digital finance 01-2017

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72 01 | 2017 gen Volatilität hat die kurze Duration für Versicherungen noch den Vorteil einer geringeren Eigenkapitalanforderung unter Solvency II – selbst wenn es sich um Handelsforderungen ungerateter Unternehmen handelt – gegenüber (längerlaufenden) Unternehmensanleihen mit vergleichbarem Ertragspotenzial. « Ein weiterer großer Vorteil von Handelsforderungen ist die natürliche Selbstliquidation. » Absolute Return-Eigenschaft Ein gut diversifiziertes Portfolio von Handelsforderungen besitzt darüber hinaus Absolute-Return-Eigenschaften in Reinform, da ein Verlustpotenzial lediglich bei einer Verwässerung oder einem Ausfall besteht, das aber durch die Streuung über eine große Anzahl unterschiedlicher Handelsforderungen abgefedert werden kann. Eine verspätete Begleichung einer Forderung führt lediglich zu einer Renditeminderung, jedoch weiterhin zu einer (absoluten) positiven Rendite (Return). Natürliche Selbstliquidation Ein weiterer großer Vorteil von Handelsforderungen ist die natürliche Selbstliquidation. Im Gegensatz zu Investitionen in alternative Anlageklassen im Private-Debt-Bereich, bei denen aufgrund der langen Kapitalbindung ein vorzeitiger Ausstieg nur sehr schwer möglich ist, liquidiert sich ein Portfolio von Handelsforderungen bei Bedarf hingegen selbstständig ohne weiteres Zutun. Es fallen noch nicht einmal Transaktionskosten an, wie man sie beim Verkauf von Wertpapieren kennt. Die Herausforderung liegt vielmehr im Re-Investment der Gelder, die täglich aus beglichenen Handelsforderungen resultieren. Flexibilität Unternehmen oder Anleger, die kleine bis mittelgroße Geldbeträge kurzfristig parken wollen, ohne Negativzinsen zahlen zu müssen, können dies durch die direkte Investition in Handelsforderungen tun. Bei größeren Beträgen oder längerfristigen Investments bietet sich die Vorgehensweise an, die man bereits von anderen Anlageklassen, wie Renten und Aktien, kennt. Marktüblich ist: Man bedient sich eines dezidierten Asset Managers, der z. B. einen entsprechenden Spezialfonds für institutionelle Anleger aufsetzt, die optimale (Re-)Investition der Gelder vornimmt und das Portfolio gemäß den Risiko-Rendite-Vorgaben der Investoren verwaltet. Über Fonds auf Handelsforderungen können nicht nur Unternehmen und institutionelle Anleger in diese neue Anlageklasse investieren, sondern auch Banken ihr Anlagespektrum im Depot A erweitern. Autor Dr. Christian Schmitt ist Leiter des Bereichs Investor Solutions bei TrustBills. Fazit Das Zusammentreffen mehrerer Faktoren – insbesondere die Liquiditätsschwemme und das damit einhergehende Niedrigzinsumfeld, strengere Anforderungen sowie höhere Eigenkapitalunterlegungen durch die Regulierung – führt zu einer immer stärker werdenden Nachfrage nach Anlagealternativen, die ein angemessenes Rendite-Risiko-Verhältnis bieten. Der weltweite Handel, der vornehmlich auf offener Rechnungsbasis erfolgt, sowie die zunehmende Substitution von Bankaktivitäten (z. B. im Kreditgeschäft) durch institutionelle Anleger haben Handelsforderungen als Anlageklasse in den Fokus gerückt. Durch eine geringe Korrelation mit den bisherigen Assetklassen bieten sie Diversifikationsmöglichkeiten in bestehenden Portfolien, eine kurze Kapitalbindungsdauer von 30 bis 90 Tagen sowie einen inhärenten Absolute- Return-Charakter. Durch die neue Auktionsplattform für Handelsforderungen TrustBills erhalten institutionelle Investoren und Asset Manager erstmals die Möglichkeit, direkt – d. h. ohne vorherige Verbriefung – in Forderungen zu investieren. Der Wegfall der Verbriefungskosten und zeitlichen Verzögerungen kommt dabei allen Marktteilnehmern zugute.
01 | 2017 73 Digitalisierung im Projektmanagement Vor allem mit Blick auf die Digitalisierung wird die Liste der Einflussfaktoren in der Finanzbranche immer länger. Wie kann das Projektmanagement die Chancen dieses Wandels für sich nutzen und die Herausforderungen zu seinen Gunsten umwandeln? Ein Ansatzpunkt ist die Anwendung von Projektmanagement-Tools, die einen großen Mehrwert schaffen können.
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