18.05.2017 Aufrufe

DorfStadt 07-2017

Wir sind Elbvororte. Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld.

Wir sind Elbvororte. Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

»Ich habe großartige Lehrkräfte erlebt«<br />

Karin Prien, designierte SH-Bildungsministerin im <strong>DorfStadt</strong>-Interview | Markus Krohn<br />

Die Blankeneser Rechtsanwältin<br />

und CDU-Politikerin<br />

Karin Prien hat sich in<br />

Hamburg bereits einen<br />

Namen als Bildungspolitikerin<br />

gemacht. Regelmäßig<br />

mischt sie sich ein und sitzt<br />

als stellvertretende Fraktionsvorsitzende<br />

auf fast allen<br />

Politikfeldern in Hamburg fest<br />

im Sattel. Jetzt könnte der 51-<br />

Jährigen der Sprung ganz nach<br />

oben gelingen, denn sie gehört<br />

zum so genannten „Schattenkabinett“<br />

des designierten neuen<br />

Schleswig-Holsteinischen<br />

CDU-Ministerpräsidenten<br />

Daniel Günther und in dieser<br />

Funktion auch an den in dieser<br />

Woche beginnenden Koali-<br />

ELBVORORTE<br />

<strong>DorfStadt</strong>-Redaktion: Liebe<br />

Frau Prien, Sie waren in dem<br />

für die CDU sehr erfolgreichen<br />

Wahlkampf in Schleswig-<br />

Holstein engagiert. Wie haben<br />

Sie unsere Nachbarn erlebt?<br />

Welche Sorgen haben die<br />

Schleswig-Holsteiner?<br />

Karin Prien: Ich habe für politische<br />

Gespräche offene Menschen<br />

erlebt, die in den Bereichen<br />

Bildung und Infrastruktur<br />

mit der Landesregierung<br />

unzufrieden sind. Insgesamt<br />

imponiert mir die eher<br />

gelassene, bodenständige Art,<br />

die Dinge anzugehen.<br />

tionsgesprächen in Schleswig-<br />

Holstein beteiligt. Nach dem<br />

Sieg der Christdemokraten im<br />

nördlichsten Bundesland und<br />

dem Ergebnis der Landtagswahl<br />

Wie stehen Sie zu Britta Ernst?<br />

Gibt es etwas Besonderes, das<br />

Sie an Ihr schätzen? Sie könnten<br />

Sie demnächst ablösen...<br />

Mit den Erfahrungen aus der<br />

Hamburger Schulpolitik das<br />

Bildungsministerium in Kiel<br />

leiten zu dürfen, dass wäre die<br />

Erfüllung eines politischen<br />

Traums für mich. Opposition<br />

ist und bleibt ja Mist. Gestalten<br />

zu können, ist doch Ziel politischen<br />

Engagements. An Frau<br />

Ernst schätze ich, ihre nüchterne,<br />

sachliche Art und dass sie<br />

ihren Anspruch weiter politisch<br />

in Verantwortung zu<br />

arbeiten nicht aufgegeben hat,<br />

als ihr Mann Erster Bürgermeister<br />

wurde.<br />

Gibt es jemanden, die oder den<br />

Sie gern mit am Kabinettstisch<br />

hätten?<br />

Die gibt es Männer und Frauen,<br />

aber darüber jetzt öffentlich<br />

zu sprechen, wäre nicht klug.<br />

in Nordrhein-Westfalen ist die<br />

Wahrscheinlichkeit einer von<br />

der CDU geführten Landesregierung<br />

auch in Schleswig-<br />

Holstein hoch. So ist es nicht<br />

verwunderlich, dass Karin Prien<br />

noch am NRW-Wahlabend<br />

frohlockt: „Was für eine Freude.<br />

Was für ein Glück für NRW,<br />

Glückwunsch an den liberalen<br />

Armin Laschet und die CDU<br />

NRW, und Dank an meine<br />

großartige Kanzlerin.“<br />

Karin Prien wurde am 26. Juni<br />

1965 in Amsterdam geboren<br />

und studierte Rechts- und Politikwissenschaften<br />

in Bonn. Seit<br />

1994 arbeitet sie als selbständige<br />

Rechtsanwältin, seit 20<strong>07</strong> ist<br />

E l b v o r o r t e <strong>DorfStadt</strong>-Zeitung <strong>07</strong>/<strong>2017</strong> • 18.05.<strong>2017</strong> • 7<br />

