen“,<br />

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Wir gratulieren ...<br />

... unserer guten Fee mit<br />

dem guten Geschmack –<br />

danke Alexandra!<br />

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32<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


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DIE STELLENBÖRSE FÜR DIE REGION<br />

erklärte Brinkmann. Die gesundheitlichen Belange dieser Gruppe treten<br />

immer mehr in den Vordergrund. In Niedersachsen gibt es rund 300<br />

Mediatoren an 15 Standorten, die ungefähr 300 Informationsveranstaltungen<br />

zu verschiedenen Themen durchgeführt haben. „2011 hatten wir<br />

3.800 Veranstaltungen, 2015 waren es schon 7.600, das zeigt, wie groß der<br />

Bedarf an Information ist“, so Brinkmann. Dr. Gerhard Wermes, leitender<br />

Amtsarzt des Gesundheitsamtes Uelzen, betonte, dass durch eine frühzeitige<br />

Sensibilisierung und Information zu gesundheitlichen Themen eine<br />

bessere Prävention möglich sei oder bei Krankheiten besser und schneller<br />

geholfen werden könne.<br />

Josefin zum Felde, Koordinatorin des Projektes und Leiterin der Koordinierungsstelle<br />

Migration und Teilhabe beim Landkreis Uelzen, hob hervor,<br />

wie wichtig der Einsatz von Gesundheitsmediatoren sei. „Wir wissen, dass<br />

es um die Gesundheitsversorgung der Migranten nicht gut bestellt ist.<br />

Sie sind zum Beispiel zu den Themen Brustkrebs oder Familienplanung<br />

schlecht informiert.“ Das Projekt „MiMi“ richte sich nicht ausschließlich an<br />

Flüchtlinge, sondern auch an Neuzuwanderer aus der EU oder die Generation<br />

der „Gastarbeiter“ und „Aussiedler“, die vielleicht schon seit 30 oder<br />

40 Jahren in Deutschland leben, sich aber mit dem Gesundheitssystem<br />

bisher trotzdem nur schlecht auskennen. „Das hat auch mit fehlenden<br />

Sprachkenntnissen und mit Scheu zu tun“, so zum Felde.<br />

Hier schließen die Mediatoren eine Lücke, denn es sind Muttersprachler<br />

in Arabisch, Kurdisch, Russisch, Türkisch, Polnisch, Ungarisch, Französisch,<br />

Urdu und Englisch, die ausgebildet wurden. Der Landkreis Uelzen<br />

sei bunter geworden, stellte Josefin zum Felde fest. „Vor zehn Jahren lebten<br />

hier knapp drei Prozent Migranten, heute sind es schon fünf Prozent,<br />

Tendenz steigend.“ So sind die interkulturellen Brückenbauer mehr denn<br />

je gefragt und gebraucht, sind unverzichtbar für eine gelungene Integration.<br />

Institutionen und Vereine, die gern selbst mal eine informierende<br />

MiMi-Veranstaltung in ihrem Hause anbieten möchten, sind herzlich eingeladen,<br />

sich zu melden, wenn wenigstens sieben Teilnehmer kommen<br />

und mitmachen. Kosten entstehen ihnen übrigens keine. [Lütke]<br />

Ansprechpartnerin für Interessierte ist Josefin zum Felde, Koordninierungsstelle<br />

Migration und Teilhabe, Telefon 0581 822989.<br />

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EIN NEUES LEBEN<br />

Familie Lukman eröffnete Änderungsschneiderei in Uelzen<br />

An der Wand sind in bunten Farben verschiedene Nähgarne aufgereiht,<br />

die Nähmaschine surrt und erste Kunden bringen Kleidungsstücke<br />

vorbei, die geändert oder ausgebessert werden sollen. Hassan Lukman<br />

hat im wahrsten Sinne des Wortes den Faden in die Hand genommen: In<br />

der Bahnhofstraße 10 in Uelzen hat er mit Hilfe des Projektes „LeLA“ (Leben-Lernen-Arbeiten)<br />

eine Änderungsschneiderei eröffnet und kümmert<br />

sich professionell und umsichtig um die Kleidung der Uelzener.<br />

Geschickt fädelt Lukman den Faden in die Maschine und los geht‘s. Für<br />

ihn kein Problem, denn Stoffe, Nadel und Faden sind sein Leben. Seit rund<br />

25 Jahren arbeitet der Syrer als Schneider. Die kurdische Familie stammt<br />

aus der Stadt Qamishli, die im Nordosten Syriens liegt. Seit vier Jahren lebt<br />

er mit seiner Frau und den vier Kindern, drei Söhnen und einer Tochter, in<br />

Deutschland.<br />

Seit August ist nach Kiel nun Uelzen die neue Heimat. Der Bruder von<br />

Hasan lebt mit seiner Familie in der Ulenköperstadt. Gemeinsam mit seinem<br />

Sohn, der zunächst als Praktikant bei ihm arbeitet, führt er nun die<br />

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Änderungsschneiderei. Egal ob Damen-, Herren- oder Kinderkleidung:<br />

Hassan Lukman ändert oder repariert je nach Wunsch. Auch Jeans oder<br />

Leder sind für ihn kein Problem. „Ich liebe meinen Beruf und mache ihn<br />

mit ganzem Herzen“, erklärt Lukman. Der Schneider fertigt auch individuelle<br />

Kleidungsstücke wie Anzüge oder Mäntel nach Maß an, nach Skizze<br />

oder Entwurf. „Es macht mir Freude, aus einer Idee etwas Schönes zu zaubern.“<br />

Neben der Unterstützung durch Familie und Freunde ist er dankbar<br />

für die Hilfe, die er von den LeLA-Mitarbeitern bei der DAA, der IDA und<br />

der KVHS bekommen hat. „Egal, was ich brauchte: Mir haben alle immer<br />

sehr geholfen, sagt Hassan Lukman. „Mit dem Projekt LeLA wollen wird<br />

Geflüchteten, Asylsuchenden und Migranten so schnell wie möglich die<br />

Chance geben, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und sich nachhaltig<br />

zu integrieren“, sagt Janina Fuge von der DAA. So ist die eigene Änderungsschneiderei<br />

der Familie Lukman ein erster Schritt in eine neues und<br />

eigenständiges Leben in Uelzen. Herzlich willkommen!<br />

DE-ÖKO-022<br />

34<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


THEMEN<br />

MIT KRAFT UND MUT<br />

LeLA hilft bei der Integration in den Arbeitsmarkt<br />

Hassan Lukman schreibt eine beeindruckende Erfolgsgeschichte: Denn<br />

er ist der erste LeLA-Teilnehmende, der sich mit einem eigenen Unternehmen<br />

in Uelzen selbständig macht<br />

Erklärtes Ziel des Kooperationsprojektes „Leben-Lernen-Arbeiten“<br />

(eben: LeLA) der Deutschen Angestellten-Akademie Uelzen, der Kreisvolkshochschule<br />

Uelzen/Lüchow-Dannenberg und der Woltersburger<br />

Mühle e.V./IDA ist es, seine 55 Teilnehmer, die allesamt Flüchtlinge und<br />

Migranten sind, durch die Kombination von Deutschunterricht, Berufsorientierung<br />

und -qualifizierung sowie Projektarbeit zur Aufnahme einer<br />

Arbeit oder Ausbildung zu befähigen. Für manche ist der Weg weiter,<br />

sie waren beispielsweise auch in ihrer Heimatsprache nicht alphabetisiert,<br />

konnten durch Kriege keine Schule besuchen und überhaupt sind<br />

„Berufsausbildungen“ in unserer Form in den meisten Ländern der Welt<br />

nicht bekannt. Hassan Lukman steht als gutes Beispiel nun dafür, dass es<br />

mit Kraft und Mut gute Wege in ein Arbeitsleben gibt. Und einige andere<br />

LeLA-Teilnehmer haben schon geschafft: einer von ihnen arbeitet in einer<br />

Altenpension als Hausmeister, ein anderer kann als Anlagenmechaniker<br />

anfangen und die Beschäftigung als KfZ-Mechaniker ist für einen dritten<br />

in greifbarer Nähe.. Viele der Teilnehmer probieren sich und ihre Fähigkeiten<br />

zudem gerade in Praktika aus, als Pflegekraft oder Köchin.“<br />

Fragen zu Heimat und Herkunft<br />

Bürgermeister Markwardt fragt, Hasan Lukman antwortet<br />

Jürgen Markwardt<br />

Wie sah Ihr Alltag in Syrien aus, bevor die<br />

Gewalt einzog?<br />

Wir hatten einen ganz normalen Alltag. Wir<br />

hatten ein Haus, die Kinder gingen zur Schule.<br />

Ich hatte eine Firma mit Angestellten, in<br />

der wir Kleidung – Jacken, Hosen, Hemden,<br />

Kleider – und vieles mehr gefertigt haben.<br />

Was haben Sie an Ihrem Land geschätzt, als Sie noch in Frieden leben<br />

konnten?<br />

Die Gemeinschaft, das Zusammenleben mit der Familie und mit Freunden<br />

zusammen zu sein.<br />

Wenn Sie an die Zukunft denken, was wünschen<br />

Sie sich für Syrien?<br />

Dass die Menschen endlich wieder in Frieden<br />

leben können. Die Situation in Syrien ist für die<br />

Menschen dort unerträglich, und ein Teil meiner<br />

Familie lebt noch dort. Das ist bedrückend.<br />

Hassan Lukmann<br />

Mich interessiert, wie Sie Uelzen sehen. Welche<br />

Vorteile hat in Ihren Augen Uelzen zu bieten?<br />

Uelzen ist eine kleine Stadt, man kennt sich hier. Das ist ein Vorteil. Ich bin<br />

dankbar, dass ich wieder ein Geschäft eröffnen konnte. Auch wenn es ein<br />

bisschen dauert, bis die Leute einen kennenlernen.<br />

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Themenabende – Frühjahrsreihe<br />

