18.05.2017 Aufrufe

DorfStadt 07-2017

Wir sind Elbvororte. Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld.

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Bargheer-Museum im Plan<br />

Ende Juni können die ersten Bilder aufgehängt werden | Markus Krohn<br />

Noch treten sich die Bauarbeiter<br />

gegenseitig auf die<br />

Füße, aber schon bald können<br />

hier Besucher Originale<br />

des Blankeneser Künstlers<br />

Eduard Bargheer bestaunen.<br />

Das Museum im Jenischpark<br />

nimmt langsam<br />

Gestalt an. „Unser Projekt liegt<br />

im Plan“, sagt Dirk Justus,<br />

einer der beiden Initiatoren und<br />

Nachlassverwalter des Malers<br />

und Graphikers Eduard Bargheer.<br />

Peter Silze, der jahrelang gemeinsam<br />

mit Justus für den<br />

Standort kämpfte, verstarb vor<br />

kurzem. Für ihn übernimmt<br />

Wilhelm von Buddenbrock die<br />

Aufgaben. Vielen wird er als<br />

engagierter Flottbeker bekannt<br />

sein, der sich bei den Freunden<br />

des Jenischparks oder im Verein<br />

„Erhaltet Flottbek“ engagierte.<br />

Jetzt also für den<br />

Nachlass von Eduard Bargheer.<br />

Justus, der auch nach der<br />

Eröffnung die Leitung des<br />

Museums übernehmen wird,<br />

führt uns über die Baustelle: Im<br />

Erdgeschoss werden gerade<br />

Travertinplatten aus Persien<br />

verlegt. Auch wenn die Räume<br />

damit fast fertig sind, gehören<br />

sogar diese Natursteinplatten<br />

zu den Unwägbarkeiten der<br />

Altbausanierung, denn der<br />

OTHMARSCHEN<br />

Blick in das Modell des Bargheer-Museums<br />

genaue Liefertermin der Fliesen<br />

verzögerte sich auf dem Schiffsweg<br />

aus dem Ursprungsland.<br />

Kein Problem für die Planer,<br />

wenn Schimmel in der Decke<br />

und andere Überraschungen<br />

bereits behoben wurden.<br />

Der Fußboden im ersten Stock<br />

muss dagegen noch warten.<br />

Hier soll der Holzfußboden<br />

nach Abschluss aller Restarbeiten<br />

abgeschliffen werden.<br />

„Die Endfassung kann man sich<br />

noch gar nicht vorstellen...“<br />

meint Dirk Justus. Auch in dem<br />

Nebenhaus, in dem künftig die<br />

Sammlung Eduard Bargheers<br />

gelagert werden soll, ist noch<br />

Baustelle. In einem der Räume<br />

steht ein Modell des künftigen<br />

Museums. Daran plant Justus<br />

die Aufteilung der Ausstellung,<br />

die er bereits mit Peter Silze im<br />

vergangenen Jahr vorbereitete.<br />

Die ersten Veranstaltungen im<br />

Museum könnten bereits Ende<br />

Juni statt finden, die offizielle<br />

Eröffnung plant Justus nach<br />

den Sommerferien im September.<br />

Eduard Bargheer Museum<br />

c/o Eduard Bergheer<br />

Gesellschaft e.V.<br />

Rutsch 2O<br />

Tel.: 86 50 <strong>07</strong><br />

www.eduard-bargheermuseum.de<br />

E l b v o r o r t e <strong>DorfStadt</strong>-Zeitung <strong>07</strong>/<strong>2017</strong> • 18.05.<strong>2017</strong> • 5<br />

Foto: Krohn<br />

Elbkinder baut erste Turnhalle<br />

Grundschule in Iserbrook musste mit Gymnastikraum auskommen | K. Matzen<br />

ISERBROOK<br />

Endlich erhält die Elbkinder<br />

Grundschule eine Turnhalle,<br />

die ihrem Namen alle<br />

Ehre macht. Fast 20 Jahre<br />

lang kämpften Schule und<br />

Elternrat, damals noch für<br />

die „Grundschulabteilung der<br />

Gesamtschule Blankenese im<br />

Grotefendweg“ für eine richtige<br />

Turnhalle. Derzeit findet der<br />

Sportunterricht im Gymnastikraum<br />

statt.<br />

Nun kann es los gehen: Bei einem<br />

Festakt am vergangenen<br />

Freitag wurde auch eine „Zeitkapsel“<br />

versenkt.<br />

Nach mehr als einjähriger Vorbereitungsphase<br />

wurde endlich<br />

der Grundstein gelegt. Für die<br />

Zeitkapsel, die Schüler, Elternrat<br />

und ehemalige Elternräte in<br />

einer Feierstunde dem Grundstein<br />

beifügten, hatten die<br />

Kinder Botschaften für eine<br />

Architektenzeichnung für die neue Sporthalle. Im Herbst solle sie bezugsfertig sein<br />

