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PT-Magazin_03_2017

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

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© Lothar Müller<br />

Der Wind dreht sich<br />

Oder: Hat Politik nun begriffen?<br />

Ein Diskussionsbeitrag zur Transformation<br />

unseres Energiesystems<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 3/<strong>2017</strong><br />

Gesellschaft<br />

16<br />

Erneuerbare Energien (EE) stehen seit<br />

Jahren ganz oben auf der politischen<br />

und strategischen Agenda in Deutschland,<br />

wenn es um das Thema Energiewende<br />

geht. Mit der Folge eines vor<br />

allem in Bundesländern wie Schleswig-<br />

Holstein und Mecklenburg-Vorpommern<br />

fast ungebremsten Ausbaus von<br />

Onshore-Windkraft oder dem Ausbau<br />

von Offshore-Windkraft vor der Nordund<br />

Ostseeküste.<br />

Bemerkenswert, die Stromerzeugung<br />

aus Erneuerbaren erfolgt bis heute<br />

weitgehend losgelöst vom Wettbewerb,<br />

mit jahrelanger Subventionierung des<br />

Ausbaus, steigenden Strompreisen für<br />

den Verbraucher und unterschiedlichen<br />

Netzentgelte in Ost- und Westdeutschland.<br />

Insbesondere kleine- und mittelständische<br />

Unternehmen müssen seit<br />

Jahren steigende Kostenbelastungen<br />

durch die Energiewende ausgleichen.<br />

Das Ganze abgesegnet durch ein Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

(EEG), befürwortet<br />

quer durch alle politischen Lager des<br />

Bundestages.<br />

Umstrukturierung des Energieversorgungssystems<br />

erforderlich<br />

Die Zunahme erneuerbarer Energien im<br />

Strommix verlangt zwangsläufig eine<br />

grundlegende Umstrukturierung des<br />

Energieversorgungssystems. Energie<br />

aus Wind und Sonne fließt über dezentrale<br />

Erzeugungsanlagen (Ende 2015 wurden<br />

bereits rund 1,5 Millionen Anlagen<br />

gezählt) in das Verteilnetz und von dort<br />

zum Verbraucher oder weiter ins Übertragungsnetz.<br />

Bei starker Netzeinspeisung von<br />

Erneuerbaren führt dies oft dazu, dass<br />

Netzbetreiber die Einspeisung im Interesse<br />

der physikalischen Netzstabilität<br />

(denn das Ohmsche Gesetz lässt sich<br />

nicht politisch verändern) und zur Vermeidung<br />

von Überlastung verhindern<br />

müssen oder Erzeugungsanlagen abgeschaltet<br />

werden.<br />

In beiden Fällen verzeichnen wir eine<br />

schizophrene Situation. Den Netzbetreibern<br />

entstehen sogenannte Redispatchkosten,<br />

die laut Gesetz der Verbraucher<br />

zahlt. Allein für den Übertragungsnetzbetreiber<br />

50Hertz (er versorgt speziell<br />

den ostdeutschen Wirtschaftsraum)<br />

betrug die Ausgleichszahlung 2015 rund<br />

150 Millionen Euro. Und für die nicht<br />

eingespeiste Menge an erneuerbarem<br />

Strom kann der Erzeuger sogenannte<br />

„vermiedene“ Netzentgelte beanspruchen,<br />

die ebenfalls vom Verbraucher<br />

gezahlt werden.<br />

Das Problem einer Weiterleitung<br />

erneuerbaren Stroms ist zudem nicht mit<br />

dem Ausbau von Übertragungsnetzen<br />

von Nord nach Süd gelöst. Von Diskussionen<br />

und Bürgerbegehren zum Trassenverlauf<br />

oder den milliardenschweren<br />

zusätzlichen Kosten für Erdkabelverlegung<br />

ganz zu schweigen. Vielmehr verlangt<br />

das System eine Reformierung,<br />

wenn auch mit der Novellierung des EEG<br />

im Jahr 2016, mit einer verpflichtenden<br />

Direktvermarktung für die dezentralen<br />

Erzeuger und der Ausschreibung von<br />

PV-Flächen an einigen Stellschrauben<br />

gedreht wurde.<br />

Energieverbrauch wird ansteigen<br />

Seit längerem wird die Frage diskutiert,<br />

wie steht es neben Strom um die Einbeziehung<br />

der Verbrauchssektoren Wärme<br />

und Verkehr? Ein Blick auf die Realität<br />

zeigt, warum wir gerade diese Einbeziehung<br />

brauchen. Fast die Hälfte unserer<br />

Endenergie wird im Wärmesektor eingesetzt,<br />

rund 1.100 Terawattstunde (TWh):<br />

für Raumwärme, Industrieprozesse und<br />

Warmwasser. Gerade in diesem entscheidenden<br />

Sektor werden lediglich<br />

13 Prozent aus Erneuerbaren bezogen.<br />

Noch geringer ist der EE-Anteil im Verkehrssektor<br />

(650 TWh): seit Jahren kon-<br />

299,00 € p. P.<br />

statt 439,00 €<br />

Auszeichnung: Großer Preis des Mittelstandes in der Kategorie „Junge Wirtschaft“<br />

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