„Rund um die Gesundheit“<br />

5. April <strong>2017</strong> „Wenn Spritzen nicht mehr helfen –<br />

komplexe Wirbelsäulenchirurgie“<br />

Prof. Dr. med. Ralf Burger, Chefarzt der Sektion<br />

Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie im<br />

HELIOS Klinikum Uelzen<br />

12. April <strong>2017</strong> „Rank und schlank oder rund und gesund?“<br />

Dr. med. Ulrike Heesemann, Chefärztin der<br />

Neurologie und Ärztliche Direktorin im HELIOS<br />

Klinikum Uelzen, Ernährungs medizinerin<br />

HELIOS Klinikum Uelzen,<br />

Hagenskamp 34, 29525 Uelzen<br />

Beginn: jeweils 19.00 Uhr<br />

19. April <strong>2017</strong> „Wenn das Herz aus dem Takt tanzt! –<br />

Vorhofflimmern“<br />

Dr. med. Frank Wiehle, Leitender Oberarzt der<br />

Kardiologie und Leiter Bereich Elektrophysiologie<br />

im HELIOS Klinikum Uelzen<br />

26. April <strong>2017</strong> „Herzinfarkt – jede Minute zählt!“<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Michael Brehm, Chefarzt<br />

der Inneren Medizin II – Kardiologie, Angiologie,<br />

Pulmologie im HELIOS Klinikum Uelzen<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

www.helios-kliniken.de/uelzen<br />

35


THEMEN<br />

LEBEN UNTER DER KUPPEL<br />

Angelique Levknecht verbringt ein Auslandssemester in Ankara<br />

Als wir mit der Erasmus-Gruppe an einem Sonntag den Campus verlassen<br />

und in eine Stadt namens Konya fahren, werden wir unmittelbar<br />

nach Verlassen des Busses von Kindern angesprochen, die uns um<br />

Geld bitten und uns in eine dieser unangenehmen Situationen bringen.<br />

Der innerer Konflikt, der Fragen aufwirft: Wer schickt diese Kinder, ihre<br />

Familie oder eine kriminelle Organisation? Werden sie bestraft, wenn sie<br />

ohne Geld nach Hause kommen, oder wird Kinderarbeit eines Tages eingestellt,<br />

wenn niemand ihnen etwas gibt? Mein Freund aus den Niederlanden<br />

trifft den Nagel auf den Kopf: „Auf dem Campus ist die Welt noch<br />

in Ordnung – kommen wir aber mal raus, so sehen wir, welche Probleme<br />

die türkische Gesellschaft bewegen – Probleme wie Armut.“<br />

Ja, auf dem Campus ist die Welt noch in Ordnung. Tatsächlich fühle ich<br />

mich, als würden wir unter einer Kuppel leben, fernab von der Außenwelt,<br />

fernab von Ankara, obwohl die Haupt- und Regierungsstadt inklusive des<br />

neuen, selbsternannten „Vaters“ und seinem Gefolge direkt um uns herum<br />

tobt.<br />

Zurück am Gate A1 angekommen, einer der vier streng bewachten Eingänge<br />

der Orta Doğu Teknik Üniversitesi (kurz: ODTÜ; dt. Technische Universität<br />

des Nahen Ostens), wird jeder einzelne von einer Sicherheitskraft<br />

aufgefordert, seinen Studentenausweis vorzuzeigen. Der Eintritt in den<br />

vollständig mit Stacheldraht eingezäunten, liberalen Ort in Ankara ist nur<br />

Professoren, Personal und Studenten sowie mit Sondergenehmigung deren<br />

engsten Verwandten gestattet. Die Besucherregeln wurden aufgrund<br />

des Ausnahmezustands angepasst.<br />

Der Bus passiert die West Dormitories und gelangt nach 20 Minuten<br />

Weg quer durch den Campus zu den East Dormitories. Die Nachtwache<br />

erwartet uns in der Lobby. Eigentlich wartet sie auf türkische Studierende,<br />

deren Eltern mindestens 200 Euro pro Monat zahlen, damit kontrolliert<br />

wird, dass ihr Kind vor 1 Uhr das Dormitory erreicht bzw. einen guten<br />

Grund für seine Verspätung hat. Marc und ich wünschen uns eine gute<br />

Nacht, denn zur Nacht trennen sich wie selbstverständlich unsere Wege<br />

nach Geschlechtern.<br />

Vor dem Schlafengehen in meinem Doppelzimmer, das ich mit einer<br />

Türkin aus Adana teile, lese ich über verhaftete Journalisten, historisch<br />

motivierte Beschuldigungen und die Auflösung von Städtepartnerschaften<br />

zwischen Rotterdam und Istanbul.<br />

Bereits einen Tag später darf mein niederländischer Freund beim Beantragen<br />

des Residence Permit den unverhofften Spott am eigenen Leib<br />

erdulden: Nachdem er seinen niederländischen Pass dem türkischen Bürokraten<br />

unter die Nase hält, lacht dieser höhnisch zu seinem Kollegen<br />

herüber. Während besagter niederländischer Freund uns von seinen Erlebnissen<br />

berichtet, genießen wir ein kleines 3-Gänge-Menü für 2,35 Lira.<br />

Da fällt mir ein Flyer der kommunistischen Unipartei auf. Ein türkischer<br />

Freund übersetzt frei, es ginge darum, dass die regierende AKP mit ihrer<br />

Politik nicht das Wohl des Volkes verfolge, sondern lediglich mit den imperialistischen<br />

Feinden kooperiere. Um dies zu stoppen, solle unbedingt<br />

mit „Hayır“ am 16. April gestimmt werden – gegen ein präsidentielles Regierungssystem.<br />

Vorbei an sämtlichen Ingenieurswesensfakultäten laufen wir auf dem<br />

Weg zum Pilateskurs auch am Stadion vorbei. In riesigen Buchstaben<br />

steht auf der Tribüne DEVRIM (dt. Revolution) geschrieben. Ich frage<br />

mich, wie revolutionäre Ideen auf einem Platz mit derartiger Ausdruckskraft<br />

hier unter dieser „Kuppel“ überleben können, in einem Land, in dem<br />

demokratische Strukturen drastisch rückgebildet – gar unterbunden werden.<br />

Schließlich bin ich dankbar dafür, das Bild der Türkei aus der deutschen<br />

Presse gegen meine eigenen Eindrücke aufwiegen und beides zu<br />

einem Puzzle zusammenfügen zu können.<br />

Morgen erwartet mich ein politisches Theaterstück, bei dem meine<br />

Theaterkursleiterin unter einem Pseudonym Regie geführt hat. Normalerweise<br />

arbeitet sie an staatlichen Theatern und fürchtet um ihre Beschäftigung,<br />

wenn sie mit diesem privaten Stück in Verbindung gebracht<br />

werden würde.<br />

Über mich<br />

Mein Name ist Angelique Levknecht, ich bin 23 Jahre alt und habe<br />

von diesen etwa 18 Jahre im Landkreis Uelzen gelebt. Derzeit studiere<br />

ich in Lüneburg Englisch und Deutsch auf Lehramt für die<br />

weiterführende Schule. Seit April 2016 lese ich einige Texte für Initia<br />

Medien sowie für die <strong>Barftgaans</strong> Korrektur und teile das Magazin<br />

