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digital finance 01-2017

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<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>7<br />

Von der Vision<br />

zur Tat<br />

Obwohl europäische Banken rd. 140 Mrd. € pro Jahr in Digitalisierung investieren, verändern<br />

oder erweitern nur weniger als die Hälfte aller Banken dabei ihr Geschäftsmodell. Produktangebot<br />

und Services, vieles bleibt beim Alten und wird bestenfalls online verfügbar.<br />

Nach wie vor setzen andere Branchen die <strong>digital</strong>en Standards<br />

– auch für innovatives Banking. Bereits heute nutzen<br />

weltweit 47 Prozent aller Bankkunden Finanzprodukte und<br />

-dienstleistungen von Non-Banks – Tendenz steigend. Die<br />

Branche darf keine Zeit verlieren. Sie muss die <strong>digital</strong>e Weiterentwicklung<br />

ihrer Geschäftsmodelle wesentlich konsequenter<br />

und vor allem kundenzentrierter vorantreiben.<br />

Ausgeprägte Regulierung und langfristige Vertragsbindungen<br />

mit Endkunden setzen erhebliche Markteintrittsbarrieren.<br />

Dennoch gelang bereits mehreren hundert FinTechs der Einstieg<br />

– auch über Kooperationsmodelle mit Banken. Erfahrungskurveneffekte<br />

und technologische Weiterentwicklung<br />

lassen die einstigen Hürden zunehmend erodieren. Auch<br />

branchenfremde Player wie Google, Amazon, Facebook,<br />

Alibaba & Co. – ausgestattet mit hohen Nutzerzahlen und<br />

Banklizenzen – steigern das Disruptionspotenzial signifikant.<br />

Sie drängen mit Payment- und Finanzierungslösungen in<br />

klassisches Bankgeschäft vor. Zudem ermöglicht PSD II ab<br />

Ende 2<strong>01</strong>7 Drittanbietern die Nutzung und damit verbundene<br />

Monetarisierung von transaktionsbezogenen Kundendaten,<br />

eine entsprechende Kundenzustimmung vorausgesetzt. Damit<br />

entfällt nunmehr auch die uneingeschränkte Hoheit der<br />

Banken über den virtuellen Datenschatz.<br />

gen sich die Institute in Europa durchgehend zwischen der<br />

Pilotierung erster Digitalisierungsideen und der Umsetzung<br />

erster konkreter Projekte. Großbanken und Spezialinstitute<br />

sind in der <strong>digital</strong>en Transformation ihrer Geschäftsmodelle<br />

etwas weiter als die Regionalbanken. Banken in Central Eastern<br />

Europe (CEE) haben einen leichten Vorsprung gegenüber<br />

„Rest-Eurpoa“. In „Süd-West-Europa (SWE) dagegen ist das<br />

Angebot an <strong>digital</strong>en Finanzdienstleistungen am schwächsten<br />

ausgeprägt.<br />

Strahlkraft und Konsequenz in Digitalisierungsstrategie<br />

fehlt<br />

Obwohl nahezu alle Institute an ihrer <strong>digital</strong>en Roadmap<br />

arbeiten, gelingt es derzeit nur 16 Prozent der Banken, ihre<br />

strategischen Überlegungen und die Vielzahl von Einzelinitiativen<br />

in einen konsistenten Umsetzungsplan zu überführen.<br />

Auch die konsequente Erfolgsmessung und Steuerung der<br />

Transformation über klar definierte KPI bleibt eine Herausforderung.<br />

Sie werden zwar in vielen Banken definiert, aber nur<br />

rudimentär zur Steuerung oder als Basis für die Incentivie-<br />

Digitale Performance europäischer Banken – Status quo<br />

Doch wo steht die <strong>digital</strong>e Transformation im Banking heute<br />

konkret? Wir haben über 100 Top-Entscheider europäischer<br />

Banken aus der DACH-Region, CEE und SWE um ihre Einschätzung<br />

zum Stand der <strong>digital</strong>en Transformation gebeten.<br />

Das klare Ergebnis: Unter den befragten Banken gibt es zurzeit<br />

keinen „Digital Leader“, der umfassend alle Facetten eines<br />

<strong>digital</strong>en Geschäftsmodells abdeckt › <strong>01</strong>. Vielmehr bewe-

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