12.12.2012 Aufrufe

Ausgabe 02/09 - Siemens Mobility

Ausgabe 02/09 - Siemens Mobility

Ausgabe 02/09 - Siemens Mobility

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zur Person<br />

Matthias Horx, 54, gilt als einflussreichster Trend- und Zukunftsforscher im deutschsprachigen<br />

Raum. Mit seinem Zukunftsinstitut mit Hauptsitz bei Frankfurt am Main<br />

gründete er zur Jahrtausendwende einen der wichtigsten Think Tanks Mittel euro pas.<br />

Seit Herbst 2007 lehrt er wissenschaftliche Trend- und Zukunfts forschung auch als<br />

Dozent an der Zeppelin-Universität am Bodensee.<br />

Während seiner inzwischen mehr als 25-jährigen publizistischen Karriere war Horx<br />

Redakteur unter anderem bei „Tempo“ und „Die Zeit“ und schrieb zahlreiche Bü cher,<br />

von denen viele zu Bestsellern wurden. Zum Beispiel: „Wie wir leben werden“ und<br />

„Anleitung zum Zukunftsoptimismus“. Sein aktuelles Buch „Technolution – Wie<br />

unsere Zukunft sich entwickelt“ ist 2008 im Campus-Verlag erschienen (ISBN 978-<br />

3-593-38555-6) und liefert eine völlig neue Erklärung dafür, wie Fortschritt entsteht.<br />

Demnach entwickelt sich Technik nicht planmäßig und linear, sondern nach<br />

den eigenständigen Gesetzen der Evolution.<br />

der Schluss blieb: Man hat diese Ent wick -<br />

lung bisher einfach nicht ernst genommen.<br />

Das finde ich gelinde gesagt erstaunlich,<br />

weil der steigende Ein fluss der Frauen,<br />

die ein viel pragmatischeres Verhältnis<br />

zum Auto haben als Männer, den Markt<br />

ganz erheblich verändert.<br />

„Im Moment sind wir<br />

in einer Phase der An -<br />

pas sung an geänderte<br />

Bedingungen“<br />

Mit dem Ergebnis, dass das Auto seinen<br />

Kultstatus verliert?<br />

Ja, der Nimbus verblasst doch bereits.<br />

Und irgendwann im weiteren Verlauf die-<br />

ser Entwicklung brechen die aktuellen<br />

Mar kenstrategien der Hersteller dann<br />

unweigerlich in sich zusammen. Plötzlich<br />

gibt es keine Unterschiede mehr zwischen<br />

einem BMW und einem VW. Dass<br />

die Evolution des Automobils in einer<br />

Übergangsphase ist, zeigt sich nicht zu -<br />

letzt an der radikal wachsenden Arten -<br />

vielfalt. Nachdem jahrzehntelang der<br />

Vorsprung-durch-Technik-Typus die Sze -<br />

nerie beherrschte, erschienen innerhalb<br />

weniger Jahre eine ganze Reihe von Spe -<br />

zies und Subspezies auf der Bild fläche:<br />

Vans, Multivans, Subvans, Com pact Cars,<br />

Offroader, Semiroader und wie sie alle<br />

heißen. Und auch im Bereich der Antriebe<br />

konkurrieren neuerdings die un terschiedlichsten<br />

Konzepte miteinander.<br />

Verschiedene Fahrzeugtypen in einer Hochgarage: „Dass die Evolution des Automobils in einer<br />

Übergangsphase ist, zeigt sich nicht zuletzt an der radikal wachsenden Artenvielfalt“<br />

Charles Darwin hätte seine helle<br />

Freude dran …<br />

Die Evolution von Technologie folgt in<br />

der Tat ziemlich genau den Mustern ihres<br />

na türlichen Vorbilds. Nur dass hier nicht<br />

die Ressourcen von Luft, Wasser und Nah -<br />

rungs mitteln den Ausleseprozess steuern,<br />

sondern Kapital, Wissen, Infrastruktur bil -<br />

dung und menschliches Interesse, aber<br />

auch soziokulturelle Bindungen und Be -<br />

dürfnisse. Und all das läuft – auf unser<br />

Thema bezogen – beinahe zwingend da -<br />

rauf hinaus, dass wir einen neuen Mobi -<br />

litätsmix erleben werden.<br />

Der wie aussehen könnte?<br />

Langstrecken werden mehr denn je zur<br />

Do mäne des Flugzeugs. Auf Mittel stre cken »<br />

2/20<strong>09</strong> its magazine 9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!