Ausgabe 02/09 - Siemens Mobility

Geschäftsmann im Stadtverkehr: „Wir dürfen nicht vergessen, dass der Wunsch nach individueller
Mobilität ein tief verankertes menschliches Bedürfnis ist – und immer sein wird“
„Unterschätzen Sie
nicht den Ideen reich -
tum der Techniker“
ab etwa drei, vier Stunden Fahrzeit wird
der Zug eine Renaissance erleben, von
der die Bahn betreiber umso mehr profitieren
können, je attraktiver sie ihre
Angebote gestalten. Damit meine ich
nicht nur die reine Trans portdienstleis -
tung, sondern auch den Ser vice drumherum,
dessen Stellenwert in Zu kunft mit
Sicherheit weiter steigen wird. Einen
Vorgeschmack da rauf bieten schon heute
die modernen Flughäfen und Bahn höfe,
die sich mehr und mehr zu echten Han -
dels- und Dienst leistungszentren entwickeln.
Für das Auto bleibt dann im We -
sentlichen nur noch die Kurzstrecke
übrig. Und dafür brauchen wir natürlich
keine sper rigen und übermotorisierten
Limou si nen mehr, die früher oder später
nur noch ein Nischen seg ment bilden
werden und ihren Platz in den Best -
sellerlisten viel kleineren, wendigeren
und vor allem umwelt freund licheren
Fahr zeu gen überlassen müssen.
Teilen Sie die vereinzelt geäußerte Be -
fürch tung mancher Skeptiker, dass
Auto mobilität am Ende des Erdöl zeit -
alters wieder so teuer werden könnte
wie in ihren Anfangstagen?
Nein. Wer das erwartet, der unterschätzt
nicht nur den Erfindungsreichtum der
Tech niker, der vergisst auch, dass der
Wunsch nach individueller Mobilität ein
tief verankertes menschliches Bedürfnis
ist – und immer sein wird. Im Moment
sind wir einfach in einer Phase der An -
passung an die geänderten Bedingun gen.
Und die Auto mobilhersteller haben meines
Erach tens auf mittlere bis lange Sicht
nur eine Alter native: Entweder sie entwickeln
sich Schritt für Schritt weiter zu
integrierten Mobili täts-Konzernen, die
Produkte und Dienstleis tun gen für alle
Transport-Modi anbieten – oder sie
schrumpfen sich gesund.
Herr Horx, wir danken Ihnen für das
Ge spräch. «
Modellpräsentation auf einer Automesse: „Die Hersteller haben meines Erachtens nur eine Alternative – entweder sie entwickeln sich weiter zu
integrierten Mobilitäts-Konzernen, die Produkte und Dienstleistungen für alle Transport-Modi anbieten, oder sie schrumpfen sich gesund“
2/2009 its magazine 11