in Bad Bevensen aus. Nun juckt es mir erstmals in den Fingern,<br />

selbst einen Artikel beizutragen, denn mir ist es ermöglicht worden,<br />

ein Auslandssemester in Ankara zu verbringen. Bewusst sage ich<br />

nicht „zu studieren“, weil es doch viel mehr ist als das.<br />

36<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


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GESPROCHENE POESIE<br />

„Wir lernen Arabisch in der KVHS“ – zu Besuch im Kurs für Einsteiger<br />

Mühsam formen sich die fremden Laute: „Min ayn anta? –<br />

Woher kommst du?“ „Ana min Uelzen – Ich komme aus<br />

Uelzen.“ Geduldig wiederholen die Teilnehmer des Einsteiger-Kurses<br />

die Sätze, mit jedem Mal geht es flüssiger. „Arabisch<br />

ist eine wunderschöne, faszinierende Sprache“, schwärmen<br />

sie.<br />

Einmal in der Woche lernt die Gruppe in der Kreisvolkshochschule<br />

Hocharabisch, es ist ihre fünfte Stunde. „Es ist mir<br />

wichtig, dass die Teilnehmer viel sprechen, die Grammatik ist<br />

zunächst etwas untergeordnet“, erklärt Zaher Alturkmeni. Der<br />

gebürtige Syrer lebt seit 2015 in Deutschland und versucht,<br />

den Teilnehmern mit viel Humor und kleinen Geschichten die<br />

Sprache auf lockere Art zu vermitteln. Zum Aufwärmen gibt es<br />

ein paar einfache Sätze, die die Zunge lockern. „Magst du Zucker?“<br />

„Ana uhib a sukkar“, kommt schnell die Antwort. „Ich<br />

mag Zucker“.<br />

Anhand des Lehrbuches werden weitere Sätze geübt, die<br />

Teilnehmer sind ehrgeizig und fragen nach weiteren Begriffen.<br />

Norden, Süden, Osten, Westen – gar nicht so einfach, die ungewohnten<br />

Kehllaute richtig auszusprechen. Die Teilnehmer<br />

hören viel zu und lernen, wie das „R“, vorne gerollt oder eher<br />

hinten betont wird. Eine kleine Gruppenarbeit zur Auflockerung<br />

bringt Abwechslung: Die arabischen Sätze müssen der Übersetzung<br />

richtig zugeordnet werden. So wird Gelerntes gefestigt<br />

und wiederholt.<br />

Ist Arabisch eine komplizierte Sprache? – Das arabische Alphabet<br />

hat 28 Buchstaben. Von diesen gibt es verschiedene<br />

Darstellungsformen, je nachdem, ob die Buchstaben am Anfang,<br />

in der Mitte, am Ende oder isoliert stehen. Zum Beispiel<br />

erkennt man je nach Endung des Wortes, ob es sich um eine<br />

weibliche oder männliche Form handelt oder ob mehrere Personen<br />

angesprochen werden. Viele Besonderheiten, die die<br />

Teilnehmer lernen müssen. Und die sind sichtlich mit Spaß bei<br />

der Sache. „Das liegt auch vor allem am Lehrer“, scherzt die<br />

Gruppe.<br />

Die Teilnehmer haben sich aus ganz unterschiedlichen Gründen<br />

für diesen Kurs bei der KVHS entschieden. „Lernen in der<br />

Gruppe macht eben mehr Spaß. Man motiviert sich gegenseitig“,<br />

sagen sie. Natürlich ist es die Faszination für die Sprache,<br />

die Neugier. Claudia Werner war im vergangenen Jahr in<br />

Jordanien. „Ich fand es sehr betrüblich, dass ich außer „Bitte“<br />

und „Danke“ fast nichts verstanden habe.“ Ulla Busse war vor<br />

allem neugierig auf die Sprache, die sich sehr von anderen<br />

Sprachen abhebt. Alfred Vetter arbeitet als Sachbearbeiter in<br />

den Bereichen Migration und Asyl. „Ich möchte die Menschen<br />

gern in ihrer Sprache begrüßen und ansprechen, das macht<br />

den Kontakt etwas leichter.“ Ruth Hiernies hat familiäre Gründe,<br />

Arabisch zu lernen. „Ich möchte mich gern mit der Familie<br />

meines Mannes – er ist Marokkaner – unterhalten können.“<br />

Malte Friedrich findet, dass durch Sprache eben auch die Kultur<br />

vermittelt werde.<br />

Die Sprache zu lernen sei eine Herausforderung, sagen sie.<br />

Aber sie sei sehr poetisch, habe eine schöne „Melodie“. Und es<br />

sei ein echtes Erfolgserlebnis, wenn man zum Beispiel auf der<br />

Straße ein oder zwei Worte aufschnappt und verstehen kann.<br />

„Das motiviert, weiterzumachen“, so die Gruppe. [Lütke]<br />

Bildung für alle –<br />

im Herzen Uelzens<br />

Kreisvolkshochschule<br />

Uelzen/Lüchow-Dannenberg<br />

im Alten Rathaus<br />

Veerßer Straße 2 • 29525 Uelzen<br />

Telefon 0581 97649-0<br />

E-Mail service@allesbildung.de<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

37


THEMEN<br />

ZEIT ZUM ZUHÖREN<br />

Die Grünen Damen der DianaKlinik engagieren sich seit 25 Jahren für Patienten<br />

Ute Sahm klopft leise an die Tür zum Krankenzimmer. Die beiden Patientinnen<br />

Gerda Hoppe und Ingeborg Bruns bitten lächelnd, doch hereinzukommen.<br />

Sie haben schon auf die Grüne Dame Ute Sahm gewartet,<br />

die anfängt zu plaudern. „Kann ich etwas für Sie tun? Oder soll ich etwas<br />

besorgen?“, fragt sie. Sie ist eine von 17 ehrenamtlichen Grünen Damen<br />

in der DianaKlinik. Diese nehmen sich Zeit für Patienten, hören sich ihre<br />

Sorgen und Nöte an, machen kleine Besorgungen am Kiosk, holten Bücher<br />

aus der Bibliothek, lesen vor oder machen im Sommer auch schon<br />

mal kleine Spaziergänge.<br />

„Wir lassen die Patienten erzählen und hören einfach nur zu, geben<br />

Trost und nehmen ihre Ängste und Sorgen ernst“, berichtet Heidrun<br />

Meyer, Leiterin der Grünen Damen, die sich seit 20 Jahren bei dem besonderen<br />

Besuchsdienst engagiert. „Aber manchmal ist Schweigen auch<br />

ganz wichtig.“ Die Ehrenamtlichen haben ihre „festen“ Stationen, Geriatrie,<br />

Neurologie und Orthopädie, auf denen sie ihre Patienten besuchen,<br />

jeweils einmal in der Woche für zwei bis vier Stunden. „Vor dem Dienst<br />

schauen wir im Stationszimmer vorbei, um zu hören, was los ist“, sagt<br />

Meyer. Die Schwestern wissen, welche Patienten einen Besuch der Grünen<br />

Damen möchten oder wer etwas braucht. Zusätzlich ist es auch möglich,<br />

einen Zettel mit einem Wunsch an die Grünen Damen bei den Krankenschwestern<br />

abzugeben und die Damen schauen dann vorbei.<br />

„Man sollte vor allem kontaktfreudig und zuverlässig sein, Einfühlungsvermögen<br />

mitbringen und eine gewisse Lebenserfahrung haben“,<br />

erklärt Heidrun Meyer, die Besuche auf der Station macht, aber vor allem<br />

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38<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


Grüne Damen<br />

und Herren gesucht<br />

Wer sich gerne bei den Grünen Damen engagieren<br />

möchte, ist herzlich willkommen<br />

– es werden übrigens auch immer Grüne<br />

Herren gesucht.<br />

Interessierte können sich telefonisch bei der<br />

Seelsorge der Diana-Klinik melden, Telefon<br />

0 58 21 / 80 37 05.<br />

in der Bücherei dafür sorgt, dass den Patienten der interessante Lesestoff<br />

nicht ausgeht. In verschiedenen Schulungen werden die Grünen Damen<br />

auf ihre anspruchsvolle Aufgabe vorbereitet; dazu gibt es spezielle Fortbildungen<br />

von der Evangelischen Krankenhaushilfe und der Klinik. „So<br />

lernen wir beispielsweise verschiedene Therapieformen kennen, damit<br />

wir unsere Patienten auch verstehen, wenn sie davon berichten, zudem<br />

werden wir beispielsweise zu den Themen Erste Hilfe und Hygiene geschult<br />

und psychologisch begleitet “, erzählt Meyer. Die Damen gehen<br />

stets kommunikativ, aber nie aufdringlich auf die Patienten zu. „Man<br />

muss sich auch zurücknehmen können, Zuhören ist häufig wichtiger als<br />

Reden. Es geht ja schließlich nicht um unsere Lebensgeschichte, sondern<br />

um die Menschen, denen wir begegnen. Der Patient steht im Mittelpunkt<br />

und wir schenken ihm Raum und Zeit, über das zu sprechen, was<br />

ihn bewegt“, sagen die beiden Damen, die ihrem Namen entsprechend<br />

während ihrer Arbeit einen grünen Kittel tragen. Jeder Patient sei anders,<br />

seine Geschichte sehr individuell. „Wir nehmen den Menschen in<br />

seiner Einzigartigkeit an und versuchen, auf ihn einzugehen“, betont Ute<br />

Sahm. Dass ihre Aufgabe kein Ehrenamt für jedermann ist, wird in den<br />

Geschichten deutlich. „Man muss sensibel sein und doch Grenzen setzen“,<br />

sagt Sahm. Manchmal bekomme man einen tiefen Einblick in die Seele<br />

des Patienten, erfahre sehr persönliche Dinge. Dabei ist alles vertraulich,<br />

nichts von den Gesprächen wird weitergetragen. Einige Patienten hätten<br />

eine lange Leidenszeit hinter sich, verschiedene Krankenhausaufenthalte.<br />

„Es ist wichtig, dass diese Menschen sich öffnen und über das Erlebte<br />

oder ihre Ängste sprechen können, da muss man einfach nur zuhören“,<br />

sagt Sahm. Und Heidrun Meyer ergänzt: „Es braucht Einfühlungsvermögen<br />

und Verständnis.“ Es sind aber vor allem die positiven Erlebnisse mit<br />

den Patienten, die die Aufgabe zu etwas ganz Besonderem machen: ein<br />

dankbares Lächeln, eine kleine Aufmerksamkeit. „Man spürt, wie wichtig<br />

unsere Besuche gerade für die Menschen sind, die keine Angehörigen<br />

mehr haben und keinen Besuch bekommen“, erzählen die beiden Damen.<br />

Für die Grünen Damen ist die Hilfe und die geschenkte Zeit für die<br />

Patienten zu einer Herzensaufgabe geworden – und das seit 25 Jahren,<br />

denn so lange gibt es den Besucherdienst an der DianaKlinik. Anlässlich<br />

ihres diesjährigen Jubiläums wurde den Damen große Anerkennung zuteil.<br />

„Sie geben etwas sehr Kostbares und rar Gewordenes, was für unsere<br />

Patienten einen ganz besonders hohen Wert besitzt: Ihre Zeit. Die Diana-<br />

Klinik hat viele Heldinnen und Helden des Alltags – zu ihnen gehören<br />

auf jeden Fall die Grünen Damen“, sagte Detlef Bätz, Geschäftsführer der<br />

DianaKlinik.<br />

„Mir macht die Arbeit großen Spaß und es ist schön, wenn man den Patienten<br />

mit einem Besuch und Aufmerksamkeit eine Freude machen kann.<br />

Das macht mir Freude und gibt auch meinem Leben viel Wertvolles und<br />

Erfüllendes“, betont Heidrun Meyer. Ute Sahm zückt ihr Notizbuch und ist<br />

schon wieder unterwegs zur nächsten Station, dem nächsten Besuch, zum<br />

nächsten Zimmer, an dessen Tür sie leise klopfen wird.<br />

[Lütke]<br />

[Anzeige]<br />

Blühen Sie im Frühling wieder auf!<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

