Meyrink Abenteuer des Polen Sendivogius
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trennen. Endlich schnitt er sich die Riemen auf,<br />
die seine Füße fesselten. Er erhob sich mühsam<br />
und taumelte kraftlos gegen die Wand. Ganz matt<br />
erhellt war noch der schmale Fensterschlitz, unter<br />
dem er zufällig zu stehen kam.<br />
Mit dem Messer hatte er den Papierstreifen in<br />
Händen, und er begann das Gekritzel zu entziffern,<br />
das er darauf geschrieben fand. Es enthielt in ungelenken<br />
lateinischen Buchstaben nur die Worte:<br />
„Wache und lausche!“<br />
Und <strong>Sendivogius</strong> lauschte mit angestrengten<br />
Sinnen, wenn er auch nichts anderes vernehmen<br />
konnte als das abendliche Rauschen der Bäume<br />
oder von Zeit zu Zeit den hellen Schrei <strong>des</strong> Bussards,<br />
der seine Kreise durch den Abendhimmel zog. Das<br />
Bewusstsein der Zeit begann dem Gefangenen zu<br />
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