Heimat-Rundblick 120
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vermutlich geantwortet: Ich habe sie<br />
gemalt, schaut sie euch an!<br />
Es ist möglich: „Jeder Strauß ein Fest“,<br />
heißt die Ausstellung mit ihren Blumenbildern<br />
in Buthmanns Hof,<br />
Im Krummen Ort 2,<br />
28870 Fischerhude,<br />
Tel. 04293-786676<br />
Sa 14 – 17, So 11 – 17 Uhr<br />
ab 1. 4. 2017 Di – Sa 14:30 – 17:30 Uhr<br />
So 11:30 – 17:30 Uhr<br />
Die Ausstellung läuft noch bis zum 28. Mai<br />
2017<br />
Text: Helmut Strümpler<br />
Fotos der Bilder: Helmut Stelljes<br />
Quellen:<br />
Margarete Bertzbach: Jeder Strauß ein Fest,<br />
Fischerhude 2001,<br />
Flyer zur Ausstellung J.Eißler: Jeder Strauß ein<br />
Fest<br />
Pressetext zu Johanna Eißler vom Kunstverein<br />
Fischerhude<br />
Fast vergessen<br />
Stimmungsbilder aus Moor und Heide im Spiegel der Dichtkunst<br />
In dieser Reihe möchten wir an<br />
Gedichte aus unserer Gegend erinnern,<br />
die im Laufe der vergangenen<br />
Jahrzehnte in Vergessenheit geraten<br />
sind. Ihre Dichter erlebten noch eine<br />
Landschaft, wie wir sie in dieser Form<br />
kaum noch wahrnehmen können.<br />
Mit der Dichtkunst jener Tage jedoch<br />
mögen wir zumindest erahnen, wie<br />
die Natur unserer damaligen Moorund<br />
Flusslandschaft die Menschen<br />
einst in ihren Bann zog und dies in<br />
Gedichten eindrucksvoll festgehalten<br />
wurde. (Siehe auch schon Heft Nr.<br />
116, S.13 und Heft Nr. 119, S. 35)<br />
Gewitter<br />
Jäh ist die Nacht hereingesunken,<br />
schwarzblau erschwoll die Wetterwand,<br />
in grünem Sinnenschauder, trunken<br />
liegt weit die Wiese hingebannt.<br />
Die Flußflut zagt. Langschmale Wellen -<br />
blaugelb in düstres Blau gemischt -<br />
erzittern bänglichscheu und schnellen<br />
ins Schilf die angsterperlte Gischt.<br />
Und Blitz um Blitz<br />
ergrimmt die Wetterwand entzwei,<br />
aus breiten weißen Streifenflächen<br />
bricht schrill des Donners erster Schrei.<br />
Auf bäumen sich die Wolkenschichten,<br />
die ersten Tropfen prasseln wild,<br />
und jäh die Nacht erlösend lichten<br />
weißgrün die Blitze das Gefild.<br />
Franz Diederich<br />
(Aus „Worpsweder Stimmungen“, Verlag<br />
Meyer und Wunder, Berlin, 1901)<br />
Franz Diederich war ein deutscher<br />
Redakteur, Dichter und Schriftsteller<br />
(geb. 2. April 1865 in Hannover,<br />
gest. 28. Februar 1921 in Stahnsdorf).<br />
Er hatte schon als Student die<br />
Schönheit der Moor- und Heidelandschaft<br />
entdeckt, die er in Bänden wie<br />
„Worpsweder Stimmungen“ und<br />
„Die weite Heide“ beschrieb.<br />
Peter Richter<br />
Fern zuckt es hell. Die Schiffer lenken<br />
mit dunklen Segeln hastig ein.<br />
Die Uferschenke winkt, schon senken<br />
die Segel sich, gedrängt zu Reihn...<br />
Lilien mit Rosen, um 1975, Öl/Leinwand, 70 x 50<br />
cm, Johanna-Eißler-Stiftung<br />
Bauernregeln<br />
April – Mai – Juni<br />
April<br />
Der April treibt sein Spiel.<br />
Treibt er's toll, wird die Tenne voll.<br />
Am Samen spare, nicht am Mist,<br />
ein kluger Bauer du dann bist.<br />
Mai<br />
Trockener Mai, Juni nass<br />
ist die Regel, merk dir das.<br />
Die erste Liebe und der Mai<br />
gehen selten ohne Frost vorbei.<br />
Juni<br />
Menschensinn und Juniwind<br />
ändern sich oft sehr geschwind.<br />
Gibt's im Juni Donnerwetter,<br />
wird’s Getreide umso fetter.<br />
RUNDBLICK Frühjahr 2017<br />
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