39


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Wichtiger Hinweis<br />

Am Wochenende des Stadtfests<br />

findet der VitalMarkt Uelzen auf<br />

dem Schnellenmarkt und in der<br />

Lüneburger Straße statt.<br />

VIELSEITIG UND BUNT<br />

Saison frei für frisches Obst und Gemüse aus der Region<br />

Spargel im Dezember, Erdbeeren im Januar: Die<br />

Globalisierung macht es möglich, dass wir zu jeder<br />

Jahreszeit mit frischem Obst und Gemüse aus den<br />

verschiedensten Anbaugebieten der Welt versorgt<br />

werden. Allerdings gibt es gute Gründe, sich ganz<br />

bewusst mit frischen Waren aus der Region zu versorgen.<br />

Heimisches Obst bietet viele Vorteile:<br />

Saisonale Ware wird geerntet, wenn sie reif ist. Deshalb<br />

hat sie den höchsten Gehalt an Vitaminen und<br />

wichtigen Inhaltsstoffen<br />

Reife Früchte haben das beste Aroma.<br />

Kurze Lagerzeiten erhalten die Frische und Qualität<br />

Heimisches Gemüse hat kurze Wege zum Verbraucher<br />

und ist deutlich günstiger.<br />

Jede unserer mehr als 40 Gemüse- und 30 Obstarten<br />

hat ihre Saison. Naturbedingt halten der Sommer<br />

und der Herbst eine besonders reichliche Auswahl<br />

bereit, aber selbst im April sind schon fast zehn heimische<br />

Frischgemüsearten im Angebot. So sorgt die<br />

Natur immer für schmackhafte Abwechslung auf unserem<br />

Teller.<br />

Der Direktverkauf beim Erzeuger auf dem Vitalmarkt<br />

ist eine interessante Einkaufsmöglichkeit, denn<br />

hier erhalten die Kunden nicht nur eine sachkundige<br />

Beratung, sondern können auch einiges über die Anbaumethoden<br />

erfahren.<br />

Unser<br />

Rezept-Tipp<br />

der Saison<br />

Spargel mit Tomaten-<br />

Pinienkern-Salsa<br />

– für vier Personen<br />

Zwei Kilogramm weißen Spargel wie gewohnt garen. 60<br />

Gramm Pinienkerne ohne Fett rösten und dann hacken. 60<br />

Gramm Tomaten feinwürfeln. Zwei Lauchzwiebeln in feine<br />

Ringe schneiden, mit Pinienkernen und Tomaten mischen. Vier<br />

Esslöffel Balsamico-Essig mit drei Esslöffeln Olivenöl, Salz,<br />

Pfeffer und etwas Zucker verrühren und zum Gemüse geben.<br />

KÖNIGLICHER<br />

HOCHGENUSS<br />

Kaum ein anderes Gemüse wird so sehnsüchtig im Frühjahr erwartet wie<br />

Spargel. Kein Wunder – das Gemüse ist vielseitig verwendbar, kalorisch ein<br />

Leichtgewicht und aromatisch ein Hochgenuss. Spargel sollte man möglichst<br />

frisch zubereiten, denn er verliert rasch an Qualität. Für höchstens ein bis zwei<br />

Tage bleibt Spargel in einem feuchten Tuch im Kühlschrank knackig. Eine Portion<br />

Spargel mit 500 Gramm deckt 80 Prozent des Tagesbedarfs an den Vitaminen<br />

C und E und fast die Hälfte des Folsäure- und Kaliumbedarfs. Daneben<br />

enthält Spargel verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe wie die Pflanzenfarbstoffe<br />

Anthozyane oder Carotinoide und schwefelhaltige Sulfide. Diesen<br />

Stoffen wird unter anderem eine antibakterielle und eine Krebs hemmende<br />

Wirkung zugeschrieben. Zudem enthält Spargel kaum Fett..<br />

Mit Spargel, neuen Kartoffeln oder Baguette anrichten und genießen.<br />

Gehrdau GbR<br />

Hohensand 40<br />

21357 Wittorf<br />

Tel. 0 41 31/ 765 55 10<br />

Tina und Bartek<br />

40<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


GESUNDE<br />

FRÜCHTCHEN<br />

Erdbeeren sind vielseitig und gesund<br />

Erdbeeren sind gesund: Sie stecken voller Vitamine, Mineralstoffe und sekundärer<br />

Pflanzenstoffe, insbesondere biologisch erzeugte Freilandfrüchte.<br />

Darüber hinaus sind sie sehr kalorienarm. Erdbeeren enthalten pro 100<br />

Gramm sogar mehr Vitamin C als Zitronen oder Orangen. Eine kleine Schale<br />

mit 150 Gramm Erdbeeren deckt bereits den Tagesbedarf eines Erwachsenen.<br />

Bei den Vitaminen sind weiterhin Folsäure, Vitamin B1 und Vitamin K erwähnenswert.<br />

Bei den Mineralstoffen treten vor allem Zink, Kupfer und Mangan<br />

hervor. Mit etwa 32 kcal pro 100 Gramm sind Erdbeeren sehr energiearm.<br />

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KRÄUTER SELBST<br />

ZIEHEN<br />

Große Auswahl gibt es auf dem Vitalmarkt<br />

Wenn sich die ersten Blüten der Bäume öffnen und die Sonne uns schon<br />

stundenweise mit Wärme und Energie versorgt, können wir mehr und<br />

mehr dazu übergehen, uns mit frischen Kräutern und gesundem Gemüse<br />

zu versorgen. Wenn Sie ein paar einfache Regeln befolgen, wachsen auch<br />

bei Ihnen die aromatischsten Küchenkräuter und selbstgezogenes Gemüse.<br />

Mit diesen Kräutern können allerlei Gerichte wie Suppen, Eintöpfe, Fleischgerichte<br />

und Gemüsepfannen verfeinert werden. Basilikum eignet sich hervorragend<br />

für die mediterrane Küche. Dieses Kraut ist sehr empfindlich und<br />

braucht einen optimalen Platz, muss regelmäßig gegossen werden, darf<br />

dabei aber auch nicht ertränkt werden. Schnittlauch ist robust und vielseitig<br />

verwendbar. Bestreuen Sie Ihr Frischkäsebrot damit oder Ihren frischen Gartensalat.<br />

Petersilie ist eines der nährstoffreichsten Gartenkräuter. Es eignet<br />

sich sowohl für die optische und geschmackliche Verfeinerung von Speisen<br />

als auch als Hauptzutat im grünen Smoothie. Rosmarin ist eine mediterrane<br />

Pflanze mit starkem Aroma. Auf trockenen Böden fühlt sie sich wohl. Üppig<br />

auf Ofenkartoffeln verteilt, kann man sich dieses Kraut richtig schmecken<br />

lassen. Dill ist geschmacklich intensiv, es eignet sich hervorragend für Salatdressings<br />

oder zu Spargel. Eine große Auswahl an vorgezogenen Kräutern und<br />

Gemüsepflänzchen gibt es auf dem Vitalmarkt in Uelzen – für Frische aus dem<br />

eigenen Garten!<br />

Obst, Gemüse, Südfrüchte<br />

Uwe Stahnke<br />

Dorfstraße 49<br />

21365 Adendorf<br />

Telefon: 0171 / 7757560<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

41


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Kommende<br />

Veranstaltungen<br />

• 22. April, 19 Uhr:<br />

Konzert mit dem TBO;<br />

Klosterkirche Ebstorf<br />

Ruhige Töne in altehrwürdigen<br />

Mauern. Das Sinfonische<br />

Blasorchester des TBO<br />

Ebstorf spielt dem Rahmen<br />

angemessene Unterhaltungsmusik,<br />

bei der für jeden<br />

Zuhörer etwas dabei ist.<br />

• 7. Mai, 10.30 Uhr<br />

Landeswandertag; verschiedene<br />

Wanderungen<br />

von 7 bis 15 km mit dem<br />

TUS Ebstorf, Kinderwanderung,<br />

u.a. 3000 Schritte gegen<br />

Demenz, buntes Treiben<br />

mit Ständen und Verpflegung<br />

auf dem Schützenplatz<br />

• 26. und 27. Mai:<br />

A Walk in the Park –<br />

Kleinkunstfestival<br />

im Domänenpark Ebstorf<br />

zweitägiges buntes Programm<br />

für Groß und Klein auf<br />

neun Bühnen, Picknick-<br />

Atmosphäre und Feuerwerk<br />

Ausblick<br />

• 25. bis 27. August:<br />

Heidebeben<br />

am Schützenhaus<br />

Neue Deutsche Welle, Rock<br />

vom Feinsten und ein musikalisches<br />

Bürgerfrühstück<br />

• 9. und 10. September:<br />

Historischer Markt zu<br />

Luthers Zeiten im und<br />

ums Kloster herum<br />

Handwerk, Kunst, Musik und<br />

Theater im mittelalterlichen<br />

Markttreiben wie vor 500<br />

Jahren<br />

Karten bei allen bekannten Vorverkaufsstellen<br />

und unter www.reservix.de<br />

DER KLOSTERFLECKEN FEIERT 1200 JAHRE!<br />

Ein ganz neues, und zum Wiederholen angedachtes Event wird das Kulturfest „A Walk in the<br />

Park“ im Domänenpark des Klosterfleckens am 26. und 27. Mai im Rahmen der 1200 Jahr<br />

Feier in Ebstorf. Es ist angelehnt an dem Konzept „Kleine Feste im großen Garten“. Auf 9<br />

Bühnen Kleinkunst, Akrobatik, Varieté, Musik, Kultur, Kulinarisches, die Möglichkeit zum Picknicken<br />

auf den Grünflächen mitten im Geschehen und ein großes Feuerwerk als Abschluss.<br />

