COMPACT SPEZIAL 8 "Asyl das Chaos"

en die Betreiber bereits einen Rechtshilfe-Fonds
angelegt, in dem schon knapp 18.000 Euro zusammengekommen
sein sollen. Vor Strafverfolgung
müsse man sich aber nicht fürchten, da Schleuser
meist «straffrei» bleiben würden, heißt es.
Betreiber der Plattform Fluchthelfer.in ist ein
gewisser Jean Peters alias Paul von Ribbeck. Zuerst
hatte der 31-Jährige versucht, seine Spuren zu
verwischen und eine libertäre US-Denkfabrik, das
Ayn- Rand-Institute, als Urheber der Seite eingetragen.
Mitte Oktober 2015 änderte er den Eintrag auf
den Namen des fiktiven Escape Institute. Ribbeck
ist einer der Köpfe des sogenannten Peng!Kollektivs
– einer Gruppierung, die Greenpeace als «anarchistische
Spaßguerilla» bezeichnet. Die Umweltschützer
fühlen sich den Asyl-Anarchos verbunden,
weil die zuvor mit Protestaktionen gegen die Konzerne
Shell und Vattenfall aufgefallen waren. Laut
Greenpeace bilden etwa «zehn Leute (…) den harten
Kern des Peng!Kollektivs, unter ihnen Studenten
und Künstler ebenso wie Webdesigner, Ingenieure
und Referenten aus dem bundespolitischen
Geschäft in Berlin». Auf der eigenen Webseite pen.
gg wird erklärt, dass das Kollektiv aus «klugen und
albernen Personen» bestehe, die «kreative politische
Stunts und Kampagnen» produzierten.
Drahtzieher Ribbeck ist außerdem verbunden
mit der Gruppe RiseUp!, die als Internetplattform
Verbindungen zu linken Aktionsgruppen auf der
ganzen Welt unterhält und ihren Sitz laut Providerangabe
ausgerechnet in Washington D.C. hat.
Auf der Webseite heißt es: «Wir inszenieren Revolutionen
und freie Gesellschaften.» In diesem Sinne
setzt sich Peng! auch für die Entkriminalisierung
der Menschenschleuser ein, da jene nur dabei helfen,
«eine freie Gesellschaft möglich zu machen».
«Seid findig, seid unberechenbar,
lasst Euch nicht schnappen!»
Fluchthelfer.in
Die Taktik von Peng! bringt das Greenpeace-
Exposé gut auf den Punkt: «Wenn man eine Festung
stürmen will, dann kann man sie belagern.
Das dauert und kostet Kraft. Oder man baut ein
Trojanisches Pferd, stellt es vor den Festungsmauern
ab – und wartet.» Und genau das tun diese
Aktivisten: Sie ermutigen leichtgläubige Gutmenschen
zu Straftaten, fördern aktiv den Volksaustausch,
fordern dabei die Entkriminalisierung brutaler
und profitgieriger Menschenhändler – und
warten. Anfang August 2015 bewarb die Wochenzeitung
Die Zeit die Aktivitäten der Gruppierung
unter dem Titel «So kannst auch du Fluchthelfer
werden». Den Leser erwartete die rührselige Geschichte
einer Familie aus dem Wendland, die sich
aufmachte, illegale Einwanderer aus Griechenland
abzuholen. Anfang September berichtete ein Zeit-
Reporter namens Robert Misik, wie er selbst eini-
So lobhudeln die ZPS-Krawallmacher:
«Der Marsch der Entschlossenen
markiert den künstlerischen
Quantensprung des Zentrums für
politische Schönheit: Plötzlich fiel
der Zaun. Fiel sanft wie in Zeitlupe.
Und 5.000 Menschen drehten sich
fast gleichzeitig in einer weichen
Bewegung und nahmen die unerwartet
entgrenzte Reichstagswiese
in Besitz.» Foto: Zentrum für
politische Schönheit
Jean Peters. Foto: Peng! Collective
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