antriebstechnik 7/2017
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KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />
Schwachstellen erkennen<br />
Wie sich häufige Montagefehler bei Servokupplungen vermeiden lassen<br />
Die korrekte Montage einer Metallbalgkupplung ist für einen problemlosen<br />
Betrieb wichtig. Werden hier bereits Fehler gemacht, kann sich das direkt auf die<br />
Belastung des Kupplungsbalges auswirken. Um die Auswirkungen einer Überlast<br />
von Beginn an einschätzen zu können, existieren Simulationsmethoden,<br />
die dem Konstrukteur potenzielle Schwachstellen aufzeigen. Lesen Sie mehr.<br />
Jan Möller ist Marketing Manager bei der Jakob<br />
Antriebstechnik GmbH in Kleinwallstadt<br />
Die frühzeitige Vorbeugung von Komponentenschäden beginnt<br />
bei der Installation der Servokupplung. Das richtige Bauteil nicht<br />
korrekt einzubauen ist ein Fehler, der dennoch den meisten Kupplungsherstellern<br />
bekannt ist. Der häufigste Fehler bei der Installation<br />
ist, dass Anwender die Klemmschrauben nicht mit den empfohlenen<br />
Anzugswerten spannen. Anstatt einen Drehmomentschlüssel<br />
zu benutzen werden die Anzugsmomente geschätzt. In manchen<br />
Fällen werden die Schrauben nicht fest genug angezogen und die<br />
Kupplung rutscht durch. Am anderen Ende des Spektrums werden<br />
01<br />
01 Belastungsauswertung<br />
einer Metallbalgkupplung<br />
mittels FEA<br />
02 Stärkere<br />
Belastungen<br />
werden durch<br />
rot eingefärbte<br />
Bereiche<br />
dargestellt<br />
02<br />
sie zu fest angezogen, was die Schraube<br />
oder sogar die Nabe schädigen kann. Ein<br />
weiterer häufiger Fehler ist, dass Anwender die Achse oder Bohrung<br />
nicht ausreichend reinigen und von Öl befreien, um vorzeitiges rutschen<br />
der Welle-Nabe-Verbindung zu verhindern. Der dritthäufigste<br />
Fehler ist, dass Kunden aufgrund schwieriger Installationsbedingungen<br />
oder minimaler Achse-Nabe-Toleranzen, Kupplungen mit<br />
Gewalt auf die Achse zwingen. Das staucht den Metallbalg und kann<br />
ihm schaden. Um dieses Szenario zu berücksichtigen, sind die meisten<br />
Jakob-Kupplungstypen mit dem Easy-clamp-System ausgestattet,<br />
das eine Weitung der Nabe zulässt und so eine einfache Installation<br />
ohne Schäden an Kupplung oder Achse sicherstellt.<br />
Hohe Belastungen frühzeitig berücksichtigen<br />
Einer der schwerwiegendsten Installationsfehler ist, wenn man<br />
eine parallele Achsverschiebung mit bloßem Auge erkennen kann.<br />
Normalerweise benötigt man eine Präzisionslehre, um übliche<br />
Versätze von ca. 0,3 mm zu messen. Sieht man den Versatz sofort,<br />
ist die Diagnose klar. Wenn hohe Belastungen in einem Antriebssystem<br />
erwartet werden müssen zusätzlich einige Dinge beachtet<br />
werden. Zunächst ist der finanzielle Aufwand ggf. etwas höher,<br />
das Risiko eines umfangreichen physikalischen Folgeschadens<br />
steigt, ebenso die Kosten des besagten Komponentenschadens.<br />
Da Sicherheit bei allen Ingenieuren von großer Bedeutung ist,<br />
sind höhere Belastungen frühzeitig zu berücksichtigen.<br />
Im ersten Schritt muss sichergestellt werden, dass das Nenndrehmoment<br />
der Kupplung höher ist, als der Spitzenwert der Anwendung.<br />
Obwohl viele Kupplungen Sicherheitsmechanismen aufweisen,<br />
bietet diese Methodik dem Konstrukteur des Antriebssystems<br />
die Sicherheit, dass die Kupplung gute Arbeit leisten wird. Es ist<br />
immer sinnvoll, möglichst umfangreiche Informationen und alle<br />
notwendigen Details und technischen Parameter zur Auswahl der<br />
geeigneten Servokupplung bereitzustellen. Oftmals werden die<br />
Kupplungshersteller nur mit begrenzten Informationen zur Anwendung<br />
versorgt, die bei der Auslegung eher konservativ vorgehen<br />
– besonders bei Anwendungen mit hohen Belastungen. Klarere<br />
Spezifikationen helfen dabei, die am besten geeignete, optimale<br />
Kupplungstype zu finden, anstelle der, die „gerade so“ ausreicht.<br />
www.jakob<strong>antriebstechnik</strong>.de