„A WALK IN THE PARK“<br />

Kleinkunst ganz groß im Domänenpark des Klosterfleckens<br />

In jedem Ort gibt es Menschen mit Visionen<br />

und Tatkraft – in Ebstorf sind es Ute Drewes<br />

und Holger Hilmer. Ute Drewes liebt die Besuche<br />

auf den „Kleinen Festen im großen Garten“<br />

und Holger Hilmer wollte schon immer ein<br />

besonderes Event in Ebstorf platzieren. Das<br />

geplante Jubiläum zu „1200 Jahre Ebstorf“<br />

machte ihnen beiden Mut, das Konzept dem<br />

Klosterflecken vorzustellen und das Mammutprojekt<br />

anzugehen.<br />

Das Motto heißt „A Walk in the Park“ und findet<br />

am 26. und 27. Mai <strong>2017</strong> hauptsächlich im<br />

Domänenpark des Klosterfleckens statt, auf<br />

neun Bühnen und überall dort, wo die Gäste<br />

vielleicht gar keine Künstler und Musiker<br />

vermuten. Das Programm mit Künstlern wie<br />

Clown Tasso, La Tanik mit ihrer Straßenshow,<br />

dem Comedien Herrn Niels, Sven Kamin bekannt<br />

als Poetry-Slam-Künstler, Werner Momsen,<br />

„Loriot“ mit Erika Döhmen und Thomas<br />

Ney, der Vokalband DeltaQ, Chaos Varieté,<br />

Frank und seine Freunde, Eggo Fuhrmann,<br />

Comedien und Kabarettist Nagelritz sowie<br />

der EMG und den Sport-Jongleuren Dreilingen<br />

versprechen ein außerordentliches und<br />

für Ebstorf<br />

noch nie dagewesenes Erlebnis zum Lachen,<br />

Staunen und Träumen über zwei Tage mit<br />

einem fulminanten Feuerwerk als Abschluss<br />

am Samstag gegen 22.30 Uhr.<br />

Natürlich wird für Essen und Trinken an<br />

unterschiedlichen Ständen gesorgt sein, die<br />

Gastgeber haben jedoch nichts dagegen,<br />

wenn sich von zu Hause Leckereien mitgebracht<br />

werden und der Park sich zur Picknickfläche<br />

verwandelt. Freuen Sie sich also auf<br />

ein neues Event für Groß und Klein im Klosterflecken<br />

Ebstorf.<br />

42<br />

Orte und Wege der Besinnung!<br />

Geschichte erleben, Kultur erfahren und sich selbst<br />

finden und entdecken in der Urlaubsregion Ebstorf<br />

rund um den Klosterflecken.<br />

Informationen bei der Tourist-Info Ebstorf<br />

Tel. 0 58 22 / 29 96 | touristinfo@ebstorf.de | www.ebstorf-tourismus.de<br />

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& Bass<br />

Andreas Grell<br />

Telefon: 0581 - 20 85 085<br />

Email: andreas@notenchaos.de<br />

MEA CULPA<br />

Anno Domini 1517. Johann Tetzel, der Dominikanermönch hat eine beschwerliche<br />

Reise auf sich genommen. Vom fernen Rom her ist er gereist<br />

in die deutschen Lande. Denn dort, im Römischen Reiche, plant der<br />

heilige Vater Großes. Der Welt möchte der Pontifex das größte Haus Gottes<br />

auf Erden bescheren. Einen Dom von ungeahnten Ausmaßen wird das<br />

Stadtbild Roms einst beherrschen; und er soll den Namen Petersdom tragen.<br />

In Deutschland bietet der fromme Tetzel nun feil, wonach dieser Tage<br />

jeder verlangt, der sich der Sünde schuldig gemacht. Ablass verspricht er<br />

großen wie kleinen Sündern. Wer strebet nicht nach einer Abkehr vom<br />

sicheren Weg in die Hölle? Und so ist es denn kaum verwunderlich, dass<br />

ein Jeder seinem verlockenden Angebote erliegt. Spenden sammelt er<br />

reichlich, der Dominikaner. Seine Ablassbriefe bedeuten uns garantierte<br />

Himmelfahrt in kleinen Schritten. Genug kann man davon nicht haben.<br />

Drum lässt keine von uns armen Seelen etwas unversucht, an mehr und<br />

mehr der begehrten heiligen Schriftstücke zu gelangen. Wenn es nötig<br />

ist, beschreiten wir zu diesem Zwecke den Weg der Sünde. Schließlich<br />

wird so manche Kerbe unser Holz zieren auf dem Weg zu den begehrten<br />

Briefen. So bedienen wir uns nicht nur der Dienste des Händlers, um an<br />

wertvolle Güter für die edlen Spenden zu gelangen. Nein, denn am Ort<br />

der größten Sünde erwartet uns hilfreiche Kunde. Die leichten Damen im<br />

Freudenhause hören so manches und wissen stets den rechten Einfluss zu<br />

nehmen, spenden lustvollen Genuss obendrein. Hier finden sich alle ein,<br />

der kleine Sünder wie der Kaiser höchst selbst. Sogar der Papst … doch,<br />

pssst! Den hat wahrlich niemand gesehen. Oder?<br />

Mea Culpa ist das Spiel der kleinen und großen Sünder. Mit reichlich<br />

Augenzwinkern präsentieren uns die schelmischen Autoren einen, aus<br />

heutiger Sicht amüsanten Teil der Geschichte, in dem es letztlich um den<br />

Bau sakraler Monumente geht. Unsere Aufgabe ist allerdings nicht die<br />

altbekannte: Sende Baumeister aus und ernte Ruhm und Ehre, sondern<br />

wir begehen Sünden und wandern Schritt für Schritt gen Hölle, verlieren<br />

also Punkte statt solche anzusammeln. All unser Treiben läuft schließlich<br />

darauf hinaus, am Spielende möglichst viele Ablassbriefe, in möglichst<br />

wertvoller Zusammensetzung angesammelt zu haben. Auf diese Weise<br />

können wir in einer großen Abrechnung zum Schluss in großen Schritten<br />

zum Himmelstor eilen. Die grandiose Gestaltung des Spiels trägt ihren<br />

Teil zum großen Spielspaß bei. Famos!<br />

[Matthis Palmer]<br />

Für 2 bis 4 Sünder ab 14 Jahren, ca. 90 Minuten, 35 €<br />

Ralf Banse | Wessenstedter Str. 6 | 29574 Ebstorf<br />

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Mobil 0171/7392166<br />

E-Mail ralf-banse@t-online.de<br />

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probiert?<br />

Frühe Erdbeeren<br />

aus geschütztem<br />

Anbau!<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

43


THEMEN FREIZEIT<br />

Der Garten der Familie Westermann ist zu jeder Jahreszeit eine echte Schönheit.<br />

BLÜHENDE WUNDER<br />

Offene Gärten starten im Mai in die Saison<br />

Alles neu macht der Mai – überall Blüten im Garten, herrliche Düfte<br />

und Frühlingslaune pur! Im Mai werfen sich Rhododendren vielfarbig<br />

in Schale und Kübelpflanzen dürfen endlich ins Freie. Auch der Garten<br />

der Familie Westermann hat sein buntes Frühlingskleid angezogen, in jeder<br />

Ecke blüht und grünt es. Doch es ist vor allem die Weite des Ausblicks<br />

und die farbenfrohe Vielfalt der Stauden, Rosen und Rhododendren, die<br />

den Westermannschen Garten zu einem echten Hingucker und Besuchermagneten<br />

machen.<br />

Am Samstag, 13., und Sonntag, 14. Mai, öffnen die „Offenen Gärten in<br />

der Region Uelzen“ zum ersten Mal in dieser Saison ihre Pforten. Interessierte<br />

Gartenfreunde sind auch in diesem Jahr zum Staunen und Fachsimpeln<br />

eingeladen. Es ist insbesondere die Vielfalt der grünen Gartenparadiese,<br />

die den Reiz und den Charme der beliebten „Offenen Gärten“<br />

ausmacht.<br />

Besucher sollten unbedingt einen Blick durch die geöffneten Pforten<br />

werfen, um die unterschiedlichsten Gärten der Region zu bewundern und<br />

mit den Gartenbesitzern Erfahrungen rund um das blühende Grün auszutauschen.<br />

Die Gestaltung der Gärten ist für viele mehr als nur ein Hobby.<br />

Es ist eine echte Leidenschaft, die mit den ersten Sonnenstrahlen und<br />

dem Erwachen der Natur jedes Jahr aufs Neue erblüht. Der Garten von<br />

Familie Westermann in Tätendorf-Eppensen ist ein farbenfrohes Kleinod<br />

auf 3.000 Quadratmetern und eine echte Herzensangelegenheit für Güde<br />

und Georg Westermann. „Das Gärtnern ist mir in die Wiege gelegt worden.<br />

Ich liebe es einfach, in der Erde zu buddeln, Pflanzen zu vermehren<br />

und mir zu überlegen, was ich in diesem Jahr noch dazu pflanzen könnte“,<br />

erzählt die gebürtige Schleswig-Holsteinerin. Ihr Garten habe sich im Laufe<br />

der Zeit so entwickelt, erzählt Güde Westermann. Viele Stauden, Rosen,<br />

Farne, Gräser, Rhododendren, As tern, Dahlien, Lilien und unterschiedliche<br />

Gehölze verleihen dem Garten seinen speziellen Charakter. Im hinteren<br />

Teil des Gartens gibt es einen großen Gemüsegarten, der allerdings<br />

verkleinert werden soll. „Wir versuchen, den Garten pflegeleichter zu gestalten,<br />

daher wird auf dem einen Teilstück des Gemüsegartens künftig<br />

Rasen eingesät“, erzählt das Ehepaar. Ein Teil soll aber auch künftig wohlschmeckendes,<br />

frisches Gemüse hervorbringen. „Es ist einfach schön, sein<br />

eigenes Gemüse anzubauen“, sagt Georg Westermann.<br />

Auffällig ist die kluge Anordnung und Bepflanzung des Gartens. „Man<br />

kann sich bei der Pflege vieles einfacher machen. Zum einen sollte man<br />

Bodendecker wie Waldsteinia nutzen, darin fühlen sich alle Frühjahrsblü-<br />

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und Garten! Außerdem: Deko- und Geschenkideen<br />

Samstag, 6. Mai bis 16 Uhr geöffnet<br />

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44<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


