Cruiser im Mai 2013
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News CRUISER Edition <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong><br />
Internationale<br />
News<br />
4<br />
Hamburg<br />
Ole von Beust kritisiert CDU<br />
Hamburgs offen schwuler Ex-Bürgermeister Ole<br />
von Beust ist «enttäuscht» über die unnachgiebige<br />
Haltung seiner Partei, der CDU, gegenüber<br />
der vollen rechtlichen Gleichstellung schwullesbischer<br />
Paare. «Die CDU-Spitze vermutet eine<br />
starke konservative Gruppierung, die sie mit<br />
einer offensiven Gleichstellungspolitik vergraulen<br />
würde, und übersieht dabei, dass das selbst<br />
für die bürgerliche Klientel gar kein Thema ist»,<br />
sagte von Beust in einem Interview mit der Berliner<br />
Zeitung. Ähnlich hatte sich bereits zuvor<br />
Ex-CDU-Generalsekretär Heiner Geissler geäussert.<br />
Die CDU wird in der deutschen Öffentlichkeit<br />
bei gesellschaftspolitischen Themen<br />
zunehmend als unmodern wahrgenommen. In<br />
den letzten Jahren erlitt die CDU in deutschen<br />
Grossstädten serienweise Wahlniederlagen.<br />
Berlin<br />
Historische Entscheidung <strong>im</strong><br />
Bundesrat<br />
Der Bundesrat hat am 22. März den Entwurf eines<br />
Gesetzes zur Einführung des Rechts auf Eheschliessung<br />
für Personen gleichen Geschlechts<br />
verabschiedet. Dazu erklärte Axel Hochrein,<br />
Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes<br />
(LSVD): «Zum ersten Mal hat sich ein Verfassungsorgan<br />
für die Öffnung der Ehe entschieden.»<br />
Hochrein forderte mit einem kessen «Keine<br />
halben Sachen, die Ehe ist für alle da» die<br />
Parlamentarierinnen und Parlamentarier des<br />
Bundestags auf, der Empfehlung des Bundesrates<br />
zu folgen. Die CDU von Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel lehnt jedoch die Homo-Ehe kategorisch<br />
ab. Die Kanzlerin befürchtet, durch ein<br />
Ja zur Homo-Ehe bei den Bundestagswahlen <strong>im</strong><br />
September die konservativen Wähler zu vergraulen.<br />
Familienministerin Kristina Schröder<br />
musste wegen ihrer schwulenfreundlichen<br />
Positionen den Platz als Spitzenkandidatin der<br />
hessischen CDU dem Homo-Ehegegner und Ex-<br />
Verteidigungsminister Franz Josef Jung überlassen.<br />
Berlin<br />
Bundesverdienstkreuz für<br />
KZ-Forscher<br />
Dem Historiker Joach<strong>im</strong> Müller ist das Bundesverdienstkreuz<br />
1. Klasse für seine bahnbrechende<br />
Forschung über die Ermordung Homosexueller<br />
<strong>im</strong> ehemaligen KZ Sachsenhausen in<br />
Oranienburg bei Berlin verliehen worden. Die<br />
Auszeichnung war Müller <strong>im</strong> Neuen Museum<br />
der Gedenkstätte Sachsenhausen durch den<br />
Berliner Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten,<br />
André Schmitz (SPD), überreicht<br />
worden. Der Lesben- und Schwulenverband in<br />
Deutschland (LSVD) pries Müller als Wissenschaftler,<br />
der sich «seit 1984 in besonderer Weise<br />
für die Anerkennung von homosexuellen<br />
Männern als Opfer des Nationalsozialismus»<br />
eingesetzt habe. Nach der deutschen Einheit<br />
gehörte Müller zu denen, die gegen viele Widerstände<br />
die Umwandlung des KZ-Geländes in ein<br />
Gewerbegebiet verhinderten.<br />
Köln<br />
Schwule Datingshow bei<br />
RTL?<br />
Laut Bild-Zeitung plant der deutsche private TV-<br />
Sender RTL noch für dieses Jahr den Start einer<br />
Kuppelshow für Schwule. RTL bestätigte den<br />
Bericht jedoch nur halbherzig. «Wir planen ein<br />
neues Datingformat. Be<strong>im</strong> Thema Liebe schliessen<br />
wir auch gleichgeschlechtliche Liebe nicht<br />
aus», liessen die Kölner verlauten. Mit Datingshows<br />
kennt sich Europas grösster Privatsender<br />
bestens aus. Mit «Bauer sucht Frau», «Schwiegertochter<br />
gesucht» und dem «Bachelor» hat<br />
RTL mehrere erfolgreiche Formate dieses Genres<br />
<strong>im</strong> Programm. Zuletzt wurden in «Einsam<br />
unter Palmen» Auswanderer verkuppelt. Auch<br />
mit dem schwulen Inhalten hat RTL Erfahrung.<br />
Zwischen 1999 und 2007 lief <strong>im</strong> Spätabendprogramm<br />
mit Moderator Frank Lukas das schwule<br />
Magazin «Anders Trend».<br />
Amsterdam<br />
Demo gegen Putin<br />
In Amsterdam sind Tausende von Niederländern<br />
gegen die homophobe Politik von Russlands<br />
Präsident Wlad<strong>im</strong>ir Putin auf die Strasse<br />
gegangen. Putin selbst lieferte während seines<br />
Staatsbesuchs <strong>im</strong> April in Holland mit der<br />
Gleichsetzung von Schwulen mit Pädophilen<br />
seinen Kritikern noch eine Steilvorlage. Die Akzeptanz<br />
der gleichgeschlechtlichen Ehe sei in<br />
den Niederlanden wegen einer anderen Mentalität<br />
grösser als in seiner He<strong>im</strong>at. «...ich kann<br />
mir nur schwerlich vorstellen, dass ein Moskauer<br />
Gericht eine Organisation genehmigen