ferne Zukunft verfasst. Wer<br />

diese wohl mal in den Händen<br />

halten wird?<br />

Der ehemals nur für Förderschulzwecke<br />

erbaute Standort<br />

Grotefendweg verfügte bisher<br />

nur über eine leicht vergrößerte<br />

Gymnastikhalle, die für 12<br />

bis 14 Schüler ausgelegt war.<br />

Längst zu klein für die Klassenstärke<br />

von Grundschulklassen,<br />

erst recht, seitdem sich<br />

Foto: Kleta Architekten<br />

die Schülerzahlen am Grotefendweg<br />

an der 2010 neu entstandenen<br />

Elbkinder Grundschule<br />

nahezu verdoppelt haben.<br />

Die offene Ganztagsschule<br />

benötigt daher dringend ganztägig<br />

Platz zum Turnen und<br />

Toben der Schüler.<br />

Dieser wird nun geschaffen. Im<br />

Herbst soll die moderne Einfeld-Halle,<br />

die z.B. mit einem<br />

speziellen Boden auf Sport und<br />

Spiel der Kleinsten ausgerichtet<br />

ist, für die Grundschüler bezugsfertig<br />

sein.<br />

www.elbkindergrundschule.de<br />

Vom Tunnelbau am Elbhang zu Oevelgönne<br />

Warum der Elbstrand vor Oevelgönne wohl bald ein Strand ohne Weg und ohne Diskussionen bleiben darf | Markus Krohn<br />