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her wohl und man hat weniger Arbeit mit dem Unkraut. Und zum anderen<br />

hilft es so zu pflanzen, dass man das ganze Jahr über einen schönen<br />

Garten hat“, lacht die Hobby-Gärtnerin. Dazu gehöre ein breites Pflanzenwissen<br />

und ein bisschen Gefühl fürs Grün. „Ich habe es einfach im Gefühl,<br />

welche Pflanze an welchem Standort gut gedeiht“, sagt sie. Es sei wichtig,<br />

im Garten einen „Rahmen zu setzen“, der bleibe und je nach Jahreszeit<br />

bunte Highlights dazu zu pflanzen. „Vieles funktioniert auch durch<br />

Ausprobieren“, erklärt Güde Westermann. Viele Gartenfreunde wissen<br />

die Erfahrung der Hobby-Gärtnerin zu schätzen und schauen zu den Öffnungstagen<br />

des Offenen Gartens im Barumer Weg 1 in Tätendorf-Eppensen<br />

vorbei. „Es ist immer schön, sich über den Garten auszutauschen oder<br />

Tipps geben zu können“, sagt Güde Westermann. Ihr Garten sei auf jeden<br />

Fall ein „Frühlingsgarten“, zu dieser Jahreszeit sei er am schönsten, auch<br />

wenn jede Jahreszeit ihren besonderen Reiz habe.<br />

Besucher dürfen sich in dieser Saison auf viele interessante „Offene Gärten“<br />

mit verschiedenen Schwerpunkten freuen – die Gartenbesitzer haben<br />

die ersten warmen Tage genutzt, um ihr Grün vorzubereiten und ihre neuen<br />

Deko- und Pflanzideen umzusetzen.<br />

Lassen Sie sich von den Offenen Gärten verzaubern, inspirieren und erleben<br />

Sie anregende Gespräche zwischen Gartenfreunden! [Lütke]<br />

Offene Gärten im Landkreis Uelzen<br />

Die Offenen Gärten haben jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet.<br />

Viele Gartenbesitzer bieten auch Besichtigungen nach Absprache<br />

an.<br />

Termine: Wochenenden am 13. und 14. Mai, 24. und 25. Juni, 22.<br />

und 23. Juli, 2. und 3. September sowie am 7. und 8. Oktober.<br />

Das vollständige Programm gibt es unter www.offene-gaertenuelzen.de<br />

oder im neuen Faltblatt der „Offenen Gärten“, das an<br />

vielen Stellen im Landkreis zu finden ist.<br />

Weitere Fotos und Informationen gibt es auf der Facebook-<br />

Seite der offenen Gärten:<br />

www. /facebook.com/offene.gaerten.uelzen<br />

Denn IHR Garten ist unsere Leidenschaft!<br />

Allenbostel 37 1a<br />

29582 Hanstedt I<br />

Telefon: 05822 941789<br />

Mobile: 0179 4661276<br />

E-Mail: info@garten-landschaftsbau-schulz.de<br />

www.garten-landschaftsbau-schulz.de<br />

Der Frühling treibt’s bunt!<br />

• Großbaumaktion bis zum 1. Mai: große Bäume für<br />

Garten, Hof und Wiese schon ab 39 Euro, Transport- und<br />

Pflanzservice auf Anfrage möglich<br />

• Ostern: Ostereiersuchen in der Baumschule<br />

• 29. & 30. April: Beet- & Balkonpflanzen-Ausstellung<br />

mit weiteren Ausstellern, Essen und Trinken und der Eröffnung<br />

des Duftpfades<br />

• 10. und 11. Juni: Sprakensehler Gartentage<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo bis Fr 8 bis 18 Uhr | Sa 8 bis 13 Uhr<br />

So 10 bis 12 Uhr | In der Hauptpflanzzeit Sa bis 16 Uhr<br />

Hauptstrasse 1<br />

29365 Sprakensehl<br />

Tel. 0 58 37 / 12 27<br />

noevig-maass@gmx.de | www.noevig-maass.de<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

45


TERMINE<br />

Samstag, 15. April, 11 Uhr<br />

Dienstag, 18. April, 13.30 Uhr<br />

Führung durch die historische Innenstadt Uelzen<br />

Besucher können Erstaunliches, Kurioses und Amüsantes über<br />

die einst florierende Hanse- und Bierbrauerstadt Uelzen erfahren.<br />

Auf dem Rundgang durch die historische Innenstadt hören<br />

sie, warum die Ur-Uelzener ihre ursprüngliche Siedlung verließen<br />

und noch einmal neu anfingen, wie es zu den verheerenden<br />

Stadtbränden kam, wie die Pest einen Großteil der Einwohner<br />

hinraffte und wie nach all den Katastrophen Uelzen immer wieder<br />

neu aufgebaut wurde. Treffpunkt ist an der Tourist-Info am<br />

Herzogenplatz.<br />

Montag, 17. April, 15 Uhr<br />

Ländliches Leben und Arbeiten im Zeitalter der Reformation<br />

Themenführung im Museumsdorf in Hösseringen, mit Dr. Ulrich<br />

Brohm.<br />

[Anzeige]<br />

Radtour mit der Wandergruppe des TuS Bodenteich<br />

Die Wanderschuhe bleiben heute einmal zuhause, die schöne<br />

Umgebung Bad Bodenteichs wird mit dem Rad erkundet. Treffpunkt<br />

ist der Burgparkplatz.<br />

Dienstag, 18. April, 15 Uhr<br />

Trauercafé in Bad Bevensen<br />

Das Trauercafé bietet Betroffenen die Möglichkeit, sich in gemütlicher<br />

Atmosphäre beim DRK, Klein Bünstorfer Str. 2, mit<br />

anderen Trauernden auszutauschen und sich gegenseitig zu<br />

stützen.<br />

Freitag, 21. April, 15 Uhr<br />

Deutsche Schrift lesen und schreiben<br />

Unter Anleitung von Dr. Hans-Jürgen Vogtherr werden die Teilnehmer<br />

in das Lesen und Schreiben der alten „deutschen Schrift“<br />

eingeführt und können das Gelernte auch selbst ausprobieren.<br />

Eine Anmeldung bis zum 14. April ist erforderlich, Telefon<br />

0 58 26 / 17 74, E-Mail: info@museumsdorf-hoesseringen.de<br />

Bald ist<br />

Muttertag<br />

Samstag, 22. April, 10.30 Uhr<br />

Tag der Bahnhofsmission<br />

Der Diakonieverband Nordostniedersachsen lädt zum „Tag der<br />

Bahnhofsmission“ alle Interessierten, Reisende und Freunde zu<br />

einem Besuch in die Bahnhofsmission am Gleis 301 am Bahnhof<br />

Uelzen ein. Die Mitarbeiter werden über ihre Arbeit informieren<br />

und gerne Fragen beantworten. Dazu können die Räume besichtigt<br />

werden.<br />

Zum Muttertag Danke sagen und<br />

freie Zeit verschenken:<br />

mit einem Gutschein für<br />

Reinigungsleistungen nach Bedarf.<br />

46<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


BLECKEDER<br />

SCHLOSSNÄCHTE <strong>2017</strong><br />

Stefan Gwildis: Alles dreht sich mit Quartett<br />

Stefan Gwildis zeigt seit nunmehr 40 Jahren, welchen Wert Musik in seinem Leben<br />

