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GESPROCHENE POESIE<br />
„Wir lernen Arabisch in der KVHS“ – zu Besuch im Kurs für Einsteiger<br />
Mühsam formen sich die fremden Laute: „Min ayn anta? –<br />
Woher kommst du?“ „Ana min Uelzen – Ich komme aus<br />
Uelzen.“ Geduldig wiederholen die Teilnehmer des Einsteiger-Kurses<br />
die Sätze, mit jedem Mal geht es flüssiger. „Arabisch<br />
ist eine wunderschöne, faszinierende Sprache“, schwärmen<br />
sie.<br />
Einmal in der Woche lernt die Gruppe in der Kreisvolkshochschule<br />
Hocharabisch, es ist ihre fünfte Stunde. „Es ist mir<br />
wichtig, dass die Teilnehmer viel sprechen, die Grammatik ist<br />
zunächst etwas untergeordnet“, erklärt Zaher Alturkmeni. Der<br />
gebürtige Syrer lebt seit 2015 in Deutschland und versucht,<br />
den Teilnehmern mit viel Humor und kleinen Geschichten die<br />
Sprache auf lockere Art zu vermitteln. Zum Aufwärmen gibt es<br />
ein paar einfache Sätze, die die Zunge lockern. „Magst du Zucker?“<br />
„Ana uhib a sukkar“, kommt schnell die Antwort. „Ich<br />
mag Zucker“.<br />
Anhand des Lehrbuches werden weitere Sätze geübt, die<br />
Teilnehmer sind ehrgeizig und fragen nach weiteren Begriffen.<br />
Norden, Süden, Osten, Westen – gar nicht so einfach, die ungewohnten<br />
Kehllaute richtig auszusprechen. Die Teilnehmer<br />
hören viel zu und lernen, wie das „R“, vorne gerollt oder eher<br />
hinten betont wird. Eine kleine Gruppenarbeit zur Auflockerung<br />
bringt Abwechslung: Die arabischen Sätze müssen der Übersetzung<br />
richtig zugeordnet werden. So wird Gelerntes gefestigt<br />
und wiederholt.<br />
Ist Arabisch eine komplizierte Sprache? – Das arabische Alphabet<br />
hat 28 Buchstaben. Von diesen gibt es verschiedene<br />
Darstellungsformen, je nachdem, ob die Buchstaben am Anfang,<br />
in der Mitte, am Ende oder isoliert stehen. Zum Beispiel<br />
erkennt man je nach Endung des Wortes, ob es sich um eine<br />
weibliche oder männliche Form handelt oder ob mehrere Personen<br />
angesprochen werden. Viele Besonderheiten, die die<br />
Teilnehmer lernen müssen. Und die sind sichtlich mit Spaß bei<br />
der Sache. „Das liegt auch vor allem am Lehrer“, scherzt die<br />
Gruppe.<br />
Die Teilnehmer haben sich aus ganz unterschiedlichen Gründen<br />
für diesen Kurs bei der KVHS entschieden. „Lernen in der<br />
Gruppe macht eben mehr Spaß. Man motiviert sich gegenseitig“,<br />
sagen sie. Natürlich ist es die Faszination für die Sprache,<br />
die Neugier. Claudia Werner war im vergangenen Jahr in<br />
Jordanien. „Ich fand es sehr betrüblich, dass ich außer „Bitte“<br />
und „Danke“ fast nichts verstanden habe.“ Ulla Busse war vor<br />
allem neugierig auf die Sprache, die sich sehr von anderen<br />
Sprachen abhebt. Alfred Vetter arbeitet als Sachbearbeiter in<br />
den Bereichen Migration und Asyl. „Ich möchte die Menschen<br />
gern in ihrer Sprache begrüßen und ansprechen, das macht<br />
den Kontakt etwas leichter.“ Ruth Hiernies hat familiäre Gründe,<br />
Arabisch zu lernen. „Ich möchte mich gern mit der Familie<br />
meines Mannes – er ist Marokkaner – unterhalten können.“<br />
Malte Friedrich findet, dass durch Sprache eben auch die Kultur<br />
vermittelt werde.<br />
Die Sprache zu lernen sei eine Herausforderung, sagen sie.<br />
Aber sie sei sehr poetisch, habe eine schöne „Melodie“. Und es<br />
sei ein echtes Erfolgserlebnis, wenn man zum Beispiel auf der<br />
Straße ein oder zwei Worte aufschnappt und verstehen kann.<br />
„Das motiviert, weiterzumachen“, so die Gruppe. [Lütke]<br />
Bildung für alle –<br />
im Herzen Uelzens<br />
Kreisvolkshochschule<br />
Uelzen/Lüchow-Dannenberg<br />
im Alten Rathaus<br />
Veerßer Straße 2 • 29525 Uelzen<br />
Telefon 0581 97649-0<br />
E-Mail service@allesbildung.de<br />
www.barftgaans.de | April/Mai <strong>2017</strong><br />
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