sie als Fachanwältin für Handels-<br />

und Gesellschaftsrecht<br />

aktiv. Politisch ist sie nicht nur<br />

als Ortsvorsitzende der CDU<br />

Blankenese aktiv, sondern auch<br />

als stellvertretende Fraktionsvorsitzende<br />

der CDU Bürgerschaftsfraktion<br />

und Fachsprecherin<br />

für Schule und Verfassung.<br />

Im Schleswig-Holsteinischen<br />

Wahlkampf warb sie für gute<br />

Rahmenbedingungen für Lehrer<br />

und Schüler in Schleswig-Holsteins<br />

Schulen. <strong>DorfStadt</strong>-Herausgeber<br />

Markus Krohn fragte<br />

die Blankeneser Politikerin<br />

nach ihrer Motivation, sich im<br />

Nachbarland zu engagieren:<br />

Welche Erfahrungen haben Sie<br />

als Mutter mit dem Schulsystem<br />

gemacht. Was muss<br />

sich ändern?<br />

Ich habe großartige Schulleiter<br />

und Lehrkräfte erlebt und weiß,<br />

was meine Kinder ihnen verdanken.<br />

Mich ärgert manchmal<br />

die mangelnde Fachlichkeit in<br />

vielen Fächern und dass es so<br />

sehr von der einzelnen Schule<br />

und dem einzelnen Lehrer<br />

Obst aus eigener Produktion<br />

sowie Gemüse<br />

aus der Region<br />

Jetzt: Frischer<br />

Spargel<br />

Fam. Prigge · Am Osdorfer Born 54<br />

Einfach mal!<br />

Top Angebote sichern<br />

Neben der Bildungspolitik, für<br />

die Sie sich engagieren wollen,<br />

gibt es zahlreiche Themen, die<br />

bisher zwischen Hamburg und<br />

Schleswig-Holstein nicht wirklich<br />

voran kamen. Meinen Sie,<br />

dass sich das durch eine neue<br />

Regierung ändert?<br />

Das ist unser Ziel. Die nach<br />

wie vor bestehenden Mauern in<br />

der Metropolregion müssen fallen.<br />

Schule, Wissenschaft,<br />

Raumplanung, Wohnungsbau,<br />

Verkehr, Flüchtlingsunterbringung<br />

sind nur ein paar Themen,<br />

in denen mehr Zusammenarbeit<br />

kommen muss.<br />

Glauben Sie nach den aktuellen<br />

CDU-Erfolgen daran, dass<br />

auch in Hamburg künftig wieder<br />

ein CDU-Bürgermeister regieren<br />

könnte?<br />

Aber sicher. Wir müssen weiter<br />

beharrlich zuhören und um das<br />

Vertrauen der Bürger intensiv<br />

werben und begeistern für unsere<br />

Ideen. Und dann braucht<br />

man rechtzeitig die richtigen<br />

Männer und Frauen an der<br />

Spitze und ein Programm, dass<br />

Antworten gibt auf die wirklichen<br />

Bedürfnisse und Sorgen<br />

der Menschen. Ja und dann ein<br />

wenig Fortune und dann wird<br />

das.<br />

Karin Prien mit CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther bei einer Pressekonferenz<br />