hat. Elf Platten, drei DVDs, unzählige Konzerte und sogar Musicals<br />

später ist er immer noch ganz bei sich. So wie eigentlich<br />

schon immer, in seinem Leben wie in seiner Musik. Lineare<br />

Karriereplanung und das sonst in der Musikbranche übliche<br />

Denken von Album zu Album sind nicht seins. Auch<br />

nicht, als der Erfolg kommt mit dem Album „Neues<br />

Spiel“ und seinen ins Deutsche übertragenen Versionen<br />

großer Soulklassiker. Und genauso hält Gwildis<br />

es auch nach seinen letzten beiden, fast parallel<br />

erschienenen Alben „Frei Händig“ und dem mit der<br />

NDR Bigband eingespielten Jazz-Album „Das mit<br />

dem Glücklichsein“: Er tourt mit seiner kompletten<br />

Band, gibt Konzerte mit Tobi Neumann im Duo, mit<br />

dem Jazz-Trio oder in einer Besetzung mit zwei Gitarren<br />

und einem Cello. Mit der NDR Bigband spielt<br />

er eine deutschlandweite Tournee, mit den Kieler<br />

Philharmonikern ein großes Open Air, und zwischendurch<br />

ruft er mit seinen beiden alten Fahrensmännern<br />

Rolf Claussen und Joja Wendt noch die Söhne Hamburgs<br />

ins Leben. Bei „Alles dreht sich“ schafft er es, seinen Zuschauern<br />

ohne schulmeisterliche Gesellschaftskritik und ohne<br />

erhobenen Zeigefinger das Leben nahe zu bringen. Es ist mehr so ein<br />

Nase-in-den-Wind-halten und dann mal schauen, was für Fragen die<br />

Wellen des Lebens so an den Strand werfen. Das Publikum darf sich<br />

bei „Alles dreht sich mit Quartett“ auf einen entspannten Abend mit<br />

gewohntem Charme, neuen Texten und belebten Melodien, verpackt<br />

in einem Jazz-Soul-Gewand nach Gwildis-Manier freuen. Unterstützt<br />

wird Stefan Gwildis durch Musiker am Cello, am Bass, am Schlagzeug<br />

und an den Tasten. <br />

www.stefangwildis.de<br />

OPEN<br />

AIR<br />

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BLECKEDER<br />

SCHLOSSNÄCHTE<br />

24. UND 25. JUNI <strong>2017</strong><br />

STEFAN GWILDIS<br />

Alles dreht sich mit Quartett<br />

SAMSTAG // Beginn: 20 Uhr<br />

STRUWWELPETER<br />

Eine Junk-Oper ab 16 Jahren<br />

SONNTAG // Beginn: 20 Uhr<br />

Veranstalter: Campus Lüneburg e. V.<br />

Tourneeveranstalter: Michow Concerts Entertainment GmbH<br />

Schlosshof Bleckede<br />

Samstag, 24. Juni <strong>2017</strong><br />

Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr<br />

VVK inkl. Gebühr: Sitzplatz ab 45 € / Stehplatz ab 42 €<br />

Struwwelpeter<br />

Eine Junk-Oper ab 16 Jahren nach den Geschichten von Heinrich<br />

Hoffmann in einer Fassung von Philip Richert und Gregor Müller.<br />

Wer kennt sie nicht, die Geschichten vom Fliegenden Robert,<br />

dem brennenden Paulinchen oder Konrad, dem Daumenlutscher?<br />

Vom Hans-guck-in-die-Luft, dem bitterbösen<br />

Friederich oder dem Zappelphilipp?! Philip Richert und<br />

Gregor Müller, beide langjährige Mitglieder des Lüneburger<br />

Schauspielensembles, hauchen diesen und<br />

weiteren Figuren aus Heinrich Hoffmanns “Struwwelpeter”<br />

neues, frisches und rockiges Leben ein<br />

– und das seit vier Jahren bei stets ausverkauften<br />

Vorstellungen im Theater in Lüneburg. Im Sommer<br />

<strong>2017</strong> geht der STRUWWELPETER nun endlich auf<br />

Tour und macht dabei auch Station bei den Bleckeder<br />

Schlossnächten – und zwar am Sonntag, den 25.<br />

Juni <strong>2017</strong> um 20 Uhr. Im Mittelpunkt dieser Junk-Oper<br />

stehen die schrägen Songs der Struwwelpeter-Band<br />

“Die Böhzen Buben”: Henning Thomsen am Schlagzeug,<br />

Robert Schulz am Bass, Benjamin Albrecht am Keyboard/<br />

Akkordeon und Philip Richert an der Gitarre. Die morbid-schrille<br />

Version des STRUWWELPETER treibt die Leiden und Nöte der<br />

Figuren auf die Spitze – kräftig unterstützt werden Richert/Müller hierbei<br />

außerdem noch von Calvin-Noel Auer, Dominik Semrau und Till Krüger, die als “Engelchen”<br />

in Erscheinung treten werden.<br />

Lassen Sie sich überraschen ... www.facebook.com/struwwelpeterlueneburg<br />

Ab 16 Jahren.<br />

Veranstalter: Campus Lüneburg e.V.<br />

Schlosshof Bleckede, Sonntag, 25. Juni <strong>2017</strong><br />

Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr<br />

VVK inkl. Gebühr: ab 25 €<br />

Tickets sind an allen bekannten VVK-Stellen,<br />

Online unter www.ticketmaster.de<br />

und www.eventim.de sowie im Café Fritz<br />

im Schloss Bleckede erhältlich.<br />

Schlosshof Bleckede<br />

Schlossstraße 10 · 21354 Bleckede<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.cafefritz-bleckede.de<br />

Veranstalter: Campus Lüneburg e.V. 47


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Kontakt QR-Code<br />

Samstag, 22. April, 20 Uhr<br />

Baumpflege ( ZTV)<br />

Spezialfällungen<br />

Baumsanierung<br />

Männer, Frauen und andere Katastrophen<br />

im Neuen Schauspielhaus<br />

Beratung<br />

Visuelle Baumkontrolle<br />

Gutachten<br />

Baubegleitung<br />

Baumkataster<br />

Kronensicherung<br />

„Frauen sind doch Haie.<br />

Gibt man ihnen den kleinen<br />

Finger, ist der Arm ab“, meint<br />

ER. SIE hat am gewöhnlichen<br />

Mann mehr auszusetzen<br />

als an der Deutschen<br />

Bahn. Männer und Frauen<br />

passen einfach nicht zusammen.<br />

Dass sie es trotzdem immer wieder versuchen, gibt dem<br />

Leben die Würze und dem neuen Programm des KIECK-Theaters<br />

den Inhalt. Eintrittskarten sind bei der Tourist-Info im Uelzener<br />

Rathaus, Telefon 0581 / 800 61 72, im Neuen Schauspielhaus,<br />

auf www.reservix.de sowie an der Abendkasse erhältlich.<br />

Premiere<br />

06. Mai<br />

Jenseits von<br />

Eden<br />

Schauspiel nach dem Roman von<br />

John Steinbeck<br />

Karten<br />

theater-lueneburg.de<br />

04131– 42100<br />

Verkaufsoffener Sonntag<br />

Vorstellungen bis<br />

24. Juni<br />

Frühlingstag<br />

Amelinghausen begrüßt den Frühling<br />

am Sonntag, 9. April, ab 12 Uhr<br />

Unsere Highlights:<br />

J vielseitige Aktionen der Geschäftswelt<br />

J kleiner Wochenmarkt für Küche & Garten<br />

J bunte Marktmeile mit Kinderunterhaltung<br />

J Erlebnisangebote für die Familie<br />

J Kunsthandwerkermarkt<br />

J Büchermarkt im Rathaus<br />

J Flohmarkt im Jungfernstieg<br />

J Kutschfahrten zu den Osterlämmern<br />

Eigenbetrieb „Tourismus, Marketing und Wirtschaftsförderung“<br />

Telefon 0 41 32 - 92 09 43 | E-Mail: tourist-info@amelinghausen.de | www.amelinghausen.de<br />

mit Unterstützung der Samtgemeinde und der Gemeinde Amelinghausen<br />

Sonntag, 23. April, 15 Uhr<br />

Der kleine Muck<br />

Der kleine Muck ist auf<br />

der Suche nach dem<br />

Kaufmann, der das<br />

Glück verkauft, gescheitert<br />

und lebt zurückgezogen<br />

in seinem<br />

Haus. Er geht nur alle<br />

vier Wochen aus, denn<br />

er ist nicht nur klein,<br />

sondern hat auch noch einen Buckel und wird darum von den<br />

Kindern der Stadt geärgert und gehänselt. Er hat Angst und<br />

läuft immer davon. Als er aber eines Tages seine Angst überwindet<br />

und durch eine List die Kinder bei sich einsperrt, um ihnen<br />

seine Geschichte zu erzählen, wendet sich das Blatt. Durch die<br />

Geschichte, die er erzählt und einen Traum, dem er nachgeht,<br />

findet er am Ende unerwartet doch noch das Glück. Das Stück<br />

ist im Neuen Schauspielhaus an der Rosenmauer zu sehen. Karten<br />

gibt es bei der Stadt- und Tourist-Info im Uelzener Rathaus,<br />

Telefon 0581 / 800 61 72 oder auf www.reservix.de<br />

Freitag, 28. April, 16 und 20 Uhr<br />

Kulturkino im Theater in Bad Bevensen<br />

Das Kulturkino zeigt um<br />

16 Uhr den Film „Vilja<br />

und die Räuber“. In den<br />

Sommerferien von einer<br />

wilden Räuberbande<br />

entführt werden? Das<br />

ist das Beste, was Vilja<br />

seit langem passiert ist!<br />

Statt einer langweiligen<br />

Reise zur Oma mit nervösen Eltern und einer unausstehlichen<br />

Schwester gibt es jede Menge Spaß für das zehnjährige Mädchen.<br />

Um 20 Uhr ist der Film „Nur Fliegen ist schöner“ zu sehen.<br />

Der 50-jährige Michel arbeitet Tag für Tag am Computer als<br />

Designer für Infografiken. Ohne seine Frau Rachelle bricht er<br />

mit dem Boot auf und findet im Ausflugslokal der Wirtin Laëtitia<br />

und ihrer Kellnerin Mila eine ideale Basis, um seinem Leben<br />

wieder etwas Aufregung zu verleihen.<br />

48<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


Freitag, 28. April, 19 Uhr<br />

Benefizkonzert mit dem Polizeiorchester<br />

Unter dem Motto „Musik ohne Grenzen“ wird das niedersächsische<br />

Polizeiorchester unter der Leitung von Matthias Wengele<br />

zu Gunsten der sozialpädagogischen Jugendarbeit des Vereins<br />

Jugendhilfe e. V. und für den Kinderschutzbund e. V. Uelzen mit<br />

einem abwechslungsreichen Programm im Theater an der Ilmenau<br />

in Uelzen aufspielen. Der Eintritt für dieses einmalige Konzerterlebnis<br />

ist frei. Spenden werden erbeten. Veranstalter sind<br />

der Präventionsrat Uelzen und das Polizeikommissariat Uelzen.<br />

WIRKLICH-<br />

KEITEN für<br />

VERTRÄUMTE<br />

Sonntag, 30. April, 19.30 Uhr<br />

Live im VaKuuM: „eigenARTig“<br />

Der kraftvolle treibende Didge-Rock-Sound der Band wird besonders<br />

durch den Einsatz eines Didgeridoo, des traditionellen<br />

Blasinstruments der australischen Aborigines, einer Maultrommel<br />

(Jews harp) geprägt. Ihr ausschließlich eigenes Repertoire<br />

aus instrumentalen und englischsprachigen Songs fasziniert immer<br />

wieder ihre Fans und neue Zuhörer. Der Einlass ins VaKuuM<br />

am Bahnhof in Bad Bevensen beginnt um 19.30 Uhr.<br />

Freitag, 5. Mai, 19.30 Uhr<br />

Live im VaKuuM: „Prisoners Dream“<br />

Eine Mischung aus Rock, Prog, Psychedelic und Metal macht<br />

das Programm der Band absolut abwechslungsreich. Mit harten<br />

Gitarrenriffs, kräftigen Drums, vielseitigen Keyboardsounds und<br />

melodiösen, eingängigen Vocals lässt sich der rote Faden des<br />

Bandsounds erkennen. Einlass im VaKuuM am Bahnhof in Bad<br />

Bevensen ist um 19.30 Uhr; der Eintritt kostet fünf Euro.<br />

Samstag, 6. Mai, 14 Uhr<br />

Was wächst denn da am Wegesrand?<br />

Interessierte können mit Ulrike Witte-Spohr auf eine interessante<br />

und schmackhafte Exkursion in die Welt der heimischen Kräuter<br />

gehen. Treffpunkt ist auf Burg Bodenteich. Neben den vielen<br />

Eindrücken während der Wanderung gibt es noch Leckereien<br />

zum Probieren. Anmeldungen unter Kurverwaltung Bad Bodenteich,<br />

Telefon 05824/3539 oder unter tourismus@sg-aue.de<br />

Samstag, 6. Mai, 14 Uhr<br />

Börse rund ums Kind<br />

In der Grundschule Veerßen werden Baby- und Kinderkleidung<br />

bis Größe 176, Umstandsmode, Spielsachen und alles, was<br />

Baby, Kind und Mutter sonst noch brauchen, angeboten. Für<br />

Schwangere beginnt der Vorverkauf bereits ab 13.30 Uhr. Dazu<br />

gibt es Kaffee und selbstgebacken Kuchen in der Cafeteria;<br />

auch mit Außer-Haus-Verkauf.<br />

Weitere Infos und Anmeldung unter Telefon 0170 / 316 10 49,<br />

E-Mail: boerse@schule-veerssen.de<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

