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FILMFEST MÜNCHEN MAGAZIN 2017

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DIE FARBE DER LÜGE<br />

LIGHTS! CAMERA! ACTION!<br />

Die restaurierte Fassung von münchhausen feiert<br />

auf dem filmfest münchen Weltpremiere<br />

86<br />

Für einen kurzen Augenblick vergisst<br />

sogar der Lügner, dass er lügt. Kurz<br />

tätschelt er die Wange des dunkel<br />

getönten Hausangestellten, als<br />

wisse er nicht, dass die Farbe an seiner<br />

Hand kleben bleiben wird. Ein Schalter<br />

für elektrisches Licht zerstört die<br />

Illusion, man befände sich auf einem<br />

Ball im 18. Jahrhundert. Vor dem<br />

prunkvoll geschmückten Anwesen,<br />

wo kostümierte Menschen unter<br />

Perücken gesellschaftstanzen, warten<br />

parkende Autos.<br />

Der Hausherr: Münchhausen, der<br />

legendäre Lügenbaron. Die Zeit:<br />

heute – wann auch immer das ist.<br />

Jedenfalls nicht das Jahr 1943, in dem<br />

Josef von Bakys Kino-Variante der<br />

durch die Jahrhunderte kolportierten<br />

Abenteuer Münchhausens<br />

Premiere feierte. Während die deutschen<br />

und russischen Soldaten in<br />

Stalingrad starben wie die Fliegen,<br />

gab die UFA etwa 6,6 Millionen<br />

Reichsmark aus, um Hans Albers auf<br />

den Zarinnenhof und auf den Mond<br />

zu schicken, ihn auf der Kanonenkugel<br />

reiten und mit der Hilfe eines<br />

Ringes unsichtbar werden zu lassen.<br />

Keine Frage also: Einige von den<br />

Phantastereien des Barons halten<br />

sich bis heute im Gedächtnis der<br />

Popkultur jung. Die UFA hingegen<br />

wird in diesem Jahr 100 – Grund<br />

genug für die Friedrich-Wilhelm-<br />

Murnau-Stiftung, ihre Zusammenarbeit<br />

mit ARRI Media, dem Hauptsponsor<br />

des Projektes, und der Filmwissenschaftlerin<br />

Barbara Flückiger<br />

von der Universität Zürich mit der<br />

Restaurierung von münchhausen<br />

fortzusetzen.<br />

Bakys Film ist nach opfergang<br />

(1942-1944) und immensee (1943),<br />

beide von Veit Harlan inszeniert, die<br />

dritte Produktion in Agfacolor, deren

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