Seit Jahren wird gestritten<br />

– doch seit Anfang dieses<br />

Jahres kommt das Thema<br />

eines Strandweges am Elbabschnitt<br />

Oevelgönne nicht<br />

mehr aus den Schlagzeilen.<br />

Die Fronten sind verhärtet:<br />

Auf der einen Seite die<br />

Befürworter eines Weges, der<br />

ausreichend breit sein soll, um<br />

auch Radfahrern ein Durchkommen<br />

ohne Absteigen zu ermöglichen,<br />

auf der anderen Seite die<br />

Strandnutzer, die sich Unfallgefahren<br />

ausgesetzt sehen, sollten<br />

Radfahrer am Strand entlang<br />

fahren.<br />

Auslöser der aktuell lodernden<br />

Diskussion war ein Beschluss<br />

von SPD- und Grünenfraktionen<br />

im Hauptausschuss Anfang<br />

März, das Projekt Strandradweg<br />

voranzubringen. Grundlage<br />

für die aktuellen Planungen<br />

ist ein etwa sechs Meter breiter<br />

Radweg am Strand von<br />

Oevelgönne, der ein Teilstück<br />

von europaweiten Radwegenetzen<br />

von etwa einem Kilometer<br />

Länge schließen soll.<br />

Derzeit existiert am Elbrand<br />

nur ein schmaler Weg von etwa<br />

zwei bis drei Metern, der von<br />

Fußgängern und Radfahrern<br />

gemeinsam genutzt wird –<br />

daher müssen Radfahrer dort<br />

seit Jahren absteigen und<br />

schieben. SPD und Grüne Vertreter<br />

in der Bezirksversammlung<br />

Altona starteten ein Bürgerbeteiligungsverfahren,<br />

um<br />

neuen Schwung in die Planungen<br />

zu bringen. Ihre Hoffnung:<br />

Ein Befürworter aus der Bevölkerung<br />

findet die ultimative<br />

Lösung im Streit um den Radweg<br />

am Oevelgönner Strand.<br />

Bis zum 30. April konnten<br />

Bürger ihre Vorschläge beim<br />

OTHMARSCHEN<br />

Bezirksamt einreichen – sie<br />

sollten nach interner Bewertung<br />

am 15. Mai im Rathaus<br />

präsentiert werden – allerdings<br />

hat das Bezirksamt die Präsentation<br />

abgesagt, weil die Radweggegner<br />

mit dem ersten Teil<br />

ihrer eingereichten Unterschriften<br />

des Bürgerbegehrens „Elbstrand<br />

retten“ bereits eine<br />

Sperrwirkung für weitere Planungen<br />

erreicht hatten. Im<br />

Laufe dieser Woche wird erwartet,<br />

dass das Bezirksamt das<br />

erfolgreiche Zustandekommen<br />

des Bürgerbegehrens durch<br />

Erreichen des Quorums von<br />

dann insgesamt knapp 6.000<br />

Unterschriften bestätigt.<br />

Dann wären die Bezirksfraktionen<br />

wieder am Zug, Kontakt zu<br />

den drei Vertrauenspersonen<br />

des Bürgerbegehrens aufzunehmen,<br />

um nach einem Kompromiss<br />

zu suchen. Nach Einschätzung<br />

des Bezirks-Verkehrspolitikers<br />

Tim Schmuckall<br />

(CDU) wird es den allerdings<br />

nicht geben: „Kein Radweg<br />

heißt kein Radweg“, ein „Unter<br />

Umständen“ kann er sich nicht<br />

vorstellen. Allerdings gehört<br />

Schmuckall auch zu denjenigen,<br />

die die Planungen gerne<br />

schon längst eingestellt hätten.<br />

Auch FDP-Bezirksfraktionschef<br />

Lorenz Flemming und Robert<br />

Jarowoy, in gleicher Funktion<br />

bei der Linkspartei, teilen diese<br />

Position. Auch die SPD-Fraktion<br />

könnte sich mit der Einstellung<br />

der Planungen anfreunden,<br />

heißt es hinter vorgehaltener<br />

Hand, denn längst<br />

nicht alle Fraktionsmitglieder<br />

begrüßen die Initiative für<br />

einen Strand-Radweg. Wenn<br />

nicht doch noch ein für alle<br />

Beteiligten tragbarer Kompromiss<br />

gefunden wird – und<br />

danach sieht es im Augenblick<br />

nicht aus – dann würde wohl<br />

auch die SPD im Bezirk weitere<br />

Planungen endgültig ad acta<br />

legen. Blieben noch die Grünen,<br />

die mit Blick auf ihre<br />

müder werdende Wählerschaft<br />

dringend politische Erfolge<br />

brauchen. Sie wollen mit aller<br />

Macht dem Radverkehr in<br />

Hamburg zum großen Durchbruch<br />

verhelfen und lassen<br />

keine Gelegenheit aus, um ihre<br />

Auch keine Lösung: Ein Fahrradtunnel im Elbhang zwischen Elbchaussee und Elbufer (Rote gestrichtelte Linie).<br />

Pläne gegen große Widerstände<br />

durchzusetzen: Zuletzt am Rugenfeld<br />

in Osdorf und aktuell in<br />

der Max-Brauer-Allee. Einzelne<br />

verzweifelte Mitglieder der<br />

Grünen versuchen inzwischen<br />

unter dem Deckmantel der<br />

Bürgerbeteiligung Stimmung<br />

für Radfahrer zu machen, weil<br />

sie auf politischer Ebene keine<br />

Mehrheiten finden und sich<br />

wohl mehr Rückendeckung in<br />

Karte: Openstreetmap/Krohn<br />

der Bevölkerung erhoffen.<br />

Diese Hoffnung bleibt aber<br />

ohne Erfüllung. Das möchte<br />

nur öffentlich niemand bestätigen.<br />

Allerdings gibt es deutliche<br />

Anzeichen dafür, dass die<br />

neue Initiative „Elbstrandweg<br />

für alle“ kaum Unterschriften<br />

für ihr Bürgerbegehren bekommt.<br />

Zwar hatten die Initiatoren<br />

mit einer öffentlichkeitswirksamen<br />

Aktion auf ihre<br />

Forderungen aufmerksam gemacht<br />

(sie verlegten kurzzeitig<br />

einen begehbaren Teppich vor<br />

der Strandperle), allerdings<br />

rückte sie unlängst von ihrer<br />

Forderung ab, einen reinen<br />

Fahrradweg am Strand zu<br />

bauen. Doch einen Weg für alle<br />

gibt es ja schon. Bei einer von<br />

der Initiative genannten Strandweg-Breite<br />

von 3 bis höchstens<br />

4 Metern ist ein komfortables<br />

und unfallfreies Nebenher von<br />

Fußgängern, Eltern mit Kinderwagen<br />

und Radfahrern ohnehin<br />

kaum möglich. Dazu kommt,<br />

dass es einfacher ist, eine<br />

Kampagne für die „Rettung des<br />

Elbstrandes“ zu führen, als zu<br />

erklären, warum ein<br />

„Strandweg für alle“ toll sein<br />

soll, wenn dadurch ein großer<br />

Teil des Strandes verlorengeht.<br />

Damit das nicht passiert, wurde<br />

schon die abenteuerliche Lösung<br />

einer Brücke über den<br />

Strand vor der Strandperle ins<br />

Spiel gebracht. Eine ebenfalls<br />

nur theoretisch denkbare Lösung<br />

wäre ein Tunnel für<br />

Radfahrer. Nicht unter dem<br />

Strand oder gar unter der Elbe,<br />

womöglich mit einer gewölbten<br />

Glasdecke, durch die man<br />

Containerschiffe von unten<br />

betrachten kann, sondern<br />

durch den Hang am Elbufer.<br />

Einfahrt auf Höhe des „Alten<br />

Schweden“, des graffittiverzierten<br />

Felsbrockens am Strand, bis<br />

zum Museumshafen Oevelgönne.<br />

Fahrradtunnel gibt es zahlreiche<br />

überall in Deutschland<br />

und Europa. Häufig werden<br />

dafür ausgediente Bahntunnel<br />

ausgebaut. Für einen Neubau in<br />

Oevelgönne dürften die Baukosten<br />

für eine derartige<br />

Strecke laut Experten zwischen<br />

9 und 17 Millionen Euro liegen.<br />

Außerdem würde dieser Elbtunnel<br />

den Autobahn-Elbtunnel<br />

kreuzen, und damit eine<br />

Realisierung eher im Bereich<br />

der Träumerei liegen...<br />

Wahrscheinlicher ist, dass sich<br />

die Bezirksversammlung dem<br />

Bürgerbegehren „Elbstrand retten“<br />

anschließt und damit die<br />

Planungen für einen Radweg<br />

am Strand bis auf Weiteres vom<br />

Tisch sind.

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