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PT-Magazin_03_2017

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

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Das Paradies<br />

liegt unter dem Kreuz des Südens,<br />

mitten im Indischen Ozean<br />

und heißt Mauritius<br />

Bild: © D-ROLF Becker<br />

Erst vor etwa 500 Jahren wurde es<br />

von Menschen, die aus allen Richtungen<br />

kamen, besiedelt - die ersten Opfer<br />

waren Bäume aus Edelholz, Schildköten<br />

und der DODO - ein schlecht schmeckender,<br />

ungeschickter Riesenvogel. Darwin<br />

brachte die Schildkröten zurück. Zuckerbarone<br />

bauten eine wunderschöne<br />

Eisenbahn rund um die Insel, die 1964<br />

auf betreiben der europäischen Autoindustrie<br />

wieder abgeschafft wurde. Jetzt<br />

gibt es gut ausgebaute Buslinien, die mit<br />

Fahrtwindklimatisierung oft Kamikaze<br />

fahren.<br />

Rund um die Hauptinsel von der<br />

Größe Berlins ist natürlich Ozean. Zwischen<br />

Ozean und Insel gibt es Traumstrände<br />

und einige sehr malerische Felsenriffe.<br />

Fast um die ganze Insel zieht<br />

sich ein Korallenriff, das freut Schnorchler<br />

und ärgert die Haie, die dadurch nicht<br />

zu den Schnorchlern gelangen …meistens.<br />

Eine echte Gefahr sind Zyklone, die -<br />

wenn sie die Insel treffen - Schneisen der<br />

Verwüstung ziehen. Unser hieß „Carlos“<br />

und schon drei Tage vorher musste unser<br />

Airbus tausend Kilometer Umweg vor<br />

Madagaskar fliegen. Trotzdem wurde<br />

die Maschine so durchgeschüttelt, dass<br />

einige Passagiere an einen Absturz<br />

glaubten.<br />

Mauritius‘ Hauptprodukte sind Tourismus<br />

und Zucker. Seltsame Verträge<br />

mit Europa zwingen die Insulaner immer<br />

mehr Wald zu roden und die Monokulturen<br />

zu intensivieren. Öl und andere<br />

strategische Bodenschätze sind nicht<br />

zu holen. Deshalb wird Mauritius auch<br />

nicht bedroht; die Insulaner haben keine<br />

Armee. Weil alle Völkergruppen etwa zur<br />

gleichen Zeit kamen, hat jeder die gleichen<br />

Rechte.<br />

Minarette, Kirchtürme usw. dürfen<br />

nicht höher gebaut werden als die<br />

Palmen. Es gibt auch kein lautstarkes<br />

Glockenläuten oder Muezzin-Rufe zum<br />

Gebet über Lautsprecher – „Technische<br />

Verstärkungen“ sind auch für alle verboten.<br />

Die wenigen Moscheen mit „Ausnahmegenehmigung“<br />

haben einen sehr<br />

entspannten „Singsang“, den man gern<br />

hört. Auf Mauritius ist alles entspannt.<br />

Hierher könnten unsere Parteien ihre<br />

„Iterationsschulungen“ verlegen. Viele<br />

Religionen - viele Feiertage… wir gerieten<br />

mittels des weltweiten D-ROLF Netzwerkes<br />

in die Cavadee der Tamilen, dem<br />

Fest zu Ehren der Gottheit Muruga, dem<br />

Gott des Krieges. Während auf Sri Lanka<br />

die LTTE als grausame Terrororganisation<br />

gilt, sind die Mauritius Tamilen gewaltlos<br />

religiös. Dass sie sich dabei erheblich<br />

selbst quälen, kann man als Folklore<br />

betrachten. Laute, farbenprächtige Prozessionen<br />

führen zu wichtigen Tempeln.<br />

Einige Gläubige kasteien sich erheblich.<br />

Lange Nadeln, Gewichte oder Früchte an<br />

spitzen Haken haben die „Büßer“ überall<br />

am Körper, selbst Sandalen mit vielen<br />

Nägeln direkt nach innen. Eine besonders<br />

perfide Art Frauen zu quälen hat<br />

man auch -sie müssen sich den Mund<br />

verhüllen und dürfen 24 Stunden lang<br />

nicht reden.<br />

Entgegen unserer Gepflogenheiten<br />

haben wir uns sogar in den 25 Hektar<br />

großen botanischen Garten „Pampelmousse“<br />

führen lassen – einer der<br />

schönsten und artenreichsten tropischen<br />

Gärten der Welt. Man erlebt die<br />

riesige Wasserlilie „Victoria regia“ - die<br />

größte aller Wasserpflanzen unseres Planeten;<br />

sie bringt die größte Blüte hervor.<br />

Man findet sie sonst nur in Brasilien,<br />

Bolivien und Guyana. Die auf der Wasseroberfläche<br />

schwimmenden, kreisrunden<br />

Blätter können einen Durchmesser<br />

bis zu 2,5 Meter erreichen. Ein solches<br />

Blatt kann bis zu 40 Kilogramm Gewicht<br />

tragen, wenn man es gut auf seiner<br />

Fläche verteilt. Die Blüten sind weiß und<br />

öffnen sich nur während der Nacht –<br />

dann bleiben sie offen bis zirka neun Uhr<br />

morgens. Am zweiten Tag färben sich die<br />

Blütenblätter rosarot – jetzt ist die Blüte<br />

bereit zur Befruchtung.<br />

Berühmt wurde Mauritius auch<br />

durch seine Briefmarken von 1847, die<br />

berühmte blaue und rote Mauritius. Die<br />

Engländer nennen sie übrigens „Blue<br />

Penny“. Neben dem alten Bahnhof in<br />

der Hauptstadt Port Louis, der heute das<br />

Postmuseum beherbergt, gibt es noch<br />

mehrere Museen, die von der Legende<br />

profitieren. ó

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