25.05.2017 Aufrufe

Heimat-Rundblick 120

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

chen Kirchen- und Amtsbereichs, inmitten<br />

einer Reihe von Wohnhäusern bzw. landwirtschaftlichen<br />

Anwesen.<br />

In der Karte ist noch das Schul- und<br />

Küsterhaus (F) verzeichnet; im Special-Plan<br />

lautet die Bezeichnung „Organisten-Wohnung<br />

u. Schule“ (H). Der erstmals in einer<br />

Urkunde Erwähnte dürfte Clawes Märtens<br />

sein. Am 10. Nov. 1625 haben im Namen<br />

des Klosters der Probst Christoffer von der<br />

Kuhla und die Domina Anna Marschalck<br />

Haus und Wohnung verkauft an „unsere<br />

diener und organisten Clawes Märtens<br />

und seiner itzigen ehelichen Haußfrauen<br />

Hedwig Tierlinges…“ 14 ) Den ersten Lehrer,<br />

der seinen Dienst seinerzeit auch im Auftrag<br />

und unter Obhut der Kirche versah,<br />

hat noch Eleonora Catharina berufen,<br />

indem sie 1691 „den ehrsamen Geverdt<br />

Oldenbüttel für einen Organisten angenommen<br />

und in Osterholz bestallet [hat].<br />

Er soll die Orgel spielen, die Osterholzer<br />

Kinder Beten und den Catechismus lehren,<br />

ggf. auch das Schreiben und Rechnen.“ 15 )<br />

Nachdem im Jahre 1710 ein erstes festes<br />

Schulgebäude im ehemaligen Pförtnerhaus<br />

des Klosters eingerichtet worden war,<br />

wurde 1739 ein neues Schulhaus errichtet,<br />

16<br />

) das den Abschluss der Amtsgebäude zur<br />

Straße hin bildete.<br />

Wiederinbetriebnahme „bis 1752 hatten<br />

keinen Erfolg. So verfiel die Mühle allmählich<br />

und wurde abgebrochen.“ 17 ) Und<br />

obwohl der Betrieb längst eingestellt und<br />

die Mühle verfallen war, bekam Findorff<br />

noch den Auftrag, den Mühlengraben zu<br />

kartieren, der die Verbindung zur Hamme<br />

herstellt und auf dem zuvor die Schiffe der<br />

Mahlgäste aus Worpswede, Teufelsmoor,<br />

Waakhausen verkehrt haben. 1755 hat er<br />

diese Karte vorgelegt.<br />

Die Karte weist hier den Amt-Hof mit<br />

Wohnung des ersten Beamten – des Amtmanns<br />

– (A) aus sowie zwei weitere Haushalts-Gebäude<br />

(b und c) und zwei<br />

zugehörige Gärten (A1 und A2). Dieser<br />

Bereich findet seinen nördlichen Abschluss<br />

mit dem Pfort- und Gerichts-Haus (G)<br />

sowie der Haus-Voigts-Wohnung mit Stall<br />

und Gärten (E).<br />

Detaillierter ist auch hier der Special-Plan.<br />

Das Ambt Hauss (A) bildet den Abschluss<br />

Grundriss Schulhaus<br />

Im Süden des ehemaligen Klosterareals<br />

verläuft der bereits in früher klösterlicher<br />

Zeit umgelegte und zur Wasserversorgung<br />

des Klosters dienende Scharmbecker Bach.<br />

Von der im Osten gelegenen ehemaligen<br />

Wassermühle finden sich jedoch keine Spuren<br />

mehr. Über Jahrhunderte war hier Korn<br />

gemahlen worden, bevor wohl in schwedischer<br />

Zeit der Niedergang einsetzte. Ein<br />

Neubeginn 1717 unter hannoverscher<br />

Herrschaft brachte nur kurzfristig wirtschaftlichen<br />

Erfolg. Häufige Pächterwechsel<br />

taten ein Übriges, so dass der Mühlenbetrieb<br />

1740 eingestellt wurde. Gesuche zur<br />

Karte des Mühlengrabens<br />

Die Amtsgebäude<br />

Die schwedische Königin Christina hatte<br />

1647 das Kloster Osterholz und 1651 das<br />

Kloster Lilienthal an den hessischen Landgrafen<br />

Friedrich verschenkt (doniert). In<br />

den dann säkularisierten Klosterämtern<br />

übten zunächst Friedrich und nach dessen<br />

Tod 1655 seine Witwe Eleonora Catharina<br />

die Amtsgeschäfte sowie die Gerichtsbarkeit<br />

aus. Nach dem Tod der Landgräfin<br />

1692 wurden Osterholz und Lilienthal von<br />

der schwedischen Krone eingezogen und<br />

zu königlichen Ämtern mit einem Amtmann<br />

an der Spitze. Dieser residierte in<br />

Osterholz und war auch für die Amtsgeschäfte<br />

in Lilienthal zuständig.<br />

Diese Struktur ist von Hannover beibehalten<br />

worden; erst in den 1750er Jahren<br />

wurde Lilienthal von Osterholz vollständig<br />

getrennt. 18 )<br />

Ämter um 1750<br />

des Ensembles zum Bach hin. Es ist 1735<br />

unter dem Drost (Amtmann aus dem Adel)<br />

Burchard Georg von Schwanewede errichtet<br />

worden. 19 ) Von der vormaligen Wohnung<br />

der Domina seien nur der Gewölbekeller<br />

und die Freitreppe geblieben. 20 ) Das<br />

Gebäude diente nun als Wohnung für den<br />

ersten Beamten des gesamten Amtes. Entsprechend<br />

vornehm und großzügig waren<br />

die Räumlichkeiten ausgelegt.<br />

Aufriss Amthaus<br />

24 RUNDBLICK Frühjahr 2017

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!