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Heimat-Rundblick 120

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135 Jahre der <strong>Heimat</strong> verpflichtet<br />

Die Männer vom Morgenstern<br />

Wer sich mit der Geschichte der <strong>Heimat</strong>pflege<br />

in unserer Gegend befasst,<br />

stößt fast zwangsläufig auf eine Gemeinschaft,<br />

die sich seit vielen Jahrzehnten traditionell<br />

der Pflege und Erhaltung des <strong>Heimat</strong>gedankens<br />

widmet: Der <strong>Heimat</strong>bund<br />

„Männer vom Morgenstern“. Dieser Bund<br />

besteht noch heute, 135 Jahre nach seiner<br />

Gründung im Jahre 1882. Und in all diesen<br />

Jahren haben sich trotz der wechselnden<br />

politischen Windrichtungen die Mitglieder<br />

konsequent und leidenschaftlich den<br />

ursprünglichen Zielen der Vereinigung verbunden<br />

gefühlt.<br />

Gegründet vom<br />

Marschendichter<br />

Hermann Allmers<br />

Bereits vor fast 100 Jahren ist in einem<br />

Osterholzer Pressebericht zu lesen, dass<br />

dieser <strong>Heimat</strong>bund 40 Jahre zuvor von<br />

dem bekannten Marschendichter Hermann<br />

Allmers gegründet wurde. Gewürdigt<br />

wird darin das unermüdliche<br />

Bemühen, entsprechend seiner Satzung<br />

die Liebe zur <strong>Heimat</strong> zu wecken und zu<br />

pflegen, <strong>Heimat</strong>kunde zu fördern, heimatliches<br />

Gut zu schützen und der Allgemeinheit<br />

zu erhalten.<br />

Mitglieder verteilen sich<br />

über ganz Deutschland<br />

Obwohl sich die Aktivitäten des <strong>Heimat</strong>bundes<br />

auf das von Weser, Elbe, Oste,<br />

Hamme und Lesum begrenzte Gebiet<br />

beschränken, so verteilen sich damals<br />

seine mehr als 1 100 Mitglieder doch über<br />

ganz Deutschland. Denn die meisten, die<br />

einmal dem Verein beigetreten sind, bleiben<br />

ihm treu, obwohl ihr Beruf sie oft über<br />

die Grenzen des Vereinsgebietes hinausführt.<br />

Andere sind durch die wertvollen<br />

Arbeiten, die im Laufe der Jahre für die <strong>Heimat</strong>kunde<br />

geleistet wurden, seine Freunde<br />

und Mitglieder geworden. Nicht ohne<br />

Grund stehen daher 60 Vereine und Institute,<br />

die ähnliche Ziele verfolgen, mit dem<br />

<strong>Heimat</strong>bund im Schriftenaustausch.<br />

Ihre Aufgabe sehen die „Männer vom<br />

Morgenstern“ vor allem in der Erforschung<br />

der Vorgeschichte und der Geschichte des<br />

Vereinsgebietes, der Förderung des Naturund<br />

Denkmalschutzes, der Familienforschung,<br />

der heimatlichen Bauweise und in<br />

der Sammlung von Flur- und Ortsnamen.<br />

Das Ergebnis dieser Aktivitäten wird in den<br />

Versammlungen vorgestellt, besprochen,<br />

diskutiert und dokumentarisch festgehalten.<br />

RUNDBLICK Frühjahr 2017<br />

Historisches Museum der Stadt Bremerhaven<br />

Nach wie vor geltendes<br />

Ziel: Pflege und Erhaltung<br />

des <strong>Heimat</strong>gedankens<br />

Weitaus die meisten Mitarbeiter auf dem<br />

Gebiet der <strong>Heimat</strong>kunde des Regierungsbezirkes<br />

Stade waren schon im frühen 20.<br />

Jahrhundert „Morgensterner“. Weil der<br />

Verein politisch neutral ist und wertvolle<br />

Arbeit leistet, wird er schon seit seiner<br />

Gründung von den Behörden in steigendem<br />

Maße zu Beratungen und Arbeiten,<br />

die der Förderung der <strong>Heimat</strong>kunde und<br />

der <strong>Heimat</strong>liebe dienen, herangezogen.<br />

Bis heute hat der traditionsreiche <strong>Heimat</strong>bund<br />

seine früher gesetzten Ziele mit<br />

großem Engagement verfolgt. Den ungewöhnlichen<br />

Namen für die Vereinigung<br />

fand der erste Vorsitzende und Gründer,<br />

der aus Rechtenfleth stammende Dichter<br />

und <strong>Heimat</strong>forscher Hermann Allmers<br />

(1821-1902). Mit einigen Freunden legte<br />

er nämlich im Weddewardener Gasthof<br />

„Schloß Morgenstern“, der an der Stelle<br />

einer im Jahre 1518 errichteten Burg<br />

„Morgenstern“ steht, den Grundstein für<br />

die bis heute erfolgreichen Aktivitäten des<br />

Vereins mit Sitz in Bremerhaven. Mehr als<br />

1 500 weibliche und männliche Mitglieder<br />

belegen heute den auch in unserer Zeit<br />

Präsenzbibliothek, Burgstraße 1, Bremerhaven<br />

noch hoch geachteten <strong>Heimat</strong>gedanken,<br />

trotz aller Globalitätsbestrebungen in Politik<br />

und Wirtschaft.<br />

Wie früher schon, ruft der <strong>Heimat</strong>bund<br />

seine Mitglieder auch heute noch an<br />

wechselnden Orten zum „Elbe-Weser-<strong>Heimat</strong>tag“<br />

zusammen. Die Teilnehmer erfahren<br />

dabei durch Vorträge und Besichtigungen<br />

viel von der Geschichte und Gegenwart<br />

der besuchten Orte. Mannigfaltige<br />

Ergebnisse wissenschaftlicher landeskundlicher<br />

Forschungen werden alljährlich in<br />

einem Jahrbuch zusammengefasst.<br />

Morgenstern-Museum<br />

aus Sammlungen<br />

hervorgegangen<br />

Aus den Sammlungen des <strong>Heimat</strong>bundes<br />

hervorgegangen ist schon 1902 das in<br />

Geestemünde gegründete Morgenstern-<br />

Museum, welches heute als Historisches<br />

Museum der Stadt Bremerhaven, idyllisch<br />

an der Geeste gelegen, geführt wird. Im<br />

ehemaligen „Schloss Morgenstern“ befindet<br />

sich eine Präsenzbibliothek, die nicht<br />

nur Mitgliedern, sondern auch interessierten<br />

Nichtmitgliedern zur Verfügung steht<br />

(Burgstr. 1, 27580 Bremerhaven; geöffnet<br />

Dienstag von 15.00 – 19.00 und Sonnabend<br />

von 10.00 – 13.00 Uhr). Darüber<br />

hinaus sind hier auch Familien-, Quellenund<br />

Flurnamenforscher auskunftsbereit.<br />

So bezweckt die Vereinigung, entsprechend<br />

ihrer langjährigen Tradition, die<br />

Zusammenführung aller Frauen und Männer,<br />

die sich dem Land zwischen Weserund<br />

Elbemündung verbunden wissen, sich<br />

für ihre Kultur verantwortlich fühlen, sich<br />

der Familienforschung widmen und die<br />

Niederdeutsche Sprache erhalten wollen.<br />

Text: Peter Richter<br />

Fotos: Wikipedia<br />

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