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Sonntag, 14. Mai, 19.30 Uhr<br />

Lesung „Uhl noir“<br />

Carsten Schlüter, Redakteur bei Radio ZuSa, wird im VaKuuM am Bahnhof in Bad<br />

Bevensen aus seinem ersten Uelzen-Krimi „Uhl noir“ lesen. Uelzen – die Stadt, die<br />

immer schläft und niemals wacht – ist das Revier von Privatdetektiv Holger Hammer.<br />

Doch das beschauliche Leben des Schnüfflers wird durcheinandergeworfen, als die<br />

schöne und geheimnisvolle Florentine in seinem Büro auftaucht. Ihr Mann, Landrats-Kandidat<br />

Frank-Rüdiger Sackmann wird kurz vor der entscheidenden Kommunalwahl<br />

erpresst. Hammer soll den politischen Konkurrenten von Sackmann festnageln.<br />

Doch ganz so einfach ist der Fall nicht. Denn kaum hat Hammer die Fährte<br />

aufgenommen, pflastert auch schon eine Leiche den Weg zur Wahrheit. Je tiefer der<br />

Detektiv in die dunklen Geheimnisse und Intrigen eintaucht, desto klarer wird für ihn:<br />

Im Sumpf der Lokalpolitik kann niemand sauber bleiben. Einlass ist ab 19 Uhr. Der<br />

Eintritt kostet 7 Euro/5 Euro (ermäßigt).<br />

Sonntag, 21. Mai, 10 Uhr<br />

Altes Handwerk erleben<br />

Internationaler Museumstag im Handwerksmuseum Suhlendorf mit Aktionsbacken,<br />

Kaffeegarten am Backhaus. Handwerk zum Mitmachen: Bäcker, Müller, Töpferin,<br />

Imker, Schmied und Weberin.<br />

Sonntag, 21. Mai, 10 bis 17 Uhr<br />

archaikon – Handwerkertreffen<br />

Wie arbeitete man mit einer Wippdrechselbank?<br />

Was ist beim Bogenbau zu beachten? Die im Museumsdorf<br />

Diesdorf versammelten Handwerker geben<br />

an ihren Ständen und fliegenden Werkstätten<br />

gerne Antwort und präsentieren archaische Techniken<br />

und kreative Neuinterpretationen. Groß und<br />

Klein können in der Holzwerkstatt Flitzebögen und<br />

Holzschwerter bauen. Zudem gibt es Führungen<br />

durch die Böttcher- und Küferausstellung und in<br />

der Dorfschmiede klingt der Amboss. Da das archaikon in diesem Jahr am Internationalen<br />

Museumstag stattfindet, ist der Eintritt frei!<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber/Verlag<br />

Initia Medien und Verlag UG<br />

(haftungsbeschränkt)<br />

Woltersburger Mühle 1<br />

29525 Uelzen<br />

Telefon 0581 971570-60<br />

www.initia-medien.de<br />

Redaktion<br />

redaktion.barftgaans@initia-medien.de<br />

Eva Neuls [V.i.S.d.P.] [Neuls]<br />

Nicole Lütke [Lütke]<br />

Barbara Kaiser (Feuilleton)<br />

Jürgen Trumann (Kolumnist)<br />

Gastautoren<br />

Matthias Palmer, Andreas Grell,<br />

Angelique Levknecht<br />

Gestaltung/Fotografie<br />

Friederike Kohnke<br />

Sebastian Tramsen<br />

grafik@initia-medien.de<br />

Mediaberatung<br />

Sandra Hoffmann<br />

Mobil 0176 53800695<br />

sandra.hoffmann@initia-medien.de<br />

Sarah Schnürer<br />

Mobil 0176 39072931<br />

sarah.schnuerer@initia-medien.de<br />

Erscheinungsweise: 6 x im Jahr<br />

Druck-Auflage: 14.000 Exemplare<br />

Druck<br />

Mundschenk Druck- und<br />

Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG<br />

29614 Soltau<br />

www.barftgaans.de<br />

Aktuelle Berichte und<br />

unser Feuilleton im Netz!<br />

50<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong>


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links: So sah es in den 1950er Jahren aus. Im Vordergrund eine der vielen Benzin-Zapfanlagen im damaligen Bevensen.<br />

SOLIDE ZWEIRAD-QUALITÄT<br />

Fahrradhaus Bevensen feiert 64-jähriges Bestehen<br />

Während die Bevenser Werbegemeinschaft seit 66 Jahren<br />

besteht, findet sich in der Medinger Straße 20 ein Unternehmen,<br />

das auf eine ähnlich lange Tradition zurückblicken<br />

kann und in diesem Jahr schon 64 Jahre alt wird.<br />

Gegründet wurde es am 1. November 1953 von Paul Groß<br />

und viele Leser ahnen schon, um welches Unternehmen es<br />

sich hier handelt. Am 18. Februar 1971 ging das Unternehmen<br />

auf Inge Groß über und ab dem 28. Februar 1990 wurde es an<br />

Olaf Behnke verpachtet. Spätestens jetzt weiß jeder Bescheid:<br />

Es handelt sich um das Fahrradhaus Bevensen mit der Inhaber-OHG<br />

Olaf Behnke, Torsten Friebe und Hardy Koesling.<br />

Die drei sind echte Fahrrad-Enthusiasten. „Fahrräder darf<br />

man nicht einfach nur verkaufen“, ist ihre Überzeugung, „man<br />

muss sie lieben, um sie ehrlich an den Mann oder die Frau<br />

zu bringen“. Und so handeln sie auch. Der Zweiradmechanikermeister<br />

Olaf Behnke ist seit 1979 in der Fahrradbranche<br />

zuhause und hat mittlerweile eine Art Röntgenblick für Fahrräder<br />

entwickelt. Ebenso übrigens wie seine beiden Kollegen<br />

Hardy Koesling, ebenfalls Zweiradmechaniker und seit 1986<br />

in der Branche, und Torsten Friebe, der aus der Industrieanlagenmechanik<br />

in die Zweiradbranche wechselte und hier seit<br />

1992, also mittlerweile 25 Jahre, tätig ist. Sie alle sind nicht<br />

nur mit Fachverstand, sondern auch mit Liebe zu ihrem Beruf<br />

dabei. Und wohl nur deshalb bekommen sie es fertig, wenn es<br />

denn erklärter Kundenwille ist, selbst den rostigsten Drahtesel<br />

wieder zur Rennmaschine zu machen. Ganz früh schon setzten<br />

die drei auf die Elektromobilität und können daher bereits<br />

auf über 15 Jahre Erfahrung zurückblicken. Die ersten E-Bikes<br />

waren noch Eigenkreationen. Mittlerweile hat sich das Fahrradhaus<br />

einen führenden Platz unter den E-Bike-Händlern und<br />

-Mechanikern in der Region erobert. Das hängt offensichtlich<br />

mit der kompetenten und individuellen Beratung zusammen,<br />

die dem Kunden hier zuteil wird.<br />

Ein Blick in die Räume des Fahrradhauses zeigt eine ungeheure<br />

Vielfalt an Fahrrädern, E-Bikes, Kinderrädern und<br />

Fahrradzubehör wie besondere Leuchten, Navigationssysteme,<br />

Taschen und Anhänger und und und. Ungezählte Kunden<br />

vertrauen den drei Fahrradmenschen ihre Zweiräder an; sei es<br />

für eine Inspektion, Reparatur oder Umrüstung. Schnell und<br />

fachmännisch korrekt werden diese Anforderungen erledigt.<br />

Und wer ein neues Rad sucht, sollte sich nicht von der großen<br />

Auswahl auf dem Hof oder im Laden beeindrucken lassen – sie<br />

zeigt nur einen Bruchteil der vorhandenen Zweiräder, denn im<br />

ersten Stock des Nebengebäudes stehen noch mehr dicht an<br />

dicht und warten auf Kunden.<br />

Der alte Paul Groß wäre wohl stolz, würde er erleben, was<br />

aus seinem einstigen Fahrradhandel geworden ist. Die drei Inhaber<br />

jedenfalls leben ihr Motto:„Qualität besitzen – Service<br />

genießen!“<br />

„Dr. Zweirad“ Hardy Koesling lässt nicht den kleinsten Fehler<br />

durchgehen.<br />

Text und Bilder: © Jürgen Schliekau<br />

FAHRRADHAUS BEVENSEN<br />

www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />

Medinger Straße 20 • 29549 Bad Bevensen<br />

www.fahrradhaus-badbevensen.de<br />

fahrradhausbevensen@t-online.de<br />

Tel. 0 58 21 / 13 05<br />

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Fotos: ©erfal / ©JOKA / W. & L. Jordan GmbH<br />

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