Sie mussten Ihre politische<br />

Meinung ein wenig ändern,<br />

vor allem was die Schulpolitik<br />

anbelangt: Sie haben für das<br />

Zweisäulenmodell mit G8 an<br />

Gymnasien in Hamburg gekämpft,<br />

jetzt unterstützen Sie<br />

die SH-CDU bei der Rückkehr<br />

zu G9. Was hat Sie beeinflusst?<br />

In Hamburg habe ich 2013,<br />

nicht mal vier Jahre nach<br />

Einrichtung des Zweisäulenmodells<br />

und des krachenden<br />

Scheiterns der Primarschulreform<br />

auf Basis eines formell<br />

abgeschlossenen Schulfriedens<br />

dafür plädiert, das Schulsystem<br />

nicht so schnell wieder einer<br />

grundlegenden Reform aus zu<br />

setzen. Das hielt ich seinerzeit<br />

in der Abwägung für nicht verantwortbar.<br />

Auch die Bürger<br />

haben dies dann ja so gesehen<br />

in der Abstimmung über das<br />

Volksbegehren. In Schleswig-<br />

Holstein hat sich die CDU nach<br />

einer langen, intensiven und<br />

kontroversen Debatte in einer<br />

anderen landespolitischen Ausgangslage<br />

für die Einführung<br />

von G9 an den Gymnasien entschieden.<br />

Dafür gibt es vor allem<br />

gute pädagogische Gründe.<br />

Auch haben wir <strong>2017</strong> alle<br />

guten Grund Schule nicht nur<br />

aus einer ökonomischen Perspektive<br />

zu betrachten. Bildung<br />

ein stückweit auch als Selbstzweck<br />

und Schule und Jugend<br />

als Zeit der Persönlichkeitsentwicklung<br />

stehen zu Recht wieder<br />

mehr im Focus. Die Erfahrung<br />

mit meinen eigenen Kindern<br />

spielt sicher dabei auch<br />

eine Rolle.<br />

Können Sie sich auch in Hamburg<br />

eine Rückkehr zu G9 vorstellen?<br />

Unter welchen Umständen?<br />

Ich empfehle meiner Partei<br />

diese Frage und insgesamt die<br />

Weiterentwicklung des Hamburger<br />

Schulsystems in Ruhe<br />

und sachlich zu diskutieren.<br />

Die schlechte Umsetzung der<br />

Inklusion, die mangelnde Fachlichkeit,<br />

die verpassten Chancen<br />

der frühkindlichen Bildung<br />

und des Ganztags, die bedeutende<br />

Rolle der Grundschule,<br />

die digitale Schule und die bessere<br />

Förderung leistungsstarker<br />

Kinder müssen in Hamburg<br />

vorankommen. Aber auch mehr<br />

Raum für Vertiefung von Bildung,<br />

politische Bildung und<br />

Informatik sind wichtige Aspekte.<br />

Foto: Ehlers<br />

abhängt, was eigentlich unterrichtet<br />

wird. Etwa die Anregung<br />

zum Lesen von Literatur<br />

wird von manchen Lehrkräften<br />

exzellent gefördert, von anderen<br />

so gut wie gar nicht.<br />

Gibt es Errungenschaften im<br />

Schulsystem von Schleswig-<br />

Holstein, die man auf Hamburg<br />

übertragen sollte/oder umgekehrt?<br />

Großstädte sind immer Brenngläser<br />

gesellschaftlicher Entwicklungen.<br />

Manches, das wir<br />

in Hamburg ausprobiert haben<br />

zur Senkung der Schulabbrecherquote,<br />

zur Förderung von<br />

Kindern in sozial belasteten<br />

Stadtteilen und z.B. die 4,5-<br />

jährigen Untersuchung und die<br />

Sprachförderung im KITA-<br />

Alter sind sicher beispielgebende<br />

Projekte. An Schleswig-Holstein<br />

begeistert mich, was<br />

Schulen und Lehrer trotz der<br />

deutlich schlechteren finanziellen<br />

Ausstattung jeden Tag leisten.<br />

Renault Twingo Life SCe 70<br />

ab<br />

7.990,– €<br />

• 5 Türen • ABS, ESP und 4 Airbags • Berganfahrhilfe •<br />

Geschwindigkeitsbegrenzer • LED-Tagfahrlicht<br />

Renault Twingo SCe 70 : Gesamtverbrauch (l/100 km): innerorts: 6,3;<br />

außerorts: 4,2; kombiniert: 5,0; CO2-Emissionen kombiniert: 112 g/<br />

km. Renault Twingo: Gesamtverbrauch kombiniert (l/100 km): 5,2 –<br />

4,2; CO2-Emissionen kombiniert: 115 – 95 g/km (Werte nach EU-<br />

Messverfahren).<br />

Abb. zeigt Renault Twingo Intens mit Sonderausstattung.<br />

Besuchen Sie uns im Autohaus. Wir freuen uns auf Sie.<br />

AUTOHAUS ELBGEMEINDEN GMBH &<br />

CO. KG<br />

Renault Vertragspartner<br />

Osterbrooksweg 89 22869 Schenefeld<br />

Tel. 040-8393980<br />

www.autohaus-elbgemeinden.de<br />

Heilpädagogische Waldorfschule<br />

Quellental 25 · 226o9 Hamburg<br />

o4o/8199264o<br />

sekretariat@raphaelschulehamburg.de<br />

Schule<br />

fertig –<br />

was nun ?<br />

Ab ins<br />

pralle<br />

Leben !<br />

BEREICHER DICH UND UNS DURCH EIN<br />

FSJ AN DER RAPHAEL-SCHULE.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!