COMPACT Magazin 6-2017
Jagd auf Naidoo - Zensur in Deutschland
Jagd auf Naidoo - Zensur in Deutschland
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<strong>COMPACT</strong> Dossier<br />
Friedensvertrags, der den im Juli 1953 in Kraft getretenen<br />
Waffenstillstand zwischen den USA, Nordkorea<br />
und China ablösen soll. Leider ist seit 2005<br />
kein substantieller Fortschritt mehr erzielt worden.»<br />
Carter erzählt auch von seinen persönlichen Erfahrungen<br />
mit Nordkoreas Führungsriege: «Im vergangenen<br />
Juli bin ich nach Pjöngjang eingeladen<br />
worden, um die Freilassung eines Amerikaners, Aijalon<br />
Gomes, sicherzustellen. Dabei gab es eine<br />
Klausel, die gewährleistete, dass mein Besuch lang<br />
genug sein würde, um bedeutende Gespräche mit<br />
hochrangigen Beamten führen zu können. Sie buchstabierten<br />
praktisch ihren Wunsch nach einer denuklearisierten<br />
koreanischen Halbinsel und einem<br />
auf dem Abkommen von 1994 (…) beruhenden, permanenten<br />
Waffenstillstand im Detail aus.»<br />
«Wir sollten uns überlegen, Nordkoreas<br />
Angebot anzunehmen.» <br />
<br />
Jimmy Carter<br />
Laut Carter ist Pjöngjangs Botschaft stets dieselbe<br />
gewesen: «In direkten Gesprächen mit den Vereinigten<br />
Staaten wären sie bereit, ein Abkommen<br />
zum Abschluss zu bringen, das ihr Nuklearprogramm<br />
unter Aufsicht der Internationalen Atomenergie-Organisation<br />
beendet, und einen dauerhaften Friedensvertrag<br />
abzuschließen, um die ”vorübergehende”<br />
Waffenruhe von 1953 zu ersetzen. Wir sollten<br />
uns überlegen, dieses Angebot anzunehmen. Für<br />
Nordkorea bedeutet die unglückliche Alternative,<br />
jedwede als notwendig erachtete Maßnahme zu ergreifen,<br />
um sich vor dem zu verteidigen, was sie am<br />
meisten fürchten: einen von den Vereinigten Staaten<br />
unterstützten militärischen Angriff und alle Versuche<br />
zu einem Regime Change.»<br />
Blindlings in die Katastrophe<br />
Die meisten Menschen denken, Nordkorea sei<br />
das Problem. Aber das stimmt nicht. Das Problem<br />
liegt bei den Vereinigten Staaten: ihrem Widerwillen,<br />
ein Kriegsende zu verhandeln; ihrem Widerwillen,<br />
dem Norden grundlegende Sicherheitsgarantien<br />
anzubieten; ihrem Widerwillen, sich mit den<br />
Menschen an einen Tisch zu setzen, die – durch<br />
Washingtons eigene unbeugsame Ignoranz – jetzt<br />
dabei sind, ballistische Langstreckenraketen zu entwickeln,<br />
die in der Lage sein werden, amerikanische<br />
Städte zu treffen. Wie dumm kann man sein?<br />
Donald Trump und sein Team verfolgen eine Strategie<br />
weiter, die seit 64 Jahren scheitert und eindeutig<br />
die nationale Sicherheit der USA untergräbt, indem<br />
sie amerikanische Bürger direkt in Gefahr bringt.<br />
Und wofür? Um das Image eines «taffen Typen» aufrechtzuerhalten?<br />
Um die Leute davon zu überzeugen,<br />
dass die USA nicht mit schwächeren Ländern verhandeln?<br />
Um der Welt zu beweisen, dass die USA den<br />
Ton angeben? Geht es darum? Ist das Image wichtiger<br />
als die Verhinderung eines nuklearen Desasters?<br />
Die Beziehungen mit dem Norden können normalisiert<br />
werden: Wirtschaftliche Verbindungen können<br />
verstärkt, Vertrauen wiederhergestellt und die<br />
nukleare Bedrohung entschärft werden. Die Situation<br />
in Korea muss keine Dauerkrise sein. Sie kann<br />
gelöst werden. Man braucht nur einen Politikwechsel,<br />
ein bisschen gegenseitige Kompromissbereitschaft<br />
und Anführer, die sich aufrichtig Frieden mehr<br />
wünschen als Krieg.<br />
So eng beieinander sind die USA<br />
und Nordkorea nur auf Fotomontagen.<br />
Foto: Creative Lab, shutterstock.com<br />
Kim Jong-un soll zwischen 1982<br />
und 1984 geboren worden sein. Es<br />
wird kolportiert, dass er teilweise<br />
in der Schweiz aufwuchs. Foto:<br />
Zennie Abraham, CC BY-ND 2.0,<br />
flickr.com<br />
_ Mike Whitney lebt im US-<br />
Bundesstaat Washington. Der Text<br />
wurde behutsam gekürzt und<br />
erschien zuerst auf counterpunch.<br />
org. Übersetzung: Tino Perlick.<br />
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