FILMFEST MÜNCHEN MAGAZIN 2017
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CINEMERIT AWARD — BRYAN CRANSTON<br />
IN DEN FUSSSTAPFEN<br />
DES VATERS<br />
Die Körperhaltung hat Cranston laut Interviews<br />
seinem eigenen Vater abgeschaut,<br />
dieses Zusammengesackte, „als<br />
ob das Gewicht der Welt auf seinen<br />
Schultern lasten würde.“ Aus seiner<br />
schwierigen Familiengeschichte macht<br />
Cranston in seiner Autobiographie „A<br />
Life in Parts“ keinen Hehl: Am 7. März<br />
1956 wurde er in Hollywood, Kalifornien,<br />
geboren; ein Frühlingskind im Sunshine-<br />
State, das den Hang zur Darstellkunst<br />
und den nötigen Kampfgeist zur Verwirklichung<br />
möglicher Schauspielträume<br />
in den Genen hatte. Cranstons Mutter<br />
war als junge Frau von Chicago nach<br />
Los Angeles gekommen, um an Castings<br />
teilzunehmen, arbeitete später jedoch<br />
in anderen Jobs, etwa als Avon-Vertreterin.<br />
In einem Schauspielworkshop<br />
lernte sie Cranstons späteren Vater kennen:<br />
einen Amateur-Boxer und Darsteller<br />
in Film und Fernsehen, dem die<br />
große Karriere jedoch versagt blieb.<br />
„I especially loved acting for my<br />
dad“, schreibt Cranston in „A Life in<br />
Parts”, aber das Vorbild sollte schnell<br />
vor seinen Augen zerbröckeln. Nachdem<br />
ein Projekt seines Vaters – ein eigenes<br />
Café – zum weiteren Reinfall wurde,<br />
ließen sich die Eltern scheiden. Der Vater<br />
verschwand spurlos, der 12-jährige<br />
Bryan sollte ihn jahrelang nicht mehr<br />
wiedersehen. Im Alter von 16 Jahren<br />
folgte er dem Vorbild seines großen<br />
Bruders Kim und ließ sich zum Polizisten<br />
ausbilden. Womit sich der Kreis zum<br />
Undercover-Agent Robert Mazur<br />
schließt: Cranston, der spätere Schauspieler,<br />
wollte ursprünglich ein Cop<br />
werden. Auf dem College belegte er<br />
Kurse in Polizeiwissenschaft – und einen<br />
Theaterkurs, der ihn auf eine andere<br />
Fährte brachte: Als erste Szene sollte<br />
der junge Student mit einer Kommilitonin<br />
auf einer Parkbank knutschen. Nicht<br />
nur die Hemmungslosigkeit seiner Mitspielerin<br />
überraschte ihn, sondern auch<br />
ihre Abweisung danach: „She wasn’t<br />
into me. I mean not at all. She was acting.“<br />
Der Beschluss, Schauspieler zu werden,<br />
setzte sich in ihm fest. In Kalifornien<br />
ließ er sich bei verschiedenen Profis<br />
ausbilden, ein Schwerpunkt lag auf<br />
der Komödie: Bei Harvey Lembeck,<br />
einem berühmten Comedy-Lehrer,<br />
nahm Cranston Unterricht und belegte<br />
zudem mehrere Improvisations- und<br />
Stand-Up-Kurse. 1983 bekam Cranston<br />
eine Rolle in der TV-Soap loving. Während<br />
des Drehs in New York erlebte er in<br />
seinem Privatleben ein Stalking-Drama,<br />
das gerade noch glimpflich ausging:<br />
Ava, eine Ex-Freundin, tauchte in New<br />
York auf und verfolgte ihn bis nach Hau-<br />
SO, 25.6. 22.00 UHR<br />
HFF KINO 1<br />
SO, 25.6. 20.30 UHR<br />
HFF KINO 2<br />
ALL THE WAY<br />
USA 2016 • Regie Jay Roach<br />
Darsteller Bryan Cranston,<br />
Anthony Mackie, Melissa Leo,<br />
Frank Langella, Bradley Whitford<br />
Länge 132 Min. • OF<br />
26<br />
TRUMBO<br />
USA 2015 • Regie Jay Roach • Darsteller Bryan Cranston, Diane<br />
Lane, Helen Mirren, Elle Fanning, Adewale Akinnuoye-Agbaje<br />
Länge 125 Min. • OmdU