05.07.2017 Aufrufe

digital finance 01-2017

  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Advertorial<br />

Smart Data – Raus aus<br />

dem Sandkasten<br />

Big Data ist erwachsen geworden. Nach der anfangs technikgetriebenen Spielphase, in der<br />

die Anwendung neuer Technologien oft wichtiger war als die Lösung konkreter Probleme, lässt<br />

sich mit fachlichem Expertenwissen und den richtigen Werkzeugen aus schon vorhandenen<br />

Daten inzwischen messbarer Nutzen generieren.<br />

An die Stelle starrer Kundenschablonen und Massenmailings<br />

treten dynamisches Clustering der Kunden durch ein lernendes<br />

System und automatisierte individuelle Kundenansprache.<br />

Kundenanfragen können automatisch klassifiziert und<br />

innerhalb vordefinierter Rahmenbedingungen beantwortet<br />

werden. Warum nicht dem Kunden bei jedem geplanten<br />

Kreditkauf ein besseres Angebot über das Smartphone unterbreiten<br />

als der Verkäufer? Die schnellen und intelligenten<br />

Geschäftsprozesse des „Digital Bankings“ machen die<br />

Bank zum ersten und umfassenden Ansprechpartner für<br />

alle finanziellen Aspekte des Lebens.<br />

Kunden DNA aufbauen und nutzen<br />

Die kontinuierlich wachsende Menge an gespeicherten Daten<br />

sollte Finanzinstitute jedoch nicht dazu verleiten, in der<br />

Kundenbeziehung rein auf die Quantität der Kundendaten<br />

zu setzen. Der Kunde muss als Individuum erfasst und seine<br />

Bedürfnisse frühzeitig erkannt werden – am besten noch<br />

bevor er sich selbst seines Bedarfs bewusst ist. Der Aufbau<br />

einer spezifischen Kunden-DNA innerhalb einer Peer Group<br />

ist das zentrale Instrument im datengetriebenen Kundenmanagement.<br />

Diese DNA basiert auf einer Metrik aus allen<br />

relevanten Lebensbereichen, z.B. soziodemografische<br />

Aspekte, Lifestyle, Kommunikationspräferenzen und bisherige<br />

Beschwerden. Diese Metrik wird im Laufe der Zeit<br />

für jeden Kunden gefüllt und berücksichtigt - aus sowohl<br />

internen als auch externen Datenquellen. Jede Interaktion<br />

kann diese DNA weiterentwickeln. Besonders Transaktionsdaten<br />

bergen einen umfangreichen Datenschatz für die<br />

individuelle Kundenbetrachtung, die durch Realtime Monitoring<br />

individualisierte Vertriebsimpulse anstoßen kann.<br />

Weiterhin können, aufgrund von Korrelationen innerhalb<br />

des Kundenkreises, Kauf- und Handlungswahrscheinlichkeiten<br />

rechtzeitig identifiziert werden. Dynamisches Clustering<br />

wird auch ganz neue Services ermöglichen, und zwar aus<br />

Kunden sicht. Ein Kunde hat Interesse, sich mit ihm ähnli-<br />

chen Kunden zu vergleichen und den Bedarf innerhalb seiner<br />

Peer-Group gegenüberzustellen. Dafür erhält er regelmäßig<br />

Informationen über Trendverläufe, wird an wichtige<br />

Themen erinnert und über neue, passende Produkte informiert.<br />

Solch ein Service wird auch die Bereitschaft fördern,<br />

Datenschutzvereinbarungen zuzustimmen und ermöglicht<br />

Finanzdienstleistern die Nutzung der Daten für neue Geschäftsmodelle.<br />

Aktiven Datenschutz als Chance begreifen<br />

Die Wahrung des Bankgeheimnisses und der Schutz der<br />

persönlichen Daten zählen unvermindert zu den Kernwerten<br />

von Banken und Versicherungen. Dem steht eine Generation<br />

Facebook gegenüber, die es gewohnt ist, für die<br />

Privatsphäre ihrer Daten selbst Verantwortung zu übernehmen.<br />

Dass sich mit freiwillig überlassenen Informationen<br />

Geld verdienen lässt, haben Google oder Loyalty Partner<br />

ausreichend bewiesen. Über die Möglichkeiten von Digital<br />

Finance wird viel geschrieben, in den seltensten Fällen sind<br />

diese für den Bankkunden allerdings schon erlebbar. Das<br />

liegt weniger an den technischen Möglichkeiten als am Willen<br />

der Produktverantwortlichen bzw. der Vertriebsorganisation.<br />

Bisher trifft immer noch der Bankberater oder der Kunde<br />

letztlich eine Angebots- oder Abschlussentscheidung. In<br />

einem wohldefinierten Rahmen werden zukünftig automatisierte<br />

Prozesse diese Entscheidungen übernehmen. Speziell<br />

den etablierten Häusern steht ein Bruch mit bisherigen<br />

Paradigmen des Kundenmanagements bevor: Segment of<br />

one, Beratungsassistenten, Fremdkontenzugriff über PSD2<br />

statt Lebensphasenmodell, Filialberatung und Hausbank.<br />

Möglicherweise nimmt ein Teil der Kundschaft den Aufbau<br />

ihrer <strong>digital</strong>en Finanzwelt demnächst selbst in Angriff.<br />

Autor<br />

Martin Stolberg, Director bei Sopra Steria Consulting.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!