digital finance 01-2017
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Alle machen mit!<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
die <strong>digital</strong>e Transformation verändert die Gesellschaft, Wirtschaft<br />
und Politik. Sie bringt eine umfassende Durchdringung,<br />
Vernetzung und Veränderung fast aller Lebens- und<br />
Wirtschaftsbereiche durch die Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
mit sich. Der Druck auf Unternehmen<br />
und Branchen steigt deshalb unaufhaltsam. Besonders für<br />
etablierte Unternehmen wird die Umstellung schwierig.<br />
Vielfach herrscht eine große Unsicherheit darüber, wie die<br />
Entwicklung das bestehende Geschäftsmodell verändern<br />
wird. Der <strong>digital</strong>e Wandel kann nicht durch allgemeinen<br />
Aktionismus bewältigt werden, sondern erfordert eine individuelle<br />
<strong>digital</strong>e Strategie. Erst auf Basis einer Analyse<br />
der <strong>digital</strong>en Trends im eigenen Geschäftsfeld und einem<br />
entsprechenden Digitalisierungskonzept lässt sich der individuelle<br />
Handlungsbedarf ermitteln. Banken müssen deshalb<br />
sinnvolle Investitionen in die <strong>digital</strong>e Transformation<br />
tätigen und nahezu alle Ressourcen mit einbinden. Es ist<br />
ein Projekt für jedermann.<br />
Die Digitalisierung birgt andererseits enorme Chancen. Sie<br />
steht für die Fähigkeit, Informationen zu sammeln, zu analysieren<br />
und in Handlungen in Interaktion, Kommunikation<br />
und Transaktion umzusetzen. Die Automatisierung von Prozessen<br />
und Verarbeitungsschritten erlaubt enorme Produktivitätssprünge,<br />
erhöht aber auch das Veränderungstempo.<br />
Im <strong>digital</strong>en Raum entstehen neue Geschäftsmodelle. Es<br />
bilden sich neue Ökosysteme mit Wertschöpfungsketten,<br />
bei denen Daten eine wichtige Ressource darstellen.<br />
Durch eine konsequente Vernetzung, den Einsatz künstlicher<br />
Intelligenz und durch eine Ausweitung der Kundenschnittstellen<br />
werden bestehende Wertschöpfungsketten<br />
fundmental verändert. Wertschöpfung findet im Ergebnis<br />
nicht länger sequenziell und zeitversetzt statt, sondern in<br />
einem Geflecht ständig kommunizierender und flexibel<br />
aufeinander reagierender Einheiten, die sich weitgehend<br />
selbst organisieren.<br />
Die Konsequenz kann im Einzelfall derart radikal sein,<br />
dass heute der bekannteste Anbieter von Unterkünften<br />
(Airbnb) keine eigenen Immobilien hat, das weltgrößte<br />
Taxiunternehmen (Uber) keine eigenen Taxis besitzt und<br />
das bedeutendste Mediennetzwerk der Welt (Facebook)<br />
keinen Content produziert. Für Banken und Sparkassen<br />
kann dieser Prozess mitunter schmerzhaft sein, denn neue<br />
Anbieter greifen sich Teile des klassischen Bankgeschäfts<br />
heraus wie die Kreditvergabe, den Zahlungsverkehr oder<br />
die Kontoverwaltung. Haben die neuen Wettbewerber den<br />
Kunden erst einmal für sich gewonnen, lassen sich die angebotenen<br />
Leistungen schnell ausbauen und um zusätzliche<br />
Bankdienstleistungen erweitern. Es droht ein Paradigmenwechsel.<br />
Diese thematische Gemengelage ist die Basis für das redaktionelle<br />
Programm dieser Ausgabe. Das Heft vereint<br />
eine Vielzahl von externen Namensbeiträgen, die sich unterschiedlichen<br />
Aspekten der „Digital Finance“ zuwenden.<br />
Berater, Praktiker, Wissenschaftler und Lösungsanbieter –<br />
allesamt Experten in Fragen für Technik und Digitalisierung<br />
– geben interessante Denkanstöße, die im Idealfall einen<br />
Mehrwert für die Institute und deren Kunden darstellen.<br />
In diesem Sinne wünschen<br />
wir Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!