digital finance 01-2017
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
68<br />
<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>7<br />
Wertpapiere können Firmenkunden den Kapitalmarktzugang<br />
erleichtern und die Kosten der emittierenden Bank<br />
senken. Die Blockchain-basierte Automatisierung von Prozessen<br />
wie der Lohnabwicklung kann dabei helfen, Betriebskosten<br />
zu senken. Und nicht zuletzt können es die<br />
sicheren Identitäten den Banken ermöglichen, Kundendaten<br />
verlässlich und strukturiert zu sammeln, auszuwerten<br />
und zu verarbeiten.<br />
reduziert. Ein weiterer Vorteil: Auch Regulatoren könnten<br />
in das System integriert werden und so jederzeit zusätzlich<br />
überprüfen, ob es regelkonform arbeitet. So könnte kriminellen<br />
Bedrohungen und aufkommenden Krisen schnellstmöglich<br />
entgegengewirkt werden.<br />
2. Smarte Verträge können das <strong>digital</strong>e Kundenerlebnis<br />
und das Kundenvertrauen stärken<br />
Die Blockchain macht es technisch möglich, sogenannte<br />
smarte Verträge zu nutzen. Durch die bessere Aufzeichnung<br />
der finanziellen Verträge vom Wertpapierkauf bis<br />
zum Hauskauf wären künftig Applikationen denkbar, die<br />
lernen und selbst handeln. Kunden könnten dann vorgeben,<br />
welche Handelsentscheidungen – die Verträge – von<br />
der App autonom durchgeführt werden dürfen. Wichtig ist,<br />
dass Kunden diese Aktivitäten jederzeit kontrollieren können.<br />
Smarte Verträge könnten somit das <strong>digital</strong>e Kundenerlebnis<br />
verbessern und das Vertrauen in die Technologie<br />
stärken.<br />
Blockchain bietet vielfältige Geschäftspotenziale<br />
Transaktionen in Echtzeit können die Transaktionskosten<br />
so weit drücken, dass auch kleinste Micropayments – und<br />
damit neue Geschäftsmodelle – attraktiv werden. Smarte<br />
Hürden bis zur Marktreife<br />
Die Blockchain-Welt ist aber nicht nur rosarot. Blockchain<br />
bietet viele Chancen, birgt aber auch disruptive Risiken.<br />
Und damit die Technologie im Finanzsystem überhaupt<br />
Wirklichkeit werden und ihr ganzes Potenzial entfalten<br />
kann, müssen noch zahlreiche Voraussetzungen geschaffen<br />
werden.<br />
So sind technische Hürden zu überwinden. Nur auf einer<br />
gemeinsamen Blockchain-Basis können alle Marktteilnehmer<br />
ihre jeweiligen wertstiftenden Services aufbauen.<br />
Dazu muss die Finanzbrache bereit sein, eine gemeinsame<br />
Lösung mit gemeinsamen Standards zu erarbeiten.<br />
Außerdem muss die Finanzindustrie zum Beispiel festlegen,<br />
wie sie künftig die Identitäten von Personen und Institutionen<br />
behandeln will, wie gesetzliche Zahlungsmittel auf<br />
die Blockchain gebracht werden sollen und wie die zahlreichen<br />
rechtlichen und Governance-Themen im Zusammenhang<br />
mit einer solchen Plattform gelöst werden können.<br />
Banken treiben die Blockchain gemeinsam voran<br />
Die gute Nachricht ist: Viele Marktteilnehmer – von Banken<br />
über Zentralbanken und Regulatoren bis hin zu FinTechs<br />
– investieren signifikante Beträge in die Erschließung der<br />
Technologie und in die Entwicklung Blockchain-basierter<br />
Anwendungen. So haben sich zum Beispiel rund 80 globale<br />
Finanzinstitute und Regulatoren im R3 CEV-Konsortium<br />
zusammengeschlossen, um gemeinsame Standards zu<br />
entwickeln. Der Grundstein wird also bereits gelegt.<br />
Aber es braucht noch mehr, um der Technologie zum Erfolg<br />
zu verhelfen. Daher war UBS die erste globale Bank mit einem<br />
eigenen Blockchain-Programm. Für unseren „Crypto<br />
2.0 Pathfinder“ haben wir ein Innovationslabor beim Fintech<br />
Inkubator Level 39 in London gegründet. Hier teilen<br />
nicht nur unsere Experten Ideen und Erkenntnisse mit der<br />
FinTech-Community und loten die Möglichkeiten der Zusammenarbeit<br />
aus. Vielmehr fungiert das Innovationslabor<br />
als Plattform, um Experimente durchzuführen und unsere<br />
Annahmen zu Blockchain zu testen.<br />
Mit Erfolg. Zum Beispiel haben wir mit dem sogenannten<br />
Smart Bond eine Anwendung entwickelt, die den Lebenszyklus<br />
einer Anleihe ohne Vermittler nachbildet, von der